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Sicher über die Alpen - DB Schenker Rail

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DAS KUNDENMAGAZIN VON <strong>DB</strong> SCHENKER RAIL NR. 04 | 09<br />

Lindwurm auf dem<br />

Meeresgrund<br />

EUROPIPE produziert <strong>die</strong> Rohre für <strong>die</strong> größte Off shore-Erdgasleitung<br />

der Welt. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bringt sie an <strong>die</strong> Küste. Seite 8<br />

WEISSE WARE<br />

Umweltfreundliches<br />

Logistiksystem für BSH<br />

Seite 14<br />

CO 2 -NEUTRALE TRANSPORTE<br />

Die Klimabilanz<br />

verbessern<br />

Seite 24<br />

TURBULENTE ZEITEN<br />

Alexander Hedderich<br />

im Interview<br />

Seite 30


Fokus<br />

Coiltransporte<br />

Stahl auf Spulen<br />

Über 50 Millionen Tonnen Stahl transportiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> jährlich – einen Großteil davon in Form<br />

von Coils. Aus den tonnenschweren Bandstahl-Rollen entstehen zum Beispiel Autokarosserien.<br />

02 | RAILWAYS


Titelfoto: Christoph Heibach Fotos: <strong>DB</strong> AG/Michael Neuhaus<br />

Sportliche Ziele<br />

Die Wirtschaftskrise hat uns – wie viele unserer Kunden – stark abgebremst.<br />

Konkret heißt das: Die Umsätze sind gesunken, unsere Schlüsselindustrien<br />

haben nach wie vor mit den massiven Auftragsverlusten zu kämpfen.<br />

Um wieder Fahrt aufzunehmen, arbeiten wir mit Hochdruck daran, noch effi zienter<br />

zu werden. Wie uns das bei gleichbleibender Servicequalität gelingen wird, lesen<br />

Sie im railways-Interview mit Alexander Hedderich, der im September <strong>die</strong> Führung<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> <strong>über</strong>nommen hat.<br />

Dass wir unsere Leistungsfähigkeit halten, beweisen zum Beispiel <strong>die</strong> Verkehre, <strong>die</strong> wir im<br />

Zusammenhang mit dem Bau der Ostseepipeline abwickeln. Die Erdgasleitung wird <strong>die</strong><br />

längste Off shore-Pipeline der Welt. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ist Teil des Teams, das <strong>die</strong>sen Rekord<br />

möglich macht: Für den Röhrenhersteller EUROPIPE bringen wir 82.000 Großrohre aus<br />

dem Ruhrgebiet an <strong>die</strong> Küste.<br />

Gleichzeitig nehmen wir unsere Verantwortung für den Erhalt der Umwelt sehr ernst. Die<br />

schlechte Konjunktur kann nicht als Vorwand <strong>die</strong>nen, den Klimaschutz zu vernachlässigen.<br />

Die Bahn ist seit langer Zeit das klimafreundlichste Verkehrsmittel – dennoch haben sich<br />

Deutsche Bahn und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> freiwillig zu weiteren ehrgeizigen Emissionssenkungs-<br />

zielen verpfl ichtet. Auch unseren Kunden helfen wir, ihre CO 2 -Bilanz zu verbessern: mit<br />

der Möglichkeit, Transporte vollständig klimaneutral durchzuführen.<br />

Mit besten Grüßen, Ihr<br />

Karsten Sachsenröder<br />

Member of the Management Board<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (Sales)<br />

RAILWAYS |<br />

03


Inhalt<br />

08<br />

Ostseepipeline<br />

In der Ostsee entsteht <strong>die</strong> längste<br />

Off shore-Erdgasleitung der Welt.<br />

Die Rohre dafür stellt EUROPIPE her,<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> bringt sie an <strong>die</strong> Küste.<br />

Customers & Projects Markets & Innovation<br />

Company & People<br />

14<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

04 | RAILWAYS<br />

Weiße Ware<br />

Für BSH liefert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Hausgeräte<br />

nach Frankreich. Das Logistiksystem<br />

ist besonders umweltfreundlich.<br />

Tunnelbau<br />

Max Bögl ist an der Untertunnelung der<br />

Schelde beteiligt. Per Bahn erreichen<br />

große Betonbauteile <strong>die</strong> Baustelle.<br />

Fertiggaragen<br />

Bei der Expansion des Betonfertigteile-<br />

Herstellers Zapf spielt <strong>die</strong> Bahn eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Ammoniak<br />

Für DSM Agro wickelt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT den<br />

Transport gefährlicher Chemikalien ab.<br />

Olympia 2012 in London<br />

Den Bau der Sportstätten unterstützt<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) mit einem<br />

Logistikzentrum.<br />

Kühltransporte<br />

Gemeinsam mit Stobart <strong>Rail</strong> bringt<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) Frischeprodukte<br />

von Spanien nach Großbritannien.<br />

Holzwerkstoff e<br />

Für Kronotex organisiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

Nieten den Zwischenwerksverkehr<br />

zwischen Brandenburg und Polen.<br />

Kurzbeiträge<br />

Papierfabrik Palm/Chemietransporte für<br />

Sasol/Shuttlezug nach Lyon/Kohle für<br />

das Heizkraftwerk Pforzheim<br />

24<br />

26<br />

27<br />

28<br />

Klimaneutrale Transporte<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> macht CO 2-freie<br />

Transporte möglich. Kunden können<br />

damit ihre Klimabilanz verbessern.<br />

Lärmschutz<br />

Die Deutsche Bahn und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

investieren in Technologien, <strong>die</strong> den<br />

Güterverkehr leiser machen.<br />

<strong>Sicher</strong>heit<br />

Die Bahn ist das sicherste Verkehrsmittel<br />

– sowohl im Personen- als auch im<br />

Güterverkehr. Das belegt eine<br />

aktuelle Vergleichsstu<strong>die</strong>.<br />

Frankreich<br />

Der französische Schienengüterverkehrsmarkt<br />

ist im Umbruch. Innerhalb weniger<br />

Jahre hat sich <strong>die</strong> <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Tochter<br />

ECR als Nummer zwei etabliert.<br />

30<br />

32<br />

33<br />

06<br />

34<br />

35<br />

Turbulente Zeiten<br />

Der neue Chef von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>,<br />

Alexander Hedderich, spricht im<br />

railways-Interview <strong>über</strong> den Markt und<br />

<strong>die</strong> strategischen Weichenstellungen der<br />

kommenden Monate.<br />

Abrechnungsabwicklung<br />

Das KundenServiceZentrum hat ein neues<br />

Vertrags- und Abrechnungssystem eingeführt.<br />

Ein Gewinn auch für <strong>die</strong> Kunden.<br />

Kurzbeiträge<br />

Multimodal-Messe in Birmingham/Neue<br />

Vertriebsstruktur bei <strong>DB</strong> Intermodal<br />

News<br />

Save the Date/Impressum<br />

On the Move<br />

Fotos: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Rüdiger Nehmzow, <strong>DB</strong> AG/Marc Darchinger


Weiße Ware 14<br />

Klimaneutrale Transporte 24<br />

Ostseepipeline 08<br />

Turbulente Zeiten 30<br />

RAILWAYS |<br />

05


News<br />

06 | RAILWAYS<br />

Zabrze/Polen<br />

Deutsche Bahn erwirbt Mehrheit an PTK<br />

Die Deutsche Bahn hat ihre Beteiligung an der PTK Holding S.A. auf<br />

95 Prozent erhöht. PTK ist eines der leistungsstärksten privaten<br />

Eisenbahnunternehmen in Polen und spezialisiert auf <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung<br />

von Kohleminen. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> verdichtet mit der Akquisition<br />

sein Netzwerk in Polen weiter.<br />

Mainz<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT und TransContainer kooperieren<br />

im Chemiebereich<br />

Die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT GmbH hat mit TransContainer, Frachttochter<br />

der russischen Eisenbahnen (RZD), eine Vertiefung der Zusammen-<br />

arbeit im Chemiegüterverkehr verabredet. Demnach sollen <strong>die</strong><br />

Containerverkehre im Chemiebereich nach, von und innerhalb<br />

Russlands intensiviert werden. Langfristiges Ziel ist <strong>die</strong> Marktführer-<br />

Marktführer-<br />

schaft der beiden Partner in dem Segment.<br />

Kaluga/Russland<br />

Gemeinsames Büro von <strong>Schenker</strong><br />

Automotive <strong>Rail</strong>net (SAR) und<br />

<strong>Schenker</strong> Ltd. Russland<br />

<strong>Schenker</strong> Automotive <strong>Rail</strong>Net (SAR) und<br />

<strong>Schenker</strong> Ltd. Russland haben zum<br />

1. August 2009 eine gemeinsame Repräsen-<br />

Repräsen-<br />

tanz in der russischen Industriestadt Kaluga<br />

eröff net. Sie <strong>die</strong>nt der Akquisition neuer<br />

und der Betreuung bestehender Industriekun-<br />

den, vor allem aus dem Bereich Automotive.<br />

Fotos: Mark Power/Magnum, <strong>DB</strong> AG/Uwe Miethe, Heiner Müller-Elsner


Mainz<br />

Europaweit unterwegs<br />

Internationale News von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

Zabrze<br />

Kaluga<br />

RAILWAYS |<br />

07


Coverstory<br />

Lindwurm auf dem<br />

08 | RAILWAYS


Die Ostseepipeline wird ab 2012 Westeuropa mit russischem<br />

Erdgas versorgen. Die Rohre für <strong>die</strong> gigantische Leitung kommen<br />

aus dem Ruhrgebiet, für den Transport an <strong>die</strong> Küste zeichnet<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> verantwortlich.<br />

Meeresgrund<br />

In Sassnitz warten Rohre<br />

auf ihre Verschiff ung zur<br />

Baustelle auf hoher See.<br />

RAILWAYS | 09


Coverstory<br />

Erdgas spielt für <strong>die</strong> Energieversorgung eine zunehmend<br />

wichtige Rolle. Weltweit stammt rund ein Viertel der benötigten<br />

Energie aus Gas; in Deutschland ist es derzeit etwa ein Fünftel,<br />

wobei Erdgas vor allem bei der Beheizung von Gebäuden zum Einsatz<br />

kommt, aber auch bei der Stromerzeugung in Gasturbinenkraftwerken<br />

und zunehmend auch als Treibstoff für Kraftfahrzeuge. Deutschland<br />

deckt nur rund 14 Prozent seines Bedarfs aus eigenen Quellen. Der<br />

<strong>über</strong>wiegende Teil wird importiert, vor allem aus Russland, dem weltweit<br />

größten Erdgas-Förderland.<br />

Für <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und der Europäischen<br />

Union (EU) ist <strong>die</strong> Versorgung mit Erdgas von großer<br />

Bedeutung. Um <strong>die</strong> Versorgungssicherheit zu erhöhen, unterzeichneten<br />

Deutschland und Russland 2005 den Vertrag zum Bau einer Erdgaspipeline<br />

durch <strong>die</strong> Ostsee. Ab 2012 soll durch <strong>die</strong> neue Leitung ein Teil<br />

des für <strong>die</strong> EU bestimmten russischen Erdgases gepumpt werden.<br />

Die Pipeline wird im nordrussischen Wyborg beginnen und in der<br />

Nähe von Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern enden. Ihre<br />

Gesamtlänge wird <strong>über</strong> 1.200 Kilometer betragen; sie wird auf dem<br />

Grund der Ostsee verlaufen und wird damit <strong>die</strong> längste Offshore-<br />

Pipeline der Welt sein.<br />

Um eine Leitung <strong>die</strong>ser Länge, <strong>die</strong> hohen Druck aushalten muss,<br />

fehlerfrei unter Wasser zu verlegen, werden aufwendige Verfahren<br />

angewendet. Dabei kommen Spezialschiff e zum Einsatz, auf denen<br />

einzelne Rohre jeweils an das Ende des bereits verlegten Pipelineabschnitts<br />

angeschweißt und kontinuierlich auf den Meeresgrund<br />

abgesenkt werden.<br />

Eine Million Tonnen Rohr<br />

Doch bis es so weit ist, müssen <strong>über</strong> hunderttausend Rohre mit<br />

einer Länge von <strong>über</strong> zwölf Metern und bis zu elf Tonnen Gewicht<br />

hergestellt und angeliefert werden – allein für den ersten Strang der<br />

Ostseepipeline, dem später noch ein zweiter folgen soll.<br />

Drei Viertel <strong>die</strong>ser Rohre kommen von der EUROPIPE GmbH.<br />

Der weltweit führende Spezialist für Großrohre mit Standorten in<br />

Deutschland, Frankreich, den USA und Brasilien produziert an seinem<br />

Hauptsitz in Mülheim an der Ruhr 82.000 Rohre nach genauen<br />

Vorgaben. „Trotz ihrer dicken Wand und damit hohen Gewichts<br />

müssen <strong>die</strong> einzelnen Rohre sehr exakt gefertigt werden“, erklärt<br />

Dr. Hans-Georg Hillenbrand, Direktor Verkauf bei EUROPIPE.<br />

„Außerdem sind sie nicht alle gleich dick: Der Anfangsabschnitt der<br />

Pipeline bei Russland besteht wegen des höheren Gasdrucks aus dickwandigeren<br />

und damit schwereren Rohren, weiter nach Deutschland<br />

wird <strong>die</strong> Wanddicke reduziert.“<br />

Für den Transport zum Zwischenlagerplatz nach Sassnitz auf<br />

Rügen und zum Verladehafen Bremen-Grolland hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

ein Pendelverkehrskonzept entwickelt, das auf den Produktionsrhythmus<br />

von EUROPIPE abgestimmt ist und kurzfristig angepasst<br />

werden kann. Die Rohre werden direkt aus der Produktion in Mülheim<br />

auf Güterwagen verladen – je nach Gewicht trägt jeder Wagen drei bis<br />

vier Rohre. Aus jeweils 27 Wagen werden Ganzzüge gebildet; in der<br />

Regel fahren jeden Werktag drei Züge nach Sassnitz. Bis Juni 2009<br />

fuhren außerdem bis zu zwei Züge pro Tag nach Bremen. Alle Züge<br />

werden rund um <strong>die</strong> Uhr durch Mitarbeiter des KundenServiceZentrums<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> <strong>über</strong>wacht, <strong>die</strong> den Kunden regelmäßig<br />

<strong>über</strong> den aktuellen Zuglauf informieren, damit zum Beispiel <strong>die</strong> Entlademannschaft<br />

bei Ankunft sofort zur Verfügung steht und ohne<br />

Zeitverlust mit der Arbeit beginnen kann.<br />

Jedes Rohr ist mit einem individuellen EAN-Code versehen, <strong>über</strong><br />

den es am Zielbahnhof identifiziert wird. Reach-Stacker – bis zu<br />

100 Tonnen schwere Fahrzeuge mit hydraulischem Hubarm – entladen<br />

dann <strong>die</strong> Wagen, indem sie zwei Rohre gleichzeitig greifen. Diese Methode<br />

garantiert eine schnelle Entladung der <strong>über</strong> 100 Rohre pro Zug.<br />

