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Eifel

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Ausgabe 012 Nordeifel - April bis Mai 2014<br />

kostenlos<br />

zum Mitnehmen<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Heimbacher Wein<br />

hat eine lange Tradition<br />

Franz Josef Brandenburg<br />

ist Träger des Rheinlandtalers<br />

Luftsportverein<br />

Düren-Hürtgenwald e.V.<br />

Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen, Simmerath,<br />

Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald und Umgebung


2<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Nicht nur in Bezug auf das Wetter<br />

startet der Frühling in unserem<br />

Verbreitungsgebiet hoffnungsvoll.<br />

Unter der Rubrik „Nordeifeler Vereine<br />

stellen sich vor“ zeigen wir Ihnen, wie aufregend<br />

und inspirierend die Gemeinschaft<br />

des Luftsportvereins Düren-Hürtgenwald<br />

ihrer Leidenschaft nachgeht.<br />

Sicher nie daran gedacht haben wird die<br />

Schmidterin Anneliese Lauscher, dass sie<br />

eines Tages am Polarkreis an den Weltmeisterschaften der Winterschwimmer<br />

teilnehmen wird und dabei sogar noch den 8. Platz belegt. Ein weiterer Verein,<br />

die IG Weinanbau in Heimbach, unternimmt alles, damit die Erfolgsgeschichte<br />

ihres felsig-herben Tröpfchens, des Qualitätsweins „Heimbacher Ruraue“, auch<br />

in diesem Jahr weiter geschrieben werden kann. Das Nideggener Atelierhaus<br />

Götze setzte mit einer neuen Ausstellung einmal mehr unter Beweis, dass die<br />

historische Herzogenstadt eine wichtige Adresse in Sachen Kunst ist.<br />

Auch in Heimbach stehen die Weichen wieder ganz auf Kunst. Nach Highlights wie<br />

den Ausstellungen von James Rizzi und Janosch, steht die Kunstakademie und das<br />

Team um Prof. Dr. Günther Zehnder bereits in den Startlöchern für einen weiteren<br />

Weltkünstler: Charles Fazzino. Eine der begehrtesten Auszeichnungen, wenn es<br />

um ehrenamtliche Kulturpfl ege geht, ist der Rheinlandtaler. Der wurde kürzlich in<br />

einer Feierstunde dem Nideggener Urgestein Franz-Josef Brandenburg verliehen.<br />

Nicht erst seit Ausstrahlung des beliebten Fernsehformates „Let’s dance“<br />

wächst in Deutschland bei jung und alt die Freude am Tanzen. Ob als Sport<br />

oder nur aus purer Lebensfreude – Tanzen fasziniert die Menschen immer mehr.<br />

Die <strong>Eifel</strong> hat viele Vereine. Und viele von ihnen arbeiten daran, ihrem Hobby,<br />

ihrer Leidenschaft Gestalt zu verleihen, Programme und Veranstaltungen zu<br />

organisieren, um ihren Mitmenschen unterhaltsame Stunden zu bereiten oder<br />

ein mehr oder weniger professionelles Ergebnis zu präsentieren. Der Kirchenchor<br />

St. Johannes der Täufer aus Lammersdorf überrascht seit Jahren mit hochkarätigen<br />

Aufführungen. Damit das alles so funktioniert wie gewünscht, krempeln<br />

einige Menschen tüchtig die Ärmel hoch. Ohne den Förderverein würde vieles<br />

nicht so reibungslos und erfolgreich funktionieren.<br />

„Wer die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit verstehen“. Vor<br />

diesem Hintergrund sammeln und forschen viele Geschichtsvereine quer durch<br />

unsere Region. Aus dem Geschichtsverein Nideggen, hat dessen Mitglied Heinz<br />

Bücker ein interessantes Buch über den „Holliger Hof“ verfasst.<br />

Bei der aktuellen Ausstellung des Kunst- und Kulturzentrums der StädteRegion<br />

Aachen (KuK) „Von der Idylle in den Schützengräben“ geht es um die lokalhistorische<br />

und künstlerische Aufarbeitung des 1. Weltkrieges anhand einer<br />

Künstlergruppe um den bekannten Künstler Adolf Hölzel, der 1912 mit seinen<br />

Studenten eine längere Exkursion nach Monschau machte<br />

Die Kulturwarte des <strong>Eifel</strong>vereins setzten sich bei einer Tagung u. a. mit dem<br />

schwierigen Thema „Jüdisches Leben in der <strong>Eifel</strong>“ auseinander.<br />

Die Biologischen Stationen Düren und die Städteregion Aachen starten im Mai<br />

Baumaßnahmen im Kalltal. Nutznießer sind Bachforellen & Co.<br />

Auf der Abit in Aachen dreht sich im Mai wieder alles rund ums Bauen und<br />

Wohnen. Wir verraten Ihnen mehr.<br />

Wir wünschen Ihnen wieder beste Unterhaltung auf unserer Reise quer durch<br />

die Nordeifel und hoffen, dass Sie das eine oder andere für Ihre eigene Lebensund<br />

Freizeitgestaltung fi nden.<br />

Weiter wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie Frohe Ostern!<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Bert van Londen (Verantwortlicher Redakteur)


<strong>Eifel</strong><br />

3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Titelseite: Antonius Kapelle in<br />

Nideggen-Embken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .01<br />

Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02<br />

Inhaltsverzeichnis & Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . 03<br />

Heimbacher Wein<br />

hat eine lange Tradition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04<br />

Kunst kann Flügel verleihen . . . . . . . . . . . . . . . 05-06<br />

Luftsportverein Düren-Hürtgenwald e. V. . . . .07-08<br />

Designers & Sports . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09<br />

Schmidterin erkämpft sich 8. Platz<br />

bei WM am Polarkreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Eurocell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Charles Fazzino - Die Welt ist bunt . . . . . . . . . . . . . .12-13<br />

Franz Josef Brandenburg ist Träger<br />

des Rheinlandtalers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Kirchenführungen im Gewand in der<br />

Hubertuskirche in Schmidt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Förderverein des Kirchenchors Lammersdorf . . 16<br />

Malermeister Emons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Heinz Bückers Publikation über<br />

den „Holliger Hof“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

KuK Von der Idylle in den Schützengräben . .19-20<br />

Kulturwarte des <strong>Eifel</strong>vereins<br />

tagen in Nideggen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Life + Projekt-Kall und Rur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

ABIT-Baumesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Rückseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Impressum<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich, jeweils ab der 2. Monatswoche<br />

Auflage: 6.000 Stück<br />

Verteilung:<br />

Kostenlose Verteilung über Auslegestellen Raum Monschau, Roetgen,<br />

Simmerath, Nideggen, Heimbach, Schmidt, Vossenack und Umgebung.<br />

(in Geschäften und öffentlichen Gebäuden, sowie Banken und Sparkassen).<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

um den 30. eines jeden Monats<br />

Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />

Euregio Marketing UG<br />

Hartmut Hermanns<br />

Marc André Mainz<br />

Süsterfeldstraße 83, 52072 Aachen<br />

Mail: hh@euregio-aktuell.eu<br />

Web: www.euregio-aktuell.eu<br />

www.euregio-marketing.com<br />

Verantwortlicher Redakteur: Bert van Londen<br />

Redaktion & Anzeigenleitung:<br />

Froitscheidter Str. 94, 52385 Nideggen<br />

Tel.: 02474-998665, Mobil: 0171-5760915<br />

info@agentur-wortundbild.de<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Franz-Josef Brandenburg, Anneliese<br />

Lauscher, Heinz Bücker, Prof. Dr. Frank Günter Zehnder<br />

Fotografie & Copyright:<br />

by Bert van Londen, agentur Wort und Bild<br />

Layout/ Gestaltung: Euregio Marketing UG<br />

Druck:<br />

Druck & Verlagshaus Mainz GmbH Aachen<br />

www.druckservice-aachen.de


4<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Foto: van Londen<br />

Die Initiatorin und Vorsitzende der IG Weinanbau in Heimbach, Marita Jaeger (Mitte) und der Experte,<br />

