15.07.2015 Aufrufe

Komplett - Das Sauerlandmagazin Juni 2015

In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause

In diesem Heft u.a.: Idylle pur auf der Lenne + So wird man Schützenkönig + Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause

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<strong>Das</strong> SauerlandmagaziN<br />

Ein starkes Stück Sauerland<br />

3,80 Euro<br />

<strong>Das</strong> SauerlandmagaziN <strong>Juni</strong> / Juli <strong>2015</strong><br />

zwischen Verse und Sorpe<br />

Plettenberg<br />

Idylle pur auf der Lenne<br />

Kanutour auf dem Plettenberger Amazonas<br />

Sauerland<br />

Ultimative Tipps für den Urlaub zu Hause<br />

Ausflugsziele, Abenteuer und Erholung<br />

Sauerland<br />

So wird man Schützenkönig<br />

Alle Schützenfesttermine im Überblick<br />

ISSN 2363-6777<br />

www.<strong>Komplett</strong>-magazin.de


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VORWORT<br />

<strong>Komplett</strong>. . .<br />

. . . begrüßt den Sommer und nimmt Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mit zu den vielfältigen<br />

Freizeitmöglichkeiten im Sauerland. Erleben Sie die Lenne bei einer Paddeltour<br />

mit den Kanuten des TV Jahn Plettenberg, entdecken Sie die Welt der Wissenschaft<br />

neu und auf unterhaltsame Weise in der neu gestalteten und erheblich erweiterten<br />

Phänomenta in Lüdenscheid und besuchen Sie den Erlebnisbauernhof Schultenhof in<br />

Balve-Leveringhausen. <strong>Das</strong> Sauerland bietet viel für den Urlaub zu Hause. Lassen Sie sich<br />

von KOMPLETT anregen, die Attraktionen in unmittelbarer Nähe und die Schönheit der<br />

sauerländischen Berge und Wälder neu zu entdecken!<br />

Sommer – das heißt Schützenfestsaison im Sauerland. Bis zum August vergeht kein<br />

Wochenende ohne ein Schützenfest. KOMPLETT gibt Ihnen den kompletten Überblick<br />

über alle Festtermine in Balve, Finnentrop, Herscheid, Neuenrade, Plettenberg, Sundern<br />

und Werdohl – und informiert darüber hinaus im Veranstaltungskalender in der Heftmitte<br />

über viele weitere kulturelle Glanzlichter im <strong>Juni</strong> und Juli.<br />

In einer weiteren Folge der Reportagereihe „Wie wohnst Du?“ haben Pia Mester<br />

und Martin Büdenbender diesmal die Familie Karin und Jens Vieregge in Plettenberg<br />

besucht. Lesen Sie, wie sich ihre gemeinsame Leidenschaft zum Fliegen mit ihrem<br />

Hausbau verbunden hat. Eine weitere Reihe setzen wir mit der Reportage über die<br />

Oldtimerwerkstatt in Werdohl fort. Zwischenzeitlich brachliegende Industriegebäude<br />

werden mit neuen Ideen wieder mit Leben gefüllt.<br />

<strong>Das</strong> Ende des 2. Weltkriegs in Europa jährte sich am 8. Mai zum 70. Mal. Dieser<br />

schreckliche Krieg, der auf allen Kontinenten wütete, und die unmenschliche Herrschaft<br />

des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland dürfen nicht in Vergessenheit<br />

geraten. „Erinnern heißt sich stellen, vergessen heißt Flucht vor der Wirklichkeit<br />

und damit Flucht vor der Verantwortung“, schrieb Rita Süssmuth im April 1995 in<br />

der „Zeit“. Für KOMPLETT stellt Dr. Dieter Krach aus Plettenberg Aufzeichnungen aus<br />

seinen Tagebüchern zur Verfügung. Er hat darin zeitnah<br />

seine Erlebnisse als 19-jähriger Soldat in den letzten<br />

Kriegswochen niedergeschrieben. Als einer der<br />

wenigen noch lebenden Zeitzeugen ist es ihm ein<br />

Herzensanliegen, seine Erinnerungen zu teilen<br />

und damit den nachfolgenden Generationen<br />

die schreckliche Wirklichkeit des Krieges als<br />

Warnung vor Augen zu führen, auf dass sich<br />

Gleiches nie wiederholen möge.<br />

Danke, dass Sie KOMPLETT lesen! Wir wünschen<br />

Ihnen einen tollen Sommer und vor allem:<br />

Bleiben Sie komplett!<br />

Bernhard Schlütter<br />

und Heiko Höfner<br />

3


Titelfoto Martin Büdenbender<br />

Zukunft gestalten - SGV im gesellschaftlichen Wandel<br />

Alles drin<br />

Zukunft gestalten<br />

SGV stellt sich gesellschaftlichem Wandel......................8<br />

Werdohl spart Energie mit Konzept...............................23<br />

Herscheid baut am „Haus der Bildung“.........................27<br />

Neuer Schwung für Plettenberger Hospiznetzwerk......40<br />

Interview mit Jochen Weber: Zukunft der Realschule... 54<br />

Vor 40 Jahren: Weg frei zum Abitur für Realschüler.....56<br />

Bahnstrecke „Herscheider“ vor 100 Jahren eröffnet....60<br />

Weltkriegserinnerungen von Dr. Dieter Krach.......... 74<br />

Echter Sauerländer - Im Laufschritt über die Alpen<br />

Echte Sauerländer<br />

Wie wohnst Du? Ein Dach zum Abheben.................. 16<br />

Im Laufschritt über die Alpen.........................................20<br />

Dagmar Freitag jubelt mit Bundestags-Borussen.... 32<br />

Wie werde ich Schützenkönig/in?............................ 34<br />

Wie Plettenberg Bay zu seinem Namen kam...............44<br />

Leidenschaftliche Liebhaber von Garagengold.............76<br />

<strong>Komplett</strong> lecker und gemütlich<br />

<strong>Komplett</strong> lecker - Schlemmen im Sommer<br />

Schlemmen im Sommer ........................................... 28<br />

Unter der Linde lässt‘s sich gut tafeln ...................... 48<br />

Kolumne Vom Kopf zum Schwanz ............................ 50<br />

Endlos-Pool mit Sorpe-Blick ...................................... 52<br />

Vegan im Alltag - Schüler machen den Test.................64<br />

Kultur komplett<br />

GrutmeckeJazz mit BommeckeBop............................. 7<br />

Schützenfest, woll! <strong>Das</strong> Buch für den Schützen....... 39<br />

Kunstwerkstatt für Ferienkinder ............................... 71<br />

Kultur komplett - GrutmeckeJazz


<strong>Komplett</strong> erleben<br />

Entdecken und staunen in der Phänomenta............ 13<br />

Abenteuer und Erholung auf dem Bauernhof.......... 14<br />

Schützenfesttermine komplett.................................. 36<br />

Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! ...........42/43<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv - Plettenberger Amazonas<br />

50 Jahre Realschule Plettenberg: Ehemaligenball... 55<br />

Elsper Zugnummer wird aufgemöbelt...................... 62<br />

Neuenrader Zeltgaudi auf dem Wall..............................69<br />

Aktionen: Motte-Führung und Walderlebnispfad..... 81<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv<br />

Geben Sie der P-Weg-Ziege einen Namen................. 6<br />

Idylle pur auf dem Plettenberger Amazonas........... 10<br />

Mit dem Gleitschirm der Sonne entgegen............... 24<br />

1. Sportabzeichentag in Neuenrade......................... 51<br />

<strong>Komplett</strong> beraten - Altersmedizin<br />

Segwaypolo: Mammuts auf zwei Rädern................. 66<br />

Ein Paradies für fette Reifen...................................... 68<br />

<strong>Komplett</strong> beraten<br />

Die perfekte Hausbesichtigung................................. 26<br />

<strong>Das</strong> gehört in die Reiseapotheke.............................. 38<br />

Altersmedizin im Krankenhaus Plettenberg............. 47<br />

Wasserdicht: Keller von innen sanieren................... 70<br />

Berufswelt Sauerland<br />

Clown steht bei Rapp für Kundenfreundlichkeit ..... 19<br />

Berufswelt Sauerland - Energieprobleme gelöst<br />

Rötelmann macht Löschanlagen sicher.................... 58<br />

Schniewindt löst Energieprobleme........................... 72<br />

<strong>Komplett</strong> in eigener Sache<br />

Hubbi-Krimi Frühschwimmer..................................... 78<br />

Impressum ................................................................. 81<br />

Hankes Döneken ........................................................ 82<br />

<strong>Komplett</strong> im Abonnement ........................................ 83<br />

<strong>Komplett</strong> erleben - Phänomenta


Geben Sie der<br />

P-Weg-Ziege<br />

einen Namen<br />

Sie wird drei Jahre alt und hat noch keinen Namen. Die<br />

grün getupfte Ziege empfängt seit 2013 beim P-Weg-<br />

Marathon die Läufer und Mountainbiker hoch oben auf<br />

der Bracht. <strong>Das</strong> P-Weg-Team und das <strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

möchten der Ziege nun endlich einen Namen geben<br />

und rufen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, auf, Vorschläge<br />

zu machen. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf!<br />

Senden Sie ihren Namensvorschlag per E-Mail an die<br />

Adresse ziege@p-weg.de. Unter allen Einsendungen,<br />

die bis zum 10. Juli <strong>2015</strong> eingehen, verlost das P-Weg-<br />

Team einen iPod Nano.<br />

Aus den Vorschlägen trifft das P-Weg-Team eine Vorauswahl<br />

und stellt diese dann auf seiner Homepage p-weg.<br />

de zur Abstimmung. „Am P-Weg-Wochenende werden<br />

wir dann den Namen der Ziege bekannt geben“, verspricht<br />

Kay Hömberg vom P-Weg-Team.<br />

Zur Erinnerung: Der P-Weg-Marathon findet in diesem<br />

Jahr ausnahmsweise am ersten Septemberwochenende<br />

(4. – 6.9.) statt. Die Teilnehmerfelder für Fußgänger,<br />

Läufer und Radfahrer waren keine zwei Tage nach Öffnung<br />

des Anmeldeportals ausgebucht. Es besteht aber<br />

noch die Möglichkeit, über die Nachrückerliste einen<br />

Startplatz zu bekommen.<br />

6


GrutmeckeJazz mit<br />

BommeckeBop<br />

<strong>Das</strong> Plettenberger Jazzensemble<br />

BommeckeBop, lädt gemeinsam mit<br />

dem SGV Eiringhausen für Samstag, 6.<br />

<strong>Juni</strong>, ab 10.30 Uhr zum Jazzfrühschoppen<br />

in die Grutmecke ein. Seit September<br />

2012 musizieren Max Kontak<br />

(Piano), Kay Langhammer (Gitarre),<br />

Florian Schöttler (Schlagzeug) und<br />

Jan Kallweit (Saxophon) gemeinsam<br />

mit ihrem ehemaligen Mathepauker<br />

Michael Melchior (Bass). Seit kurzem<br />

werden sie bereichert von<br />

der einfühlsamen Sängerin<br />

Gabriele Wienand. Gespielt<br />

werden vornehmlich Jazz-<br />

Standards verschiedener<br />

Stile wie Swing, Bebop,<br />

Bossa Nova und Hard Bop.<br />

Mit dabei sind eingängige<br />

Klassiker wie „Summertime“<br />

oder „Take Five“,<br />

aber auch mal ein modales Stück wie<br />

„So What“.<br />

Der Jazzfrühschoppen GrutmeckeJazz<br />

beginnt am 6. <strong>Juni</strong> um 10.30 Uhr. Bei<br />

Bier und alkoholfreien Getränken sowie<br />

verschiedenen kleinen Speisen<br />

kann jederman einige Stunden lang<br />

jazzigen Klängen lauschen. Veranstaltungsort<br />

ist das Vereinsheim des<br />

SGV Eiringhausen in der Bannewerthstraße<br />

34. Der Eintritt ist frei.<br />

Neuenrader Radsportler<br />

laden zur Familientour ein<br />

Bei der RTF am 2. August gibt es eine Strecke<br />

für Großeltern und Enkel und vier für sportlich<br />

ambitionierte RTF-Fahrer<br />

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Plettenberg macht die Hörprobe:<br />

ERFAHREN SIE ALLES<br />

ÜBER GUTES HÖREN.<br />

Familienfreundlich kann die Radsportabteilung<br />

des TuS Neuenrade<br />

gut. Die radelnden Ehrenamtler veranstalten<br />

am Sonntag, 2. August,<br />

ihre jährliche Rad-Touristik-Fahrt<br />

(RTF). Gestartet wird von 8 bis 12 Uhr<br />

am Schulzentrum Niederheide. Jeder,<br />

der ein Fahrrad hat, kann dabei sein,<br />

ambitionierte Radsportler ebenso<br />

wie Familien mit Kindern.<br />

Insgesamt stehen fünf Strecken mit<br />

unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />

zur Auswahl. „Die kürzeste Strecke<br />

von rund 20 Kilometern ist die<br />

Familientour“, berichtet Radsport-<br />

Pressewart Stefan Prior. Sie führt über<br />

den neuen Radweg und Feldwege.<br />

Im Ziel warten selbst gebackener Kuchen<br />

und erfrischende Getränke auf<br />

die Radler.<br />

„Sportlich ambitioniert“ kann die<br />

TuS-Radsportabteilung natürlich<br />

auch. Die RTF-Strecken sind zwischen<br />

41 und 151 km lang. Zwischen 721<br />

bis 2385 Höhenmeter sind zu überwinden.<br />

„Die Strecken sind komplett<br />

ausgeschildert, unterwegs sind alle<br />

20 Kilometer Versorgungsstationen“,<br />

erläutert Stefan Prior. Pokale gibt es<br />

für den jüngsten und den ältesten<br />

Teilnehmer. Zudem werden die drei<br />

stärksten Mannschaften ausgezeichnet.<br />

In der Startgebühr ist die Strecken-Verpflegung<br />

enthalten. ut<br />

• Kostenlose Hörtests<br />

• Kompetente Hör-Beratung<br />

• Probetragenmodernster<br />

Hörsysteme und vieles mehr<br />

7


SGV stellt sich dem Text und Fotos Martin Büdenbender<br />

gesellschaftlichen Wandel<br />

Abteilung Eiringhausen spricht mit innovativen Angeboten neue Mitglieder an<br />

<strong>Das</strong> Wandern ist des Müllers Lust. Spaß am Wandern hat<br />

der Müller immer noch, aber der Berufsstand stirbt langsam<br />

aus. Es gibt nicht mehr viele Müller.<br />

Dem Sauerländischen Gebirgsverein (SGV), mit seinen<br />

mehr als 37.500 Mitgliedern<br />

immer noch<br />

Outdoor-Erlebnis statt Wandern<br />

Gleichzeitig entwickelt der SGV neue Ideen. SGV-Präsident<br />

Dr. Andreas Hollstein verspricht: „Insbesondere jungen<br />

Menschen und Familien wollen wir zeigen, dass unsere<br />

ständig weiterentwickelten und den Bedürfnissen<br />

der Zeit angepassten SGV-Ange-<br />

Geocaching fasziniert Jung und Alt<br />

bote auch in ihrem Leben für den<br />

richtigen Kick sorgen können.“<br />

Beim SGV sind Kinder willkommen<br />

der größte Wander- und Freizeitverein<br />

in NRW, der in diesem<br />

Jahr seinen 125. Geburtstag feiert, gehen die Mitglieder<br />

verloren. Eine negative Entwicklung, die in den<br />

letzten Jahren viele Vereine beklagen. So zählte der SGV-<br />

Bezirk Unter-Lenne mit seinen Abteilungen Affeln, Altena,<br />

Dahle, Dresel, Elsetal, Evingsen, Herscheid, Küntrop,<br />

Neuenrade, Plettenberg, Ohle, Eiringhausen, Holthausen,<br />

Rahmede, Versetal und Werdohl noch 2004 fast 2800<br />

Mitglieder. Vergangenes Jahr waren es nur noch 1948.<br />

Die Abteilung Plettenberg löste sich 2013 auf. Der SGV<br />

Werdohl wird sich bald auflösen und auch andere Abteilungen<br />

fürchten um ihr Fortbestehen.<br />

Wie reagiert der SGV in seinem Jubiläumsjahr auf diese<br />

Entwicklung?<br />

„Wir können voller Stolz auf eine 125-jährige Geschichte<br />

mit vielen großartigen Erlebnissen und Momenten zurückblicken.<br />

Aber wir müssen uns nichtsdestotrotz dem<br />

gesellschaftlichen Wandel stellen“, bilanziert SGV-Marketing-Managerin<br />

Nadja Schulte. Generell gehe das ehrenamtliche<br />

Engagement in den Vereinen zurück. Daher<br />

gelte es jetzt, das Ehrenamt zu stärken und so in die Zukunft<br />

zu investieren. „Hierfür steht beim SGV das Projekt<br />

Ehrenamtsentwicklung, welches wir gemeinsam mit einigen<br />

Abteilungen erarbeiten. Es geht darum, die Abteilungen<br />

vor Ort zu stärken und zu unterstützen.“<br />

Stichwort:<br />

Der SGV feiert dieses Jahr<br />

seinen 125.Geburtstag<br />

„S‘Ourland“.<br />

S’Ourland ist die junge Outdoor-Erlebnis-Marke des SGV.<br />

Für junge Menschen werden attraktive, informative und<br />

sportliche Veranstaltungen angeboten, Fun-Sportarten<br />

vorgestellt und Fun-Contests veranstaltet. Stichwort „Gesundheitswandern“:<br />

Ausgebildete Gesundheitswanderführer<br />

bieten Wanderungen mit Gymnastik in der Natur<br />

an. Stichwort Schulwandern: Die SGV-Abteilungen vermitteln<br />

Wanderungen für Kindergärten und Schulen unter<br />

der Leitung von Rangern des Landesbetriebes NRW-<br />

Wald und Forst.<br />

Aber auch die Abteilungen selbst fordert die SGV-Marketing-Managerin<br />

dazu auf, ihre Angebote an den Interessen<br />

der Menschen auszurichten. Wie das geht, zeigt<br />

beispielhaft der SGV Eiringhausen. 2004 knapp 400 Mitglieder<br />

zählend, hat die Abteilung in den vergangenen<br />

zehn Jahren kaum Federn gelassen. <strong>Das</strong> hat seinen guten<br />

Grund: Die aktuell 369 Mitglieder treffen sich nämlich<br />

nicht nur zur traditionellen Wanderung im heimischen<br />

Forst. Vielmehr hat der rührige Verein in den letzten Jahren<br />

eine Vielzahl von Aktivitäten mit in sein Programm<br />

aufgenommen, die zwar alle mit körperlicher Betätigung<br />

in Wald und Flur zu tun haben, aber eben viel mehr im<br />

8


Trend der Zeit liegen, als das, was man hinlänglich mit<br />

dem Wort Wandern verbindet.<br />

Walking, Radeln und Geocaching<br />

Reger Beteiligung erfreuen sich zum Beispiel die Nordic-<br />

Walking- und Radfahrtreffs des SGV Eiringhausen in Plettenberg.<br />

Drei Walkinggruppen hat Doris Kunath in den<br />

letzten zwei, drei Jahren ins Leben gerufen und setzt so<br />

Woche für Woche etwa 30 Plettenberger in Bewegung.<br />

Dazu kommt noch der Fahrradtreff, der sich ebenfalls<br />

wachsender Beliebtheit erfreut. Dabei steht das Angebot<br />

nicht nur den SGV-Mitgliedern offen. „Gäste sind grundsätzlich<br />

bei uns willkommen“, betont<br />

Vorsitzender Joachim Windhuis<br />

und verweist auf das umfangreiche<br />

Veranstaltungsprogramm des<br />

SGV Eiringhausen<br />

(www.sgv-eiringhausen.de).<br />

Verein alles zu bieten hat.“ Da passt das nächste Projekt<br />

gut ins Bild: Die brachliegende Boulebahn am Bahnhof<br />

Plettenberg will der SGV zusammen mit dem Heimatkreis<br />

neu beleben und die Plettenberger zum gemeinsamen<br />

Boule-Spiel einladen.<br />

Neben Wandern (hier an der Nordhelle) ..<br />

.. und Nordic-Walking an.<br />

..bietet der SGV Eiringhausen auch Radsport..<br />

Da liest man<br />

dann von offenen<br />

Stammtischen<br />

und gemütlichen<br />

Klön-Nachmittagen<br />

oder einer Kräuterführung in der Grutmecke. Und<br />

man wundert sich darüber, dass ein Wanderverein nicht<br />

nur Volkslieder kennt, sondern auch zum Jazz-Frühschoppen<br />

einlädt. Die Trendsportart Crossboccia haben die Eiringhausener<br />

dieses Jahr frisch ins Programm genommen<br />

und Ostereiersuchen per GPS hat auch noch nicht<br />

jeder ausprobiert. „Am Geocaching haben Jung und Alt<br />

viel Spaß“, freut sich Jugend- und Familienwartin Petra<br />

Sulitze. Für die Jüngsten veranstaltet die Abteilung auch<br />

schon mal einen Ausflug mit Ponyreiten, lädt zu Nachtwanderungen<br />

ein oder baut mit Kindern und Jugendlichen<br />

Nistkästen.<br />

Offen und lebendig solle es im SGV Eiringhausen auch<br />

in Zukunft weitergehen, versichert Vorsitzender Joachim<br />

Windhuis. Unterstützt von einem engagierten 16-köpfigen<br />

Vereinsvorstand will er weiter an der Außendarstellung<br />

arbeiten. „Denn es ist uns wichtig“, so Windhuis,<br />

„dass möglichst viele Plettenberger wissen, was unser<br />

„Endlich, meine eigene Wohnung!“<br />

War doch ganz einfach! Denn bei der Wohnungsgenossenschaft<br />

gwu gibt’s großen Komfort zu kleinen<br />

Preisen. Schließlich fließen hier alle Mieterlöse automatisch<br />

wieder in die Wohnungsqualität. Mehr Vorteile<br />

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9


10<br />

Idylle pur auf dem<br />

Plettenberger Amazonas<br />

Text Rüdiger Kahlke<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Frisch ist es geworden. Im Westen, über der ehemaligen<br />

Fischbauchbogenbrücke am Kahley, wirft die Sonne<br />

an diesem Abend noch einen fahlen Lichtstrahl auf die<br />

Lenne. Feierabend. Die Kanuten des TV Jahn Plettenberg<br />

heben am Anleger im Böddinghauser Feld die Boote aus<br />

dem Wasser. Während sie Kanus und Ausrüstung wieder<br />

in ihrem Domizil an der Realschule verstauen, haben ein<br />

paar Vereinsmitglieder bereits den Gas-Kocher „angestocht“.<br />

Im Topf dampft Chili Con Carne, macht Appetit<br />

auf den gemütlichen Teil des Trainings.<br />

Familiär geht es bei den Plettenberger Kanuten zu. Jeder<br />

hilft jedem, als es am Nachmittag darum geht, die Boote<br />

und Ausrüstung auf den Hängern zu verstauen. Die<br />

meisten haben sich schon in die<br />

Neopren-Anzüge gezwängt.<br />

Paddel, Schwimmwesten,<br />

Helme. An alles<br />

muss gedacht<br />

werden, bevor<br />

es im Konvoi<br />

mit Pkw<br />

und Hängern<br />

flussaufwärts<br />

geht zur<br />

Bahnbrücke<br />

bei Siesel. Eng<br />

ist es an der<br />

B 236. Lkw rauschen<br />

vorbei, während<br />

die Boote zügig abgeladen werden. Westen an,<br />

Helme auf. Die Großen schnappen sich ihren Einer-Kajak,<br />

gehen die etwa 40 Meter bis zur Einsatzstelle unterm<br />

Viadukt. Andere tragen die größeren Boote gemeinsam<br />

zum Fluss. Während die Ersten lospaddeln, hängen wir<br />

mit unserem Kanu im seichten Wasser auf Steinen fest.<br />

Steuermann Heiko Salewski (63) kann sich da noch so<br />

ins Zeug legen, ohne Schiebehilfe von außen kommen<br />

wir nicht weg. Ich darf vorne sitzen – der Fotos wegen.<br />

Dahinter mühen sich Lisa und Emely, beide sieben Jahre<br />

alt, mal mit dem Paddel ab oder sie feixen rum. Die Mädels<br />

sind erstmals mit der Gruppe auf der Lenne unterwegs.<br />

Lisa ist schon mal mit ihrem Papa gepaddelt und<br />

hat ihre Freundin zum Training mitgebracht.<br />

Eskimo-Rolle wird im warmen<br />

Aqua-Magis-Pool trainiert<br />

Schwimmen können beide. - Ein Muss<br />

für die Kinder, die in der Kanu-Abteilung<br />

mitmachen wollen. Jetzt<br />

müssen sie erst noch lernen, geradeaus<br />

zu paddeln. „<strong>Das</strong> ist das<br />

Schwierigste für die meisten“,<br />

sagt Übungsleiter Ralf Kunen, der<br />

mit im Boot sitzt. Aber dann, irgendwann,<br />

greifen die Automatismen.<br />

„Wie beim Rad fahren“, erklärt<br />

Kunen, „die Technik sollte man<br />

drauf haben.“


Dafür wird auch in den Wintermonaten trainiert. Im<br />

Aqua-Magis können die Wassersportler dann die Eskimo-Rolle<br />

üben, sich wieder aufzurichten oder die Kurventechnik.<br />

Im Schwimmbecken geht es auch darum,<br />

schnell aus dem Boot rauszukommen. Auch das wird<br />

„so früh wie möglich geübt“, sagt Ralf Kunen. Damit<br />

soll Panik gar nicht erst aufkommen, wenn jemand mal<br />

kentert. Kraft und Ausdauer spielen erst bei Gewässern<br />

mit stärkerer Strömung oder bei Hochwasser eine Rolle.<br />

Wasser ist deutlich sauberer geworden<br />

Obwohl hinterm Ufergebüsch die vielbefahrene B 236<br />

vorbei führt, fühlt man sich auf dem Fluss wie in einer<br />

anderen Welt. Ursprüngliche Natur. Klares Wasser. „<strong>Das</strong><br />

ist seit 1994 deutlich sauberer geworden“, sagt Ralf Kunen.<br />

Fische springen, tauchen, Ringe auf dem Wasser<br />

hinter sich lassend, wieder ab, was Lisa zu der Frage<br />

veranlasst, „ob es hier wohl auch Haie gibt“. Ein Eisvogel<br />

verschwindet im Ufer-Dickicht. Idylle pur. Ein Stück<br />

Urwald im industriereichen Lennetal. - Eine Paddeltour<br />

auf dem Plettenberger Amazonas.<br />

Dabei steht die Lenne nicht im Ruf, ein Paradies für Wassersportler<br />

zu sein. „Schiffbar“ ist sie wegen der geringen<br />

Wassertiefe oberhalb von Plettenberg ohnehin<br />

kaum, sieht man von Hochwasser ab. Ein paar Plettenberger<br />

um Martin Zimmer entdeckten vor 40 Jahren den<br />

Fluss und den Kanu-Sport für sich. Sie gewannen Schulleiter<br />

Hans Günter Lubeley für den Sport. Bald paddelten<br />

auch Schüler aus den Sport-AGs der Schulen. So kam<br />

auch Übungsleiter Ralf Kunen ins Boot und auf die Lenne.<br />

Mitte der 1980er Jahre entstand daraus die Kanu-Abteilung<br />

des TV Jahn Plettenberg, erzählt Vorsitzender Jens<br />

Barwich. Seither ist die Abteilung gewachsen. Statt in<br />

einer Garage lagert die Ausrüstung im Untergeschoss der<br />

Realschule, nur ein paar Schritte vom betonierten Anleger<br />

an der Lenne entfernt. Vom kleinen, wendigen Einer-Kajak<br />

bis zum großen Kanu reicht die Boots-Palette.<br />

Auf 30 Boote können die Sportler zugreifen. Wer schon<br />

länger paddelt, sich neu ausgerüstet hat, „hat seine alten,<br />

noch brauchbaren Sachen hier hingehängt“, verweist<br />

Jens Barwich auf Spritzdecken, Helme, Paddel oder<br />

Neoprenanzüge. Da kann sich der Nachwuchs bedienen.<br />

Wunsch: Bürgermeister<br />

sollte mal Bagger schicken<br />

Anfänger wie Lisa oder Emely fahren erstmal bei anderen<br />

mit „Wir versuchen da zu vermitteln“, sagt Ralf Kunen.<br />

Jugendarbeit steht bei den 40 Mitgliedern der Abteilung<br />

hoch im Kurs. Damit es nicht zu eintönig wird,<br />

geht es zwischendurch auch zu anderen Revieren. Ralf<br />

Kunen: „Bei den Monatsfahrten sucht jemand einen Fluss<br />

aus.“ Sonntags zieht die Kanuten-Familie aufs Wasser.<br />

„Jeder hat seinen Lieblingsfluss“, sagt Kunen. <strong>Das</strong> Konzept<br />

kommt an. Anna-Lena (12) ist seit zwei Jahren dabei.<br />

Sie „wollte was machen, was nicht jeder macht.“<br />

„Weil es Spaß macht“, kommt auch Marit (11) zum Training<br />

- selbst bei schlechtem Wetter.<br />

Inzwischen ist der Eintopf fertig. Zum Chili con carne<br />

gibt’s den Rückblick auf die gerade beendete Tour. Gemütlich<br />

war es - ohne Haie oder Krokodile, über die Linda<br />

und Emely gefeixt haben. „Naturerlebnis und Gemeinschaft<br />

gehören stets dazu“, resümiert Vorsitzender<br />

Jens Barwich. Einziger Aufreger: ein Angler im Fluss, der<br />

die Kanuten verflucht, das Revier für sich reklamiert. <strong>Das</strong><br />

