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1 Balancetheorie von Fritz Heider Heiders Ansatz ... - marinahennig.de

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<strong>Balancetheorie</strong> <strong>von</strong> <strong>Fritz</strong> <strong>Hei<strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Hei<strong>de</strong>r</strong>s <strong>Ansatz</strong> ist in <strong>de</strong>r Psychologie als Balance- o<strong>de</strong>r Konsistenztheorie bekannt gewor<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Hei<strong>de</strong>r</strong>, ein <strong>de</strong>utscher Sozialpsychologie, <strong>de</strong>r 1930 in die USA emigrierte, formulierte<br />

zunächst in einem kurzen Artikel 1946 und später seinem Buch 1958 als erster <strong>de</strong>n Gedanken<br />

aller Konsistenztheorien.<br />

Die Konsistenztheorie beschäftigt sich mit Beziehungen zwischen kognitiven Elementen, dass<br />

sind allgemein gesprochen – Bewusstseinsinhalte.<br />

Dazu gehören u.a.<br />

a) Wahrnehmungen (Die Tafel ist grün)<br />

b) Denkprozesse (2+2 = 4)<br />

c) Meinungen und Einstellungen (ich bin gegen die To<strong>de</strong>sstrafe)<br />

d) Handlungen (Ich wer<strong>de</strong> jetzt eine rauchen)<br />

Konsistenzmotiv:<br />

Alle Konsistenztheorien teilen die Annahme, dass Menschen danach streben, solche<br />

kognitiven Elemente miteinan<strong>de</strong>r in Einklang zu bringen. Dabei spricht man <strong>von</strong><br />

Konsistenzmotiv. Tut eine Person beispielsweise etwas, was mit Ihren Einstellungen o<strong>de</strong>r<br />

Wertvorstellungen nicht vereinbar ist, so erlebt sie einen Wi<strong>de</strong>rspruch zwischen zwei<br />

kognitiven Elementen (Han<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r Wertvorstellungen). An<strong>de</strong>rsherum gilt das Gleiche,<br />

wenn etwa eine Peron etwas nicht tut, obwohl es ihre Einstellungen verlangen wür<strong>de</strong>n.<br />

Ein System aus wi<strong>de</strong>rsprüchlichen kognitiven Elementen wird als unangenehm empfun<strong>de</strong>n,<br />

ist instabil und strebt nach Verän<strong>de</strong>rung, bis ein Zustand <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rspruchsfreiheit erreicht ist.<br />

Ein System aus wi<strong>de</strong>rspruchsfreien kognitiven Elementen wird als angenehm empfun<strong>de</strong>n, ist<br />

stabil und strebt nach Aufrechterhaltung.<br />

Folgen<strong>de</strong> Begriffe wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>Balancetheorie</strong> synonym verwen<strong>de</strong>t.<br />

Konsistenz (konsistent – inkonsistent)<br />

Balance (blanciert – unbalanciert)<br />

Wi<strong>de</strong>rspruchsfreiheit (wi<strong>de</strong>rspruchsfrei – wi<strong>de</strong>rsprüchlich)<br />

Konsonanz (konsonant – dissonant)<br />

Harmonie (ausgewogen – unausgewogen)<br />

1


Kongruenz (kongurent – inkongurent)<br />

Elemente und Relationen<br />

Elemente: Grun<strong>de</strong>inheiten <strong>de</strong>r <strong>Hei<strong>de</strong>r</strong>schen Theorie sind Elemente. Die drei <strong>von</strong> <strong>Hei<strong>de</strong>r</strong> am<br />

häufigsten genannten Elemente sind die wahrnehmen<strong>de</strong> Person selbst (P), eine an<strong>de</strong>re Person<br />

(O aus <strong>de</strong>m engl. Other) und ein Objekt (X).<br />

Zwischen <strong>de</strong>n Einheiten bestehen Relationen (Verknüpfungen.<br />

Es gibt zwei Arten <strong>de</strong>r Relationen:<br />

1) Einheitsrelationen (unit relations) sie charakterisieren sachliche Aspekte einer<br />

Beziehung zwischen Elementen (z.B. P besitzt X)<br />

2) Wertrelationen (sentiment relations) sie charakterisieren gefühlsmäßige Aspekte einer<br />

Beziehung zwischen Elementen (z.B. P hasst O)<br />

Relationen können positiv o<strong>de</strong>r negativ sein.<br />

Positive Relation: be<strong>de</strong>utet Ähnlichkeit, Nähe, Zusammengehörigkeit, Besitz usw.<br />

Negative Relation: be<strong>de</strong>utet Unähnlichkeit, Distanz, Trennung, Gegensatz, Verlust usw.<br />

