Das Abfahrtsammelfahrzeug der Zukunft Das ... - Ulrike Skäbe
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Der Roboter wird in den Kanal eingebracht – Baubesprechung vor Ort in Wagenfeld mit Projektleiter Hauke Koop,<br />
Benjamin Mau und Rainer Garrelts (von rechts). Projektleiter Hauke Koop mit dem Subunternehmer Insituform beim Inversieren des Schlauchliners am Inversionsturm.<br />
Die Kanalsanierer<br />
Die Bremer Nie<strong>der</strong>lassung Nehlsen-Plump sanierte den Kanal in <strong>der</strong> Gemeinde Wagenfeld, Landkreis Diepholz, in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Wenn von Kanalsanierung die Rede ist,<br />
denken viele an aufgerissene Straßen,<br />
tonnenweise Erde und monatelange<br />
Baustellen. Ganz zu schweigen von<br />
hohen Kosten und erheblichen Belastungen<br />
durch Lärm und Staub. <strong>Das</strong> war früher.<br />
Heute müssen Straßen und Wege<br />
nicht mehr <strong>der</strong> Länge nach aufgegraben<br />
werden. Mit Hilfe von speziellen Verfahrenstechniken<br />
geht vieles einfacher und<br />
schneller. Bei <strong>der</strong> Sanierung eines<br />
Schmutzwasserkanals ist dennoch einiges<br />
zu berücksichtigen. Zum Beispiel<br />
wohin mit dem Abwasser während <strong>der</strong><br />
Sanierung? Welche Vorbereitungen und<br />
Arbeiten in <strong>der</strong> Gemeinde Wagenfeld<br />
nötig waren, berichtet Projektleiter<br />
Hauke Koop, Nie<strong>der</strong>lassung Nehlsen-<br />
Plump, Betriebsstätte Bremen, Bereich<br />
Vertriebsaußendienst Kanal/Abwasser.<br />
20 21<br />
Situation in Wagenfeld<br />
Nach 2004 wurden in Wagenfeld im Frühjahr<br />
dieses Jahres erneut Kameras in die<br />
Schmutzwasserkanäle geführt. <strong>Das</strong><br />
Ergebnis: Der Bereich Hauptstraße war<br />
endgültig sanierungsbedürftig. Dies galt<br />
für den Kanal und teilweise auch für die<br />
Schächte. Der Rat <strong>der</strong> Gemeinde Wagenfeld<br />
stimmte dem Sanierungsvorhaben zu.<br />
190 Meter Inliner einziehen<br />
Anfang September begann Nehlsen-<br />
Plump mit den Arbeiten. Als Erstes frästen<br />
die Kollegen zwei Wochen lang in<br />
<strong>der</strong> Hauptstraße und Sonnenstraße die<br />
in den Schmutzwasserkanal hineinragenden<br />
Dichtungen mit unserem Fräsroboter<br />
heraus. Hierbei musste beson<strong>der</strong>s<br />
auf das drückende Grundwasser geachtet<br />
werden, da <strong>der</strong> Kanal auf einer Tiefe<br />
von durchschnittlich 3,50 Metern liegt.<br />
So viel Abwasser – 24 Stunden pumpen<br />
Hier mussten etwa 80 einragende Dichtungen<br />
bündig mit <strong>der</strong> Kanaloberfläche<br />
gefräst werden. Nur so war ein einwandfreier<br />
Einbau, ohne Faltenbildung, des<br />
Schlauchliners gewährleistet. Die Inliner<br />
in einer Gesamtlänge von ca. 190 Metern<br />
wurden im ersten Bauabschnitt in die<br />
Sonnenstraße (s. Skizze rechts) eingezogen.<br />
Hierbei musste sehr genau auf die Wasserhaltung<br />
des Schmutzwassersystems<br />
geachtet werden. An<strong>der</strong>s formuliert: Wir<br />
mussten das Abwasser irgendwie umleiten.<br />
Hauptsächlich gewerbliche Einleiter<br />
Die Sonnenstraße ist ein Nadelöhr. Hier<br />
münden zwei Teile des Hauptkanals. <strong>Das</strong><br />
Schmutzwasser wird von hier aus weiter<br />
zur Kläranlage beför<strong>der</strong>t. Im Norden <strong>der</strong><br />
Hauptstraße befinden sich die Molkerei<br />
K. Niemann und im Süden die Firma<br />
Lütvogt GmbH & Co. KG (Auburg Quelle)<br />
sowie die Altenburger Spinnerei Verwaltungs<br />