Winzer Bernd Kilburg (vorne rechts), beschneiden die jungen Fruchtruten.<br />

Fleißige Bienchen in der<br />

Gemarkung „Ruraue“<br />

Heimbacher Wein hat eine lange Tradition<br />

Heimbach.<br />

Nur die einjährigen Triebe tragen am<br />

Ende auch die Früchte, um die es den<br />

Mitgliedern der IG Weinanbau e. V. in<br />

Heimbach geht. Mit Scheren bewaffnet<br />

brachten sie am Weinberg, gegenüber dem Haus des<br />

Gastes, Ordnung in ihr Weinparadies. „Was uns alle<br />

vereint, ist die Leidenschaft fürs Weintrinken“, lacht<br />

Marita Jaeger, Vorsitzende des Vereins. „Aber auch<br />

die regelmäßigen, übers Jahr verteilten Arbeiten,<br />

schweißen uns zusammen und machen uns große<br />

Freude.“ Zusammen mit Winzer Bernd Kilburg aus<br />

Brauneberg (nahe Bernkastel) an der Mosel, ging es<br />

den vielen neuen Trieben ans Leder, denn von den jeweils<br />

sieben bis zwölf jungen Austrieben dürfen nur<br />

zwei Fruchtruten stehen bleiben. Und nur wenn sie<br />

dann auch noch an dem Drahtgerüst hochgebunden<br />

werden, bescheren sie im Herbst – wenn das Wetter<br />

entsprechend mitspielt – eine gute Ernte.<br />

„Heimbacher Ruraue“ heißt das verheißungsvolle<br />

Tröpfchen, das der Verein mit zunehmendem Erfolg<br />

dem Boden des Rurtals abringt. „Felsig-herb“<br />

bezeichnen Experten die Geschmacksrichtung<br />

des halbtrockenen bis trockenen Heimbacher<br />

Qualitätsweines. Seit inzwischen 20 Jahren arbeiten<br />

die 45 Vereinsmitglieder daran, die lange aber<br />

unterbrochene Weinanbautradition im Heimbacher<br />

Rurtal wieder aufl eben zu lassen. Bereits die alten<br />

Römer wussten die Hanglage, den Boden und den<br />

Sonneneinfall des Rurtales zu nutzen. 200 Jahre ist<br />

es inzwischen her, dass in Heimbach zuletzt offi ziell<br />

Wein angebaut wurde. Was dem einen oder anderen<br />

Laien eher „spanisch“ vorkommen muss, ist die Frage,<br />

ob es denn für einen Weinanbau in der <strong>Eifel</strong> nicht viel<br />

zu kalt ist. Dies können die Experten in Heimbach<br />

aus Überzeugung verneinen. Die Gemarkung Ruraue<br />

wirft seit Jahren durchaus zufriedenstellende Erträge<br />

ab. Die Ernte des vergangenen Jahres ergab einen<br />

Ertrag von 280 Flaschen. „Ursprünglich wollten wir<br />

viele unterschiedliche Rebsorten ziehen“, so die<br />

aus dem Münsterland stammende und nun seit 35<br />

Jahren in Heimbach lebende Galeristin. „Dann haben<br />

wir aber schnell gemerkt, dass hier nur sehr wenige<br />

Sorten geeignet sind.“ Die rote Traube, die zusammen<br />

mit anderen roten Sorten in Heimbach zum Einsatz<br />

kommt und die die große Anhängerschaft mit der<br />

Zunge schnalzen lässt, trägt den stattlichen Namen<br />

„Regent“ und ist eine neue, bewährte Züchtung, die<br />

auch mit ausgesprochen wenig Pfl anzenschutzmittel<br />

gegen Mehltau heranreift.<br />

Jetzt, nachdem die Vereinsmitglieder wie fl eißige<br />

Bienchen alles für ein gutes Wachstum ihres Weines<br />

getan haben, freuen sie sich auf den Höhepunkt ihres<br />

Weinjahres: die Weinlese. Nachdem sie die Trauben<br />

geerntet und an die Mosel zum Winzer Bernd Kilburg<br />

transportiert haben, werden sie dort gepresst und<br />

gelagert. Im Weingut Kilburg sind die wertvollen<br />

Früchte in den besten Händen. Jeden Mai liefert<br />

Bernd Kilburg, der den Verein bereits seit 19 Jahren<br />

mit Rat und Tat begleitet, nach Heimbach aus. Die<br />

„Heimbacher Ruraue“ – ein typischer Sommerwein,<br />

der besonders gekühlt mundet, ist nicht nur bei den<br />

Vereinsmitgliedern sehr beliebt. Deshalb rät Marita<br />

Jaeger Interessierten sich frühzeitig bei ihr unter<br />

Tel. 02446-523080 zu melden. (avl)<br />

www.landhaus-solchbachtal.de<br />

Zum Solchbachtal 1, Stolberg Zweifall, Tel.: 02402-7657600<br />

Dienstag & Mittwoch Ruhetag


<strong>Eifel</strong><br />

5<br />

Nideggen.<br />

Mit der Ausstellung der Werke von<br />

Peggy M. Kanacher (Skulpturen) und<br />

Andreas Bliemel (Malerei) und Muna<br />

Götze (Malerei) unterstreicht die<br />

Stadt Nideggen einmal mehr ihren Anspruch eines<br />

hochwertigen Kunststandortes in der Region. „Das<br />

Atelierhaus Götze zeigt in dieser Ausstellung drei<br />

völlig unterschiedliche Künstler/innen, die jedoch<br />

auch einen gemeinsamen Nenner haben“, so die<br />

Laudatorin Dr. Dagmar Preising, Kuratorin am<br />

Suermondt Ludwig Museum und Leiterin des Couven<br />

Museums in Aachen. „Alle Arbeiten bewegen sich<br />

zwischen Figuration und Abstraktion und stellen das<br />

Menschsein in den Mittelpunkt.“<br />

Zahlreiche Bilder, klein- und großformatig,<br />

zeigen die Virtuosität Andreas Bliemel’s im Umgang<br />

mit Farben, Farbkombinationen und abstraktem<br />

Farbauftrag. Darüber hinaus überzeugt er mit seiner<br />

künstlerischen Auseinandersetzung des Menschen<br />

und seines Daseins. Selbst bei dem zentral gezeigten<br />

Riesenformat mit abstrahiertem Hintergrund<br />

besticht seine Arbeit durch das Herausarbeiten eines<br />

Seelenzustands des abgebildeten Frauenkopfes.<br />

Die großen Augen des Portraits geben trotz<br />

Abstrahierung einen unmissverständlichen psychologischen<br />

Zustandsbericht. „Andreas Bliemel setzt<br />

sich nicht nur mit dem Hier und Heute auseinander,<br />

sondern auch mit der Kunstgeschichte“, erklärt<br />

Dr. Dagmar Preising. Bei einigen Werken erkannte<br />

sie beispielsweise eine Anlehnung an Werke von<br />

Leonardo da Vinci und andere kunstgeschichtliche<br />

Hintergründe. Die renommierte Kunstexpertin attestierte<br />

den Bildern des 1950 in Dresden geborenen<br />

Künstlers eine geballte Dynamik und Bewegtheit,<br />

die gefangen nimmt. Andreas Bliemel absolvierte<br />

1966 eine Lehre als Dekorationsmaler. In dieser Zeit<br />

Laudatorin Dr. Dagmar Preising (links) führte die Vernissagegäste unterhaltsam und informativ in die Werke von<br />

Muna Götze, Andreas Bliemel und Peggy M. Kanacher (v.l.) ein.<br />

Kunst kann Flügel verleihen<br />

Kunstausstellung mit Andreas Bliemel, Peggy M. Kanacher<br />

und Muna Götze<br />

bekam er Zeichenunterricht von der Bildhauerin<br />

Etha Richter. 1972-1975 studierte er Theatermalerei<br />

an der Fachhochschule in Dresden. 1975-1980<br />

folgte ein Bühnenbildstudium an der Hochschule.<br />

Danach arbeitete er am Theater und hatte seine erste<br />

Ausstellung im Leonardi Museum in Dresden. Ein<br />

Jahr später wanderte er nach Köln aus. Dort arbeitet<br />

er seither als freischaffender Künstler in Malerei und<br />

Auftragsmalerei und hat zahlreiche Ausstellungen,<br />

u. a. in Köln, Düsseldorf, Berlin, Dresden präsentiert.<br />

Der Maler widmet sich vielen Themen und Motiven,<br />

beherrscht unterschiedliche Stilsprachen vom<br />

Realismus bis zu Informell. Er hat als passionierter<br />

Maler eine unverwechselbare Handschrift ausgebildet,<br />

die sich ganz auf die Kraft der Farbe konzentriert.<br />

Raiffeisen-Bauzentrum<br />

• Baumarkt<br />

• Gartenzubehör<br />

• Tierbedarf<br />

• Reitsport<br />

Alles<br />

grün!<br />

Dieses Wissen und die Freude am Malen gibt Andreas<br />

Bliemel auch seit Jahren in seinen Malkursen (u. a. in<br />

der Internationalen Kunstakademie Heimbach) weiter.<br />

Weitere Informationen unter www.andreasbliemel.de.<br />

Zwischen den vielen ausgestellten Kunstwerken<br />

auf den zwei Etagen des Atelierhauses Götze<br />

springen dem Besucher immer meist kleinformatige<br />

Bronzeskulpturen der Künstlerin Peggy M. Kanacher<br />

ins Auge. In ihren Skulpturen vereint sie die Liebe<br />

zum fantasiebegabten Formen mit handwerklichem<br />

Können der Materialverarbeitung von Bronze. Auch<br />

bei der in Dortmund geborenen und in Niederzier<br />

lebenden Künstlerin spielt der Mensch in ihren<br />

Werken eine zentrale Rolle. Immer wieder begegnen<br />

dem Betrachter Skulpturen, die eine Frau alleine<br />

Baustoffe von A bis Z!<br />

52385 Wollersheim • Pützweg 2 • Tel. (0 24 25) 708-0 • Fax: (0 24 25) 708-90<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr: 7:30 - 18:00 Uhr • Sa: 7:30 - 13:00 Uhr


6<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Foto: A. van Londen<br />

zeigen – oder mit Kind. Ihre Figuren sind meist nackt, schlank und länglich, aber<br />

oft auch rundlich. Formen, die schnell an Fruchtbarkeitssymbole fremder oder<br />

antiker Kulturen erinnern. „Bei Peggy Hanacker spielen ebenfalls die Aspekte des<br />

Menschseins eine große Rolle. Das Wesen steht im Vordergrund. Oft fühlt man<br />

die Seelenzustände der Abgebildeten: das Wartende, das Verlassensein. Kernfragen<br />

des Lebens begegnet die Künstlerin mit der ihr eigenen Sichtweise – auch<br />

beispielsweise durch das christliche Symbol des Kreuzes. Bei der Künstlerin gehört<br />

der Sockel der Skulptur – auch in unterschiedlichen Materialien – mit zur formalen<br />

Einheit. Sie sind mit großem Bedacht ausgewählt und oft mit viel Aufwand<br />

gesammelt und präpariert. Geformte Natursteine dienen genauso als Träger wie<br />

Glas, Stahl oder anderes. Diese Einheit von gestalteter Skulptur und einer ihr Halt<br />

und Schönheit verleihenden Umgebung, wird in vielen Beispielen lebendig und<br />

macht das Bestreben der Künstlerin nach Ganzheit und Harmonie deutlich sichtbar.<br />

Peggy M. Kanacher absolvierte ihr bildhauerisches Studium in Essen bei<br />

E. Tenderich und H. Rauschenberg. Seit 1982 begeistert sie die Kunstwelt mit<br />

zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und<br />

Ausland. Weitere Informationen unter www.peggykanacher.de.<br />

Die Gastgeberin und selbst ausstellende Malerin Muna Götze begeistert –<br />

geprägt durch ihre arabischen Wurzeln – mit ihren abstrakten Farbwerken auch<br />

als eigenständige Verbindung oder gar als gelungene Symbiose der arabischen<br />

und europäischen Kulturen. Für die Autodidaktin, die erst seit 2005 als Malerin<br />

aktiv ist, steht die Farbe und ihre Wirkung im Mittelpunkt ihres Schaffens. In ihren<br />

starken Fahrbauswahlen fi nden sich deshalb auch gerne die Farbe Gold und<br />

arabische Schriftzeichen ein. „Das Moment der Abstraktion, das Wegbewegen<br />

vom Gegenständlichen, ist bei Muna Götze von den drei Künstlern am stärksten<br />

ausgeprägt“, attestierte Dr. Dagmar Preising. Vorzugsweise arbeitet Muna Götze<br />

mit Acryl. Die Farbe vermischt sie gerne mit Sand und trägt das Gemisch mit den<br />

Händen auf die Leinwände auf. Mit den so entstehenden Reliefstrukturen erreicht<br />

sie eine Dreidimensionalität, die ihre Malerei unverwechselbar macht. Vorwiegend<br />

zeigt die Malerin helle Farbklänge, aber auch düstere Aspekte – analog zu<br />

den gezeigten Seelenzuständen – fehlen bei Götze nicht. „Das Triptychon im<br />

Erdgeschoss zeigt deutlich, dass Muna Götze auch aus der klassischen Tradition<br />

schöpft. Die Rahmungen gehören bei ihr zum Kunstwerk dazu – ähnlich wie bei<br />

der christlichen Ikonenmalerei. Die Nideggener Malerin nutzt ihre Kunst auch<br />

als Bühne für eine zeitgemäße, moderne Spiritualität“, so die Laudatorin weiter.<br />

„Ihre Bilder sind nicht nur für die Künstlerin eine Art Meditation, sondern vor<br />

allem für den Betrachter.“ Aus der Avantgarde inspiriert, arbeitet sie gerne nach<br />

dem Prinzip Collage. Aus der Weite wirken diese Bilder ruhig. Geht man näher<br />

heran, entfaltet sich eine unglaubliche Dynamik, der man sich nicht entziehen<br />

kann. In all ihrer Abstraktion sind doch auch Landschaften und menschliche<br />

Figuren erkennbar – die Gesamtwirkung allerdings bleibt erfrischend abstrakt.<br />

Allen Bildern ist eines gemein: Muna Götze lässt gekonnt Gefühle des Lebens, des<br />

menschlichen Daseins mit einfl ießen, denen sich der Betrachter nicht entziehen<br />

kann. Weitere Informationen unter www. muna-goetze.de.<br />

„Wir sehen“, so die Laudatorin Dr. Dagmar Preising weiter, „Kunst kann<br />

Flügel verleihen. Das zeigen die Werke der drei ausstellenden Künstler in einer<br />

Professionalität und mit einer Sympathie, die Menschen in ihrem Interesse und<br />

ihrer Liebe für die Kunst befl ügeln.“<br />

Für den musikalischen Rahmen der Vernissage sorgten die beiden Flötistinnen<br />

Susanne Rögele und Sandra Prinz (Alt-Flöten) mit Duetten aus Tänzen und Suiten<br />

von Jos-Bodin de Boismortier. Die Ausstellung im Nideggener Atelierhaus Götze,<br />

Auf der Erdmaar 41, ist noch bis Sonntag, 30. März 2014 zu sehen. Öffnungszeiten<br />

sind täglich von 14 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung. (avl)<br />

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<strong>Eifel</strong><br />

7<br />

Über den Wolken muss die <strong>Eifel</strong><br />

wohl grenzenlos sein<br />

Vereine der Nordeifel stellen sich vor:<br />

Luftsportverein Düren-Hürtgenwald e.V.<br />

Bergstein.<br />

Kurz nach dem Abheben.<br />

Es könnte durchaus ein ansteckender Virus sein, wenn die Mitglieder<br />

des Luftsportvereins mit Sitz in Hürtgenwald-Bergstein von ihrer<br />

Leidenschaft, dem Segelfl iegen, schwärmen: „Beim Segelfl iegen<br />

bleiben die kleinen Sorgen des Alltags am Boden, und es schafft einen<br />

Ausgleich zum Alltag. Die Kräfte der Natur geben die Möglichkeit, sie positiv<br />

zu nutzen und zeigen gleichzeitig die Grenzen der Menschen auf. Die Kräfte<br />

der Natur liefern die Energie fürs Segelfl iegen. Wenn die Thermik einen mit 3-5<br />

Metern pro Sekunde nach oben befördert, wird deutlich, welche Kraft die Sonne<br />

auch noch auf der Erde hat.“ Juliane Pirig, Pressesprecherin des Vereins, merkt<br />

man an, dass sie seit Kindertagen ganz eng mit dem Segelfl iegen verbunden ist.<br />

