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Harmonie durch Musik

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BE - ARBEIT zum Thema H A R M O N I E • 2002<br />

so wie es in Kaufhäusern oft der Fall ist.<br />

Weitere Hörweisen, die für das Erleben von <strong>Musik</strong> von Bedeutung sein können, sind:<br />

• motorisches Hören („ich möchte mich am liebsten immer bewegen“)<br />

• kompensatorisches Hören („ich fühle mich weniger einsam“)<br />

• vegetatives Hören („<strong>Musik</strong> geht mir regelrecht unter die Haut“)<br />

• diffuses Hören („ich höre gerne nur mit einem Ohr zu“)<br />

• emotionales bzw. sentimentales Hören („ich bade gerne in den Klängen der <strong>Musik</strong>, ich träume<br />

gern e “ )<br />

• assoziatives Hören („ich habe oft bildhafte Vorstellungen“)<br />

• distanziertes Hören („ich versuche den Formaufbau des Stückes zu verstehen“)<br />

Diese Hörweisen sind oft situationsabhängig (Konzert, Walkman, Disco, <strong>Musik</strong>stunde, …)<br />

Funktionelle <strong>Musik</strong> beruft sich meist auf das vegetative und diffuse Hören, z.B. bei Werbung als<br />

Hintergrundmusik, bei Kaufhäusern, zum Nebenbeihören, usw.<br />

MUSIK IM ALLTAG UND BEEINFLUSSUNG DURCH TECHNISCHE MEDIEN<br />

Auf die Dauer kann „unbewusstes“ Hören, also Nebenbeihören oder „mit einem Ohr hinhören“<br />

jedoch sehr anstrengend und nervenaufreibend werden, da man sich der enormen Wirkung,<br />

die <strong>Musik</strong> hervorrufen kann, nicht bewusst ist, wenn man z.B. stundenlang in Geschäften unterwegs ist<br />

und beim Einkaufen, Anprobieren, Zahlen, … dauerberieselt wird und dies gar nicht sosehr wahrnimmt,<br />

ja gar nicht bemerkt!<br />

In Wirklichkeit ist der Körper jedoch dauernd einer Geräuschkulisse ausgesetzt, aus der er<br />

sich immer wieder und wieder die wichtigsten Informationen herausfiltern muss. Unser Gehirn ist es<br />

gewohnt, dass es einer Dauerberieselung ausgeliefert ist und deshalb wird der menschliche<br />

Abwehrmechanismus – selektive Wahrnehmung – sehr stark trainiert. So kann es dazu kommen, dass<br />

man sich nicht weiter etwas dabei denkt, wenn bei einer Werbung das Mozartrequiem als<br />

Hintergrundmusik eingespielt wird.<br />

Eine sehr affektgeladene <strong>Musik</strong>, die jedoch aufgrund der Berieselung und der<br />

Hintergrundrolle, die <strong>Musik</strong> dann einnimmt, nur „mit einem Ohr gehört wird“. Der Mensch wird <strong>durch</strong><br />

Werbung, Medien, generell <strong>durch</strong> ständige Lautsprechermusik im Alltag sosehr beeinflusst und eingelullt,<br />

dass oft „Juwelen der <strong>Musik</strong>“, wie Sequenzen des Mozartrequiems nebenbei und ohne besonderen<br />

Empfindungen gehört werden.<br />

<strong>Musik</strong> wird hierbei rein zum Zweck, eine beständige Wirkung beim Hörer zu erzielen, eingesetzt. Sie<br />

ersetzt dabei oft reale Kollektivität, sie wird als „Kommunikativer Code“ verwendet, wobei<br />

Kommunikation zwischen Menschen umgelenkt, wird auf imaginär-reale Mensch-Ding-Bezüge.<br />

Weitere gesellschaftliche Zwecke, die mit <strong>Musik</strong> verwirklicht werden, sind Lust- und<br />

Machtgewinn oder Angstverlust einerseits, Geldgewinn andererseits. Dieser wirtschaftliche Aspekt von<br />

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