sehen die Paddler anders. Sie wünschen sich ein friedliches<br />

Nebeneinander und dass der Bürgermeister mal<br />

einen Bagger schickt, um die Einsatzstelle etwas vertiefen<br />

zu lassen. Damit der Paddel-Spaß nicht schon zum<br />

Start auf Steinen ins Stocken kommt.<br />

11


• Die Kanu-Abteilung des TV Jahn Plettenberg besteht seit<br />

30 Jahren. Sie wurde am 25. Januar 1985 gegründet.<br />

• Triebfeder waren das Interesse einiger begeisterter<br />

Plettenberger Kanuten um Rainer Richter, Martin Zimmer<br />

und Wolf-Dietrich Groote.<br />

• Aus ihrem Engagement und der Zusammenarbeit mit<br />

den Schulen im Böddinghauser Feld erwuchs die Kanu-Abteilung.<br />

• Sie hat seit Sommer 1985 ein festes Domizil in der Realschule,<br />

nur wenige Schritte vom Lennedamm entfernt.<br />

Kontakte und Trainingszeiten: www.jahn-plettenberg.de<br />

Weitere Paddel-Möglichkeiten:<br />

Einsatzstelle für Kanus in Werdohl, Rathaus-Parkplatz.<br />

Den Anleger haben die Pfadfinder gebaut.<br />

In Altena bietet der Canu-Verein e.V.<br />

Trainingsmöglichkeiten:<br />

www.altenaer-canu-verein.de/pages/training.php<br />

12


Unterhaltsamer Ausflug<br />

in die Welt der Wissenschaft<br />

Spielen, lernen, entdecken, staunen – das Wissenschaftszentrum<br />

Phänomenta in Lüdenscheid bietet nach der Erweiterung<br />

jetzt das volle Programm für Familien. <strong>Das</strong> interaktive<br />

Museum lädt Besucher zum Ausflug in die Welt<br />

der Wissenschaft ein. Beim Besuch im Science Lab an der<br />

Gustav-Adolf-Straße 9 - 11 (mittlerweile auch Phänomentaweg<br />

1) vergeht die Zeit wie im Flug. Wie funktioniert<br />

Strom? Wie entsteht ein Blitz? Wie sieht Radioaktivität<br />

aus? <strong>Das</strong> Wissenschaftsmuseum erklärt an zahlreichen<br />

Stationen, wie die Welt funktioniert. Im 75 Meter hohen<br />

Turm, in dem das Foucaultsche Pendel aufgehängt ist,<br />

können Besucher sehen, dass sich die Erde dreht.<br />

Zu den ehemals 60 Stationen, die allesamt modernisiert<br />

und überarbeitet worden sind, sind 70 weitere hinzugekommen.<br />

Jetzt ist die Phänomenta ein kleines Universum,<br />

in dem fast alles, was von Physikern erforscht worden ist,<br />

spielerisch ausprobiert werden kann.<br />

Die Phänomenta ist montags bis freitags von 9 bis 18<br />

Uhr und samstags und sonntags sowie an Feiertagen von<br />

11 bis 18 Uhr geöffnet und zwar das ganze Jahr über.<br />

Ausnahmen sind Karfreitag, Heiligabend, Weihnachten,<br />

Silvester und Neujahr.<br />

Familien mit bis zu vier Personen zahlen 32 Euro Eintritt.<br />

Die Einzelkarte für Erwachsene kostet elf Euro, Kinder und<br />

Jugendliche (sechs bis 16 Jahre) zahlen acht Euro, Minis<br />

(drei bis fünf Jahre) drei Euro.<br />

In der Cafeteria werden Getränke sowie herzhafte und<br />

süße Snacks angeboten. <strong>Das</strong> reicht für den kleinen Hunger<br />

zwischendurch. phaenomenta.de/luedenscheid<br />

Text Wolfgang Teipel<br />

Fotos Guido Raith<br />

13


Vom Ponyreiten bis zum Grillabend –<br />

der Schultenhof garantiert Spaß<br />

für die ganze Familie<br />

Text Cristin Schmelcher<br />

Fotos privat<br />

Ob im Stall, im Garten oder im hauseigenen Café mit<br />

Hofverkauf: Auf dem Schultenhof in Balve-Leveringhausen<br />

gibt es allerhand zu entdecken, seitdem Hubertus<br />

und Birgit Schulte ihr Anwesen, das sich seit 1648 im<br />

Familienbesitz befindet, „Erlebnisbauernhof“ getauft<br />

haben.<br />

Angefangen hat alles in den 70er Jahren, als Hubertus<br />

Schultes Eltern, zusätzlich zum landwirtschaftlichen Betrieb,<br />

das Hauptgebäude zu einer Pension umbauten,<br />

wo sich mittlerweile zehn Familienzimmer und eine<br />

Ferienwohnung befinden. Eine weitere Ferienwohnung<br />

liegt im Gartenhaus. Platz ist hier jeweils für drei bis<br />

vier Personen.<br />

Als Birgit und Hubertus Schulte 2001 die Pension übernahmen,<br />

kam ein Bauerhofcafé mit eigenem Hofverkauf<br />

hinzu, deren Produkte Birgit Schulte selbst produziert.<br />

Neben Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Jagd und<br />

Schlachtung, die nach Omas Rezepten hergestellt werden,<br />

lässt sich die gelernte Hauswirtschaftsmeisterin<br />

hier immer mal wieder etwas Neues einfallen: von eingekochter<br />

Bolognesesoße über Marmelade aus Gartenfrüchten<br />

bis hin zu Eierlikör, in dem natürlich die frischen<br />

Eier der etwa 50 eigenen Hühner nicht fehlen dürfen.<br />

Bekannt und beliebt ist das Restaurant auch für die<br />

Hausmachersülze, die eigene Currywurst und Birgit<br />

Schultes legendären Stachelbeerbaiserkuchen. „Mir ist<br />

es besonders wichtig, dass meine Familie und ich wissen,<br />

was wir essen“, betont die gebürtige Küntroperin<br />

im Gespräch mit <strong>Komplett</strong>. So werden alle Speisen so<br />

natürlich wie möglich mit Früchten, Gemüse und Kräutern<br />

aus dem eigenen Garten hergestellt. Da der Hof<br />

keinen Milchverkauf betreibt, wachsen die Kälber direkt<br />

bei den Mutterkühen auf und benötigen als Futter nur<br />

frisches Gras von dem 30 Hektar großen Grünland und<br />

in den Wintermonaten Grassilage und Heu, das aus den<br />

ca. 30 Hektar großem Grünland gewonnen wird. „Ich<br />

muss wissen, wo was her kommt und wie es gelebt<br />

hat“, erzählt die vierfache Mutter.<br />

Diesem Grundsatz widmet sich auch das Konzept des<br />

Erlebnisbauernhofes. Besonders Stadtkinder staunen<br />

hier beim täglichen Gang in den Hühnerstall und helfen<br />

gerne beim Füttern der fünf Ziegen, drei Lämmer, sechs<br />

14


mit. Außerdem gibt es zwei Küchenangestellte und einige<br />

Aushilfen im Service.<br />

<strong>Das</strong> Café hat in den Sommermonaten von montags<br />

bis freitags von 11.30 bis 18 Uhr geöffnet, samstags<br />

und sonntags 10 – 18 Uhr. Seit März hat die Küche<br />

zusätzlich auch von donnerstags bis sonntagabends<br />

bis 21 Uhr auf. In der Wintersaison von November<br />

bis März gibt es geänderte Öffnungszeiten, die der<br />

Homepage www.schultenhof.de zu entnehmen sind.<br />

Kaninchen, zwei Hunde und etwa 40 Rinder mit. Besondere<br />

Highlights sind natürlich die 14 Ponys, die gestriegelt,<br />

geputzt und geritten werden dürfen, was zum<br />

Beispiel ein fester Bestandteil des Kindergeburtstagsangebots<br />

ist. Zudem erfreut sich das kleine Hallenbad mit<br />

Blick auf den Hof nicht nur bei schlechtem Wetter großer<br />

Beliebtheit. Des Weiteren gibt es einen Spielplatz<br />

auf dem Hofgelände und beliebte Wanderwege in der<br />

direkten Umgebung.<br />

Neben Klassen- und Kindergartenfahrten mit Vollpension<br />

beherbergt Familie Schulte oftmals junge Familien<br />

und Kinder mit ihren Großeltern, für die es ein besonderes<br />

Angebot gibt. Die Gäste kommen häufig aus<br />

dem Ruhrgebiet oder dem Rheinland, aber auch immer<br />

mehr aus der näheren Umgebung angereist. Ein Urlaub<br />

ist mit Frühstück, Voll- oder Halbpension buchbar. Für<br />

Tagesgäste ohne Übernachtung bietet sich das reichhaltige<br />

Frühstücks- oder Mittagsbuffet an den Wochenenden<br />

von 10 bis 11.30 Uhr bzw. von 12 bis 14 Uhr an. Es<br />

empfiehlt sich auf jeden Fall, einen Tisch zu reservieren<br />

unter der Telefonnummer 02375/4063. Zudem werden<br />

immer mal wieder Grillabende angeboten, auf Wunsch<br />

auch ein Lagerfeuer mit Stockbrotbacken oder Bastelabende.<br />

Der Gastraum bietet Feiermöglichkeiten für<br />

etwa 80 Personen, auf der überdachten Terrasse finden<br />

weitere 60 Personen Platz.<br />

Neben der Landwirtschaft betreibt Hubertus Schulte 50<br />

Hektar Waldwirtschaft und hat auch hier jede Menge zu<br />

tun, da die Fläche vom dem Orkan Kyrill im Januar 2007<br />

fast komplett zerstört wurde. Die vier Kinder Christina,<br />

Antonia, Hendrik und Janik helfen gerne auf dem Hof<br />

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15


Ein Dach zum Abheben<br />

Familie Vieregges Leidenschaft zum Fliegen ist unübersehbar<br />

Text Pia Mester<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

<strong>Das</strong> Dach von Karin und Jens Vieregges Haus in Plettenberg<br />

steht auf dem Kopf. Statt den höchsten markiert<br />

der Knick hier den niedrigsten Punkt. Diese ungewöhnliche<br />

Dachform hat einen besonderen Hintergrund. Auf<br />

dem Haus der Vieregges könnte nämlich ein Flugzeug<br />

landen. Natürlich nur theoretisch.<br />

Als Laie käme man nie auf die Idee, dass das sogenannte<br />

Schmetterlingsdach auf dem Haus im Kafkaweg<br />

etwas mit der gemeinsamen Leidenschaft von<br />

Karin und Jens Vieregge zu tun haben könnte: dem<br />

Fliegen. Kennengelernt haben sich die beiden bei der<br />

Fliegergruppe Plettenberg/Herscheid. Jens Vieregge<br />

arbeitet seit 15 Jahren als Fluglotse am Flughafen Köln-<br />

Bonn. Kein Wunder also, dass das Thema Fliegen und<br />

Flugzeuge auch beim Hausbau eine Rolle spielte.<br />

2009 kauften die beiden ein Grundstück im Baugebiet<br />

In der Kluse und begannen mit der Planung. Dafür<br />

holten sie den Plettenberger Architekten Karl Michael<br />

Krach ins Boot bzw. ins Cockpit. Der wohnt in derselben<br />

Straße und hatte auch schon einige Häuser der<br />

Nachbarn geplant, viele davon im Bauhausstil. Die Ideen<br />

des Architekten gefielen, „aber wir wollten keinen<br />

Würfel, sondern ein Haus mit überstehendem Dach“,<br />

erinnert sich Jens Vieregge, wie es zu der besonderen<br />

Konstruktion kam. Krach schlug ein Schmetterlingsdach<br />

vor, und das nicht ohne Hintergedanken: Denn die<br />

nördliche Dachseite entspricht mit 3 Grad genau dem<br />

Einflugwinkel eines landenden Flugzeugs.<br />

Winkel als ungewöhnliches Detail<br />

Beim Start hebt so ein Flieger allerdings wesentlich steiler<br />

ab, als es das Schmetterlingsdach abbildet, erklärt<br />

Jens Vieregge. Eurofighter beispielsweise können sogar<br />

senkrecht in den Himmel steigen. Je nach Gewicht und<br />

Leistung variiere der Abflugwinkel enorm.<br />

Diese Spielerei mit den Winkeln setzt sich auch an anderen<br />

Stellen am und ums Haus fort. So weicht die ein<br />

oder andere Wand, etwa des Gästebades, des gläsernen<br />

Eingangsbereichs, des Balkons oder des Carports, vom<br />

rechtwinkligen Grundmaß des Hauses ab. Diese Details,<br />

erklärt Jens Vieregge, erkenne man aber nur in der Draufsicht.<br />

Wenn jemand über das Haus fliegt zum Beispiel.<br />

16


Fallrohre schützen vor<br />

Überschwemmungen<br />

Ein Schmetterlingsdach sieht interessant aus, hat aber<br />

auch seine Tücken. Regen fließt nicht wie bei einem<br />

Satteldach seitlich ab, sondern sammelt sich in der Mitte.<br />

Dafür, dass auf dem Haus der Vieregges bei typischem<br />

Sauerländer Frühlings-, Sommer-, Herbst- oder<br />

Winterwetter kein Swimmingpool entsteht, sorgen<br />

zwei innenliegende Fallrohre, um die Optik nicht zu<br />

stören. „<strong>Das</strong> Wasser läuft so besser ab als bei einem<br />

Flachdach“, sagt Jens Vieregge.<br />

Auch im Haus, in dem Karin und Jens Vieregge seit Dezember<br />

2010 mit ihrem elfjährigen Sohn Klemens und<br />

seit einigen Wochen mit dessen Brüderchen Vincenz<br />

leben, sieht man auf den ersten Blick, dass das Fliegen<br />

bei der Familie eine wichtige Rolle spielt. Die Wand<br />

im Treppenhaus ziert beispielsweise der Propeller eines<br />

Sportflugzeuges, der im Jahr 1979 bei einem Unfall<br />

verbogen wurde. Im Esszimmer finden sich gerahmte<br />

Detailaufnahmen von Flugzeugen sowie ein original<br />

LTU-Servierwagen. Den hat Jens Vieregge ersteigert:<br />

„Früher waren die aus Aluminium, aber um Gewicht<br />

Beim Heizen<br />

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17


zu sparen sind Servierwagen heute aus Kunststoff. Diese werden nun<br />

nach und nach ausgetauscht.“ Im April 2011 wurde die deutsche Fluggesellschaft<br />

aufgelöst. Der Servierwagen ist also schon jetzt ein historisches<br />

Relikt und nebenbei eine praktische, da transportable Minibar.<br />

Und selbstverständlich besitzt Sohn Klemens eine Modell-Boeing. Die<br />

darf dann sogar auf dem Dach landen. Natürlich nur fürs Foto.<br />

Hersteller seit<br />

1852<br />

Eisenwaren<br />

für den Holz- und Metallbau<br />

Produkte für Absperrund<br />

Verkehrstechnik<br />

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ADVERTORIAL<br />

Gut, schnell,<br />

vielseitig –<br />

RAPP Stahl-<br />

Service-Center<br />

Clown steht für Kundenfreundlichkeit als<br />

Firmenphilosophie<br />

Qualität, Geschwindigkeit, Flexibilität – das sind die<br />

Trümpfe, die das RAPP Stahl-Service-Center für seine<br />

Kunden ausspielt. <strong>Das</strong> Unternehmen ist seit 1953 im Industriegebiet<br />

Bannewerth in Plettenberg-Eiringhausen<br />

ansässig. Willy Rapp gründete die Firma, die sich seitdem<br />

im Familienbesitz befindet. Die Kernkompetenz besteht<br />

in der Herstellung von Fixmaßblechen und Spaltband.<br />

<strong>Das</strong> zweite Standbein ist das Recycling von metalischen<br />

Neuschrotten.<br />

Damit ist das RAPP Stahl-Service-Center hervorragend<br />

geeignet, um die Unternehmen der Stanz- und Umformtechnik<br />

in der heimischen Region zu bedienen. Auf mehr<br />

als 12.000 m 2 Betriebsfläche fertigen qualifizierte und<br />

leistungsbereite Mitarbeiter auf vier Schneidautomaten<br />

von AMADA, zwei Spaltanlagen, drei Tafelscheren und<br />

zwei Abcoilanlagen kundenspezifische Teile von höchster<br />

Qualität. Jahrzehntelange Erfahrung und bewährtes Knowhow<br />

verbinden sich hierbei mit fortschrittlicher Technik.<br />

Geschäftspartner aus dem gesamten Märkischen Kreis<br />

schätzen diese Vorzüge des RAPP-Stahl-Service-Centers.<br />

Um schnell, unkompliziert und flexibel auf Kundenwünsche<br />

reagieren zu können, steht ein Vormateriallager von<br />

mehr als 4000 Tonnen zur Verfügung. Mit dem eigenen<br />

Fuhrpark und der Zusammenarbeit mit heimischen Fuhrunternehmen<br />

wird die kurzfristige Lieferung garantiert.<br />

Qualität steht im<br />

Mittelpunkt des<br />

Rundum-Services für die Kunden. Die Qualitätssicherung<br />

beginnt beim Wareneingang und begleitet die komplette<br />

Fertigung bis zur Auslieferung der Produkte. Die<br />

eingehenden Materialien werden im hauseigenen Labor<br />

geprüft, alle Produktionsschritte überwacht und auf<br />

Kundenwunsch Prüfberichte nach DIN EN 10204 erstellt.<br />

<strong>Das</strong> RAPP Stahl-Service-Center ist zudem nach DIN EN<br />

ISO 9001, Umwelt 14001 und als Entsorgungsfachbetrieb<br />

zertifiziert.<br />

Für das Recycling von metallischen Neuschrotten ist der<br />

Plettenberger Stahl-Spezialist ebenfalls nach der DIN EN<br />

14001 (Umwelt) zertifiziert. Haupttätigkeit ist das umweltschonende<br />

und qualitätsbewusste Erfassen, Transportieren,<br />

Lagern, Sortieren und Vermarkten des Recyclingmaterials<br />

für den Einsatz in der Eisen-, Stahl- und<br />

Metallindustrie.<br />

Kundenfreundlichkeit, Zuverlässigkeit, Vertrauen und<br />

Verantwortung sind wichtige Bestandteile der Unternehmensphilosophie<br />

im Familienunternehmen RAPP. Dafür<br />

steht der Clown, dessen Abbild Besucher und Mitarbeiter<br />

am Eingang begrüßt: „Lächle in die Welt und die Welt<br />

lächelt zurück.“ Ein Plädoyer für Herzlichkeit im stahlharten<br />

Gewerbe.<br />

Rapp GmbH Stahl-Service-Center<br />

Bannewerthstraße 30, 58840 Plettenberg<br />

Tel. 02391 5757 + 5758, Fax 02391 5759<br />

rapp-stahlservice@t-online.de, www.rappstahl.de<br />

19


„Der Kopf ist der<br />

wichtigste Muskel“<br />

Text Rüdiger Kahlke<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Fred Lange und Sebastian Tengler laufen über die<br />

Alpen - 120 Kilometer, 6000 Höhenmeter<br />

Karabiner, Seile, Ösen, Kletterhilfen.<br />

Die Kellerwand hängt voll mit Ausrüstungsgegenständen<br />

für alpinen Bergsport.<br />

Daneben eine Stange mit Funktionskleidung.<br />

In einer Nische hängen<br />

Rucksäcke für Trail-Running. Fred Lange<br />

(57) zieht den Reißverschluss auf:<br />

Schaufel und Lawinensonden werden<br />

sichtbar. Alles gut verpackt, schnell<br />

griffbereit. Der Keller des Werdohler<br />

Extremsportlers könnte es mit manchem<br />

Sportgeschäft aufnahmen, was<br />

die Utensilien für den Alpinsport angeht.<br />

Bis zu viermal pro Woche ist der technische<br />

Betriebsleiter aus Werdohl mit<br />

seinem Sportfreund Sebastian Tengler<br />

aus Herscheid in heimischen Wäldern<br />

unterwegs. Die beiden trainieren für<br />

den La-Varedo-Ultra-Trail in den italienischen<br />

Alpen. Start ist am 26. <strong>Juni</strong>.<br />

20 bis 24 Stunden werden sie unterwegs<br />

sein. Distanz: 120 Kilometer im<br />

Dauerlauf. Dabei sind 6000 Höhenmeter<br />

zu überwinden. Gestoppt wird nur<br />

zum Essen und Trinken. „Wir haben<br />

Glück gehabt, dabei sein zu können“,<br />

freut sich Fred Lange auf ein Rennen,<br />

das Außenstehende allenfalls als Tortur<br />

oder Folter empfinden. Nicht alle,<br />

die möchten, werden auf die Bergwelt<br />

bei Cortina d’Ampezzo losgelassen.<br />

Lange: „Dafür muss man sich<br />

20


Trail-Running<br />

• Der Begriff Trail-Running (Trail-<br />

Lauf) leitet sich aus dem englischen<br />

„Trail“ (Pfad, Weg) ab.<br />

• Es ist eine Form des Langstreckenlaufs<br />

abseits asphaltierter<br />

Wege.<br />

• Die Bandbreite reicht vom einfachen<br />

Joggen im Park bis zu Ultra-Läufen<br />

in mehreren Etappen<br />

durch die Alpen.<br />

• Durch die Anforderungen des<br />

Geländes werden mehr Muskelgruppen<br />

beansprucht als beim<br />

Laufen auf der Straße oder befestigten<br />

Wegen. Zudem werden<br />

neben der Ausdauer auch Koordinations-<br />

und Konzentrationsfähigkeit<br />

trainiert.<br />

• Wichtig ist vor allem bei anspruchsvollen<br />

Ultra-Läufen die<br />

richtige Ausrüstung. So müssen<br />

bei den Ultra-Läufen im Rucksack<br />

Stirnlampen und Akkus, Mobiltelefon,<br />

wetterfeste Kleidung, Energieriegel,<br />

Getränke und Erste-<br />

Hilfe-Set mitgeführt werden.<br />

• Bei Bergläufen kommen zudem<br />

häufig Trekkingstöcke zum Einsatz,<br />

um die Beinmuskulatur zu<br />

unterstützen.<br />

• Der Laufrucksack mit Ausrüstung<br />

wiegt fünf bis sieben Kilogramm.<br />

qualifizieren.“ Die beiden Märker haben<br />

die nötigen Qualifikationspunkte<br />

für Italien zuvor beim Zugspitzlauf<br />

gesammelt.<br />

Mediziner überwachen<br />

Trainingspläne<br />

Für Fred Lange ist es eine Genugtuung,<br />

dabei zu sein. Absolute Fitness<br />

ist Voraussetzung. Die Trainingspläne<br />

dafür werden von Medizinern in<br />

der Sportklinik in Hellersen erstellt<br />

und kontrolliert. Dazu bringt er jede<br />

Menge Erfahrung mit, kennt seinen<br />

Körper, weiß wie er trainieren, wie er<br />

Die beiden Extremsportler Fred Lange und<br />

Sebastian Tengler(gelbes Shirt)<br />

sich ernähren muss. Noch wichtiger<br />

ist auf den 24-Stunden-Touren das<br />

Trinken. – „Und das nicht erst, wenn<br />

man Durst verspürt.“<br />

Interesse an den Bergen hatte der<br />

Werdohler, der Laufsport betrieben<br />

hat und Rad gefahren ist, immer<br />

schon. „So richtig ins Rollen gekommen“<br />

ist das erst bei einem Vortrag<br />

des Extrem-Bergsteigers Hans Kammerlander,<br />

der auf Ski den Mount<br />

Everest abgefahren ist. „Wir waren<br />

gleich auf einer Wellenlänge“, erzählt<br />

Lange, „und er sagte: ‚Komm mal<br />

nach Südtirol. Ich zeig‘ dir die Berge‘.“<br />

Lange war später bei der Erstbesteigung<br />

eines Sechstausenders<br />

dabei, kletterte nahe des Mount Everests,<br />

kam durch den alpinen Sport<br />

vor vier Jahren zum Trail-Running.<br />

Im Laufschritt durchs Gebirge, auch<br />

abseits der Wege. „<strong>Das</strong> ist zur Sucht<br />

geworden“, schmunzelt Fred Lange.<br />

Wenn er sonntagmorgens mit seinem<br />

Kumpel Sebastian Tengler trainiert,<br />

machen sie „700, 800 Höhenmeter<br />

in zwei Stunden“. Trainiert wird vor<br />

der Haustür in Werdohl oder Herscheid.<br />

Gefährlich findet Lange den<br />

Sport nicht, wenn man ihn achtsam<br />

betreibt. Für den Fall eines Fehltritts<br />

hat er stets ein Handy dabei. <strong>Das</strong><br />

gehört auch bei den großen Läufen<br />

in den Alpen zur Pflichtausrüstung.<br />

Denn obwohl die Trail-Runner alle<br />

bergerfahren sind, passieren Unfälle.<br />

Von 700 Startern beim Zugspitz-Lauf<br />

haben 300 das Ziel nicht erreicht. Sie<br />

waren Fälle für die Bergrettung.<br />

Ehrliche Selbsteinschätzung<br />

und starker Willen<br />

Voraussetzung<br />

Sich selbst einschätzen können, aber<br />

auch „einen starken Willen zu haben“<br />

ist für die beiden Extrem-Sportler aus<br />

dem Versetal und dem Ebbegebirge<br />

ganz wichtig. „Der Kopf ist der<br />

wichtigste Muskel“, meint Fred Lange.<br />

Man müsse sein eigenes Tempo,<br />

seinen eigenen Rhythmus finden. So<br />

erklärt sich auch, dass sich bei den<br />

Läufen über 120 Kilometer das Feld<br />

bereits auf den ersten Kilometern in<br />

die Länge zieht.<br />

Sebastian Tengler reizt an dem Sport,<br />

„an die körperlichen Grenzen zu gehen“.<br />

Es sei „irre, in den Alpen unterwegs<br />

zu sein. Man hat eine ganz<br />

andere Wahrnehmung als beim Wandern“,<br />

schildert der Trail-Runner aus<br />

Zimmerei, Ingenieur-Holzbau<br />

Holzrahmenbau, Fachwerkbau<br />

Dachgeschossausbau<br />

Dachaufstockung, Reparaturen<br />

Gartengarnitur<br />

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Qualität vom<br />

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21


Foto Rüdiger Kahlke<br />

Herscheid. Glückshormone schüttet der Körper nicht aus,<br />

wenn man nach 120 Kilometern und 20 bis 24 Stunden<br />

Dauerlauf im Ziel ankommt.<br />

Was man geleistet hat, realisiert man erst später. „Ein<br />

Tag völlige Ruhe ist nötig“, sagt Fred Lange – und freut<br />

sich darauf, am Tag nach dem Lauf in Cortina mit der<br />

„Bahn auf 2800 Meter zu fahren - in die Sauna einer<br />

Berghütte dort mit Panoramablick“. <strong>Das</strong> ist dann das<br />

Glück – 24 Stunden nach der 24-stündigen Strapaze und<br />

einer Strecke, auf der man stets hellwach sein muss.<br />

Projekt Himmelsleiter –<br />

Ex-Bürgermeister moderiert Event<br />

Einmal den Mount Everest hochlaufen. Nicht den 8848<br />

Meter hohen Berg im Himalaya, sondern in Werdohl. Der<br />

Remmelshagen (396 Meter über N.N.) soll 2016 für Trail-<br />

Runner zum „Dach der Welt“ werden. Seit eineinhalb<br />

Jahren plant Fred Lange dieses Bergrennen in Werdohl.<br />

42 Mal wollen die Trail-Runner die rund 220 Höhenmeter<br />

zur Aussichtsplattform nördlich der Lenne hoch laufen.<br />

Bekannt ist der Weg als „Himmelsleiter“. <strong>Das</strong> entspräche<br />

dann in Höhenmetern dem Mt. Everest. Die Streckenlänge<br />

rauf und runter insgesamt: etwa 110 Kilometer.<br />

Etwa 25 Minuten wären die Läufer auf einer Runde unterwegs<br />

- macht rein rechnerisch gut 17,5 Stunden. In<br />

der Praxis dürfte es noch länger dauern. Wer mag, kann<br />

die Trail-Runner eine oder zwei Runden begleiten. Mit<br />

einem Euro können sich Bürger als Sponsoren beteiligen.<br />

Fred Lange hat das Projekt schon vor eineinhalb Jahren<br />

mit dem rührigen Bürgerstammtisch in Werdohl besprochen.<br />

Nächstes Jahr will er es umsetzen. „Die Vorbereitungsphase<br />

ist angelaufen“, sagt er. Vereine, die mitmachen<br />

könnten, hat er bereits angesprochen. Als Termin<br />

ist ein Wochenende im Spätsommer anvisiert. „Es soll<br />

ein Riesenspektakel werden“, verspricht Lange.<br />

Einen Moderator für das ganztägige Event hat er auch<br />

schon. Werdohls Ex-Bürgermeister Jörg Bora, inzwischen<br />

Landesvorsitzender des Weißen Rings in NRW, wird durch<br />

das Programm führen. Der Verein, der sich um Kriminalitätsopfer<br />

kümmert, feiert im nächsten Jahr sein 40-jähriges<br />

Bestehen. Der Erlös des Laufs über die Himmelsleiter<br />

soll dann dem Weißen Ring zugutekommen.<br />

22


Werdohl spart<br />

Energie<br />

Ein gutes Konzept für den Klimaschutz<br />

Energiesparen ist gut fürs Portemonnaie und gut für die<br />

Umwelt. Doch vor dem Sparen muss kräftig investiert<br />

werden. <strong>Das</strong>s wissen Unternehmer und Kommunen genauso<br />

gut wie alle Hausbesitzer. Aber es gibt Auswege<br />

aus diesem Dilemma. „Sie glauben ja gar nicht, wie viele<br />

Fördermittel es gibt“, ermutigt Dipl.-Geograph Marcus<br />

Müller von der EnergieAgentur-NRW.<br />

Im kleinen Werdohl werden pro Jahr 320.000 Tonnen<br />

Kohlendioxid (CO²) freigesetzt. <strong>Das</strong> entspricht 17 Tonnen<br />

CO² je Einwohner. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 10<br />

Tonnen pro Einwohner. Wie kommt Werdohl zu diesem<br />

traurigen Spitzenwert?<br />

Die Experten von der Grevener infas enermetric Consulting<br />

GmbH, die im Auftrag der Stadt Werdohl zur Zeit<br />

ein Klimaschutzkonzept entwickeln, kennen die Gründe:<br />

Da ist einmal der überdurchschnittlich hohe Anteil<br />

an Erwerbstätigen im verarbeitenden Gewerbe (fast 50<br />

Prozent), das bekanntermaßen viel Energie verbraucht.<br />

Etwa 57 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs gehen zu<br />

Lasten der Wirtschaft. Auf Haushalte und Verkehr verteilt<br />

sich der Rest.<br />

Da ist aber auch die zum Teil veraltete Wohngebäudesubstanz<br />

der Stadt. 18 Prozent der Häuser in Werdohl<br />

wurden vor 1918 errichtet, 76 Prozent vor der 1. Wärmeschutzverordnung.<br />

Dünne Wände, einfach verglaste<br />

Fenster, veraltete Heizungen, das alles treibt den Energieverbrauch<br />

nach oben.<br />

Förderung durch den Bund<br />

Ziemlich genau vor einem Jahr hatte die Stadt Werdohl<br />

beschlossen, ein Klimaschutzkonzept entwickeln zu lassen<br />

und ihren Antrag früh genug gestellt, um die Konzepterstellung<br />

durch Bundesmittel kräftig gefördert zu<br />

bekommen.<br />

Mittlerweile hat die infas enermetric Consulting GmbH<br />

ihre Arbeit aufgenommen, Ende April einen ersten Zwischenbericht<br />

bekanntgegeben und die Bevölkerung zur<br />

Mitarbeit aufgerufen. Gemeinsam wollen Stadt, Energieexperten<br />

und Bürger Energiespar- und Klimaschutz-<br />

Projekte erarbeiten. Dabei soll den Werdohlern für<br />

zunächst drei Jahre ein Klimaschutzmanager zur Seite<br />

gestellt werden.<br />

Knackpunkt ist jedoch, dass die Stadt aufgrund ihrer<br />

Die Wehranlage des Wasserkraftwerks Wilhelmsthal<br />

angespannten finanziellen Situation zur Teilnahme am<br />

Stärkungspakt Stadtfinanzen verpflichtet ist und damit<br />

ihre sämtlichen Ausgaben in einem Haushaltssanierungsplan<br />

ausweisen und jeweils vom Land absegnen<br />

lassen muss. (<strong>Das</strong> Problem teilt die Stadt Altena mit Werdohl,<br />

die ebenfalls ein Klimaschutzkonzept entwickeln<br />

lässt.) Ein für drei Jahre zu stellender Klimaschutzmanager<br />

würde zu 85 % aus Fördergeldern finanziert, aber<br />

mit 15 % den städtischen Haushalt belasten. <strong>Das</strong>s heißt,<br />

Werdohl müsste jährlich grob geschätzt nur etwa 8000<br />

Euro aus eigenen Mitteln für einen Klimaschutzmanager<br />

aufbringen, der für den gesamten Zeitraum circa 160.000<br />

Euro kosten würde. Werdohls Stadtplaner Stefan Groß ist<br />

zuversichtlich, dass sich die Kommunalaufsicht nicht quer<br />

stellen wird. <strong>Das</strong> Ziel des Projektes sei ja, Bevölkerung<br />

und Wirtschaft dafür zu gewinnen, Energie und damit<br />

Kosten zu sparen und den Klimaschutz voran zu treiben.<br />

Klimaschutzmanager soll helfen<br />

Vor allem sanierungswillige Hausbesitzer würden von<br />

einem Klimaschutzmanager profitieren. Kostenlose Beratung<br />

in allen Fragen einer energetischen Sanierung gibt<br />

es aber auch schon jetzt. „Bei einzelnen Projekten gibt<br />

es 80 % Förderung für den Unternehmer“, bietet Dipl.-<br />

Geograph Marcus Müller von der EnergieAgentur-NRW<br />

(mueller@energieagentur.nrw.de) seine Dienste an.<br />

„Die Beratung ist kostenfrei, ich werde vom Land bezahlt.“<br />

Wenden kann man sich mit seinen Fragen auch<br />

an Frederic Pöschel (Master of Science) von der Effizienz<br />

Agentur NRW (fp@efanrw.de).<br />

Für Werdohl heißt es jetzt, vorhandene Maßnahmen zu<br />

fördern und zu ergänzen und neue Ideen zu entwickeln.<br />

Eine klimaorientierte Stadtentwicklung ist ebenso wichtig,<br />

wie eine überzeugende Öffentlichkeitsarbeit. Denn<br />

ohne das Mitwirken der Bürger, der vielen privaten Haushalte,<br />

der Hausbesitzer und der Industrie wird sich nicht<br />

viel in Sachen Klimaschutz bewegen.<br />

Umweltfreundliche Energieerzeugung ist in Werdohl<br />

kein Fremdwort. Entlang der Lenne findet man auf Werdohler<br />

Stadtgebiet vier Wasserkraftanlagen, und auch<br />

Photovoltaikanlagen sieht man überall. bübe<br />

23


Wie Ikarus der<br />

Sonne entgegen<br />

Text und Fotos<br />

Martin Büdenbender<br />

Getragen vom Wind, frei wie ein Vogel durch die Lüfte<br />

fliegen. „Es gibt kaum etwas Aufregenderes und zugleich<br />

Erfüllenderes als diese Art des Fliegens“, schwärmt Boris<br />

Rudloff, Vorsitzender des Gleitschirmclubs (GSC) Nordhelle.<br />

Ein erhabenes Gefühl sei es, so über Wiesen und<br />

Wälder, Berge und Täler hinweg zu gleiten, völlig frei und<br />

losgelöst, doch dabei immer von der Natur abhängig.<br />

Demut und Respekt seien da angebracht.<br />

Rund 30.000 Paraglider erfüllen sich in Deutschland den<br />

Traum vom Fliegen. Überall, wo die Thermik für genügend<br />

Aufwind sorgt, schwingen sich die Gleitschirmflieger<br />

in die Lüfte. <strong>Das</strong> Sauerland bietet viele Möglichkeiten<br />

zur Ausübung dieses Sports. Über dem<br />

Lennetal kann man die Gleitschirme ebenso<br />

kreisen sehen wie über dem Ebbegebirge.<br />

Der GSC Nordhelle hat den Hang unterhalb des<br />

Robert-Kolb-Turmes fest im Griff. Die gut 80 Mitglieder<br />

des 1992 gegründeten Vereins nutzen jede Möglichkeit,<br />

um von hier ihre Luftflüge über das Ebbebach- und<br />

Oestertal zu starten. Und wenn es der Wettergott gut mit<br />

ihnen meint, werden sie hoch hinaus getragen. Von unten<br />

gesehen möchte man fast glauben, sie fliegen wie<br />

Ikarus der Sonne entgegen...<br />

24


Restaurant Tapas Bar<br />

Wilhelmstr. 26, Plettenberg<br />

Tägl. ab 17 Uhr (Dienstag Ruhetag)<br />

Küche bis 22 Uhr, Sa. u. So. bis 23 Uhr<br />

Im Onlineshop und in unserem Verkaufsladen<br />

im Grafweg 17 bieten wir ein umfangreiches<br />

Sortiment an Spezialitäten<br />

Spanische Lebensmittel<br />

& Getränke<br />

Dies & <strong>Das</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 9 bis 17 Uhr<br />