10 | RAILWAYS<br />

Fotos: Axel Winkelmann


Jeden Werktag fahren<br />

3 Ganzzüge mit je<br />

27 Wagen von Mülheim<br />

Richtung Ostsee.<br />

RAILWAYS | 11


Coverstory<br />

Die bis zu 100 Tonnen<br />

schweren Reach-Stacker<br />

können 2 Rohre<br />

gleichzeitig greifen.<br />

12 | RAILWAYS


Fotos:<br />

Fotos: Christoph Theodor Barth Heibach<br />

Nach kurzer Pause geht es für <strong>die</strong> leeren Güterwagen dann zurück<br />

nach Mülheim, wo sie neu beladen werden – ein hocheffi zientes Pendelsystem,<br />

das konsequent unnötige Verzögerungen vermeidet.<br />

Dabei fi ndet ein ständiger enger Informationsaustausch zwischen<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und EUROPIPE statt, damit <strong>die</strong> Rhythmen<br />

von Produktion und Transport optimal aufeinander abgestimmt<br />

werden können.<br />

„In ständiger Anpassung an das Produktionsprogramm von<br />

EUROPIPE sind im vergangenen Jahr so bereits 211 Züge nach Sassnitz<br />

und weitere 81 nach Bremen gefahren, mit insgesamt <strong>über</strong><br />

300.000 Tonnen Fracht; in <strong>die</strong>sem Jahr werden es mehr als<br />

450.000 Tonnen sein, wovon der größte Teil nach Sassnitz geht“, erklärt<br />

Bernd Toepfer, Leiter Vertrieb West bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Wir<br />

verstehen uns als Teil der gesamten Supply Chain und passen unsere<br />

Transportleistung fl exibel an <strong>die</strong> ganzheitlichen Projektbedingungen<br />

an. Dies ist natürlich nur möglich, wenn man ein System entwickelt,<br />

das speziell auf <strong>die</strong> Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist und das<br />

kurzfristig an veränderte Anforderungen angepasst werden kann.“<br />

„Zur Umsetzung <strong>die</strong>ses kundenorientierten Managementansatzes<br />

ist ein ständiger Informationsaustausch mit dem Kunden notwendig.<br />

Die systematische Verbesserung der Kundenbeziehung ermöglicht<br />

effizientere Reaktionen auf Kundenanforderungen und verbes -<br />

sert somit <strong>die</strong> Qualität unseres Angebots“, fügt Thomas Weidner,<br />

Key Account Manager für EUROPIPE hinzu.<br />

Am Zielbahnhof Sassnitz werden <strong>die</strong> Rohre mit einer Ummantelung<br />

aus Spritzbeton versehen. Das schützt sie und verdoppelt ihr<br />

Gewicht auf 23 Tonnen – Voraussetzung dafür, dass sie später auf den<br />

Meeresgrund abgesenkt werden und dort stabil ruhen können. Die<br />

nach Bremen gelieferten Rohre werden nach Kotka in Finnland verschiff<br />

t und dort ummantelt. In Sassnitz beziehungsweise Kotka werden<br />

sie schließlich auf Schiff e verladen, <strong>die</strong> sie zu dem Verlegeschiff auf<br />

hoher See bringen.<br />

„Die Ostseepipeline ist ein Jahrhundertbauwerk, das eine große<br />

Bedeutung für das Leben von vielen Millionen Menschen in ganz Westeuropa<br />

hat“, so Thomas Weidner. „Wir sind stolz, dazu einen Beitrag<br />

zu leisten.“<br />

Kontakt | Thomas Weidner | Telefon: +49 (0)203 3017-3114<br />

thomas.th.weidner@dbschenker.eu<br />

Effi zientes Pendelsystem<br />

Der Zuglauf wird rund um <strong>die</strong> Uhr vom KundenServiceZentrum von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> <strong>über</strong>wacht.<br />

Bremen<br />

Mülheim<br />

Sassnitz<br />

Berlin<br />

Greifswald<br />

Ostsee<br />

Wyborg<br />

RAILWAYS |<br />

13


14<br />

Customers & Projects<br />

Umweltfreundlich und<br />

wirtschaftlich<br />

Für <strong>die</strong> BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH bringt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> zahlreiche Hausgeräte, sogenannte Weiße Ware, von Deutschland<br />

nach Frankreich. Das ausgeklügelte Logistiksystem wurde mit dem<br />

begehrten „BSH Logistik Umweltpreis 2008“ ausgezeichnet.<br />

Mitte 2007 drohte der Schiene als umweltfreundliches Verkehrsmittel<br />

ein herber Rückschlag: Aufgrund schwieriger<br />

Rahmenbedingungen bei der Abwicklung der Transporte mit<br />

der ausländischen Partnerbahn erwog <strong>die</strong> BSH Bosch und Siemens<br />

Hausgeräte GmbH, einer der weltweit führenden Hausgerätehersteller,<br />

<strong>die</strong> Einstellung ihrer Bahnverkehre zwischen Deutschland und Frankreich<br />

und eine Verlagerung der Transporte auf <strong>die</strong> Straße. Gemeinsam<br />

mit dem Bereich Logistik – Verkehrswesen der BSH gelang es <strong>Rail</strong><br />

Logistics and Forwarding (RLF), dem Spezialisten-Team für Schienenlogistik<br />

bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics, sowie den Schienenexperten von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, kurzfristig ein neues Konzept zu entwickeln, das den<br />

Transport <strong>über</strong> <strong>die</strong> Schiene unter Beteiligung mehrerer <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong>-Töchter wirtschaftlich sicherstellen konnte.<br />

Die Haushaltsgeräte werden seit Anfang Januar 2008 zunächst<br />

per Einzelwagenverkehr von den deutschen BSH-Produktionsstätten<br />

zu einem Rangierbahnhof nahe Kaiserslautern gefahren. Dort erfolgt<br />

| RAILWAYS<br />

<strong>die</strong> Zugbildung sowie der Weitertransport per Ganzzug. Die Euro<br />

Cargo <strong>Rail</strong> (ECR), Tochter von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) und Inhaberin<br />

französischer Bahnlizenzen, <strong>über</strong>nimmt auf französischer Strecke <strong>die</strong><br />

Traktion zum BSH-Warenverteilzentrum nahe Paris. Gemeinsam mit GmbH<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> steuert und <strong>über</strong>wacht RLF <strong>die</strong> gesamte Transportkette<br />

bis nach Frankreich – immer in direkter Zusammenarbeit mit<br />

BSH – <strong>über</strong> das zuständige Büro in Nürnberg.<br />

Hausgeräte<br />

Rainer Bergmann, verantwortlicher Key Account Manager bei<br />

RLF, bringt <strong>die</strong> Vorteile des neuen Logistikkonzepts auf den Punkt:<br />

„Durch <strong>die</strong> Abwicklung der Logistikleistungen aus einer Hand Siemens<br />

müssen <strong>die</strong> Geräte zwischen der Beladung in den deutschen BSH- und<br />

Werken und der Entladung in Frankreich nicht umgeladen werden.“<br />

„Zudem können wir <strong>die</strong> Ware jetzt im ökonomischeren Ganzzug- Bosch<br />

verkehr nach Frankreich weitertransportieren“, ergänzt Stephanie BSH<br />

Reinert, zuständige Account Managerin bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

Bis Ende 2007 waren <strong>die</strong> Transporte ausschließlich im Einzelwagen- Foto:


verkehr gemeinsam mit der französischen Staatsbahn SNCF<br />

abgewickelt worden.<br />

Von Januar 2008 bis Juni 2009 wurden bereits mehr als<br />

188 Züge mit insgesamt 5.500 Güterwagen von den Partnern<br />

gemeinsam abgefertigt. Pro Woche startet an drei Tagen je ein<br />

Regelzug. Die Züge fahren <strong>über</strong> Nacht und treff en frühmorgens<br />

im Warenverteilzentrum der BSH ein. Bei entsprechendem<br />

Bedarf kann noch ein zusätzlicher Zug eingesetzt werden.<br />

Damit gewährleistet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, dass <strong>die</strong> Weiße Ware<br />

immer bedarfsgerecht am Zielort eintriff t.<br />

„Beispielgebendes Umweltkonzept“<br />

Mit <strong>die</strong>sem Konzept ist es gelungen, <strong>die</strong> Verlagerung<br />

großer Transportmengen auf <strong>die</strong> Straße und damit eine<br />

deutliche Verschlechterung der CO 2 -Bilanz zu verhindern.<br />

„Wir konnten wieder einmal beweisen, dass mit innovativen<br />

Konzepten der umweltfreundlichere Verkehrsträger Schiene<br />

auch ökonomisch wettbewerbsfähig ist“, so Stephan Strauss,<br />

Leiter des zuständigen Marktbereichs Baustoff e, Industrie-<br />

und Konsumgüter bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Als im Juni<br />

<strong>die</strong>ses Jahres der BSH Umweltpreis verliehen wurde, war<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> daher unter den Preisträgern. Die Jury würdigte<br />

den Deutschland-Frankreich-Verkehr als „hervorragendes und<br />

beispielgebendes Umweltkonzept“.<br />

Kontakt | Rainer Bergmann | <strong>Rail</strong> Logistics and Forwarding<br />

Telefon: +49 (0)2389 780142 | rainer.bergmann@railog.net<br />

Verladung: Per Zug<br />

kommt <strong>die</strong> Weiße Ware<br />

nach Frankreich.<br />

Wirtschaftliches Transportkonzept<br />

Die Anlieferung erfolgt per Einzelwagenverkehr von den BSH-Fabriken<br />

nach Einsiedlerhof, von dort fahren Ganzzüge nach Frankreich.<br />

Tournan<br />

Einsiedlerhof<br />

Nauen<br />

Bad Neustadt<br />

Dillingen<br />

Giengen Traunreut<br />

RAILWAYS |<br />

15


Customers & Projects<br />

Zug um Zug zum Erfolg<br />

So lautet der neue Slogan der Firma Bögl. Ob bei der Untertunnelung der Schelde oder beim Bau von<br />

Brücken auf dem Frankfurter Flughafen: Max Bögl setzt auf <strong>die</strong> Bahn. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> führt <strong>die</strong> vielfältigen<br />

Transporte durch und kümmert sich um <strong>die</strong> komplexe Logistikplanung.<br />

Wer mit der Bahn, dem Flugzeug oder dem Auto unterwegs<br />

ist, betritt oder befährt – wenn auch meist ohne es zu ahnen<br />

– Bauwerke der Max Bögl GmbH & Co. KG. Das größte<br />

private Bauunternehmen war an der Errichtung des Berliner Hauptbahnhofs,<br />

verschiedener Autobahnen, Brücken und Tunnels sowie von<br />

Rollbahnen diverser Flughäfen beteiligt. Auch einige der wichtigsten<br />

Sportstätten im Land sind mithilfe der traditionsreichen Firma aus<br />

Neumarkt in der Oberpfalz entstanden: so etwa <strong>die</strong> Fußballsta<strong>die</strong>n in<br />

Leverkusen, Frankfurt und Köln sowie <strong>die</strong> Olympiahalle in München.<br />

Max Bögl greift bereits seit vielen Jahren auf <strong>die</strong> Leistungen von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zurück. Eine Besonderheit dabei: Bei den Transporten<br />

handelt es sich nicht um langfristige regelmäßige Verkehre, sondern<br />

um zeitlich begrenzte Projekte im Rahmen von Bauvorhaben von Max<br />

Bögl. „Solche Projektarbeit beinhaltet in der Regel einen hohen Anteil<br />

an logistischen Planungsleistungen, weil jeder Verkehr neu konzipiert<br />

werden muss“, erklärt Maren Schemmann, Teamleiterin Customized<br />

<strong>Rail</strong> Projects im Bereich <strong>Rail</strong>ports and <strong>Rail</strong> Projects bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong>. „Dabei geht es unter anderem um <strong>die</strong> Koordination von Transporten<br />

mit Lademaß<strong>über</strong>schreitung, <strong>die</strong> Organisation von Vor- und<br />

Nachlauf mit Umschlag auf den Lkw sowie <strong>die</strong> Erstellung individueller<br />

Kalkulationen und um intensive Abstimmungen zwischen den<br />

beteiligten Leistungspartnern.“<br />

Bekenntnis zur Bahn<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Max Bögl und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

ist in den letzten Jahren immer intensiver geworden. Das Bauunternehmen<br />

hat sich klar zur Bahn bekannt, indem es den Gleisanschluss<br />

16 | RAILWAYS<br />

und <strong>die</strong> dazugehörige Trasse an seinem Werk in Neumarkt <strong>über</strong>nommen<br />

und seit 2007 1,5 Millionen Euro investiert hat. Am Werk in<br />

Hamminkeln am Niederrhein errichtet Bögl zurzeit einen weiteren<br />

Gleisanschluss, der im Dezember in Betrieb genommen werden soll.<br />

Der neue Anschluss ist eine Voraussetzung für <strong>die</strong> Abwicklung<br />

eines gemeinsamen Großprojekts: <strong>die</strong> Untertunnelung der Schelde bei<br />

Antwerpen. Von Hamminkeln aus wird <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ab Dezember<br />

sogenannte Tübbings – Betonbauteile für <strong>die</strong> Innenschale des Tunnels<br />

– nach Belgien transportieren. „Bis zum Abschluss der Bauarbeiten<br />

werden wir Teile mit einem Gesamtgewicht von 300.000 Tonnen‚ justin-time‘<br />

an der Baustelle anliefern“, so der zuständige Kundenberater<br />

bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Walter Obermeyer. „Dazu brauchen wir umfangreiche<br />

Fahrplan- und Rangierkonzepte, beraten wir den Kunden bei<br />

den Verladungen und steuern und <strong>über</strong>wachen <strong>die</strong> Zugumläufe.“<br />

Ein weiteres aktuelles Großprojekt ist <strong>die</strong> Belieferung des Flughafens<br />

Frankfurt mit Betonträgern für <strong>die</strong> Rollbrücken. Auch hier<br />

verlangt Bögl eine Just-in-time-Belieferung bis an <strong>die</strong> Dispositionsstelle.<br />

Besondere Herausforderung dabei: Die einzelnen Bauteile sind<br />

bis zu 90 Tonnen schwer.<br />

In Zukunft soll <strong>die</strong> Zusammenarbeit noch weiter intensiviert<br />

werden. Dabei wird buchstäblich Neuland betreten: Während sich <strong>die</strong><br />

Aufträge bislang meist auf Deutschland konzentrierten, wird <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> dann für Max Bögl immer öfter Logistikprojekte im<br />

Ausland abwickeln.<br />

Kontakt | Walter Obermeyer<br />

Telefon: +49 (0)89 1308-3644 | walter.obermeyer@dbschenker.eu<br />

Tübbings unterwegs:<br />

Die Betonbauteile<br />

bilden <strong>die</strong> Innenschale<br />

des Scheldetunnels.<br />

Fotos: <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Schweiz, <strong>Schenker</strong>/ Günter Miksch/Dieter Knöß


Premiere: Die ersten<br />

Fertiggaragen<br />

werden per Zug nach<br />

Österreich geschickt.<br />

Garagen auf Gleisen<br />

Zapf, führender Hersteller von Betonfertigteilen, geht neue Wege und setzt dabei auf <strong>die</strong> TRANSA und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

Die Zapf GmbH startet durch. Das Bayreuther Unternehmen mit<br />

<strong>über</strong> 100-jähriger Tradition hat sich eine neue Struktur gegeben<br />

und dringt nun auf neue Märkte vor. Die Bahn spielt dabei eine<br />

wichtige Rolle. In Deutschland und im benachbarten Ausland wird<br />

Zapf in Zukunft mehrere Logistikzentren unterhalten, um von dort<br />

aus Baustellen kostengünstig mit Fertiggaragen und Betonfertigteilen<br />

zu beliefern. Die Versorgung der Logistikzentren erfolgt per Bahn, <strong>die</strong><br />

Belieferung der Baustellen mit dem Transporter.<br />

Gemeinsam mit dem Regionalvertrieb von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> hat<br />

