16.07.2015 Aufrufe

Eifel

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe 006 Nordeifel - Oktober 2013<br />

<strong>Eifel</strong><br />

kostenlos<br />

zum Mitnehmen<br />

Der Senfmüller<br />

Guido Breuer<br />

Kunstakademie für<br />

Kinder & Jugendliche<br />

St. Mokka<br />

Kirchenführungen der anderen Art<br />

Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen,<br />

Simmerath, Nideggen, Heimbach und Umgebung


2<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Die Abende werden bereits empfindlich<br />

kalt, erste Bäume färben sich gelb-rot, die<br />

Kreissägen sind öfter zu hören als sonst,<br />

um genügend Kaminholz für die kalten Monate zu<br />

haben. Erste Zugvogelkolonnen versammeln sich<br />

auf den Überlandleitungen, und die Discounter<br />

bieten bereits Dominosteine und Spekulatius feil –<br />

kein Zweifel, es wird Herbst in der <strong>Eifel</strong>.<br />

Noch reicht die Kraft der Sonne aus, um die<br />

Menschen zu Outdoor-Aktivitäten zu locken.<br />

In Zerkall ist alles für das 9. Scheunenfest<br />

gerichtet, die DLRG Heimbach konnte ihr<br />

100-jähriges Bestehen eindrucksvoll begehen,<br />

die Internationale Kunstakademie zeigt in ihrer<br />

18. Werkschau sehenswerte Kunst aus ihren<br />

Workshops für Kinder und Jugendliche. Die legendäre<br />

Schmidter Pfarrkirche St. Hubertus, besser als<br />

St. Mokka bekannt, erläutert durch Kirchenführungen<br />

der anderen Art Interessierten unterhaltsam ihre<br />

wechselvolle Geschichte.<br />

Das Franziskanerkloster in Vossenack ist bereits seit<br />

Jahren ein wahres Eldorado des Figurentheaters.<br />

Sein jährliches „herbst-speci-spectacel“ zieht<br />

Besucher aus nah und fern an. Auch in diesem<br />

Jahr sind die Aufführungen für klein und groß<br />

empfehlenswert. Es müssen ja nicht immer nur<br />

Computer und TV sein, die uns unterhalten oder die<br />

Welt erklären. Der Initiator und jahrelange Leiter,<br />

Bruder Wolfgang Mauritz, wurde kürzlich zum<br />

1. Vorsitzenden der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Figurentheater NRW gewählt.<br />

Am Himo, im Imgenbroicher Gewerbegebiet „Am<br />

Windrad“, bietet ab dem 12. Oktober die AWA<br />

Entsorgungs GmbH Bürgerinnen und Bürgern aus<br />

Monschau, Roetgen und Simmerath ein neues<br />

Entsorgungscenter für Grünschnitt, Wertstoffe, Restund<br />

Sperrmüll, Hartkunststoffe und Bauschutt an.<br />

Der Lammersdorfer Maler und Autor H. Jürgen<br />

Siebertz ist mit seinen Büchveröffentlichungen über<br />

die Geschichte der Region nicht zu bremsen. Aktuell<br />

legt er zwei neue Bücher vor, die unsere Heimat<br />

liebevoll beleuchten.<br />

Guido Breuer, den Senfmüller aus Monschau, braucht<br />

man eigentlich nicht mehr vorzustellen. Er ist nicht<br />

nur in der Nordeifel so bekannt wie das Rote Haus<br />

in Monschau. In „<strong>Eifel</strong> aktuell“ berichtet er aus den<br />

Anfängen der Senfmühle und wie es überhaupt zu<br />

dem „Markenzeichen“ Monschaus kam.<br />

Das Kunst- und Kulturzentrum der StädteRegion<br />

Aachen in Monschau zeigt augenblicklich eine<br />

fantastische Fotoausstellung von Dana Gluckstein.<br />

Bilder aus entlegenen Gebieten der Erde. Bilder voller<br />

menschlicher Würde. Eindrucksvoll und so intensiv,<br />

dass man sie so schnell wohl nicht mehr vergisst.<br />

Die Rureifel ist um einen sagenhaften „<strong>Eifel</strong>-<br />

Blick“ reicher. Auf dem Dach der Nideggener<br />

Jugendherberge kann man nun nicht nur ins<br />

romantische Rurtal blicken, sondern auch auf das<br />

einmalige Ensemble von Burg und Kirche.<br />

Halloween scheint in der <strong>Eifel</strong> inzwischen als Fest<br />

etabliert zu sein. Viele Städte und Orte stehen<br />

dann ganz im Zeichen des amerikanischen<br />

Gruselfestes. In Monschau verbindet man dieses<br />

Fest unter anderem mit Literatur. Die Monschauer<br />

Literaturzeitschrift HALLER veranstaltet zusammen<br />

mit dem Café Weekend ein Halloween-Dinner mit<br />

„gruseliger Kunst“.<br />

„<strong>Eifel</strong> aktuell“ nimmt Sie wie immer mit auf eine<br />

bunte Reise durch die Nordeifel und zeigt dabei,<br />

wie vielfältig die Region ist. In Kürze starten die<br />

vielen Erntedankzüge. Gerne würden wir in der<br />

kommenden November-Ausgabe darüber berichten.<br />

Dabei sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Sollten<br />

Sie Interessantes zu berichten haben oder über gute<br />

Fotos verfügen, dann rufen Sie mich doch einfach an.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Bert van Londen (Verantwortlicher Redakteur)<br />

PC-Probleme??<br />

Wir bieten schnelle Hilfe<br />

Eigene Servicetechniker<br />

(auch bei Ihnen vor Ort)<br />

Reparatur & Verkauf<br />

aller Hersteller und Marken<br />

Hilfe bei Ihren Viren- und<br />

Softwareproblemen<br />

52152 Simmerath Tel. 024 73 - 93 88 - 25


<strong>Eifel</strong><br />

3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Titelseite „Monschauer Panorama“. ......... 01<br />

Editorial ..................................... 02<br />

Inhaltsverzeichnis & Impressum. ........... 03<br />

Junge Künstler in Heimbach .............. 04-05<br />

Naturheilstoff aus Eiben gegen Krebs . ...... 06<br />

100 Jahre DLRG.............................. 07<br />

Advertorial Biosupermarkt Vital . ........... 08<br />

Advertorial AWA<br />

Entsorgung Imgenbroich . .................. 09<br />

Neue Bücher von Jürgen Siebertz . .......... 10<br />

Made in <strong>Eifel</strong> –<br />

Der Senfmüller Guido Breuer.............. 11-13<br />

Advertorial – Steinmetz Steinschlag. ........ 14<br />

Anekdoten rund um St. Mokka ...............15 -16<br />

KuK - Seltsame Ausstrahlung<br />

menschlicher Würde . ....................... 17<br />

9. Scheunenfest in Zerkall........................... 18<br />

Mehr Figurentheater täte der Welt gut. ....... 19<br />

Halloween Lit. Monschau..................... 20<br />

Neuer <strong>Eifel</strong>-Blick in Nideggen . ............. 21<br />

Induktives Hören . ....................... 22-23<br />

Botanika .................................... 24<br />

Impressum<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich, jeweils ab der 2. Monatswoche<br />

Auflage: 6.000 Stück<br />

Verteilung:<br />

Kostenlose Verteilung über Auslegestellen Raum Monschau, Roetgen,<br />

Simmerath, Nideggen, Heimbach, Schmidt, Vossenack und Umgebung.<br />

(in Geschäften und öffentlichen Gebäuden, sowie Banken und Sparkassen).<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

um den 30. eines jeden Monats<br />

Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />

Euregio Marketing UG<br />

Hartmut Hermanns<br />

Marc André Mainz<br />

Süsterfeldstraße 83, 52072 Aachen<br />

Mail: hh@euregio-aktuell.eu<br />

Web: www.euregio-aktuell.eu<br />

Verantwortlicher Redakteur: Bert van Londen<br />

Redaktion & Anzeigenleitung:<br />

Froitscheidter Str. 94, 52385 Nideggen<br />

Tel.: 02474-998665, Mobil: 0171-5760915<br />

info@agentur-wortundbild.de<br />

Fotografie & Copyright:<br />

by Bert van Londen, agentur Wort und Bild<br />

Layout/ Gestaltung: Euregio Marketing UG<br />

Druck:<br />

Druck & Verlagshaus Mainz GmbH Aachen<br />

www.druckservice-aachen.de


4<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Mit Fantasie und Leidenschaft<br />

Junge Künstler in der Internationalen Kunstakademie<br />

Heimbach.<br />

Sechsundvierzig Mädchen und Jungen, zwischen 10 und 16 Jahren<br />

nahmen am Ende der Sommerferien wieder an der viertägigen<br />

„Kunstakademie für junge Leute“ teil, die ästhetische Bildung<br />

mit Erlebnispädagogik verbindet. Die Verantwortlichen der<br />

Kunstakademie hatten 2011 den „richtigen Riecher“, als sie dieses außergewöhnliche<br />

Format erstmals anboten. Heute ist es ein Erfolgsmodell und findet<br />

schon Nachahmung, aber ein Original bleibt eben ein Original!<br />

Unter der Leitung von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern<br />

aus Deutschland, Kuba und Indonesien wurde morgens gemalt, gedruckt,<br />

fotografiert und skulptiert. Es entstanden an vier Vormittagen Kunstwerke,<br />

die sich sehen lassen können und auf die die Dozentencrew, die Teilnehmer<br />

und die Eltern mit Recht stolz sein können. Ein unglaublicher Schaffenseifer<br />

und eine sprühende Kreativität waren da zugange. Nach dem gemeinsamen<br />

Mittagessen in der Mensa der Kunstakademie ging es mit vier jungen<br />

Pädagogen hinaus ins Grüne, in die Bäume sowie aufs und ins Wasser.<br />

Da waren Abenteuer, Geschicklichkeit und Mut angesagt.<br />

Weitere Kunstangebote im Herbst:<br />

Performance für Kinder von 6-12 Jahren<br />

Einmal am Montag, 21. 10 und zum anderen am Mittwoch, 23.10.2013<br />

und Mittwoch, 23.10.2013, zwischen 10 Uhr – 13 Uhr. Kostenfrei.<br />

Kinder gehen oft ganz unkompliziert an Kunst heran. Deshalb sind malerische oder<br />

andere gestalterische Äußerungen unverstellt und direkt. Das wache Interesse am<br />

