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78 stand- punkt 14 markt- report - Goldman Sachs

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<strong>78</strong> STANDPUNKT MARTIN PANKAU JAPAN 2005<br />

Martin Pankau<br />

Panasiatisches Aktiensales<br />

<strong>Goldman</strong>, <strong>Sachs</strong> & Co. oHG<br />

Frankfurt<br />

Dividendenzahlungen in Japan<br />

Attraktive Dividendenrenditen und japanische Aktien, diese Wortkombination<br />

hat in den vergangenen Jahrzehnten noch nie einen Sinn ergeben.<br />

Auch im Fiskaljahr 2004 wurden lediglich 20% der Nettogewinne als Dividende<br />

ausgeschüttet, während im Rest der Welt regelmäßig mehr als das<br />

Doppelte den Weg in die Taschen der Aktionäre findet.<br />

Erklärbar ist die Situation, dass Gewinnausschüttungen<br />

nicht sonderlich hoch auf<br />

der Prioritätenliste von Japans Topfirmen<br />

<strong>stand</strong>en, durchaus. Zum Teil gibt es sogar<br />

sehr gute Gründe, denn die steuerlichen<br />

Rahmenbedingungen gerade für im Ausland<br />

erzielte Gewinne und deren Transfer<br />

nach Japan waren teilweise prohibitiv. Das<br />

japanische Handelsgesetzbuch verlangt die<br />

Ausschüttung von Dividenden aufgrund<br />

der Ertragslage der Muttergesellschaft.<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Wenn die Auslands-Töchter ihre Gewinne<br />

für sich behalten und sie nicht transferieren,<br />

kann folglich die börsennotierte Muttergesellschaft<br />

keine großen Sprünge bei<br />

den Dividendenzahlungen machen. Für die<br />

exportorientierten Unternehmen mit vielen<br />

Auslandstöchtern ein ganz realistisches<br />

Hindernis.<br />

Ein anderer Grund lag in der Aktionärsstruktur<br />

mit ihrem Schwer<strong>punkt</strong> auf<br />

Überkreuzverflechtungen und damit ver-<br />

GRAFIK 1: JAPANISCHE FIRMEN SCHÜTTEN BISHER ZU WENIG<br />

NETTOGEWINN AUS …<br />

in %<br />

<strong>14</strong>0<br />

125<br />

110<br />

95<br />

80<br />

65<br />

50<br />

35<br />

Japan<br />

USA<br />

Westeuropa<br />

Asien (exkl. Japan)<br />

20<br />

1988<br />

1991<br />

1994<br />

Quelle: FactSet, I/B/E/S, Worldscope, <strong>Goldman</strong> <strong>Sachs</strong> Research.<br />

1997<br />

2000<br />

2003<br />

64,00<br />

55,90<br />

32,40<br />

25,30<br />

bunden dem Schutz vor feindlichen Übernahmen.<br />

Genauso waren Aktienswaps für<br />

akquisitionsinteressierte ausländische Firmen<br />

in Japan ausgeschlossen, für Übernahmen<br />

musste immer in Cash bezahlt<br />

werden. Attraktive Dividendenrenditen<br />

und damit verbundene steigende Aktienkurse<br />

als passiver Schutz vor (feindlichen)<br />

Übernahmen konnten daher für das Management<br />

japanischer Firmen in den<br />

Hintergrund rücken.<br />

In Zukunft ganz anders<br />

Die Dinge ändern sich, wenn auch langsam,<br />

so doch nachhaltig. Ab 2006 werden<br />

Aktienswaps für ausländische Firmen möglich.<br />

Insbesondere die Überkreuzbeteiligungen<br />

der Banken sind in den vergangenen<br />

Jahren bereits deutlich zurückgegangen,<br />

während der Anteil returninteressierter<br />

Pensionsfonds und ausländischer<br />

Investoren parallel gestiegen ist. In Hauptversammlungen<br />

wird regelmäßig auch die<br />

Dividendenpolitik diskutiert. Nintendo hat<br />

zum Beispiel als eines der ersten Unternehmen<br />

in seiner Satzung festgelegt, jährlich<br />

50% der erzielten Nettogewinne auszuschütten.<br />

Einige andere überkapitalisierte<br />

Unternehmen wurden gar das Ziel<br />

feindlicher Übernahmeofferten, weil die<br />

liquiden Mittel über der Marktkapitalisierung<br />

lagen.

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