05.12.2012 Aufrufe

78 stand- punkt 14 markt- report - Goldman Sachs

78 stand- punkt 14 markt- report - Goldman Sachs

78 stand- punkt 14 markt- report - Goldman Sachs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Überraschende Korrektur<br />

Dennoch überrascht das Ausmaß der Korrektur<br />

etwas. Nach unseren Schätzungen<br />

liegen auch die Ausgaben für Telekommunikationsausrüstungen<br />

in Euroland<br />

deutlich unter dem Stand, der erforderlich<br />

wäre, um den Wert des Be<strong>stand</strong>s gemessen<br />

am BIP zu erhalten. Demgegenüber haben<br />

sich die Kapazitäten in den USA im letzten<br />

Jahr offenbar stabilisiert, und zwar auf<br />

deutlich höherem Niveau als vor dem<br />

Boom. Als weitere bremsende Faktoren<br />

kommen in Betracht: die schwachen Bilanzen<br />

der Telekommunikationsunternehmen,<br />

der Um<strong>stand</strong>, dass die meisten Telekommunikationsunternehmen<br />

in Euroland<br />

bis in die zweite Hälfte der Neunzigerjahre<br />

hinein staatliche Eigentümer<br />

hatten. Schließlich besteht die Möglichkeit,<br />

dass es den Unternehmen gelungen<br />

ist, ihre bestehenden Kapazitäten effizienter<br />

zu nutzen.<br />

Ein positives Signal<br />

Es gibt keine sichere Methode, um auf der<br />

Grundlage makroökonomischer Daten<br />

festzustellen, ob in einem bestimmten Sektor<br />

ausreichend Kapital vorhanden ist, um<br />

die Nachfrage zu decken. Auf makroökonomischer<br />

Ebene gibt es wenig Anzeichen<br />

für Überkapazitäten in Euroland: Die<br />

Unternehmensgewinne und auch die Kapitalrentabilität<br />

sind in den letzten Jahren<br />

deutlich gestiegen. Und dort, wo tatsächlich<br />

Überkapazitäten ent<strong>stand</strong>en sind, wie<br />

zum Beispiel bei Computerhardware, sind<br />

diese inzwischen wieder weitgehend abgebaut<br />

worden. Dies ist ein positives Signal<br />

im Hinblick auf die zukünftige Ausgabenentwicklung.<br />

Trotz der bestehenden Unsicherheiten<br />

beurteilen wir die Aussichten für die Investitionen<br />

in Computerhardware und Telekommunikationsausrüstungen<br />

in Euroland<br />

optimistisch. Auch wenn bei Gütern,<br />

die so leicht handelbar sind wie Computer<br />

und Telekommunikationsausrüstungen,<br />

die Verbindung zwischen Binneninvestitionen<br />

und Produktionsniveau nicht<br />

so ausgeprägt ist, gehen ermutigende kurzfristige<br />

Signale von den Produktionsdaten<br />

aus. Addiert man die Zahlen für Deutschland<br />

und Frankreich, die beiden größten<br />

Hersteller solcher Produkte in Euroland,<br />

ergibt sich vom 3. Quartal 2003 bis zum<br />

3. Quartal 2004 eine Produktionssteigerung<br />

um 11,6 %.<br />

DAVID WALTON PROGNOSE GÜNSTIG<br />

Ebenso wird der Inflationsbeitrag von<br />

administrierten Preisen und indirekten<br />

Steuern 2005 wesentlich günstiger ausfallen.<br />

Auch wenn es in mehreren Ländern<br />

Ende 2004/Anfang 2005 zum Beispiel bei<br />

Tabak weitere Preiserhöhungen gegeben<br />

hat, ist der Beitrag administrierter Preise<br />

zur Kerninflation von 70 Basis<strong>punkt</strong>en<br />

(bp) im Mai letzten Jahres bereits um 25<br />

Basis<strong>punkt</strong>e zurückgegangen und dürfte<br />

in den nächsten Monaten um weitere 25<br />

Basis<strong>punkt</strong>e fallen.<br />

BIP-Wachstum weiter unter Trend<br />

Aufgrund dieser beiden Faktoren kann bis<br />

Mitte des Jahres mit einem Rückgang der<br />

allgemeinen Teuerungsrate auf ca. 1,5%<br />

gerechnet werden. Die erwähnten günstigen<br />

Basiseffekte werden aber nicht lange<br />

anhalten, und der Inflationsrückgang wird<br />

sich nur in 2005 und 2006 als dauerhaft<br />

erweisen. Aber bei der Kerninflation hellt<br />

sich das Bild mehr und mehr auf: Das<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) wird noch ein paar Quartale unter<br />

dem Trend bleiben. Im Übrigen dämpft<br />

auch die rasche neuerliche Euro-Aufwertung<br />

die importierte Inflation.<br />

Allgemein betrachtet, ist in den nächsten<br />

Jahren kaum mit einer Beschleunigung<br />

der weltweiten Inflation zu rechnen, da der<br />

75<br />

Inflationsrisiken<br />

in<br />

Euroland?<br />

Zum ersten Mal seit dem Frühjahr 2000<br />

dürfte die Inflation in Euroland bald<br />

deutlich unter 2,0% sinken. Fast alle<br />

Faktoren, die die Inflation beeinflussen,<br />

weisen in dieselbe Richtung. Der Ölpreis<br />

wird sich voraussichtlich stabilisieren,<br />

und unseren Berechnungen zufolge<br />

wird der Inflationsbeitrag der<br />

Energiekomponente bis Mitte des Jahres<br />

fast auf Null zurückgehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!