Material und am Prozess kommt noch hinzu. In diesen 3 künstlerischen Kursen,<br />

die von sehr bekannten Profis geleitet werden, können unterschiedliche Techniken<br />

auf einem anspruchsvollen Niveau ausprobiert und erfahren werden. Fantasie,<br />

Kompositionsgefühl, Form- und Farbbegabung, Spontanität und Planung sowie<br />

Erzähllust oder Abstraktionsvermögen werden herausgefordert und angespornt.<br />

Die Angebote berücksichtigen das Malen, das Rollenspiel und die Performance,<br />

das Fotografieren …<br />

Weitere Informationen im Internet unter: http://www.vhs-rur-eifel.de<br />

Gemeinschaftsgeist war unerlässlich, wenn man auf wackligen Seilen in den<br />

Bäumen unterwegs war oder in den schaukelnden Kanus bestimmte Positionen<br />

ausprobierte. Schwimmen, Wandern, Tierbeobachtung und eine Naturrallye<br />

waren weitere sportliche und gemeinschaftliche Erlebnisse. Da wuchsen<br />

Hilfsbereitschaft und Selbstsicherheit, da wurden neue Freundschaften<br />

geschlossen. Mit der Betrachtung der Kursergebnisse und einer Reflektion<br />

der Unternehmungen beendeten Eltern, Dozenten, Leiter sowie alle Kinder<br />

und Jugendlichen die kreativen und bewegten Tage im Bildhaueratelier der<br />

Kunstakademie. Rundum eine gelungene Sache! Interessierte können sich ein<br />

gutes Bild von diesen Tagen machen, wenn man sich die noch bis zum 13.<br />

Oktober 2013 laufende 18. Werkschau in den Ausstellungsräumen der<br />

Kunstakademie anschaut.<br />

www.landhaus-solchbachtal.de<br />

Zum Solchbachtal 1, Stolberg Zweifall, Tel.: 02402-7657600<br />

Dienstag & Mittwoch Ruhetag


<strong>Eifel</strong><br />

5<br />

Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, Akademiedirektor<br />

„Am Puls der Zeit“ mit Michelle Fraikin<br />

Foto: Michelle Fraikin, neue Medien/Fotografie- 20.-22. Oktober 2013<br />

Beauty & Fashion –<br />

Dieser Kurs macht mit einer Fotografie und Stilrichtung bekannt, die der Laie<br />

aus Publikationen, aber nicht aus der eigenen Praxis kennt. Man erlebt hier<br />

ein professionelles Fotoshooting, das vom Model bis zur Bildbearbeitung alle<br />

Schritte der Beauty Fashion Fotografie zusammenführt. Wer einmal junge<br />

frische Personen-Fotografie erleben möchte, kommt hier voll auf seine Kosten.<br />

Die Dozentin geht sehr strukturiert und zielorientiert vor, lässt den Studierenden<br />

aber auch viel Freiraum für eine ganz persönliche Bildgestaltung. Diese gibt<br />

es auch in einem solchen fotografischen Spezialgebiet, Sie sollten sie für sich<br />

entdecken. Übrigens ist der Kurs nicht nur etwas für junge Leute.<br />

Ihr freundlicher<br />

Fachmarkt in<br />

Monschau-<br />

Imgenbroich!<br />

Die Redaktion hat diese beiden Angebote stellvertretend ausgewählt. Auf der<br />

Internetseite der VHS-Rur lohnt es sich auf jeden Fall ausgiebig zu stöbern. Für<br />

Kinder und Jugendliche wird eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Kursen<br />

angeboten.<br />

Berndorf, Kramp, Kroell, vom Venn - Groschenheft<br />

- Leseabend „Alpenglühn“<br />

Im Rahmen der LIT.<strong>Eifel</strong>, gastieren gleich vier der herausragendsten Vertreter der<br />

aktuellen <strong>Eifel</strong>-Literatur am Donnerstag, 31. Oktober 2013 um 19 Uhr in der<br />

Internationalen Kunstakademie Heimbach, Hengebachstraße 48, 52396 Heimbach.<br />

Normalerweise ist Mord ihr Geschäft, aber an diesem Abend widmen sich<br />

die vier <strong>Eifel</strong>er Autoren einem völlig anderen Genre: dem Groschenroman.<br />

Ein urkomischer Leseabend voller Schmalz und Schmacht, voller Lust und<br />

Leidenschaft. Chefärzte, Blaublüter und Sennerinnen - sie alle sind Spielbälle<br />

des Schicksals in diesem munteren Reigen der Heftromane. Da wird gestöhnt<br />

und geschossen, gelitten und geliebt - da bleibt kein Auge trocken!<br />

Der Eintritt beträgt 12,00 € und 6,00 € ermäßigt.<br />

MEDIMAX Electronic Objekt Monschau GmbH<br />

Fachmarktzentrum Imgenbroich,<br />

Auf Beuel 5, 52156 Monschau-Imgenbroich


6<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Anzeige<br />

Ein Juwel der Fantasie und<br />

Puppenspielkunst<br />

20.herbst-speci-spectacel im Kloster-Kultur-Keller<br />

Lust auf lebendiges Theater, mit jeder Menge Vergnügen, Musik,<br />

Fantasie und Interaktion? Dann sollten Sie sich schon einmal das<br />

herbst-speci-spectacel im Franziskanerkloster in Vossenack vormerken.<br />

Kartenvorbestellung ist möglich unter Tel.: 02429 / 30853.<br />

DER KLEINE PRINZ<br />

Marionettentheater DE STRIPPKES TREKKER, Fr. 08. November 2013,<br />

20.00 Uhr / 90 Min. / 10,- € / ab 12 Jahre, im Kloster-Kultur-Keller<br />

In unserer Fassung des Kleinen Prinzen gelingt es uns immer wieder neu, dass<br />

Wesentliche dieses faszinierenden Buches durchscheinen zu lassen. Da Mensch<br />

und Marionette im Zusammenspiel fast unlösbar verwoben sind, gewinnt die<br />

Inszenierung eine ungeahnte Dichte. Worte werden zu Bildern, die sich den<br />

Zuschauern tief einprägen. Die Musik von Franco Nuvoloni und die ausgewählte<br />

Lichtmalerei unterstreichen die feine Poesie dieses Klassikers. Mit freundlicher<br />

Genehmigung der Edition Gallimard/Paris.<br />

PETTERSON UND FINDUS - DER BESTE KATER DER WELT!<br />

Theater Con Cuore, Sa. 09. November 2013, 15.00 Uhr / 50 Min. /<br />

5,- €, in der Aula des Franziskusgymnasiums<br />

In Gundula Sammer´s Tierpension ist es schon kurz vor Feierabend als noch ein<br />

später Gast eintrifft, der sehr verwirrt scheint. „Pettersson. Ich heiße Pettersson.<br />

Und ich suche meinen Kater. Den besten Kater der Welt. Verstehen Sie?“<br />

Anfangs versteht Gundula nicht wirklich, wen der alte Pettersson sucht. Doch so<br />

nach und nach erzählt Pettersson immer mehr über seinen besten Kater und wie<br />

es dazu kommen konnte, dass er eines Tages nicht mehr da war. Ob vielleicht<br />

Gundula´s kleines Geheimnis hilft, dass Findus wieder zu Pettersson kommt?<br />

Diese grandiose und emotionale Geschichte über die zwei beliebtesten<br />

Charaktere der Kinderliteratur wird in einer Szenenkollage mit Großfiguren und<br />

Schauspielern auf die Bühne gebracht. Und mit dem wahrscheinlich größten<br />

Pettersson der Welt.<br />

NOTRE DAME - EIN TRAUMSPIEL NACH VICTOR<br />

HUGO´S „DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME“<br />

Theater Con Cuore, Sa. 09. November 2013, 20.00 Uhr / 70 Min /<br />

12,50 € / ab 16 Jahren, in der Aula des Franziskusgymnasiums<br />

Vor den Toren von Notre Dame verkauft eine junge Zigeunerin Souvenir.<br />

Hinter den Mauern der Kirche lebt ein Priester in seiner Welt. Während einer<br />

Sonnenfinsternis, die nur Sekunden dauert, träumen sich die beiden in eine<br />

Zeit vor 500 Jahren und erspielen eine Geschichte von Liebe und Tod. Denn in<br />

unseren Träumen leben die Geschichten unseres Blutes und das Blut ist ein Fluss<br />

in die Vergangenheit…<br />

NUDO - FRANZ VON ASSISI<br />

Marionettentheater DE STRIPPKES TREKKER, So. 10. November<br />

2013 Matiné, 12.00 Uhr / 80 Min. / 12,50 € / ab 14 Jahre, im<br />

Kloster-Kultur-Keller<br />

Das Marionettentheater DE STRIPPKES TREKKER zeigt eine Rückschau auf<br />

das Leben des Hl. Franziskus in sehr eindringlichen Szenen und Bildern.<br />

Br. Wolfgang Mauritz ofm schrieb den Text und ist für die Dramaturgie zuständig.<br />

Gerd Hachmer komponierte die einfühlsame und stimmige Musik.


