78 stand- punkt 14 markt- report - Goldman Sachs
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74 STANDPUNKT DAVID WALTON NEUE INVESTITIONEN<br />
David R. Walton<br />
European Economist<br />
<strong>Goldman</strong> <strong>Sachs</strong> International<br />
London<br />
Geht es bald<br />
wieder aufwärts?<br />
Der weltweite Konjunkturzyklus von 1996 bis 2003 wurde überproportional<br />
stark durch Investitionen in Computerhardware und Telekommunikationsausrüstungen<br />
geprägt. In den USA erhöhten die Unternehmen ihre Investitionen in<br />
diesem Bereich von 1996 bis 2000 nominal um 57%. In Euroland schätzen wir<br />
den Anstieg im gleichen Zeitraum auf 38%. Zum Vergleich: Die Investitionsausgaben<br />
in anderen Bereichen nahmen in diesem Zeitraum insgesamt um 23%<br />
zu, das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 17%.<br />
Anders als in den USA, wo sich die Investitionen<br />
in Computerhardware und Telekommunikationsausrüstungen<br />
von ihrem<br />
Einbruch in den Jahren 2000 bis 2002<br />
wieder sichtlich erholt haben, sind sie in<br />
Euroland weiter gesunken, was teilweise<br />
auf das im Vergleich zu den USA schwächere<br />
Wirtschaftswachstum in Euroland<br />
zurückzuführen ist.<br />
Computerhardware und<br />
Telekommunikationsausrüstungen<br />
In Euroland erhöhte sich der Be<strong>stand</strong> an<br />
Computerhardware von ca. 40 Mrd. Euro<br />
in 1996 auf ca. 70 Mrd. Euro in 2000<br />
und wuchs damit wesentlich schneller als<br />
die Gesamtnachfrage.<br />
Seit 2000 sind die Investitionsausgaben<br />
für Computerhardware wieder um<br />
17% gefallen, und auch der Wert des installierten<br />
Computerbe<strong>stand</strong>s liegt gemessen<br />
am BIP inzwischen unter dem Durchschnitt<br />
des vorigen Jahrzehnts. Ein Großteil<br />
der am Höhe<strong>punkt</strong> des Booms vorhandenen<br />
Kapazitäten ist inzwischen<br />
anscheinend wieder abgebaut worden.<br />
Nach unseren Schätzungen liegen die<br />
Bruttoinvestitionen in Computerhardware<br />
um mehr als 10% unter dem Stand, der<br />
erforderlich wäre, um die derzeitigen<br />
INDIZES ZU TELEKOMMUNIKATION UND COMPUTERHARDWARE<br />
in Index-Punkten in Index-Punkten<br />
490<br />
260<br />
470<br />
450<br />
430<br />
410<br />
390<br />
370<br />
350<br />
Nov 03<br />
DJ Euro Stoxx<br />
Telecommunications Supersector<br />
Price Index Euro (linke Achse)<br />
Jan 04 Mär 04 Mai 04<br />
Quelle: Bloomberg L.P., Start: 01.11.2003, Stand: 02.02.2005<br />
Dow Jones Euro Stoxx Total Market Technology<br />
Hardware & Equipment Index – Preisindex Euro (rechte Achse)<br />
Jul 04<br />
Sep 04<br />
Nov 04<br />
Jan 05<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
<strong>14</strong>0<br />
120<br />
Kapazitäten im Verhältnis zur Gesamtnachfrage<br />
beizubehalten.<br />
Die Investitionsausgaben in Telekommunikationsausrüstungen<br />
sind unseren<br />
Zahlen zufolge von 2000 bis 2004 um<br />
10% zurückgegangen. Dies kann aber<br />
schwerlich auf europaweite Überkapazitäten<br />
zurückgeführt werden, da der vorangegangene<br />
„Boom“ relativ bescheidene<br />
Ausmaße hatte.<br />
Insgesamt erscheint die Zunahme der<br />
Telekommunikationskapazitäten in Euroland<br />
in den Boom-Jahren nicht so eindrucksvoll.<br />
Dies gilt insbesondere im Vergleich<br />
zu den USA, wo die Unternehmen<br />
ihre diesbezüglichen Ausgaben in den Jahren<br />
1995 bis 2000 verdoppelt hatten. Deshalb<br />
kann für den anhaltenden Investitionsrückgang<br />
bei Telekommunikationsausrüstungen<br />
nicht ausschließlich der vorhergehende<br />
Boom verantwortlich gemacht<br />
werden. Auch die im Vergleich zu Computerhardware<br />
niedrigeren Abschreibungssätze<br />
haben möglicherweise die Ausgaben<br />
gedämpft. Soweit bei den TelekommunikationsunternehmenÜberkapazitäten<br />
ent<strong>stand</strong>en sind, dauert deren Abbau<br />
länger, und es sind tiefere Einschnitte bei<br />
Neuinvestitionen nötig, falls die üblichen<br />
Abschreibungen nicht ausreichend hierzu<br />
beitragen.