<strong>die</strong> TRANSA Spedition GmbH für Zapf ein Schienenkonzept erarbeitet,<br />

das den Kunden <strong>über</strong>zeugte. Zapf, im Bereich Fertiggaragen Marktführer<br />

in Deutschland, testet <strong>die</strong>ses Konzept derzeit in Österreich.<br />

Dort will man neue Marktanteile gewinnen, indem man Garagen zu<br />

einem „Flatpreis“ anbietet.<br />

Die Basis für den Erfolg legte Zapf am 10. September, als im Beisein<br />

von zahlreichen Gästen aus der Politik, Geschäftspartnern und rund<br />

300 Mitarbeitern <strong>die</strong> Wiederinbetriebnahme des Gleisanschlusses<br />

am Weidenberger Werk gefeiert wurde. Seit 2001 waren dort keine<br />

Güterzüge abgefahren; nun wird der Anschluss ein entscheidender<br />

Baustein der Expansionsstrategie von Zapf. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zeichnete<br />

für <strong>die</strong> ersten Transporte verantwortlich, <strong>die</strong> Betreuung von Zapf<br />

liegt bei TRANSA. Die operative Abwicklung der Kundenaufträge<br />

erfolgt <strong>über</strong> <strong>die</strong> TRANSA-Geschäftsstelle Regensburg. So wird zusammen<br />

mit dem Regionalvertrieb auch eine geographische Nähe zum<br />

Kunden gewährleistet. Bereits im August wurden in Weidenberg probeweise<br />

acht Fertiggaragen auf zwei Wagen verladen, <strong>die</strong> mit einer<br />

Rangierlok nach Nürnberg gefahren und dort in einen Zug Richtung<br />

Wien eingestellt wurden. Fünf Tage nach der offi ziellen Eröff nung<br />

verließ dann der erste reguläre Zug mit 20 Garagen den neuen Gleisanschluss<br />

Richtung Österreich.<br />

Zapf-Geschäftsführer Rémi Schmitt sieht das Bekenntnis zur<br />

Bahn als Maßnahme zur Zukunftssicherung. Gerade der Transport<br />

sei ein Kostenfaktor, der stetig größer zu werden droht. „Unsere Antwort<br />

auf <strong>die</strong>se Fragestellung heißt Bahn“, so Schmitt.<br />

Kontakt | Wolfgang Rebhan | Leiter Regionalvertrieb, CZ Nürnberg<br />

Telefon: +49 (0)911 219-1960 | wolfgang.rebhan@dbschenker.eu<br />

RAILWAYS |<br />

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18<br />

Customers & Projects<br />

Ammoniak-Transporte: <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT koordiniert <strong>die</strong> internationalen Verkehre.<br />

Ammoniak im Wochentakt<br />

Für DSM Agro führt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT grenz<strong>über</strong>schreitende Ammoniak-Transporte durch. Die Steuerung<br />

der Verkehre in den Niederlanden, in Deutschland und in Frankreich erfolgt durchgängig aus einer Hand.<br />

DSM Agro ist ein international tätiger Hersteller von Düngemitteln.<br />

In zwei Werken am Stammsitz in Geleen, Niederlande,<br />

produziert DSM jährlich rund eine Million Tonnen Ammoniak,<br />

der zur Düngerproduktion, aber auch als Rohstoff für technische<br />

Anwendungen, etwa zur Herstellung von Acrylfasern oder Nylon,<br />

verwendet wird.<br />

Per Bahn liefert DSM einem wichtigen Kunden im Elsass wöchentlich<br />

einen Ganzzug. Die Transporte laufen von den Niederlanden <strong>über</strong><br />

Deutschland nach Ostfrankreich.<br />

Lieferzuverlässigkeit ist eines der wichtigsten Serviceversprechen,<br />

mit denen DSM <strong>die</strong> Zufriedenheit seiner Kunden sicherstellt.<br />

Bislang hatte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Nederland <strong>die</strong> Ammoniak-Transporte<br />

ins Elsass in Zusammenarbeit mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Deutschland und<br />

einem Kooperationspartner in Frankreich durchgeführt. Seit Ende<br />

August werden nun auch <strong>die</strong> Verkehre in Frankreich von einem<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Tochterunternehmen, der EuroCargo<strong>Rail</strong> (ECR), durchgeführt.<br />

Damit bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> DSM Agro eine Gesamtleistung<br />

aus einer Hand.<br />

„Das neue Konzept ermöglicht es uns, <strong>die</strong> Verkehre in den<br />

Niederlanden, in Deutschland und auch in Frankreich durchgängig<br />

zu steuern“, sagt Erik Koning, European Account Manager für DSM<br />

Agro bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Damit können wir dem Kunden grenz<strong>über</strong>schreitend<br />

<strong>die</strong> hohe Qualität bieten, <strong>die</strong> er für <strong>die</strong>se besonderen<br />

Gefahrguttransporte verlangt.“<br />

Ammoniak ist ein giftiger, Haut und Augen reizender Stoff , der<br />

bei Raumtemperatur gasförmig ist. Für den Transport wird er stark<br />

komprimiert, wobei er zu einer Flüssigkeit kondensiert. Diese kann<br />

bei Hautkontakt schwere Erfrierungen verursachen. Um eine sichere<br />

Abwicklung zu gewährleisten, hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT, Fachspedition<br />

| RAILWAYS<br />

für flüssige, gasförmige und rieselfähige Stoffe mit besonderer<br />

Kompetenz bei Gefahrguttransporten, für <strong>die</strong> DSM-Ammoniakverkehre<br />

nach Frankreich Auftragsabwicklung, operative Koordination und Abrechnung<br />

<strong>über</strong>nommen. Dar<strong>über</strong> hinaus bietet das Kesselwagenmanagement-Team<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT Tracking & Tracing<br />

sowie GPS-Überwachung der Transporte an.<br />

„Die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT GmbH ist eine Spedition mit starkem Bahnrückgrat.<br />

Unser Ziel ist es, <strong>die</strong> Schiene als Verkehrsträger für möglichst<br />

viele Kunden attraktiv zu machen“, erläutert Dr. Jörg Hilker, Geschäftsführer<br />

der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT GmbH. „Wir bieten enorme Flexibilität mit<br />

maßgeschneiderten Produkten und logistischen Komplettlösungen.“<br />

Die Verkehre liegen nun vollständig in der Hand von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT<br />

und laufen in allen drei Ländern mit eigenen Lokomotiven und eigenem<br />

Personal. Am 3. September rollte der erste Zug von Geleen nach Frankreich.<br />

An der deutsch-französischen Grenze <strong>über</strong>nahm erstmals ECR<br />

den Zug und stellte ihn pünktlich dem Empfänger zu.<br />

„Wir haben ein sehr positives Gefühl angesichts des schnellen<br />

Wechsels unserer Ammoniak-Transporte ins Elsass zu BTT“, sagt Marc<br />

van Doorn, Business Manager Industrial Products bei DSM Agro. „Die<br />

erste Lieferung ging schneller als gewohnt, was unserem Kunden mehr<br />

Zeit für <strong>die</strong> Entladung gibt und den Spielraum bis zum Abfahrtstermin<br />

vergrößert. Dar<strong>über</strong> hinaus können wir nun 21 Wagen pro Zug fahren<br />

lassen – das entspricht den Wünschen unseres Kunden und verringert<br />

<strong>die</strong> Kosten pro Tonne. Über das GPS-Tracking-System erhalten wir kontinuierlich<br />

Informationen <strong>über</strong> den jeweiligen Standort des Zuges, was<br />

unserem Customer Service Desk zusätzliche <strong>Sicher</strong>heit gibt.“<br />

Kontakt | Erik Koning<br />

Telefon: +31 (0)65 5742092 | erik.koning@raillion.nl<br />

Fotos: <strong>DB</strong> AG/Heiner Müller-Elsner, <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>/Jack Tarr


Großbaustelle: Per Bahn kommt Baumaterial auf das Olympiagelände.<br />

Sportliche Leistung<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> hat für den Bau der Anlagen zur Olympiade 2012 ein Logistikzentrum errichtet.<br />

Die Vorbereitungen für <strong>die</strong> XXX. Olympischen Sommerspiele,<br />

<strong>die</strong> 2012 in London stattfinden, laufen auf Hochtouren.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem<br />

es den Baufi rmen, <strong>die</strong> an der Errichtung der Sportstätten beteiligt sind,<br />

umfassende Logistiklösungen bietet.<br />

Das Bow East Logistikzentrum befindet sich im Olympiapark,<br />

zwischen der South Plaza und dem zentralen Olympiastadion. Es<br />

unterstützt Lieferanten bei der Versorgung der gesamten Anlage und<br />

der zwölf im Bau befi ndlichen Hauptaustragungsorte.<br />

Die Bauphase der nächsten Olympischen Spiele wird sich so stark<br />

an ökologischen Kriterien orientieren wie nie zuvor. Mindestens 50 Prozent<br />

der Baumaterialien (gemessen in Tonnen), <strong>die</strong> zu den Baustellen<br />

geliefert werden, stammen aus erneuerbaren Quellen. Indem sie Straßentransporte<br />

durch Schienentransporte ersetzen, werden <strong>die</strong> beteiligten<br />

Firmen Verkehr und Luftverschmutzung auf den <strong>über</strong>füllten<br />

Straßen rund um den Olympiapark deutlich verringern. Weil Güterzüge<br />

pro Tonnenkilometer nur ein Fünftel der Emissionen verursachen,<br />

<strong>die</strong> ein Lkw ausstößt, hilft das Bow East-Logistikzentrum auch,<br />

CO 2 -Emissionen zu verringern.<br />

Über <strong>die</strong> elf Hektar große, vier Millionen Pfund teure Schienengüterverkehrsanlage<br />

können <strong>die</strong> Baustellen auf dem Olympiapark mit<br />

den meisten Produktarten versorgt werden. Derzeit werden <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

Anlage täglich Materialien für <strong>die</strong> Betonherstellung, Füllmaterialen,<br />

Betonblöcke und Abfälle angeliefert und entsorgt. Das Bow East<br />

Logistikzentrum kann auch multimodale Transporte abwickeln – sei<br />

es Sand, Stahl, Kabelrollen, Paletten oder Container. Jedes Produkt, das<br />

mit dem Zug transportiert werden kann, kann in den Olympiapark geliefert<br />

und dort gelagert oder sofort weiterverteilt werden. Manche<br />

Materialien, <strong>die</strong> vom europäischen Festland stammen, werden mit dem<br />

Zug aus dem Ursprungsland <strong>über</strong> den Kanaltunnel direkt ins Bow East<br />

Logistikzentrum geliefert. Auf dem Höhepunkt der Bauphase werden<br />

täglich <strong>über</strong> 400 Fahrzeuge versuchen, durch <strong>die</strong> <strong>Sicher</strong>heitstore<br />

in den Olympiapark zu gelangen oder ihn zu verlassen – ein guter<br />

Grund für Lieferanten, frühzeitig Güterzugkapazitäten zu buchen.<br />

„Das Bow East Logistikzentrum hat seine Arbeit aufgenommen.<br />

Bauunternehmen, Subunternehmen und Lieferanten können so durch<br />

<strong>die</strong> Benutzung der Güterbahn Zeit und Geld sparen. Außerdem hilft<br />

das Logistikzentrum, das 50-Prozent-Nachhaltigkeitsziel zu erreichen“,<br />

sagt David Legge, General Manager Olympics bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> (UK). „Mit ihrer 24-Stunden-Verfügbarkeit, ihrem einzigartigen<br />

Lagerhaltungssystem und ihrer hohen Flexibilität wird <strong>die</strong>se Anlage<br />

eine zentrale Rolle bei der Errichtung der Anlagen für <strong>die</strong> Olympischen<br />

Spiele 2012 spielen.“<br />

Kontakt | Graham Meiklejohn<br />

Telefon: +44 (0)870 140-5795 | graham.meiklejohn@dbschenker.com<br />

RAILWAYS |<br />

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20<br />

Customers & Projects<br />

Durchgehende Kühlkette<br />

Der britische Spediteur Stobart <strong>Rail</strong> wird eng mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) zusammenarbeiten.<br />

Zu den gemeinsamen Projekten gehören Kühltransporte von Spanien nach Großbritannien.<br />

Keith Heller sieht große<br />

Wachstumschancen für<br />

grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Kühltransporte.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) und Stobart <strong>Rail</strong> werden gemeinsam<br />

intermodale Kühltransporte zwischen dem spanischen<br />

Valencia <strong>über</strong> den Kanaltunnel bis nach Großbritannien<br />

anbieten. Der Service beinhaltet einen Zug, der bestehenden und neuen<br />

Kunden beider Unternehmen zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit<br />

sorgt für eine hohe Auslastung der Straßen- und Schienenkapazitäten,<br />

wovon Exporteure von Frischeprodukten in Form von günstigen<br />

„Door-to-door“-Lösungen profi tieren. Die Infrastruktur und Erfahrung<br />

von Stobart im Bereich Frische- und Tiefkühlprodukte stellt sicher,<br />

dass das Produkt von der Verpackung bis zur Anlieferung <strong>über</strong>wacht<br />

wird und pünktlich und in optimalem Zustand in den Läden ankommt.<br />

Das neue Angebot beschleunigt <strong>die</strong> Transporte vom europäischen<br />

Festland nach Großbritannien und Irland und verbessert deren Klimabilanz<br />

entscheidend.<br />

„Jeder Zug wird 30 Kühlcontainer fassen, und der direkte Transport<br />

von der Verpackung bis in den Laden vermeidet Müll und verlängert<br />

<strong>die</strong> Regallebensdauer der Produkte. Das bedeutet spürbare Kosteneinsparungen<br />

für unsere Kunden“, erklärt Andrew Tinkler, CEO der<br />

Stobart-Gruppe. „Dar<strong>über</strong> hinaus spart der Service bei drei Zügen pro<br />

Woche jährlich 13,7 Millionen Straßenkilometer ein und vermeidet so<br />

8.625 Tonnen CO 2 -Emissionen.“<br />

Keith Heller, CEO von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK), ergänzt: „Dieses<br />

Angebot wurde möglich durch unsere Investitionen in unsere franzö-<br />

| RAILWAYS<br />

sischen und spanischen Tochterfi rmen in den letzten vier Jahren. In<br />

Zusammenarbeit mit Stobart <strong>Rail</strong> können wir ein Produkt anbieten,<br />

das bei der angestrebten Verlagerung von Transporten von der Straße<br />

auf <strong>die</strong> Schiene eine entscheidende Rolle spielen wird. Angesichts<br />

wachsenden Drucks, Kosten zu senken und umweltfreundlicher<br />

zu wirtschaften, sehen wir große Wachstumschancen für ähnliche<br />

Angebote in Frankreich.“<br />

Mehr E-Loks in Großbritannien<br />

Im Rahmen eines weiteren Abkommens wird <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

(UK) <strong>die</strong> Verantwortung für alle Schienengüterverkehre von Stobart<br />

<strong>Rail</strong> innerhalb von Großbritannien <strong>über</strong>nehmen. Gemeinsam werden<br />

beide Unternehmen an der Verlagerung weiterer Transporte von der<br />

Straße auf <strong>die</strong> Schiene arbeiten. Das Abkommen beinhaltet auch <strong>die</strong><br />

erstmalige Nutzung von E-Loks für Stobart-Verkehre von den Midlands<br />

nach Schottland. Die „Class 92“-E-Loks von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ermöglichen<br />

im Vergleich zu Dieselloks Reduzierungen von CO 2 -Emissionen<br />

um 30 Prozent – damit verringern sich <strong>die</strong> Kohlendioxid-Emissionen<br />

der Stobart-Verkehre um 7.500 Tonnen jährlich.<br />

Kontakt | Graham Meiklejohn<br />

Telefon: +44 (0)870 140-5795 | graham.meiklejohn@dbschenker.com<br />

Fotos: <strong>DB</strong> AG/Shaun Flannery


Internationaler Zwischenwerksverkehr: Der Kronotex-Zug pendelt zwischen Heiligengrabe und Żary.<br />