<strong>Eifel</strong><br />

100 Jahre DLRG<br />

Die DLRG Ortsgruppe Heimbach e. V. stellt sich vor<br />

7<br />

Heimbach.<br />

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Deutschen Lebens-<br />

Rettungs-Gesellschaft hatte die DLRG Ortsgruppe Heimbach e.V.<br />

vor einiger Zeit zu einer Informations- und Schauveranstaltung<br />

eingeladen. Die Veranstaltung fand am Jugendstilkraftwerk in<br />

Heimbach-Hasenfeld statt.<br />

Mehrere Einsatzszenarien wurden eindrucksvoll demonstriert. Geboten wurde<br />

unter anderem eine Menschenrettung aus dem Staubecken des Kraftwerkes.<br />

Ein Darsteller wurde zuvor mit einem Überlebensanzug ausgestattet, da die<br />

Wassertemperatur nur ca. 10 Grad betrug. Die bewusstlos im Wasser treibende<br />

Person konnten die Rettungskräfte der DRLG mit ihrem Motorrettungsboot<br />

bergen. Das zurückgelassene Surfbrett wurde später ebenfalls noch an Land<br />

gebracht, was bei schwierigen Windbedingungen nicht ganz einfach ist. Die<br />

DLRG Jugend setzte eine Notfallmeldung über den DLRG Betriebsfunk ab, eine<br />

am Fuß verletze Person, die bereits von den Kids erstversorgt worden war, musste<br />

über den Wasserweg per Trage abtransportiert werden. Die Mitfahrmöglichkeit<br />

auf dem Rettungsboot wurde von den Kindern mit Begeisterung angenommen.<br />

Ein Malwettbewerb, bei dem sich die kleinen Künstler verwirklichen konnten,<br />

fand statt, die Gewinner werden noch bekannt gegeben. Es bestand die<br />

Möglichkeit, Rettungsgeräte wie z. B. Rettungsball, Rettungswurfleine und<br />

Rettungsring auszuprobieren. Der richtige Umgang mit einer Rettungsweste<br />

sowie das Öffnen im Wasser wurden gezeigt. Außerdem gab es Informationen<br />

rund um die Sicherheit auf und am Wasser, sowie zum Anfängerschwimmen<br />

und zur Schwimmausbildung.<br />

Naturheilstoff aus Eiben im Kampf gegen den Krebs<br />

Auf der Basis eines natürlichen Wirkstoffes aus Eiben (Taxus baccata)<br />

kann, wie Wissenschaftler nachweisen, durch biotechnologische<br />

Umsetzung ein hochwirksames Anti-Tumormedikament zur klinischen<br />

Anwendung gebracht werden, wobei die Einbeziehung biotechnologischer<br />

Verfahren in die Urproduktionskette die Kosten-Nutzen-Relation deutlich<br />

verbessert und so die breite Anwendung dieses Medikamentes (Paclitaxel) forciert.<br />

Lange haben Forscher nach anderen Methoden zur Gewinnung des Paclitaxel<br />

gesucht und sind hierbei auf eine Vorstufe des Paclitaxel´s gestoßen, und zwar auf<br />

das 10-Deacetylbaccatin III ( DAB ), welches aus den einjährigen Nadeln der Eibe<br />

extrahiert wird und als Grundbasisstoff angewandt wird.<br />

Die Firma Botanika GmbH sammelt diesen natürlichen Rohstoff jährlich von Mai<br />

bis Mitte Oktober in Deutschland, Belgien, Niederlande und Luxemburg kostenlos<br />

ein. Gesammelt wird der Schnittabfall der beim Schneiden mit der normalen<br />

Heckenschere von der Hecke fällt. Benutzen Sie bitte nur unsere Spezialsäcke,<br />

welche Sie kostenlos unter folgender Rufnummer bestellen können:<br />

+49 (2473) 93730<br />

montags-freitags von 09:00 bis 18:30 Uhr<br />

und samstags von 09:00 bis 14:00 Uhr<br />

oder Fax: +49 (2473) 937329 oder Mail:<br />

botanika@botanika-center.de<br />

Bundesstr. 124<br />

52159 Roetgen<br />

Tel. +49(0)2471-1338-0<br />

www.das-ofenhaus.de<br />

Di.- Fr. 13 - 18 · Sa. 9 - 14 Uhr · Mo. geschlossen<br />

Sonntags Schautag · 14 - 17 Uhr · Keine Beratung & Verkauf


8<br />

Anzeige<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Für die Ernährung nur das Beste<br />

Felix Matterne und sein Bio-Supermarkt Vital<br />

Kein Name in Aachen und Umgebung steht so deutlich für gesunde<br />

und frische Ernährung, kompetente und freundliche Beratung wie Felix<br />

Matterne. „Mit unserem Bio-Supermarkt Vital leisten wir einen Beitrag<br />

zu einer gesunden, gerechten und sozialen Welt. Die Menschen stehen<br />

im Mittelpunkt unseres ganzheitlichen Denkens und Handelns. Seit 29 Jahren<br />

bieten wir in angenehmer Atmosphäre ein breites Sortiment an hochwertigen<br />

Bio-Produkten mit guter Beratung und fairen Preisen an“, umschreibt der<br />

Aachener Pionier in Sachen biologische Ernährung seinen Supermarkt. Auch der<br />

Service wird groß geschrieben, denn im Bio-Supermarkt Vital hat man immer<br />

Zeit für die Kunden und deren Wünsche.<br />

Schnell und informativ – das Info-Terminal<br />

„Modernste Technik und gesunde Ernährung können sich optimal ergänzen“,<br />

verrät Felix Matterne. „Wie beim Info-Terminal, das bei uns zum Einsatz<br />

kommt.“ Denn Konsumenten wünschen sich im Laden eine schnelle und<br />

zuverlässige Beratung. Mit dem Info-Terminal ist es möglich, umfassende<br />

Informationen über alle gewünschten Produkte abzurufen. Die Kunden können<br />

so auf dem Bildschirm alles über Qualität und Inhaltsstoffe erfahren oder nach<br />

Rezepten und Anwendungen suchen. Auch spezifische Angaben zu allergieauslösenden<br />

Zutaten oder Hinweise zu sonstigen Unverträglichkeiten gibt<br />

es. Auf Knopfdruck filtert das Info-Terminal zudem Lebensmittel, die zu einer<br />

bestimmten Ernährungsweise des Nutzers passen, beispielsweise Produkte<br />

mit der Eigenschaft gluten- oder<br />

lactosefrei. Für die Mitarbeiter<br />

entfällt der Aufwand, bei den<br />

einzelnen Herstellern mühsam<br />

nach Produkt-Informationen<br />

zu suchen. Auch sie können<br />

alle Details am Bildschirm<br />

abrufen. So bleibt<br />

ihnen viel mehr Zeit<br />

für ihre eigentlichen<br />

Tätigkeiten und den<br />

Kundenservice.


<strong>Eifel</strong><br />

9<br />

Anzeige<br />

Mehr Abfall-Service für die <strong>Eifel</strong><br />

Kurze Wege der Entsorgung<br />

Monschau-Imgenbroich.<br />

Mit der Errichtung des ELC Süd<br />

(Entsorgungs- und Logistikcenter)<br />

im Gewerbegebiet Monschau-<br />

Imgenbroich (Ecke Am Windrad/ An<br />

der Höckerlinie) kommen ZEW und AWA Entsorgung<br />

GmbH in die <strong>Eifel</strong> und decken damit einen dringenden<br />

Bedarf ab. In erreichbarer Nähe wird<br />

Bürgerinnen und Bürgern aus Monschau, Roetgen<br />

und Simmerath ein eigenes Entsorgungscenter<br />

für Grünschnitt, Wertstoffe, Rest- und Sperrmüll,<br />

Hartkunststoffe, und Bauschutt zur Verfügung gestellt.<br />

Zusätzliches Plus: Erzielte Erlöse werden vollständig<br />

zur Reduzierung der Abfallgebühren eingesetzt.<br />

Ab dem 12. Oktober 2013 ist das Entsorgungscenter<br />

Monschau-Imgenbroich auf dem<br />

Eckgrundstück mit der Adresse Am Windrad/<br />

An der Höckerlinie an insgesamt 19 Stunden<br />

in der Woche für Anlieferungen geöffnet. Die<br />

Öffnungszeiten sind: Dienstag von 8 bis 15 Uhr<br />

und Donnerstag von 12 bis 18 Uhr. Zusätzlich kann<br />

die Wertstoff- und Abfallabgabestelle samstags<br />

von 10 bis 16 Uhr angefahren werden. Abgegeben<br />

werden können Wertstoffe und verschiedene<br />

Abfälle aus Privathaushalten. Kostenlos werden<br />

reine Wertstoffe wie Papier, Altglas, Metallschrott,<br />

Altkleider und Schuhe entgegengenommen sowie<br />

Elektroaltgeräte, Leuchtstoffröhren und Batterien.<br />

Moderate und pauschale Entgelte für die Annahme,<br />

Verwertung und Entsorgung von Grünschnitt,<br />

Altholz, Hart-Kunststoffen, Bauschutt, Sperrmüll<br />

sowie Mischabfällen sollen es Eifler Bürgerinnen<br />

und Bürgern leichter machen, Garten, Haus und<br />

Hof von Überflüssigem zu befreien.<br />

So werden im Regelfall für die genannten<br />

Abfälle - bei der Anlieferung mit dem PKW<br />

als Kofferraumladung oder mit dem kleinen<br />

Anhänger (bis 0,5 m³) – ein pauschales<br />

Entgelt von 10,- € erhoben. Für die gleiche<br />

Menge Grünschnitt wird ein Betrag von nur<br />

3,- € fällig. Für Anlieferungen mit größeren<br />

PKW-Anhängern, die 1m³ fassen, entrichten<br />

Nutzer des Entsorgungscentrums für Abfälle<br />

20,- €, für die gleiche Menge Grünschnitt 6,-€<br />

pro Anlieferung. Die Menge an Abfällen, die bei<br />

einer Anlieferung gebracht werden darf, ist auf<br />

insgesamt 1,5 m³ begrenzt.<br />

Einmal im Monat an einem Samstag macht das<br />

Kurze Wege der Entsorgung<br />

Kurze Wege der Entsorgung<br />

Wir kommen in die <strong>Eifel</strong><br />

Ab dem 12. Oktober 2013:<br />

Das neue ELC Süd<br />

im Gewerbegebiet<br />

Monschau-Imgenbroich<br />

Am Windrad/An der Höckerlinie<br />

Abfälle aus Privathaushalten können Sie künftig bei<br />

uns entsorgen – denn das Entsorgungs- und Logistikcenter<br />

Süd ist für Sie da.<br />

Öffnungszeiten ELC Süd<br />

Di: 8 – 15 Uhr<br />

Do: 12 – 18 Uhr<br />

Sa: 10 – 16 Uhr<br />

Mehr Infos finden Sie unter<br />

awa-gmbh.de/elc-sued<br />

Abfall – wir machen was draus!<br />

Schadstoff-Mobil auf dem Gelände des ELC<br />

Süd Station und eröffnet damit die Möglichkeit,<br />

je Anlieferung kostenlos bis zu 15 kg oder<br />

15 l Schadstoffe (zum Beispiel: Farben, Lacke,<br />

Haushaltschemikalien) abzugeben.<br />

Für weitere Information oder Rückfragen<br />

steht Ihnen die AWA-Abfallberatung unter<br />

der Telefonnummer 02403/8766 – 353 zur<br />

Verfügung.<br />

oder AWA-Abfallfon:<br />

0 24 03 - 87 66-353<br />

AWA Entsorgung GmbH<br />

www.tschaika.com


10<br />

Die Seele der Dinge ergründen<br />

Gleich zwei neue Bücher von H. Jürgen Siebertz<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Simmerath-Lammersdorf.<br />