Tel. 02391 913871<br />

Onlineshop:<br />

spanische-bodega.de<br />

Die Zertifizierungsprofis<br />

Schulung zu Managementsystemen<br />

• ISO 9001 Qualitätsmanagementsystem<br />

• ISO 14001 Umweltmanagementsystem<br />

• OHSAS 18001 Arbeitsschutzmanagementsystem<br />

• ISO 50001 Energiemanagementsystem<br />

McZert Inhaber Rainer Schmidt<br />

Am Felde 10 · 58840 Plettenberg<br />

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25


ADVERTORIAL<br />

Die perfekte Besichtigung<br />

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance<br />

26<br />

Was haben Autos, Mode und Immobilien gemeinsam?<br />

Beim Kauf spielen Emotionen eine wichtige Rolle! Kaum<br />

ein Mensch verkauft seinen Gebrauchtwagen ungewaschen,<br />

voll mit persönlichen Dingen und dem Müll, der<br />

sich während der letzten Ausfahrten angesammelt hat.<br />

Ansprechend und gekonnt dekorierte Auslagen eines<br />

Modegeschäftes wecken Sehnsüchte nach gutem Aussehen.<br />

Niemand fühlt sich getäuscht, wenn alle Schaufensterpuppen<br />

Größe 34 tragen. Ist ja auch klar, dass<br />

man mit Größe 40 anders aussieht, aber darum geht es<br />

gar nicht. Wir wollen verführt werden. <strong>Das</strong> gilt auch für<br />

Immobilien. „Home Staging“ heißt das Schlagwort.<br />

Durch Home Staging wird die zum Verkauf angebotene<br />

Immobilie professionell für die Fotoproduktion und für<br />

Besichtigungstermine hergerichtet. Die Gestaltungselemente<br />

Licht, Farbe, Möblierung und Dekoration orientieren<br />

sich dabei genau an der Käufer-Zielgruppe. Diese<br />

soll sich in den Räumen sofort wohlfühlen und sich vorstellen<br />

können, darin zu leben. Es werden die Stärken<br />

und das Potenzial der Immobilie aufgezeigt. Der positive<br />

Eindruck erzeugt nachhaltige Erinnerung bei den<br />

potenziellen Käufern und gibt zusätzlich Sicherheit bei<br />

der Kaufentscheidung.<br />

Home Staging bedeutet nicht,<br />

ein Objekt komplett zu sanieren<br />

und einzurichten oder Mängel<br />

zu vertuschen. Eine hochwertige<br />

und neutrale Inszenierung<br />

wertet den Gesamteindruck der<br />

Räumlichkeiten auf und betont<br />

die Vorzüge und Potenziale der<br />

Immobilie. Zugleich lässt Home<br />

Staging Freiraum für persönliche<br />

Wohnideen – so werden Interessenten<br />

zu Käufern.<br />

Dank Home Staging verkauft sich<br />

die Immobilie zum bestmöglichen<br />

Preis, den sie verdient, und<br />

keinen Cent weniger. Die Verpackung<br />

macht eben – auch bei Immobilien<br />

– den Unterschied. Die<br />

Immobilie verkauft sich zudem<br />

deutlich schneller. Die Anzahl der<br />

Besichtigungstermine wird reduziert.<br />

Und nebenbei bereitet der bisherige<br />

Eigentümer seinen Umzug vor: Im Zuge der professionellen<br />

Verkaufsvorbereitung ist die Verringerung<br />

der Einrichtung und der Wohnaccessoires eine wichtige<br />

Maßnahme, um Haus bzw. Wohnung größer wirken zu<br />

lassen. So wird man seine Altlasten los und vermeidet<br />

unnötige Umzugskosten.<br />

Home Staging ist noch relativ neu in Deutschland, begeistert<br />

aber immer mehr Menschen. Immobilienverkäufer<br />

und Immobilienwirtschaft schätzen die drastisch<br />

reduzierten Verkaufszeiten und höheren Preise, die sich<br />

mit ansprechend in Szene gesetzten Objekten erzielen<br />

lassen.<br />

Fontanestraße 15, 58840 Plettenberg<br />

Tel. 023 91-92 83-12, Fax 023 91-92 83-17<br />

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Herscheid verfolgt zielstrebig<br />

das Projekt „Haus der Bildung“<br />

am Rahlenberg<br />

Von Wolfgang Teipel<br />

Schulplaner Achim Körbitz kann sich auf die Herscheider<br />

verlassen. Sie folgen dem dynamischen Pädagogen aus<br />

Herford bei den Plänen zur Umgestaltung der ehemaligen<br />

Hauptschule Rahlenberg. Nachdem im Sommer 2014<br />

hier nach 50 Jahren das Licht ausgegangen war, könnte<br />

der Komplex schon bald zu einem „Haus der Bildung“<br />

werden. Lebenslanges Lernen für alle Generationen – das<br />

ist kein Traum. Sabine Plate-Ernst, Finanzchefin der Gemeinde,<br />

sagt: „Wir könnten schnell loslegen.“<br />

Ihr großes Ziel ist die familienfreundliche Gemeinde. Und<br />

deshalb werde Herscheid auch nicht an der Bildung sparen,<br />

selbst wenn in der öffentlichen Kasse Ebbe herrscht.<br />

Die notwendigen Mittel hat Sabine Plate-Ernst bereits in<br />

den Haushalt eingestellt. Auch in den kommenden Jahren<br />

wird Geld fließen.<br />

Noch ist „Haus der Bildung“ nur ein Arbeitstitel. Viele<br />

Herscheider haben aber in Workshops schon eine Menge<br />

Engagement in das Projekt gesteckt. Schulplaner Achim<br />

Körbitz ist begeistert: „Eine solch breite Beteiligung habe<br />

ich selten erlebt“, sagt er. In diesen Workshops habe er<br />

mit den Teilnehmern auf das Entstehen einer „neuen Bildungslandschaft“<br />

geblickt.<br />

Die Ausgangslage ist gut. Die VHS Volmetal ist ein wichtiger<br />

Bildungsträger für die Ebbegemeinde. Seit Herscheid<br />

zum VHS-Zweckverband gehört, bietet die Volkshochschule<br />

ihre Kurse am Rahlenberg an. Bis zur Schließung<br />

Schulplaner<br />

Achim Körbitz<br />

der Hauptschule konzentrierte sich das Angebot auf die<br />

Abendstunden. Inzwischen werden aber auch Vormittagskurse<br />

angeboten, vorwiegend für ältere Menschen.<br />

Für die VHS und andere Bildungsträger ebenso eine<br />

Chance wie für Interessenten, denen vor Ort neue Angebote<br />

unterbreitet werden könnten. Auch davon ist VHS-<br />

Leiterin Marion Göring begeistert.<br />

„Bildung ist mehr als Lernen“, sagt Achim Körbitz. Und<br />

deshalb soll sich das Haus des Lernens am Rahlenberg<br />

mit allen Einrichtungen in der Gemeinde vernetzen. In<br />

der Zusammenarbeit mit der Volkshochschule, der Kindertagesstätte<br />

und Akteuren aus den Bereichen Sport,<br />

Wirtschaft oder Freizeit könnten interessante und zukunftsweisende<br />

Projekte für Herscheid entstehen.<br />

Die pädagogischen Leitlinien des Schulplaners sind unumstritten.<br />

Der Schul- und Kulturausschuss der Gemeinde<br />

hat sich Anfang Mai einstimmig dafür ausgesprochen.<br />

Zurzeit beschäftigen sich Architekten, Verwaltung und<br />

Schulplaner Körbitz mit dem Raumkonzept für das Haus<br />

des Lernens.<br />

lehmanns-apotheke.de<br />

27


Schlemmen im Sommer<br />

<strong>Das</strong> Sauerland bietet dazu alles, was man braucht<br />

Text Martin Büdenbender<br />

Fotos bübe/privat<br />

Was gibt es Schöneres, als an einem lauen Sommertag<br />

auf der Terrasse zu sitzen und den Abend mit einer frisch<br />

zubereiteten Leckerei auf dem Teller und dazu ein Glas<br />

Wein in der Hand zu genießen. Schlemmen im Garten,<br />

auf Terrasse und Balkon oder im Biergarten der Kneipe<br />

nebenan, das ist bei den Sauerländern besonders beliebt,<br />

vielleicht gerade weil hier die sonnigen Tage rarer<br />

gesät sind als in anderen Gegenden Deutschlands<br />

Alles was man dafür braucht, findet man übrigens in<br />

der Region zwischen Verse und Sorpe direkt vor der<br />

Haustür. Und damit sind nicht nur die lauschigen Plätzchen<br />

unter freiem Himmel gemeint.<br />

Gasgrill aus Kleinhammer<br />

Den Gasgrill für das abendliche Vergnügen etwa gibt<br />

es nicht nur im Baumarkt. In Kleinhammer bei Werdohl<br />

liegt die Firma Enders Colsmann AG. Die 1883 gegründete<br />

Metallschmiede hat sich im Laufe der Zeit zur Ideenschmiede<br />

für Outdoor-Komfort entwickelt. Angefangen<br />

mit den ersten Campinggaskochern in den 50er Jahren<br />

hat sich Enders mit komfortablen Gasgrillgeräten und<br />

Terrassenheizern einen Namen gemacht. Der Vertrieb<br />

läuft über das Internet (http://www.enders-colsman.<br />

de). Dort erfährt man alles über das große Sortiment<br />

der Marke Enders. Dank Innovationen wie Superhitze in<br />

der Turbo-Zone oder praktischen Details, wie etwa dem<br />

Simple Clean (Einfachreinigung), ziehen selbst überzeugte<br />

Anhänger des Holzkohlegrills das Grillen mit Gas<br />

als komfortable Alternative in Betracht.<br />

Kochgeschirr aus Neuenrade<br />

28<br />

Wer einen Werksverkauf bei Enders vermisst, findet<br />

diesen bei der Firma LMW Leichtmetallguss GmbH in<br />

Neuenrade-Küntrop. Die Aluminiumgießerei, die sich<br />

im Laufe der Jahre auf die Herstellung von Koch- und<br />

Bratgeschirr spezialisiert hat, präsentiert sich seit über<br />

20 Jahren als „Partner für gutes Gelingen in der Küche“<br />

und vertreibt ihre Produkte unter dem Markennamen<br />

Eurolux. Namhafte Küchengerätehersteller wie Miele,<br />

AEG oder Bosch/Siemens setzen auf die Qualität von<br />

LMW. <strong>Das</strong> Unternehmen tritt übrigens auch als Partner


Grillplatten und Grillpfannen gibt es<br />

bei LMW auch im Werksverkauf.<br />

der neuen Kochschule Capitol auf, die in der Lüdenscheider<br />

Oberstadt zu Hause ist, aber auch Kurse auf<br />

Gut Eicken bei Werdohl veranstaltet. Natürlich bekommt<br />

man Pfannen, Töpfe, Bräter, Woks und Grillplatten von<br />

LMW via Internet (www.eurolux-pfanne.de). Wer möchte,<br />

kann sein Geschirr aber auch direkt im Werksverkauf<br />

erwerben. Montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr hat<br />

der Werksverkauf geöffnet (Telefon: 02394/ 91890).<br />

<strong>Das</strong> Sortiment ist überwältigend groß.<br />

Für die Sommermonate empfiehlt Geschäftsführer Thomas<br />

Löffler besonders die großen Grillplatten oder<br />

die Grillpfanne aus dem Eurolux-Programm. Sie sind<br />

antihaftversiegelt und eignen sich für jegliche Art von<br />

Herden. Für den Einsatz auf einem Holzkohlegrill sind<br />

sie natürlich nicht gedacht. Löfflers kulinarische Empfehlung<br />

fürs Gartenfest: „Eine<br />

Grillpfanne, mit viel Gemüse<br />

und einem saftigen Steak.“<br />

Grilltipps von der<br />

Sauerländer BBCrew<br />

Mit Grillrezepten hilft auch gerne<br />

die Sauerländer BBCrew<br />

weiter. <strong>Das</strong> Duo, bestehend aus<br />

Tim Ziegeweidt (Plettenberg)<br />

und Sebastian Buchner (Attendorn),<br />

versucht dem Wort „grillen“<br />

eine neue Bedeutung zu<br />

geben. Wer nicht das Vergnügen<br />

hat, die Crew live in Aktion<br />

zu erleben, kann sich die kleinen<br />

Kochdemonstrationen über<br />

Youtube auf dem PC ansehen<br />

(https://www.youtube.com/user/SauerlandBBCrew).<br />

„Wir kennen uns schon ewig, und wie man sieht, haben<br />

wir auch schon immer gerne gegrillt und gut gegessen“,<br />

scherzen die beiden Hobbyköche, die hauptberuflich<br />

bei einem Hersteller für Spezialfedern tätig<br />

sind. Auf die Idee, ihre Rezepte und Ideen rund um das<br />

Thema „Grillen“ über Youtube zu verbreiten, sind die<br />

Zwei erst vor anderthalb Jahren gekommen. „<strong>Das</strong>s die<br />

Videoclips so schnell so erfolgreich werden würden,<br />

hatten wir nicht erwartet“, versichert Sebastian Buchner.<br />

Durchschnittlich drei Stunden Freizeit opfert jeder<br />

täglich für neue Grillexperimente und die Erstellung<br />

der Videoclips. Dafür wächst aber nicht nur die Zahl der<br />

Klicks auf Youtube, auch die Nachfrage für Auftritte auf<br />

Grill-Events nimmt zu: „Wir sind mittlerweile für Vorfüh-<br />

EUROLUX<br />

Über 20 Jahre Ihr Partner<br />

für die moderne Küche<br />

Töpfe<br />

Pfannen<br />

Bräter<br />

Woks<br />

Kasserollen<br />

Bratenrainen<br />

Grillplatten<br />

Quality made<br />

in Germany<br />

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www.eurolux-pfanne.de<br />

PFOA-free<br />

307 5865<br />

29


des Wümberges. Die alte Flurbezeichnung „Wümberg“<br />

kommt aus dem Plattdeutschen, wurde von Historikern<br />

mit „Weinberg“ übersetzt. Die Vermutung liegt nahe,<br />

dass hier bereits früher Weinberge waren.<br />

Wer mit Familie oder Freunden den<br />

Wochenendausflug oder die Wanderung mit einer<br />

kleinen Grillfeier abschließen möchte, sollte sich<br />

folgende Plätze merken:<br />

Tim Ziegeweidt und Sebastian Buchner sind die Sauerländer BBCrew.<br />

rungen in ganz Deutschland unterwegs.“<br />

Mit viel Knowhow und noch mehr Ideen stellt die BB-<br />

Crew jede Woche neue Gerichte vor, die eins gemeinsam<br />

haben: Sie werden allesamt am Grill zubereitet.<br />

Regionale Produkte, saisonales Gemüse, artgerechte<br />

Tierhaltung und gute Küche ist den Hobbyköchen besonders<br />

wichtig.<br />

<strong>Das</strong>s Grill nicht gleich Grill ist, lernt man so nebenbei<br />

auch noch. Tim und Sebastian bevorzugen Keramikgrills:<br />

„Die werden mit Holzkohle befeuert, erreichen<br />

Temperaturen von 4000 Grad und halten die Hitze extrem<br />

lange.“<br />

Übrigens, von den problemlos und komfortabel zu handhabenden<br />

Gas- und Elektrogrills mal abgesehen, gleich<br />

ob Smoker oder Holzkohle- oder auch Keramikgrill, man<br />

braucht schon ein wenig Geduld und Geschick, das Holz<br />

oder die Holzkohle zu entzünden, um auf richtige Temperatur<br />

zu bringen. Die elektrischen Holzkohleanzünder<br />

von der Neuenrader Firma Schniewindt sind dabei eine<br />

praktische Hilfe.<br />

Grillplatz Familienwiese in Böddinghausen -<br />

Plettenberg<br />

Böddinghauser Feld 1, 58840 Plettenberg<br />

Grillplatz Biwakplatz im Kettling - Werdohl<br />

Gewerbestraße 20, 58791 Werdohl<br />

Grillplatz am Waldstadion - Neuenrade<br />

Im Glocken 3, 58809 Neuenrade<br />

Wein aus Neuenrade?<br />

Was braucht man noch für einen genussvollen Sommerabend:<br />

Grillgut vom Metzger nebenan, Gemüse vom<br />

Wochenmarkt . . . und natürlich das passende Getränk.<br />

Leckerer Gerstensaft wird im Sauerland ja reichlich gebraut,<br />

wenn auch nicht gerade um die Ecke, sondern<br />

im Hochsauerland. Doch ob es vielleicht einen guten<br />

Wein künftig im Direktvertrieb gleich nebenan geben<br />

wird, ist nicht auszuschließen. Ein gutes Dutzend Neuenrader<br />

Hobbywinzer bewirtschaften nämlich seit ein<br />

paar Jahren am Berentroper Berg einen kleinen Weinberg.<br />

Der soll sogar auf „historischem Gebiet“ stehen.<br />

Der Weinberg am Berentroper Berg liegt in der Nähe<br />

Exklusiv für unsere Leser<br />

der kulinarische Sommertipp<br />

der BBCrew<br />

Kumpir ist wohl eine der individuellsten Beilagen oder<br />

Hauptspeisen: vegetarisch, mit Wurst, mit Rindfleisch<br />

. . . alles als Topping auf einer „cremigen“ Grillkartoffel,<br />

wirklich ein Genuss!<br />

30


Zutaten:<br />

Sucuk (türkische Knoblauchwurst), Butter, Gouda,<br />

große „Grillkartoffeln“, Frühlingszwiebeln, glatte Petersilie,<br />

rote Spitzpaprika, grüne Spitzpaprika, Chipotle,<br />

Pfeffer, Salz<br />

Rezept:<br />

Kartoffeln vorkochen bis sie „halb durch“ sind, anschließend<br />

in drei Lagen Alufolie wickeln und bei etwa<br />

200 Grad in den Grill legen. Während die Kartoffeln garen<br />

wird das Topping geschnitten, die Paprika in kleine<br />

Stücke, die Frühlingszwiebeln in feine Ringe und die<br />

Sucuk in kleine Würfel. Die Petersilie fein hacken.<br />

Sind die Kartoffeln gar, nach etwa 20-30 Minuten aus<br />

dem Grill nehmen und einen „Spalt“ in die Kartoffel<br />

schneiden (nicht durchschneiden!). Folienpäckchen<br />

mit der Kartoffel aufklappen und etwas Butter hinzugebe,<br />

diese mit einer Gabel einarbeiten bis ein „Brei“<br />

erstanden ist. Anschließend etwas Käse hinzugeben,<br />

einrühren und die Kartoffelmasse mit Pfeffer und Salz<br />

würzen. Topping drauflegen. Fertig. Guten Appetit!<br />

Kumpir à la BBCrew<br />

„Wir laden Sie herzlich ein<br />

zu einer unvergesslichen Fahrt.“<br />

Genießen Sie den idyllisch gelegenen<br />

Sorpesee mit Familie Bierhoff und dem<br />

Schifffahrsteam Sorpesee.<br />

Bewirtung, (Hochzeits)Feiern, Mondscheinfahrten<br />

und andere Sonderveranstaltungen<br />

weitere Informationen unter:<br />

www.personenschifffahrt-sorpesee.de<br />

Planmäßigen Linienverkehr täglich bis 25. Oktober<br />

Anlegestelle<br />

Sorpedamm ab 11.00 12.00 13.00 14.00 15.00 16.00<br />

Amecke ab 11.30 12.30 13.30 14.30 15.30 16.30<br />

Kontakt: Heuweg 15 A · 59846 Sundern-Langscheid-Sorpedamm<br />

Tel. 0170 8050145 · info@personenschifffahrt-sorpesee.de<br />

31


Mit Hans Tilkowski begann<br />

Detlef<br />

1966 die Liebe zum BVB Schlüchtermann<br />

Heimische Abgeordnete Dagmar Freitag mischt in Berlin bei den<br />

Bundestags-Borussen mit – „P-Weg: Ein großartiges Ereignis“<br />

32<br />

Den Vorstoß von CSU-Abgeordneten aus dem Süden der<br />

Republik konterten schwarz-gelbe Sozialdemokraten aus<br />

Westfalen. Nach dem FC Bayern hat nun auch die Borussia<br />

aus Dortmund einen eigenen Fanclub im Deutschen<br />

Bundestag. Mit dabei: Dagmar Freitag, die seit 21 Jahren<br />

die Interessen der Plettenberger, Werdohler und Neuenrader<br />

früher im Bonner, jetzt im Berliner Parlament vertritt.<br />

Auch Peer Steinbrück, Ex-Kanzlerkandidat der SPD,<br />

ist regelmäßig dabei, wenn sich die Bundestags-Borussen<br />

in Berlin treffen, um Tore von Marco Reus, Mats Hummels<br />

oder Pierre-Emerick Aubameyang am TV-Bildschirm<br />

zu bejubeln.<br />

KOMPLETT wollte mehr über die fußballbegeisterte Vorsitzende<br />

des Sportausschusses wissen und traf sie nach<br />

einem langen Tag im Plenum und vor einer Dienstreise<br />

ins vietnamesische Hanoi in ihrem Berliner Abgeordnetenbüro.<br />

Sie nahm sich ausgiebig Zeit für ein Gespräch<br />

über den BVB, ihre Arbeit an der Doping-Front und den<br />

Lieblingsterminen im heimischen Wahlkreis.<br />

„Es war 1966, WM in England, ich war 13 und begeistert<br />

von Hans Tilkowski“, erinnert sich die gebürtige Sauerländerin<br />

an die Anfänge ihrer Fußballbegeisterung. Eigentlich<br />

hatte das Mädchen aus Iserlohn schon viel eher<br />

Kontakt zum runden Leder. So mit sechs oder sieben kickte<br />

sie als einziges Mädel gemeinsam mit den Jungs in<br />

der Straßenmannschaft. „Oft im Tor“,<br />

sagt sie und kommt deshalb wieder<br />

auf Hans Tilkowski zu sprechen. „Ja, den<br />

BVB habe ich mir selbst ausgewählt, die Liebe<br />

zum Fußball von meinem Vater, der mich schon früh zum<br />

ASSV Letmathe 1898 mitnahm.“ An die damalige Liga<br />

kann sich Dagmar Freitag nicht mehr erinnern, heute<br />

jedenfalls stellen die Letmather ein Spitzenteam in der<br />

Kreisliga A.<br />

Doch nicht nur Tilkowski, auch Siggi Held und Lothar Emmerich<br />

hatten es mit ihrer Spielweise dem jungen Mädchen<br />

angetan. Und just in jenem Jahr gelang<br />

es auch den Schwarzgelben, als erste<br />

deutsche Mannschaft den Europapokal der<br />

Pokalsieger nach Hause zu holen. „Es war<br />

pure Begeisterung, und wer einmal beim<br />

BVB ist, der bleibt auch dabei, ,Echte Liebe’<br />

eben“, sagt die viel beschäftigte Parlamentarierin<br />

heute nicht ohne Stolz. Vom<br />

Lavieren zwischen verschiedenen Teams,<br />

um es allen Wählern recht zu machen, hält<br />

sie nichts. „Ich steh’ dazu.“ Und wenn es<br />

ihre knapp bemessene Freizeit erlaubt, ist<br />

sie auch schon mal live vor Ort im ehemaligen<br />

Westfalenstadion.<br />

Ansonsten natürlich, wie sie sagt, immer<br />

mit dem Finger am Smartphone, um kein<br />

Highlight eines Spiels zu verpassen. Und weil es für sie<br />

Herzenssache ist, den BVB zu verfolgen, gab es auch kein<br />

Zögern, als Dirk Wiese, SPD-Abgeordneter aus dem HSK,<br />

sie auf dem Parlamentsflur zur Mitgliedschaft bei den<br />

Bundestags-Borussen gewinnen wollte. „Klar, ich bin dabei“,<br />

war ihre spontane Reaktion.<br />

Zugegeben, neben Fußball fand die junge Schülerin aber<br />

auch schon früh Interesse an der Leichtathletik. „Meine<br />

Liebe gehörte dem Mehrkampf“, sagt sie. Die Karriere<br />

fand aber ein jähes Ende, als sie sich beim Rollschuhlaufen<br />

den rechten Ellenbogen zertrümmerte. Aus für den<br />

Leistungssport. Der Kontakt zum Verband indes riss nicht<br />

ab. Heute ist sie Vizepräsidentin des DLV.