Platten für Polen<br />

Der Holzwerkstoff hersteller Kronotex setzt beim Verkehr zwischen seinen Werken in Brandenburg und in Polen auf<br />

<strong>die</strong> Schiene. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Nieten hat innerhalb kürzester Zeit ein maßgeschneidertes Ganzzugkonzept entwickelt.<br />

Die Kronotex GmbH und Co. KG hat im Frühjahr 2009 <strong>die</strong> seit<br />

Langem geplante Erweiterung ihres Gleisanschlusses im<br />

brandenburgischen Heiligengrabe abgeschlossen. Der<br />

weltweit agierende Hersteller von Laminatfußböden und Holzwerkstoff<br />

platten verfügt jetzt <strong>über</strong> zwei zuglange Gleise, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

bieten, große Mengen mit Ganzzügen abzufahren.<br />

Die Generalprobe für den Transport von Holzwerkstoff platten<br />

und hochverdichteten Faserplatten (HDF) zwischen dem Kronotex-<br />

Werk in Heiligengrabe und dem Kronopol-Werk in Żary (Polen)<br />

mittels paariger Ganzzugverkehre mit 34 zweiachsigen Schiebewandwagen<br />

erfolgte Anfang Juni.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und in Kooperation<br />

mit der Mitteldeutschen Eisenbahngesellschaft (MEG) sowie East-<br />

West-<strong>Rail</strong>ways (EWR), beides Tochterunternehmen von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong>, gelang es der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Nieten GmbH, innerhalb einer Woche<br />

ein Konzept nach den Wünschen von Kronotex auf <strong>die</strong> Beine zu stellen.<br />

Zum Einsatz kommt eine Lokomotive der Baureihe 232 der EWR, <strong>die</strong><br />

eine durchgehendeStreckenbe<strong>die</strong>nung ermöglicht. Die Verkehre mit<br />

zwei Zügen pro Woche laufen seit Juni zur vollsten Zufriedenheit des<br />

Kunden, sodass <strong>die</strong> Firma bereits weitere Mengen geordert hat und<br />

aktuell Überlegungen anstellt, das Konzept dauerhaft fortzuführen.<br />

„Die Verkehre sind ein Paradebeispiel für <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

im Verbund der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> Gruppe“, so Manfred Eberhardt,<br />

Geschäftsführer der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Nieten GmbH. „Mit derartigen<br />

zukunftsweisenden Konzepten ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> in der Lage, neue<br />

grenz<strong>über</strong>schreitende Verkehre zu gewinnen und ihre Marktposition<br />

in Europa auf der Schiene weiter auszubauen.“<br />

Kronotex profi tiert von dem neuen Konzept in zweifacher Weise.<br />

Logistikleiter Silvio Schitter: „Nicht nur <strong>die</strong> zuverlässige Versorgung<br />

unserer Werke wird sichergestellt, durch <strong>die</strong> ökologischen Schienentransporte<br />

tragen wir außerdem zu einer Verringerung des CO 2 -Ausstoßes<br />

bei und schonen damit unsere Umwelt.“<br />

Kontakt | Manfred Eberhardt<br />

Telefon: +49 (0)8654 6014-59 | m.eberhardt@nieten-fracht.de<br />

RAILWAYS |<br />

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22<br />

Customers & Projects<br />

Papierverladung bei Palm<br />

Palm investiert in<br />

Bahnlogistik<br />

Die Papierfabrik modernisiert ihre Gleisanschlüsse<br />

und setzt auf innovative Transportkonzepte<br />

Die Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG, einer der führenden<br />

europäischen Papierhersteller, hat im Juli an ihrem Hauptsitz<br />

in Aalen-Neukochen einen modernisierten Gleisanschluss in<br />

Betrieb genommen. Die Modernisierung wurde durch das<br />

Gleisanschlussförderprogramm des Bundes mitfi nanziert. Mit<br />

<strong>die</strong>ser Maßnahme hat das Unternehmen innerhalb der letzten<br />

fünf Jahre viermal in den Ausbau der Bahnlogistik an den<br />

Palm-Standorten investiert. Zuletzt wurde der Gleisanschluss<br />

am Standort Wörth in Rheinland-Pfalz erweitert.<br />

„Die hohe Leistungsfähigkeit der Bahn hat uns <strong>über</strong>zeugt,<br />

in zukunftsfähige schienengebundene Logistik zu investieren.<br />

Wir freuen uns, damit auch einen erheblichen Beitrag zur<br />

Reduzierung des Lkw-Verkehrs und zum Klimaschutz zu<br />

leisten“, so Dr. Wolfgang Palm, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Papierfabrik Palm.<br />

Karsten Sachsenröder, Member of the Management Board<br />

bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, ist erfreut <strong>über</strong> <strong>die</strong> positive Zusammenarbeit<br />

der beiden Unternehmen: „Über das Kerngeschäft<br />

Papier hinaus geht Palm neue Wege bei der Sortierreststoff -<br />

verwertung, und auch hier bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> innovative<br />

und nachhaltige Transportlogistikkonzepte. Wir freuen uns,<br />

dass <strong>die</strong> Papierfabrik Palm in den letzten Jahren verstärkt auf<br />

<strong>die</strong> Bahn setzt, und schätzen den damit verbundenen Ausbau<br />

unserer partnerschaftlichen Zusammenarbeit sehr.“<br />

Basis für <strong>die</strong> Zusammenarbeit zwischen Palm und<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> sind <strong>die</strong> seit Jahren erfolgreich durchgeführten<br />

Papiertransporte. Mit dem neuen Zwischenwerksverkehr von<br />

Ersatzbrennstoff en aus der eigenen Papierherstellung zwischen<br />

den drei deutschen Werken in Aalen, Eltmann und Wörth<br />

haben <strong>die</strong> Partner ein europaweit einzigartiges Logistikkonzept<br />

für den Transport von Sortierreststoff en, <strong>die</strong> bei der<br />

Altpapieraufbereitung anfallen, entwickelt.<br />

Die Papierfabrik Palm erzeugt jährlich 1,4 Millionen<br />

Tonnen Papier. 2008 wurden rund 110.000 Tonnen mit der<br />

Bahn transportiert. Im Herbst <strong>die</strong>ses Jahres nimmt Palm eine<br />

vierte Fabrik in England in Betrieb.<br />

Kontakt | Marc van der Las<br />

Telefon: +49 (0)6131 15-61235 | marc.van-der-las@dbschenker.eu<br />

| RAILWAYS<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Alpen</strong><br />

Für das Chemieunternehmen Sasol bringt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

hochentzündliche Stoff e nach Italien.<br />

Sasol Germany, Tochter des multinationalen Chemiekonzerns Sasol mit<br />

Hauptsitz in Südafrika, produziert in seinem Werk im nordrheinwestfälischen<br />

Marl unter anderem Fettalkohole und Ethylenoxid.<br />

Jährlich werden 35.000 Tonnen der hochentzündlichen Gase und<br />

Flüssigkeiten zur Weiterverarbeitung in das italienische Sasol-Werk<br />

in Casalpusterlengo gefahren.<br />

Um Sasol Versorgungssicherheit zu garantieren, hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

in Zusammenarbeit mit den Tochterfi rmen BLS und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

Italia sowie Nordcargo ein Transportkonzept entwickelt, für das im<br />

Juni der Zuschlag erteilt wurde. Seitdem fahren fünfmal wöchentlich<br />

Kesselwagen von Marl nach Chiasso an der schweizerisch-italienischen<br />

Grenze, von wo sie von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Italia in Zusammenarbeit<br />

mit Nordcargo dem Kunden zugeführt werden. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

BTT als Fachspedition für flüssige, gasförmige und rieselfähige<br />

Güter und mit Kompetenz im Bereich Gefahrguttransporte hat <strong>die</strong><br />

Auftragsabwicklung, <strong>die</strong> operative Koordination und <strong>die</strong> Abrechnung<br />

der Verkehre <strong>über</strong>nommen. „Gefährliche Güter verlangen einen verantwortungsvollen<br />

und professionellen Umgang. Unsere Experten<br />

sorgen dafür, dass sensible Fracht gut und sicher ankommt“, erklärt<br />

Dr. Jörg Hilker, Geschäftsführer von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT. „Zudem bieten<br />

wir unseren Kunden Gesamtlogistiklösungen, <strong>die</strong> weit <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

reinen Transport<strong>die</strong>nstleistungen hinausgehen.“ So stellt das Kesselwagenmanagement-Team<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT dem Kunden Sasol<br />

Tracking & Tracing sowie GPS-Überwachung zur Verfügung.<br />

Mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> BTT hat der Kunde einen zentralen Ansprechpartner,<br />

obwohl mehrere Unternehmen an den Transporten beteiligt<br />

sind. Die komplette Abwicklung durch <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Töchter stellt<br />

sicher, dass der Kunde eine professionelle Gesamtleistung aus einer<br />

Hand erhält.<br />

„Mit der Umstellung der Verkehre auf <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> hat sich <strong>die</strong><br />

Qualität der Transporte nach Casalpusterlengo zu unserer absoluten<br />

Zufriedenheit verbessert“, so Michael Kuschnerus, Supply Chain<br />

Manager bei Sasol Deutschland. „Wir konnten sogar eine Verkürzung<br />

der Laufzeiten unserer Wagen erreichen.“<br />

Kontakt | Dieter Baierle<br />

Telefon: +49 (0)6131 15-73118 | <strong>die</strong>ter.baierle@dbschenker.eu


Fotos: <strong>DB</strong> AG, Heiko Meyer/laif, <strong>DB</strong> AG/Bartlomiej Banaszak<br />

Neuer Shuttlezug: dreimal wöchentlich von Saarbrücken nach Lyon<br />

Aus Europa nach Rhône-Alpes<br />

Das französische <strong>Rail</strong>port-Netzwerk von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wird dichter.<br />

Der <strong>Rail</strong>port in Lyon und ein neuer Shuttlezug bieten Kunden umfassende<br />

Leistungen rund um <strong>die</strong> Schienenlogistik.<br />

In Lyon, der drittgrößten Stadt Frankreichs,<br />

bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> seinen Kunden einen<br />

weiteren leistungsfähigen <strong>Rail</strong>port an.<br />

Zusammen mit einem neuen Shuttlezug, der<br />

am 27. Juni in Kooperation mit Spedition und<br />

Logistik<strong>die</strong>nstleister Eurorail in Betrieb ging,<br />

bildet er ein umfassendes schienenbasiertes<br />

Systemangebot, das Kunden mit und ohne<br />

eigenen Gleisanschluss <strong>die</strong> Integration von<br />

Schienenlogistik in <strong>die</strong> eigenen Transportketten<br />

ermöglicht. „Mit dem Lyonshuttle-<br />

Konzept können wir unseren Kunden<br />

außerhalb Deutschlands neben dem <strong>Rail</strong>port<br />

auch Gleisanschlussbe<strong>die</strong>nungen anbieten“,<br />

erklärt Yvonne Hagenberg, Leiterin Achsenmanagement<br />

West bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

Der Shuttle verkehrt unter der Regie von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> dreimal wöchentlich –<br />

<strong>die</strong>nstags, donnerstags und samstags – zwischen<br />

Saarbrücken und Lyon.<br />

Als multimodales Logistikzentrum, das<br />

verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe zum<br />

Güterbahnhof Vénissieux und zum französischen<br />

Autobahnnetz liegt, eröffnet der<br />

<strong>Rail</strong>port Lyon den Kunden <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

<strong>die</strong> Vorteile von Schienen- und Straßentransport<br />

europaweit effi zient auszuschöpfen.<br />

Insbesondere für das Handling von<br />

palettiertem Papier, Zellulose, Holz, Konsumgütern<br />

und Stahl, aber auch von Rollenpapier,<br />

Paletten, loser Ware und Schwergut steht<br />

entsprechendes technisches Equipment zur<br />

Verfügung. Der <strong>Rail</strong>port verfügt <strong>über</strong> Frei-,<br />

Block- und Kommissionierlager mit einer<br />

Gesamtfl äche von <strong>über</strong> 6.000 Quadratmetern,<br />

<strong>die</strong> den unterschiedlichsten Produktanforderungen<br />

gerecht werden. Je nach Kundenwunsch<br />

bietet <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> weitere<br />

logistische Zusatzleistungen wie Kommissionierung<br />

oder Just-in-time-Versorgung der<br />

Produktion an.<br />

Auch eine moderne Lkw-Flotte steht<br />

bereit, um Kunden bedarfsgerecht zu beliefern<br />

und Güter abzuholen. So gelingt es<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>, intelligente Schienenlogistikkonzepte<br />

optimal in <strong>die</strong> Beschaff ungs-<br />

und Distributionslösungen ihrer Kunden zu<br />

integrieren. „Mit der Eröff nung des <strong>Rail</strong>port<br />

Lyon folgen wir konsequent unserer Strategie,<br />

unser europäisches <strong>Rail</strong>port-Netzwerk an den<br />

Hauptverkehrsachsen auszudehnen“, so<br />

Thorsten Wartenpfuhl, Leiter <strong>Rail</strong>ports and<br />

<strong>Rail</strong> Projects bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Weitere<br />

potenzielle <strong>Rail</strong>port-Standorte in Frankreich<br />

werden zurzeit untersucht.“<br />

Kontakt | Birgit Mazur | Telefon +49 (0)30 297-54126<br />

birgit.mazur@dbschenker.eu<br />

Wilhelm Duesmann | Telefon +49 (0)6131 15-67804<br />

wilhelm.duesmann@dbschenker.eu<br />

Schnelle Kohle<br />

Zur Versorgung des Heizkraftwerks<br />

Pforzheim mit Steinkohle hat<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> ein integriertes<br />

Logistikkonzept entwickelt.<br />

Die Pforzheimer können ein ruhiges Gewissen<br />

haben: „Ihr“ Strom ist umweltfreundlicher<br />

als im Bundesdurchschnitt. Denn das Heizkraftwerk<br />

(HKW) Pforzheim, das rund <strong>die</strong><br />

Hälfte des Bedarfs deckt, erzeugt Strom zum<br />

Teil aus Biomasse. Außerdem versorgt es<br />

rund 18.000 Haushalte und Betriebe mit<br />

umweltfreundlicher Fernwärme.<br />

Basis der Stromerzeugung ist nach wie<br />

vor Steinkohle: Rund 40.000 Tonnen braucht<br />

das HKW Pforzheim davon jährlich. Und <strong>die</strong><br />

Versorgung mit dem Brennstoff, der aus<br />

Übersee kommt, ist keine triviale Aufgabe.<br />

Denn es muss jederzeit sichergestellt sein,<br />

dass genug Kohle vorhanden ist. Der Bedarf<br />

schwankt aber sehr stark und lässt sich<br />

längerfristig nicht genau planen.<br />

Seit Januar 2009 organisiert <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> den Kohletransport von den<br />

niederländischen Seehäfen ins Kraftwerk<br />

Pforzheim. Für <strong>die</strong> speziellen Anforderungen<br />

der Schwarzwälder wurde eine intermodale<br />

Gesamtlösung entwickelt.<br />

Und <strong>die</strong> sieht so aus: Die Steinkohle triff t<br />

per Schiff in den niederländischen Häfen<br />

Rotterdam, Amsterdam oder IJmuiden ein.<br />

Ab hier <strong>über</strong>nimmt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> zusammen<br />

mit ihrem Tochterunternehmen, der auf<br />

Kohleverkehre spezialisierten RBH Logistics<br />

GmbH, <strong>die</strong> Steuerung der gesamten Supply<br />

Chain. Die Kohlen werden zunächst per Binnenschiff<br />

durch <strong>die</strong> niederländische<br />

Konzerntochter DAP Barging B.V. nach<br />

Mannheim gefahren, dort zwischengelagert<br />

und im Nachlauf per Bahn zum Kraftwerk<br />

weitertransportiert.<br />

Die Zufuhr der Kohlen zum Kraftwerk<br />

wird im Rahmen eines Wochenprogramms<br />

geplant. So kann der Bedarf auch bei starken<br />

Verbrauchsschwankungen optimal gedeckt<br />

werden. Dar<strong>über</strong> hinaus profi tiert <strong>die</strong> HKW<br />