Wenn jemand elf Bücher in recht<br />

überschaubarer Zeit schreibt, wie<br />

der Lammersdorfer Autor H. Jürgen<br />

Siebertz, dann sollte man annehmen,<br />

er sei ein Theoretiker, der die Welt aus seinem<br />

Elfenbeinturm heraus betrachtet. Doch das trifft<br />

auf ihn in keiner Weise zu. Eher das Gegenteil ist<br />

der Fall. H. Jürgen Siebertz ist durch und durch ein<br />

Mann der Praxis, der Tat.<br />

Der 70-jährige Pädagoge, Maler, Historiker und<br />

Autor, war schon immer ein kaum zu bändigender<br />

Aktivposten, wenn es darum geht, die Dinge um<br />

ihn herum – auch weit über den eigenen Tellerrand<br />

hinaus – wahrzunehmen, zu sammeln, zu bewahren<br />

und in einem neuen, aktuellen Kontext zu präsentieren<br />

und die Essenz dessen selbst neu zu schöpfen.<br />

Sei es als Natur- und Landschaftsmaler, als Begründer<br />

des Lammersdorfer Bauernmuseums oder als Autor.<br />

„Nur wer viel erlebt hat, kann auch viel erzählen.“<br />

Alles begann als kleiner Junge mit seiner<br />

Sammelleidenschaft. „Ich habe so ziemlich alles<br />

gesammelt: Streichholzdöschen, Bierdeckel, Bildchen<br />

von Schauspielern oder Sanella-Sammelbildchen.<br />

Später waren es Bücher und Materialien über den<br />

2. Weltkrieg. Er begann Totenzettel aufzubewahren<br />

und notierte alles Alltägliche, was um ihn herum<br />

geschah. Er notierte, welche Briefträger über die<br />

Jahre in Lammersdorf ihren Dienst versahen, welche<br />

Polizisten ihren Dienst versahen und wer die ältesten<br />

Einwohner waren. Seine Recherchen, um den<br />

eigenen Stammbaum erstellen zu können, schärften<br />

genau die Sinne, die ihm Jahre später als Autor<br />

nützlich wurden. „Es war ein Riesenunterfangen,<br />

alle verfügbaren Siebertz in der Region ausfindig zu<br />

machen und sie aufzusuchen, um sie befragen zu<br />

können, solange sie lebten.“ Auch bei der Malerei<br />

fing es damit an, dass sein Verlangen, die Dinge zu<br />

verstehen, ihn dazu anhielt, Lebensstationen und<br />

Orte bekannter Maler wie Cezanne, Monet und van<br />

Gogh aufzusuchen und nachzuempfinden. „Ich muss<br />

den Dingen immer auf den Grund gehen“, erklärt<br />

Siebertz. „Ich muss die Luft selber atmen.“<br />

Den Antrieb zu seinem neuesten Buch<br />

„Nachkriegskinder – Kindheit und Jugend im<br />

Monschauer Land“, Helios Verlag, Aachen, (Preis 23,80<br />

€), das am 23. November im Simmerather Rathaus<br />

offiziell vorgestellt wird, hat er aus seinen eigenen<br />

Kindheitserinnerungen geschrieben. Die Zeit nach der<br />

Stunde Null, dem Ende des Krieges, war geprägt durch<br />

einfache, existentielle Dinge. Die Bauern fanden bei<br />

der Rückkehr auf ihre Höfe ihr Vieh verendet vor. Halb<br />

verwest. Wie sollte, konnte das Leben weitergehen?<br />

Als erstes brauchte man ein Dach über dem Kopf, und<br />

wo bekommt man etwas zu essen her? „Ich bin noch<br />

immer beeindruckt, wie aus der Asche doch wieder<br />

Leben entstand.“ Das Buch soll keine Ameröllchen<br />

wiedergeben, sondern die Empfindungen der<br />

Menschen nach Krieg, Gefangenschaft und Rückkehr<br />

in die Heimat. Aber besonders nimmt der Autor die<br />

Kinder jener Zeit liebevoll unter die Lupe. Womit haben<br />

sie gespielt? „Als Puppen dienten Stöckchen, um die<br />

man kurzerhand Stoff wickelte. Da wurden auch<br />

schon mal die Hühner von ihren Nestern geholt und<br />

das Püppchen zwischen den Eiern drapiert. Hundert<br />

Interviews hat er für das Buch geführt, 50 davon sind<br />

im Buch enthalten. Unter den insgesamt 337 Bildern,<br />

sind viele, die seine Tochter Wibke Debuch illustrierte.<br />

„Der 2. Weltkrieg in Rollesbroich und die Jahre<br />

danach“ heißt das zweite neue Buch. Es ist im Helios<br />

Verlag erschienen und kann zu einem Preis von 19,80 €<br />

im Nahkauf Rollesbroich, beim Autor oder Verlag<br />

und beim Arbeitskreis Heimatgeschichte Rollesbroich<br />

erworben werden. H. Jürgen Siebertz startet in Kürze<br />

eine Lesereihe zu „Nachkriegskinder“ in der Region.


11<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Würze das Leben!<br />

Made in <strong>Eifel</strong>: Guido Breuers Monschauer Senf<br />

Monschau.<br />

Sie gehört inzwischen zu Monschaus Wahrzeichen wie das Rote<br />

Haus, die Burg oder der Weihnachtsmarkt – die Historische<br />

Senfmühle am Laufenbach. Wie so oft im Leben, beginnen erfolgreiche<br />

Unternehmungen im Kleinen. Unscheinbar und allen<br />

Widrigkeiten zum Trotz. Und die Geschichte der Senfmühle und<br />

der Familie Breuer ist wahrhaft wechselhaft, und es sah für das<br />

Familienunternehmen anfänglich gar nicht so rosig aus.<br />

Guido Breuer sitzt hinter seinem breiten, mit Büchern und Unterlagen<br />

überhäuften Schreibtisch und lässt für „<strong>Eifel</strong> aktuell“ sein bisheriges Leben<br />

Revue passieren. Was ist im Rückblick das Geheimnis seines Erfolges? Er<br />

lehnt sich im Bürostuhl zurück, streicht sich seinen weißen Bart und erkennt:<br />

„Da nutzt kein Know-how oder was auch immer, wenn die dazugehörige<br />

Persönlichkeit nicht stimmt.“<br />

Aufgewachsen in einem Familienunternehmen, das bereits seit 1882 eine<br />

Senffabrikation, Selterswasser- und Limonadenproduktion sowie einen<br />

Getränkevertrieb unterhielt, war sein Weg zwar in etwa vorgezeichnet, doch steckte<br />

bereits als Junge eine unbändige Kraft in ihm, den Dingen seinen ganz persönlichen<br />

Stempel aufzudrücken. Schon in seiner Kindheit, 1956, keimte erstmals die Idee in<br />

ihm, Senf machen zu wollen. Das war nicht so selbstverständlich, wie es sich jetzt<br />

anhören mag. Zu dieser Zeit, vor dem Hintergrund der Währungsreform, konzentrierte<br />

sich sein Vater Clemens August verstärkt auf die Limonadenherstellung<br />

und den Getränkevertrieb. Der Senfabsatz verringerte sich hingegen. Das lag vor<br />

allem daran, dass ein Teil der senfabnehmenden Lebensmittelgeschäfte in ihrem<br />

Sortiment an ihre Handelsketten gebunden wurden. „Mein Vater hat anfänglich<br />

den Senf mehr verschenkt als verkauft“, erinnert sich der heutige Repräsentant<br />

der Senfmühle. Über sein, für den Erfolg wichtiges Selbstvertrauen, verfügte er<br />

bereits als 18-jähriger Mann. Ich habe immer gesagt: „Wer ist Kühne? Ich bin<br />

Guido Breuer!“ Kurz bevor er das Familienunternehmen übernehmen sollte, hegte<br />

Guido Breuer ist heute der Repräsentant der Monschauer Senfmühle


12<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Senfkörner entwickeln auch ungemahlen ein kräftiges Aroma<br />

sein Vater Pläne, den Getränkehandel weiter auszubauen und die alte Mühle<br />

abzureißen, um mehr Platz zu schaffen. Es kostet den jungen Guido jahrelange<br />

Überzeugungsarbeit, diesen Plan zu vereiteln. Er war immer von dem Erfolg des<br />

„gelben Goldes“ überzeugt. Er beobachtete, dass die Menschen um ihn herum in<br />

den Gaststätten Wurst mit Senf bestellten, aber die Wurst liegen ließen und den<br />

Senf aßen. „Senf und Küche sind eins“ lautet sein Credo! „Ich erinnere mich,<br />

dass die Menschen nach dem Krieg Senf statt Butter aufs Brot strichen.“ Die<br />

Faszination des Senfes lacht dem Senior des Familienunternehmens noch immer<br />

aus dem Gesicht. „Ich habe von Kindesbeinen an die Chance der Regionalität<br />

unseres Senfs gespürt. Zu sehen, wie er entsteht, produziert wird, bereitet doch<br />

allein schon Appetit.“<br />

Der Startschuss für das heutige, erfolgreiche Unternehmen fiel für ihn 1983,<br />

als Lothar Dombrowski mit der WDR-Sendung „Mittwochs in …“ bei ihm zu<br />

Gast war. „Das ist ja ein technisches Denkmal“ und „Der Senf ist nicht gut, er<br />

ist besser“ waren seine damaligen Kommentare, die Guido Breuer in seinem<br />

Ansinnen bestätigten. Seither war die Senfmühle auf dem Vormarsch. Aus<br />

anfänglich einigen wenigen Vorführungen der Senfproduktion, wurden schnell<br />

Gruppenvorführungen. Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, sicher wahre<br />