Eine positive Wertrelation be<strong>de</strong>utet Wertschätzung o<strong>de</strong>r Zuneigung und negative Wertrelation<br />

be<strong>de</strong>utet Geringschätzung, Abneigung.<br />

Multiple Relationen: Zwischen zwei Elementen können mehrere Relationen gleichzeitig<br />

bestehen. P kann ein Objekt X besitzen (Einheitsrelation) und mögen (Wertrelation), P und O<br />

können befreun<strong>de</strong>t sein (Wertrelation) und zusammen wohnen (Einheitsrelation)<br />

Gerichtete und ungerichtete Relationen: Relationen können gerichtet i<strong>de</strong>r ungerichtet sein.<br />

Dies gilt im Allgemeinen nur für Einheitsrelationen. Wertrelationen sind in <strong>de</strong>r Regel<br />

gerichtet.<br />

Beispiele:<br />

Peter besitzt ein Auto (gerichtete positive Einheitsrelation)<br />

Peter wohnt mit Otto zusammen (ungerichtete positive Einheitsrelation)<br />

Peter liebt Susanne (gerichtete positive Wertrelation)<br />

Peter uns Susanne lieben sich gegenseitig (zwei gerichtete positive Wertrelationen)<br />

<strong>Hei<strong>de</strong>r</strong> beschränkt sich in seiner Theorie auf zwei und drei elementige Strukturen. Zwei-<br />

elementige Strukturen nennt man Dya<strong>de</strong>n, drei-elementige Strukturen nennt man Tria<strong>de</strong>n.<br />

2


Zwei-elementige Strukturen sind balanciert, wenn alle vorhan<strong>de</strong>nen Relationen das gleiche<br />

Vorzeichen haben.<br />

Unblancierte Dya<strong>de</strong>n: Eine Person wohnt in einer Wohnung X, die sie nicht mag. Dann ist die<br />

Einheitsrelation positiv, die Wertrelation negativ und die Struktur unbalanciert.<br />

Eine Person P liebt eine Person =, aber O liebt P nicht. Dann ist die bidirektionale<br />

Wertrelation zwischen P und O unbalanciert.<br />

Balancierte Dya<strong>de</strong>n sind stabil, unbalancierte Dya<strong>de</strong>n sind instabil und motivieren zu<br />

Verän<strong>de</strong>rungen. Unbalancierte Dya<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n balanciert, in<strong>de</strong>m auf eine Vereinheitlichung<br />

<strong>de</strong>r Valenzen aller Beziehungen (positiv, negativ) hingewirkt wird. Daraus ergeben sich zwei<br />

Konsequenzen:<br />

1) Objekte und Personen zu <strong>de</strong>nen wir eine positive Wertbeziehung haben, möchten wir<br />

auch besitzen (positive Einheitsrelation)<br />

2) Objekte, die wir besitzen (positive Einheitsrelation) wer<strong>de</strong>n und zunehmend<br />

sympathisch. Phänomene wie Ortsbindung und Heimatliebe lassen sich also mit<br />

<strong>Hei<strong>de</strong>r</strong>s <strong>Balancetheorie</strong> erklären.<br />

Drei-elementige Strukturen (Tria<strong>de</strong>n)<br />

<strong>Hei<strong>de</strong>r</strong> hat sich mit Tria<strong>de</strong>n als mit Dya<strong>de</strong>n befasst und dabei <strong>de</strong>n Schwerpunkt seiner<br />

Analyse auf die P-O-X Tria<strong>de</strong> gelegt. Zur besseren Veranschaulichung <strong>de</strong>r Verhältnis in P-O-<br />

X Tria<strong>de</strong>n hat <strong>Hei<strong>de</strong>r</strong> einige Vereinfachungen vorgenommen.<br />

a) er unterschei<strong>de</strong>t nicht mehr zwischen Einheits- und Wertrelationen<br />

b) er unterschei<strong>de</strong>t nicht mehr die multiplen Relationen zwischen gleichen Elementen<br />

c) er betrachtet nur noch die Valenz einer Relationen (ist sie positiv o<strong>de</strong>r negativ)<br />

Nach diesen Vereinfachungen gibt es in einer P-O-X Tria<strong>de</strong> noch genau drei Relationen:<br />

1) die Relationen zwischen P (ich) und O (einer an<strong>de</strong>ren Person)<br />

2) die Relation zwischen P (ich) und X (einem Objekt)<br />

3) die Relation zwischen O (einer an<strong>de</strong>ren Person) und X (einem Objekt).<br />

Wenn wir noch die Valenz <strong>de</strong>s Relationen betrachten, ergeben sich genau 2 3 = 8<br />

Valenzkonfigurationen: Vier dieser Konfigurationen sind balanciert, die restlichen viert<br />