Pforzheim GmbH von fortlaufenden Optimierungen<br />

des maßgeschneiderten Konzepts<br />

und generiert Transparenz beim Kohleneinkauf<br />

durch <strong>die</strong> Entkopplung der Logistik.<br />

Und sollten sich <strong>die</strong> Bezugsquellen einmal<br />

ändern: Durch <strong>die</strong> europaweite Präsenz von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> können bei Bedarf auch<br />

weitere Relationen in <strong>die</strong> Supply Chain<br />

integriert werden.<br />

RAILWAYS |<br />

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Im Dezember fi ndet in Kopenhagen <strong>die</strong> 15. Weltklimakonferenz<br />

statt. Gesucht wird nach einem Nachfolgeabkommen für das 2012<br />

auslaufende Kyoto-Protokoll, in dem sich <strong>die</strong> Nationen völkerrechtlich<br />

bindend verpfl ichten, ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken.<br />

Was bürokratisch klingt, ist nicht weniger als der Versuch, eine globale<br />

Katastrophe abzuwenden: <strong>die</strong> weitere Erwärmung der Erdatmosphäre.<br />

Diplomatische Mühlen mahlen langsam, aber <strong>die</strong> Zeit ist knapp.<br />

Weltweit entschließen sich deshalb verantwortungsbewusste Unternehmen,<br />

selbst aktiv zu werden. So auch <strong>die</strong> Deutsche Bahn: Bereits<br />

seit Jahren arbeitet der Konzern an der Verbesserung seiner CO 2 -<br />

Bilanz. Seit 1990 konnten so <strong>die</strong> spezifi schen Treibhausgas-Emissionen<br />

im Schienenverkehr bereits um 40 Prozent verringert werden.<br />

Damit ist <strong>die</strong> Bahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel: Täglich<br />

vermeiden <strong>die</strong> mehr als 5.000 Güterzüge von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

rund 100.000 Lkw-Fahrten – das erspart der Umwelt Tag für Tag<br />

23.000 Tonnen CO 2 .<br />

Doch es geht noch mehr. Das aktuelle Ziel für den gesamten Konzern<br />

lautet: Senkung um weitere 20 Prozent bis 2020. Basis ist das<br />

Jahr 2006, einbezogen sind erstmals alle Verkehre der <strong>DB</strong> zu Wasser,<br />

zu Lande und in der Luft.<br />

Die Grundlage dafür ist <strong>die</strong> Nutzung modernster Technologien –<br />

und <strong>die</strong> Entwicklung neuer, noch effi zienterer Lösungen für <strong>die</strong> Zukunft<br />

sowie der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien. Im August haben<br />

<strong>die</strong> Deutsche Bahn, neun Industriekonzerne sowie zwei Forschungseinrichtungen<br />

<strong>die</strong> Gründung des <strong>DB</strong> Eco <strong>Rail</strong> Center in Branden -<br />

burg-Kirchmöser beschlossen. Hier soll eines der modernsten Kom -<br />

petenz zentren für Bahntechnologie weltweit entstehen, wo neue<br />

Klima schutz technologien für <strong>die</strong> Bahn entwickelt, erprobt und zur<br />

Marktreife gebracht werden. Das Ziel brachte Bahn-Chef Dr. Rüdiger<br />

Grube auf dem Punkt: „Am Ende soll der emissionsfreie Zug stehen.“<br />

24<br />

Markets & Innovation<br />

CO 2-freier Güterverkehr<br />

Die Deutsche Bahn und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> unterstützen auch<br />

ihre Kunden bei der Verbesserung ihrer Klimabilanz. So werden seit<br />

Sommer CO 2 -freie Gütertransporte auf der Schiene angeboten.<br />

Aktuell ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit zahlreichen Unternehmen aus der<br />

Automobil-, Chemie- und Konsumgüterindustrie im Gespräch, <strong>die</strong><br />

Interesse an dem Produkt signalisiert haben.<br />

Und so funktionieren <strong>die</strong> CO 2 -freien Gütertransporte: Auf Wunsch<br />

der Kunden wird <strong>die</strong> benötigte Energie durch regenerativen Strom<br />

ersetzt. Der Strom stammt aus erneuerbaren Energiequellen in<br />

Deutschland. Dabei handelt es sich um einen realen, physischen Bezug,<br />

denn der Strom wird in das Bahnstromnetz eingespeist und ersetzt so<br />

<strong>die</strong> Energie aus dem herkömmlichen Bahnstrommix.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> berechnet den tatsächlichen Strombedarf, das<br />

heißt den Energieverbrauch für den jeweiligen Transport, und ruft <strong>die</strong><br />

entsprechende Menge an Ökostrom bei der Bahn-Tochter <strong>DB</strong>-Energie<br />

ab. Diese hat dafür ein Sonderkontingent Ökostrom aus regenerativen<br />

Energien eingerichtet, aus dem der Strom für den CO 2 - freien Verkehr<br />

abgerufen wird. Der TÜV Süd prüft aktuell <strong>die</strong> gesamte Methodik.<br />

Abgerechnet wird zusammen mit dem Transportpreis. Am Ende<br />

des Jahres erhalten <strong>die</strong> Kunden außerdem eine Bestätigung <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

eingesparten CO 2 -Emissionen.<br />

Der CO 2 -freie Transport ist international verfügbar, für jede<br />

beliebige Relation innerhalb Europas. Bestehende oder neue Verkehre<br />

können sehr einfach umgestellt werden, eine zu buchende Mindestmenge<br />

gibt es nicht.<br />

Wie hoch <strong>die</strong> bei den Transporten vermiedenen CO 2 -Emissionen<br />

sein werden, kann jeder Kunde vorab für den konkreten Fall selbst<br />

ermitteln. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> stellt dafür unter www.dbschenker.com/<br />

ecotransit das einfach zu be<strong>die</strong>nende Online-Tool EcoTransIT zur<br />

| RAILWAYS<br />

Klimaschutz gan<br />

Die Bahn ist bereits das umweltfreundlich<br />

weiter – und hilft seinen Kunden, ihre eige<br />

Verfügung. In eine Suchmaske werden Start und Ziel, Tonnage und<br />

gegebenenfalls Güterart eingegeben. Ein Mausklick – und der Nutzer<br />

erhält eine detaillierte CO 2 -Bilanz für seinen Transport im Vergleich<br />

der Verkehrsträger Bahn, Lkw, Binnen- und Seeschiff , Flugzeug sowie<br />

kombinierter Verkehr – wahlweise als Tabelle oder in grafischer<br />

Darstellung. Diese Daten kann der Kunde im Rahmen seiner Unternehmenskommunikation<br />

einsetzen. EcoTransIT arbeitet mit Daten<br />

des renommierten IFEU-Instituts in Heidelberg und mit einer<br />

Methodik, <strong>die</strong> von der Europäischen Umweltagentur EEA geprüft<br />

und bestätigt wurde.<br />

Normalerweise emittiert ein Güterzug im Vergleich zum Lkw<br />

durchschnittlich knapp drei Viertel weniger CO 2 . Mit dem CO 2 -freien<br />

Gütertransport kann der Kunde seine Bilanz noch einmal verbessern:<br />

Auf der Strecke Hamburg-Mailand beispielsweise lassen sich mit einem<br />

Ganzzug von rund 1.000 Tonnen im Vergleich zu einem normalen<br />

Schienentransport etwa 22 Tonnen CO 2 vermeiden. Gegen<strong>über</strong> dem<br />

Straßentransport sind es sogar mehr als 82 Tonnen. „Die Kosten für<br />

den Beispieltransport von Hamburg nach Mailand erhöhen sich<br />

dadurch um nur 1,5 bis 2 Prozent“, erklärt Hendric Fiege, Leiter<br />

Marketing bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />

Foto: Sophie Henkelmann/laif


z oben auf der Agenda<br />

ste Verkehrsmittel. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> senkt <strong>die</strong> Treibhausgas-Emissionen<br />

ne CO2-Bilanz zu verbessern.<br />

CO₂ wird vollständig vermieden<br />

CO₂ (Tonnen)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Lkw Zug CO₂-freier SGV<br />

CO₂-Emissionen eines rund 1.000 Tonnen schweren Transports von Hamburg nach München.<br />

Der normale Bahntransport<br />

senkt <strong>die</strong><br />

CO2-Emissionen<br />

gegen<strong>über</strong> dem Transport<br />

per Lkw um 64 Prozent.<br />

Mit dem neuen Angebot<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

sinken sie auf null.<br />

Die Sensibilität der Verlader für das Thema Klimaschutz hat sich<br />

in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Konsumenten fragen bei<br />

Unternehmen immer öfter „grüne Produkte“ nach. Damit wird auch<br />

„grüne Logistik“ zu einem immer wichtigeren Verkaufsargument, das<br />

imagewirksam vermarktet werden kann – sowohl im Automobil-<br />

und Hightech-Sektor als auch im Konsumgüterbereich. Hersteller wie<br />

Kraft Foods, Danone oder Volkswagen stellen gegen<strong>über</strong> Kunden ihre<br />

grünen Produktionswege bereits heraus.<br />

Führend in grüner Logistik<br />

EcoTransIT ist nur eine von vielen Maßnahmen. Weitere tragen<br />

zur Energieeffi zienz von Fahrzeugen und Fahrbetrieb bei. Allein 2008<br />

konnte der Stromverbrauch damit um fünf Prozent verringert werden.<br />

Durch <strong>die</strong> Rückspeisung von Energie, <strong>die</strong> beim Bremsen entsteht, wurden<br />

im vergangenen Jahr 142 Gigawattstunden eingespart und <strong>die</strong> Atmosphäre<br />

um rund 90.000 Tonnen CO 2 entlastet. Alle Lokführer von <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> erhielten Schulungen in energiesparendem Fahren. So<br />

tragen Deutsche Bahn und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> mit zahlreichen Aktivitäten<br />

auf vielen Ebenen zum großen Ziel bei: dem Schutz des Klimas.<br />

Kontakt | Oliver Gerlings<br />

Telefon: +49 (0)30 297-54241 | oliver.gerlings@dbschenker.eu<br />

www.dbecoprogram.com<br />

Die Bahn trägt entscheidend zum Klimaschutz bei.<br />

RAILWAYS |<br />

25


26<br />

Markets & Innovation<br />

Flüsterzüge<br />

Deutsche Bahn und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wollen den Schienenverkehr leiser machen –<br />

durch Investitionen in bewährte und <strong>die</strong> Entwicklung innovativer Methoden.<br />

Die Bahn ist sicher, effi zient und umweltfreundlich<br />

– aber leider manchmal laut.<br />

Zum Beispiel in engen Tälern, wie im<br />

Rheintal zwischen Sankt Goarshausen und Kaub,<br />

macht sich das besonders bemerkbar.<br />

„Für <strong>die</strong> Akzeptanz der Bahn spielt das<br />

Thema Lärm eine zunehmend wichtige Rolle“,<br />

erklärt Dr. Hans-Joachim Braune, Umweltbeauftragter<br />

bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Wir setzen darum<br />

eine ganze Palette von Mitteln ein, um <strong>die</strong> Lärmemissionen<br />

immer weiter zu verringern.“ Manche<br />

Maßnahmen wurden bereits umgesetzt und brachten<br />

den Anwohnern an Bahnstrecken spür-<br />

beziehungsweise hörbare Erleichterungen. Andere<br />

sind in der Entwicklungs- oder Erprobungsphase.<br />

Das sportliche Ziel: Bis 2020 will <strong>die</strong> Bahn<br />

nur noch halb so laut sein wie im Jahr 2000.<br />

Leicht ist das nicht – und erst recht nicht<br />

billig. So kostet <strong>die</strong> Ausrüstung eines Güterwagens<br />

mit einer modernen „Flüsterbremse“ im<br />

Durchschnitt rund 4.500 Euro. Auf deutschen<br />

Gleisen kommen 135.000 Güterwagen für eine<br />

Mit der Verbundstoff -<br />

bremssohle bleibt das<br />

Rad glatt, und das<br />

wahrgenommene Rollgeräusch<br />

halbiert sich.<br />

Umrüstung infrage, wovon 80.000 <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> gehören.<br />

Braune: „Man kann sich leicht ausrechnen, dass solche Investitionen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeiten jedes Schienengüterverkehrsunternehmens<br />

sprengen – selbst wenn wir nicht in einer schweren Konjunkturkrise<br />

stecken würden.“<br />

Einen ersten Schritt für eine Umrüstung der Güterwagenfl otte<br />

hat der Bund mit dem Pilot- und Innovationsprogramm „Leiser Rhein“<br />

gemacht: Mit den Mitteln aus dem Programm sollen pilothaft bis zu<br />

5.000 Güterwagen umgerüstet werden. Wichtig ist dar<strong>über</strong> hinaus,<br />

dass geeignete Rahmenbedingungen für eine Umrüstung der ganzen<br />

Güterwagenfl otte geschaff en werden.<br />

In <strong>die</strong> Lärmsanierung an Schienenwegen – also in <strong>die</strong> Errichtung<br />

von Lärmschutzwänden und den Einbau von Schallschutzfenstern – investiert<br />

der Bund jährlich 100 Millionen Euro. Die Fortsetzung <strong>die</strong>ses<br />

Programms, das <strong>die</strong> <strong>DB</strong> Netz AG umsetzt, ist ein weiterer wichtiger<br />

Schritt auf dem Weg zur „leisen Bahn“.<br />

Schallvermeider und Schallschlucker<br />

Lärmreduzierung ist eine komplexe Disziplin, <strong>die</strong> sich nicht auf<br />

das Aufstellen von Lärmschutzwänden beschränkt. Lärm entsteht an<br />

ganz unterschiedlichen Stellen: am Rad, in der Bremse, auf der<br />

Schiene und im Schienenbett.<br />

Die wichtigste Lärmquelle ist das Rollgeräusch von Güterwagen.<br />

Diese werden traditionell mit Bremsklötzen aus Grauguss gebremst.<br />

Dadurch wird <strong>die</strong> Lauffl äche aufgerauht, und das Rollgeräusch verstärkt<br />

sich. Mit einer neuartigen Verbundstoff bremssohle bleibt das<br />

Rad glatt, und ein Zug, dessen Wagen mit solchen „Flüsterbremsen“<br />

ausgestattet sind, erzeugt rund zehn Dezibel weniger Lärm. Das<br />

subjektiv wahrgenommene Geräusch halbiert sich. Inzwischen ist<br />

<strong>die</strong> Verbundstoffbremssohle international zugelassen, und <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> hat bereits 4.400 neue entsprechend ausgerüstete<br />