Kein Wunder, denn ihr Vater Ralf Pirig ist der Vorsitzende des Vereins. Auch seine<br />

Motivation wirkt ansteckend: „Ich habe schon als kleiner Junge vom Fliegen<br />

geträumt. Aber erst mit 22 Jahren hatte ich dann endlich, zusammen mit einem<br />

Freund, ersten Kontakt – und zwar auf dem Segelfl ugplatz in Bergstein.“<br />

Kaum ein anderer Satz beschreibt das Lebensgefühl der Flieger wie das bekannte<br />

Lied von Reinhard Mey „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos<br />

sein“. Die freie Bewegung im Raum, das Piepen des Variometers, das anzeigt,<br />

ob man steigt oder sinkt, das Kreisen in der Thermik, das Einssein mit den<br />

Naturkräften – alle diese elementaren Gefühle scheinen den Menschen, die sich<br />

in die Lüfte erheben, eigen zu sein. Allein beim Zuhören bekommt man Lust auf<br />

mehr. Auf die Gefahren des Fliegens angesprochen, weiß Ralf Pirig: „Fliegen<br />

ist gefährlich. Aber nur wenn man sich nicht an die Regeln hält. Zum Fliegen<br />

gehört eben auch Disziplin. Das Checken und Überprüfen der Technik ist immer<br />

das Erste und Letzte!“ Eine gute Ausbildung ist deshalb selbstverständlich das<br />

A und O. „Unsere Jugendlichen lernen nicht nur das Fliegen, sondern nebenbei<br />

noch Autofahren und Teamarbeit. Sie lernen sehr früh Verantwortung zu<br />

übernehmen und mit Verantwortung umzugehen“, ergänzt seine Tochter Juliane.<br />

Und dann lacht sie: „Das theoretische Wissen kam mir auch schon bei anderen<br />

Gelegenheiten, wie zum Beispiel beim Physikunterricht an der Schule, zu Gute.“<br />

Das Team wird groß geschrieben<br />

Doch neben der reinen Leidenschaft für das Fliegen, verbindet die aktuell 40<br />

aktiven Vereinsmitglieder auch die gemeinsamen Aktionen, Erlebnisse und<br />

Aufgaben. Tatsächlich fi nden in diesem Verein Menschen aller Altersstufen<br />

und verschiedenster sozialer Herkunft einen Weg, miteinander umzugehen<br />

und gemeinsam ihr Hobby zu erleben. Dazu sind Einsatzbereitschaft und<br />

Gemeinschaftssinn erforderlich. „Unsere Mitglieder liegen im Alter zwischen 14<br />

bis über 70. Die Freude am Segelfl iegen ist unabhängig vom Beruf. Von A wie<br />

Anstreicher bis Z wie Zahnarzt kommen alle Berufsarten vor. Schüler, Studenten,<br />

Azubis und Rentner tauschen hier ihre Flugerfahrungen aus. Wir lernen aber auch<br />

in den Bereichen rund ums Thema Fliegen voneinander. Technisch Interessierte<br />

kommen bei den erforderlichen Wartungsarbeiten an Flugzeugen und Fahrzeugen<br />

voll auf ihre Kosten. Auch so wichtige Dinge wie das fachmännische Packen<br />

eines Fallschirms gehören dazu und viele, die auf unserem Seilrückholwagen das<br />

Fahren gelernt haben, konnten beim Führerschein darauf zurückgreifen. Bei uns<br />

lernt man also nicht nur Fliegen, sondern man lernt durchaus was fürs Leben. Wir<br />

treffen uns regelmäßig samstags, sonntags und feiertags auf dem Flugplatz.“<br />

Fünf unterschiedliche Segelfl ieger stehen den Mitgliedern für ihr aufwändiges,<br />

wie ausgefallenes Hobby zur Verfügung, sowie das dazugehörige Fahrzeug mit<br />

Winde. Auf dem Segelfl uggelände Düren-Hürtgenwald versehen sechs ehrenamtlich<br />

tätige Fluglehrer für die Flugausbildung ihren Dienst.


8<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Schmidt und Rursee<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

Am 22.06.1951 startete die wechselvolle Geschichte des Vereins unter der<br />

Bezeichnung „Luftsportverein Düren Stadt und Land e. V.“. Ein Jahr später<br />

konnte die Werkstatt in der Kapellenstraße eingeweiht werden und der erste<br />

selbstgebaute Schulgleiter wurde fertig gestellt. 1953 sitzt Alfons Vonier<br />

- erster Flugleiter und „Motor“ des jungen Vereins – am Steuerknüppel, als<br />

mit dem Schulgleiter „Drickes“ die ersten Starts auf der Merzenicher Heide<br />

durchgeführt werden. Im Jahre 1957 wird eine eigene Motorfl ugabteilung<br />

gegründet. Nach dem Bruch der eigenen „Tiger Moth“ in Merzbrück löst sich<br />

die Motorfl ugabteilung wieder auf und fi ndet seine neue Heimat auf der Drover<br />

Heide. Im Frühjahr 1965 dürfen die Vereinsmitglieder wieder in Nörvenich<br />

fl iegen. 1969 ist der Flugbetrieb in Nörvenich nicht mehr möglich und man<br />

geht wieder zurück zur Drover Heide. Ein Jahr später wird der Flugbetrieb<br />

nach „Euskirchen-Schornbusch“ verlegt. Im Sommer folgen erste Gespräche<br />

wegen eines Flugplatzes in Bergstein. Nach sechsjährigen Verhandlungen mit<br />

der Bundeswehr erhält der Verein einen Mitbenutzungsvertrag. 1971 wird<br />

allerdings erst mal wieder in Nörvenich gefl ogen. Bei einem Behördentermin<br />

in Bergstein können alle Bedenken der zuständigen Stellen gegen die Anlage<br />

eines Segelfl uggeländes ausgeräumt werden. Im November 71 starten die<br />

beiden ersten Flüge in Bergstein auf Außenstart- und Landeerlaubnis. Am<br />

29.09.1972 wird endlich die Genehmigung zur Anlegung und zum Betrieb des<br />

Segelfl uggeländes „Düren-Hürtgenwald“ erteilt. Die Gemeinde Hürtgenwald<br />

erklärt sich im April 1975 bereit, dem LSV-Düren für den Bau einer Halle ein<br />

geeignetes Grundstück zu überlassen.<br />

Die sympathischen Mitglieder des Luftsportvereins Düren-Hürtgenwald freuen<br />

sich über weitere Flugbegeisterte sowie Interessierte und laden sie ein, sich vor<br />

Ort einmal ein richtiges Bild zu machen. Weitere Informationen stellt der Verein<br />

im Web unter: www.lsvdueren.de bereit.


9<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Anzeige<br />

Eine gute Adresse, wenn es um Mode geht<br />

DESIGNERS & SPORTS gleich zweimal in Simmerath<br />

Jahrelange Erfahrung und in Sachen Mode immer am Puls der<br />

Zeit – dafür steht Designers & Sports in Simmerath. Dort bieten<br />

Martina Ahlbäumer und Team Modebewussten an gleich zwei<br />

Standorten eine stets aktuelle Kollektion zeitgemäßer Mode.<br />

Während das Geschäft gegenüber dem Simmerather Rathaus<br />

Mädchen und Damenmode präsentiert, erobert das Team auf<br />

Wunsch der langjährigen Kunden nun seit Dezember 2013 an der Hauptstraße<br />

die Männerwelt.<br />

In den beiden Ladenlokalen lässt es sich optimal und in aller Ruhe stöbern.<br />

Bevorzugte Labels sind: Polo Ralph Lauren, HIS, Gin Tonic, Raphaelo Rossi, Joop<br />

und HV Polo.<br />

Alle Kollektionen sind stets auf Farbthemen abgestimmt. Ein großer Teil des<br />

Angebotes umfasst ein Spektrum an sportiven Outfits, aber auch für alle anderen<br />

und besonderen Anlässe ist Designers & Sports der richtige Ansprechpartner. Für<br />

die Kunden ein besonderes Highlight sind die durchs Jahr ständig wechselnden<br />

Aktionen. Jetzt zu Ostern startet das sympathische Modefachgeschäft seine<br />

legendäre Osteraktion: Jeder Kunde, der die im Schaufenster versteckten<br />

Ostereier entdeckt und die genaue Anzahl mitteilt, erhält pro richtig genanntes<br />

Ei ein Prozent Rabatt auf seinen Einkauf.<br />

Nicht nur der Service und die Beratung stehen bei Designers & Sports im<br />

Vordergrund, sondern auch eine moderate Preisgestaltung. So erhalten<br />

beispielsweise Schülerinnen und Schüler bei Vorlage ihres Schülerausweises<br />

zehn Prozent Preisnachlass auf ihren Einkauf.<br />

Designers & Sports<br />

Rathausplatz 19<br />

52152 Simmerath<br />

Tel. 02473-937752<br />

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Hauptstr. 72<br />

52152 Simmerath<br />

Tel. 02473-9378677<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag – Freitag<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Samstag<br />

10.00 bis 16.00 Uhr


10<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Finnland 2014<br />

Anneliese Lauscher<br />

Echt cool<br />

Schmidterin erkämpft sich 8. Platz bei Weltmeisterschaft<br />

am Polarkreis<br />

In Rovaniemi, der Hauptstadt Lapplands in<br />

Finnland, schwammen über 1300 Teilnehmer<br />

im Eiswasser bei der 9. Weltmeisterschaft der<br />

Winterschwimmer – und Anneliese Lauscher<br />

aus Schmidt war dabei.<br />

Sie übt den leicht verrückten Sport seit zehn Jahren<br />

aus. Der Rursee liegt vor ihrer Haustür, dreimal<br />

wöchentlich geht sie mit ihrer Sportpartnerin Corinna<br />

zu Fuß runter zum Schwimmen und marschiert zum<br />

Aufwärmen wieder hoch. Oft werden die Beiden<br />

verwundert von Spaziergängern angesprochen, doch<br />

haben sich die Schmidter schon daran gewöhnt, sie<br />

bei jedem Wetter auf ihrem Weg zu sehen.<br />

„Im Sommer habe ich mich dann für die<br />

Weltmeisterschaft der Winterschwimmer angemeldet,<br />

ich wollte einmal dabei sein“, so Anneliese<br />

Lauscher. Sie konnte auch ihren Partner, Stefan Pauls,<br />

und ihren Schwager, Jyrki Huttunen, für ihre Pläne<br />

begeistern. Im Vennbad Monschau und im SimmBad<br />

trainierte sie noch ein wenig auf der 25-m-Bahn,<br />

denn für diese Distanz hatte sie sich entschieden.<br />

Am 14. März ging die Reise los, über Helsinki<br />

zunächst nach Kajaani, wo sie an einem kleinen<br />

See in einem Häuschen wohnten. Die Männer<br />

hackten ein Loch ins 30 cm dicke Eis, damit die<br />

Sportlerin sich weiter täglich mit dem kalten Wasser<br />

anfreunden konnte!<br />

Am 20. März fuhren die Drei mit dem Mietwagen<br />

nach Norden, Rovaniemi liegt am Polarkreis.<br />

Hier wurde erst einmal die Wettkampfstätte<br />

besichtigt, ein vom Fluss Kemijoki abgetrenntes<br />

Schwimmbad. Kopfschüttelnd beobachteten die<br />

Drei die „Endurance“-Schwimmer, die sich an die<br />

450-m-Strecke wagten – Wahnsinn. „Das kommt<br />

für mich nicht infrage“, so Anneliese Lauscher.<br />

Am Wettkampftag, dem 21. März, schneite es<br />

den ganzen Vormittag bei ca. 7 – 8 Grad minus.<br />

Immer wieder fi schten Helfer Eisstückchen aus<br />

dem Schwimmbad heraus. Die Stimmung unter den<br />

Frauen war bombig, in der Umkleidekabine wurde<br />

laut gesungen.<br />

Auf der Außenbahn 9 startete die <strong>Eifel</strong>erin. „Ich<br />

konzentrierte mich auf den Start, dann schwamm<br />

ich, so schnell ich konnte – und wurde Sechste von<br />

45 Starterinnen, ich begriff es zuerst gar nicht‘“,<br />

berichtet sie. Als Erstes wurde den Teilnehmern<br />

ein Tee überreicht, dann stieg man ins heiße Fass!<br />

Hier wurde im 39 Grad warmen Wasser erzählt<br />

und gelacht, fast alle sprachen englisch. Insgesamt<br />

waren übrigens 34 Nationen am Start!<br />

Anneliese Lauscher vergewisserte sich, dass sie das<br />

Finale erreicht hatte. Also ging es am Nachmittag<br />

noch mal ins kühle Nasse. Jetzt wurde sie Achte und<br />

freute sich königlich, auch über die Glückwünsche<br />

ihrer beiden stolzen Coaches und die vielen SMS<br />

aus der Heimat.


