Harmonie durch Musik
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BE - ARBEIT zum Thema H A R M O N I E • 2002<br />
<strong>Musik</strong> wird realisiert <strong>durch</strong> verschiedene <strong>Musik</strong>arten und individual- und sozialpsychologische<br />
Wirkungen, die genauestens zusammengestellt werden. So wird nach den Ergebnissen <strong>Musik</strong> „produziert“,<br />
die genauestens zusammengestellt wird, um die größtmögliche Masse anzusprechen und nicht<br />
nur eine bestimmte Zielgruppe. Produzenten von funktioneller <strong>Musik</strong> haben einleuchtende<br />
Produktionskonzepte entwickelt, um so gut wie jedem <strong>Musik</strong>geschmack gerecht zu werden; so werden<br />
viele neue Titel innerhalb kürzester Zeit nach demselben Schema (Muster) zusammengestellt:<br />
• Bekannte, vertraute <strong>Musik</strong> wird in neuem Arrangement gebracht.<br />
Das geschieht in einer derart geschickten Mischung, dass eine direkte Identifizierung der<br />
Stücke nicht möglich ist. Durch Den großen Bekanntheitsgrad soll einerseits eine emotional<br />
positive Zuwendung zur <strong>Musik</strong> garantiert, <strong>durch</strong> die Anonymität der <strong>Musik</strong> andererseits eine<br />
zu starke Aufmerksamkeitszuwendung verhindert werden.<br />
• Die musikalische Struktur ist denkbar einfach gehalten. Kurze, prägnante Motive, häufige<br />
Motivwiederholungen, einfachster <strong>Harmonie</strong>verlauf, Komplikationslose Rhythmik und überschaubare,<br />
symmetrische Periodenbildungen innerhalb des einen Stückes garantieren leichte<br />
Aufnahme.<br />
• Grundlage des Tempos ist der menschliche Puls. Abweichung von diesem Basismuster des<br />
Biorhythmus mit etwa 70 Schlägen pro Minute geschehen nur behutsam.<br />
• Sologesang wird in der Regel vermieden, da hier die Neigung besteht, genauer hinzuhören<br />
und den Text zu verfolgen. Außerdem könnte die Identifikation des Hörers mit dem Star<br />
zu sehr von der Alltagssituation und deren Bewältigung ablenken.<br />
• Die dynamische Breite der Einspielungen wird auf einen möglichst gleich bleibenden<br />
Lautstärkenpegel festgelegt. Auf diese Weise lässt sich die Wiedergabestärke der <strong>Musik</strong> so<br />
exakt dosieren, dass die zwischen 3 dB (am Arbeitsplatz) über dem allgemeinen<br />
Geräuschepegel liegt.<br />
• Die Instrumentation ist derart gewählt, dass Verschmelzungsklänge dominieren. Schrille<br />
Farben und Klangkombinationen werden grundsätzlich gemieden, der Sound wirkt entkernt.<br />
Häufig ist die <strong>Musik</strong> synthetisch erzeugt und <strong>durch</strong> viel Hall eingeebnet. Denn was weich<br />
und nicht zu stark konturiert erklingt, kann auch nicht auf unangenehme Weise akustisch auf- bzw. eindringlich<br />
wirken. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten jedoch nicht genau beweisen, dass es<br />
eine vorauskalkulierbare <strong>Musik</strong> im Sinne eines Medikamentes gibt. Belegt ist jedoch eine dem Hörer<br />
nicht bewusste Beeinflussung <strong>durch</strong> Tempo, Lautstärke, und die Möglichkeit der emotionalen<br />
Beeinflussung <strong>durch</strong> geläufige musikalische Ausdrucksmodelle, wie: Freude, Heiterkeit, Geborgenheit,<br />
u.ä.<br />
MUSIK ALS DROGE<br />
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