Güterwagen angeschaff t. Voraussetzung für <strong>die</strong> angestrebte Lärmreduzierung<br />

ist allerdings, dass auch <strong>die</strong> Schiene glatt ist. Deshalb<br />

| RAILWAYS<br />

hat <strong>die</strong> Deutsche Bahn auch ihren Aufwand für <strong>die</strong> Schienenpfl ege<br />

deutlich erhöht.<br />

Um <strong>die</strong> angestrebte Lärmhalbierung auf dem gesamten Netz zu<br />

erreichen, reicht <strong>die</strong> Flüsterbremse allerdings nicht aus. Unter der<br />

Projektleitung der Deutschen Bahn arbeiten Hochschulen und Industrie<br />

darum an weiteren Maßnahmen, <strong>die</strong> etwa <strong>die</strong> Bauform der Räder,<br />

spezielle Dämpfer an den Laufwerken oder Absorber und elastische<br />

Schienenbefestigungssysteme betreffen. Bis 2011 sollen <strong>die</strong>se<br />

Komponenten verfügbar sein und den Schienenlärm um weitere fünf<br />

Dezibel verringern.<br />

Einige Maßnahmen werden jetzt in der Praxis erprobt. Dafür hat<br />

<strong>die</strong> Bundesregierung Mittel aus den Konjunkturpaketen zur Verfügung<br />

gestellt. Erprobt werden zum Beispiel nur 35 bis 75 Zentimeter hohe<br />

Schallschutzwände aus Gabionen, <strong>die</strong> meterhohe herkömmliche<br />

Wände wirksam ersetzen sollen. Gabionen sind mit Steinen gefüllte<br />

Drahtkörbe. Sie werden sehr nah am Gleis aufgebaut und schlucken,<br />

dank eines Kerns aus recycelten Autoreifen, den Schall.<br />

Schienendämpfer sind bereits im Probeeinsatz. Dabei handelt es<br />

sich um frequenzabgestimmte Systeme aus Metallmassen, <strong>die</strong> elastisch<br />

gelagert sind und so das Rollgeräusch des Zugs verringern.<br />

Besohlte Schwellen sind an ihrer Unterseite mit elastischen<br />

Materialien versehen. Das verringert <strong>die</strong> Weiterleitung von Schwingungen<br />

in den Untergrund und in benachbarte Wohnungen.<br />

Auch eine Kombination aus Gabione und Unterschottermatte<br />

wird getestet. Hier liegt der Schotter auf einer elastischen Matte, <strong>die</strong><br />

Erschütterungen dämpft.<br />

Die Bewohner von Sankt Goarshausen und Kaub profitieren<br />

bereits heute von innovativen Lärmschutztechnologien: Mit Mitteln<br />

aus dem Konjunkturprogramm wurde im September eine Strecke von<br />

mehr als fünf Kilometern mit Schienendämpfern ausgestattet.<br />

Kontakt | Dr. Hans-Joachim Braune<br />

Telefon: +49 (0)6131 156-2140 | joachim.braune@dbschenker.eu<br />

Fotos: <strong>DB</strong> AG/Axel Hartmann


<strong>Sicher</strong> auf Schienen<br />

Wenn mehr Güter mit der Bahn transportiert würden, gäbe es weniger schwere Unfälle.<br />

Das belegt eine aktuelle Vergleichsstu<strong>die</strong>.<br />

Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kommen, verursachen<br />

persönliches Leid, das sich nicht mit Eurobeträgen beziff ern<br />

lässt. Dar<strong>über</strong> hinaus führen Unfälle, ob mit Personenschaden<br />

oder nicht, zu externen Kosten – das sind fi nanzielle Lasten für medizinische<br />

Behandlungen, Arbeitsausfälle oder Umweltschäden, <strong>die</strong><br />

nicht vom Unfallverursacher, sondern von der Allgemeinheit<br />

getragen werden.<br />

Straße und Schiene schneiden in puncto <strong>Sicher</strong>heit sehr unterschiedlich<br />

ab. „Eine Vergleichsbetrachtung zeigt ganz klar: Die<br />

Bahn ist das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel. Das gilt sowohl<br />

im Personen- als auch im Güterverkehr, sowohl in Deutschland als<br />

auch in der gesamten Europäischen Union“, erklärt Dirk Flege,<br />

Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, einem Bündnis von<br />

16 Non-Profi t-Organisationen, das von der Deutsche Bahn AG und<br />

zahlreichen weiteren Unternehmen gefördert wird. Belegt wird der<br />

<strong>Sicher</strong>heitsvorsprung der Bahn durch <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> „Mit <strong>Sicher</strong>heit Bahn“,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Allianz pro Schiene im April in <strong>über</strong>arbeiteter Aufl age herausgegeben<br />

hat.<br />

Klarer Vorsprung<br />

Für den Personenverkehr präsentiert <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> drastische<br />

Zahlen. So ist im Auto <strong>die</strong> Gefahr, unterwegs zu sterben, 47-mal höher<br />

als in der Bahn; das Risiko, bei einem Unfall verletzt zu werden, liegt<br />

sogar 90-mal höher.<br />

Im Güterverkehr gehen vor allem von Lkws<br />

Gefahren für Leib und Leben aus. So war 2007 an<br />

jedem fünften tödlichen Verkehrsunfall ein Lkw<br />

beteiligt – und das obwohl nur ein Zehntel der<br />

gesamten auf den Straßen gefahrenen Kilometer<br />

von Lkws zurückgelegt wird. Das Risiko, bei<br />

einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, ist<br />

doppelt so groß, wenn ein Lkw in den Unfall verwickelt<br />

ist. Gründe dafür sehen <strong>die</strong> Autoren unter<br />

anderem in der Missachtung von Sozial- und<br />

<strong>Sicher</strong>heitsstandards. Demnach wurde 2007 bei<br />

Kontrollen rund jeder fünfte Lastwagen beanstandet;<br />

bei 15 Prozent der beanstandeten Lkws waren<br />

<strong>die</strong> Mängel so gravierend, dass <strong>die</strong> Fahrt nicht<br />

fortgesetzt werden durfte. Zudem werden <strong>die</strong><br />

gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten der<br />

Lkw-Fahrer oft nicht eingehalten.<br />

Zusätzliche Risiken für Verkehrsteilnehmer,<br />

Anwohner und Umwelt gehen bei Unfällen von<br />

der Ladung aus, wenn es sich um Gefahrgut<br />

handelt. Auch hier stellte <strong>die</strong> Polizei erschreckende<br />

Mängel fest: So wurden 2005 18,5 Prozent der<br />

kontrollierten Lkws beanstandet.<br />

Betrachtet man <strong>die</strong> Unfallzahlen von Gefahrguttransporten,<br />

bei denen es zu Personenschäden<br />

oder zu schwerwiegenden Sachschäden kam, wird<br />

der Vorteil der Bahn besonders deutlich: So gab<br />

es 2005 321 Lkw-Gefahrgutunfälle, gegen<strong>über</strong> nur<br />

5 entsprechenden Bahnunfällen. Die Bahn ist hier<br />

40-mal sicherer als der Lkw. Bemerkenswert ist<br />

außerdem, dass es bei keinem einzigen <strong>die</strong>ser<br />

Züge fahren auf<br />

Schienen, und<br />

Signaltechnik sichert<br />

<strong>die</strong> Trasse ab. So<br />

minimiert <strong>die</strong> Bahn<br />

das Risiko, das von<br />

menschlichem<br />

Versagen ausgeht.<br />

Bahnunfälle zu einer Freisetzung der gefährlichen Stoff e kam, was<br />

jedoch bei 40 der Lkw-Unfälle der Fall war.<br />

Faktor Mensch<br />

Die Hauptursache für Verkehrsunfälle ist menschliches Versagen.<br />

Schienengebundenheit und Signaltechnik schließen anders als beim<br />

Lkw viele Fehlerquellen aus. Doch nicht nur Lokführer und Technik<br />

gewährleisten <strong>Sicher</strong>heit bei Zugfahrten. Eine wichtige Rolle spielt<br />

auch der Fahr<strong>die</strong>nstleiter. Er <strong>über</strong>wacht das Streckennetz und gibt<br />

jede einzelne Fahrt frei. Weitere technische <strong>Sicher</strong>heitssysteme<br />

<strong>über</strong>wachen <strong>die</strong> Aktionen von Fahr<strong>die</strong>nstleiter und Lokführer und<br />

greifen in kritischen Situationen automatisch ein. So wird ein Zug<br />

automatisch gestoppt, wenn ein Lokführer ein Signal missachtet oder<br />

<strong>die</strong> Geschwindigkeit nicht rechtzeitig verringert.<br />

Die Stu<strong>die</strong> der Allianz pro Schiene kommt zu dem klaren Ergebnis,<br />

dass <strong>die</strong> Schiene der Straße in puncto <strong>Sicher</strong>heit deutlich <strong>über</strong>legen<br />

ist. Fleges Fazit: „Das sollte für Politik und Wirtschaft ein spürbarer<br />

Anreiz sein, mehr Güter auf <strong>die</strong> Schiene zu bringen.“<br />

Kontakt | Dr. Barbara Mauersberg | Pressesprecherin Allianz pro Schiene<br />

Telefon: +49 (0)30 2462599-20 barbara.mauersberg@allianz-pro-schiene.de<br />

Die Stu<strong>die</strong> „Mit <strong>Sicher</strong>heit Bahn“ fi nden Sie unter<br />

www.allianz-pro-schiene.de/deutsch/Themen/<strong>Sicher</strong>heit/<br />

RAILWAYS |<br />

27


Markets & Innovation<br />

Kritische<br />

Masse<br />

Der französische Schienengüterverkehrsmarkt steht<br />

vor einem Umbruch. Neue Anbieter gewinnen<br />

zu nehmend Marktanteile. Die Deutsche Bahn-Tochter<br />

ECR konnte sich nur drei Jahre nach ihrem Start<br />

als Nummer zwei etablieren.<br />

Frankreich, zweitgrößte Volkswirtschaft innerhalb der Europäischen<br />

Union, ist eines der wichtigsten Eisenbahnländer auf dem<br />

Kontinent. Über 28.000 Kilometer Schienen durchziehen das<br />

Land. 2008 lag das Marktvolumen des Schienengüterverkehrs bei rund<br />

37 Milliarden Tonnenkilometern. Der grenz<strong>über</strong>schreitende Güterverkehr<br />

hatte ein Umsatzvolumen von 330 Millionen Euro. Die wichtigsten<br />

Wirtschaftszweige, <strong>die</strong> den französischen Güterbahnen<br />

Geschäft bescheren, sind <strong>die</strong> Agrar- und Nahrungsmittelindustrie,<br />

<strong>die</strong> Chemische Industrie, <strong>die</strong> Automotive-Branche und <strong>die</strong> verarbeitende<br />

Industrie mit ihren Zweigen Stahl, Aluminium, Glas,<br />

Plastik und Gummi.<br />

Anders als im Personenverkehr ist <strong>die</strong> relative Bedeutung der<br />

Bahn im Güterverkehr in Frankreich in den letzten Jahren allerdings<br />

kontinuierlich zurückgegangen: Ihr Anteil am gesamten Volumen<br />

transportierter Güter sank von <strong>über</strong> 17 Prozent im Jahr 1996 auf nur<br />

noch etwas <strong>über</strong> 11 Prozent 2007. Das soll sich nach dem Willen der<br />

französischen Regierung ändern: Mitte September kündigte der<br />

französische Minister für Ökologie, Umwelt und Transport<br />

Jean-Louis Borloo an, dass in den kommenden Jahren sieben Milliarden<br />

Euro an staatlichen Mitteln für <strong>die</strong> Schienenverkehrsbranche zur<br />

Verfügung gestellt werden. Das Geld soll in erster Linie der Verbesserung<br />

und Modernisierung der Infrastruktur <strong>die</strong>nen.<br />

In puncto Bahnliberalisierung gehört Frankreich zu den Schlusslichtern<br />

in Europa. Während Großbritannien, gefolgt von Deutsch -<br />

land, <strong>die</strong> Liste anführt, zeigt der Privatisierungsindex Frankreich<br />

auf Platz 23 von 27 Ländern im Vergleich. Dementsprechend<br />

wird der Markt in hohem Maße von der staatlichen Eisenbahngesellschaft<br />

SNCF dominiert, <strong>die</strong> 2008 <strong>über</strong> einen Marktanteil von<br />

rund 90 Prozent verfügte.<br />

28<br />

Newcomer auf dem Vormarsch<br />

Dennoch konnten sich unabhängige Anbieter im französischen<br />

Schienengüterverkehr etablieren, seit der Markt 2003 geöff net wurde.<br />

Mit einem Marktanteil von acht Prozent <strong>die</strong> Nummer zwei ist Euro<br />

Cargo <strong>Rail</strong> (ECR), 2005 von der damaligen britischen English Welsh<br />

& Scottish <strong>Rail</strong>way (EWS) gegründet. Seit der Übernahme von<br />

EWS durch <strong>die</strong> Deutsche Bahn im Jahr 2007 gehört ECR zum<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Verbund.<br />

In seinen wenigen Jahren am Markt hat sich ECR einen ausgezeichneten<br />

Ruf in puncto Qualität, Innovation und Pünktlichkeit<br />

erworben. Zu den Kunden gehören bereits heute zahlreiche führende<br />

französische und internationale Konzerne. „Mit einem Marktanteil<br />

von weniger als einem Prozent war ECR Ende 2006 noch ein marginaler<br />

Player“, sagt Generaldirektor Alain Thauvette. „Ende 2008<br />

beherrschten wir bereits sechs Prozent des Marktes.“ Und <strong>die</strong> Basis<br />

für weiteres Wachstum ist gelegt: Mit sieben Niederlassungen und<br />

| RAILWAYS


Foto: <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>/ECR<br />

Güterzug in Frankreich:<br />

Mit Qualität und Pünkt -<br />

lichkeit gewinnt ECR<br />

schnell Marktanteile.<br />

acht „Satelliten“ verfügt ECR <strong>über</strong> Zugang<br />

zum gesamten französischen Schienennetz<br />

und zu allen Grenzstationen. So können<br />

Kunden innerhalb Frankreichs ohne Einschränkungen<br />

be<strong>die</strong>nt werden. Dar<strong>über</strong><br />

hinaus bietet ECR <strong>über</strong> Euro Cargo <strong>Rail</strong><br />

(Spanien) Fracht<strong>die</strong>nste in Spanien an und<br />

verbindet <strong>über</strong> Euro Cargo <strong>Rail</strong> (Frankreich)<br />

via Ärmelkanaltunnel das europäische Festland<br />

mit Großbritannien.<br />

Zum Wachstum trägt auch <strong>die</strong> zunehmende<br />

Zusammenarbeit innerhalb des<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Konzerns bei. Bei grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />

Verkehren können nun auch<br />

bei Beteiligung Frankreichs Lösungen in<br />

gewohnter hoher <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Qualität<br />

aus einer Hand und mit einem einzigen<br />

Ansprechpartner für den Kunden angeboten werden. Ein Versprechen,<br />

das ankommt: Noch 2008 zeichnete ECR für drei Prozent der französischen<br />

Verkehre von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> verantwortlich; 2009 dürfte<br />