Stärken des Familienoberhauptes, sind unabdingbar, wenn man heute Erfolg<br />

haben will. Aber zuerst mussten genügend Produkte entwickelt werden. Und<br />

genau da liegt ein weiteres Talent von ihm. „Die Leute erzählten mir immer,<br />

was sie besonders mögen. Beispielsweise Knoblauch- oder Meerrettichsenf.<br />

Seine Beobachtungsgabe und sein Know-how bei der Umsetzung führten<br />

letztlich dazu, dass die Senfmühle aktuell über 20 verschiedene Senfsorten<br />

im Angebot hat. Allerdings zeigt seine Tochter Ruth, die aktuell die Geschicke<br />

des Unternehmens leitet, die gleichen Fähigkeiten und kreiert längst eigene<br />

Sorten und Produkte. Alleine die Sortennamen lassen einem das Wasser<br />

im Munde zusammenlaufen: Limonen-, Chili-, Tomaten-, Honig-, Mohn-,<br />

Bärlauch-, Riesling- und Feigensenf beispielsweise, sind zu unterschiedlichsten<br />

Menüs genossen, ein echter Gaumenschmaus. Auf seinen ganz persönlichen<br />

Lieblingssenf angesprochen, hat er eine seiner typischen Antworten parat, die<br />

ihn so liebenswert machen: „Haben sie mal eine Mutter von 10 Kindern gefragt,<br />

welches ihr Lieblingskind ist?“<br />

Aus der ursprünglichen Stärke der Regionalität ist längst ein Handel weit<br />

über die Grenzen Monschaus hinaus gediehen. Der Monschauer Senf reist<br />

inzwischen in die ganze Welt. Das setzt einen gewissen Weitblick und<br />

Durchsetzungsvermögen voraus, über die Familie Breuer genetisch zu verfügen<br />

scheint. Kommunikation scheint dann auch genau das Ding von Guido Breuer<br />

zu sein. Jetzt, da er über mehr freie Zeit verfügt als früher, widmet er sich mehr<br />

den Dingen, die er liebt. Neugierig aufs Leben, wie er nun mal ist, kommuniziert<br />

er ausgiebig bei Facebook rund um die Welt. Obschon eng verbunden mit<br />

seinen Wurzeln und seiner Heimat, mag er es auch gerne international. Nun,<br />

wo er die Zeit hat, segelt er auch schon mal gerne in der Ägäis und genießt<br />

die Atmosphäre abends mit Kapitän oder Bootsmann beim Fachsimpeln an<br />

Deck. Oder er verbringt Zeit mit seinem Enkel Emil, dem vielleicht irgendwann<br />

nächsten Senfmüller aus Monschau.<br />

Wissenswertes über die Senfmühle<br />

Der spezielle Charme der in Monschau betriebenen alten Herstellungsweise<br />

verzaubert seit Jahren Heerscharen von senfbegeisterten Menschen. Die<br />

Führungen für Einzelpersonen ohne Voranmeldungen finden mittwochs um<br />

11 und 14 Uhr statt. Hierbei kann man dem Senfmüller ca. 40 Minuten bei<br />

der Arbeit über die Schulter schauen. Gruppenführungen (ab 12 Personen)<br />

können zu vorab schriftlich vereinbarten Terminen stattfinden. 2010 wurde die<br />

Senfmaus „Emil“ geboren, die Kinder durch die Mühle führt.<br />

Neben den vielen unterschiedlichen Senfsorten, die im Senflädchen auch probiert<br />

werden können, gibt es inzwischen viele weitere leckere Besonderheiten.<br />

Zusammen mit einem belgischen Confisseur wurde eine Senfpraline<br />

entwickelt, die einen Hauch fruchtige oder süße Senfsorten, aber neuerdings<br />

auch Chilisenf enthält – frei nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“.<br />

Geschenke - Spiele - Buchhandlung<br />

Jetzt online bestellen,<br />

im Geschäft abholen.<br />

Ganz einfach!<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di. bis Fr. 9-12 Uhr und 14-19 Uhr<br />

Sa. 9-13 Uhr<br />

Montag geschlossen<br />

Finden Sie auf<br />

www.babalu-ronig.de<br />

Ihren Lieblingstitel unter<br />

600.000 direkt<br />

lieferbaren Büchern! Los!


<strong>Eifel</strong><br />

13<br />

Das kalte Mahlen der Senfkörner ist ein Geheimnis der Monschauer Senfmühle<br />

Neu herausgebracht wurden darüber hinaus eine Spirituosenserie mit Senf und<br />

eine Wellnessserie mit Senf. Seit 2010 gibt es jetzt auch zwei <strong>Eifel</strong>er „Senfschatnes“<br />

auf Zwiebelbasis und die frechen Senffrüchtchen. Ebenfalls neu im Programm ist<br />

die „Senfmajo“ – eine Paprika-Tomatensauce mit Chilisenf verfeinert.<br />

Im weitläufigen Weinkeller finden Liebhaber immer mehr Eifler Spezialitäten, in<br />

den letzten Jahren auch vermehrt italienische oder französische Delikatessen.<br />

Die Kombination der verschiedenen Warengruppen eröffnete den Kunden die<br />

Möglichkeit, wundervolle Präsentkörbe zusammenstellen zu lassen.<br />

Nach mehrjährigen Planungen und Restaurierungsarbeiten eines alten<br />

denkmalgeschützten Gebäudes konnte 1998 das Restaurant Schnabuleum auf<br />

dem Firmengelände eröffnet werden. Die erlesenen Speisen werden mit großem<br />

Erfolg mit den hauseigenen Senfsorten verfeinert.<br />

Seit Anfang des Jahres hat Ruth Breuer als 5. Generation die Geschicke<br />

des Familienunternehmens übernommen. Mit ihr zog die moderne<br />

Kommunikationsgesellschaft mit allem Nachdruck ein. Neben der Gestaltung der<br />

Internetseiten sind inzwischen einige Produkt- und Verpackungsinnovationen<br />

auf sie zurückzuführen, darunter der Moutardino (Kaffee-Sahne-Senflikör),<br />

die „frechen Senffrüchtchen“ und die „<strong>Eifel</strong>er Senfschatnes“, die „Senfmajo“<br />

und „Senfaioli“ sowie Senfschatzkistchen und als weitere Geschenkidee<br />

Frühstücksbrettchen mit Motiven aus der Senfmühle, Rezepten aus dem<br />

Restaurant Schnabuleum und mit der Senfmaus Emil, denn die Kinder liegen<br />

ihr besonders am Herzen.<br />

Drei Generationen<br />

PEUGEOT WARTUNG<br />

Wer kennt sich besser aus mit Ihrem Fahrzeug<br />

als die Profis vom PEUGEOT Service?<br />

Das Angebot der PEUGEOT Wartung gilt bis zum<br />

31.12.2013 für alle PEUGEOT Benzin- und Diesel-<br />

Modelle ab Modelljahr 1990, außer J5 und 4x4.<br />

Füllmengen und Teile sowie über den Umfang der<br />

PEUGEOT Wartung hinausgehende Zusatzarbeiten<br />

werden gesondert berechnet.<br />

KOMPLETTPREIS-<br />

ANGEBOT<br />

mit allen vorgesehenen<br />

Kontrollen nach<br />

Herstellervorgabe.<br />

€ 79,–<br />

inkl. Langzeitmobilität<br />

Autohaus Müllejans OHG<br />

PeuGeOt VertrAGSPArtNer<br />

Nideggen-Schmidt · Heimbacherstr. 17<br />

Tel.: 02474/93010


14<br />

Anzeige<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Steinmetzbetrieb Steinschlag<br />

Naturstein zeitlos schön...<br />

Die Bestattungskultur in Deutschland befindet sich zwar in<br />

einem Wandel, aber der Wunsch seine lieben Verstorbenen zu<br />

ehren, ihrer zu gedenken und an sie zu erinnern, daran hat sich<br />

nichts geändert.<br />

„Jetzt rechtzeitig an die bevorstehenden Gedenktage Allerheiligen und<br />

Totensonntag denken“, rät Steinmetzmeister Mario Book. „Besonders wenn<br />

es um die Errichtung eines Grabsteins geht. Da braucht es viel Zeit, um die<br />

individuellen Wünsche vorzubereiten und umzusetzen.“<br />

Ein Grabmal braucht vor allem ein festes Fundament, damit es viele Jahre<br />

gerade stehen kann. Individuelle Steine brauchen viel Vorlaufzeit. Mario Book<br />

und das Team vom „Steinmetzbetrieb Steinschlag“ setzen sich akribisch und<br />

sehr zeitintensiv mit den unterschiedlichsten Kundenwünschen auseinander.<br />

Der Grabstein soll ja am Ende möglichst auf die bestattete Person abgestimmt<br />

sein und das, was ihnen wichtig war im Leben, widerspiegeln. Im Grunde ist ein<br />

Grabstein ein Denkmal. Dabei gilt es, das Wesentliche herauszuarbeiten. Der<br />

Steinmetzbetrieb bietet alles rund um das Thema Grabmal: von Natursteinen<br />

bis hin zu Grablichtern und anderem Grabschmuck.<br />

Die Arbeit von Mario Book beginnt nach dem Beratungsgespräch mit der<br />

Erstellung vieler Zeichnungen, die im Anschluss durch Modelle Gestalt<br />

annehmen, so dass der Kunde sich den Grabstein plastisch vorstellen kann.<br />

Ob die „Betenden Hände“ von Dürer, die Heimbacher Madonna oder ein<br />

stimmungsvoller Sonnenuntergang – Mario Book, der auch gelernter Bildhauer<br />

ist, kann auf jeden Wunsch eingehen und ihn professionell umsetzen.<br />

Neben der Grabmalgestaltung und dem weitläufigen Bereich der Bildhauerei,<br />

bietet der Schmidter Steinmetzbetrieb zahlreiche andere Leistungen. Dazu<br />

gehören, beispielsweise im Baubereich: Treppenanlagen, Fensterbänke,<br />

Kaminablagen oder Küchenarbeitsplatten. Auch hierbei wird größter Wert auf<br />

eine vernünftige Beratung bei der Materialauswahl sowie der Verarbeitung<br />

gelegt. Bei Schäden, die nicht mutwillig herbeigeführt werden, bietet der<br />

Steinmetzmeister seinen Kunden unbürokratisch Hilfe an. „Schauen Sie doch<br />

einmal unverbindlich bei uns vorbei. Wir nehmen uns Zeit für Sie.“<br />

Steinmetzbetrieb Steinschlag Tel.: 02474 – 99 89 66<br />

Heimbacher Straße 112 Fax.: 02474 – 99 89 67<br />

52385 Nideggen – Schmidt Mobil: 0151 – 124 491 71<br />

www.steinschlag-gbr.de<br />

Mail: steinschlaggbr@aol.com<br />

Naturstein zeitlos schön...<br />

Wir beraten Sie gerne und unverbindlich!<br />

Wandverkleidung<br />

Heimbacher Straße 112 · 52385 Schmidt<br />

Tel. 02474/998966 · Fax 02474/998967<br />

E-Mail: steinschlaggbr@aol.com<br />

Treppen-/Eingangsbereich<br />

Fensterbänke Küchenarbeitsplatten<br />

Bodenbeläge Kaminverkleidungen<br />

Gartengestaltung Fassadenverkleidung<br />

Grabsteine


<strong>Eifel</strong><br />

15<br />

Eine lebendige Gemeinde: „St. Mokka“ in Schmidt<br />

Kennt die Geschichten rund um „St. Mokka“ wie kein anderer: Konrad Schöller<br />