11<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Charles Fazzino<br />

Charles Fazzino – Die Welt ist bunt<br />

Die Kunstakademie in Heimbach macht’s möglich<br />

Heimbach.<br />

Nach James Rizzi und Janosch präsentiert die Internationale<br />

Kunstakademie in Heimbach vom 27. April bis 15. Juni mit<br />

Charles Fazzino den dritten internationalen Kunst-Leckerbissen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative im Kreis Düren e. V.<br />

werden in der ersten musealen Ausstellung in Deutschland bis zu 150 seiner<br />

3-D-Bilder, Grafi ken und Objekte zu sehen sein.<br />

Doch wer ist eigentlich der so hochgelobte Künstler?<br />

Charles Fazzino (* 1955 in Westchester County) lebt und arbeitet in New York.<br />

Ihm wurde die Kunst von seinem italienischen Vater, einem Designer, und seiner<br />

fi nnischen Mutter, einer Bildhauerin, sozusagen in die Wiege gelegt. Popup-<br />

Bücher weckten schon in ihm als Kind das besondere Interesse für 3D-Kunst. Als<br />

Fünfzehnjähriger stellte er erstmals aus, studierte später Kunstgeschichte und<br />

schloss seine Studien an der New York School of Visual Arts mit dem Bachelor of<br />

Fine Arts ab. Seine ersten Wirkungsjahre bestritt er als Straßenkünstler in New<br />

York. Früh von Galeristen und Sammlern entdeckt, wurde er schnell zu einem<br />

begehrten und gefeierten Künstler, dessen Werke in über fünfhundert Galerien<br />

und vielen Museen der ganzen Welt ausgestellt werden. Er erhielt immer wieder<br />

private und öffentliche Aufträge, er war oftmals offi zieller Künstler von großen<br />

Festivals, Events und Sportereignissen weltweit.<br />

Wie der nur fünf Jahre ältere James Rizzi († 2011) zählt auch Charles Fazzino<br />

zu den wenigen Pop-Künstlern, die in der Nachfolge der Generation um Andy<br />

Warhol und Roy Lichtenstein dieser Kunstgattung noch einmal einen kräftigen<br />

und eigenwilligen Schub gaben. Fazzino ist einer der wichtigsten Vertreter der<br />

aktuellen Pop Art, die von öffentlichen und privaten Sammlern sehr geschätzt<br />

wird. Seit langem und immer wieder wird er für die künstlerische Begleitung<br />

und Werbung öffentlicher Veranstaltungen wie American Super Bowl,<br />

Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaft, Major League Baseball All-Star<br />

Game, Grammy Awards und andere beauftragt.<br />

Sein Stil ist einzigartig und unverwechselbar. Obwohl wie James Rizzi einer der<br />

wenigen 3D-Künstler, hat er in dieser Technik eine andere autonome Handschrift<br />

entwickelt. Seine Bilder sind sehr farbenfreudig, kontrastreich, lebensvoll und<br />

bewegt, seine temperamentvolle und detailreiche Kunst steckt die Betrachter<br />

geradezu an. Die Werke in allen Formaten sind reich an Erzählung, die alle<br />

Bildebenen erfasst. So zeigen sie von Bildrand zu Bildrand das pralle Leben einer<br />

Stadt, einer Landschaft, eines Ereignisses, einer Sportveranstaltung. Stattliche<br />

bekannte Gebäude, Wohnhäuser, Sportpaläste, Denkmalbauten, Verkehrsströme,<br />

Gewässer, Schiffe, Tiere und viele Menschen machen seine quirligen Stadtszenen<br />

aus. Selbst Horizont und Himmel sind oft noch bevölkert von Schmetterlingen,<br />

Vögeln, Flugzeugen, Fesselballons oder Luftballons. Seine Bilder sind gut<br />

lesbar, sie sind stets Orte der Menschen aller Generationen, Nationen und<br />

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Teppichpflege<br />

im Einklang mit der Natur<br />

wir pflegen jeden Teppich richtig!<br />

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Ihres kostbaren Teppichs“<br />

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12<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Bevölkerungsgruppen. Jedes Bild besticht durch einen überlegten anderen<br />

Bildaufbau, einmal aus der Vogel- oder Froschperspektive gesehen, ein anderes<br />

Mal auf Augenhöhe beobachtet, einmal deutlich strukturiert, dann wieder komprimiert<br />

und wie geballte Urbanität festgehalten, – immer sind es faszinierende<br />

Welten voller Leben. Es gibt unendlich viel zu entdecken, da hat Langeweile keine<br />

Chance. Fazzino hat die 3D-Technik weiterentwickelt, indem seine Bilder nicht<br />

nur eine räumlich angeordnete Schicht, sondern bis zu drei sich überlappende<br />

Ebenen umfassen. Damit werden Tiefenwirkung, Perspektive und Raumsuggestion<br />

besonders gesteigert. Sie halten Realität fest und sind zugleich erfi ndungsreich.<br />

Die Themenwelt Fazzinos deckt ein breites Spektrum ab. Von der pfi ffi gen<br />

Darstellung der Berufe über die Stadt- und Landschaftspanoramen, die spirituellen<br />

Welten der religiösen Bilder bis hin zum bunten Volksleben und den tempogeladenen<br />

Sportszenen hat er vieles im Blick und in seiner Bild-Raum-Kunst. Weltstädte<br />

und Idole wie Marilyn Monroe oder James Dean, das jüdische Chanouka-Fest<br />

oder die Moscheen in Istanbul, eine Familie oder der Karneval, Football-Stars<br />

oder Country Music sind ebenso unterschiedliche wie unverzichtbare Facetten<br />

seines fröhlichen und optimistischen Weltbildes. Und immer wieder im Zentrum<br />

seines Schaffens: New York mit Empire State Building, Broadway, Central Park und<br />

Brooklyn Bridge, – sein Lebensmittelpunkt schlechthin.<br />

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Markt 3 | 52385 Nideggen<br />

Telefon: 02427 / 90 42 00<br />

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<strong>Eifel</strong><br />

13<br />

Anzeige<br />

Die ganze Frische der Region<br />

Heikes Hoflädchen in Nideggen-Berg<br />

Freundlich, kompetent und ausgestattet mit zahlreichen frischen<br />

Produkten aus der Region – Heikes Hofl ädchen in Nideggen-Berg ist<br />

längst kein Geheimtipp mehr. Das sympathische Familienunternehmen<br />

in der Frankenstraße 45a avanciert zu einem Geschäft, in dem man<br />

nicht nur einen gelungenen Querschnitt feinster regionaler Leckereien fi ndet,<br />

sondern lädt mit seiner kleinen, integrierten Café-Ecke mit belegten Brötchen<br />

und Backwaren auch zum Verweilen ein. Im Sommer lockt zusätzlich eine<br />

gemütliche Terrasse. Die Inhaberin Heike Hurtz und ihre Familie betreiben darüber<br />

hinaus auch einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau. Selbstverständlich<br />

sind die selbstangebauten Produkte auch im Verkaufsladen erhältlich.<br />

„Unsere Heimat hält so viele köstliche Produkte bereit. Wir bieten unseren<br />

Kunden eine erlesene Auswahl regionaler Produzenten an. Dabei richten wir<br />

uns in erster Linie danach, was die Saison bietet“, verrät Heike Hurtz. Von Wurst<br />

und Fleischwaren der Metzgerei Luysberg (Vossenack), über Erbsensuppe aus<br />

dem Kloster Maria Wald (Heimbach), Käse vom Grönerhof (Loogh / Bitburg)<br />

– auch lactosefrei, Honig aus Berg und Birgel, täglich frischen Brot- und<br />

Backwaren der Bäckerei Krupp (Vlatten), Obst- und Fruchtsäfte Obstbau Hörnig<br />

(Meckenheim), Weine der Weinhandlung Pley (Drove), Liköre der Familie Neyses<br />

(Bitburg-Masholder), Holunderlikör der Firma Hola (Vossenack), Gewürze aus<br />

der Terhorst Mühle (Erkelenz), Kartoffeln aus eigenem Anbau, über frische<br />

Eier in zwei verschiedenen Kategorien und drei unterschiedlichen Größen der<br />

Mellerhöfe Fassbender-Briem (Erftstadt-Gymnich) – in Heikes Höfl ädchen fi ndet<br />

sich alles, was man zum Leben braucht. Bis zu 70 verschiedene selbst gemachte<br />

Marmeladen und Gelees steuert Frau Decker-Schleker aus dem Lindenlädchen<br />

(Arnoldsweiler) zum reichhaltigen Repertoire des Hofl adens bei. Gemüse,<br />

Salate und Obst werden stets frisch und saisonal von regionalen Produzenten<br />

angeboten. Marktprodukte wie Zitrusfrüchte oder Nüsse komplettieren das<br />

reichhaltige Angebot. „Wir freuen uns besonders darüber, dass wir seit kurzem<br />

auch die leckeren Senfsorten und andere Leckereien der Historischen Senfmühle<br />

aus Monschau anbieten können“, erklärt Heike Hurtz.<br />

In der Zeit von Ostern bis Ende Juni können Interessierte verschiedene Pedelecs<br />

(Lastenrad, Mountainbikes und Tourenräder) direkt bei Heikes Höfl ädchen<br />

kostenfrei ausleihen. Mit den Pedelecs sind die <strong>Eifel</strong>er Berge nicht mehr ganz<br />

so anstrengend und überzeugen sicher den einen oder anderen, die frühlingshaften<br />

Landschaften einmal mit dem Rad zu genießen. Die mit elektrischer Kraft<br />

ausgerüsteten Räder sind ideal für einen gemeinsamen Ausfl ug mit Familie oder<br />

Freunden. Einfach nur telefonisch vorbestellen, die Pedelecs abholen, den Tag<br />

auf dem Rad genießen und es anschließend wieder zurückbringen.<br />

Heikes Hoflädchen<br />

Frankenstraße 45a<br />

52385 Nideggen-Berg<br />

Tel.: 02427-8951<br />

Mobil: 0160-96413637<br />

Email: info@heikes-hoflaedchen.de


14<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Wurde in einer Feierstunde durch Wilfried Schittges (2.v.l.), Kreisdirektor Georg Bey0 (1.v.l.) und Nideggens Bürgermeisterin<br />

Margit Göckemeyer (r.) in den Kreis der Rheinlandtaler-Träger aufgenommen: Franz-Josef Brandenburg.<br />

Große Anerkennung für einen<br />

engagierten Sohn der Stadt<br />

Franz-Josef Brandenburg wurde mit dem Rheinlandtaler<br />

ausgezeichnet<br />

Nideggen.<br />

Was haben Loki Schmidt, Götz<br />

George, Hans Dieter Hüsch, die<br />

Black Fööss oder Franz-Josef<br />

Brandenburg gemeinsam? Sie alle<br />

stehen für ein herausragendes kulturelles Engagement<br />

im Rheinland, das der Landschaftsverband Rheinland<br />

(LVR) seit 1976 mit dem Rheinlandtaler auszeichnet.<br />

Und wie man jetzt an der Auszeichnung von Franz-<br />

Josef Brandenburg sieht, geht der Preis nicht nur an<br />

Prominente. „Landschaftliche Kulturpfl ege ist nicht<br />

denkbar ohne die aktive Mitarbeit ehrenamtlich tätiger<br />

Mitbürger und Mitbürgerinnen“, so der LVR über<br />

die Bedeutung der Auszeichnung.<br />

Zur feierlichen Verleihung des Rheinlandtalers an<br />

den engagierten Franz-Josef Brandenburg in der<br />

Nideggener Begegnungsstätte versammelten sich<br />

die überregionale und lokale Prominenz sowie<br />

Familienangehörige, Freunde und Weggefährten des<br />

Preisträgers. „Schon bei meinem Antrittsbesuch in<br />

der Herzogenstadt vor vier Jahren war es Franz-Josef<br />

Brandenburg, der mich damals durch die Stadt führte<br />

und in viele interessante, ja spannende geschichtliche<br />

Hintergründe einweihte. Seither durfte ich bei vielen<br />

weiteren Begebenheiten seine Leidenschaft für das,<br />

was er tut und auch sein soziales Engagement,<br />

kennen lernen. Ich freue mich über die Auszeichnung,<br />

die er sicher wie kaum ein anderer verdient hat“<br />

bedankte sich die erste Bürgerin der Stadt, Margit<br />

Göckemeyer, bei dem unermüdlichen Aktivposten.<br />

„Wenn man über das ehrenamtliche Engagement<br />

von Franz-Josef Brandenburg sprechen möchte, steht<br />

man vor der Frage: Wo fängt man da an? Denn sein<br />

Engagement ist so umfänglich, so bunt und vielfältig,<br />

dass es beinahe unmöglich ist, alles zu nennen“,<br />

fand der Vertreter des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland, Winfried Schnittges MdL, stellvertretender<br />

