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Eifel

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<strong>Eifel</strong><br />

Senfkörner entwickeln auch ungemahlen ein kräftiges Aroma<br />

sein Vater Pläne, den Getränkehandel weiter auszubauen und die alte Mühle<br />

abzureißen, um mehr Platz zu schaffen. Es kostet den jungen Guido jahrelange<br />

Überzeugungsarbeit, diesen Plan zu vereiteln. Er war immer von dem Erfolg des<br />

„gelben Goldes“ überzeugt. Er beobachtete, dass die Menschen um ihn herum in<br />

den Gaststätten Wurst mit Senf bestellten, aber die Wurst liegen ließen und den<br />

Senf aßen. „Senf und Küche sind eins“ lautet sein Credo! „Ich erinnere mich,<br />

dass die Menschen nach dem Krieg Senf statt Butter aufs Brot strichen.“ Die<br />

Faszination des Senfes lacht dem Senior des Familienunternehmens noch immer<br />

aus dem Gesicht. „Ich habe von Kindesbeinen an die Chance der Regionalität<br />

unseres Senfs gespürt. Zu sehen, wie er entsteht, produziert wird, bereitet doch<br />

allein schon Appetit.“<br />

Der Startschuss für das heutige, erfolgreiche Unternehmen fiel für ihn 1983,<br />

als Lothar Dombrowski mit der WDR-Sendung „Mittwochs in …“ bei ihm zu<br />

Gast war. „Das ist ja ein technisches Denkmal“ und „Der Senf ist nicht gut, er<br />

ist besser“ waren seine damaligen Kommentare, die Guido Breuer in seinem<br />

Ansinnen bestätigten. Seither war die Senfmühle auf dem Vormarsch. Aus<br />

anfänglich einigen wenigen Vorführungen der Senfproduktion, wurden schnell<br />

Gruppenvorführungen. Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, sicher wahre<br />

Stärken des Familienoberhauptes, sind unabdingbar, wenn man heute Erfolg<br />

haben will. Aber zuerst mussten genügend Produkte entwickelt werden. Und<br />

genau da liegt ein weiteres Talent von ihm. „Die Leute erzählten mir immer,<br />

was sie besonders mögen. Beispielsweise Knoblauch- oder Meerrettichsenf.<br />

Seine Beobachtungsgabe und sein Know-how bei der Umsetzung führten<br />

letztlich dazu, dass die Senfmühle aktuell über 20 verschiedene Senfsorten<br />

im Angebot hat. Allerdings zeigt seine Tochter Ruth, die aktuell die Geschicke<br />

des Unternehmens leitet, die gleichen Fähigkeiten und kreiert längst eigene<br />

Sorten und Produkte. Alleine die Sortennamen lassen einem das Wasser<br />

im Munde zusammenlaufen: Limonen-, Chili-, Tomaten-, Honig-, Mohn-,<br />

Bärlauch-, Riesling- und Feigensenf beispielsweise, sind zu unterschiedlichsten<br />

Menüs genossen, ein echter Gaumenschmaus. Auf seinen ganz persönlichen<br />

Lieblingssenf angesprochen, hat er eine seiner typischen Antworten parat, die<br />

ihn so liebenswert machen: „Haben sie mal eine Mutter von 10 Kindern gefragt,<br />

welches ihr Lieblingskind ist?“<br />

Aus der ursprünglichen Stärke der Regionalität ist längst ein Handel weit<br />

über die Grenzen Monschaus hinaus gediehen. Der Monschauer Senf reist<br />

inzwischen in die ganze Welt. Das setzt einen gewissen Weitblick und<br />

Durchsetzungsvermögen voraus, über die Familie Breuer genetisch zu verfügen<br />

scheint. Kommunikation scheint dann auch genau das Ding von Guido Breuer<br />

zu sein. Jetzt, da er über mehr freie Zeit verfügt als früher, widmet er sich mehr<br />

den Dingen, die er liebt. Neugierig aufs Leben, wie er nun mal ist, kommuniziert<br />

er ausgiebig bei Facebook rund um die Welt. Obschon eng verbunden mit<br />

seinen Wurzeln und seiner Heimat, mag er es auch gerne international. Nun,<br />

wo er die Zeit hat, segelt er auch schon mal gerne in der Ägäis und genießt<br />

die Atmosphäre abends mit Kapitän oder Bootsmann beim Fachsimpeln an<br />

Deck. Oder er verbringt Zeit mit seinem Enkel Emil, dem vielleicht irgendwann<br />

nächsten Senfmüller aus Monschau.<br />

Wissenswertes über die Senfmühle<br />

Der spezielle Charme der in Monschau betriebenen alten Herstellungsweise<br />

verzaubert seit Jahren Heerscharen von senfbegeisterten Menschen. Die<br />

Führungen für Einzelpersonen ohne Voranmeldungen finden mittwochs um<br />

11 und 14 Uhr statt. Hierbei kann man dem Senfmüller ca. 40 Minuten bei<br />

der Arbeit über die Schulter schauen. Gruppenführungen (ab 12 Personen)<br />

können zu vorab schriftlich vereinbarten Terminen stattfinden. 2010 wurde die<br />

Senfmaus „Emil“ geboren, die Kinder durch die Mühle führt.<br />

Neben den vielen unterschiedlichen Senfsorten, die im Senflädchen auch probiert<br />

werden können, gibt es inzwischen viele weitere leckere Besonderheiten.<br />

Zusammen mit einem belgischen Confisseur wurde eine Senfpraline<br />

entwickelt, die einen Hauch fruchtige oder süße Senfsorten, aber neuerdings<br />

auch Chilisenf enthält – frei nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“.<br />

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