Anekdoten rund um „St. Mokka“<br />

Kirchenführungen der anderen Art<br />

Nideggen-Schmidt.<br />

Wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht, schrecken die unbeugsamen<br />

Bewohner des Dorfes zwischen Kall und Rur selbst vor<br />

Honoratioren und Exzellenzen nicht zurück.<br />

„Auf den Punkt gebracht“ heißt deshalb der Titel einer ausgiebigen<br />

Kirchenführung rheinischer Prägung rund um den Turm der Hubertus-Kirche in<br />

Schmidt – jeden ersten Freitag im Monat um 14.30 Uhr. An markanten Standorten<br />

erfahren interessierte Teilnehmer mehr über unglaubliche, dennoch wahre<br />

Geschichten der „St. Mokka - Jüngerschaft“ in ihrem nicht enden wollenden<br />

Kampf mit den Repräsentanten der Staats-, Firmen- und Kirchenhierarchie. So<br />

z. B. über einen Pfarrer, der am Kirchturm keine Uhr anbringen wollte, weil<br />

seine Schäfchen am Ende des Dorfes die Position der Zeiger nicht erkennen<br />

können, eine Finanzbehörde, die erst durch spezielle Schulungsmaßnahmen im<br />

Finanzgericht erkannte, dass auch Kaffeeschmuggler seriöse Unternehmer sind,<br />

eine Heizungsfirma, die konstatierte, Pelletheizungen taugen nichts und seither<br />

jedes Jahr ein Angebot zur Wartung eines Ölbrenners in einer Pelletheizung<br />

schickt, einen Pfarrer, der zwar mit einem Helikopter zur Messe flog, dem ein<br />

Nationalpark-Infopunkt in einer Kirche aber zu viel Krach macht, einen Bischof,<br />

der eine Kopfbedeckung mit eingebautem Solarmodul geschenkt bekam, dem<br />

dennoch partout kein Licht aufgehen will, und, und, und…<br />

Gästeführer ist Konrad Schöller, als früherer Mitarbeiter maßgeblich an den<br />

Aktivitäten der Kirchengemeinde St. Hubertus beteiligt und mit den nicht<br />

alltäglichen Episoden und Anekdoten rund um „St. Mokka“ bestens vertraut.<br />

Das Informationsangebot richtet sich an auswärtige Gäste und Einheimische.<br />

Ehemalige Kaffee-Schmuggler sind besonders willkommen. Ein Entgelt wird<br />

nicht erhoben, ein Obolus in die Kaffeekasse ist hingegen zollfrei möglich.<br />

Treffpunkt ist der Kirchenvorplatz, Monschauer Str., in Schmidt.


16<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Ein Beispiel aus vergangenen Tagen -<br />

Spezielle Tauschgeschäfte<br />

Im Jahre 1950 hat man zwar wieder eine neue große Kirche in Schmidt, aber im<br />

Kirchturm schepperts noch gewaltig. Grund sind Glocken aus Stahl, die waren<br />

zwar billig, klingen aber auch entsprechend. Der Pfarrer nennt sie nur despektierlich<br />

„Lärminstrumente“. Aber selbst ist der Mann: In einem Tauschhandel<br />

spezieller Art (z. B. Kartuschen gegen Dachziegel) werden nicht nur genügend<br />

Kupfer und Messing aufgetrieben, sondern auch die kaputten Orgelpfeifen<br />

aus der alten Kirche einer neuen Verwendung zugeführt. Damit sind nun alle<br />

Zutaten für den Guss von Bronzeglocken beisammen. Ein Problem ist noch der<br />

Wechselkurs. Andere Pfarren bezahlen den Glockenguss mit Münzen, nicht mit<br />

kaputtem Kriegsmaterial wie in Schmidt. Irgendwie wird man sich aber auch<br />

hierüber einig. Und so kann „Sankt Mokka“ nachträglich standesgemäß mit<br />

Bronzeglocken bestückt werden. Nur eine Kirchturmuhr, die fehlt bis heute. Der<br />

Pfarrer meinte nämlich, in dem weitläufigen Dorf wäre die Position des Zeigers<br />

ohnehin nicht zu erkennen und für einen höheren Turm fehle es überdies am<br />

nötigen Kleingeld. So gibt man sich mit einem elektrischen Stundenschlag<br />

zufrieden, der nicht zu überhören ist.<br />

Nähere Informationen erhalten Interessenten gerne bei<br />

REGIO ORATIO,<br />

Konrad Schöller<br />

Nideggener Str. 110<br />

52385 Nideggen-Schmidt<br />

Tel.: 02474/99180<br />

Mail: schoeller110@t-online.de<br />

Web: http://regio-oratio.blog.de


<strong>Eifel</strong><br />

Seltsame Ausstrahlung<br />

menschlicher Würde<br />

Arbeiten der Fotografin Dana Gluckstein<br />

im Monschauer KuK<br />

17<br />

Monschau.<br />

Der Verlustschmerz, als die<br />

Verantwortlichen des Kunst- und<br />

Kulturzentrums der StädteRegion Aachen<br />

in Monschau (KuK) die Ausstellung<br />

Andreas Feininger abbauten, relativierte sich<br />

schnell, als sie die eingetroffenen Arbeiten von<br />

Dana Gluckstein auspackten und begutachteten.<br />

Besonders der Kuratorin und Leiterin des KuK, Dr.<br />

Nina Mika-Helfmeier, fiel der Abschied von den fantastischen<br />

schwarz-weißen Fotos Feiningers anfangs<br />

schwer. Wurden die fotografischen Meisterwerke,<br />

die immerhin acht Wochen in Monschau zu sehen<br />

waren, von über 6.000 Menschen besucht.<br />

Im Gegensatz zu Andreas Feininger, widmet Dana<br />

Gluckstein ihre ganze künstlerische Achtsamkeit<br />

den Menschen. Überall auf der Welt portraitierte<br />

sie Menschen - mit großer Vorliebe solche aus<br />

Kulturen, die sich einen Teil ihrer Ursprünglichkeit<br />

bewahrt haben, die von der Schnelllebigkeit und<br />

den zum Teil fragwürdigen Idealen der westlichen<br />

Zivilisation noch weitgehend unberührt sind.<br />

Stämme in Afrika, indigene Völker auf dem amerikanischen<br />

Kontinent etwa. Dafür reist sie mit<br />

ihrer Kamera – ohne Auftraggeber – an entfernte<br />

Winkel der Erde. Ihre Portraitfotografien stehen<br />

der globalisierten Gegenwart der schnelllebigen,<br />

widersprüchlichen und oberflächlichen Kultur des<br />

Scheins eigenartig auratisch gegenüber. Um ihre<br />

Projekte finanzieren zu können, arbeitet die in Los<br />

Angeles ansässige und preisgekrönte Fotografin<br />

auch für amerikanische Hochglanzzeitschriften und<br />

portraitiert Persönlichkeiten wie Nelson Mandela,<br />

Michail Gorbatschow, Muhammad Ali und Barbara<br />

Streisand. Sie ist mit ihren Arbeiten in Sammlungen<br />

u. a. des Los Angeles County Museum of Art und<br />

Santa Barbara Museum of Art vertreten.<br />

Seit mehr als 30 Jahren brachte sie ein tiefes Gefühl<br />

der Verbundenheit mit anderen Kulturen dazu, auf<br />

den Spuren indigener Völker zu wandeln und sich<br />

auch für deren Rechte einzusetzen. Sie portraitierte<br />

beispielsweise Jungen des Goba-Stammes,<br />

Ovazemba-Mädchen, fidschianische Krieger oder<br />

den Stammesältesten der San. Dabei versteht sie die<br />

Menschen, die sie fotografiert, nicht als Objekte vor<br />

der Linse, sondern kommt ihnen näher. Das versetzt<br />

sie in die Lage, ihre Motive so abzulichten, dass die<br />

Bilder neben einer kraftvollen Ästhetik eine spürbare<br />

Seele haben. Dana Glucksteins Portraitfotografien<br />

sind auf eine geradezu entwaffnende Weise einfach.<br />

Stets zeigen sie die Menschen in ihrer natürlichen<br />

Umgebung und nutzen immer das vorhandene Licht.<br />

Die Brisanz des Einfachen wird gerade durch den<br />

Verzicht auf ein bewusstes Inszenieren verstärkt.<br />

Glaubwürdigkeit, Würde und Authentizität der<br />

Abgelichteten sind für die Künstlerin das höchste<br />

Gut und rückt durch ihren Blick die portraitierten<br />

Personen ins Zentrum der Betrachtung. So wird<br />

der Betrachter am Ende ein stiller Teilhaber des<br />

Augenblicks.<br />

Auf zwei Etagen des KuK ist bis Sonntag, 3.<br />

Oktober 2013 neben zahlreichen Fotografien der<br />

Ausstellung „Dignity“ auch eine Filmdokumentation<br />

zu sehen. Die Öffnungszeiten des KuK, Austraße 9 in<br />

Monschau, sind dienstags bis freitags von 14 bis 17<br />

Uhr und samstags und sonntags zwischen 11 und<br />

17 Uhr. Das KuK bleibt montags geschlossen. Der<br />

Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.<br />

kuk-monschau.de


18<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Zwiebelkuchen, Holzofenbrot und<br />