Konfigurationen sind unbalanciert.<br />

3


Positive Relationen wer<strong>de</strong>n durch durchgehen<strong>de</strong> Linien symbolisiert, negative Relationen<br />

durch gestrichelte Linien.<br />

balancierte Tria<strong>de</strong>n<br />

P<br />

Unbalancierte Tria<strong>de</strong>n<br />

Balanciert ist eine Tria<strong>de</strong>, wenn das Produkt <strong>de</strong>r Valenzen positiv ist, was <strong>de</strong>r Fall ist wenn<br />

a) entwe<strong>de</strong>r alle drei Relationen positiv sind<br />

b) o<strong>de</strong>r zwei Relationen negativ sind und eine positiv.<br />

Unbalanciert ist eine Tria<strong>de</strong>, wenn das Produkt <strong>de</strong>r Valenzen negativ ist, was <strong>de</strong>r Fall ist,<br />

wenn<br />

O X<br />

a) entwe<strong>de</strong>r eine Relation negativ ist und bei<strong>de</strong> an<strong>de</strong>ren positiv sind<br />

b) o<strong>de</strong>r alle drei Relationen negativ sind<br />

Eine ausgewogene Struktur kann auf mehrere Arten balanciert wer<strong>de</strong>n. Im einfachsten Fall<br />

wird die Valenz einer <strong>de</strong>r drei Relationen verän<strong>de</strong>rt.<br />

Beispiele:<br />

P<br />

O X<br />

Petra mag ihren Freund Otto, Otto verehrt <strong>de</strong>n Musiker X-Man. Petra fin<strong>de</strong>t X-Man allerdings<br />

furchtbar. Petra kann diese Imbalance nur auflösen, in<strong>de</strong>m<br />

a) sie entwe<strong>de</strong>r ihre Freundschaft zu Otto auflöst (die P-O-Relation negativiert)<br />

b) ihren Freund Otto <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Nachteilen <strong>de</strong>s Musikers X-Man überzeugt (O-X-Relation<br />

negativiert)<br />

c) o<strong>de</strong>r selbst anfängt, X-Man doch nicht mehr so schlimm zu fin<strong>de</strong>n (die P-X-Relation<br />

positiviert).<br />

P<br />

O X<br />

P<br />

O X<br />

P<br />

O X<br />

P<br />

O X<br />

P<br />

O X<br />

P<br />

O X<br />

4


Kritikpunkte:<br />

<strong>Hei<strong>de</strong>r</strong>s grundsätzliche Überlegungen waren sehr einflussreich, blieben aber auch <strong>von</strong> Kritik<br />

nicht verschont. Beson<strong>de</strong>rs folgen<strong>de</strong> drei Einwän<strong>de</strong> sind gegen die Theorie vorgebracht<br />

wor<strong>de</strong>n:<br />

1) Sie sei nur auf extrem einfache, nämlich zwei- o<strong>de</strong>r drei-elementige<br />

(Komplexitätsproblemen).<br />

2) Sie unterschie<strong>de</strong> nur zwischen positiven und negativen Relationen, berücksichtigt aber<br />

we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Positivität bzw. Negativität und auch nicht die Stärke <strong>de</strong>r Relation<br />

(Digitalitätsproblem)<br />

3) Sie erlaube keine Voraussagen über die Art <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung einer unbalancierten<br />

Struktur (Problem <strong>de</strong>r konkreten Vorhersage)<br />

Die Blancetheorie <strong>von</strong> <strong>Hei<strong>de</strong>r</strong> ist so universell, dass nahezu alle Phänomene, die mit <strong>de</strong>r<br />

Bewertung <strong>von</strong> Einstellungen und Verhalten zusammenhängen, mit Hilfe ihrer Termini<br />

„Elemente und Relationen“ bzw. „Balanciertheit und Unbalanciertheit“ dargestellt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Eine Schwäche <strong>de</strong>r <strong>Balancetheorie</strong> ist jedoch, dass aus ihr keine Vorhersagen<br />

darüber abzuleiten sind, welche Strategien <strong>de</strong>r Balancierung Menschen unter bestimmten<br />

Bedingungen nutzen.<br />

Theoretischer Hintergrund<br />

Personenwahrnehmung<br />

Viele Experimente haben gezeigt, dass die Urteile über Charakterzüge, die auf Fotos<br />

präsentiert wur<strong>de</strong>n <strong>von</strong> extrem niedriger Validität sind. Dennoch wird bei Bewerbungen<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Bewerbern fast immer ein Passfoto verlangt, dass dann, zwar unter<br />

Berücksichtigung weiterer Punkte, <strong>de</strong>n Eindruck über einen Bewerber entschei<strong>de</strong>nd prägt.<br />

Genaue Beschreibung <strong>de</strong>r Originaluntersuchungen<br />

Thornton (1943) untersuchte die Frage, ob ein so irrelevantes Merkmal wie das Tragen<br />

einer Brille die Urteile über Charakterzüge <strong>von</strong> Personen beeinflusst. Er fotografierte<br />