Vorsitzender des LVR, Worte der Anerkennung. „Ob<br />

als Sitzungspräsident der Abteilung „Karneval“ der<br />

Dorfgemeinschaft Abenden, in der Dorfpfl egegruppe<br />

„Rüstige Rentner“, als exponierter Teilnehmer der<br />

Abendener Erntedankzüge, langjähriger Vorsitzender<br />

des <strong>Eifel</strong>vereins, Ortsgruppe Nideggen-Abenden,<br />

Kulturwart der Bezirksgruppe Düren-Jülich oder auch<br />

Historiker, der immer wieder interessante, geschichtliche<br />

Zusammenhänge Nideggens aufarbeitet,<br />

zusammenträgt und der Bevölkerung zugänglich<br />

macht oder sein Einsatz als Schriftführer des Heimatund<br />

Geschichtsvereins Nideggen (dem er allerdings<br />

seit 16 Jahren nicht mehr angehört), Begründer der<br />

Interessengemeinschaft europäische Partnerschaft –<br />

Franz-Josef Brandenburg, ist ein Mann der Tat, dessen<br />

Leidenschaft für seine Heimat und die Menschen<br />

ein großer Gewinn für die Stadt ist. Schon als Lehrer<br />

und ehemaliger Rektor verfasste er zahlreiche Texte<br />

und Publikationen zur Historie der Stadt Nideggen<br />

und ihrer Stadtteile.1983 brachte er die Schrift<br />

„Nideggen – so wie es war“ heraus. Ein Jahr später<br />

erschien „Nideggen in schwerer Zeit – Evakuierung<br />

und Neubeginn“. Eine Publikation, die sogar im<br />

Bundeswettbewerb „Geschichte“ der Körber-Stiftung<br />

ausgezeichnet wurde. Der Verkaufserlös fl oss wie bei<br />

vielen anderen Publikationen und Aktionen in soziale<br />

Projekte. Zwei weitere Themen liegen Franz-Josef<br />

Brandenburg sehr am Herzen: das Thema „Nideggen<br />

unter dem Hakenkreuz“ und die jüdische Geschichte.<br />

Seit 1970 geht der Preisträger einer anderen<br />

Leidenschaft nach: seine Krippenausstellungen und<br />

der inzwischen dazugehörende Krippenweg. Neben<br />

einer riesigen Krippensammlung aus unterschiedlichsten<br />

Ländern und Materialien, die inzwischen sein<br />

Wohnhaus füllen, möchte er die Menschen teilhaben<br />

lassen. So fi el in seiner Garage der Startschuss zum<br />

Krippenweg, den inzwischen viele Menschen kennen<br />

und in der Adventzeit gegangen sind. 2013 konnten<br />

so 40 Krippen an unterschiedlichsten Plätzen und<br />

Orten in der Stadt präsentiert werden. „Mit dem<br />

Rheinlandtaler zeichnet der LVR Persönlichkeiten aus,<br />

die sich in besonderer Weise für das Rheinland, die<br />

Menschen dort, deren Kultur, deren Wohlergehen,<br />

deren Geschichte ehrenamtlich eingesetzt haben. Auf<br />

Sie, lieber Herr Brandenburg, trifft das in ganz besonderer<br />

Weise zu“, waren sich die Laudatoren Margit<br />

Göckemeyer, Wilfried Schnittges und Georg Beyß,<br />

Kreisdirektor des Kreises Düren einig. „Eine solche<br />

Auszeichnung basiert wohl in den seltensten Fällen<br />

auf der Leistung eines Einzelnen. Wer kann schon<br />

30 Jahre lang eine inoffi zielle Städtepartnerschaft<br />

mit Hunderten Gästen auf beiden Seiten aufrecht<br />

erhalten oder Krippenausstellungen organisieren?<br />

Ganz zu schweigen davon, dass Publikationen<br />

recherchiert oder Korrektur gelesen werden müssen.<br />

Darum bin ich sehr froh, dass heute ein paar meiner<br />

Mitstreiter der letzten Jahre heute hier anwesend<br />

sind. Mein Dank gilt ganz besonders meiner Frau<br />

Doris, meiner guten Freundin Hildegard Lückenbach,<br />

Monika Thomas und meiner früheren Schülerin und<br />

Sekretärin Irene Schönwitz. Wer mich kennt, weiß,<br />

dass mit dem heutigen Tag nicht alles vorbei ist, weiß,<br />

dass ich bemüht sein werde, weiter im Sinne der mir<br />

verliehenen Auszeichnung aktiv zu sein“, richtete<br />

sich der frisch gekürte Rheinlandtaler-Träger, sichtlich<br />

gerührt, an die zahlreich erschienen Gäste. (avl)


15<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Der „Gute Geist von St. Mokka“<br />

Kirchenführungen im Gewand in der Hubertuskirche in Schmidt<br />

Schmidt.<br />

Konrad Schöller als guter Geist von „St. Mokka“<br />

Weithin bekannt ist die dem Heiligen Hubertus geweihte<br />

Schmidter Pfarrkirche im Volksmund unter der Bezeichnung<br />

„Sankt Mokka“. Der eigentümliche Zweitname geht<br />

auf die Zeit des Schmuggelns „brauner Bohnen“ an der<br />

„Aachener Kaffeefront“ zurück. Bei „Sankt Mokka“ fi nden seit einiger Zeit<br />

Kirchenführungen speziellen Inhalts statt. Dabei unterhält „Kirchenführer“<br />

Konrad Schöller seine Gäste nicht nur mit Anekdoten und Verzällchen aus der<br />

bewegten Vergangenheit der Hubertuskirche. Wenn er in wohl gereimter Form<br />

die abenteuerliche Geschichte vom Bischof und den <strong>Eifel</strong>bauern zum Besten<br />

gibt, sträuben sich dem Zuhörer regelrecht die Haare; handelt diese Episode<br />

doch von der nicht enden wollenden Auseinandersetzung der „St. Mokka-<br />

Jüngerschaft“ mit der kirchlichen Obrigkeit.<br />

20 Jahre lang war Konrad Schöller für die Kirchengemeinde St. Hubertus Schmidt<br />

als Rendant und Verwaltungsmitarbeiter tätig. Sein besonderes Engagement galt<br />

dem Erhalt der Kirche vor Ort. So war er maßgeblicher Ideengeber für innovative<br />

Projekte der Kirchengemeinde, z. B. ökologische Gestaltung des Kindergarten-<br />

Geländes; Photovoltaikanlagen auf Kirchengebäude und Pfarrhaus;<br />

Heizungsumrüstung in Kirchengebäude und Pfarrhaus auf Holzpellets-Technik;<br />

Errichtung eines Infopunkts Nationalpark <strong>Eifel</strong> im Kirchengebäude; Konzeption<br />

des spirituell-historischen Rundwanderweges „Kreuzweg des Friedens“.<br />

Mit Hilfe dieser auch überregional bekannten Projekte gelang es der Pfarre,<br />

die Finanzkrise im Bistum Aachen erfolgreich zu meistern und die eigenen<br />

Mitarbeiter in Lohn und Brot zu halten.<br />

Unterdessen ist Konrad Schöller in andere Rollen geschlüpft. Wenn er in seinem<br />

Hauptberuf als Rechnungsprüfer gerade mal nicht die Finanzen des Kreises<br />

Düren kritisch unter die Lupe nimmt, kann man den inzwischen zum History-<br />

Guide ausgebildeten Gästeführer in den Wäldern des „Hurtgen-Forest“ bei der<br />

spannenden Suche nach den Spuren der „Battle for Schmidt“ fi nden. Oder man<br />

begegnet ihm eben in seiner Paraderolle bei besagten „Kirchenführungen“. Als<br />

„Guter Geist von St. Mokka“ verkörpert er - in eine kaffeebraune Gewandung<br />

gekleidet - den von der Amtskirche Geächteten. Für seine Gäste hält Schöller<br />

ein ganzes Bündel überraschender Erkenntnisse bereit. Er gibt nicht nur eine<br />

Einführung in die gallospezifi sche Gesinnung der St. Mokka-Jüngerschaft. Er<br />

lüftet auch das Geheimnis des besonderen Elixiers, dessen man sich im Lande<br />

zwischen Kall und Rur so gerne bedient. Und last but not least erfährt der<br />

interessierte Gast, wie die Schmidter mit Hilfe des magischen Gebräus der kirchlichen<br />

Obrigkeit ein Schnippchen nach dem anderen schlagen konnten.<br />

Mokka-Fans“ aus fern und nah sind dann herzlich eingeladen, den „Guten<br />

Geist“ in den Glockenturm der Hubertuskirche zu begleiten.<br />

Schmidter „Kirchenführungen im Gewand“ kann man telefonisch unter<br />

02474-99180 oder per E-Mail an schoeller110@t-online.de buchen. Dauer und<br />

Inhalt des Programms richten sich nach den Wünschen des Gastes und sind<br />

variabel bestimmbar. Ausführliche Informationen hierzu gibt es zum Download<br />

im Web unter http://regio-oratio.blog.de.<br />

Beim Wanderopening der Erlebnisregion „Nationalpark-<strong>Eifel</strong>“, das am 27. April<br />

2014 im „Wander-Mekka“ Schmidt stattfi ndet, ist Schöller ebenfalls aktiv. „St.


16<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Lammersdorf.<br />

Der Kirchenchor St. Johannes der Täufer, Lammersdorf.<br />

Hedwig Dercks und Hans Rosskamp vom Förderverein.<br />

Hinter den Kulissen gibt es viel zu tun:<br />

Der Förderverein des Kirchenchors Lammersdorf<br />

Er ist weit über die Grenzen Lammersdorfs hinaus bekannt für erstklassige<br />

Auftritte, anspruchsvolle Repertoires, engagierte und stimmgewaltige<br />

Sängerinnen und Sänger sowie eine exzellent ausgebildete<br />

Chorleiterin mit dem richtigen Händchen für die richtige Musik und im<br />

Umgang mit Ihren Chormitgliedern – der Kirchenchor St. Johannes der Täufer<br />

hat sich einer herausragende Stellung innerhalb der geistlichen Chormusik<br />

erarbeitet. Unter dem Dach des Chores versammeln sich neben dem Kirchenchor<br />

augenblicklich noch drei weitere Chöre: das Vocal-Ensemble „Canzona Vocale“,<br />

die „Young Selection“ und die „Rotkehlchen“. Im Laufe der Jahre konnte der<br />

Chor eine reichhaltige Discographie realisieren, die Musikinteressierten einen<br />

hochwertigen Querschnitt ihres Könnens vermittelt.<br />

Die aktiven Mitglieder und deren Stimmen, Fleiß und Disziplin ist eine Sache!<br />

Eine ganz andere hingegen ist das besondere Engagement hinter den Kulissen<br />

des Fördervereins, der für Auftritte, den Zusammenhalt der Chorgemeinschaft<br />

und vor allem für die nötigen fi nanziellen Mittel sorgt. „Wir unterstützen den<br />

Chor in materieller, wie auch ideeller Hinsicht“, erläutern Hans Rosskamp<br />

(1. Vorsitzender des Chors und des Fördervereins) und Hedwig Dercks<br />

(Kassiererin), die natürlich auch beide aktive Chormitglieder sind. Alle zwei<br />