Und mit ihrer Begeisterung zum Hochleistungssport<br />

ging der massive Einsatz gegen unlautere Methoden<br />

einher. „Seit 1996 kämpfe ich gegen Doping“, sagt<br />

sie und freut sich riesig, jetzt schon einen ihrer<br />

größten politischen Erfolge feiern zu können. Denn<br />

das Bundeskabinett hat vor einigen Wochen den<br />

Entwurf eines Anti-Doping-Gesetzes verabschiedet.<br />

Quintessenz: Dopende Spitzensportler müssen<br />

in Deutschland bald Haftstrafen befürchten. „Die Politik<br />

musste das Heft des Handelns übernehmen – auch<br />

gegen den erbitterten Widerstand des organisierten<br />

Sports“, sagt Dagmar Freitag und zollt ihren Mitstreitern<br />

in dieser Sache, Bundesjustizminister Heiko Maas und<br />

Bundesinnenminister Thomas de Maizière ganz großes<br />

Lob. Ohne deren beharrliche Politik wäre es zu diesem<br />

Entwurf wohl nicht gekommen. Betroffen von dem Gesetz,<br />

sollte es verabschiedet werden, sind rund 7000 Topathleten,<br />

Freizeitsportler sind ausgenommen.<br />

LOGISCH • EINFACH • BESSER<br />

Ein anderes Einsatzfeld ist der Kampf gegen Spielmanipulationen.<br />

„Der Sport muss seine Integrität gegen Angriffe<br />

von außen wahren.“ Kein leichtes Unterfangen. Aber<br />

auch für die Förderung von Menschen mit Behinderung<br />

im Spitzensport, die Prävention und Gesundheitsförderung<br />

und die transatlantischen Beziehungen zu Nordamerika<br />

setzt sich die studierte Anglistin mit Leidenschaft<br />

und Herzblut ein.<br />

Als stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses,<br />

als Sportausschussvorsitzende und Inhaberin<br />

von zahlreichen Ehrenämtern ist Dagmar Freitag daher<br />

viel in der Welt unterwegs. Auch wenn sie zwischen<br />

dem Süden Afrikas und den Vereinigten Staaten häufig<br />

pendelt, mag und schätzt sie die Auftritte bei sportlichen<br />

Events in der Sauerländer Heimat. Der P-Weg ist für sie<br />

ein „ungeheuer gemeinschaftsförderndes Ereignis. <strong>Das</strong><br />

bringt die gesamte Stadt zusammen, großartig“, sagt sie<br />

und erinnert sich gern an die ausgiebigen Gespräche mit<br />

Bernd Maus, dem viel zu früh verstorbenen Mitbegründer<br />

des KOMPLETT-Magazins.<br />

Aber auch beim internationalen Schwimmfest des SV 08<br />

Werdohl pflegt sie stets langjährige Kontakte. „Ich freu’<br />

mich, immer wieder dabei zu sein“, sagt sie. Und bevor<br />

wir immer tiefer in die Region zwischen Verse und Sorpe<br />

eindringen, bleibt nicht mehr viel Zeit.<br />

Der Flieger über Singapur nach Hanoi wartet nicht.<br />

Manchmal ist der Stress groß. Dennoch: Auch nach 21<br />

Parlamentsjahren macht der 62-Jährigen die Arbeit noch<br />

Freude, erst recht, wenn sie gemeinsam mit den Bundestags-Borussen<br />

über so manch einen Sieg ihres Lieblingsvereins<br />

jubeln kann.<br />

Lassen Sie sich nicht blenden .<br />

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33


Foto WR/Büdenbender<br />

Wie werde ich Schützenkönig<br />

oder Schützenkönigin? Text Pia Mester<br />

Die Sache mit der Monarchie hat sich in Deutschland vor<br />

fast 100 Jahren erledigt. Wer trotzdem davon träumt,<br />

einmal mit „Majestät“ angesprochen zu werden und in<br />

ein wenig royalem Glamour zu schwelgen, sollte sein<br />

Glück als Schützenkönig bzw. Schützenkönigin probieren.<br />

Mit einer guten Vorbereitung und einer ordentlichen<br />

Portion Mut ist es gar nicht so schwierig, an ein<br />

solches Sauerländer Krönchen zu kommen. Drei Schützenvorsitzende<br />

verraten, wie‘s geht.<br />

1. Satzung kennen<br />

Jeder Schützenverein hat eine eigene Satzung, in der<br />

festgelegt ist, wer Mitglied und Majestät werden darf.<br />

Meistens lässt sich die Satzung auf der Homepage des<br />

Vereins einsehen. Wenn Sie also überlegen, welcher<br />

Verein für Ihr Vorhaben die besten Voraussetzungen<br />

bietet, schauen Sie vorher unbedingt in die Statuten!<br />

Bruderschaften stellen meistens strengere Anforderungen<br />

an ihre Mitglieder und Königsanwärter als Vereine,<br />

was beispielsweise die Konfession, das Geschlecht<br />

oder den Wohnort betrifft. Beim Schützenverein Plettenberg-Grünetal<br />

müssen Königsanwärter seit mindestens<br />

einem Jahr Mitglied und mindestens 18 Jahre<br />

alt sein, erklärt Vorsitzender Steffen Fuhrich: „<strong>Das</strong> hat<br />

versicherungstechnische Gründe: Erst ab diesem Alter<br />

darf man mit einem großen Kaliber schießen.“ Genauso<br />

sieht es beim Werdohler Schützenverein aus. Bei den<br />

Herscheider Schützen müssen die Kandidaten unter der<br />

Vogelstange mindestens 25 Jahre alt sein, zuvor können<br />

sie aber Jungschützenkönig werden. Außerdem reicht<br />

es hier, wenn man im Januar desselben Jahres in den<br />

Verein eingetreten ist.<br />

Ob das Königspaar in der jeweiligen Stadt wohnt, welcher<br />

Religion es angehört und woher es kommt, ist in<br />

allen drei Vereinen vollkommen egal. „Wir hatten mal<br />

einen Jungschützenkönig aus Portugal und eine Jungschützenkönigin<br />

aus Argentinien“, erzählt Steffen Fuhrich.<br />

Wichtig für angehende Regentinnen ist zu wissen, ob<br />

sie selber auf den Aar schießen dürfen oder darauf<br />

hoffen müssen, vom erfolgreichsten Schützen zu ihrer<br />

Königin erwählt zu werden. Theoretisch dürfen in allen<br />

drei Vereinen auch Frauen Hand ans Gewehr legen.<br />

„Es ist eine ungeschriebene Regel, dass wir nur einen<br />

König ausschießen, Frauen also nur bei den Insignien<br />

mitschießen, nicht jedoch auf den Rumpf“, erklärt Andreas<br />

Schreiber, Vorsitzender des Werdohler Schützenvereins.<br />

Wollte eine Frau diese Regel ändern, müsste dies<br />

schriftlich beantragt werden. Jedoch sei dieser Wunsch,<br />

so Schreiber, noch nie aufgekommen.<br />

Auch bei den Grüner Schützen hat noch keines der ca.<br />

30 weiblichen Mitglieder auf ihr Recht bestanden. Ganz<br />

anders ist das in Herscheid: Hier sind treffsichere Schützenköniginnen<br />

keine Seltenheit, wie Vorsitzender Dirk<br />

Schöttler berichtet.<br />

34


2. Sich engagieren<br />

Ein König, der nicht von seinem Volk geliebt wird, hat<br />

schlechte Karten. Deshalb heißt es auch als Schützenkönig<br />

und Schützenkönigin: sich erst engagieren, dann<br />

schießen. Man sollte sich mit dem Verein identifizieren,<br />

schließlich hat man als Majestät auch eine repräsentative<br />

Aufgabe.<br />

Richtig gute Chancen auf den Titel hat man, wenn man<br />

sich einer Gruppe anschließt. In Werdohl gang und gäbe,<br />

erklärt Andreas Schreiber, und ziemlich praktisch. Dann<br />

muss sich der Anwärter unter der Vogelstange keine<br />

Gedanken machen, wen er im Fall des Falles denn für<br />

den Hofstaat verpflichten könnte. Denn ohne Hofstaat<br />

auch keine Krone. Eine Sorge weniger.<br />

Gerade Die potenzielle Königinnen in Vereinen, in denen<br />

Frauen das Schießen untersagt ist, profitieren von stetigem<br />

Eigenkreation<br />

Engagement. Besonders, wenn der König traditionell<br />

nicht die eigene Frau zur Königin krönt. „Aktiv zu<br />

sein, sich am Vereinsleben zu beteiligen und mitzufeiern<br />

zahlt sich immer aus“, sagt Andreas Schreiber. Und<br />

auch Steffen Fuhrich sagt: „Begeisterung ist wichtig.“<br />

So ein König bzw. eine Königin kann sich der Unterstützung<br />

ihres Volkes sicher sein.<br />

Die Grünetaler Schützenkönigin Birgit Berkau mit Steffen<br />

Fuhrich an ihrem Arbeitsplatz Foto Schlütter<br />

3. Schießen üben<br />

Wer weiß, wie man ein Gewehr bedient, hat bessere<br />

Chancen auf die Krone. Es empfiehlt sich also, vor<br />

dem großen Tag ein wenig zu üben. Natürlich nicht im<br />

heimischen Garten, sondern beispielsweise bei einem<br />

Schießsportverein.<br />

Jäger und Sportschützen haben unter der Vogelstange<br />

zwar einen Vorteil, allerdings gehört auch eine Menge<br />

Glück dazu. „70 Prozent Glück, 30 Prozent Können“,<br />

schätzt Andreas Schreiber. Manchmal will der Aar sich<br />

nämlich einfach nicht ergeben, da nützt dann auch<br />

Treffsicherheit wenig. So wie 2014 in Werdohl: Erst<br />

nach über 900 Schuss lag der Holzvogel schließlich am<br />

Boden.<br />

Kleiner Geheimtipp: auf den Schießwart hören. Wenn<br />

einer weiß, wie dem Schützenaar am besten beizukommen<br />

ist, dann er. „Der sieht genau, wo der Schuss<br />

hingegangen ist und kann wertvolle Tipps geben“, sagt<br />

Steffen Fuhrich. Und unparteiisch obendrein, sagt Herscheids<br />

Vorsitzender Dirk Schöttler: „Die sind ehrlich.“<br />

4. Konkurrenz checken<br />

Wie man garantiert Schützenkönig wird? „Indem man<br />

alleine schießt“, sagt Dirk Schöttler und lacht. <strong>Das</strong> ist allerdings<br />

der sicherste Weg auf den Thron. Und gar nicht<br />

mal so unwahrscheinlich. Denn Schützenvereine haben<br />

immer öfter ihre liebe Not, überhaupt einen freiwilligen<br />

Schützen zu finden. Von mehreren Kandidaten ganz zu<br />

schweigen. Dabei, so Steffen Fuhrich, seien gar nicht<br />

Foto WR/Büdenbender<br />

immer die Kosten so einer Regentschaft der abschreckende<br />

Faktor. Daran beteiligen sich die meisten Schützenvereine,<br />

so dass nicht alles am Königspaar hängen<br />

bleibt. Viel mehr Kopfzerbrechen bereitet den Regenten<br />

in spe der prall gefüllte Terminkalender. Denn von einem<br />

Schützenkönig wird erwartet, dass er den Verein<br />

auch bei anderen Schützenfesten vertritt. Eine zeitweise<br />

anstrengende Aufgabe.<br />

So vorbereitet kann eigentlich kaum noch etwas schief<br />

gehen. Die Mühen lohnen sich auf jeden Fall, finden die<br />

drei Schützenvorstände, die selber bereits ein Jahr lang<br />

die Krone tragen durften. Und das ist ja auch das Schöne<br />

daran: <strong>Das</strong>s man die Königswürde nach zwölf Monaten<br />

wieder abgeben kann. Queen Elizabeth wäre sicherlich<br />

neidisch.<br />

Foto WR/Büdenbender<br />

35


DER ÜBERBLICK:<br />

SCHÜTZENFESTTERMINE KOMPLETT<br />

36<br />

Balve<br />

6. – 8. <strong>Juni</strong><br />

Schützenbruderschaft St. Johannes Langenholthausen<br />

Schützenbruderschaft St. Antonius Eisborn<br />

4. – 6. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Hubertus Beckum<br />

11. – 13. Juli<br />

Schützenbruderschaft Hl. Drei Könige Garbeck<br />

18. – 20. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve<br />

25. – 27. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Hubertus Volkringhausen<br />

1. bis 3. August<br />

Schützenbruderschaft St. Hubertus Mellen<br />

Neuenrade<br />

26. – 28. <strong>Juni</strong><br />

Schützenbruderschaft St. Sebastian Küntrop<br />

10. – 12. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Petrus und Paulus Affeln<br />

24. – 27. Juli<br />

Neuenrader Schützengesellschaft<br />

Werdohl<br />

3. – 6. Juli<br />

Werdohler Schützenverein<br />

Plettenberg<br />

5. – 7. <strong>Juni</strong><br />

Schützenverein Oestertal<br />

12. – 15. <strong>Juni</strong><br />

Plettenberger Schützengesellschaft<br />

4. Juli<br />

Stadtkaiserschießen aller Plettenberger Schützenvereine<br />

in Landemert<br />

25. – 27. Juli<br />

Schützenverein Blau-Weiß Sundhelle<br />

14. – 17. August<br />

Schützenverein Eiringhausen<br />

Herscheid<br />

10. – 12. Juli<br />

Schützenverein Herscheid<br />

Finnentrop<br />

20. – 23. <strong>Juni</strong><br />

Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist Serkenrode<br />

27. – 29. <strong>Juni</strong><br />

Schützenbruderschaft St. Sebastianus Schönholthausen-<br />

Ostentrop<br />

25. – 27. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Matthias Fretter<br />

1. – 3. August<br />

Schützenbruderschaft St. Anna Lenhausen<br />

12. – 14. September<br />

Schützenverein Bamenohl<br />

Sundern<br />

20. – 22. <strong>Juni</strong><br />

Schützenbruderschaft St. Agatha Westenfeld<br />

Schützenbruderschaft St. Hubertus Stemel<br />

27. – 29. <strong>Juni</strong><br />

Schützenbruderschaft St. Martinus Hellefeld<br />

Schützenbruderschaft St. Sebastianus Hövel<br />

4. bis 6. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Hubertus Sundern<br />

Schützenbruderschaft St. Michael Hachen<br />

11. – 13. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Sebastian Endorf<br />

18. – 20. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Antonius Langscheid<br />

Schützenbruderschaft St. Hubertus Stockum<br />

25. – 27. Juli<br />

Schützenbruderschaft St. Franziskus Allendorf<br />

1. – 3. August<br />

Schützenbruderschaft St. Hubertus Amecke<br />

8. – 10. August<br />

Schützenbruderschaft St. Sebastian Hagen<br />

14. – 16. August<br />

Schützenbruderschaft St. Nikolaus Meinkenbracht<br />

4. – 6. September<br />

Stadtschützenfest in Stemel


Attendorn<br />

12. – 14. <strong>Juni</strong><br />

Schützengesellschaft St. Jakobus Lichtringhausen<br />

Märkisches Kreiskönigschießen in Werdohl<br />

18./19. September<br />

<strong>Das</strong> Kreis-Schützenfest wird mit einer Zeltparty eingeläutet.<br />

Am Samstag findet das Kreiskönigschießen mit<br />

viel Unterhaltung für die Gäste statt.<br />

Wir sind zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001<br />

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HINTERGRUND: ©ISTOCKPHOTO.COM/COREAY<br />

37


Reiseapotheke:<br />

Text und Foto Rüdiger Kahlke<br />

Mit „Bordmitteln“ den Urlaub retten<br />

Apothekerin Kathrin Klewer-Scherer rät: Ausstattung auf Urlaubsstil und Ziel ausrichten<br />

Paddeln in Schweden oder surfen<br />

an südlichen Stränden. Aktiv-Urlaub<br />

in den Alpen oder ausgiebiges<br />

Sonnenbad. Gleich, wie die<br />

bevorzugten Reisen aussehen,<br />

gut vorbereitet lassen sie sich<br />

besser genießen. Pralle Sonne,<br />

ungewohnte Ernährung, gewöhnungsbedürftige<br />

Hygienestandards<br />

können die Reisefreude<br />

trüben. Eine Reiseapotheke zur<br />

ersten Hilfe gehört mit ins Gepäck. Und: Die sollte ans<br />

Urlaubsziel oder den Zweck der Reise angepasst sein,<br />

rät Kathrin Klewer-Scherer von der Apotheke Am Nocken<br />

in Plettenberg-Holthausen.<br />

Die Apothekerin empfiehlt als Grundausstattung neben<br />

Pflaster und etwas Verbandsmaterial, ein Schmerz- und<br />

ein Fiebermittel sowie etwas gegen Durchfall und Magenprobleme<br />

einzupacken.<br />

Immer eine<br />

saubere Lösung.<br />

Rimfree® ist die neue WC-Technologie für spülrandlose<br />

WCs, die optimale Hygiene bei deutlich<br />

geringerem Reinigungsaufwand ermöglicht.<br />

Geht es in Länder, in denen Keime<br />

zum Problem werden können,<br />

empfiehlt sich ein Mittel,<br />

das auch antibakteriell wirkt.<br />

Wer in Schweden paddeln oder<br />

in der Finnmark wandern will,<br />

sollte ein wirksames Mückenschutzmittel<br />

mitnehmen oder<br />

etwas, das bei Juckreiz oder<br />

Insektenstichen Linderung verspricht.<br />

„Mit einem Mittel kann<br />

man verschiedene Dinge behandeln“, so Kathrin Klewer-Scherer.<br />

Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte ein<br />

Fieberthermometer mitnehmen.<br />

Diabetiker, Hochdruck-Patienten, überhaupt Reisende,<br />

die ständig Medikamente benötigen, sollten sich<br />

vor dem Start eindecken. Kathrin Klewer-Scherer weiß<br />

auch warum: „Oft sind die individuellen Medikamente<br />

verschreibungspflichtig oder im Ausland unter dem gewohnten<br />

Namen nicht erhältlich.“ Empfindliche Arzneimittel<br />

gehören ins Handgepäck. Apotheken halten<br />

bei Aktionen vor der Reisezeit auch Sicherheitsbeutel<br />

für Fluggäste bereit. <strong>Das</strong> Auswärtige Amt empfiehlt bei<br />

bestimmten Medikamenten „die Mitnahme eines ärztliches<br />

Attestes von Ihrem behandelnden Hausarzt mit<br />

Benennung der Diagnose und medikamentösen Therapie,<br />

so dass der Eigenbedarf klar ersichtlich ist.“ Bei<br />

Reisen ins fremdsprachliche Ausland sollte dieses Attest<br />

in englischer Sprache verfasst sein.<br />

Nicht bewährt haben sich nach Ansicht von Kathrin<br />

Klewer-Scherer fertige Reiseapotheken-Sets. Zu unterschiedlich<br />

sei die Haltbarkeitsdauer der verschiedenen<br />

Medikamente. Was bei Medikamenten kein Problem<br />

ist, sieht bei Impfungen anders aus. Vor allem bei Fernreisen<br />

oder Touren in Länder mit eingeschränkter medizinischer<br />

Versorgung rät die Apothekerin, sich frühzeitig<br />

impfen zu lassen.<br />

38<br />

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Extra-Tip: Medikamente sollten möglichst kühl (unter<br />

25 °C.) gelagert werden. Bei Autofahrten bietet sich die<br />

Lagerung unterm Beifahrersitz an, nicht auf der Ablage<br />

oder im Handschuhfach, das starker Sonnenstrahlung<br />

ausgesetzt ist. Handdesinfektions-Gel ist sinnvoll, wenn<br />

es an Wasser mangelt, um die Hände zu waschen.


SCHÜTZENFEST, WOLL!<br />

SCHÜTZEN. TYPEN.<br />

TRADITIONEN.<br />

Michael Martin nimmt das Sauerländer Schützenfest unter die Lupe<br />

<strong>Das</strong> Sauerländer Schützenbrauchtum ist Jahrhunderte<br />

alt. <strong>Das</strong> organisierte Schützenwesen zählt heute über<br />

170.000 Mitglieder. Jung und Alt machen begeistert<br />

mit. Warum eigentlich? Michael Martin klärt in seinem<br />

Buch „Schützenfest, woll!“ auf und gibt Antworten auf<br />

die vielen Fragen.<br />

<strong>Das</strong> Schützenfest ist seit Jahrhunderten die<br />

fünfte Jahreszeit im Sauerland. Doch seit wann<br />

gibt es Schützen überhaupt? Wer macht die<br />

Uniformen, die Kleider, die Orden, die Fahnen?<br />

Was hat die Kirche mit dem Schützenwesen zu<br />

tun? Wieso steht der König manchmal schon vor<br />

dem Schießen fest? Weshalb kommen Sauerländer<br />

aus der ganzen Welt zu ihrem Schützenfest<br />

nach Hause? Warum ist das Engagement<br />

für Schützenvereine Ehrensache? Was ist das<br />

Pils-Chromosom? Wo steht die Horrido-Schule<br />

- und warum machen Schützenfeste eigentlich<br />

so viel Spaß?<br />

Michael Martin & Freunde<br />

über 400 farbige Abb.,<br />

17 x 24 cm, 64 Seiten,<br />

ISBN 9-783943-681-52-9, LVP: 24,90 EUR<br />

© 2014 WOLL Verlag, Hermann-J. Hoffe, Kückelheim 11,<br />

57392 Schmallenberg, www.woll-verlag.de<br />

Auf der Suche nach Antworten ist Autor Michael<br />

Martin den Sauerländer Schützenvereinen und<br />

-bruderschaften ein Jahr lang mit seiner Neugier<br />

auf den Zeiger gegangen, er hat Königen,<br />

Königinnen, Schützen und Schützenfestbesuchern<br />

Löcher in den Bauch gefragt, war auf<br />

Schießständen und bei Festzügen, in Zelten und<br />

Hallen, bei Musikern und beim Pastor, saß auf<br />

Karussells und an Theken, besuchte Brauereien,<br />

Schneidereien, Künstler und schnappte sich jeden,<br />

der zum Thema Schützenbrauchtum nicht<br />

bei drei auf den Bäumen war. <strong>Das</strong> Ergebnis:<br />

Schützenfest, woll!<br />

Schützenfest, woll! bietet interessante Interviews,<br />

lustige Erlebnisberichte, informative<br />

Hintergrundstorys, viele tolle Fotos und spannende<br />

Beiträge von töften Gastautoren aus<br />

dem ganzen Sauerland.<br />

Schützenfest, woll! ist dick wie drei Knifften,<br />

bunt wie Schultes Lieblingsgockel und absolut<br />

unentbehrlich für jeden echten Sauerländer.<br />

39


Ehrenamtliches Netzwerk Hospizarbeit<br />

erhält professionelle Unterstützung<br />

Zusammenarbeit mit St.-Elisabeth-Hospiz Altenhundem – Im April<br />

2016 Benefizkonzert mit Luftwaffenmusikkorps in Plettenberger<br />

Schützenhalle<br />

Von Bernhard Schlütter<br />

40<br />

Keine Sorgen<br />

beim Entsorgen!<br />

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Chromschrott · NE-Metalle · Aluminium<br />

Messing · Kupfer · Bronze<br />

Mulden- und<br />

Containerdienst<br />

Bauschutt · Baumischabfälle<br />

Abfall zur Verwertung · Sperrmüll<br />

Holz · Pappe/Papier<br />

<strong>Das</strong> Netzwerk Hospizarbeit Plettenberg<br />

erhält neuen Schwung durch<br />

die Zusammenarbeit mit dem St.-<br />

Elisabeth-Hospiz in Altenhundem.<br />

„Wir sind froh über die professionelle<br />

Unterstützung aus Lennestadt“,<br />

sagt Kerstin Liebeskind, Vorsitzende<br />

des Plettenberger Hospizvereins.<br />

Auf der Jahreshauptversammlung<br />

des Vereins wurde Ende 2014 durch<br />

die Wahl von Geschäftsführer Martin<br />

Schäfer (in dieser Position auch<br />

beim Hospizverein Altenhundem tätig)<br />

und von Monika Kramer, Leiterin<br />

des St.-Elisabeth-Hospiz’, in den<br />

neuformierten Vorstand die Kooperation<br />

gefestigt. Dem Vorstand des<br />

Plettenberger Netzwerkes gehören<br />

seitdem mit Chefarzt Dr. Ovidiu Petcu,<br />

Pflegedienstleiter Heiko Heseler<br />

und Schwester Mechthild Decker-<br />

Maruska auch drei Vertreter des<br />

Krankenhauses Plettenberg an. Weitere<br />

Vorstandsmitglieder sind: Gerlinde<br />

Himmel (stellv. Vorsitzende),<br />

Claudia Schlütter und Claudia Enders.<br />

„Unser Verein bleibt eigenständig,<br />

partizipiert aber von den Profis aus<br />

Altenhundem“, erklärt Kerstin Liebeskind.<br />

Dazu steht mit Barbara<br />

Franzen eine hauptberufliche Koordinatorin<br />

zur Verfügung. Sie ist für Erstkontakte<br />

mit Patienten und Angehörigen<br />

zuständig und übernimmt die<br />

Einteilung der Ehrenamtlichen. Eine<br />

positive Folge der Kombination von<br />

hauptamtlicher Koordinatorin mit<br />

Ehrenamtlichen ist die Anerkennung<br />

durch die Krankenkassen. Dadurch<br />

werden die Kosten zum Teil refinanziert.<br />

„Unsere derzeit 15 Helferinnen<br />

sind ehrenamtlich tätig“, betont Kerstin<br />

Liebeskind. Ihre Arbeit umfasst<br />

die persönliche Begleitung in der<br />

letzten Lebensphase, Gespräche,<br />

Zuhören und einfach da sein, kleine<br />

praktische Hilfen, palliative Beratung<br />

und Vermittlung weiterer Dienste,<br />

Entlastung und Trauerbegleitung für<br />

Angehörige. Alle diese Hilfen sind<br />

unentgeltlich. Der Verein finanziert<br />

sich überwiegend aus Spenden. Einen<br />

Beitrag zur Finanzierung soll<br />

ein Benefizkonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps<br />

aus Münster am<br />

22. April 2016 leisten. Es gastiert<br />

auf Vermittlung des St.-Elisabeth-<br />

Hospizvereins in der Plettenberger<br />

Schützenhalle. Bereits in diesem<br />

Jahr wird in Plettenberg ein Qualifizierungsseminar<br />

für Sterbe- und<br />

Trauerbegleitung angeboten (Info-<br />

Abend am 14. September um 19 Uhr<br />

im Paul- Gerhardt-Haus, Bahnhofstr.<br />

27; Seminarstart am 7. November).<br />

netzwerk-hospizarbeit.de


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Dietmar Hammecke (Baufinanzierungsspezialist<br />

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verlaufen. Wir unterstützen Sie mit der individuellen Finanzierung,<br />

die Ihnen den erforderlichen finanziellen Spielraum<br />

verschafft. Fordern Sie uns – für Ihr MEHR an Vorfreude.<br />

41


Tipp des Monats<br />

Sa., 20.6.<strong>2015</strong>, 18 Uhr<br />

Night of Music in der Balver Höhle<br />

Musikverein Amicitia Garbeck,<br />

Junger Chor Eslohe, die Garbecker<br />

Kultband „Die Amigos“, Solisten<br />

und Tänzer präsentieren die Welt<br />

der Musik von Klassik bis Rock.<br />

Vvk.: festspiele-balver-hoehle.de, Tel. 02375/1030<br />

Sa., 6.6.<strong>2015</strong>, ab 12 Uhr<br />

Werdohler Stadtfest<br />

Die Werdohler und ihre Gäste feiern in der<br />

gesamten Innenstadt mit Live-Musik, Tanz und<br />

kulinarischen Genüssen<br />

So., 7.6. u. 21.6.<strong>2015</strong>, jew. 11 - 17 Uhr<br />

Fahrtage der Sauerländer Kleinbahn in Herscheid-<br />

Hüinghausen. Am 7.6. ist Teddybärenfest und am<br />

21.6. Matjes-Fahrtag. Stündlich pendelt der Museumszug<br />

zwischen den Bahnhöfen Hüinghausen und<br />

Köbbinghauser Hammer.<br />

Fr., 12.6.<strong>2015</strong>, 19 Uhr<br />

Die Compagnia di Punto spielt Orchesterkonzerte<br />

von Antonio Rosetti, eines der berühmtesten,<br />

heute leider vergessenen Komponisten des 18.<br />

Jahrhunderts. Veranstalter: Bachforum Plettenberg.<br />

Rathaussaal Plettenberg, Eintritt 10 Euro<br />

So., 14.6.<strong>2015</strong>, 19 Uhr<br />

Der Kabarettist Tobias Mann gastiert mit<br />

seinem Programm „Verrückt in die Zukunft“ in<br />

Herscheid.<br />

Rammberghalle Hüinghausen, herscheid.de<br />

Fr., 12.6 - So., 14.6.<strong>2015</strong><br />

Balve Optimum, Deutsche Meisterschaften im<br />

Dressur- u. Springreiten<br />

Reitanlage Schloss Wocklum<br />

balve-optimum.de<br />

Sa., 13. <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong>, 11 - 21.30 Uhr<br />

Musikschulfest in Finnentrop (Schulzentrum)<br />

Fest der Musikschule Lennetal u.a. mit: Kinder- und<br />

Jugendblasorchester, Pop & Musical mit dem Jugendsinfonieorchester<br />

und der Pop-Gesangsklasse<br />

der Musikschule Lennetal, musikschule-lennetal.de<br />

Sa., 20.6., ab 17 Uhr u.<br />

So., 21.6.<strong>2015</strong>, ab 10 Uhr<br />

Feuerwehrfest in Plettenberg-Holthausen<br />

rund um das Gerätehaus am Nocken<br />

Sa., 20.6.<strong>2015</strong>, 13 - 18 Uhr<br />

Fun-&-Action-Poolparty im Freibad Friedrichstal<br />

Neuenrade<br />

Spiel, Spaß und Action im und am Wasser<br />

neuenrade.de<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2015</strong><br />

1 Mo<br />

2 Di<br />

3 Mi<br />

4 Do<br />

5 Fr<br />

6 Sa<br />

7 So<br />

8 Mo<br />

9 Di<br />

10 Mi<br />

11 Do<br />

12 Fr<br />

13 Sa<br />

14 So<br />

15 Mo<br />

16 Di<br />

17 Mi<br />

18 Do<br />

19 Fr<br />

20 Sa<br />

21 So<br />

22 Mo<br />

23 Di<br />

24 Mi<br />

25 Do<br />

26 Fr<br />

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27<br />

veranstaltungen ### nichts wie hin!