GmbH. Diese Firmen haben<br />
den Hauptanteil des Abwassers in ganz<br />
Wagenfeld (6.900 Einwohner). <strong>Das</strong> Abwasser<br />
musste mittels Pumpen und verlegten<br />
Abwasserschläuchen aufgefangen<br />
und ca. 24 Stunden umgepumpt werden.<br />
In diesem Bereich war mit einer Wassermenge<br />
von ca. 20.000 l/h zu rechnen.<br />
1.000 Meter in 8 tagen – auffangen,<br />
umpumpen, reinigen<br />
Die Kanalsanierungsmaßnahmen in <strong>der</strong><br />
Hauptstraße über eine Gesamtlänge von<br />
ca. 1.000 Metern wurden in acht Bauabschnitten<br />
durchgeführt. Hier musste<br />
auch jeweils das Abwasser aufgefangen<br />
und umgepumpt werden. Die Schlauchliner<br />
in den Nennweiten von DN 200 bis<br />
DN 300 wurden innerhalb von acht Arbeitstagen<br />
in das Schmutzwasser-Kanalsystem<br />
eingezogen. Die Schlauchlinerarbeiten<br />
wurden von unserem Subunternehmer<br />
Insituform ausgeführt. Wir von<br />
Nehlsen haben dann im Anschluss an<br />
die Bauabschnitte sämtliche in diese<br />
Haltungen mündenden Hausanschlusskanäle,<br />
welche im Vorfeld von uns per<br />
Roboter eingemessen worden sind, mit<br />
unserem Fräsroboter geöffnet. Vor dem<br />
Ein Schlauchliner (auch Inliner) ist<br />
ein Faserverbundwerkstoff, <strong>der</strong> zur<br />
grabenlosen Sanierung von erdverlegten,<br />
drucklosen Entwässerungsnetzen<br />
(Kanalisation) verwendet wird.<br />
Kanalsanierung im Inlinerverfahren<br />
Die Kanalsanierung im Inlinerverfahren<br />
ermöglicht eine bogengängige,<br />
faltenfreie Sanierung bisher problematischer<br />
Kanäle mit jedem Durchmesser –<br />
Einziehen <strong>der</strong> Inliner haben wir das<br />
Kanalsystem mittels unseres Saugspülwagens<br />
gereinigt und mit Hilfe des TV-<br />
Inspektionsfahrzeuges untersucht, ob<br />
<strong>der</strong> Kanal auch vollkommen sauber und<br />
ohne einhängende Dichtungen ist.<br />
In <strong>der</strong> Sonnenstraße müssen wir nach<br />
<strong>der</strong> Schlauchlinersanierung zusätzlich<br />
etwa 15 Hausanschlüsse mittels Roboterverpresstechnik<br />
vom Hauptkanal aus<br />
sanieren. Hierfür haben wir beim Güteschutz<br />
Kanalbau ein neues Gütezeichen<br />
beantragt, damit wir solche Arbeiten in<br />
<strong>der</strong> Kanalsanierung mit <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />
Qualität auch ausführen dürfen. In <strong>der</strong><br />
ganz ohne den Boden aufzugraben. Genutzt<br />
wird ein nahtloser Textilschlauch<br />
aus 100 Prozent Polyester o<strong>der</strong> wie im<br />
Fall Wagenfeld ein harzgetränkter Filzschlauch,<br />
<strong>der</strong> in Verbindung mit einem<br />
flexiblen Folienschlauch in Hauptkanälen<br />
ohne Bögen zum Einsatz kommt. Dieser<br />
Schlauch wird mittels eines Inversionsturms<br />
mit aufgeheiztem Wasser im<br />
Umstülpverfahren eingebaut (inversiert)<br />
Hauptstraße müssen in Teilabschnitten<br />
von uns noch Kurzliner eingebaut werden,<br />
diese haben eine Länge von etwa<br />
1 Meter pro Stück. Die Bauarbeiten<br />
haben am 6. September begonnen und<br />
werden voraussichtlich Ende November<br />
fertiggestellt sein.<br />
Erster Bauabschnitt in <strong>der</strong> Sonnenstraße<br />
und härtet zu einem hochbelastbaren<br />
Kanalrohr aus.<br />
Mit dem Kurzlinerverfahren wird das<br />
defekte Kanalrohr partiell und ohne<br />
Erdarbeiten von innen saniert. Zur Anwendung<br />
kommt es zum Beispiel bei<br />
Quer- und Längsrissen, undichten Rohrverbindungen<br />
und Wurzeleinwuchs.<br />
In einem Arbeitsablauf können bis zu<br />
5 Meter Kanal saniert werden.