<strong>die</strong>ser Anteil auf sieben Prozent steigen.<br />

In 2009 und 2010 will der Newcomer Umsatz und Marktanteil<br />

weiter steigern. Während es in der ersten, mittlerweile abgeschlossenen<br />

Entwicklungsphase darum ging, Frankreich fl ächendeckend zu<br />

erschließen, erste Geschäfte zu generieren und in den verschiedenen<br />

Marktsegmenten Präsenz zu zeigen, konzentriert man sich nun darauf,<br />

<strong>die</strong> einzelnen Regionen diff erenziert zu entwickeln und Innovationen<br />

im Service sowohl für bestehende als auch für potenzielle Kunden<br />

voranzutreiben. „In <strong>die</strong>sem und im kommenden Jahr werden wir uns<br />

darauf konzentrieren, ECR als Anbieter für Transporte in den<br />

wichtigen Korridoren Deutschland-Spanien, Großbritannien-Italien/<br />

Spanien, Italien-Frankreich und Belgien-Frankreich zu etablieren“,<br />

so der Generaldirektor. „Nachdem wir in den einzelnen Regionen eine<br />

kritische Masse erreicht haben, werden wir <strong>die</strong> regionalen Strukturen<br />

ausbauen. Das Ziel von Euro Cargo <strong>Rail</strong> ist, dazu beizutragen, dass <strong>die</strong><br />

Schiene als Verkehrsträger insgesamt in Frankreich Marktanteile<br />

gewinnt. Um das zu erreichen, müssen wir uns auf exzellenten<br />

Kundenservice, innovative Lösungen und sowohl regionale als auch<br />

internationale Angebote konzentrieren.“<br />

Seine Position in Frankreich will ECR in den kommenden Jahren<br />

festigen und ausbauen: Das Transportvolumen von 2008 soll 2009<br />

um 30 Prozent und 2010 um weitere 50 Prozent wachsen, der Marktanteil<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr auf 10 Prozent ansteigen. Thauvette sagt, worauf<br />

es ihm dabei besonders ankommt: „Wir werden weiterhin in <strong>die</strong> Merkmale<br />

investieren, <strong>die</strong> ECR von der großen Konkurrenz abheben:<br />

Produktivität und Servicequalität.“<br />

Kontakt | Euro Cargo <strong>Rail</strong> SAS | Telefon: +33 (0)9 77400000<br />

RAILWAYS |<br />

29


30<br />

Company & People<br />

| RAILWAYS<br />

Foto: <strong>DB</strong> AG/Marc Darchinger


Turbulente Zeiten<br />

Alexander Hedderich hat zum 1. September 2009 <strong>die</strong> Führung von<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> <strong>über</strong>nommen. railways sprach mit ihm <strong>über</strong><br />

<strong>die</strong> Situation am Markt und seine Pläne für <strong>die</strong> kommenden Monate.<br />

Sie treten Ihre neue Stelle in turbulenten Zeiten an ...<br />

Der Schienengüterverkehr ist um ein Viertel eingebrochen. Kein Wunder:<br />

Unsere wichtigsten Branchen Stahl, Automobil und Chemie haben<br />

ihre Produktion um 24 bis 43 Prozent heruntergefahren. Das schlägt<br />

nach wie vor voll auf unser Transportvolumen durch.<br />

Aber <strong>die</strong> Institute und Verbände melden doch schon ein Ende<br />

der Rezession?<br />

Wir sehen bislang eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau, aber<br />

keine klaren Signale für einen Umschwung oder gar nachhaltigen<br />

Aufschwung. Die konjunkturelle Erholung, <strong>die</strong> manche Branchen<br />

melden, ist im Schienengüterverkehr jedenfalls noch nicht angekommen.<br />

Wir stellen uns darauf ein, längere Zeit mit geringeren Volumina leben<br />

zu müssen. Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise ist <strong>die</strong><br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> – wie andere Güterbahnen in Europa auch – weiterhin<br />

einem hohen Anpassungsdruck ausgesetzt.<br />

Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen? Worauf müssen sich <strong>die</strong><br />

Kunden einstellen?<br />

Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an einem Maßnahmenpaket zur<br />

Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung in Produktion und<br />

Verwaltung. Das umfasst vielfältige Maßnahmen, mit denen wir <strong>DB</strong><br />

<strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> wieder zu einer gesunden und zukunftsfähigen Güterbahn<br />

in Deutschland und Europa machen werden. Wichtigstes Vorhaben<br />

zur Sanierung der Güterbahn in Deutschland ist das Projekt<br />

Pro<strong>Rail</strong> innerhalb des <strong>DB</strong>-Konzernprogammes reACT 09.<br />

Die Pro<strong>Rail</strong>-Maßnahmen beinhalten sowohl kurzfristig<br />

notwendige Aufwandsreduzierungen in allen Bereichen<br />

des Unternehmens als auch mittel- bis langfristig wirkende<br />

Effizienzmaßnahmen. Das umfasst beispielsweise <strong>die</strong><br />

Neuordnung der Aufbau- und Ablauforganisation der Produktion<br />

und <strong>die</strong> verstärkte Unterstützung durch geeignete<br />

EDV. Die Effi zienzmaßnahmen zielen darauf, Wagenströme<br />

stärker als bisher zu bündeln und <strong>die</strong>se sehr planmäßig,<br />

zuverlässig und zugleich kostenoptimal für unsere Kunden<br />

zu realisieren. Wir wollen unseren Wettbewerbsvorteil<br />

eines echten Netzwerkbetreibers für unsere Kunden stärker<br />

als bisher nutzen.<br />

Was bedeutet das für Ihre Kunden?<br />

Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen, das im Wettbewerb<br />

bestehen muss. Entsprechend werden wir <strong>die</strong><br />

erforderlichen Schritte im Dialog mit unseren Kunden<br />

prüfen und umsetzen. Aber um es klar zu sagen: Ich strebe<br />

keine Sanierung zu Lasten unserer Kunden an. Wir wollen<br />

unsere Leistungen verbessern, nicht einschränken.<br />

Wie sehen Sie <strong>die</strong> längerfristige Zukunft des Schienengüterverkehrs?<br />

Auch wenn es sich im Moment nicht so anfühlt: Der Schienengüterverkehr<br />

ist ein Zukunftsmarkt mit Wachstums-<br />

chancen und Potenzial. Wir sind <strong>die</strong> Nummer eins in Europa, und<br />

<strong>die</strong>se Position wollen wir halten und weiter ausbauen – mit starken<br />

Angeboten für unsere Kunden, mit denen wir uns vom Wettbewerb<br />

unterscheiden.<br />

Wir legen jetzt <strong>die</strong> Basis dafür, dass wir <strong>die</strong> Potenziale ausschöpfen<br />

können: mit den Maßnahmen zu Effi zienzsteigerung und Qualitätsverbesserung,<br />

<strong>die</strong> wir jetzt in Angriff nehmen.<br />

Wie geschieht das?<br />

Wir konsoli<strong>die</strong>ren und stärken unsere internationale Präsenz. Unsere<br />

Akquisitionen und Beteiligungen spielen dabei eine wichtige Rolle.<br />

Beispiel Polen: Hier haben wir mit der PCC <strong>Rail</strong> Gruppe und der Mehrheit<br />

an der PTK Holding, <strong>die</strong> künftig gemeinsam als <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

Polska fi rmieren, ein starkes Standbein, um noch bessere Angebote<br />

Richtung Osteuropa und Russland zu unterbreiten und zugleich den<br />

wichtigen polnischen Markt zu be<strong>die</strong>nen – nach Deutschland der leistungsstärkste<br />

Markt im europäischen Schienengüterverkehr.<br />

Wovon konkret profi tieren <strong>die</strong> Kunden?<br />

Unsere Kunden verlangen wirtschaftliche, ökologische und zunehmend<br />

grenz<strong>über</strong>schreitende Lösungen. Das können wir leisten. Die Güterbahn<br />

erfüllt <strong>die</strong> wachsenden ökologischen Anforderungen. Und <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

<strong>Rail</strong> bietet von Spanien bis Russland integrierte Transportleistungen<br />

aus einer Hand und hoher Qualität. Das ist unser Anspruch.<br />

Dr. Alexander Hedderich, geboren am 14. Oktober 1965<br />

in Wetzlar, ist CEO des Geschäftsfeldes <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Er<br />

ist zugleich Mitglied der Konzernleitung (Executive Board) der<br />

Deutsche Bahn AG.<br />

Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist ausgewiesener<br />

Bahnexperte.<br />

1996 trat Dr. Hedderich in <strong>die</strong> WIBERA Wirtschaftsberatung AG,<br />

Düsseldorf, ein, bei der er bis 1998 in der Abteilung Verkehrswirtschaft<br />

und Verkehrstechnik das Referat „Eisenbahnverkehr“<br />

leitete.<br />

1999 wechselte Hedderich zur Deutschen Bahn, wo er für ein Jahr<br />

in Frankfurt am Main bei <strong>DB</strong> Regio den Bereich Unternehmensentwicklung<br />

und Beteiligungen leitete. Ab dem Jahr 2000 <strong>über</strong>nahm<br />

er in Berlin bei der Deutsche Bahn AG <strong>die</strong> Aufgabe des Leiters<br />

Marketingstrategie, Beziehung zu Bund und Ländern und von<br />

2002 bis 2004 <strong>die</strong> des Wettbewerbsbeauftragten. Von 2004 bis<br />

zur Übernahme seiner derzeitigen Position am 1. September 2009<br />

war Hedderich Leiter Konzernentwicklung der Deutsche Bahn AG.<br />

RAILWAYS |<br />

31


32<br />

Company & People<br />

Befreiungsschlag<br />

Seit August läuft das neue Vertrags- und Abrechnungssystem von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. Die Kunden profi tieren<br />

von höherer Effi zienz und Zuverlässigkeit – und von neuen Funktionalitäten.<br />

Das KundenServiceZentrum ist das Zugangstor für alle Kunden<br />

zu unseren Dienstleistungen“, erklärt Jens Küter, Leiter des<br />

KundenServiceZentrums (KSZ). „Hier sind alle Prozesse konzentriert,<br />

<strong>die</strong> den Kunden direkt betreff en – von der Auftragsannahme<br />

<strong>über</strong> <strong>die</strong> Durchführung bis hin zur Abrechnung.“ Die 1.200 Mitarbeiter<br />

des KSZ arbeiten in einem modernen Gebäude in Duisburg-Wedau. Sie<br />

betreuen alle rund 5.800 Kunden von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und pfl egen<br />

etwa 10.000 Verträge, disponieren pro Jahr knapp drei Millionen<br />

Güterwagen und beauftragen <strong>über</strong> 75.000 Sonderzüge. In den<br />

Bereichen Disposition, Auftragsannahme, Kundenservice und<br />

Fakturierung haben sie monatlich durchschnittlich 85.000-mal<br />

Kontakt zu Kunden, davon 55.000-mal per Telefon.<br />

„Damit ein Apparat solchen Ausmaßes rund läuft, kommt es in<br />

erster Linie auf Effi zienz und Zuverlässigkeit an“, so Küter. „Wir arbeiten<br />

darum kontinuierlich an unseren Prozessen, passen sie an <strong>die</strong><br />

Kunden- und Marktbedürfnisse an und nutzen neue Technologien.“<br />

Moderne Prozesse<br />

In den letzten zwei Jahren hieß das dominierende Thema „Contracts,<br />

Pricing, Invoice“ (CPI). Zum 1. August wurde das neue<br />

IT-System eingeführt, das alle Prozesse der Abrechnungsabwicklung<br />

von der Vertragserfassung bis zur Bearbeitung von Reklamationen<br />

in einem einheitlichen, modernen System zusammenführt. Küter:<br />

„Durch CPI werden wir deutlich schneller und fehlerfreier in der<br />

Abwicklung. Unsere Kunden profi tieren von dem damit verbundenen<br />

Qualitätsgewinn und von neuen Funktionalitäten.“<br />

Das alte System, das durch CPI nun abgelöst wurde, hat sich in<br />

den letzten 38 Jahren parallel mit dem Güterbahngeschäft der<br />

Deutschen Bahn entwickelt. Verschiedene Lösungen für verschiedene<br />

Bereiche existierten zunächst nebeneinander und wurden später<br />

zusammengeführt. Für neue Anforderungen wurden Anpassungen<br />

vorgenommen. „Das alte System hat fast vier Jahrzehnte lang seine<br />

Aufgabe gut erfüllt“, sagt Wolfgang Huttenlocher, Projektleiter CPI<br />

bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>. „Doch zuletzt ist es zu komplex, unfl exibel<br />

und ineffi zient geworden – es war Zeit für einen Befreiungsschlag.“<br />

| RAILWAYS<br />

Mehrere Monate lang beschäftigte sich ein Team<br />

aus dem KSZ mit der Evaluierung der Technologie,<br />

<strong>die</strong> von Siemens Österreich entwickelt<br />

wurde. Um den Nutzen für <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und<br />

<strong>die</strong> Kunden vorab realistisch einschätzen zu<br />

können, besuchte man mehrfach <strong>die</strong> <strong>Rail</strong> Cargo<br />

Austria (RCA) in Wien, wo das System bereits<br />

im Einsatz war. „Schon beim ersten Besuch<br />

wurde deutlich, dass wir mit der Siemens-<br />

Technologie viele Arbeitsschritte einsparen,<br />

Mehrfacherfassungen von Daten vermeiden und<br />

so Fehlerquellen eliminieren können“, berichtet<br />

Jessika Niemann aus der Abteilung Prozesse<br />

und Qualitätssicherung Abrechnung. „In der<br />

KundenServiceZentrum Folgezeit haben wir das RCA-System mehrfach<br />

in Duisburg:<br />

im Live-Betrieb erlebt und konnten unsere<br />

1.200 Mitarbeiter und speziellen Anforderungen formulieren.“<br />

effi ziente Prozesse<br />

In der Konzeptionsphase von Anfang<br />

sorgen für optimale Januar bis Ende Dezember 2007 wurde CPI<br />

Kundenbetreuung. an <strong>die</strong> Bedürfnisse von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> angepasst.<br />

In den 20 Monaten von Anfang Januar<br />

2008 bis Ende August 2009 erfolgte <strong>die</strong> DVtechnische<br />

Umsetzung. Im Projektteam<br />

arbeiteten zunächst 10, später 20 Mitarbeiter von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>,<br />

weitere 20 vom Bahn-eigenen IT-Dienstleister <strong>DB</strong> Systel und 10 vom<br />

Hersteller Siemens Österreich. Bis zu 20 Mitarbeiter waren nach<br />

Bereitstellung des Systems für <strong>die</strong> „Befüllung“ mit Stamm- und<br />

Vertragsdaten im Einsatz.<br />

Neue Funktionalitäten für <strong>die</strong> Kunden<br />

Seit Anfang August läuft CPI im KSZ, <strong>über</strong>wacht von einem<br />

15-köpfi gen Team, das sich um Mitarbeiterschulung und Behebung<br />

möglicher Fehler kümmert. „Der Start verlief fast reibungslos, so<br />

dass wir von Anfang an voll arbeitsfähig waren“, freut sich<br />

Huttenlocher. „Jetzt geht es um den Feinschliff und darum, dass<br />

<strong>die</strong> neuen Anwendungen unseren Mitarbeitern in Fleisch und<br />

Blut <strong>über</strong>gehen.“<br />

Der Kunde bekommt von <strong>die</strong>sem Großprojekt zunächst wenig<br />

mit. Augenfällig ist das neue Erscheinungsbild der Rechnungen, das<br />

nun in Inhalten und Layout für alle <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>-Kunden<br />

einheitlich ist. Bei der Neugestaltung wurden auch Kundenwünsche<br />

berücksichtigt.<br />

Erst in den kommenden Monaten wird CPI seine Stärken<br />

richtig ausspielen. Dann werden neue Funktionalitäten eingeführt,<br />

<strong>die</strong> vor allem den Kunden das Leben leichter machen. So wird es auf<br />