Juli <strong>2015</strong><br />

Fr., 3.7.<strong>2015</strong>, 18 - 23 Uhr<br />

Bürgerschoppen zum Auftakt des Kultursommerprogramms<br />

P-Kult<br />

Livemusik mit „The New Shannons“, Comedy-<br />

Jonglage, Feuershow und Lichtshow mit „Drauf &<br />

Dran“, Alter Markt, Plettenberg<br />

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5<br />

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7<br />

8<br />

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So., 5.7. u. 19.7. <strong>2015</strong>, jew. 11 - 17 Uhr<br />

Fahrtage der Sauerländer Kleinbahn<br />

Thementage „Oldtimer“ (5.) und „100 Jahre Herscheider“,<br />

Stündlich pendelt der Museumszug zwischen den<br />

Bahnhöfen Hüinghausen und Köbbinghauser Hammer.<br />

sauerlaender-kleinbahn.de<br />

8. - 12.7. <strong>2015</strong><br />

Kultur rockt – das Sommerfestival im Pferdestall<br />

5-tägiges Festival mit Kunst, Jazz, klassischer<br />

Musik, Kinderprogramm u.v.m.<br />

Haus Berghoff, Sundern-Dörnholthausen,<br />

haus-berghoff.de/kultur-rockt<br />

9<br />

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Do<br />

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Sa<br />

Mi., 1.7. - Mi., 12.8.<strong>2015</strong>, jew. 19 Uhr<br />

Mittwochs am Sorpesee<br />

an der Seebühne in Langscheid mit Live-Musik<br />

und tollem Ambiente<br />

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So., 5.7. - 26.7.<strong>2015</strong>, 15 Uhr<br />

Kultursommerprogramm P-Kult sonntags,<br />

15 - 18 Uhr, auf dem Alten Markt, Kinderprogramm<br />

ab 16 Uhr an der Christuskirche<br />

in Plettenberg<br />

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18<br />

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So<br />

3., 11., 17., 25. und 31.7.<strong>2015</strong>,<br />

jew. 19 - 22 Uhr<br />

Mondscheinfahrten auf der MS Sorpesee, an Bord<br />

sorgt ein DJ oder eine Band für gute Stimmung.<br />

personenschifffahrt-sorpesee.de<br />

20<br />

21<br />

22<br />

Mo<br />

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Mi<br />

30<br />

Zeitsprung Burg Altena, jew. 11 - 18 Uhr<br />

5.7. Erlebnistag Mittelalter<br />

12.7. Mittelalterliche Burgwache<br />

19.7. Greifvogelschau mit Flugvorführungen<br />

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Fr., 31.7. - So., 2.8.<strong>2015</strong><br />

Altena - eine Stadt erlebt das Mittelalter<br />

Henkerspack und Schabernack, Buden, Lichter, Volk:<br />

<strong>Das</strong> Spektakel „Altena – eine Stadt erlebt das Mittelalter“<br />

ist das größte Mittelalter-Festival der Region.<br />

maerkischer-kreis.de, altena.de<br />

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Tipp des Monats<br />

Do., 30.7.<strong>2015</strong>, ca. 20.30 Uhr<br />

P-Kult: Open-Air-Theater<br />

<strong>Das</strong> N.N. Theater aus Köln spielt<br />

„Metropolis“ nach dem Stummfilm von<br />

Fritz Lang. Die Vorstellung beginnt bei<br />

Einbruch der Dämmerung. Der Eintritt<br />

ist frei. Alter Markt, Plettenberg


Wie Plettenberg Bay zu seinem<br />

Namen kam<br />

Ein Blick auf die Ahnentafel des westfälischen Uradelsgeschlechts von Plettenberg<br />

Text Martin Büdenbender<br />

Die Attribute Wasser, Wellen, Freizeit und Erholung darf<br />

man nicht erst seit der Eröffnung des AquaMagis vor<br />

12 Jahren mit Plettenberg verbinden. Der Name Plettenberg<br />

steht nämlich bereits seit über 200 Jahren für<br />

endlose Sandstrände, tiefblaues Wasser, traumhafte Lagunen<br />

und Buchten.<br />

Gemeint ist nicht − Sie werden es sich schon gedacht<br />

haben − die Vier-Täler-Stadt an Lenne, Oester, Grüne<br />

und Else. Gemeint ist vielmehr die malerisch schöne<br />

Plettenberg Bay am Indischen Ozean. Schlappe 14162<br />

Kilometer trennen Deutschlands erste Loopingrutsche<br />

von einem der schönsten Strände an Südafrikas berühmter<br />

Garden Route.<br />

Wie kommt es zu dieser Übereinstimmung der Namen?<br />

Stand die 1397 durch Graf Dietrich von der Mark mit<br />

den Stadtrechten bedachte Siedlung Plettenberg Pate,<br />

ähnlich wie die nordenglische Grafschaft York Namensgeber<br />

für die Achtmillionen-Metropole New York war?<br />

Nein. Verantwortlich ist das westfälische Uradelsgeschlecht<br />

derer von Plettenberg. Baron Joachim van Plettenberg<br />

(1739 − 1793) war von 1774 bis 1785 Gouverneur<br />

der niederländischen Kapkolonie. Er errichtete<br />

in der von ihren portugiesischen Entdeckern „Bahia<br />

formosa“ genannten Bucht im Jahre 1778 einen Demarkationsstein<br />

mit dem Wappen der Niederländischen<br />

Ostindien-Kompanie, der auch seinen Namen trug.<br />

Stammsitz am Fuße des Plattberges<br />

Riskieren wir einen Blick auf die Ahnentafel des<br />

Adelsgeschlecht Plettenberg, deren Stammsitz am<br />

Fuße des Plattberges am Zusammenfluss von Grüne<br />

und Oester lag. In der langen Reihe der Namensträger<br />

findet man viele, deren Leben und Wirken in der<br />

Geschichte deutliche Spuren hinterlassen hat. Und das,<br />

obwohl die Plettenberger nicht zum<br />

einflussreichen<br />

reichen Adel gehörten.<br />

Im Sauerland herrschte der Landadel. Schlösser und<br />

Burgen fallen hier ein oder zwei Nummern kleiner aus<br />

als in anderen Regionen Deutschlands. Zu den wenigen<br />

Ausnahmen zählt Burg Altena. Um 1108 sollen der Legende<br />

nach die Brüder Adolf und Eberhard von Berg von<br />

Kaiser Heinrich V. für treue Dienste ein Stück Land im<br />

märkischen Sauerland erhalten haben. Auf dem Berg<br />

Wulfseck bauten sie eine Burg, die sie anfangs Wulfeshagen,<br />

später Altena nannten.<br />

Ihre wechselnden Besitzer verwalteten zwölf Burglehen,<br />

die durch erbbedingte Zersplitterung noch zahlreicher<br />

wurden. Zu diesen den Burgherren unterstellten<br />

Lehnsherren zählten die Familien von Letmathe (1243,<br />

1349), von Plettenberg (1392) und von Ohle (1420).<br />

<strong>Das</strong> „herausragende süderländische Adelsgeschlecht“<br />

(so schreibt Eberhard Fricke in „Geschichte des Kreises<br />

Lüdenscheid bis 1815“, Heimatchronik des Kreises Lüdenscheid,<br />

Seite 103) war das Geschlecht von Plettenberg.<br />

1179 wird es erstmals erwähnt. Sieben Stämme<br />

nennt der Genealoge (Ahnenforscher), die zum Teil erloschen<br />

sind und zum Teil bis heute fortbestehen.<br />

Aber genug der geschichtswissenschaftlichen Erbsenzählerei:<br />

Dieser Bericht beschäftigt sich nur mit einer<br />

kleinen Auswahl interessanter Persönlichkeiten aus der<br />

Reihe derer von Plettenberg, zu denen Ordensritter,<br />

Marschälle, Minister und Generäle ebenso gehörten wie<br />

Bildhauer und Sänger.<br />

Wolter von Plettenberg, um 1450 auf Burg Meyerich geboren,<br />

ist der bekannteste von ihnen. Im Alter von ca.<br />

14 Jahren trat er, wie acht andere Familienmitglieder,<br />

in den livländischen Zweig des Deutschen Ritterordens<br />

ein. Er wurde 1494 Landmeister in Livland (Gebiet der<br />

heutigen Staaten Estland und Lettland) und besiegte<br />

1502 ein zahlenmäßig überlegenes Heer des Moskauer<br />

Großfürsten Iwan III. in der Schlacht am Smolinasee.<br />

44


Schloss Bamenohl Foto Martin Büdenbender<br />

Dank dieser Heldentat diente Wolter von Plettenbergs<br />

Leben als Vorlage für den gleichnamigen, 1938 erschienenen<br />

Roman von Hans Friedrich Blunck. Seine Erzählungen<br />

entsprachen exakt dem Literaturverständnis des<br />

Nationalsozialismus.<br />

Kurt Freiherr von Plettenberg beteiligte<br />

sich am Attentat auf Adolf Hitler<br />

Auch Kurt Freiherr von Plettenberg entstammte dem<br />

westfälischen Uradelsgeschlecht Plettenberg (* 31. Januar<br />

1891 in Bückeburg; † 10. März 1945 in Berlin).<br />

Er war ein deutscher Forstmann und Offizier, ist aber<br />

vor allem als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus<br />

bekannt geworden. Als Mitglied des Kreises<br />

des Widerstandes vom 20. Juli 1944 − er gehörte<br />

zum engeren Freundeskreis von Claus Schenk Graf von<br />

Stauffenberg, Ludwig Beck, Ulrich von Hassell, Johannes<br />

Popitz, Carl-Hans Graf von Hardenberg und Fabian von<br />

Schlabrendorff – war Kurt von Plettenberg an den Vorbereitungen<br />

für den Staatsstreich beteiligt. Nach dem<br />

Misslingen des Attentats auf Adolf Hitler wurde von<br />

Plettenberg Anfang März 1945 auf seinem Dienstsitz<br />

Cecilienhof verhaftet und in das Berliner Hausgefängnis<br />

der Gestapo in die Prinz-Albrecht-Straße 8 gebracht.<br />

Dort schlug er am 10. März 1945 auf dem Weg zum<br />

Verhör seine Bewacher nieder und stürzte sich aus dem<br />

Fenster in den Tod, um die bis dahin noch lebenden anderen<br />

Beteiligten des Attentates vom 20. Juli 1944 nicht<br />

unter der Folter preisgeben zu müssen.<br />

Friedrich Christian Reichsgraf von Plettenberg (* 15. September<br />

1882 in Hovestadt, Nordrhein-Westfalen; † 7.<br />

September 1972 in Bretzenheim, Rheinland-Pfalz) war<br />

ein deutscher Weingutbesitzer und Weinbauverbandspolitiker.<br />

Im Jahre 1911 heiratete er Elisabeth Puricelli<br />

(1892−1984). Sie stammte aus einer wohlhabenden<br />

Industriellenfamilie, die unter anderem ein Hüttenwerk<br />

in Rheinböllen betrieb und auch in den heimischen<br />

Weinbau investierte. Von ihrem Großvater Hermann Puricelli<br />

(1822−1897), beziehungsweise ihrem Vater Paul<br />

Puricelli (1862 Mainz-N.N.) übernahm er das Weingut<br />

seiner Frau und baute dieses ab 1912 zu einem Musterbetrieb<br />

aus. Bald galt Reichsgraf von Plettenberg mit<br />

seinem Weingut als einer der bedeutendsten Weinbaupioniere<br />

an der Nahe. <strong>Das</strong> bis heute bestehende Weingut<br />

betreibt Weinanbau in den Gebieten Baden, Nahe<br />

und Rheinhessen.<br />

South Africa Plettenberg Bay<br />

Axel Lange,Wikimedia Commons, lizenziert unter<br />

CreativeCommons-Lizenz BY-SA 3.0<br />

45


Was ist geblieben vom Glanz vergangener<br />

Zeiten? In Plettenberg zuvorderst der<br />

Name. Darüber hinaus nicht viel: Zwar<br />

erinnern in der Stadt keine Denkmäler<br />

oder Gedenkstätten an das ein oder andere<br />

prominente Familienmitglied derer<br />

von Plettenberg. Aber seit wenigen<br />

Tagen trägt ein Teilabschnitt des Böhler<br />

Weges, von der Kaiserstraße bis zur Böhler<br />

Kirche, den Namen des Widerstandskämpfers<br />

Kurt von Plettenberg.<br />

Burg Schwarzenberg: Nicht von<br />

Plettenbergern erbaut, aber bewohnt<br />

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Elektronisches Türschloss<br />

KeyApp<br />

Widerstandskämpfer Kurt Freiherr von<br />

Plettenberg. (Archiv der Familie von<br />

Plettenberg)<br />

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Tür und Zutritt –<br />

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mit dem Smartphone<br />

zu steuern.<br />

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Keyless Entry<br />

Die Burg Schwarzenberg wurde um 1301 nicht von den<br />

Plettenbergern errichtet, aber von Gerhard von Plettenberg<br />

auf Geheiß des märkischen Landsherrn Grad<br />

Engelbert III. um 1353 ausgebaut und verstärkt. 1531<br />

gelangte sie in den Besitz der Familie von Plettenberg,<br />

die sie mit Unterbrechungen bis zu ihrer Zerstörung<br />

durch einen Blitzeinschlag<br />

Elektronisches<br />

im Jahr 1864<br />

Türschloss<br />

unterhielt. Die<br />

Ruine selbst ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, aber<br />

nur für diejenigen, die Fingerprint<br />

wissen, wo sie zu finden ist. Die<br />

Ausschilderung ist spartanisch. Die Ruine NFC-fähig selbst ist so<br />

zugewachsen, dass man sie vom Lennetal her nicht sehen<br />

kann. Es gibt Überlegungen im<br />

Zusammenhang mit der Erschließung<br />

der Fahrrad- und Freizeitstrecke Lenneroute,<br />

diesen Zustand zu verbessern.<br />

Schloss Brüninghausen im Ortsteil<br />

Ohle hat wenig mit dem Geschlecht<br />

von Plettenberg zu tun. Es ist das<br />

Stammhaus des Geschlechtes Brünninghausen<br />

und heute im Besitz der<br />

Adelsfamilie von Wrede.<br />

Haus Bamenohl bei Finnentrop (urkundlich<br />

erstmals im Jahr 1379 erwähnt) wurde nach bewegter<br />

Vergangenheit schließlich in den Jahren von 1987<br />

bis 2005 aufwändig renoviert und wird heute von Mortimer<br />

Freiherr von Plettenberg und seiner Familie bewohnt.<br />

Besichtigungen von Schloss und Park sind nach vorheriger<br />

Absprache möglich. Einzelne Räume im Erdgeschoss können<br />

für Veranstaltungen (z.B. standesamtliche Trauungen)<br />

gemietet werden. Beliebt ist der jährliche Jazz-Frühschoppen<br />

im Schlossgarten am dritten Sonntag im August.<br />

Wasserschloss Lenhausen wurde 1285 erstmals als Sitz<br />

einer Adelsfamilie genannt und ist seit 1457 durchgängig<br />

bis heute Stammsitz der Familie von Plettenberg-<br />

Lenhausen. Besichtigungen sind dort nicht möglich.<br />

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46


ADVERTORIAL<br />

als älterer patient im<br />

plettenberger krankenhaus<br />

gut aufgehoben<br />

Altersmedizin bedeutet ganzheitliche Behandlung und frühzeitige Rehabilitation<br />

Dr. Ovidiu Petcu leitet den Fachbereich Innere Medizin<br />

Altersmedizin am Krankenhaus Plettenberg.<br />

Wer träumt nicht davon, den „Herbst des Lebens“ aktiv,<br />

selbstständig und selbstbestimmt möglichst im eigenen<br />

zu Hause zu verbringen. Nur allzu schnell vergessen wir<br />

dabei jedoch: Mit fortschreitendem Lebensalter erhöht<br />

sich die Wahrscheinlichkeit von Krankheit und Pflegebedürftigkeit.<br />

Nicht selten ist die Einweisung ins Krankenhaus<br />

unumgänglich. Dann ist es gut, wenn die Klinik für<br />

die besonderen Anforderungen der Behandlung und Betreuung<br />

älterer Menschen gerüstet ist. <strong>Das</strong> Plettenberger<br />

Krankenhaus hat sein Versorgungsangebot daher vor gut<br />

einem Jahr um den Fachbereich Innere Medizin/Altersmedizin<br />

erweitert.<br />

Seither kümmert sich unter fachärztlicher Leitung von<br />

Chefarzt Dr. med. Ovidiu Petcu ein multiprofessionelles<br />

Team bestehend aus besonders geschulten Pflegefachkräften,<br />

Mitarbeitern der Physiotherapie, Ergotherapie,<br />

Logopädie sowie der soziale Dienst und die Krankenhausseelsorge<br />

um die besonderen Belange der älteren Patienten.<br />

Ihr Ziel ist es, die individuell größtmögliche Selbstständigkeit,<br />

Mobilität und Funktionalität jedes Patienten<br />

zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen.<br />

<strong>Das</strong> Expertenwissen der Mitarbeiter/innen ist unverzichtbar,<br />

denn Altersmedizin betrachtet den Patienten ganzheitlich.<br />

Hierbei richtet sie ihr Augenmerk sowohl auf die<br />

Erkrankung als auch auf die daraus resultierenden Beeinträchtigungen,<br />

die vorhandenen Fertigkeiten, die Lebensbiographie,<br />

das familiäre Umfeld, die soziale Einbindung,<br />

das Wohnumfeld und den Pflege- und Hilfsmittelbedarf.<br />

Zahlreiche bereits im Rahmen der Aufnahme in die Versorgungstruktur<br />

seitens des multiprofessionellen Teams<br />

durchgeführte Untersuchungen und Gespräche geben Aufschluss<br />

über die körperliche, seelische und geistige Verfassung<br />

des Patienten. Die Auswertung ermöglicht es zudem,<br />

den Behandlungsbedarf jedes Patienten einzuschätzen,<br />

ein individuelles Behandlungsziel festzulegen und<br />

die hierfür notwendigen Maßnahmen zu planen, durchzuführen<br />

und hinsichtlich ihres Erfolges täglich zu bewerten.<br />

Dazu gehört auch die frühzeitige Rehabilitation, die schon<br />

im Krankenhaus beginnt mit dem Ziel, die Genesung zu<br />

beschleunigen und die eigenständige Lebensführung des<br />

Patienten zu erhalten.<br />

Bei allem Planen, Durchführen und Bewerten ist zu beachten:<br />

Die Mitarbeit des Patienten am Behandlungsprozess<br />

ist unerlässlich, um das angestrebte Ziel zu erreichen.<br />

Die Altersmedizin des Krankenhauses Plettenberg steht in<br />

ihrer fachlichen Kompetenz den ausgewiesenen Fachabteilungen<br />

für Geriatrie, wie sie andere Kliniken vorhalten, in<br />

nichts nach. Dies bestätigte die Strukturprüfung im <strong>Juni</strong> des<br />

vergangenen Jahres. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil<br />

für die älteren Patienten, erlaubt sie doch eine geriatrische<br />

Behandlung quasi „direkt vor der Haustür“. Dies betrifft<br />

nicht nur die vom Hausarzt direkt in die Innere Medizin/<br />

Altersmedizin eingewiesenen geriatrischen Patienten.<br />

Auch die Patienten, die z. B. internistisch, kardiologisch<br />

oder chirurgisch in der Klinik behandelt werden, können<br />

unter bestimmten Voraussetzungen die altersmedizinische<br />

Mitbehandlung beispielsweise im Rahmen der sog. geriatrischen<br />

Komplexbehandlung in Anspruch nehmen.<br />

Darüber hinaus wird der frühzeitigen Beratung sowie der<br />

Planung und Unterstützung bei der Organisation der Weiterversorgung<br />

nach dem Krankenhausaufenthalt ein hoher<br />

Stellenwert beigemessen.<br />

Krankenhaus Plettenberg<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Str. 17, 58840 Plettenberg<br />

Tel. 02391/63-0, info@krankenhaus-plettenberg.de<br />

www.krankenhaus-plettenberg.de<br />

47


Vom See in die Berge<br />

Silke und Peter Bauckhage betreiben jetzt den Landgasthof „Zur Linde“<br />

am Ober-Stuberg in Herscheid<br />

Text Detlef Schlüchtermann<br />

Fotos Martin Büdenbender,<br />

Wenn samstags der Geruch von deftigen Eintöpfen,<br />

frisch zubereitet, über den Ober-Stuberg zieht,<br />

wenn bei Sonnenschein der Biergarten Gästen eine<br />

kühle Erfrischung bietet oder Kaffeekränzchen sich<br />

zum meisterlichen Erdbeerkuchen einfinden, dann<br />

jubeln nicht nur die Nachbarn: „Endlich wieder Leben<br />

in der Linde!“ Glücklich schätzen über die neue<br />

Einkehrmöglichkeit dürfen sich seit einigen Wochen vor<br />

allem Wanderfreunde, die in Herscheid den Berghagener<br />

Kopf auf dem beliebten Steinmarderweg umrunden.<br />

Plagt sie der Hunger, Durst oder nur die Lust, in einer<br />

idyllischen Umgebung für eine kurze Auszeit die<br />

Seele baumeln zu lassen, dann sind die Naturfreunde<br />

eingeladen, im Landgasthof „Zur Linde“ Rast einzulegen.<br />

Hier, in etwa 470 Metern über dem Meeresspiegel,<br />

haben sich seit Mitte April Silke und Peter Bauckhage<br />

häuslich eingerichtet. „Bauckhage?“ mögen Sie jetzt<br />

fragen, „den kenn ich doch?“ Klar, das ist der schnell<br />

sprechende Wirt vom Königssee, der sein Küchen-<br />

Handwerk wie kaum ein anderer in der Umgebung<br />

versteht. Nicht nur Stammgäste lobten stets die Qualität<br />

seiner gut bürgerlichen Küche. „16 Jahre waren wir dort<br />

am See“, zieht der 50-jährige gelernte Bäcker, Koch<br />

und frühere „Nordsee“-Restaurantleiter ein positives<br />

Fazit seines Wirkens in Plettenberg. Jetzt wurde es aber<br />

Zeit für einen Wechsel, vom See in die Berge. „Was<br />

sicherlich bleibt am neuen Standort sind das gute Essen,<br />

die selbstgebackenen Kuchen, der freundliche Service<br />

und das eingespielte Team“, verspricht Bauckhage. Auch<br />

wer bisher mit dem Catering von Bauckhages zufrieden<br />

war, braucht auf diesen Service nicht zu verzichten: „<strong>Das</strong><br />

gibt’s auch weiterhin“, sagt der Hausherr.<br />

Kommen alle Sportskollegen des Chefs,<br />

könnte es eng werden im Schankraum<br />

<strong>Das</strong>s der Ortswechsel bereits Früchte trägt, zeigten die<br />

ersten schönen Frühlingstage, an denen Biergarten und<br />

Restaurant oftmals gut gefüllt waren. Und wenn alle<br />

Freunde und Bekannte vom TuS Herscheid, wo Peter in<br />

früheren Zeiten das Tor bei den Fußballern in der A- und<br />

B-Jugend hütete, vom TV Hüinghausen, in dem der Chef<br />

des Hauses seit 40 Jahren Mitglied ist, oder vom Skiclub<br />

Nordhelle zum Ober-Stuberg pilgern, dann wird es eng in<br />

Biergarten und Schankraum. Also: unbedingt rechtzeitig<br />

reservieren.<br />

Als Peter Bauckhage davon Wind bekam, dass Klaus-<br />

Peter Vogelsang für die Linde, sein Elternhaus, nach<br />

eineinhalb Jahren Leerstand einen neuen Pächter<br />

suchte, zögerte er nicht lange. „Der Vertrag passte“,<br />

sagt Bauckhage und freut sich riesig über 50 Biergarten-<br />

Plätze und nochmals 50 im Innern des Hauses. Teile<br />

der Küche kamen mit vom Königssee ins Herscheider<br />

48


Bergdorf. Und schon ging’s los: Hausgemachte Schnitzel<br />

in allen Variationen (zwischen 12.50 und 14 Euro),<br />

argentinische Steaks, Folienkartoffel oder Pommes<br />

mit frischen Salaten, von denen Stammgäste „als die<br />

besten in der Umgebung“ sprechen, stießen auch hier<br />

schnell auf Zustimmung. Aber auch die Wurstwaren, die<br />

Peter Bauckhage ausschließlich von den Metzgern aus<br />

der Umgebung bezieht, gingen gut weg. Und an den<br />

ersten warmen Tagen waren seine Spezialitäten, die<br />

selbstgemachten Kuchen, nach wenigen Stunden restlos<br />

ausverkauft. Für das Ehepaar Bauckhage zweifelsohne<br />

ein Einstieg nach Maß.<br />

Jetzt geht es mit raschen Schritten auf das<br />

Sommergeschäft zu. Wenn Petrus mitspielt, dann dürfte<br />

der neue Biergarten in Ober-Stuberg zum Renner der<br />

Wanderfreunde aus Nah und Fern werden.<br />

Öffnungszeiten Zur Linde:<br />

Montags Ruhetag, dienstags bis freitags ab 15 Uhr,<br />

samstags ab 12 Uhr und sonntags ab 11 Uhr.<br />

Telefon für Voranmeldungen: 02357/9066000<br />

Steinmarderweg<br />

Der Steinmarderweg ist einer von 19 ausgezeichneten<br />

Wanderwegen in Herscheid. Start für die fünf<br />

Kilometer lange Route ist im Ortszentrum, auf der<br />

linken Seite an der Lüdenscheider Strasse/Ecke<br />

Räriner Strasse, an der Gemeinschaftshalle mit dem<br />

Wanderparkplatz. Spaziergänger richten sich beim<br />

Steinmarderweg nach der Markierung A2. Von 423<br />

Meter über dem Meeresspiegel geht es rund 50 Meter<br />

aufwärts, bis auf 473 Meter. Der Weg führt um den<br />

Berghagener Kopf (521 Meter) über Ober-Stuberg und<br />

Berghagen zurück zum Wanderparkplatz.<br />

Nähere Infos zu den übrigen 18 Herscheider<br />

Wanderwegen auf der Internetseite: wanderbaresherscheid.de.<br />

Diese stammt von der SGV-Abteilung<br />

Herscheid.<br />

49


<strong>Komplett</strong> lecker. Autor Detlef Schlüchtermann<br />

„Vom Kopf zum Schwanz“ und über<br />

den olfaktorischen Orgasmus<br />

„Nose-to-Tail<br />

–Küche“ heißt<br />

der neueste<br />

Trend in der<br />

Top-Gastronomie.<br />

Auf gut<br />

deutsch: Verwertung<br />

eines<br />

Tiers von der<br />

Schnauze bis zum Schwanz. „Interessant“, mögen Sie<br />

als Landwirt aus dem Sauerland einwerfen. „So haben<br />

wir’s doch schon immer gemacht.“ Klar, das Verbraucherverhalten<br />

hatte sich aber in den letzten Jahren stark<br />

verändert. Beispiel Huhn: Da wurde vom Konsumenten<br />

nur noch Brustfleisch nachgefragt. Alles andere wanderte<br />

in die Tonne oder wurde bestenfalls für kleines<br />

Geld nach Asien exportiert. Beispiel Kalb: Wann haben<br />

Sie das letzt Mal Leber, Niere oder Bries zubereitet, geschweige<br />

denn im Restaurant bestellt? Und auch beim<br />

Fisch landete nur noch das Filet auf dem Tisch. Oder<br />

kochen Sie noch die Gräten zum kraftvollen Fond aus?<br />

Sehen Sie.<br />

Aber nicht nur Fleisch- und Fischesser hat der neue Trend<br />

erfasst, auch Vegetarier. „Flower-to-Root“ − von der<br />

Blüte bis zur Wurzel – heißt hier die Zauberformel. Ein<br />

Drei-Sterne-Koch nannte sein Gericht ganz simpel „Kürbis“.<br />

Was auf den Tisch kam, war eine Kürbissuppe mit<br />

Kürbischips, Kürbiskompott und Kürbiskernen. Nicht nur,<br />

dass bei diesem Trend vergessene Köstlichkeiten begeistern<br />

können, nein, die komplette Verarbeitung ist auch<br />

wirtschaftlicher, das Produkt kann günstiger angeboten<br />

werden. Großes Problem: Nur wenige Köche sind heute<br />

noch dazu in der Lage, alle Teile perfekt zuzubereiten.<br />

Genießer-Paradies<br />

Lassen Sie mich an dieser Stelle noch über ein paar gastronomische<br />

Erlebnisse und Begegnungen aus den letzten<br />

beiden Monaten berichten.<br />

Da wäre zunächst das Baskenland. Die Region an der<br />

Nordküste Spaniens ist für Genießer ein Paradies. Wenn<br />

Sie in den Altstadtkneipen von Bilbao und San Sebastian<br />

auf die Pintxos, die baskische Form der beliebten<br />

Tapas, treffen, werden Sie begeistert sein. Für kleines<br />

Geld werden Köstlichkeiten gereicht, die an Kreativität<br />

kaum noch zu überbieten sind.<br />

Wer über einen prall gefüllten Geldbeutel verfügt, der<br />

hat die Auswahl zwischen den höchst dekorierten Restaurants<br />

der Welt. Die Region um San Sebastian weist<br />

die höchste Drei-Sterne-Lokal-Dichte auf: Vier an der<br />

Zahl. Nur: Wenn Sie dort einkehren, müssen Sie mit<br />

rund 500 Euro für zwei Personen am Abend rechnen.<br />

Die Pintxos gibt’s schon ab 50 Cent das Stück...<br />

Edle Weine<br />

Themenwechsel: Pro Wein <strong>2015</strong>. Drei Tage hat’s mich<br />

wieder mal nach Düsseldorf verschlagen. Tausende von<br />

Ausstellern aus allen Weinregionen des Globus präsentieren<br />

dort ihre besten Kreszenzen. Da verliert man<br />

schnell den Überblick. Dennoch habe ich zwei wichtige<br />

Erkenntnisse gewonnen. 1. Der deutsche Rotwein, insbesondere<br />

der Spätburgunder, wird immer besser. Locker<br />

können die besten Erzeugnisse aus Baden oder Pfalz mit<br />

den Top-Lagen des Burgunds oder Kaliforniens mithalten.<br />

Der einzige Unterschied: Für einen großen französischen<br />

Burgunder muss der Verbraucher oft ein Vielfaches<br />

auf den Tisch blättern. Testen Sie’s einfach mal.<br />

2. Was Weinexperten bei Blindproben alles entdecken, ist<br />

sensationell – mir aber weitgehend fremd. Als vor Jahren<br />

ein Kollege nach dem Schnuppern an einer Scheurebe<br />

aus Franken über seinen olfaktorischen Orgasmus schrieb,<br />

jubelte die Fachwelt. Nach einem Test des gleichen Tropfens<br />

regte sich indes bei mir nichts. Ich verzweifle immer<br />

mehr, verlasse frustriert so manche Probe. Da müssen mir<br />

wohl einige Riech- und Schmeckzellen fehlen. Vielleicht<br />

wird auf dem Gebiet aber auch viel geblendet, denke<br />

ich mir. Oder es liegt<br />

einfach nur daran,<br />

dass meine rechten<br />

und linken Nachbarn<br />

bei den Proben jeden<br />

auch noch so kleinen<br />

Schluck in einem<br />

großen Spuckgefäß<br />

entsorgen. <strong>Das</strong> habe<br />

ich bisher noch nie<br />

gemacht . . .<br />

50


Auf die Plätze, fertig los!<br />

Sportabzeichentag für<br />

jedermann in Neuenrade<br />

Ziel des Stadtsportverbands: Mehr Menschen<br />

für den Breitensport gewinnen<br />

„Wir wollen etwas für den Breitensport tun, je mehr Menschen<br />

fit sind, desto gesünder ist die Gesellschaft“, sagt<br />

Horst Echterhage. Seit dem 22. April ist er der gewählte<br />

neue Vorsitzende des Stadtsportverbandes in Neuenrade.<br />

Und der hat sich vorgenommen, das Sportabzeichen noch<br />

beliebter zu machen. Unter anderem mit einer Veranstaltungspremiere:<br />

dem Tag des Sportabzeichens. Der findet<br />

am Samstag, 13. <strong>Juni</strong> ab 10 Uhr im Waldstadion und im<br />

Freibad Friedrichstal statt. Jeder hat die Gelegenheit – sozusagen<br />

in einem Rutsch − alle für das Sportabzeichen<br />

notwendigen Disziplinen zu absolvieren.<br />

„Damit wollen wir besonders Familien und junge Menschen<br />

ansprechen“, so Echterhage. Die Chancen auf künftige<br />

Teilnehmer-Steigerungsraten sind nicht schlecht.<br />

Neuenrade ist bereits ein gutes Pflaster fürs Sportabzeichen.<br />

<strong>Das</strong> ehrenamtliche HelferInnenteam um Waltraud<br />

Krekel geht seit Jahren erfolgreich zu Werke.<br />

„2014 haben wir zum 4. Mal im Märkischen Kreis bei den<br />

Teilnehmerzahlen den 2. Platz belegt“, freut sich die Obfrau.<br />

Mit ihrem 14-köpfigen Team sorgt sie im Sommer<br />

jeden Mittwoch dafür, dass im Waldstadion von 17 bis 19<br />

Uhr trainiert werden kann und bei Bedarf Zeiten gestoppt<br />

und Weiten gemessen werden.<br />

Die seit Jahren führenden Ergebnisse aus Halver nehmen<br />

die Hönnestädter als Ansporn, um möglichst viele Menschen<br />

aller Altersklassen fürs Thema Fitnessaktivitäten in<br />

Neuenrade zu begeistern. Dafür ziehen im Stadtsportverband<br />

alle an einem Strang.<br />

Neues Online-Angebot aktuell und umfassend<br />

Bereits im Vorjahr übernahm Echterhage zusammen mit<br />

Ralf Kaufels als Vize und Waltraud Krekel als Geschäftsführerin<br />

vom langjährigen Vorsitzenden Friedrich-Wilhelm<br />

Kohlhage die Führung kommissarisch. <strong>Das</strong> neue Trio<br />

machte sich daran, die Arbeit durch zeitgemäße Strukturen<br />

und Kommunikationsmittel weiter voran zu bringen.<br />

Mittlerweile verfügt der Stadtsportverband Neuenrade<br />

über einen Internetauftritt. Dort findet man alle 13 Mitgliedsvereine<br />

der Hönnestadt. Zudem hat sich das Online-<br />

Team die Mühe gemacht, alle in Neuenrade organisierten<br />

Sportarten aufzulisten und zu verlinken. Von A wie Angeln<br />

bis Z wie Zumba.<br />

Wem die digitale Welt gar nicht behagt, dem wird beim<br />

Mittwochstraining im Waldstadion auch Gedrucktes geboten.<br />

Zurzeit gibt es neben der ausführlichen Sportabzeichen-Faltblattbroschüre<br />

des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes (DOSB) auch den übersichtlichen Stadtsportverbands-Flyer<br />

zum Tag des Sportabzeichens am 13. <strong>Juni</strong>.<br />

<strong>Das</strong> Besondere an dieser Premiere: An einem Tag können<br />

alle notwendigen Leichtathletik- und Schwimmdisziplinen<br />

fürs Sportabzeichen absolviert werden. Um das möglich<br />

zu machen hat der neue Stadtsportverband einen Shuttleservice<br />

eingerichtet, der die Teilnehmer vom Stadion<br />

ins Freibad Friedrichstal und wieder zurück bringt. Die zu<br />

absolvierenden Disziplinen sind als Sportabzeichen-Laufkarte<br />

auf der Flyer-Rückseite platziert. „Insgesamt haben<br />

wir 1500 Blatt drucken lassen“, berichtet Horst. Sie sollen<br />

auch an allen Neuenrader Schulen verteilt werden.<br />

Verband jetzt ein gemeinnütziger Verein<br />

Die künftigen Gestaltungsmöglichkeiten zu mehren, war<br />

auch Ziel eines weiteren formalen Schrittes. Es wurde<br />

alles in die Wege geleitet, damit der Stadtsportverband<br />

ein eingetragener Verein – e.V. – werden kann, mit eigener<br />

Landesportbund-Satzung und Gemeinnützigkeit. <strong>Das</strong><br />

eröffnet die Möglichkeit, formal selbstständig Spenden<br />

einzuwerben. Mit mehr Mitteln lässt sich mehr gestalten.<br />

Nicht immer ist es eine Frage des Geldes. Als das Interesse<br />

an einem Lauftreff an den Stadtsportverband herangetragen<br />

wurde, konnte der das Anliegen mit dem TuS Neuenrade<br />

besprechen. Seit März gibt es einen Lauftreff des TuS.<br />

Treffpunkt ist freitags um 17 Uhr am Waldstadion.<br />

Unterstützer für den 1. Sportabzeichentag wurden ebenfalls<br />

frühzeitig gefunden. Ein kommunales Geldinstitut<br />

spendete wertige rote Rucksäcke, die es am 13. <strong>Juni</strong> als<br />

Belohnung für all diejenigen zwischen 6 und 17 Jahren<br />

gibt, die alle notwendigen Sportabzeichenprüfungen<br />

komplett absolvieren.<br />

<strong>Komplett</strong>? Als die Macher vom <strong>Komplett</strong>-Magazin das<br />

hörten, sagten sie spontan zu, für jede am 1. Sportabzeichentag<br />

komplett abgelegte Prüfung eine aktuelle Ausgabe<br />

des <strong>Komplett</strong>-Magazins zur Verfügung zu stellen. Also<br />

am 13. <strong>Juni</strong> Turnschuhe und Lesebrille nicht vergessen. ut<br />

51


Beim Blick auf den Endlos-Pool<br />

quietschen oft die Bremsen<br />

TV-Starkoch Olaf Baumeister präsentiert mit dem Seegarten-Anbau ein „Leuchtturm-Projekt“<br />

an der Sorpe. Weltmarktführer aus dem Sauerland geben sich ein Stelldichein<br />