Jahre organisieren sie inzwischen traditionell ganz besondere Konzerte, wie<br />

beispielsweise im vergangenen November das Requiem. Die anderen Chöre<br />

sind mehrheitlich in der Weihnachtszeit unterwegs, um Menschen mit ihrer<br />

Musik zu bereichern. „Der Förderverein will in erster Linie fördern“, so<br />

Hedwig Dercks. „So kümmern wir uns auch um Kompositionen unbekannter<br />

Komponisten und Werke.“ Um das Vereinsleben aktiv und unterhaltsam zu<br />

gestalten, organisiert der Förderverein nach jedem Konzert und auch als<br />

Abschluss der vielen Vorbereitungen ein gemütliches Beisammensein der<br />

Aktiven bei Wein und Häppchen im Pfarrheim – auch um über das Konzert<br />

und das Erlebte zu sprechen und es zu refl ektieren.<br />

2007 gründeten die Mitglieder des Chores den Förderverein. Als wichtige Aufgaben<br />

empfindet es der Verein auch, Musikliebhaber von außerhalb zu interessieren. „Es<br />

müssen bei uns auch nicht nur Lammersdorfer sein“, ergänzt Hans Rossbach. Doch<br />

der rege Förderverein sieht weit mehr Aufgaben für sich. So z. B. die Arbeiten, damit<br />

sich auch die anderen Chöre von St. Johannes der Täufer optimal weiterentwickeln<br />

können. Er kümmert sich selbstverständlich auch um die Belange des Kinderchores<br />

„Rotkehlchen“ (von 4 bis 12 Jahre) und der „Young Selection“ (Jugendliche und<br />

junge Erwachsene). Hier gilt es besonders, sich um die Gesangsförderung zu<br />

kümmern und zum geeigneten, eigenen Repertoire zu finden. „Die Gemeinschaft<br />

des Chores und das unglaubliche Fachwissen und pädagogische Händchen unserer<br />

Chorleiterin Gabriele Scheidtweiler-Pleines, die seit 1998 die Geschicke leitet, beides<br />

führen wir auch über die Proben hinaus in gemeinschaftlichen Zusammenkünften<br />

zusammen, um den Funken der Leidenschaftlichkeit und des Könnens weiterzugeben“,<br />

so Hedwig Dercks und Hans Rossbach weiter.<br />

Allein das unglaublich junge Durchschnittsalter der Aktiven zeigt, dass bei den<br />

Sängerinnen, Sängern und dem Förderverein in Lammersdorf alles richtig gemacht<br />

wird. „Wir laden alle Interessierten herzlich ein, Kontakt zu uns aufzunehmen und<br />

einmal bei einer unserer Proben vorbeizuschauen. Wir freuen uns auf Sie“, lautet<br />

dann auch abschließend die Botschaft des Fördervereins. Weitere Informationen im<br />

Web unter: http://www.kirchenchor-lammersdorf.de.<br />

KULINARISCHE LESUNGEN<br />

AUS DER SERIE OHRENSCHMAUS<br />

1. Juli 2014<br />

Ladies first servieren Ihnen a cappella<br />

ein „schmackhaftes“ Potpourri<br />

AUS DER MÖRDERISCHEN SERIE<br />

2. September 2014<br />

Der Meister des schwarzen Humors, der Autor Ralf<br />

Kramp trifft „Voll ins Schwarze“<br />

30. September 2014<br />

Das Syndikatmitglied Autor Rudolf Jagusch<br />

liest aus seinem neuen Krimi „<strong>Eifel</strong>teufel“<br />

AUS DER SERIE OHRENSCHMAUS<br />

4. November 2014<br />

„Der Troubadour“ Günther Hochgürtel singt<br />

französische und deutsche Chansons<br />

9. Dezember 2014<br />

Der Märchenerzähler, Jens Gottschalk trägt seine<br />

Märchen für Erwachsene vor.<br />

Alle Lesungen mit einem delikaten 3-Gang-Menü,<br />

Espresso und Original Monschauer Senfpraline.<br />

Beginn 19 Uhr, Preis 34,50 Euro.<br />

Reservierung: Tel.: +49 (0)2472-909840 · Laufenstraße 118<br />

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<strong>Eifel</strong><br />

17<br />

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„ME“ bringt mehr als Farbe ins Spiel<br />

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Ob Privathaushalt oder Konzern, ob für die kleine oder große<br />

Geldbörse – Maler- und Lackierermeister Mischa Emons ist der<br />

kompetente Ansprechpartner, wenn es darum geht, Farbe ins<br />

Spiel zu bringen.<br />

„Wir sind nicht nur ein Malerbetrieb, sondern eigentlich Problembeseitiger für<br />

alle Fälle“, betont der in Nideggen-Berg lebende und arbeitende Unternehmer.<br />

Sein Leistungsspektrum ist groß und umfasst weit mehr, als man bei einem<br />

Maler- und Lackiererbetrieb erwartet. Neben den typisch traditionellen Malerund<br />

Lackiererarbeiten, wie beispielsweise Innenanstrich (mit Dispersionsfarbe,<br />

Latex oder Silikat), Lackier- und Lasierarbeiten sowie Fassadenanstrich und<br />

Korrosionsschutz , gehören bei Mischa Emons auch Innenputz, Bodenverlegen<br />

und Aufarbeitung unterschiedlichster Materialien – so auch Parkettböden<br />

verlegen, schleifen und versiegeln – Trockenbau und Feuerschutz, Wärmedämm-<br />

Verbundsystem (WDVS) in EPS oder auf Mineralbasis zum alltäglichen Geschäft.<br />

Doch was dem Unternehmer am wichtigsten ist, bringt er schnell auf einen<br />

Nenner: „Womit wir uns besonders auszeichnen, ist Transparenz, Ehrlichkeit und<br />

Termintreue. Für die optimale Beratung nehmen wir uns alle Zeit, die nötig ist.“<br />

„Ich lebe und arbeite in der <strong>Eifel</strong>. Da ich diesen einzigartigen Landstrich mit<br />

seinen Menschen liebe, gehört es zu meinem Verständnis, dass das Geld, das<br />

hier verdient wird, auch hier bleibt. Deshalb arbeite ich in einem Netzwerk<br />

<strong>Eifel</strong>er Unternehmen, die die gleiche Einstellung haben, wie ich“, erklärt Mischa<br />

Emons („ME“) seine Unternehmensphilosophie.<br />

Foto: Mischa Emons


18<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Geschichten, rund um den<br />

„Holliger Hof“ in Abenden<br />

Nideggener Heimat- und Geschichtsverein publiziert neues Buch<br />

Abenden.<br />

Das romantische Abenden ist immer einen Ausflug wert.<br />

Heinz Bücker und seine neue Publikation.<br />

„Wer die Zukunft gestalten will, muss die<br />

Vergangenheit verstehen“.<br />

Vor diesem Hintergrund sammeln und<br />

forschen viele Geschichtsvereine quer<br />

durch unsere Region. Aus dem Heimatund<br />

Geschichtsverein Nideggen<br />

e. V., hat dessen Mitglied Heinz Bücker ein interessantes<br />

Buch verfasst. „Herr Tichelbäcker, aus<br />

Hürtgenwald-Zerkall, hat in mühseliger Kleinarbeit<br />

die Geschichte des Holliger Hof’s in Nideggen-<br />

Abenden zusammengetragen, aufgearbeitet<br />

und aufgeschrieben. Vom ihm erhielten wir die<br />

Erlaubnis, seine Aufzeichnungen zusammenzufügen<br />

und zum Selbstkostenpreis weiterzugeben“<br />

erklärt Heinz Bücker, Aktivposten des Vereins. Die<br />

Geschichte des Lehnhofes steht stellvertretend für<br />

die bewegten Entwicklungen und Einzelschicksale<br />

vieler Anwesen, Höfe und Familienunternehmen in<br />

unserer Region.<br />

Der große Lehnshof „Holliger Hof“ wird erstmalig<br />

im Jahr 1245 erwähnt. Über Generationen wurde<br />

er von so genannten „Halven“, das heißt Pächtern<br />

bearbeitet.<br />

Im Jahr 1701 übernahm der Schöffe zu Abenden,<br />

Johann Virnich, den Hof als Halven. Bei den Halven<br />

handelt es sich um ausgesprochen angesehene und<br />

wohlhabende Familien, die in der Regel neben dem<br />

Hof auch eigenes Land bearbeiteten. Der Hof gehörte<br />

zum Stift Maria im Kapitol zu Köln. Familie Virnich blieb<br />

Pächter dieses Hofes bis zum Jahr 1812. Zu diesem<br />

Zeitpunkt übernahm die Witwe Elisabeth Virnich den<br />

Hof. Hierzu fuhr sie mehrfach zur Verwaltung nach<br />

Aachen. Nun war man also Eigentümer des Hofes,<br />

den man über einhundert Jahre als Pächter geleitet<br />

und bearbeitet hatte. Aber dass genau mit diesem<br />

Erwerb eigentlich das Ende des „Holliger Hofes“<br />

eingeläutet wurde, das konnte man noch nicht ahnen.<br />

Als das Rheinland durch den Wiener Kongreß 1815<br />

preußisch wurde, geschah etwas, was es bisher noch<br />

nicht gab. Die Rheinländer, die ja nicht preußisch<br />

werden wollten, beharrten auf die Beibehaltung des<br />

französischen Rechts. Dieses sah u. a. die gleichmäßige<br />

Verteilung des ‚Elterlichen Erbes“ auf alle Kinder vor.<br />

In der Zeit vor der französischen Epoche war man stets<br />

darauf bedacht, den Hof in seiner Einheit zu erhalten<br />

und auf keinen Fall aufzuteilen. So wurde kurioserweise<br />

durch das französische Recht, das die Familie<br />

Virnich zum Eigentümer gemacht hatte, der Hof,<br />

bedingt durch die hohe Kinderzahl, zu Tode geteilt.<br />

Der Enkel von Elisabeth Virnich, Arnold Virnich<br />

schrieb über seine Mutter:<br />

„Am 24.11.1892 wollte meine Mutter mit dem<br />

Spaten im Garten einen Stängel Breitlauch<br />

ausgraben, wobei sie sich einen Bruch im rechten<br />

Oberarm zufügte. Zuerst wurde aus Kostengründen<br />

kein Arzt hinzugezogen. Erst als der Zustand sich<br />

verschlechterte, ließ man Dr. Kranz aus Nideggen<br />

kommen. Dieser legte einen Gipsverband an. Die<br />

Mutter kam in die Klinik nach Bonn. Man trug<br />

sie in einem Sessel auf eine Karre und fuhr mit<br />

dieser bis nach Heimbach. Von dort nach Zülpich<br />

und weiter mit der Bahn nach Bonn. Der Arzt in<br />

Bonn wollte jedoch nur gegen Vorkasse die Mutter<br />

behandeln. Diese starb am 19.07.1893. Danach fi el<br />

die Familie auseinander und verteilte sich endgültig<br />

im gesamten heutigen Stadtgebiet von Nideggen.“<br />

Arnold Virnich war wohl der letzte Nachtwächter<br />

in Nideggen. Er schrieb über den „Holliger Hof“ in<br />

seiner Erinnerung während seines Nachtwächterdienstes<br />

in Nideggen: „In der Jugend haben wir auf<br />

Hollig viele Streiche verübt, doch nun, besonders in<br />

der Nacht, kommen mir ernste Gedanken. Ich bin<br />

überzeugt, dass es auf Erden kein vollkommeneres<br />

und beständigeres Glück gibt, als in der katholischen<br />

Religion mit Gottvertrauen und einem ruhigen<br />

Gewissen zu leben. Doch der Hof verfi el zusehends.<br />

Jedoch kehrte 1902 wieder Leben ein. Das Wohnhaus<br />

wurde beim Bahnbau von Düren nach Heimbach an<br />

einen Wirt vermietet. Dieser richtet neben der Kneipe<br />

eine Schlafstelle für die kroatischen Bahnarbeiter<br />

ein. Nach dem Weggang der Kroaten haben wir den<br />

Rest des Hofes abgebrochen und das Holz unter uns<br />

Kinder aufgeteilt.“ Hans Bücker ist sich sicher: „Man<br />

kann davon ausgehen, das sehr viele Nideggener ihre<br />

‚Wurzeln‘ im Holliger Hof fi nden.<br />

Die unterhaltsamen, geschichtlichen Hintergründe<br />

über die bewegten Zeiten des „Holliger Hofes“<br />

können Interessierte nun käufl ich bei Heinz<br />

Bücker, Auf der Komm 14, 52385 Nideggen-Berg,<br />

Tel. 02427-14 80 erwerben.