Stu<strong>de</strong>nten mit und ohne Brillen und sammelte verschie<strong>de</strong>ne "Charakterzüge" als<br />

Merkmale und Bewertungskriterien. Lück und Manz (Köln) nahmen genau 25 Jahre<br />

später die Untersuchung <strong>von</strong> Thornton als Grundlage für eigene Untersuchungen.<br />

5


Metho<strong>de</strong>n und Durchführung<br />

Die Intention, das Thornton-Experiment mit <strong>de</strong>utschen Studieren<strong>de</strong>n zu wie<strong>de</strong>rholen, war<br />

herauszufin<strong>de</strong>n, ob sich die Ergebnisse erneut erzielen ließen o<strong>de</strong>r ob man zu an<strong>de</strong>ren<br />

Resultaten kommen wür<strong>de</strong>. Lück und Manz (1968) hatten eine Gruppe <strong>von</strong> 72<br />

Studieren<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Studienrichtung Psychologie, mit <strong>de</strong>m Nebenfach Sozialpsychologie, in<br />

2 Gruppen <strong>von</strong> je 36 Personen aufgeteilt. Anhand <strong>von</strong> Fotos <strong>von</strong> Männergesichtern<br />

verschie<strong>de</strong>ner Altersgruppen wur<strong>de</strong>n Skizzen erstellt. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 36 Skizzen<br />

erstellt, 18 Männer mit und die selben 18 ohne Brille. Die skizzierten Personen sollten auf<br />

einer 11- Punkteskala, die Thornton erstellt hatte, bewertet wer<strong>de</strong>n. Es wur<strong>de</strong>n die selben<br />

36 Portraits in bei<strong>de</strong>n Gruppen benutzt.<br />

Es wur<strong>de</strong>n die Beurteilungen für die 6 Charakterzüge ausgwertet, die auch Thornton für<br />

beson<strong>de</strong>rs ausdrucksstark hielt: Intelligenz, Zuverlässigkeit, Fleiß, Ehrlichkeit in<br />

Geldangelegenheiten, Humor, Freundlichkeit.<br />

• unabhängige Variable (UV) Brille tragen vs keine Brille tragen<br />

• abhängige Variable (AV) Einschätzungen über Charakterzüge<br />

Ablauf<br />

Einer Versuchsgruppe wur<strong>de</strong> zunächst ein Bild eines Mannes ohne Brille und als zweites<br />

ein Bild eines an<strong>de</strong>ren Mannes mit Brille präsentiert. Nach <strong>de</strong>r Präsentation sollten die<br />

Studieren<strong>de</strong>n die gesehenen Personen auf <strong>de</strong>r 11- Punkteskala bewerten. Es wur<strong>de</strong>n dann<br />

die nächsten zwei Bil<strong>de</strong>r gezeigt und eingeschätzt. Mit diesem Verfahren wur<strong>de</strong>n alle 36<br />

Portraits bewertet. Bei <strong>de</strong>r zweiten Gruppe war die Anordnung genau umgekehrt, also<br />

wur<strong>de</strong> zuerst eine Person mit und als zweites eine Person ohne Brille präsentiert.<br />

Ergebnisse<br />

Die Brille rief unterschiedliche Reaktionen in <strong>de</strong>r Einschätzung durch die Studieren<strong>de</strong>n<br />

hervor. Brillenträger wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel als intelligenter, fleißiger und zuverlässiger in<br />

Geldangelegenheiten, aber auch als humorloser eingeschätzt. Erfolg und Kritik <strong>de</strong>s<br />

Phänomens Wenn man sich als Buchhalter bewirbt, könnte man dieses Ergebnis vielleicht<br />

für sich ausnutzen wollen. Auch für einen Examenskandidaten könnte es günstig sein,<br />

zumin<strong>de</strong>st als "fleißig" zu erscheinen. Aber ehe man sich auf diese Weise Sympathien zu<br />

erwerben versucht, sollte man die folgen<strong>de</strong>n Ergebnisse berücksichtigen. Bei einer<br />

englischen Untersuchung waren ebenfalls gleiche Personen mit und ohne Brille zu<br />

beurteilen. Einmal waren die Personen für je 15 Sekun<strong>de</strong>n allein in einem Film zu sehen.<br />

6


Unter diesen Bedingungen erhielt man die gleichen schon berichteten Ergebnisse. Mit<br />

einem längeren Film <strong>von</strong> 5 Minuten Dauer, <strong>de</strong>r zu<strong>de</strong>m die han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Personen in einer<br />

bestimmten sozialen Struktur (hier ein Interview) zeigte, kam man zu an<strong>de</strong>ren<br />

Ergebnissen: Die Beurteilungen fielen mit o<strong>de</strong>r ohne Brille gleich aus.<br />

7

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