In Hongkong, Singapur, New York oder Miami gehören sie<br />

bereits zum Stadtbild. Aber in Langscheid an der Sorpe?<br />

Da zieht ein Infinity-Pool auf dem Dach eines modernen<br />

Hotelbaus schon das Interesse der Einheimischen<br />

und Besucher auf sich. Und seit der „Seegarten“ mit<br />

einem architektonischen „Leuchtturm-Projekt“ neue<br />

Maßstäbe gesetzt hat, gehen Autofahrer auf der<br />

Uferstraße auch schon mal abrupt in die Bremsen, um<br />

in luftiger Höhe Schwimmer zu beobachten. Ein „Sky<br />

Spa“, so der offizielle Name der Wellness-Oase mit<br />

riesiger Panorama-Sauna, weiträumigen Ruhezonen,<br />

Erlebnisduschen, 15x5-Meter Außen-Schwimmbecken<br />

und vor allem mit phantastischem Seeblick, sucht im<br />

Land der tausend Berge noch seinesgleichen.<br />

Nicht ohne Stolz zeigt der Hausherr Design-Abflussrinnen<br />

von Dallmer, Badaustattung von Dornbracht, den<br />

ökologischen Lehmputz von Volvox, Leuchten von<br />

Trilux, Fischer und WKR oder auch die hochmodernen<br />

Gardinenstangen von Büsche aus Neuenrade, um<br />

nur einige zu nennen. Olaf Baumeister ist in seinem<br />

Element, es sprudelt nur so aus ihm heraus, wenn er<br />

darüber spricht, zu welchen Leistungen die Firmen<br />

in der Umgebung fähig sind. Geht es ums Sauerland,<br />

seine Heimat, ist er nicht mehr zu bremsen. Er ist davon<br />

überzeugt, dass diese Region sowohl im produzierenden<br />

Gewerbe als auch im gastronomischen Bereich mehr<br />

zu bieten hat, als viele glauben. Tag für Tag leistet er<br />

Überzeugungsarbeit als Hotelmanager, vor allem aber<br />

am Herd.<br />

Text Detlef Schlüchtermann<br />

„Ich bin zufrieden“, zieht Bauherr, Hotelmanager und<br />

TV-Spitzenkoch Olaf Baumeister nach erst wenigen<br />

Wochen Anlaufzeit bereits ein positives Fazit zum<br />

Anbau des traditionsreichen Seegartens. „Wir können<br />

uns vor Reservierungen kaum retten, der Zuspruch<br />

ist großartig.“ Obwohl an der einen oder anderen<br />

Ecke noch gewerkelt wird, ist überall die Liebe zum<br />

Detail, zum hochwertigen und nachhaltigen Accessoire<br />

unverkennbar. <strong>Das</strong> Besondere: Die Materialien für Bau<br />

und Inneneinrichtung der Wellnessanlage und der 21<br />

Lofts mit großem Balkon stammen fast gänzlich aus der<br />

Region. Hier treffen sich die Weltmarktführer aus dem<br />

Sauerland in einem Projekt.<br />

Wette verloren, Zopf ab<br />

Freunde und Bekannte wundern sich allerdings seit<br />

ein paar Tagen über sein Äußeres: Der Zopf, sein<br />

Markenzeichen, ist ab. „Kurzfristig“, versichert Olaf<br />

Baumeister, fasst sich in die Haare und sagt: „Er wächst<br />

schon wieder.“ Was veranlasste den allseits bekannten<br />

und beliebten TV-Koch zu diesem drastischen Schnitt?<br />

„Eine Wette“, aber mehr will er nicht verraten. „Ich<br />

war mir ganz sicher und dann das!“ Worum es ging?<br />

Schweigen. Nur so viel ist noch aus ihm herauszuholen:<br />

Hätte der Wettpartner verloren, hätte er eine Woche lang<br />

bei ihm spülen müssen. Was für ein Spaß, doch es hat<br />

nicht sollen sein.<br />

52


Lieber als über die verlorene Wette spricht der<br />

42-Jährige über den Anbau des Seegartens, ein<br />

Projekt, das ihm Lob von allen Seiten beschert hat.<br />

Er redet begeistert über ökologisch nachhaltige<br />

Baustoffe, über zukunftsweisendes Design und auch<br />

über die Kälteverbund-Anlage, mit der er im beheizten<br />

Dachpool Geld sparen kann, und über die geplante<br />

Kraftwärmekoppelung, die dem Seegarten bald seinen<br />

eigenen Strom liefert.<br />

Zurück in die Küche<br />

Olaf Baumeister hat sich derzeit ganz dem<br />

Hotelprojekt verschrieben, er diskutiert und verhandelt<br />

ununterbrochen mit Handwerkern und Managern,<br />

um das Beste für den Seegarten herauszuholen. Und<br />

mittlerweile ist ihm bewusst, dass sich der Einsatz<br />

für das Gute aus der Heimat auch bei den Buchungen<br />

niederschlägt. „Die Chefs der Firmen“, so sagt er,<br />

„kommen gerne, um ihren Geschäftspartnern ihre<br />

Produkte eingebaut in angenehmer Umgebung zu<br />

zeigen.“ So profitiere auch er doppelt vom Sauerländer<br />

„Know how“.<br />

Nach diesem Intermezzo als Hotelmanager zieht es<br />

den begeisterten und kreativen Koch zurück an seinen<br />

Arbeitsplatz in der Küche. „Da bin ich wirklich am<br />

liebsten.“ Wer seine Kreationen schon einmal genossen<br />

hat, der kann auch nachvollziehen warum.<br />

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53


50<br />

Jahre<br />

Realschule<br />

Plettenberg<br />

Die Geschwister-Scholl-Realschule in Plettenberg besteht seit 50 Jahren. <strong>Das</strong><br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin spricht mit Schulleiter Jochen Weber über Gegenwart und Zukunft<br />

der Realschule in Plettenberg.<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

54<br />

Herr Weber, wie<br />

ist die Situation<br />

der Geschwister-<br />

Scholl-Realschule<br />

im 50. Jubiläumsjahr?<br />

Mit knapp 90<br />

Anmeldungen<br />

für das Schuljahr<br />

<strong>2015</strong>/16 haben<br />

wir unter den<br />

örtlichen Schulen<br />

die meisten<br />

Anmeldungen<br />

aus Plettenberg. Inzwischen haben wir auch Zugänge<br />

aus Neuenrade, Rönkhausen und Hüinghausen. <strong>Das</strong> sind<br />

im Moment nur Einzelne, aber da könnte sich etwas<br />

entwickeln. Natürlich macht sich der demografische<br />

Wandel bei uns bemerkbar, wir hatten vor zehn Jahren<br />

noch 120 bis 130 neue Schüler pro Jahr, aber zurzeit<br />

sind die Zahlen stabil. <strong>Das</strong> schreibe ich vor allem dem<br />

Plettenberger System zu.<br />

<strong>Das</strong> Plettenberger System?<br />

Hier werden die Kinder in den drei Schulformen<br />

Haupt-, Realschule und Gymnasium nach ihren Anlagen<br />

gefördert. Ich bin davon überzeugt, dass es die<br />

Realschule in Plettenberg nur so lange geben wird, wie<br />

es auch die Hauptschule gibt. Dadurch haben Schüler,<br />

die es bei uns nicht schaffen, die Möglichkeit, ihre<br />

Schulausbildung an der Hauptschule fortzusetzen und<br />

erfolgreich abzuschließen. Genauso haben aber auch<br />

Hauptschüler die Möglichkeit, an die Realschule zu<br />

wechseln. Die Schulen arbeiten eng zusammen.<br />

Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?<br />

Die Lehrer der Hauptschule empfehlen uns Schüler, von<br />

denen sie meinen, dass sie es auf der Realschule packen.<br />

Die Kinder oder Jugendlichen kommen dann erst mal drei<br />

Wochen zur Probe zu uns und wir stellen die Tendenz<br />

fest. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diejenigen,<br />

die dann zu uns wechseln, auch den Schulabschluss<br />

schaffen. Andersherum raten wir Eltern, ihre Kinder bei<br />

fehlender Empfehlung für die Realschule zunächst auf<br />

die Hauptschule gehen zu lassen. Der Übergang zu uns<br />

ist zu jedem Zeitpunkt möglich. Kindern, die in der 5.<br />

oder 6. Klasse bei uns in allen Hauptfächern die Note<br />

2 haben, geben wir die Empfehlung fürs Gymnasium.<br />

Allerdings wollen viele Eltern den Schulwechsel zu<br />

diesem Zeitpunkt nicht, um ihren Kindern den höheren<br />

Leistungsdruck zu ersparen. Der Gang zum Gymnasium<br />

oder anderen weiterführenden Schulformen erfolgt dann<br />

oft erst nach dem Realschulabschluss. Generell haben<br />

wir in Plettenberg eine höhere Durchlässigkeit zwischen<br />

den Schulformen als im Landesdurchschnitt. <strong>Das</strong> zeigt,<br />

dass sowohl die Arbeit in den einzelnen Schulen als auch<br />

die Zusammenarbeit gut funktioniert.<br />

Beschreiben Sie mir bitte mal die grundlegenden<br />

Unterschiede zwischen den Schulformen.<br />

<strong>Das</strong> Gymnasium erarbeitet komplexe Lerninhalte<br />

schneller als die anderen Schulformen, erwartet dabei<br />

eine gewisse Eigenmotivation der Schülerinnen und<br />

Schüler, um die Lernziele zu sichern. Die Realschule<br />

vermittelt nicht so komplexe Lerninhalte, nimmt<br />

Rücksicht bei Lernschwierigkeiten, fördert bei Defiziten<br />

und bei besonderen Begabungen und versucht durch<br />

unterschiedliche Lernwege die Ziele zu erreichen. Die<br />

Hauptschule vermittelt die wesentlichen Lerninhalte,<br />

fördert durch kleinere Lerngruppen, nimmt Rücksicht auf<br />

die besonderen Anlagen und Interessen der Schülerinnen<br />

und Schüler und stärkt diese durch gezielte Maßnahmen<br />

und Projekte.<br />

Zur Förderung der Schüler gibt es bei uns zum<br />

Beispiel den Förderunterricht an den Nachmittagen,<br />

der von Lehrern durchgeführt wird – das ist nicht<br />

selbstverständlich. Außerdem gibt es noch die<br />

Hausaufgabenhilfe, die von den Helfern unserer<br />

Übermittagsbetreuung organisiert wird. Ein weiterer<br />

Unterschied sind die Ziele der Schüler: 60 bis 70 Prozent<br />

unserer Absolventen gehen auf eine weiterführende<br />

Schule – und das mit einer relativ hohen Erfolgsquote.


Welchen Stellenwert hat die Berufswahlvorbereitung an Ihrer Schule?<br />

Bei uns gibt es ein Beratungsbüro, in dem zwei besonders geschulte<br />

Lehrer die Schüler bei der Vorbereitung auf die Berufswahl unterstützen.<br />

Im 9. Schuljahr absolvieren alle Schüler dreiwöchige Betriebspraktika,<br />

wobei sie selbst den Betrieb auswählen und sich bewerben. Im Schuljahr<br />

2014/15 haben wir außerdem erstmals am Landesprogramm „Kein<br />

Abschluss ohne Anschluss“ teilgenommen und werden das weiterführen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit werden in den 9.<br />

Klassen Eignungstests durchgeführt und die Schüler erhalten von den<br />

Berufsberatern der Agentur individuelle Rückmeldungen.<br />

Zertifikat seit 2013<br />

Die Geschwister-Scholl-Realschule ist keine Ganztagsschule ...<br />

Bewusst nicht, auch wenn einige Unterrichtsstunden nachmittags<br />

stattfinden, ebenso wie der Förderunterricht, die Hausaufgabenhilfe<br />

und unsere Sportangebote. Wir halten seit 2010 die Mensa für die<br />

Mittagsverpflegung der Schüler vor, die von montags bis donnerstags<br />

geöffnet ist. Aber viele Eltern möchten, dass ihre Kinder nachmittags nach<br />

Hause kommen oder an Angeboten von Sport- und anderen Vereinen<br />

teilnehmen können. Und das ist auch gut so.<br />

Wo sehen Sie die Geschwister-Scholl-Realschule in zehn Jahren?<br />

Wir haben aktuell 522 Schüler, im nächsten Schuljahr 535. Mit einer<br />

Schülerzahl zwischen 500 und 540 steht die Schule stabil und ich hoffe,<br />

dass wir unser Standbein halten. Mit 31 Lehrkräften sind wir zu nahezu<br />

100 Prozent besetzt. Mit dem System, wie es jetzt funktioniert, bin ich<br />

sehr zufrieden. Wir sollten es genauso belassen.<br />

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Schulfest und Ball der Ehemaligen<br />

<strong>Das</strong> 50. Jubiläum der Geschwister-Scholl-Realschule wird in diesem<br />

Jahr noch zweimal gefeiert. Am Freitag, 19. <strong>Juni</strong>, findet das Schulfest<br />

in Böddinghausen statt. Die Schülerinnen und Schüler bereiten das<br />

ganztägige Programm an drei vorhergehenden Projekttagen vor. Am<br />

Samstag, 17. Oktober, wird der Ball der Ehemaligen in der Plettenberger<br />

Schützenhalle gefeiert (Einlass 18.50 Uhr). Die Showband Groove Chucks<br />

sorgt für musikalische Unterhaltung bei diesem riesigen Klassentreffen<br />

der Geschwister-Scholl-RealschülerInnen aus den vergangenen 50 Jahren.<br />

Vorverkaufsstellen für den Ball der Ehemaligen − in Plettenberg: Provinzial<br />

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Erste GAR-Schüler machten<br />

vor 40 Jahren Abitur<br />

SPD wollte mehr Chancengleichheit – Reform am Plettenberger Gymnasium<br />

Von<br />

Rüdiger Kahlke<br />

Was machen nach der Ausbildung zum Starkstromelektriker?<br />

Berufskolleg in Dortmund? Oder jeden Tag nach<br />

Letmathe, wo es eine Aufbaustufe für Realschüler gab?<br />

Umständlich, zeitaufwändig. „Wartet noch mal ab. Es<br />

sieht so aus, dass wir eine Aufbaustufe für Realschulabsolventen<br />

einrichten können.“ <strong>Das</strong> war die gute Nachricht<br />

zum Wochenende, damals, Anfang 1972.<br />

Hotel<br />

Restaurant<br />

Kaisergarten<br />

Kaisergarten<br />

Hotel - Restaurant<br />

Hotel<br />

Restaurant<br />

Kaisergarten<br />

Bürgermeister Dr. Heinz Baberg, seinerzeit noch Lehrer<br />

am Gymnasium, teilte sie meinem Vater am Freitagabend<br />

im Lotto-Laden in Ohle mit. Damit hatte die Suche für<br />

mich ein Ende. Babergs Nachricht war wie eine Erlösung.<br />

Zumal dem SPD-Bürgermeister gute Kontakte zur Landesregierung<br />

nachgesagt wurden. Die Studenten, die „68er“,<br />

hatten die Gesellschaft aufgerüttelt. Es war die Zeit des<br />

bildungspolitischen Aufbruchs. „Chancengleichheit“ war<br />

das Stichwort, das die SPD groß auf ihre Fahnen geschrieben<br />

hatte. Bildungswege sollten durchlässiger werden. Es<br />

reifte die Erkenntnis, dass das rohstoffarme Deutschland<br />

dieses Manko durch mehr Bildung wettmachen müsse.<br />

In Plettenberg gab es schon Mitter der 1960er Jahre<br />

Überlegungen, dem Gymnasium einen mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

Zweig anzugliedern, ein Fachabitur<br />

zu ermöglichen oder, wenn das nicht realisierbar<br />

wäre, „wenigstens eine zum Abitur führende Aufbaustufe<br />

für Realschulabsolventen zusätzlich einzurichten“,<br />

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56


heißt es dazu in der Chronik der Stadt für 1965. Der Ratsbeschluss<br />

vom 8. Februar 1972 machte den Weg dazu<br />

frei. Die Verwaltung wurde beauftragt, „die erforderlichen<br />

Maßnahmen (Antragstellung beim Kultusministerium<br />

usw.) zu treffen“. Dr. Baberg behielt Recht. Zum<br />

Schuljahr 1972/73 wurde der GAR-Zweig (Gymnasialer<br />

Aufbauzweig für Realschulabsolventen) am Gymnasium<br />

eingerichtet. Klassenlehrer Dieter Wenhake kümmerte<br />

sich engagiert um die neuen Schüler, die aus Altena,<br />

Werdohl, Neuenrade, Affeln, Lennestadt und natürlich<br />

aus Plettenberg kamen. Ihr Ziel: das Abitur.<br />

Neue Perspektiven eröffnet<br />

Es war eine bunt gemischte Gruppe, die 1972 anfing.<br />

Darunter drei Schüler, die schon eine Berufsausbildung<br />

absolviert und sich dann entschieden hatten, noch Abitur<br />

zu machen. Knapp drei Jahre später, im <strong>Juni</strong> 1975, hatten<br />

17 GAR-Schüler das Ziel erreicht. Sie profitierten von<br />

der SPD-Bildungspolitik, die bessere Bildung für breite<br />

Schichten zum Ziel hatte. „Die Chance studieren zu können<br />

war reizvoll für mich. Sonst hätte ich das nicht gemacht“,<br />

blickt Petra Eckhardt (damals Roschke) 40 Jahre<br />

nach dem Abi im GAR-Zweig zurück. Vor allem die Zeit<br />

mit den Mitschülern sei „etwas Besonderes gewesen“.<br />

Sie kamen von verschiedenen Schulen, mit unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen, mussten sich zusammenraufen.<br />

40 Jahre Abitur. <strong>Das</strong> wollen sie im Sommer feiern. Der<br />

GAR-Zweig als Zukunftsmodell war indes schnell Geschichte.<br />

Ein Jahr nach dem Start des neuen Konzepts in<br />

Plettenberg wurde die nächste Bildungsreform wirksam.<br />

„Die reformierte Oberstufe mit dem Kurssystem löste<br />

den Klassenverband ab“, schildert Elisabeth Minner, Leiterin<br />

des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Plettenberg,<br />

den rasanten Umbruch. Realschüler konnten immer noch<br />

in die Oberstufe wechseln. Für viele, die konkretere Berufsvorstellungen<br />

hatten, „war der Wechsel zu den neuen<br />

Berufskollegs aber attraktiver“, so Minner.<br />

Mit qualifizierten Abschlüssen von Haupt- oder Realschule<br />

war der Weg auch frei für die neuen Fachoberschulen<br />

und Berufskollegs. Neben beruflicher Ausbildung boten<br />

sie Wege zur Fachhochschulreife, zum Wirtschaftsabitur<br />

oder zur Allgemeinen Hochschulreife. Auch das Gymnasium<br />

hat sich umgestellt. Es bietet ab Klasse 9 eine Berufsberatung<br />

oder Praktika in Betrieben. Mit der Verkürzung<br />

der Schulzeit auf acht Jahre (G 8) am Gymnasium gingen<br />

die Reformen weiter. Manchen zu weit. Sie möchten die<br />

Rückkehr zu „G 9“ oder wünschen sich, wie Elisabeth<br />

Minner, „manchmal mehr Ruhe im Bildungssystem“.<br />

57


Ein guter Hahn<br />

darf nicht klemmen<br />

der Lenne, seit 1982 die Firma Rötelmann zu Hause ist.<br />

Rötelmann ist Spezialist für die Herstellung hochwertiger<br />

Ventile und Kugelhähne. Und die wiederum werden<br />

unter anderem für komplexe Löschanlagen benötigt.<br />

Von Weimar nach Werdohl<br />

Fotos und Text Martin Büdenbender<br />

Rötelmann macht<br />

Löschanlagen sicher<br />

58<br />

Der Dachstuhl der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek brannte am<br />

2. 09.2004 aus. Der Schaden durch den Löscheinsatz mit Wasser<br />

war riesengroß. (Lizenziert CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons )<br />

Ein Brand im Dachstuhl der Herzogin-Anna-Amalia-<br />

Bibliothek (HAAB) in Weimar sorgte am 2. September<br />

2004 für Schlagzeilen. Zwar konnte die Feuerwehr das<br />

Gebäude retten, doch der entstandene Schaden war<br />

weitaus größer, als zunächst angenommen. 50.000<br />

Bände mussten als Totalverlust verbucht werden. Rund<br />

62.000 Bände wurden durch Löschwasser und Feuer zum<br />

Teil stark beschädigt. Betroffen waren somit zwei Fünftel<br />

aller Drucke, die aus der Zeit vor 1850 stammten.<br />

Löschwasser war nötig, um die Bibliothek zu retten,<br />

Löschwasser war aber zugleich der Hauptgrund für den<br />

immensen Schaden am Bücherbestand. Er wurde auf 67<br />

Mio. Euro geschätzt.<br />

Was, in aller Welt, hat diese Brandkatastrophe mit dem<br />

Sauerland zu tun? Eine ganze Menge. Dazu muss man<br />

wissen, dass mitten in Grünen, in Werdohl-Dresel an<br />

Beerdigungsinstitut Göhausen<br />

• Erledigung sämtlicher Formalitäten<br />

• Erd-, Feuer- und Seebestattungen<br />

• Überführungen<br />

• Träger werden auf Wunsch gestellt<br />

• Sarglager<br />

• Bestattungsvorsorge<br />

• Trauerkarten und -briefe<br />

• Danksagungen<br />

Tag und Nacht erreichbar!<br />

Tel. 02391-508 87 · www.goehausen.net<br />

Breddestr. 23 · Plettenberg<br />

„Was den Weimarern vor elf Jahren fehlte, war eine<br />

moderne Löschanlage“, weiß Ludwig Kirchhoff-<br />

Stewens, Geschäftsführer der Rötelmann GmbH, und<br />

erklärt: „Wasser ist vordergründig das billigste und<br />

wirkungsvollste Mittel für eine Brandbekämpfung.<br />

Es gibt aber Bereiche, in denen der Löscheinsatz mit<br />

Wasser unverhältnismäßig hohe Folgekosten nach sich<br />

zieht.“ Bestes Beispiel ist die Brandkatastrophe in der<br />

Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Aber auch bei der<br />

Brandbekämpfung in einem Großrechnerraum wäre der<br />

Einsatz von Wasser fatal.<br />

Silvio Baureis erklärt einen<br />

hochspeziellen Kugelhahn, bei<br />

denen der Losbrechmoment<br />

auf ein Minimum reduziert ist.<br />

Die Erkenntnis, dass Löschwasser erhebliche Schäden<br />

verursacht, ist nicht neu. Lange Zeit wurde nach einer<br />

Möglichkeit gesucht, ein Feuer schnell und zuverlässig<br />

zu löschen, ohne dass große Folgeschäden durch den<br />

Einsatz des Löschmittels entstehen. An der Entwicklung<br />

wirkten eine ganze Reihe von Unternehmen mit, und<br />

als ein Glied in dieser langen Entwicklungskette auch<br />

die Firma Rötelmann.<br />

Zunächst hieß die Lösung Kohlenstoffdioxid.<br />

Kohlenstoffdioxid erstickt das Feuer. Bücher,<br />

elektronische Bauteile und andere wasserempfindliche<br />

Objekte werden nicht beschädigt. Aber Kohlenstoffdioxid<br />

als Löschmittel ist toxisch und in löschwirksamer<br />

Konzentration grundsätzlich lebensgefährlich. Es darf<br />

daher nur zum Einsatz kommen, wenn das betroffene<br />

Gebäude vorher evakuiert wurde.<br />

In der Brandbekämpfung zählt jede Sekunde und die


Evakuierung eines Hauses kostet viel Zeit. Es musste<br />

also ein Weg gefunden werden, Gas auch ohne die<br />

Evakuierung im Gebäude befindlicher Menschen<br />

einzusetzen. Die Firma Total Feuerschutz setzt dazu<br />

seit mehr als 20 Jahren Inergen ein. Inergen ist<br />

ein patentiertes Gemisch aus Stickstoff, Argon und<br />

Kohlenstoffdioxid, das einerseits den Sauerstoffgehalt<br />

der Luft so weit reduziert, dass das Feuer erstickt,<br />

das aber gleichzeitig die Sauerstoffaufnahme<br />

über die menschliche Atmung ermöglicht. Der<br />

Kohlenstoffdioxidgehalt des Gemisches beschleunigt<br />

unter Sauerstoffmangel die Atmung des Menschen. Er<br />

fängt an zu hecheln und bekommt so die benötigte<br />

Menge Sauerstoff.<br />

Mit dem Einsatz von Inergen war das Problem immer noch<br />

nicht vollständig gelöst. Denn eine Inergen-Löschanlage<br />

besteht aus einem Depot und einem weit verzweigten<br />

Leitungsnetz. Da die bevorratete Menge nie ausreicht,<br />

um ein komplettes Gebäude zu begasen, wird Inergen im<br />

Ernstfall immer nur in den betroffenen Bereich gelenkt.<br />

Kugelhähne steuern diesen Vorgang. Diese haben aber<br />

die Eigenschaft, sich im Laufe der Zeit festzusetzen. Um<br />

einen solchen Hahn dann noch öffnen oder schließen zu<br />

können, bedarf es großer Kraft. Der Fachmann spricht vom<br />

„Losbrechmoment“. Ist das zu hoch, wird die Steuerung<br />

einer solchen Anlage im Notfall versagen.<br />

Hochspezielle Kugelhähne für alle Welt<br />

Im Auftrag von Total hat Rötelmann daher Kugelhähne<br />

entwickelt, bei denen dieses Losbrechmoment auf ein<br />

Minimum reduziert ist. „So etwas können wir besser als<br />

jeder andere“, versichert Ludwig Kirchhoff-Stewens nicht<br />

ohne Stolz.<br />

Die hochspeziellen Kugelhähne für Löschanlagen<br />

sind nur ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit des<br />

Werdohler Unternehmens. „Nur das Zusammenspiel<br />

von zukunftsweisender Innovation und bewährter<br />

Produktqualität gewährleistet uns auf Dauer einen<br />

Vorsprung im Markt“, betont Ludwig Kirchhoff-Stewens.<br />

„ Deshalb nimmt die Arbeit an neuen Entwicklungen bei<br />

uns einen großen Raum ein.“<br />

Rötelmann-Kugelhähne kommen inzwischen in ganz<br />

Europa, in Amerika, Australien, Afrika und Asien zum<br />

Einsatz. Überall, wo Hydraulik im Spiel ist, werden sie<br />

eingesetzt. Mit ihnen können Leitungen abgesperrt und<br />

so zum Beispiel Teilstücke großer Maschinen repariert<br />

werden, ohne dass der gesamte Betrieb steht. Ludwig<br />

Kirchhoff-Stewens erklärt: „Ein kompletter Stillstand der<br />

Maschinen kann für große Werke einen sechsstelligen<br />

Verlust pro Stunde bedeuten.“<br />

59


Alter Triebwagen und Rangierlok vor dem Bahnhof<br />

Hüinghausen. (Archiv: Horst Hassel)<br />

60<br />

Historisches Foto der Eisenbahnstrecke Plettenberg - Herscheid,<br />

links an der Strecke der Gasthof Gontermann. (Archiv: Horst Hassel)<br />

Bahnstrecke „Herscheider“<br />

vor 100 Jahren eröffnet<br />

Von Martin<br />

Büdenbender<br />

<strong>Das</strong> Scheitern großer Pläne führte zur Stilllegung der Strecke von Plettenberg nach Herscheid<br />