Wunsch elektronische Rechnungen geben. Rechnungsdatensätze<br />

werden dann alternativ zum bisherigen ASCII-Format auch im<br />

XML-Format verfügbar sein. Die Abrechnung von Boni und von<br />

Logistik-Verkehren wird automatisch erfolgen und damit zuverlässiger<br />

und transparenter werden.<br />

Küters Fazit: „Mit unserem neuen CPI-System machen wir uns<br />

im Bereich Kundenservice zukunftsfähig. Unsere Prozesse werden<br />

effizienter, und damit bekommen unsere Mitarbeiter mehr<br />

Zeit für das, was ihre eigentliche Aufgabe ist: Die Betreuung<br />

unserer Kunden.“<br />

Kontakt | Wolfgang Huttenlocher<br />

Tel. +49 (0)6131 1563-382 | wolfgang.huttenlocher@dbschenker.eu<br />

Fotos: <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> /Graham Meiklejohn, <strong>DB</strong> AG (2), Petra A.Killick, Image Source / Getty Images


David Harrison, Commercial Director <strong>Schenker</strong><br />

Logistics in Großbritannien (links), und David Cross,<br />

Sales & Marketing Manager für das Network Segment<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) Ltd.<br />

Vereinte Kräfte<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) Ltd. und<br />

<strong>Schenker</strong> Ltd. präsentieren sich<br />

gemeinsam auf der Multimodal-Messe<br />

in Birmingham.<br />

Viele Unternehmen suchen derzeit nach<br />

Möglichkeiten, Kosten zu sparen – so auch <strong>die</strong><br />

britischen Güterbahn- und Logistikbereiche<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> (UK) Ltd.<br />

und <strong>Schenker</strong> Ltd. haben sich zusammengetan,<br />

um auf der Multimodal-Messe Ende April in<br />

Birmingham gemeinsam das komplette Angebot<br />

von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> zu repräsentieren.<br />

Vertriebsmitarbeiter beider Unternehmensbereiche<br />

in Großbritannien deckten alle vier<br />

Verkehrsarten (Luft, Straße, See und Bahn) ab<br />

und sprachen mit Hunderten von Besuchern<br />

<strong>über</strong> Lösungen für ihre Logistikaufgaben.<br />

Das Thema des Stands war „Challenge<br />

Us!“ – eine Einladung an potenzielle Kunden,<br />

sich zu informieren, ob <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> gegen<strong>über</strong><br />

ihrem bestehenden Logistik<strong>die</strong>nstleister<br />

schnellere oder günstigere Lösungen bieten<br />

kann. Auf der Messe haben sich zahlreiche<br />

neue und vielversprechende Kontakte<br />

ergeben, <strong>die</strong> derzeit in neues Geschäft umgewandelt<br />

werden.<br />

Kontakt | Graham Meiklejohn<br />

Telefon: +44 (0)870 140-5795<br />

graham.meiklejohn@dbschenker.com<br />

Näher am Kunden<br />

und am Markt<br />

<strong>DB</strong> Intermodal richtet seinen Vertrieb künftig an den Marksegmenten<br />

„maritim“ und „kontinental“ aus und führt ein Key-Account-Management ein.<br />

Die Geschäftseinheit von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> für den<br />

Kombinierten Verkehr (KV), <strong>DB</strong> Intermodal, hat ihren Vertrieb<br />

neu aufgestellt. Seit dem 1. Oktober 2009 richten sich<br />

alle Vertriebsaktivitäten an den Marktsegmenten „Maritime Verkehre“<br />

und „Kontinentale Verkehre“ aus. Die neue Struktur erlaubt<br />

<strong>die</strong> Einführung eines <strong>über</strong>greifenden Key-Account-Managements.<br />

Damit bekommt jeder Kunde einen zentralen Ansprechpartner, der<br />

für alle Verkehre zuständig ist.<br />

„Diese Maßnahme ist für uns eine entscheidende<br />

Weichenstellung“, so <strong>DB</strong> Intermodal-Chef<br />

Hans-Georg Werner. „Wir können nun noch schneller<br />

als bisher auf <strong>die</strong> individuellen Bedürfnisse<br />

unserer Kunden eingehen, ihnen Lösungen aus<br />

einer Hand anbieten und damit noch effi zienter am<br />

Markt auftreten.“<br />

Die bisherige Organisation nach geografi<br />

schen Kriterien, sogenannten Achsen, war 2007<br />

eingeführt worden, um Produktion, Verkehrsplanung<br />

und Vertrieb in einer Einheit, dem<br />

Achsenmanagement, zu bündeln. Damit war es<br />

gelungen, ein wettbewerbsfähiges und ressourcenorientiertes<br />

intermodales Angebot in Europa<br />

aufzubauen. Im Hinblick auf Verkehrsplanung<br />

und Fahrlagenplanung wird <strong>die</strong>ses erfolgreiche<br />

System beibehalten.<br />

Mit der neuen Struktur entwickelt <strong>DB</strong> Intermodal<br />

seine Vertriebsausrichtung weiter. „Heute<br />

haben wir ganz andere Voraussetzungen auf dem<br />

KV-Markt als noch vor wenigen Jahren“, so Werner.<br />

„Jetzt kommt es darauf an, in einem extrem dynamischen<br />

Wettbewerbsumfeld das Gesamtsystem<br />

Kombinierter Verkehr zu sichern und für <strong>die</strong><br />

Wachstumsphase gerüstet zu sein, <strong>die</strong> nach den<br />

konjunkturellen Turbulenzen kommen wird.“<br />

Nutzen für den Kunden<br />

Europaweit agierende Operateure, Spediteure<br />

oder Reeder sind in der Regel entweder auf kontinentale<br />

oder maritime Verkehre spezialisiert.<br />

Kundenstrukturen, Marktanforderungen und<br />

Prozesslogik der beiden Segmente unterscheiden<br />

sich stark voneinander. Die neue Struktur erlaubt<br />

eine weitaus stärker kundenorientierte Betreuung.<br />

„Früher hatten unsere Kunden für jede Achse<br />

einen anderen Ansprechpartner. Jetzt haben sie<br />

nur noch einen, der sich noch spezifi scher auf ihre<br />

individuellen Anforderungen einstellen kann“, so<br />

Werner. Der <strong>DB</strong> Intermodal-Chef hatte seit Oktober<br />

2008 in Personalunion auch den Vertriebsbereich<br />

geführt. Diese Position <strong>über</strong>nimmt zum 1. Oktober Andreas Schulz (41),<br />

der zuletzt <strong>die</strong> Leitung der Zentralachse verantwortete. Leiterin<br />

Kontinentale Verkehre wird Sylke Hußmann (40), das Segment Maritime<br />

Verkehre verantwortet Dr. Eric Pfaff mann (41).<br />

Kontakt | Andreas Schulz<br />

Telefon: +49 (0)6131 156-7210 | Andreas.Ae.Schulz@db-intermodal.com<br />

Neue Zuständigkeiten, v.o.n.u.: Andreas<br />

Schulz, Leiter Vertrieb; Dr. Eric Pfaff mann,<br />

Maritime Verkehre ; Sylke Hußmann, Leiterin<br />

Kontinentale Verkehre<br />

RAILWAYS |<br />

33


Save the date<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> nimmt europaweit an allen<br />

wichtigen Messen und Branchenveranstaltungen<br />

teil. Nutzen Sie <strong>die</strong> Gelegenheit zu einem<br />

persönlichen Treff en.<br />

9.—11. November 2009/Dortmund<br />

Der <strong>DB</strong>-Konzern beteiligt sich mit einem Stand an der Kongressmesse #rail2009. Der Vorstand<br />

des Ressorts Transport und Logistik wird, neben anderen <strong>DB</strong>-Vorständen, an dem umfangreichen<br />

Kongressprogramm teilnehmen.<br />

Die #rail2009 hat sich in der aktuellen Konjunkturlage zu einem wichtigen Dialogforum der europäischen<br />

Bahn- und Verkehrswirtschaft entwickelt. Sie wird begleitet vom verkehrspolitischen<br />

Kongress, der in <strong>die</strong>sem Jahr unter dem Motto „Public Transport. Freight Traffi c. Valuable Talks.“ steht.<br />

So stellen sich Vorstandsmitglieder der Deutschen Bahn der Diskussion <strong>über</strong> aktuelle Strategien<br />

zum europäischen Wettbewerb. Dr. Rüdiger Grube wird zum Kongressauftakt beim European Mobility<br />

Forum <strong>die</strong> Positionierung der Deutschen Bahn auf dem europäischen Bahnmarkt und globale<br />

Entwicklungsperspektiven in einem einleitenden Statement darstellen.<br />

www.rail2009.de<br />

10. Dezember 2009/Potsdam<br />

„Entsorgungslogistik auf der Schiene“<br />

Gemeinsame Veranstaltung <strong>DB</strong> SCHENKER <strong>Rail</strong> mit dem VDV und dem BDE in Potsdam<br />

34 | RAILWAYS<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong><br />

Marketing <strong>Rail</strong><br />

Rheinstraße 2<br />

55116 Mainz<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Hendric Fiege<br />

Leiter Marketing <strong>Rail</strong><br />

(V.i.S.d.P.)<br />

Annette Struth, Leiterin<br />

Marketing Communications<br />

Projektleitung<br />

Kirsten Häcker<br />

Rheinstraße 2<br />

55116 Mainz<br />

Telefon: +49 (0)6131 15-60137<br />

E-Mail: kirsten.haecker@<br />

dbschenker.eu<br />

Verlag<br />

G+J Corporate Media GmbH<br />

Friesenweg 2a –b<br />

22763 Hamburg<br />

Redaktion<br />

David Verbeek, Corporate<br />

Publishing & Ghostwriting<br />

Gestaltung<br />

Jürgen Kaff er, Büro Hamburg<br />

Titelfoto<br />

Christoph Heibach<br />

Druck<br />

Pfi tzer GmbH & Co. KG,<br />

Renningen<br />

Ihr Kontakt zur Redaktion<br />

L-railways@dbschenker.eu<br />

Fotos: Stefan Wildhirt, Peter Rigaud/laif


Auf B-Tour in Südosteuropa<br />

Wolfgang Rogall schildert seinen Arbeitsalltag zwischen der Schweiz, Ungarn,<br />

Rumänien und Serbien.<br />

Es ist wieder einmal Montag früh. Um halb fünf verlasse<br />

ich meine Wohnung und erreiche nach 45 Minuten den<br />

Flughafen Basel. Die letzte Müdigkeit verschwindet kurz<br />

nach dem Start, als ich nochmals mein Wochenprogramm<br />

betrachte. Viele Termine, Gespräche, Besuche und<br />

Verhandlungen sowie der Besuch bei einer deutschen<br />

Botschaft stehen an.<br />

Ich kippe <strong>die</strong> Rückenlehne zurück, schließe <strong>die</strong> Augen<br />

und denke an <strong>die</strong> abenteuerlichen „B-Touren“, <strong>die</strong> ich<br />

bereits erlebt habe. Das „B“ steht für „Balkan“ oder auch<br />

für Basel, Budapest, Bukarest und Belgrad – regelmäßige<br />

Stationen meiner Reisen, auf denen ich ständig erlebe,<br />

welche kulturelle Vielfalt Europa zu bieten hat.<br />

Die jeweiligen Landessprachen zu beherrschen, ist<br />

unmöglich. So erschließt sich das Rumänische als<br />

roma nische Sprache noch relativ leicht, und wer etwa<br />

französische oder spanische Sprachkenntnisse hat, kann<br />

das eine oder andere verstehen. Serbisch als slawische<br />

Sprache macht es einem da nicht so einfach, und <strong>die</strong><br />

kyrillische Schrift kommt noch erschwerend hinzu. Und<br />

völlig fremdartig ist das Ungarische. Hier sind in Europa<br />

Ähnlichkeiten nur mit dem Finnischen und dem Estnischen<br />

festzustellen. Dass <strong>die</strong> Ungarn das lateinische Alphabet<br />

verwenden, nutzt da gar nichts.<br />

In <strong>die</strong>sem Babylon bin ich deshalb auf <strong>die</strong> Unterstützung<br />

meiner in den jeweiligen Ländern arbeitenden<br />

deutschsprachigen Mitarbeiter angewiesen. Hin und<br />

wieder sind auch professionelle Dolmetscher gefragt.<br />

Äußerst wichtig ist aber auch <strong>die</strong> hilfreiche Unterstützung<br />

zum Beispiel von englisch sprechenden Taxifahrern.<br />

Wolfgang W. Rogall ist Leiter der Generalvertretung<br />

Südosteuropa (Ungarn, Serbien, Rumänien,<br />

Slowenien und Kroatien) der Deutsche Bahn AG.<br />

Das Parlamentsgebäude, erbaut nach dem<br />

Vorbild des Westminster Palace in London, ist eines<br />

der Wahrzeichen von Budapest.<br />

An einigen Standorten habe ich Fahrer gefunden, <strong>die</strong> mir<br />

gegebenenfalls auch einmal einen ganzen Tag als Guide zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Doch nicht nur <strong>die</strong> Sprache wechselt, sobald man Grenzen<br />

<strong>über</strong>schreitet – durch <strong>die</strong> jeweils unterschiedlichen<br />

Religionen ändert sich auch der Kalender. So fi nden wir in<br />

Serbien, Mazedonien und Montenegro mehrheitlich orthodoxe<br />

Christen, in Bosnien und Herzegowina leben<br />

Orthodoxe zusammen mit Katholiken und Moslems. Alle<br />

haben ihre eigenen Traditionen und Feiertage. Die Orthodoxen<br />

zum Beispiel feiern Weihnachten am 7. und Neujahr<br />

am 13. Januar. Der Ostertermin ist beweglich, aber grundsätzlich<br />

nicht am selben Tag wie bei den Katholiken.<br />

Manchmal bereiten mir auch <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Währungen Schwierigkeiten. So haben wir in Rumänien<br />

den Leu, in Serbien den Dinar und in Mazedonien den<br />

Denar. Montenegro hat den Euro eingeführt, Ungarn<br />

aber verwendet weiterhin den Forint.<br />

Eines haben jedoch alle Länder, <strong>die</strong> ich in Südosteuropa<br />

betreue und regelmäßig besuche, trotz aller Unterschiede<br />

gemeinsam: <strong>die</strong> Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der<br />

Menschen, den großen Elan und den Wunsch, in jeder<br />

Hinsicht an Westeuropa aufzuschließen.<br />

Der schrille Bordlautsprecher reißt mich aus meinen<br />

Gedanken; in wenigen Minuten landen wir in Budapest.<br />

Die Realität beginnt. Ich freue mich auf eine neue<br />

interessante Woche in Südosteuropa. Es macht Spaß,<br />

gemeinsam mit meinen engagierten Kollegen einen<br />

Beitrag dazu zu leisten, dass Europa noch enger<br />

zusammenwächst.<br />

On the Move<br />

RAILWAYS | 35


<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> GmbH<br />

Marketing <strong>Rail</strong><br />

Rheinstraße 2<br />

55116 Mainz<br />

Internet: www.dbschenker.com<br />

E-Mail: neukundenservice@dbschenker.eu<br />

Service-Nummer Neukundeninfo:<br />

Tel. 0180 5 331050*<br />

*14 ct/Min. aus dem Festnetz,<br />

Tarife bei Mobilfunk ggf. abweichend

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