<strong>Eifel</strong><br />

19<br />

„Von der Idylle in den Schützengräben“<br />

KuK Ausstellung setzt eigene Akzente zum Thema 1. Weltkrieg<br />

Monschau.<br />

Foto: van Londen<br />

Das Kompetenzteam, das die hervorragende Ausstellung realisierte (hinten, v.l.n.r): Ulrich Röthke,<br />

Hans Gerd Lauscher, Hilde Scheidt, Caspar Vallot, Helmut Etschenberg, Dr. Toni Offermann, Bernd Held und<br />

(sitzend, v.l.n.r.) Dr. Nina Mika-Helfmeier und Elisabeth Paul.<br />

Die zweite Ausstellung des Kunstund<br />

Kulturzentrums (KuK) in<br />

Monschau im Jahre 2014 dokumentiert<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Geschichtsverein des Monschauer Landes sowie<br />

dem Kunsthistoriker Ulrich Röthke den Beginn des<br />

1. Weltkrieges anhand der Monschau-Exkursion<br />

des Stuttgarter Akademieprofessors Adolf Hölzel<br />

mit ca. 30 seiner Studenten im Jahre 2012, ihrer zu<br />

diesem Zeitpunkt entstandenen Werke und erklärt<br />

so die Stimmung und Zustände der <strong>Eifel</strong>perle sowie<br />

der Menschen jener Zeit.<br />

Das Interesse an der Eröffnungsveranstaltung war<br />

groß. Auf zwei Etagen werden Zeitdokumente in<br />

Schrift und Bild (Erdgeschoss) und 70 Exponate der<br />

Hölzel-Schüler – auch mit Bezug zu Monschau –<br />

präsentiert. „Mit dem Geschichtsverein Monschauer<br />

Land, dem Kunsthistoriker Ulrich Röthke, dem<br />

Grafi ker Bernd Held, der die begleitende Broschüre<br />

erstellt hat und Jeffrey Mijling, dem guten Geist des<br />

Hauses, der die Ausstellung in den Räumlichkeiten<br />

des KuK umsetzte und privaten Sammlern waren wir<br />

ein erfolgreiches Kompetenzteam, das die vielschichtigen<br />

und komplexen Inhalte spannend verdeutlichen<br />

wird und hoffentlich viele Menschen für das Thema<br />

interessieren kann“, so Dr. Nina Mika-Helfmeier, die<br />

Leiterin des KuK und Initiatorin der Ausstellung bei<br />

der Begrüßung. Städteregionsrat Helmut Etschenberg<br />

begrüßte zahlreiche Gäste des öffentlichen Lebens,<br />

wie Hilde Scheidt, Bürgermeisterin Aachen, Elisabeth<br />

Paul, stellvertretende Städteregionalrätin, Werner<br />

Krickel, (Die Grünen), Stadtrat Monschau, Herbert<br />

Mertens, Stellvertretender Bürgermeister Monschau,<br />

Georg Kaulen, Ortsvorsteher Monschau, und<br />

Kunstexperte Caspar Vallot.<br />

Letzteres trifft sicherlich auf den Ausbruch des Ersten<br />

Weltkrieges zu, der genau 100 Jahre zurückliegt.<br />

Aus diesem Anlass werden zurzeit die historischen<br />

Aspekte dieses einschneidenden Wendepunkts<br />

im 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt der<br />

Öffentlichkeit gerückt. In solch einem Kontext neigt<br />

der Mensch rückblickend, aber auch gegenwärtig<br />

dazu, den Ersten Weltkrieg als ein großes geschichtliches<br />

und schreckliches Ereignis zu betrachten.<br />

Aber was ist mit dem Einzelnen, heute wie damals?<br />

Mit dem Mann, der abends nicht einschlafen kann,<br />

weil er befürchtet, in den Schützengraben berufen<br />

zu werden. Mit der Frau, die Angst hat, ihren<br />

Liebsten und den Vater ihrer Kinder an die Sache<br />

zu verlieren. Einzelschicksale und Perspektiven von<br />

Menschen, die keine Staatsgeschäfte verantworten,<br />

wohl aber Familie, Freunde, Träume, Ziele haben:<br />

Das ist das, was uns wirklich nahe geht, weil wir<br />

es verstehen, weil wir es teilen oder zumindest in<br />

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der Vorstellung teilen können. Darum bin ich sehr<br />

froh, dass wir hier im Kunst- und Kulturzentrum<br />

der StädteRegion eine Ausstellung zeigen, die auf<br />

genau diese Aspekte, auf persönliche Perspektiven<br />

eingeht und dabei sogar Motive präsentiert, die in<br />

unserer Region entstanden sind und sich auf unsere<br />

Region beziehen“, so Helmut Etschenberg über die<br />

aktuelle Ausstellung. Weiter gab er den Gästen<br />

zu bedenken: „Der Erste Weltkrieg hat sieben<br />

Millionen Tote gefordert. Er hat Europa verheert.<br />

Aus Liebe zu unseren Mitmenschen sollten wir aus<br />

der Vergangenheit lernen und müssen Nein zum<br />

Krieg sagen. Denn in den Schützengräben herrscht<br />

keine Idylle und ein Krieg bringt niemals Gutes.“<br />

Monschau Idylle – nur im Kopf<br />

Interessantes wusste Toni Offermann, Geschichtsverein<br />

des Monschauer Landes aus jener Zeit<br />

zu berichten. „Die Stadt Monschau ist nicht als<br />

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20<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Idylle entstanden, sie wurde dazu gemacht. Und zwar ausschließlich im Kopf!<br />

1801 schrieb der damals in einer Monschauer Tuchfi rma angestellte Johann<br />

Conrad Seyler seinem Bruder Benedikt: „Montjoye ist ein kleiner Ort von ca.<br />

300 Häusern, wovon die meisten sehr schlecht gebaut sind, bloß einige Häuser<br />

der Kaufl eute zeichnen sich aus.“ Öde, feucht, unwirklich, eng, ungesund<br />

sind weitere, wenig schmeichelhafte Urteile anderer Ortsansässigen aus der<br />

1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Gut 50 Jahre später schrieb derselbe Seyler,<br />

wie pittoresk und anheimelnd ein Aufenthalt in Monschau sei. Der Wandel in<br />

der Wertschätzung entstand durch Arbeitsbesuche von Malern und Zeichnern<br />

wie Jean Nicolas Ponsart, Francois Antoine Bossuet, Jean Baptiste van Moer,<br />

Paul Lauters, Jacques Francois Joseph Carabin und später Paul Pützhoven-<br />

Hambrüchen, Fritz von Wille, Nicolaas van der Waay, Alfred Holler oder Heinrich<br />

Gesemann. 1865 wurde Monschau auch Objekt der jungen Fotografi e. Ab Mitte<br />

des 19. Jahrhundert vollzog sich demnach ein Wandel in der Wahrnehmung<br />

des Ortes, dem Hans Gerd Lauscher vor wenigen Jahren in einem Aufsatz<br />

nachgegangen ist. In der topographisch bedingten, rein zweckmäßig begründeten<br />

Bauweise des Städtchens im engen Rurtal sahen Fremde plötzlich einen<br />

malerisch empfundenen Formenreichtum der Architektur, interpretierten die<br />

Fachwerkhäuser in den schmalen Gassen ästhetisch und sentimental, aus<br />

romantisch verklärender Perspektive. „Aus dem ursprünglich überfüllten,<br />

ungesunden, schlecht gebauten und übel gelegenen Montjoye wurde nun das<br />

Spitzweg-Idyll, das traumhafte Monschau, das Bilderbuch aus Fachwerk und<br />

Stein, die Postkartenidylle, das Klein-Venedig, Nizza der <strong>Eifel</strong>, die <strong>Eifel</strong>perle<br />

mit nervenstärkender Berg- und Waldluft – ohne dass sich inzwischen baulich<br />

irgend etwas wesentlich verändert hatte.“<br />

Traum und Wirklichkeit<br />

„Wie persönliche Dokumente belegen, empfanden die Exkursionsteilnehmer<br />

um den Akademieprofessor Adolf Hölzel im Jahre 1912, ihren Aufenthalt in<br />

Monschau als überaus produktiv, bereichernd und als eine Zeit fast idealer<br />

Gemeinschaft. Sowohl von Hölzel selbst als auch von seinen Schülern haben<br />

sich wichtige Werke aus jener Zeit erhalten“, wusste Kunsthistoriker Ulrich<br />

Röthke zu berichten. Der erste Teil der im KuK gezeigten Werke dokumentiert<br />

genau diese produktive Zeit. Gezeigt werden Werke von Adolf Hölzel, Hermann<br />

Stenner, Heinrich Eberhard, Josef Eberz und anderen. Dabei lassen sich zum<br />

einen Monschau-Motive fi nden und zum anderen auch religiöse Darstellungen.<br />

Als ein Kennzeichen der Künstlergruppe gilt die besondere Affi nität zu christlichen<br />

Themen. Zwei Jahre nach der <strong>Eifel</strong>fahrt der Gruppe brach der 1. Weltkrieg<br />

aus. Die meisten der männlichen Künstler fanden sich an der Front wieder und<br />

sahen sich mit der grauenvollen Realität des Krieges konfrontiert. Einige, wie der<br />

hoch talentierte Hermann Stenner, fi elen gleich in den ersten Kriegsmonaten.<br />

Diejenigen, die den Krieg überlebten, setzten sich in unterschiedlicher<br />

Art und Weise mit den existentiell bedrohten Geschehnissen auseinander.<br />

Die Stellungnahmen dieser Künstler zum Krieg werden im zweiten Teil der<br />

Ausstellung gezeigt. Das Buch „Krieg und Kunst“ von Hans Hildebrandt bildet<br />

die Grundlage für den dritten Ausstellungsteil. Er hatte die Exkursion persönlich<br />

begleitet. Anhand zahlreicher im KuK gezeigter Dokumente ist erkennbar, dass<br />

er nicht - wie viele seiner Zeitgenossen und Künstlerfreunde – in chauvinistische<br />

Töne verfi el und die gesamte Moderne wie den Expressionismus, Futurismus<br />

und die neuere französische Kunst in Bausch und Bogen verdammte. Ganz im<br />

Gegenteil – er verteidigte die Moderne und kam am Ende seines Buches zu der<br />

Erkenntnis, dass die Menschen nach dem Krieg wieder zu einer „Europa und die<br />

ganze Erde umspannende Kulturgemeinschaft“ fi nden müsse.<br />

Hölzel und seinen Schülern ging es in ihrem Schaffen bis 1914 in erster Linie<br />

darum, Bilder zu gestalten, die als „harmonisches Ganzes“ wahrgenommen<br />

werden sollten. Mit politischen oder sozialkritischen Themen setzten sie sich<br />

im Werk nur am Rande auseinander. Wie die Künstler mit den erschütternden<br />

Ereignissen des Weltkrieges umgingen und diese künstlerisch verarbeiteten,<br />

ist bisher weder in der kunsthistorischen Forschung noch in einer Ausstellung<br />

thematisiert worden. Diese Lücke wird nun im Rahmen der Möglichkeiten im<br />

KuK geschlossen. Die Monschauer Präsentation setzt daher einen eigenen<br />

Akzent in der Vielfalt der Veranstaltungen zum Thema 1. Weltkrieg. Durch<br />

die Präsentation namhafter Künstler der klassischen Moderne erringt die<br />

Ausstellung eine überregionale Bedeutung.<br />

Die Ausstellung „Von der Idylle in den Schützengräben“ ist noch bis Freitag,<br />

5. Mai 2014 in den Räumlichkeiten des KuK, Austraße 9, in Monschau zu sehen.<br />

Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags zwischen 14 und 17 Uhr sowie an<br />

Wochenenden von 11 bis 17 Uhr. Weitere Informationen unter:<br />

www.kuk-monschau.de


21<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Foto: Doris Brandenburg<br />