Gute 15 Kilometer trennen Plettenberg von Herscheid.<br />

Aber nur auf Schusters Rappen oder „Hoch auf dem gelben<br />

Wagen“ konnte man früher von der Viertäler-Stadt in<br />

die Ebbegemeinde reisen.<br />

Als vor 100 Jahren, genau am 8. Juli 1915, die Eisenbahnstrecke<br />

Plettenberg-Herscheid eröffnet wurde, war<br />

das ein bemerkenswerter Moment. Auf eine pompöse<br />

Einweihungsfeier wurde zwar mit Rücksicht auf die<br />

Kriegszeit verzichtet, aber die Begeisterung war dennoch<br />

riesengroß. Vor allem in Herscheid versprach man sich<br />

viel von dem Bahnanschluss, mit dem es gelingen sollte,<br />

die örtliche Eisenindustrie konkurrenzfähig zu halten. Der<br />

Augenblick der Inbetriebnahme wurde als Wendepunkt<br />

in der Entwicklung des wirtschaftlichen Lebens im Elsetal<br />

betrachtet und mit einem „Hoch auf den Kaiser“ gewürdigt.<br />

Im Rückblick ist die Eisenbahngeschichte des Elsetals<br />

dann doch nicht so bemerkenswert, wie man damals<br />

dachte. Schon seit vielen Jahren ist diese Verbindung als<br />

unwirtschaftliche Nebenstrecke stillgelegt. <strong>Das</strong>s sie bis<br />

heute, 100 Jahre nach ihrer Eröffnung, nicht in Vergessenheit<br />

geraten ist, ist einigen Eisenbahnfreunden und<br />

Heimatforschern zu verdanken, die dieses Kapitel Geschichte<br />

aufgearbeitet haben. Allen voran Heimatchronist<br />

Horst Hassel ist da zu nennen, der Eisenbahnfreund<br />

Lothar Brill und natürlich der Verein Märkische Museums-<br />

Eisenbahn e.V., der bekanntermaßen auf einem Teilstück<br />

der stillgelegten Strecke seine Sauerländer Kleinbahn<br />

verkehren lässt.<br />

Neue Tunnel und Brücken<br />

Vor 100 Jahren war der „Sauerlandbahn“ eine große Zukunft<br />

prophezeit worden. Eigentlich war sie nämlich als<br />

Teil einer großräumigen Eisenbahnverbindung zwischen<br />

Kassel und Köln gedacht, die von Plettenberg-Eiringhausen<br />

über Herscheid nach Lüdenscheid geführt hätte. Diese<br />

Pläne lagen auch der Genehmigung für den Bau des<br />

ersten Teilstücks, eben von Plettenberg nach Herscheid,<br />

zugrunde, die 1908 die Preußische Staatsbahndirektion<br />

Elberfeld erteilte. Während zu dieser Zeit bereits eine<br />

Schmalspurbahn zwischen Lüdenscheid und Altena verkehrte,<br />

setzte man im Elsetal auf die Normalspur. Eine<br />

folgerichtige Entscheidung, da die Strecke mit Fertigstellung<br />

der Verlängerung nach Lüdenscheid (Strecke 2813)<br />

auch dem Fernverkehr hätte dienen sollen. Aus diesem<br />

Grund wurden die Brücken, allen voran die Lennebrücke<br />

bei Plettenberg, sowie auch die sonstigen Bauwerke<br />

großzügig und aufwändig angelegt. Teilweise musste<br />

die Trasse, die größtenteils am Hang entlang führte, erst<br />

durch Aufschüttung gewonnen werden. Zwischen Hüinghausen<br />

und Birkenhof errichtete man auch einen 117<br />

Meter langen Tunnel durch den Rammberg. 5,8 Millionen<br />

Mark hatte die Bahn damals gekostet. Durchschnittlich<br />

500 Arbeiter waren von Frühjahr 1911 bis zur Fertigstellung<br />

beschäftigt. 750.000 Kubikmeter Erdmassen wurden<br />

bewegt und 27.000 Kubikmeter Mauerwerk verbaut.<br />

<strong>Das</strong> Altenaer Kreisblatt bemerkte damals: „Zweifellos<br />

gehört die neue Gebirgsbahn zu den landschaftlich<br />

schönsten des Sauerlandes und nicht minder zu den wirtschaftlich<br />

wichtigsten. Sie bringt der blühenden Kleineisenindustrie<br />

und der Landwirtschaft den erwünschten<br />

Anschluss an die wichtige Verkehrsader der Hauptbahn<br />

Hagen – Siegen.“<br />

Doch in den Kriegsjahren war an keinen Weiterbau nach<br />

Lüdenscheid, und damit die Anbindung an die Volmetalstrecke,<br />

zu denken. Umfangreiche Meinungsverschiedenheiten,<br />

insbesondere zwischen der Stadt Lüdenscheid,<br />

der Landgemeinde und der Bahnverwaltung, führten<br />

dazu, dass auch nach dem Krieg die Verlängerung nach<br />

Lüdenscheid nicht gebaut wurde. Hauptstreitpunkt war


Die Eisenbahnstrecke Plettenberg - Herscheid wurde<br />

1915 eröffnet. (Archv: Horst Hassel)<br />

dabei ein geplanter Tunnel auf Lüdenscheider Stadtgebiet,<br />

dessen Kosten das Projekt unwirtschaftlich machten.<br />

Spätestens mit der Inflation im Jahr 1923 scheiterten<br />

schließlich alle Pläne einer Bahnstrecke zwischen Herscheid<br />

und Lüdenscheid.<br />

So blieb der Abschnitt von Plettenberg nach Herscheid<br />

eine Stichstrecke. Die im Elsetal liegenden Bahnhöfe<br />

wurden fast ausschließlich durch an die Personenzüge<br />

angehängte Güterwagen bedient. Die Fahrzeit war wegen<br />

der damit verbundenen Rangiertätigkeiten bergauf<br />

mit 65 Minuten rund 10 Minuten länger als bergab mit<br />

55 Minuten. <strong>Das</strong> war wahrlich kein D-Zug-Tempo.<br />

<strong>Das</strong> geringe Fahrgast- und Frachtaufkommen brachte in<br />

den 60er Jahren das Ende des sogenannten „Herscheiders“.<br />

1965 wurde der Personenverkehr, 1969 auch der<br />

Güterverkehr eingestellt. Der Rückbau erfolgte etappenweise<br />

und wurde 1976 zwischen Hüinghausen und<br />

Plettenberg-Oberstadt abgeschlossen.<br />

Obwohl in der Zwischenzeit viele Brücken und das Kersmecke<br />

Viadukt abgerissen und einige Streckenabschnitte<br />

zugeschüttet wurden, lassen sich auch heute noch Spuren<br />

des „Herscheiders“ finden. Noch vorhanden ist beispielsweise<br />

der Rammberg-Tunnel, oder das Viadukt vor<br />

dem ehemaligen Bahnhof Birkenhof.<br />

Rekonstruierte Eisenbahngeschichte<br />

Der Verein Märkische Museumseisenbahn hält einen<br />

kleinen Abschnitt der alten Bahnstrecke am Leben. Auf<br />

den 2,5 Kilometern zwischen Plettenberg-Köbbinghauser<br />

Hammer und Hüinghausen haben die Mitglieder des am<br />

14. Juli 1982 gegründeten Vereins ein Stück Eisenbahngeschichte<br />

rekonstruiert. Der Betriebsmittelpunkt ist im<br />

Bahnhofsbereich Hüinghausen entstanden, wo das unter<br />

Denkmalschutz stehende Empfangsgebäude renoviert<br />

wurde. Unterhalb des Dorfes Köbbinghausen wurde die<br />

Zwischenstation Seissenschmidt angelegt. Etwas unterhalb<br />

des alten Haltepunktes Köbbinghausen, der etwa<br />

einen Kilometer vom gleichnamigen Dorf entfernt liegt,<br />

entstand die Endstation Köbbinghauser Hammer.<br />

Die Museumseisenbahner hegen einen Traum. Sie würden<br />

gerne die Strecke ihrer Schmalspurbahn zwischen<br />

Plettenberg-Köbbinghauser Hammer und Hüinghausen<br />

Die Dampflok Bieberlies fährt auf dem Bahnhof Hüinghausen vor.<br />

Foto Büdenbender<br />

in Richtung Herscheid durch den Rammberg-Tunnel bis<br />

zum Birkenhof weiterführen. In ihren Vereinsinformationen<br />

(1/14) schreiben sie zu diesem Thema: „Rechtlich<br />

geklärt sind die Fragen zu den Voraussetzungen: Zwei<br />

führende Eisenbahnjuristen haben unabhängig voneinander<br />

festgestellt, dass die Voraussetzungen zum Betreiben<br />

einer Eisenbahn auf der alten Trasse gegeben sind.<br />

In diesem Konzept nimmt die MME eine herausragende<br />

Stellung ein. Unter anderem ist dort die Möglichkeit<br />

aufgeführt, die Strecke der Museumseisenbahn bis Herscheid<br />

zu verlängern. Es sind für 2014 bereits Mittel zur<br />

Erschließung einer Machbarkeitsstudie in Verbindung<br />

mit anderen möglichen Maßnahmen in den Haushalt<br />

der Gemeinde eingestellt worden. Durch die Aufnahme<br />

der Streckenverlängerung in das Konzept können wahrscheinlich<br />

Förderquellen erschlossen werden, zu denen<br />

unser Verein sonst keinen Zugang hätte.“<br />

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Elsper Zugnummer wird in<br />

Hüinghausen aufgemöbelt<br />

Von<br />

Martin Droste<br />

Museumseisenbahner restaurieren die Western-Lok für Karl-May-Festspiele<br />

Sie ist fast 100 Jahre alt, neun Tonnen schwer und benötigt<br />

pro Tag vier bis fünf Zentner Kohle und 1000 Liter Wasser.<br />

Original-Ersatzteile gibt es für die 1917 von Krauss-Maffei<br />

gebaute Dampflokomotive längst nicht mehr.<br />

Kein Wunder, dass die grüne Dampflok mit der seltenen<br />

Spurbreite von 720 Millimeter intensiv gepflegt und zwei<br />

Mal im Jahr technisch überprüft werden muss. Schließlich<br />

gehört das gute Stück zum Inventar der Karl-May-Festspiele<br />

Elspe und ist dort im wahrsten Sinne des Wortes eine<br />

Zugnummer im Showprogramm und auf der Naturbühne.<br />

Vor genau 40 Jahren fuhr die dampfende und zischende<br />

Bahn zum ersten Mal über die Bühne im Lennestädter<br />

Ortsteil Elspe und musste prompt einen stilechten Zugüberfall<br />

überstehen. Dafür hatte man extra eine kleine<br />

Gleisstrecke verlegt. <strong>Das</strong> Stück hieß damals „Halbblut“.<br />

Gekauft hatten die Elsper die Lokomotive und einige<br />

Waggons von der Zillertalbahn.<br />

Zwei Jahre später stand Pierre Brice in seiner Paraderolle<br />

als edler Indianerhäuptling Winnetou auf der Naturbühne<br />

und zog ab 1976 die Massen ins Sauerland. Der Franzose,<br />

der schon in den berühmten Spielfilmen der 60er-<br />

Jahre die Romanfigur von Karl May verkörpert hatte, ist<br />

in Elspe längst Geschichte. Geblieben ist die Dampflokomotive,<br />

die im Showprogramm des Elspe-Festivals für<br />

Besucherfahrten genutzt wird und anschließend auf der<br />

Bühne zu sehen ist.<br />

Fachleute in Hüinghausen<br />

kümmern sich um Generalüberholung<br />

Anfang des Jahres ist das gute Stück auf Reisen gegangen.<br />

Mit Hilfe eines Autokrans wurde die grüne, fast 100<br />

Jahre alte Dampflokomotive auf einen Tieflader gestellt<br />

und dann zur Märkischen Museums-Eisenbahn nach<br />

Herscheid-Hüinghausen transportiert. „Dort wird unsere<br />

schmucke Dampflok, die samt Tender immerhin 16<br />

Tonnen auf die Waage bringt, fachkundig restauriert und<br />

gewartet“, hatte Technik-Chef Harald Heufer vom Elspe-<br />

Festival im Januar das Dampfross auf die Fahrt in den<br />

Märkischen Kreis geschickt.<br />

Mit spektakulären Stunts und Pyrotechnik kennen sich<br />

die Western-Spezialisten aus Elspe bestens aus. Die Generalüberholung<br />

der 1917 gebauten Lok wollten sie aber<br />

doch den Fachleuten aus Hüinghausen überlassen.<br />

Bei der Märkischen Museums-Eisenbahn angekommen,<br />

wurde die mit einem Kolben-Schornstein und einem für<br />

die Westernzeit typischen Kuhfänger ausgestattete 55 PS<br />

starke Lok per Kranwagen auf eine Arbeitsplattform in<br />

der Fahrzeughalle gestellt. Für sechs Monate sollte das<br />

Dampfross mit der seltenen Bosnien-Spur von 720 Millimeter,<br />

einem alten Maß aus der österreichisch-ungarischen<br />

Doppelmonarchie, in Hüinghausen auf Herz und<br />

Nieren überprüft werden. Denn in der am 20. <strong>Juni</strong> beginnenden<br />

Saison wird sie wieder gebraucht. In diesem<br />

Jahr steht in Elspe „Der Schatz im Silbersee“ auf dem<br />

Programm.<br />

Auch für die „Profis“ von der Sauerländer Kleinbahn ist<br />

die Renovierung einer original Kohle befeuerten Lok etwas<br />

ganz Besonderes. „<strong>Das</strong> ist das erste Mal, dass wir<br />

so eine Auftragsarbeit angenommen haben“, berichtet<br />

der 2. Vorsitzende Udo Feldhaus. So ganz unvorbereitet<br />

waren die Hüinghauser aber nicht. Feldhaus: „Unsere<br />

Mechaniker haben die Lok vorher Probe gefahren.“<br />

62


Bereits 400 Stunden in<br />

Restauration gesteckt<br />

Während das Elspe-Festival für<br />

die Materialkosten aufkommt,<br />

stecken die Eisenbahnfreunde<br />

ihre Arbeitskraft in das ehrgeizige<br />

Projekt. Und das ist<br />

viel Arbeit. Beim Besuch des<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazins hatten sich<br />

bei Benjamin Riedesel schon<br />

um die 400 Arbeitsstunden angesammelt.<br />

„Es gibt noch viel<br />

zu tun“, kann sich der gelernte<br />

Werkzeugschlosser über mangelnde<br />

Arbeit nicht beklagen.<br />

Sein Vorname ist Programm:<br />

Mit seinen erst 23 Jahren ist<br />

Riedesel, der nur „100 Meter<br />

Luftlinie“ vom Bahnhof<br />

Hüinghausen entfernt wohnt, der Benjamin der Hobby-<br />

Eisenbahner. „Ich habe schon als Kind mit Eisenbahnen<br />

gespielt und war schon früh von der Technik fasziniert“,<br />

erzählt der junge Mann.<br />

„Acht bis neun Stunden in der Woche“ ist der Lokschlosser<br />

des Vereins in seiner Freizeit in der Fahrzeughalle im<br />

Einsatz. „<strong>Das</strong> ist schon eine große Herausforderung. Jedes<br />

Fahrzeug ist anders aufgebaut“, geht Benjamin Riedesel<br />

mit Sorgfalt und Konzentration an die Arbeit. Die<br />

historische Dampflokomotive hat der 23-Jährige schon<br />

in Elspe gefahren, um ein Gespür für die Technik zu bekommen.<br />

„Man muss genau zuhören, was die Maschine<br />

sagt“, erklärt der Fachmann.<br />

„Der Zahn der Zeit hat an der Maschine genagt“, sagt<br />

Udo Feldhaus. „Alle Verschleißteile wie Gleitbahnen oder<br />

Lagen müssen ohnehin regelmäßig erneuert werden. Zudem<br />

müssen der Rahmen und der Kessel untersucht werden.“<br />

Die Ersatzteile, meistens aus Rotguss bestehend,<br />

fertigen die Hüinghauser mit ihren Werkzeugen selbst.<br />

Für das Elspe-Festival und den Museumsverein ist die Renovierung<br />

laut Udo Feldhaus „eine Win-Win-Situation“.<br />

Denn auch die Eisenbahnfreunde profitieren davon. Im<br />

Mai waren die Westernprofis aus Elspe mit einer Stuntshow<br />

in Hüinghausen zu Gast. Mit allem, was dazu gehört.<br />

Und als Höhepunkt einem Überfall auf den Zug.<br />

„Solche Eventveranstaltungen sind Bestandteile unseres<br />

Konzepts“, freute sich Vorstandsmitglied<br />

Feldhaus über<br />

den Besuch der roten und weißen<br />

Brüder aus Elspe.<br />

„Die Arbeit bei uns geht nie<br />

aus“, schmunzelt Udo Feldhaus.<br />

Denn neben der Generalüberholung<br />

der Dampflokomotive<br />

aus Elspe hat sich bei der Märkischen<br />

Museums-Eisenbahn in<br />

den letzten Monaten wieder<br />

einiges getan. Auf dem Arbeitszettel<br />

stehen der Wasserkran<br />

zur Befüllung der Dampfloks<br />

und die Fertigstellung der Sozialräume<br />

in der Fahrzeughalle.<br />

Auch bei den Bestrebungen des<br />

Vereins, die 2,6 Kilometer lange<br />

Museumsstrecke zu erweitern,<br />

gibt es laut dem 2. Vorsitzenden<br />

„ganz starke Signale“ aus der Politik. „Plettenberg und<br />

Herscheid unterstützen uns massiv“, freut sich Udo Feldhaus.<br />

Jetzt werden die Zuschussmöglichkeiten geprüft,<br />

um die neun Kilometer lange Strecke zwischen Plettenberg-Oberstadt<br />

und Herscheid wieder herzustellen.<br />

Die Bilanz der Karl-May-Festspiele in den letzten<br />

58 Jahren ist beeindruckend. Mehr als 12 Millionen<br />

Zuschauer haben das Westernerlebnis in freier Natur<br />

und das Showprogramm drum herum erlebt. In<br />

der Sommersaison <strong>2015</strong> steht vom 20. <strong>Juni</strong> bis 6.<br />

September „Der Schatz im Silbersee“ auf dem Programm.<br />

Als Winnetou und Old Shatterland stehen<br />

die TV-erfahrenen Jean-Marc Birkholz und Kai Noll<br />

auf der Bühne. In diesem Jahr sitzen die Besucher<br />

unter einem riesigen neuen Zeltdach. Alles Wissenswerte<br />

u.a. zum Programm, den Preisen und<br />

den Darstellern findet man auf der Internetseite<br />

www.elspe-festival.de<br />

Stuntshow in Hüinghausen<br />

mit gespieltem Zugüberfall<br />

63


64<br />

Linsenbolognese vs.<br />

Tofubolognese<br />

„Ist das aufregend“, murmelt Gamze mehrmals vor sich<br />

hin, während sie die schwarzen Belugalinsen für die<br />

vegane Bolognesesoße umrührt. „Mein Freund und ich<br />

ernähren uns zwar sehr gesund, aber ich wusste vorher<br />

nicht genau, was sich alles hinter veganer Ernährung<br />

verbirgt“, erklärt die 23-Jährige im Gespräch mit<br />

KomPlett. Deshalb hat sich die Schülerin auf den Tag<br />

gefreut, an dem vollkommen tierfreie Ernährung auf<br />

dem Plan des Kochunterrichts steht.<br />

Gamze besucht die Oberstufe der Sozialhelferklasse,<br />

kurz PBS2, am Gertrud-Bäumer-Berufskolleg in Plettenberg.<br />

Auf Vorschlag ihrer Fachlehrerin Iris Castelein ließ<br />

sich die Klasse sofort für das Projekt begeistern. Die<br />

Hauswirtschaftsmeisterin interessiert das Thema selbst<br />

so sehr, dass sie im Vorfeld einen veganen Kochkurs an<br />

der VHS Dortmund absolvierte, um ihre ersten Erfahrungen<br />

praxisnah den Schülern weiter zu geben. „Mir<br />

geht es nicht um eine komplett fleischlose Ernährung<br />

und ich werde selbst nie Vegetarierin oder Veganerin<br />

sein, aber der Körper braucht nicht jeden Tag Fleisch<br />

und mir ist es wichtig, dass die Schüler bewusste und<br />

gesunde Ernährungsformen kennen lernen, zudem es<br />

heute immer mehr Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten<br />

gibt“, erklärt die Pädagogin. „Mir war es<br />

außerdem wichtig, alltagstaugliche Rezepte zu finden,<br />

deren Zutaten man im normalen Supermarkt oder in<br />

Drogerieketten bekommt“, so Castelein weiter. Unterstützt<br />

bei ihren theoretischen Ausführungen wird die<br />

42-Jährige spontan von ihrer Schülerin Natalie. Die<br />

29-Jährige Schülerin lebt selbst zum größten Teil vegan,<br />

da ihr Körper keine tierischen Fette abbauen kann.<br />

Während der theoretischen Einführung lernen die Schülerinnen<br />

verschiedene Formen des Veganismus kennen<br />

und erhalten eine Auflistung über vegane Lebensmittel.<br />

So lässt sich z.B. je nach Verwendungszweck statt Kuhmilch<br />

auch Getreidemilch, Kokosmilch, Mandelmilch,<br />

Reismilch, Sojamilch oder Haselnussmilch verwenden.<br />

Zudem überprüfen die jungen Frauen die Inhaltsstoffe<br />

verschiedener Fertigprodukte und sind schockiert,<br />

dass manche Geschmacksverstärker aus tierischen Produkten<br />

gewonnen werden, z.B. bei manchen Gemüsebrühen.<br />

Text und Foto<br />

Cristin Schmelcher<br />

GBBK-Schüler testen alltagstaugliche<br />

Rezepte ohne tierische Lebensmittel<br />

Dann geht’s nach Gerichten aufgeteilt in die Kochkojen<br />

und die Schülerinnen bereiten nach Rezepten die<br />

Speisen zu. Larissa (22) beschäftigt sich erstaunt mit<br />

der veganen Mayonnaise ganz ohne Eier, wofür sie 50<br />

ml Sojamilch und 1 TL Kräuteressig mit dem Stabmixer<br />

verrührt. Nach dem Würzen mit Salz, Pfeffer und einem<br />

TL Senf, gibt sie während des Mixens 80-150 ml Pflanzenöl<br />

langsam hinzu und fertig ist die Mayonnaise für<br />

den veganen Nudelsalat, den inzwischen ihre Mitschülerin<br />

Aysegül vorbereitet. Die 21-jährige Melena ist für<br />

den Pistazienbrotaufstrich und das Dessert zuständig:<br />

Milchreis mit frischen Früchten, für den ihre Lehrerin<br />

extra Rohrzucker und Mandelmilch besorgt hat, was<br />

dem Gericht eine besondere Süße verleiht. Für den Pistazienbrotaufstrich<br />

püriert sie mit dem Stabmixer eine<br />

Tüte gesalzene Pistazien mit einer Knoblauchzehe, 6<br />

kleinen Cocktailtomaten, 1 EL Olivenöl, 1 EL Margarine<br />

und etwas Kräutersalz.


Besonderes Highlight des Kochunterrichts ist der Bolognese-Wettkampf,<br />

wofür Iris Castelein zwei Rezepte heraus<br />

gesucht hat. Geschmeckt hat nach Aussagen der<br />

Schülerinnen alles, auch wenn kaum eine sich vorstellen<br />

kann, komplett auf Fleisch zu verzichten. - In meinen<br />

Augen kann die Tofubolognese es locker mit einer<br />

herkömmlichen Bolognese aufnehmen, aber auch die<br />

Bolognese aus schwarzen Linsen hat etwas Besonderes.<br />

Probieren Sie es selbst aus!<br />

Zucchini-Spaghetti, Bolognese mit<br />

Mandel-Parmesan:<br />

280 g festen Tofu mit einer Gabel zerbröseln und in<br />

6 EL Olivenöl anbraten, bis er eine goldbraune Färbung<br />

annimmt. 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen fein hacken<br />

und 4 Minuten mit anbraten. Mit 2-3 TL Oregano,<br />

Meersalz und Pfeffer aus der Mühle würzen. 6 getrocknete<br />

Tomaten in Öl klein hacken und zugeben. 200g<br />

Tomatenmark, 2 TL Agavendicksaft zugeben und 1 Minute<br />

karamellisieren. Mit 80 ml Rotwein ablöschen<br />

und 1 Minute kochen lassen. ½ Bund Basilkum klein<br />

zupfen, unterheben, salzen und pfeffern. Ca. 5 Zucchini<br />

mit einem Spiralschneider zu Spaghetti verarbeiten,<br />

mit 2 EL Olivenöl und Meersalz mischen, vorsichtig unter<br />

die Soße heben und erhitzen. 60 g geröstete Mandeln<br />

mit zwei Prisen Meersalz im Mixer grob mahlen,<br />

bis sie wie Parmesan aussehen.<br />

Spaghetti mit schwarzer Linsenbolognese:<br />

2 Zwiebeln, 6 Knoblauchzehen, 2 mittelgroße Karotten<br />

schälen, würfeln und in einem Topf mit 4 EL Öl andünsten.<br />

400 g Tomatenmark, (30 ml Rotwein), 2 EL<br />

Oregano und 150 ml Wasser vermischen und zu den<br />

Zwiebeln geben, erhitzen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

300 g trockene schwarze Linsen (Belugalinsen)<br />

in 600 ml Wasser bei mittlerer Hitze 20-30 Minuten<br />

kochen, abgießen und zu der Bolognese geben.<br />

400 g Vollkornspaghetti nach Packungsanweisung in<br />

Salzwasser kochen und abgießen.<br />

Für die Dekoration<br />

80 g Sonnenblumenkerne<br />

ohne Fett in einer<br />

Pfanne anrösten.<br />

<strong>Das</strong> Angebot der Kochlehrerin wird auch von der Schulleiterin<br />

des Berufskollegs, Ursula Wortmann-Mielke,<br />

und der Leiterin des Plettenberger Schulstandortes,<br />

Stephanie Sperlich, begrüßt. „Viele junge Menschen<br />

suchen Alternativen, es ist ein aktuelles Thema und<br />

die Schüler der Sozialhelferklasse werden auf ihre spätere<br />

Berufstätigkeit in Kindertagesstätten, Seniorenund<br />

Behindertenzentren optimal vorbereitet, da sie<br />

sich dort auch mit der Ernährung und Versorgung der<br />

Menschen, mit denen sie arbeiten, auseinander setzen<br />

müssen“, erklärt Stephanie Sperlich.<br />

AZ_90x135.qxd 20.06.2011<br />

STANZTECHNIK BIEGETECHNIK SCHWEISSTECHNIK BAUGRUPPEN<br />

www.baco.de<br />

65


Höhlenmenschen und<br />

Mammuts auf zwei Rädern<br />

Balve ist eine Hochburg der jungen<br />

Sportart Segwaypolo<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Die Mammuts sind vor etwa 4000 Jahren ausgestorben.<br />

In Balve ist der Urzeitelefant aber heute noch allgegenwärtig,<br />

wird als Stadtmarke und Werbeträger genutzt.<br />

Schließlich ist die Balver Höhle berühmt als Fundort zahlreicher<br />

Knochen eiszeitlicher Tiere wie dem Mammut.<br />

Den Mammut haben sich auch die Männer und eine Frau<br />

als Wappentier auserkoren, die sich der jungen Sportart<br />

Segwaypolo verschrieben haben. Als „Balve Mammuts“<br />

mischen sie seit 2010 die Szene auf, waren Deutscher<br />

Meister, zweimal Europameister und einmal Weltmeister<br />

(2012). Vom 15. bis 19. Juli spielen die Balver in Köln<br />

erneut um den Weltmeistertitel im Segwaypolo.<br />

Segwaypolo ist dem bekannteren, aber hierzulande<br />

als Randsportart betriebenen Polo nah verwandt. An<br />

die Stelle des vierbeinigen Sportpartners Pferd tritt das<br />

zweirädrige Elektrogefährt Segway. <strong>Das</strong> ist ein elektrisch<br />

angetriebenes Ein-Personen-Transportmittel mit zwei auf<br />

derselben Achse liegenden Rädern, zwischen denen die<br />

beförderte Person steht und das sich durch eine elektronische<br />

Antriebsregelung selbst in Balance hält.<br />

Segwaypolo ist eine Mannschaftssportart, bei der ein<br />

auf dem Gerät fahrender Spieler einen Ball mittels eines<br />

Schlägers, genannt Mallet, in das Tor der gegnerischen<br />

Mannschaft schlagen muss. Fünf Spieler pro Team sind<br />

auf dem Spielfeld. Die Geschwindigkeit des Segways<br />

wird nur durch die Gewichtsverlagerung der Spieler auf<br />

dem Segway gesteuert, die Fahrtrichtung – je nach Modell<br />

– durch seitliches Schwenken der Lenkstange oder<br />

durch einen Drehgriff an der linken Lenkerseite.<br />

„Dabei geht es richtig zur Sache. Körper- und Gerätekontakt<br />

gehören dazu“, erzählt Kai vom Lehn, Captain der<br />

Balve Mammuts. Da bleiben Verletzungen nicht aus. Rippenbrüche<br />

und Bänderrisse sind keine Seltenheit bei den<br />

Turnieren. Dennoch ist lediglich ein Helm Pflicht. „Einige<br />

Spieler tragen Protektoren, aber die meisten empfinden<br />

sie als störend.“ Segwaypolo ist also kein Sport für Warmduscher,<br />

aber beileibe kein reiner Männersport. „Bei den<br />

Turnieren spielen etwa 30 Prozent Frauen mit. Es herrscht<br />

Gleichberechtigung“, so Kai vom Lehn, dessen Frau Claudia<br />

im übrigen das einzige „Mammut-Weibchen“ ist. <strong>Das</strong><br />

liegt am Sportgerät. Leichtere Spieler/innen können den<br />

Segway schneller beschleunigen, schwerere stehen stabiler<br />

darauf. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 20 km/h<br />

begrenzt. „Da lässt sich nichts manipulieren. Die Segways<br />

können nicht frisiert werden“, betont Kai vom Lehn.<br />

„Wer Ball- und Mannschaftssportarten liebt, der ist beim<br />

Segwaypolo richtig. Dazu kommt das Spiel mit dem<br />

Gleichgewicht und den Fliehkräften“, beschreibt der<br />

Mammut-Captain die Faszination des Sports. „Es ist wie<br />

beim Skifahren: Entweder man ist Feuer und Flamme<br />

oder man kommt nie wieder.“ Die Mammuts und inzwischen<br />

auch ihre Schwestermannschaft, die Cavemen<br />

(Höhlenmenschen), sind Feuer und Flamme. Dazu trägt<br />

auch der besondere Teamgeist bei, den sie pflegen. Sie<br />

sind eine eingeschworene Truppe, die meisten seit der<br />

Gründung 2010 dabei.<br />

66


Neue Spieler/innen sind dennoch stets willkommen. Sie<br />

dürfen die Segways zunächst leihweise ausprobieren.<br />

„<strong>Das</strong> Fahren mit dem Segway ist das einfachste an unserer<br />

Sportart. Nach fünf Minuten haben Anfänger den<br />

Bogen raus, nach noch mal fünf Minuten steuern sie mit<br />

einer Hand“, weiß Kai vom Lehn. Die Koordination von<br />

Schläger und Ball dauert dann schon ein paar Trainingstage<br />

– für Linkshänder auch länger, denn der Schläger darf<br />

nur mit rechts geführt werden. Die hohe Kunst besteht<br />

darin, den Überblick zu haben und das Zusammenspiel<br />

mit den Teamgefährten zu beherrschen. „Einen langen<br />

Pass genau in den Lauf zu spielen, das ist das Schwierigste“,<br />

unterscheidet sich Segwaypolo in dieser Hinsicht<br />

nicht von Fußball oder Handball. Aus diesen Sportarten<br />

kommen auch viele der Mammuts, alle eher im gesetzten<br />

Sportleralter. „Wir haben aber auch ehemalige Reitsportler<br />

und einen Gerätturner.“<br />

Die höchste Hürde für den Einstieg ins Segwaypolo dürften<br />

die Kosten fürs Sportgerät sein. Rund 8000 Euro beträgt<br />

der offizielle Neupreis für einen Segway in Deutschland.<br />

Gebrauchte Geräte sind ab ca. 3000 Euro erhältlich.<br />

Trotzdem wächst das Interesse an der Sportart. Allein im<br />

Sauerland gibt es mit Mammuts, Cavemen sowie den Hemer<br />

Butterflies drei Teams. Eine weitere Hochburg ist im<br />

Rheinland. Auch die Medien springen auf die exotische<br />

Sportart an. Ein Turnier in England, an dem die Balver im<br />

April teilnahmen und es gewannen, wurde von der BBC<br />

übertragen, über die WM in Köln will das WDR-Fernsehen<br />

ausführlich berichten.<br />

In Köln hoffen Mammuts und Cavemen auf zahlreiche<br />

Fans aus dem Sauerland. Gespielt wird auf Kunstrasenplätzen<br />

direkt am RheinEnergie-Stadion. „Die Stimmung<br />

bei den Turnieren ist immer super. Die Spiele sind auf<br />

jeden Fall sehenswert“, wirbt Kai vom Lehn. Und schließlich<br />

stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Mammuts<br />

einen weiteren Weltmeistertitel nach Balve holen.<br />

Training in Balve<br />

Die Balve Mammuts und die Balver Cavemen gehören<br />

der SG Balve/Garbeck an. Beide Teams trainieren dienstags<br />

und bis zur WM im Juli auch mittwochs ab 19 Uhr<br />

auf dem Kunstrasenplatz am Krumpaul. Zuschauer sind<br />

dort willkommen.<br />

segwaypolobalve.de<br />

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67


Bikepark Plettenberg<br />

ein Paradies für<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

fette Reifen<br />

Fotos Heiko Höfner<br />

Im Grünetal finden Mountain- und Dirtbiker vielfältige<br />

Übungsmöglichkeiten<br />

Der Plettenberger Bikepark ist ein<br />

herrliches Spiel- und Trainingsgelände<br />

für Mountain- und Dirtbiker. Im schönen<br />

Grünetal, auf dem ehemaligen<br />

Freibadgelände gelegen, ist er mit<br />

dem Rad über den Landemerter Weg<br />

oder die K 5 von Plettenberg in Richtung<br />

Landemert gut zu erreichen.<br />

Unter der Regie des Radsportclubs<br />

(RSC) Plettenberg ist das Gelände<br />

von fleißigen ehrenamtlichen Helfern<br />

hergerichtet und moduliert worden.<br />

Tatkräftig mitgeholfen hat dabei Baggerfahrer<br />

Rudi Schulz, der mit Baugeräten<br />

der Firma Dunkel aus Herscheid<br />

wochen- und monatelang mehr als<br />

3000 Kubikmeter Erdreich auf der<br />

ehemaligen Freibadfläche verteilt und<br />

geschoben hat.<br />

Nach der Fertigstellung des ersten<br />

Bauabschnitts stehen den Bikern<br />

knackig-steile Auf- und Abfahrten, ein<br />

Pumptrack, verschiedene Anlieger<br />

und Steilkurven zur Verfügung. Auch<br />

kleinere Sprünge sind schon möglich.<br />

Der Bikepark wird überwiegend von<br />

Kindern und Jugendlichen genutzt.<br />

Aber auch ältere Mountainbiker können<br />

sich durch das Training auf den<br />

Hindernisbahnen mehr Sicherheit,<br />

z.B. für das Befahren von Singletrails,<br />

aneignen.<br />

Hölzerne Schanzen, die größere Luftfahrten<br />

ermöglichen, werden demnächst<br />

installiert. „Dafür müssen wir<br />

noch ausreichende Auslaufmöglichkeiten<br />

schaffen“, erklärt Kay Hömberg,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