„Wibbelstetz“ <strong>Eifel</strong>rock<br />

Neuntes Scheunenfest in Zerkall<br />

Hürtgenwald-Zerkall.<br />

Die BumPacs lassen es mächtig krachen ...<br />

Das kleine aber wild-romantische <strong>Eifel</strong>örtchen Zerkall feiert dieses<br />

Jahr sein neuntes Scheunenfest. In einer ehemaligen Futter - und<br />

Gerätescheune mit Bierzelt werden am Samstag, dem 12. Oktober<br />

ab 14 Uhr <strong>Eifel</strong>er Landbier, Steinfelder Klosterbier, Federweißer<br />

und Federroter sowie ausgesuchte Spirituosen ausgeschenkt. Frisch vor Ort<br />

gebackener Zwiebel– und Butterkuchen, Holzofenbrot, in der Räuchertonne<br />

geräucherte Bachforellen und weitere Köstlichkeiten laden ein, die eigene<br />

Küche „kalt“ zu lassen. Wie bereits im letzten Jahr wird die Trommler-Gruppe<br />

„BumPacs” unter Leitung von Tom Kommer aus Nideggen das Rur– und Kalltal<br />

am Nachmittag zum Beben bringen.<br />

Das 9. Scheunenkonzert in Zerkall mit der <strong>Eifel</strong>rockband „Wibbelstetz“,<br />

Günter Hochgürtel und seine vier Bandmitglieder, beginnt am Samstag um<br />

20.30 Uhr. Seit über 25 Jahren begeistert „Wibbelstetz“ die Mundartfans<br />

mit rockiger und fetziger Musik. Die lustig durchdachten und zum Mitsingen<br />

einladenden eigenen Stücke sind keine Verschnitte der vielen kölschen<br />

Mundartbands. Somit auch keine Karnevalsmusik. Die Band spielt mitreißende<br />

und einprägsame Melodien, so dass kaum jemand die Beine still<br />

halten mag. Sicher schadet es nicht, ein wenig im Nordeifeler-Platt zu Hause<br />

zu sein. Gibt es dort doch Redewendungen, die mit aller Satzakrobatik nicht<br />

ins Hochdeutsche zu übersetzen sind. Lieder, wie zum Beispiel “Et Flöppche“<br />

oder „Du kres die Nas net voll“ garantieren musikalischen und textlichen<br />

Hochgenuss! Der Eintritt für das Konzert beträgt zehn Euro.<br />

Die ausrichtende Gesellschaft „Frohsinn-Zerkall“ freut sich auf regen Besuch.


<strong>Eifel</strong><br />

19<br />

„Mehr Figurentheater täte der Welt gut“<br />

1. Steuermann der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Figurentheater NRW<br />

Hürtgenwald-Vossenack.<br />

Bruder Wolfgang Mauritz<br />

Das Puppen- oder Marionettenspiel<br />

ist nicht nur in der Kinderpädagogik<br />

oder Kindheit an sich, sondern auch<br />

als Kunstform für Erwachsene nicht<br />

wegzudenken. Spätestens seit den erfolgreichen<br />

TV-Produktionen der Augsburger Puppenkiste<br />

prägen die liebevoll gestalteten Marionetten<br />

mit ihren klar gezeichneten Charakteren ganze<br />

Generationen. Doch die aktuellen Unterhaltungsund<br />

Sehgewohnheiten, machen es den<br />

Marionettentheatern und Puppenspielern schwerer,<br />

Kinder für ihr Medium zu gewinnen.<br />

Das Franziskanerkloster in Vossenack ist da schon<br />

lange ein ausgesprochener Aktivposten, junge und<br />

alte Menschen für das Puppen- und Marionettenspiel<br />

zu begeistern. Initialgeber und Leiter ist Bruder<br />

Wolfgang Mauritz, selbst ein begeisterter und<br />

talentierter Marionettenspieler. Sein Wirken strahlt<br />

nun seit Juli 2013 weit über Vossenack hinaus.<br />

Für drei Jahre wurde er zum 1. Vorsitzenden der<br />

Landesarbeitgemeinschaft Figurentheater NRW<br />

gewählt. Die Landesarbeitsgemeinschaft ist der<br />

Landeskultur-Jugend mit Sitz in Dortmund und<br />

dem Landschaftsverband Rheinland unterstellt.<br />

Auf ihn wartet nun keine geringere Aufgabe, als<br />

die Theaterform Puppenspiel an Kinder weiterzugeben,<br />

sie dafür zu interessieren und zu begeistern.<br />

Neben den direkten Kontakten zu Kindern und<br />

Jugendlichen, der Einrichtung von außerschulischen<br />

AG’s, Workshops und Arbeitsgemeinschaften, wird<br />

es seine Aufgabe sein, professionelle Puppenspieler<br />

und Ensembles in die Arbeitsgemeinschaft zu<br />

integrieren. „Natürlich wollen wir weiterhin unsere<br />

Aufführungen zeigen, aber eben auch hinter die<br />

Kulissen schauen lassen“, so Wolfgang Mauritz.<br />

„Wir wollen gemeinsam Puppen bauen und den<br />

Kindern vermitteln, wie geht das überhaupt mit<br />

dem Puppentheater.“ Bruder Wolfgang weiß:<br />

Selber machen heißt die Zauberformel! „Ich lasse<br />

die Kinder und Jugendlichen Puppentheaterluft<br />

schnuppern, gehe mit ihnen in den Fundus und<br />

die Werkstatt, lasse Marionetten selber bauen<br />

und gebe ihnen eine Möglichkeit, mit den eigenen<br />

Händen zu begreifen.“ Die Arbeitsgemeinschaft<br />

besteht ausschließlich aus Ehrenamtlern. Das<br />

mag auch erklären, warum in ihr ein ganz anderer<br />

Geist herrscht als anderswo. „Wir sind beseelt von<br />

unserem Tun“, erklärt Bruder Wolfgang – und man<br />

glaubt es ihm.<br />

Erst kürzlich hat er in den Räumen des Franziskanerklosters<br />

in Vossenack das „Kreativzentrum<br />

Vossenack“ (KreatiVo) gegründet. Diese Arbeitsgemeinschaft<br />

richtet sich gezielt an Kinder und<br />

Jugendliche. Der erste Kurs war – obschon<br />

außerschulisch und in der Freizeit - innerhalb von<br />

drei Tagen ausgebucht. „Mir geht es vor allem<br />

darum“, so der engagierte Pädagoge und Künstler,<br />

„die Fantasie der Kinder für etwas Lebendiges,<br />

Dreidimensionales zu wecken, das im krassen<br />

Gegensatz zu den aktuell üblichen Gewohnheiten<br />

wie Spielekonsole, TV und Computer steht.“ Nach<br />

kurzer Einführung waren die Kinder sehr gespannt<br />

zu erfahren, wie die Welt der Puppen funktioniert.<br />

Aktuell wird fleißig an den Puppen gebaut. Jedes<br />

Kind soll seine ganz eigene Puppe bauen. Ziel des<br />

Kurses ist auch, ein eigenes Stück zu entwickeln.<br />

Wie gut, dass das Kloster über eine eigene professionelle<br />

Bühne verfügt, die selbstverständlich mit<br />

einbezogen wird. „Ich habe einen Traum“, lacht<br />

Wolfgang Mauritz. „Ich möchte möglichst rasch<br />

junge Menschen auch in der AG mit an Bord holen.<br />

Sie sollen sich auf die ‘Alten‘ verlassen können und<br />

ihren Platz in der ersten Reihe finden.“<br />

Weitere Informationen im Internet:<br />

www.kloster-kultur-keller.de


20<br />

<strong>Eifel</strong><br />

„Gruselige Kunst“<br />

beim HALLOWEEN-DINNER<br />

Herzlich willkommen allen, die sich in die Finsternis wagen!<br />

Haller-Lesung 2012 - v.l.n.r.: Corinna Griesbach<br />

(Autorin und Herausgeberin), Axel Bölling<br />

(Sänger und Autor), Daniel Fleuster (Autor),<br />

Sebastian Schwarz (Fotokünstler)<br />

Nachdem die Herausgeberin der<br />

Monschauer Literaturzeitschrift<br />

HALLER zusammen mit Wolfgang<br />

Kaever in seinem Café Weekend<br />

in Monschau zu Halloween schon<br />

mehrere Horrorlesungen veranstaltet hat, gibt<br />

es nun zu Halloween 2013 eine ganze HALLER-<br />

Ausgabe zum Thema Horror. Einzelne Geschichten<br />

aus dem aktuellen Horror-HALLER präsentieren<br />

den Interessierten Axel Bölling und Daniel<br />

Fleuster am 26.10.2013 beim Halloween-Dinner<br />

im Café Weekend, Rurstraße 9. Einlass: 19 Uhr,<br />

Preis: 12 Euro; da die Plätze begrenzt sind,<br />

bitte Voranmeldung direkt im Café oder unter:<br />

info@weekend-monschau.de. Wolfgang Kaever<br />

verspricht: „Das Essen wird gruselig“ - die Storys<br />

sind es ebenfalls!<br />

Die Besucher erwarten Begegnungen mit dem<br />

Unsichtbaren, mit dem, was tief in der Gruft<br />

vergraben liegt und besser nie an die Oberfläche<br />

geholt werden sollte. Sie werden Freaks<br />

begegnen, die ganz eigene Vorstellungen eines<br />

reizvollen Menüs haben, werden Keltenzauber,<br />

blutigen Bissen und Untoten auf der Suche<br />

nach Rache begegnen. Gestalten der Dunkelheit<br />

werden davon erzählen, dass um uns herum<br />

Dinge geschehen, die wir nicht verstehen und<br />

nicht beeinflussen können.<br />

Wer sich gern fürchtet wird hier erkennen:<br />

Es geht noch schlimmer!


