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Eifel

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<strong>Eifel</strong><br />

Foto: Doris Brandenburg<br />

Foto: Doris Brandenburg<br />

Blick in den Tagungsraum.<br />

Im Palais der Burg Nideggen.<br />

Kulturwarte des <strong>Eifel</strong>vereins<br />

tagen in Nideggen<br />

Informationen zu Thema<br />

„Jüdisches Leben in der <strong>Eifel</strong>“<br />

Nideggen.<br />

Die 45 Kulturwarte der Ortsgruppen des<br />

<strong>Eifel</strong>vereins trafen sich in Nideggen zur<br />

traditionellen Jahrestagung. Neben<br />

diverser Fachreferate, einer Stadtführung<br />

und Busexkursion stand ein Museumsbesuch<br />

auf der Tagesordnung. Am Marktkreuz begann<br />

ein fachkundiger Stadtrundgang unter Führung<br />

des Organisators und Bezirkskulturwartes<br />

Brandenburg, der sein Augenmerk vornehmlich<br />

auf Kirche, Burg, Marienkapelle sowie die<br />

Gedenktafel am Rathaus legte. Nach einem<br />

gemeinsamen Abendessen im Ratskeller zeigte<br />

er den Gästen Bilder aus der Geschichte der alten<br />

Herzogstadt. Der Samstag begann mit einer<br />

Arbeitstagung in der Jugendherberge, die durch<br />

drei Fachvorträge geprägt war. Monika Grübel<br />

M.A. vom Landschaftsverband Rheinland in Bonn<br />

referierte über jüdisches Leben im Rheinland von<br />

der Antike bis zur bürgerlichen Gleichstellung<br />

in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie<br />

beschloss ihre Ausführungen mit einer Präsentation<br />

der ehemaligen Synagoge in Titz-Rödingen, die<br />

von ihr betreut wird. Ludger Dowe, ehemals Leiter<br />

der Kreis-Volkshochschule, befasste sich mit dem<br />

jüdischen Leben im Altkreis Düren und führte in<br />

die nachmittägliche Exkursion ein, indem er das<br />

Schicksal des in Embken geborenen Juden Emil<br />

Kamp und seiner Familie ausführlich umriss. Den<br />

dritten Part übernahm Franz-Josef Brandenburg,<br />

indem er über Nideggen unterm Hakenkreuz<br />

berichtete. Anhand von Zeitzeugnissen legte er<br />

dar, dass die präsentierten Ereignisse genau so<br />

oder ganz ähnlich auch in anderen deutschen<br />

Städten und Gemeinde abgelaufen seien. Überall<br />

habe das Führerprinzip geherrscht; die NSDAP sei<br />

zur allein zugelassenen Partei und alle Bereiche<br />

des öffentlichen Lebens seien „gleichgeschaltet“<br />

worden. Letztlich seien alle Maßnahmen Hitlers<br />

und seiner Schergen nur einem Ziel untergeordnet<br />

gewesen: der NS-Rassenideologie. Erste Station<br />

der nachmittäglichen Exkursion war Wollersheim,<br />

wo Albert Grein, der Vorsitzende des dortigen<br />

Geschichtsvereins, sachkundig durch die beiden<br />

Kirchen und den Stiftshof führte. Besonders beeindruckt<br />

waren die Kulturwarte vom Gedenkbuch in<br />

der Heilig-Kreuz-Kirche, das die Namen von Juliane<br />

und Karoline Kamp enthält, jenen Wollersheimer<br />

Jüdinnen, die von den Nazis ermordet wurden. An<br />

Familie Kamp erinnert seit 2013 ferner eine Stele an<br />

der Ecke Zucker-/Zehnthofstraße. In Embken erwarteten<br />

fünf junge Blauröcke die leider recht durchnässten<br />

<strong>Eifel</strong>freunde, um ihnen über ihre Patenschaft<br />

über den jüdischen Friedhof auf dem Lieberg sowie<br />

ihre Arbeit dort zu berichten. Die Patenschaft<br />

besteht seit dem Herbst 2010. Der Förderverein<br />

der Jugendfeuerwehr Embken/Muldenau ließ<br />

zwischenzeitlich eine Steintafel mit Informationen<br />

zum Friedhof herstellen, die in naher Zukunft dort<br />

aufgestellt wird. Den Abschluss des offi ziellen<br />

Teils dieses Tages, gestaltete Geschichtsexperte<br />

Franz-Josef Brandenburg mit einem Besuch des<br />

„1. Burgenmuseums der <strong>Eifel</strong>“ im Bergfried der<br />

Burg Nideggen. Am Sonntagmorgen refl ektierte<br />

man dann in der Jugendherberge das abgelaufene<br />

Jahr und beriet über noch anstehende Aktivitäten.<br />

Ein Erfahrungsaustausch mit Berichten aus den<br />

einzelnen Ortsgruppen rundete die Veranstaltung ab.<br />

Ihr Ende fand die dreitägige Tagung schließlich mit<br />

einem Vortrag von Professor Schmid über „<strong>Eifel</strong>er<br />

Brauchtum zwischen Medienrummel und Justiz“.

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