Foto: Doris Brandenburg<br />

Blick in den Tagungsraum.<br />

Im Palais der Burg Nideggen.<br />

Kulturwarte des <strong>Eifel</strong>vereins<br />

tagen in Nideggen<br />

Informationen zu Thema<br />

„Jüdisches Leben in der <strong>Eifel</strong>“<br />

Nideggen.<br />

Die 45 Kulturwarte der Ortsgruppen des<br />

<strong>Eifel</strong>vereins trafen sich in Nideggen zur<br />

traditionellen Jahrestagung. Neben<br />

diverser Fachreferate, einer Stadtführung<br />

und Busexkursion stand ein Museumsbesuch<br />

auf der Tagesordnung. Am Marktkreuz begann<br />

ein fachkundiger Stadtrundgang unter Führung<br />

des Organisators und Bezirkskulturwartes<br />

Brandenburg, der sein Augenmerk vornehmlich<br />

auf Kirche, Burg, Marienkapelle sowie die<br />

Gedenktafel am Rathaus legte. Nach einem<br />

gemeinsamen Abendessen im Ratskeller zeigte<br />

er den Gästen Bilder aus der Geschichte der alten<br />

Herzogstadt. Der Samstag begann mit einer<br />

Arbeitstagung in der Jugendherberge, die durch<br />

drei Fachvorträge geprägt war. Monika Grübel<br />

M.A. vom Landschaftsverband Rheinland in Bonn<br />

referierte über jüdisches Leben im Rheinland von<br />

der Antike bis zur bürgerlichen Gleichstellung<br />

in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie<br />

beschloss ihre Ausführungen mit einer Präsentation<br />

der ehemaligen Synagoge in Titz-Rödingen, die<br />

von ihr betreut wird. Ludger Dowe, ehemals Leiter<br />

der Kreis-Volkshochschule, befasste sich mit dem<br />

jüdischen Leben im Altkreis Düren und führte in<br />

die nachmittägliche Exkursion ein, indem er das<br />

Schicksal des in Embken geborenen Juden Emil<br />

Kamp und seiner Familie ausführlich umriss. Den<br />

dritten Part übernahm Franz-Josef Brandenburg,<br />

indem er über Nideggen unterm Hakenkreuz<br />

berichtete. Anhand von Zeitzeugnissen legte er<br />

dar, dass die präsentierten Ereignisse genau so<br />

oder ganz ähnlich auch in anderen deutschen<br />

Städten und Gemeinde abgelaufen seien. Überall<br />

habe das Führerprinzip geherrscht; die NSDAP sei<br />

zur allein zugelassenen Partei und alle Bereiche<br />

des öffentlichen Lebens seien „gleichgeschaltet“<br />

worden. Letztlich seien alle Maßnahmen Hitlers<br />

und seiner Schergen nur einem Ziel untergeordnet<br />

gewesen: der NS-Rassenideologie. Erste Station<br />

der nachmittäglichen Exkursion war Wollersheim,<br />

wo Albert Grein, der Vorsitzende des dortigen<br />

Geschichtsvereins, sachkundig durch die beiden<br />

Kirchen und den Stiftshof führte. Besonders beeindruckt<br />

waren die Kulturwarte vom Gedenkbuch in<br />

der Heilig-Kreuz-Kirche, das die Namen von Juliane<br />

und Karoline Kamp enthält, jenen Wollersheimer<br />

Jüdinnen, die von den Nazis ermordet wurden. An<br />

Familie Kamp erinnert seit 2013 ferner eine Stele an<br />

der Ecke Zucker-/Zehnthofstraße. In Embken erwarteten<br />

fünf junge Blauröcke die leider recht durchnässten<br />

<strong>Eifel</strong>freunde, um ihnen über ihre Patenschaft<br />

über den jüdischen Friedhof auf dem Lieberg sowie<br />

ihre Arbeit dort zu berichten. Die Patenschaft<br />

besteht seit dem Herbst 2010. Der Förderverein<br />

der Jugendfeuerwehr Embken/Muldenau ließ<br />

zwischenzeitlich eine Steintafel mit Informationen<br />

zum Friedhof herstellen, die in naher Zukunft dort<br />

aufgestellt wird. Den Abschluss des offi ziellen<br />

Teils dieses Tages, gestaltete Geschichtsexperte<br />

Franz-Josef Brandenburg mit einem Besuch des<br />

„1. Burgenmuseums der <strong>Eifel</strong>“ im Bergfried der<br />

Burg Nideggen. Am Sonntagmorgen refl ektierte<br />

man dann in der Jugendherberge das abgelaufene<br />

Jahr und beriet über noch anstehende Aktivitäten.<br />

Ein Erfahrungsaustausch mit Berichten aus den<br />

einzelnen Ortsgruppen rundete die Veranstaltung ab.<br />

Ihr Ende fand die dreitägige Tagung schließlich mit<br />

einem Vortrag von Professor Schmid über „<strong>Eifel</strong>er<br />

Brauchtum zwischen Medienrummel und Justiz“.


22<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Fotos: Dr. B. Stemmer<br />

Die Koppe ist ein heimischer Kleinfisch und zählt zu den gefährdeten Tierarten.<br />

Bachforelle & Co –<br />

Baumaßnahmen im Kalltal starten im Mai 2014<br />

Rohre mit Absturz stellen unüberwindbare Hindernisse für<br />

Bachbewohner dar.<br />

Im Unteren Kalltal zwischen der Kalltallsperre und der Mündung der Kall in<br />

die Rur bei Zerkall verhindern viele Verrohrungen die Aufwärtswanderungen<br />

von Bachforelle, Koppe und vielen Kleinlebewesen in die Nebenbäche. Hohe<br />

Fließgeschwindigkeiten in den Rohren und Abstürze dahinter machen eine<br />

Durchwanderbarkeit für viele Tiere unmöglich.<br />

Oberhalb der Verrohrungen liegende Bachabschnitte können nicht wiederbesiedelt<br />

werden. Gerade Bachforellen müssen aber zum Laichen in die oberen<br />

Forellenregionen aufsteigen. Hier befi nden sich die optimalen Bedingungen für<br />

die „Kinderstuben“ von Bachforelle und Koppe.<br />

Um die Forst- und Wanderwege in der gewohnten Art zu erhalten und gleichzeitig<br />

die Durchgängigkeit der Bäche wiederherzustellen, werden von Mai bis<br />

September 2014 von den Biologischen Stationen Düren und Städteregion<br />

Aachen insgesamt 14 Verrohrungen in Brücken mit unten offener, natürlicher<br />

Bachsohle umgebaut. Notwendige Wegesperrungen werden durch<br />

Beschilderungen angezeigt. Finanziert werden die Maßnahmen im Rahmen des<br />

fünf Jahre laufenden EU-Projektes Life+ „Rur & Kall – Lebensräume im Fluss“.<br />

In den kommenden Jahren fi nden weitere Maßnahmen zur Wiederherstellung<br />

der Durchgängigkeit (Umbau von Staustufen, Furten und Wehren) sowie zur<br />

Verbesserung der Auenlebensräume (Entfi chtungen, Bewirtschaftung von<br />

Feuchtwiesen) statt.<br />

Kurze Filmbeiträge und aktuelle Informationen fi nden Sie auf der Projekt-<br />

Homepage unter www.rurundkall.de. Für Rückfragen zum Projekt bzw. für<br />

Informationen zu den genauen Bauzeiten etc. stehen Ihnen die Mitarbeiter der<br />

Biologischen Station Düren gerne zur Verfügung: Tel.: 02427 94987-16 oder -17;<br />

Email: astrid.uhlisch@biostation-dueren.de.


23<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Aussteller und Fachpublikum in anregendem Dialog auf der Baumesse Aachen ABIT.<br />

Baumesse ABIT startet bald<br />

Vom 9. bis 11. Mai dreht sich in und um die Albert-Vahle-Halle auf dem CHIO-Gelände<br />

Aachen alles um Bauen, Wohnen, Sanieren und Energie<br />

Seit 2006 ist die Baumesse Aachen<br />

die größte Veranstaltung rund um<br />

Immobilien, Bauen, Wohnen, Sanieren<br />

und Energie in der Region. Jedes Frühjahr<br />

fi nden sich rund 10.000 Besucher in und um die<br />

Albert-Vahle-Halle auf dem CHIO-Gelände ein, um<br />

sich bei rund 150 Ausstellern zu informieren.<br />

Dieses Jahr gibt es etwas ganz Besonderes, denn am<br />

Eröffnungstag der Messe, am Freitag, dem 9. Mai<br />

2014, fi ndet innerhalb der Messe der IMMOBILIEN-<br />

FREITAG statt. In der Mitte der Halle 1 entsteht<br />

eine Sonderfl äche, auf der sich rund 20 regionale<br />

Immobilienmakler präsentieren. Diese Sonderaktion<br />

ist auf den Freitag begrenzt und zielt insbesondere<br />

auf den Kauf und Verkauf von Bestandsobjekten<br />

ab. Kaufi nteressierte Besucher können sich direkt<br />

beim Makler über seine Immobilien informieren.<br />

Eigentümer, die ihre Immobilie verkaufen wollen,<br />

fi nden am IMMOBILIEN-FREITAG ganz sicher ihren<br />

passenden Ansprechpartner. Begleitend dazu sind<br />

die Öffnungszeiten geändert, denn am Freitag ist<br />

die Messe von 12 bis 20 Uhr geöffnet.<br />

Messeorganisator Daniel Hornemann, Geschäftsführer<br />

der ABIT GmbH, spricht aus Erfahrung: „Die Aussteller<br />

der Baumesse Aachen profi tieren von unserem<br />

bewährten Marketingkonzept, das ihnen innerhalb<br />

kürzester Zeit viele neue Kunden bringen kann. Auf<br />

der Baumesse Aachen werden Kontakte geboren und<br />

Geschäfte gemacht. Hier können sich die regionalen<br />

Unternehmen aus dem Bauhaupt- und -nebengewerbe<br />

sowie aus dem gesamten Immobilienbereich<br />

persönlich dem Kunden vorstellen. Auf diese Weise<br />

demonstrieren sie ihre Leistungsfähigkeit – zielgerichtet<br />

und ohne Streuverluste.“<br />

Für die Besucher gibt es eine unerschöpfl iche<br />

Fülle an Informationen und Neuigkeiten aus dem<br />

Bausektor. Hier nur einige der brandheißen Themen:<br />

- Neubau, Grundstücke und Finanzierung, Anlage<br />

- Schwimmendes Ferienhaus, Wohnen auf dem<br />

Wasser „von Möwen geweckt werden“<br />

- Energie von Solar über Wärmepumpe, Pellets bis<br />

Öl und Gas<br />

- Wintergärten, Markisen, Fenster, Türen<br />

- Badsanierung, barrierefreies Bauen<br />

- ökologische Baustoffe<br />

- individuelle Möbel vom Tischler<br />

- Sicherheit, Alarmanlagen<br />

- Wellness<br />

- Gartenbau<br />

- Objektpfl ege/-betreuung und<br />

Hausmeisterdienste: Winterdienst, Gartenpfl ege<br />

- Lüftungsanalgen gegen Schimmel, Pollen und für<br />

ein besseres Raumklima<br />

- Böden: von Parkett über Fliesen und Naturstein<br />

bis PVC<br />

Darüber hinaus gibt es ein hochinteressantes<br />

Programm mit vielen kompetenten Fachvorträgen<br />

ausgewählter Experten. Noch eine Neuerung:<br />

NetAachen bietet allen Besuchern einen<br />

kostenlosen WLAN-Internetzugang während des<br />

Messebesuches.<br />

Die Öffnungszeiten stellen sich wie folgt dar:<br />

9. – 11. Mai 2014, Fr. von 12 – 20 Uhr, Sa./So.<br />

10 – 18 Uhr geöffnet. Die Baumesse Aachen fi ndet<br />

in der Albert-Vahle-Halle auf dem CHIO-Gelände,<br />

Aachen, Krefelder Str. statt. Der Eintritt beträgt 4 € /<br />

ermäßigt 2 €, Jugendliche bis 16 Jahre.<br />

Alle Infos fi nden Interessierte unter<br />

www.baumesse-aachen.de<br />

9.-11. Mai 2014<br />

NEU!<br />

IMMOBILIEN<br />

Kauf<br />

Verkauf FREITAG<br />

CHIO-Gelände | Krefelder Straße<br />

Fr 12-20 Uhr, Sa + So 10-18 Uhr<br />

Eintritt: 4 € | Reduziert: 2 €<br />

Kinder bis 16 Jahre Eintritt frei<br />

www.baumesse-aachen.de | 0241 - 413 84 20

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