<strong>Eifel</strong><br />

21<br />

Wundervolle Rureifel<br />

Neuer „<strong>Eifel</strong>-Blick“ auf der Jugendherberge Nideggen<br />

Nideggen.<br />

Ein fantastisches Panorama beim neuen „<strong>Eifel</strong>-Blick“ in Nideggen<br />

Bei strahlendem Kaiserwetter enthüllten Nideggens<br />

Bürgermeisterin Margit Göckemeyer (2. v. l.), Dürens Landrat<br />

Wolfgang Spelthahn (3.v.l.), Friedhelm Kamps, Geschäftsführer<br />

des Deutschen Jugendherbergswerkes Landesverband Rheinland<br />

(1.v.l) und Günter Schumacher, 1. Vorsitzender des Naturparks<br />

Nordeifel die Schautafel des neuen <strong>Eifel</strong>-Blicks, der in der <strong>Eifel</strong><br />

eingerichtet wurde. Im Gebiet von Nideggen ist es inzwischen der 5. <strong>Eifel</strong>-<br />

Blick. Große Freude herrschte über den sehenswerten Weitblick vom Dach<br />

der Nideggener Jugendherberge auf das historische Ensemble von Burg und<br />

Kirche inmitten des einmaligen Rurtals auch deshalb, weil man es gemeinsam<br />

schaffte, trotz leerer kommunaler Kassen, diesen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen<br />

Stärkung des Tourismus zu realisieren. Die Errichtung des „<strong>Eifel</strong>-Blicks<br />

Nideggen“ wurde unterstützt durch die Naturpark-Förderung des Ministeriums<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen. „Mein besonderer Dank gilt zum einen Günter<br />

Schumacher, der sich engagiert um den nötigen Förderantrag kümmerte und<br />

zum anderen Friedhelm Kamps, der uns beim verbleibenden Eigenanteil unterstützte“,<br />

erklärte Margit Göckemeyer sichtlich erfreut.<br />

Über eine Außentreppe können Menschen jederzeit vom Flachdach der 2012<br />

neu eröffneten modernen Jugendherberge ihren Blick weit schweifen lassen.<br />

Eine Panorama-Tafel erläutert die wichtigsten Blickziele. Damit ist der neue<br />

„<strong>Eifel</strong>-Blick“ sowohl für Gäste der Stadt Nideggen, Wanderer entlang der umliegenden<br />

Wanderwege wie auch für die Übernachtungsgäste der Jugendherberge<br />

eine willkommene Ergänzung.<br />

Die „<strong>Eifel</strong>-Blicke“ sind in den letzten Jahren zu einem Markenzeichen des<br />

touristischen Naturerlebnisangebotes in der <strong>Eifel</strong> geworden. Auch außerhalb<br />

der <strong>Eifel</strong> ist diese Initiative des Naturparks Nordeifel als Vorbild einer touristischen<br />

Wertsteigerung sehr bekannt. Nach der Errichtung der ersten Standorte<br />

vor fast zehn Jahren sind es inzwischen über 80 herausragende Aussichtspunkte<br />

und Fernsichten, an denen sich die Menschen vor Ort mit Panoramatafeln über<br />

die Blickziele in nah und fern informieren können. Damit tragen die „<strong>Eifel</strong>-<br />

Blicke“ zur erfolgreichen touristischen Entwicklung der <strong>Eifel</strong> bei. Und wie<br />

alle „<strong>Eifel</strong>-Blicke“ ist das herrliche Sommerpanorama natürlich auch unter:<br />

www.eifel-blicke.de im Internet zu sehen.<br />

Feierliche Eröffnung bei bestem Kaiserwetter


22<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Ein Fünftel aller Deutschen hört schlecht<br />

Kompetente Unterstützung durch Hörgeräteakustiker<br />

und ausgefeilte Technik<br />

Erich Stier ist selbst seit über 15 Jahren betoffen.<br />

Erich Stier lebt in Burtscheid und ist seit über 15 Jahren von Schwerhörigkeit und<br />

sogar Taubheit auf dem rechten Ohr betroffen. Dennoch hat der rüstige Rentner,<br />

der einen überaus vitalen Eindruck macht, nie die Flinte ins Korn geworfen und<br />

sich in irgendeiner Form hängen lassen. Engagiert geht er die Alltagsprobleme<br />

an, die seine extreme Hörschwäche mit sich bringt und versucht dabei, auch<br />

andere Betroffene in der Städteregion zu unterstützen: „Wenn jemand nicht<br />

oder nicht mehr scharf sieht, dann tut er etwas und man sieht es ihm durch<br />

die selbstverständliche und von der Gesellschaft ‚akzeptierte‘ Brille an. Wenn<br />

allerdings jemand nicht mehr gut hört, dann sieht man es ihm nicht an. Man<br />

merkt es daran, dass derjenige öfter nochmal nachfragt oder vielleicht gar nicht<br />

mehr fragt und sich bei einem Gespräch zurückzieht und nicht mehr teilnimmt“,<br />

weiß Erich Stier aus Erfahrung.<br />

Lebensqualität erhalten<br />

Aber wieso sollte man freiwillig auf ein großes Stück Lebensqualität verzichten,<br />

wenn es große Unterstützung einerseits durch den fachkompetenten<br />

Hörgeräteakustiker und andererseits durch ausgefeilte, zukunftsweisende<br />

Technik gibt. Der Anspruch der Erkrankten und der medizinische Fortschritt<br />

spielen hierbei ebenso eine wichtige Rolle. Allerdings sind Betroffene immer<br />

noch viel zu sehr bereit, das Hördefizit, welches schlimmstenfalls bis zu einer<br />

sozialen Ausgrenzung führen kann, zu akzeptieren. Dabei ermöglicht der<br />

medizinische Fortschritt Hörgeräte, die technisch immer ausgefeilter werden und<br />

damit sehr diskret helfen können. Wer Beschwerden hat, sollte rechtzeitig einen<br />

unverbindlichen und in aller Regel kostenlosen Hörtest bei einem Hörgeräte-<br />

Akustiker absolvieren. Wird im Ergebnis zu einer Hörhilfe geraten, sollte man<br />

sich vor dem Kauf unbedingt beraten lassen und Angebote vergleichen. Auch<br />

wenn ein Hörgerät noch so gut ist, kann es ein gesundes Ohr nicht ersetzten,<br />

daher sollte das Gehör möglichst vor schädlichem Lärm geschützt werden.<br />

Induktives Hören<br />

Erich Stier kämpft weiter – für besseres Hören und für besseres Verstehen. Seit etwa<br />

anderthalb Jahren hat er eigens die Internetseite www.induktiv-besser-verstehen.de<br />

ins Leben gerufen. Diese Seite dient den Schwerhörigen in der Region Aachen


<strong>Eifel</strong><br />

23<br />

MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN<br />

AUS DER SERIE - OHRENSCHMAUS<br />

„Der Troubadour“ singt französische und<br />

deutsche Chansons<br />

am Dienstag, den 05. November 2013<br />

AUS DER SERIE - BESINNLICHES<br />

„Der Märchenerzähler“, Jens Gottschalk,<br />

trägt Märchen für Erwachsenen vor<br />

am Dienstag, den 10. Dezember 2013<br />

Zu jeder Lesung: ein delikates 3-Gang-Menü und ein<br />

Espresso mit einer Original Monschauer Senfpraline<br />

Beginn: 19.00 Uhr · 34,50 Euro<br />

Zusatztermin<br />

WHISKEYSEMINAR<br />

Erfahren Sie Wissenswertes zur Herkunft, Herstellung<br />

und Lagerung von Whisky. Verkosten Sie 8 nicht<br />

alltägliche Whiskys.<br />

am Samstag, den 16. November 2013<br />

Beginn: 20:00 Uhr Preis: 45,00 Euro p. P.<br />

Unsere IHK geprüfte Sommelière führt Sie durch den Abend<br />

und beantwortet gerne Ihre Fragen.<br />

Freuen Sie sich auf Genuss in jeder Hinsicht!<br />

Wir bitten um Reservierung unter 02472/909840 oder 2245.<br />

52156 Monschau · info@senfmuehle.de · www.senfmuehle.de<br />

mit Informationen, was „Induktives Hören“ ist, wo<br />

es dies gibt und wo es dies zukünftig voraussichtlich<br />

geben wird. Die Institutionen, die Induktives Hören<br />

anbieten, sind durch ein spezielles Logo (siehe Bild<br />

zu Anfang des Artikels) gekennzeichnet. Erich Stiers<br />

wichtigste Botschaft ist: „Jeder Hörgeräteträger<br />

kann in einem Raum mit einer Induktiven Höranlage<br />

sofort und unmittelbar besser hören. Er benötigt<br />

nichts als sein vorhandenes Hörgerät und muss es<br />

nur umschalten auf die Stellung ‚T‘.“ In Aachen<br />

gibt es beispielsweise sechs Kirchen (sind auf der<br />

o. g. Internetseite abrufbar), in denen es eine solche<br />

Anlage für Induktives Hören gibt. Ganz aktuell ist im<br />

September St. Heinrich in Horbach dazugekommen.<br />

Dort kommen jetzt auch Schwerhörige in den Genuss,<br />

dem Gottesdienst besser folgen und den Pfarrer<br />

besser verstehen zu können. Auch im Reisezentrum<br />

der Deutschen Bahn am Aachener Hauptbahnhof<br />

gibt es Schalter, die mit einer induktiven Höranlage<br />

ausgestattet sind. Erich Stier rät Betroffenen,<br />

entweder eine der Kirchen oder das Reisezentrum<br />

aufzusuchen und das induktive Hören aktiv auszuprobieren:<br />

„Was Sie dafür tun müssen, können Sie<br />

gerne telefonisch unter 0241-96109698 oder per<br />

E-Mail unter erichstier@web.de bei mir erfragen.<br />

Mein Ratschlag ist nicht kommerziell, unverbindlich<br />

und kostenlos“, betont Erich Stier.<br />

Kompetente Beratung<br />

extrem wichtig<br />

Um eine optimale Akzeptanz eines Hörgerätes zu<br />

erreichen, ist die fachkompetente Beratung ohne<br />

Druck durch einen erfahrenen Hörgeräteakustiker<br />

von entscheidender Bedeutung. In einem guten<br />

Fachgeschäft nimmt man sich Zeit für die<br />

Hörgeschädigten, übt keinerlei Druck aus und ist<br />

im ständigen, vertrauensvollen Dialog mit den<br />

Betroffenen. In Aachen und Umgebung stehen den<br />

Betroffenen einige gute Hörakustiker mit einfühlsamer<br />

Unterstützung zur Seite.


24<br />

<strong>Eifel</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!