des RSC Plettenberg. Es könne immer<br />

mal wieder vorkommen, dass der<br />

Bikepark vorübergehend nicht genutzt<br />

werden kann, weil weiter daran gearbeitet<br />

werde, fügt Hömberg hinzu.<br />

„Der Bikepark soll leben. Wir wollen<br />

immer mal wieder neue Hindernisse<br />

hinzufügen.“ Weitere Helferinnen und<br />

Helfer sowie neue Ideen zur Gestaltung<br />

sind ausdrücklich willkommen.<br />

Während der Sommermonate kann<br />

der Bikepark im Grünetal täglich in<br />

der Zeit von 8 bis 22 Uhr genutzt werden,<br />

in den Herbst- und Wintermonaten<br />

von 8 Uhr bis zum Einbruch der<br />

Dunkelheit. Der RSC führt mittwochs<br />

ab 17.30 Uhr sein Kinder- und Jugendtraining<br />

im Bikepark durch.<br />

Infos: radsport-plettenberg.de,<br />

radsport-plettenberg.de/bikepark<br />

68


Von Rummtata bis<br />

Rolling Stones<br />

Oktoberfest im Hochsommer -<br />

1. Neuenrader Zeltgaudi steigt am 24. Juli auf dem Wall<br />

Oktoberfest- und Après-Ski-Feeling im<br />

Hochsommer. Die Neuenrader Schützengesellschaft<br />

macht’s am 24. Juli<br />

möglich. Da startet im Festzelt auf<br />

dem Wall die 1. Neuenrader Zeltgaudi.<br />

Der Vorverkauf läuft.<br />

Die Schützengesellschaft holt bajuwarische<br />

Partytraditionen auf das Festpflaster<br />

am Rathaus. Ab 19.30 Uhr<br />

gibt’s Partystimmung „von Rummtata<br />

bis Rolling Stones“, sagt Björn Sip,<br />

amtierender Schützenchef. In Sachen<br />

„Zeltparty machen“ kennt er sich aus.<br />

Vor knapp 20 Jahren hatte er die Idee,<br />

zum Auftakttag des Schützenfestes<br />

eine Zeltparty zu veranstalten, die<br />

auch junges Publikum anspricht. Sip<br />

holte Party- und Musikstars - von Micky<br />

Krause über DJ Ötzi bis Gildo Horn<br />

- in die Kleinstadt. Bei der Suche nach<br />

einem Party-Update entstand die<br />

Idee, eine Bayerngaudi à la Oktoberfest<br />

zu veranstalten. „Die haben alle<br />

eine Lederhose im Kleiderschrank“,<br />

weiß Björn Sip von den Party-Outfit-<br />

Ausstattungen der Twen-Generation<br />

und des Neuenrader Hofstaates.<br />

Zudem wollen sich die Organisatoren<br />

auch etwas für all die einfallen<br />

lassen, die am 24. Juli ebenfalls mit<br />

Lederhose und Dirndl ins Festzelt<br />

kommen. <strong>Das</strong> neue Zelt eröffnet neue<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Die LED-<br />

Beleuchtung könne am Freitagabend<br />

das Zelt in weiß-blau illuminieren, an<br />

den übrigen Festtagen im angesagten<br />

grün-weiß der Schützen.<br />

Die Brauerei habe für die Party bayerisches<br />

Festbier zugesagt. „Brezn“ sind<br />

in Sachen Verpflegung eingeplant.<br />

Die Zeltgaudi soll diesmal keine Stehparty<br />

werden. Es ist eine Bestuhlung<br />

mit Tischen wie beim Oktoberfest<br />

geplant. Reservierungen für Gruppen<br />

sind möglich.<br />

Fehlt noch die Musi. Die besorgen<br />

die Himmeltaler.<br />

Die „zehn Jungs<br />

und zwei Mädels“,<br />

aus Unterfranken<br />

präsentieren eine<br />

Show mit Partyhits<br />

von „Abba bis STS,<br />

von Spider Murphy<br />

Gang bis ACDC“.<br />

<strong>Das</strong>s es Ihnen an<br />

Buchungen nicht<br />

mangelt, zeigt die<br />

Himmeltaler-Homepage. Unter anderem:<br />

15 Tage Oktoberfest in Blumenau.<br />

Blumenau? <strong>Das</strong> ist eine Stadt in<br />

Südbrasilien, mit deutschen Wurzeln.<br />

Da wird jedes Jahr mit zehntausenden<br />

Gästen aus ganz Südamerika Oktoberfest<br />

gefeiert. <strong>Das</strong> zweitgrößte dieser<br />

Art nach München. In diesem Jahr mit<br />

der Band, die am 24. Juli in Neuenrade<br />

das Partyzelt rockt. ut<br />

Details zum Vorverkauf unter<br />

www.schuetzen-neuenrade.de<br />

Infos zur Band und Hörproben<br />

www.himmeltaler.de<br />

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69


Einfach wasserdicht<br />

Keller von innen zu sanieren ist wirtschaftlich,<br />

nachhaltig und bequem<br />

Es muss nicht immer eine Überschwemmung,<br />

ein Starkregen oder ein Wasserrohrbruch<br />

sein: Wenn einem Haus das Wasser<br />

bis zum Halse steht, steckt nicht immer ein<br />

spektakuläres Ereignis dahinter, sondern<br />

viel häufiger Feuchtigkeit, die nur langsam<br />

und unbemerkt ins Gebäude eingedrungen<br />

ist und dort langfristig die Bausubstanz<br />

schädigt.<br />

Feuchteursachen<br />

Feuchte aus<br />

der Raumluft<br />

70<br />

ADVERTORIAL<br />

aufsteigende<br />

Feuchte<br />

Regen und<br />

Spritzwasser<br />

Feuchte aus<br />

dem Erdreich<br />

Dabei gelangt Feuchte auf unterschiedlichen<br />

Wegen ins Gebäude Die häufigsten<br />

Probleme werden durch von außen eindringendes<br />

Wasser bzw. von unten aufsteigende<br />

Feuchtigkeit in erdberührten<br />

Bauteilen und im Fundamentbereich ausgelöst.<br />

Die Hauptursachen hierfür sind<br />

fehlende oder defekte Abdichtungen und<br />

Leckagen. So kann das Wasser nahezu ungehindert<br />

aus dem Erdreich in das Mauerwerk<br />

eindringen und durch dessen Kapillarwirkung<br />

aufsteigen. <strong>Das</strong> ist ein wenig so,<br />

als würde man einen Schwamm ins Wasser<br />

tauchen. Da das Wasser an der Wandoberfläche<br />

verdunstet, kann weitere Flüssigkeit<br />

nachfolgen und mit der Zeit immer höher<br />

steigen, so dass bald nicht nur ein feuchter<br />

Keller das Problem ist. Vor allem ältere Gebäude<br />

sind von davon betroffen. Muffiger<br />

Geruch, Salzausblühungen, blätternder<br />

Putz oder feuchte Flecken an den Wänden<br />

zeugen davon, dass aufsteigende Feuchtigkeit<br />

ihr zerstörerisches Werk ungehindert<br />

verrichten kann. Feuchtigkeit in den Wänden<br />

und im Mauerwerk ist Gift für die Bausubstanz<br />

und schadet schlimmstenfalls<br />

auch der Gesundheit der Bewohner, wenn<br />

sich krankmachende Schimmelpilze oder<br />

Hausschwamm bilden. Deshalb ist es wichtig,<br />

die Feuchte so schnell wie möglich mit<br />

der richtigen Technik zu stoppen.<br />

Weil von innen einfach einfach ist<br />

Da eine Abdichtung von außen aufwändig,<br />

teuer und aufgrund baulicher Gegebenheiten<br />

häufig gar nicht möglich ist, bietet<br />

sich eine Sanierung von innen an. Dies ist<br />

effektiv und der Einsatz teurer Technik erübrigt<br />

sich. <strong>Das</strong> Ausgraben des Kellers mit<br />

allen unangenehmen Begleiterscheinungen<br />

für den Hauseigentümer wie zerstörtes<br />

Erdreich und eine wochenlange Baustelle<br />

ums Haus entfällt damit natürlich<br />

auch. Die Produkte des Bauhandwerksbetriebs<br />

Neumann beispielsweise beweisen,<br />

dass Abdichtungsmaßnahmen von innen<br />

nachhaltig, sicher und erfolgreich sind. Die<br />

einfache Anwendung bietet hohe Verarbeitungs-<br />

und Funktionssicherheit und spart<br />

Zeit und damit Kosten.<br />

Mühelos Feuchte aussperren<br />

Wenn aufsteigende Feuchtigkeit das Mauerwerk<br />

angreift, ist die von dem Bauhandwerksbetrieb<br />

Neumann verwendete Secco<br />

Horizontalsperre mit ihrer unkomplizierten<br />

Anwendungstechnik eine günstige<br />

und vor allem effektive Sanierungsmaßnahme.<br />

Sie besteht aus einem Gel mit<br />

umweltverträglichen Mikrosilikonen, die<br />

mit einer Schlauchbeutelpresse oder einer<br />

Injektionspumpe durch Bohrlöcher in die<br />

Wand eingebracht wird. <strong>Das</strong> Gel verteilt<br />

sich sowohl kapillarleitend als auch durch<br />

Verdunstung und wirkt selbst bei völliger<br />

Durchfeuchtung des Mauerwerks. Dank eines<br />

stark erhöhten Wirkstoffanteils genügt<br />

eine kleine Menge, um Poren und Hohlräume<br />

wasserabweisend auszukleiden (Hydrophobierung).<br />

Dadurch bleiben Materialverbrauch<br />

und Kosten niedrig, die Sicherheit<br />

der Anwendung äußerst hoch. Nur wenige<br />

mühelose Arbeitsgänge sind bei der Verarbeitung<br />

des Secco Sperrputzes erforderlich.<br />

Er kann ergänzend zur Horizontalsperre<br />

oder als einzelne Sanierungsmaßnahme<br />

verwendet werden. Wände werden damit<br />

innerhalb kurzer Zeit nachhaltig von innen<br />

abgedichtet. Der Sperrputz ist rein mineralisch<br />

und enthält keine Kunststoffzusätze.<br />

Problemlos kann er dem Druck einer fünf<br />

Meter hohen Wassersäule widerstehen.<br />

Die vom Bremer Baustoffproduzenten redstone<br />

hergestellten Produkte zur Feuchtesanierung<br />

aus dem System Secco sind<br />

bequem und sicher anzuwenden und<br />

nachhaltig wirksam. So bleiben Gebäude<br />

einfach wasserdicht.<br />

Mehr Informationen zu den Dienstleistungen<br />

und den Produkten gibt es unter<br />

www.website.de


Theater-Workshop und<br />

Farbenspiele für Ferienkinder<br />

Neuenrader Kiku-Kunstwerkstatt bringt das Thema Freundschaft auf die Bühne<br />

Neuenrades Kiku-Kunstwerkstatt bietet gleich mehrere<br />

Ferienaktionen: zum Beispiel Theater spielen für<br />

Mädchen und Jungen von 8 bis 12 Jahren.<br />

„Best friends forever, gemeinsam durch dick und<br />

dünn“, heißt ein Theaterworkshop vom 6. bis 11. Juli.<br />

Jeweils von 10 bis 13 Uhr dreht sich in der rustikalen<br />

Kunstwerkstatt, Hinter der Stadt, alles ums Thema<br />

Freunde. „Es sind noch Plätze frei“, so Organisatorin<br />

Irmhild Hartstein über den von Kulturpädagogin Katrin<br />

Volkmer geleiteten Workshop.<br />

„Lasst uns gemeinsam all eure Freundschaftsgeschichten<br />

auf die Bühne bringen und am Ende vor Publikum<br />

präsentieren!“, lautet der Aufruf an Jungen und<br />

Mädchen. Die ganze Woche soll es „um dicke und beste<br />

Freundschaften und alles was dazu gehört“ gehen,<br />

um „Spaß, Geheimnisse, Blutsbrüderschaften und<br />

Freundschaftsbeweise, Ärger, Mut und Abenteuer, aber<br />

auch Streit, Vertrauen, Trost und das endlich wieder<br />

miteinander Vertragen“, heißt es im Online-Auftritt der<br />

KiKu. Nach rd. 15 Stunden Probe soll es am Samstag<br />

der Ferienwoche eine Grillparty zur Aufführung<br />

geben. Eine Ferienangebot mit Farbe gibt’s in der Kiku<br />

auch. Vom 27. bis 31. Juli lautet das Motto: „Auf die<br />

Pinsel - fertig - los - und ab zur Hexerei in die KIKU-<br />

Farbenküche!“ Malen, Drucken, Farbenspiele stehen an<br />

fünf Vormittagen von 10 bis 13 Uhr auf dem Programm.<br />

Die Teilnahme inklusive Material kostet 69 Euro. Auch<br />

für dieses Angebot sind noch einige Plätze frei, so<br />

Organisatorin Irmhild Hartstein. Nahezu ausgebucht sei<br />

das Angebot „Ferienspaß mit Glas“ mit der Künstlerin<br />

Biggi Weidlinger-Kaiser am 3. und 4. August. Wer hier<br />

noch einen Platz für 39 Euro ergattern will, müsse Glück<br />

haben. Und wer wissen will, was der Nachwuchs in der<br />

Kunstwerkstatt in den vergangenen Monaten<br />

künstlerisch gemacht hat, der kann sich beim Tag der<br />

offenen Tür am Sonntag, 21. <strong>Juni</strong>, ein Bild machen.<br />

Beginn ist um 14 Uhr in der Kunstwerkstatt, Hinter der<br />

Stadt 6-8 in Neuenrade.<br />

Infos unter www.kunstwerkstatt-neuenrade.de.<br />

02392/808784 oder 0151 11242734<br />

WWW.AEZ-WHEELS.COM FOR PEOPLE WHO LOVE THEIR CARS<br />

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71


Neuenrader Technik löst<br />

Energieprobleme auf den<br />

Weltmeeren<br />

Schniewindt-Widerstände sorgen für<br />

warmes Wasser auf Kreuzfahrtschiffen<br />

Text und Fotos Rüdiger Kahlke<br />

In der Werkshalle stehen zwei Behälter aus rostfreiem<br />

Stahl, die an Kühlschränke oder Konvektoren für Großküchen<br />

erinnern. Daneben eine Kiste mit riesigen Isolatoren.<br />

Die von außen eher unscheinbaren Blechschränke<br />

sind eine maßgeschneiderte Lösung für einen Kunden in<br />

Kanada. Sie sollen Strom- und Spannungsspitzen im Fall<br />

eines Kurzschlusses „abfangen“. Damit können nachgelagerte<br />

Schalter kleiner und kostengünstiger dimensioniert<br />

werden. Der Auftrag ist typisch für das Familienunternehmen<br />

Schniewindt in Neuenrade: passgenaue Lösungen<br />

für Kunden. Und die sitzen häufig im Ausland.<br />

Der Export macht nahezu die Hälfte des Umsatzes aus, erläutert<br />

Marketing-Mitarbeiterin Michaele Spelsberg. <strong>Das</strong><br />

mittelständische Unternehmen, seit sechs Generationen<br />

in Familienbesitz, beschäftigt in Neuenrade 180 Mitarbeiter.<br />

Seit sechs Jahren wird auch in Shanghai (China) produziert.<br />

Aus dem Kleinbetrieb, den Carl Schniewindt 1829<br />

in Altena gegründet hat, ist ein Weltmarktführer geworden.<br />

So weist es das „Lexikon der deutschen Weltmarktführer“<br />

aus. „Die quantitative Marktführerschaft besteht<br />

für RC-Spannungsteiler, Filterwiderstände und Bremswiderstände<br />

für Schiffe mit elektrischem Antrieb. Qualitativ<br />

sind wir u.a. führend in den Sektoren Ex-Gasvorwärmer<br />

und Durchlauferhitzer in Ex-Ausführung.“, heißt es<br />

dazu auf der Homepage des Unternehmens.<br />

Bremsen bringt neue Energie<br />

Elektro-Ingenieur Wolfgang Schmidt macht das an einem<br />

Beispiel deutlich. Die Propeller großer Schiffe werden zur<br />

Effizienzsteigerung inzwischen häufig mit Elektromotoren<br />

angetrieben. Müssen diese „Pötte“ bremsen, drehen sich<br />

die Propeller auch bei abgeschaltetem Motor wegen der<br />

Fahrt durchs Wasser weiter. Die Motoren werden so zu<br />

Generatoren, erzeugen jetzt selbst Strom. Und da keine<br />

Energie verloren geht, muss der Strom irgendwo bleiben.<br />

Schmidt: „An Land würde man die Energie ins Netz einspeisen.“<br />

Auf den Schiffen ist dieses so nicht möglich. Die<br />

durch das Bremsen entstehende elektrische Energie wird<br />

in Widerständen in Wärmeenergie gewandelt und an ein<br />

Michaele Spelsberg, Schniewindt-Sprecherin, erläutert den Einsatz der<br />

Widerstände, die passgenau für Kunden gefertigt werden.<br />

Kühlmedium abgegeben. Wo die Möglichkeit besteht,<br />

kann das erwärmte Kühlmedium noch genutzt werden,<br />

etwa um Wasser für Heizkreisläufe, Duschen o. ä. zu erwärmen.<br />

<strong>Das</strong> kleine Unternehmen aus dem Sauerland ist daher<br />

auch auf den großen maritimen Messen vertreten. Im<br />

Kontakt mit Kunden und dem Markt werde der Bedarf<br />

deutlich, erläutert Michaele Spelsberg. „Wir sagen dann:<br />

‚Hier finden wir für fast jede Anwendung eine passende<br />

Lösung mit unseren Geräten‘.“ Schon mehr als drei Jahrzehnte<br />

ist das Sauerländer Unternehmen auch Schiffsausrüster.<br />

Heizgitter-Patent von 1902 als Basis<br />

<strong>Das</strong> 1902 patentierte Schniewindt-Heizgitter war die Basis<br />

der technischen Entwicklung. Es wird – immer noch<br />

– weltweit in Widerstandsgeräten eingesetzt. Seither hat<br />

sich das Portfolio erweitert. Beheizungstechnik, Widerstandstechnik<br />

und Energieübertragungstechnik sind die<br />

drei Säulen für das Neuenrader Unternehmen. Fast immer<br />

geht es um kundenspezifische Lösungen. 40 Ingenieure<br />

und Techniker sorgen dafür, dass aus Problemstellungen<br />

passgenaue Lösungen werden.<br />

72


Know-how ist die Basis für das Familienunternehmen,<br />

das auch mit Universitäten und Fachhochschulen zusammenarbeitet.<br />

„Wir sind mittendrin im Kampf um die Köpfe“,<br />

sagt Personalchefin Julia Buckert. Schniewindt bildet<br />

selber aus, wirbt auf Ausbildungsbörsen, ermöglicht Praktika<br />

und Orientierungstage für angehende Kaufleute und<br />

bietet auch Verbundstudiengänge an. <strong>Das</strong> Ziel: Fachkräfte<br />

gewinnen und an den Betrieb binden. Daneben setzt die<br />

Geschäftsleitung auf „weiche Faktoren“. Michaele Spelsberg<br />

zählt dazu die Attraktivität des Arbeitgebers. <strong>Das</strong><br />

Gros der Mitarbeiter kommt aus der Region. Sie wüssten<br />

es zu schätzen, in einem „gesunden Unternehmen zu arbeiten“.<br />

Mitarbeiter einzubinden und ihnen Perspektiven<br />

zu bieten, sieht Julia Buckert als weitere Faktoren an. Dazu<br />

passt, dass Schniewindt 2014 als „Familienfreundliches<br />

Unternehmen“ zertifiziert worden ist. Geschäftsführerin<br />

Dr. Sarah Schniewindt misst der Vereinbarkeit von Familien<br />

und Beruf große Bedeutung zu. Teilzeitarbeit ist auch in<br />

der Produktion möglich, die Arbeitsplanung steht frühzeitig<br />

fest, geringfügige Beschäftigung und Fortbildung sind<br />

auch in der Elternzeit möglich. Flexibel auf Anforderungen<br />

zu reagieren ist die Devise auch in diesem Bereich.<br />

Stabilisierung der Stromnetze<br />

<strong>Das</strong> passt auch zum Motto des Unternehmens „The power<br />

of electrifying ideas“ (übersetzt: Die Kraft elektrisierender<br />

Ideen). Eine dieser Ideen hilft Probleme der Energiewende<br />

zu lösen. Mit dem Konzept „Power-to-Heat“<br />

leistet Schniewindt einen Beitrag zur Stabilisierung des<br />

Dr. Sarah Schniewindt, Geschäftsführerin, erläutert das „Power to<br />

heat“-Konzept, das zur Stabilisierung der Netze beiträgt, wenn viel<br />

Ökostrom eingespeist wird.<br />

Stromnetzes, wenn reichlich Energie aus Wind, Sonne und<br />

Bio-Masse eingespeist wird. Statt Anlagen vom Netz zu<br />

nehmen oder herunter zu regeln, wird die regenerativ erzeugte<br />

Energie in Heizsystemen in Wärme umgewandelt.<br />

Sie kann so kostengünstig und ökologisch anderen Verbrauchern<br />

zur Verfügung gestellt werden. <strong>Das</strong> innovative<br />

Konzept war für Landrat Thomas Gemke ein Grund, das<br />

Unternehmen bei seiner Klimatour <strong>2015</strong> zu besuchen und<br />

seinen Gästen Top-Technik Made im MK zu präsentieren.<br />

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73


AUSSICHTSLOSER<br />

„Bundesarchiv Bild 146-1970-088-30, Koblenz,<br />

Zerstörungen“ lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de<br />

über Wikimedia Commons<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

ENDKAMPF UM<br />

KOBLENZ<br />

Der Plettenberger Dr. Dieter Krach hat seine Erinnerungen an die letzten Kriegstage<br />

aufgeschrieben. Berührendes Zeitzeugnis und Beitrag gegen das Vergessen<br />

Vor 70 Jahren am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation<br />

der Wehrmacht der 2. Weltkrieg in Europa. Der Plettenberger<br />

Dr. Dieter Krach erlebte als junger Soldat die<br />

letzten Monate des Krieges. Im März 1945 war er nach<br />

Koblenz versetzt worden. Den Endkampf um Koblenz gegen<br />

die vordringenden US-Truppen schildert er in seinen<br />

Erinnerungen. Mit fast 90 Jahren ist Dr. Dieter Krach einer<br />

der wenigen noch lebenden Zeitzeugen. <strong>Das</strong> <strong>Komplett</strong>-<br />

Magazin veröffentlicht seine Tagebucheinträge in mehreren<br />

Folgen. Sie sind ein berührendes Zeitzeugnis aus den<br />

letzten Tagen des Dritten Reiches. „Ich habe erst später<br />

begriffen, dass wir von den Nationalsozialisten betrogen<br />

und ausgenutzt worden sind“, sagt Dr. Dieter Krach heute.<br />

Mit der Veröffentlichung seines Tagebuchs möchte er<br />

einen Beitrag gegen das Vergessen leisten.<br />

„Nach meiner Frontbewährung im <strong>Juni</strong> bis August 1944 im<br />

Raum Wladimir-Wolynsk (heute in der Ukraine ca. 100 km<br />

nördlich Lemberg) war ich vom 1. 10. 1944 bis 30. 1. 1945<br />

in der Kriegsschule in Dresden. Am 30. 1. 1945 wurde ich<br />

in Dresden zum Leutnant d. Res. befördert und fuhr am<br />

3. Februar 1945 (zehn Tage vor der Zerstörung Dresdens<br />

durch Bombenangriffe) zu meinem Ersatztruppenteil nach<br />

Koblenz. Wir waren etwa 40 junge Offiziere, die sich in der<br />

Gneisenau-Kaserne in Koblenz-Pfaffendorf von den Kriegsschulen<br />

Dresden und Milowitz kommend im Laufe des Februar<br />

und Anfang März 1945 sammelten. Wir gehörten zur<br />

‚Führerreserve OKH’ (Oberkommando des Heeres), später<br />

‚Führerreserve Kurland’. Mir wurde eröffnet, ich solle noch<br />

nach Kurland (den letzten deutschen Brückenkopf im Gebiet<br />

um Riga - Memel) geflogen und dort eingesetzt werden.<br />

Nur dem schnellen Vorrücken der Amerikaner durch<br />

die Eifel in Richtung Koblenz habe ich zu verdanken, dass<br />

ich in Koblenz eingesetzt wurde. Bald wurde in Rübenach,<br />

Bassenheim und Metternich gekämpft. Von den Kasernen<br />

wurden hastig aufgestellte Alarmbataillone im Rhein-Mosel<br />

Dreieck eingesetzt, die aber schnell aufgerieben wurden.<br />

Koblenz selbst wurde vorläufig weder bombardiert<br />

noch beschossen. Die Moselbrücken wurden gesprengt.<br />

Der Regiments- und Bataillonsstab machten sich zum Abtransport<br />

nach Nahstätten, später in den Raum Aschaffenburg,<br />

fertig. Die durch Bombentreffer stark beschädigte<br />

Pfaffendorfer Brücke wurde um den 5. März herum gesprengt.<br />

Nun beschoss Artillerie Koblenz, Pfaffendorf und<br />

Horchheim, hier vornehmlich die Umgehungsstraße sowie<br />

den Bahnhof Niederlahnstein. Es war wohl am 10.<br />

März, als auch die Horchheimer Brücke gesprengt wurde.<br />

Am 11. März wurden fünf junge Offiziere, darunter auch<br />

ich, in den Brückenkopf Koblenz geschickt und dem<br />

Kampfkommandanten unterstellt. Wir packten unsere Sachen,<br />

ich nahm noch schnell eine warme Dusche – es sollte<br />

die letzte für Monate sein – und wir zogen nach Niederlahnstein,<br />

von wo wir mit der Fähre nach Stolzenfels<br />

übersetzten. Von dort marschierten wir bei völliger Dun-<br />

74


kelheit nach<br />

Koblenz, das<br />

gerade stark<br />

beschossen<br />

wurde. Im Bunker<br />

am Schützenhof<br />

rasteten<br />

wir einige<br />

Minuten und<br />

verbrachten<br />

die Nacht im<br />

Bunker der Eisenbahnbetriebsleitung<br />

in der Kaiser-<br />

Dieter Krach auf einem Foto<br />

Friedrich-Straße<br />

(heute Süd-<br />

aus dem Februar 1944<br />

allee). Dort meldeten wir uns am nächsten Morgen beim<br />

Kommandanten Oberstleutnant und Ritterkreuzträger Löffler.<br />

Der Brückenkopf Koblenz war zum ‚festen Platz’ erklärt<br />

worden, d. h. er musste bis zum Letzten gehalten<br />

werden. Ein Zurück über den Rhein gab es nicht mehr. Ein<br />

verlorener Posten also! Dies wurde uns eröffnet, und wir<br />

wurden mit dem Standgericht bedroht, falls wir unseren<br />

Platz verlassen sollten.<br />

Ahnungslose Unteroffiziere<br />

<strong>Das</strong> technische Bataillon bestand aus Leuten, die über<br />

vierzig, viele sogar über fünfzig waren. Zum großen Teil<br />

waren sie nicht verwendungsfähig. Diese Leute hatten<br />

wohl eine Ahnung davon, wie man ein Wasser- oder Elektrizitätswerk<br />

wieder herstellt, waren aber beileibe keine<br />

Infanteristen, die einem Feinde standhalten konnten.<br />

Die Kompaniechefs waren ebenso alte Reservisten, die in<br />

diesem Kriege noch nicht die Kugeln hatten pfeifen hören.<br />

So wurde zu einer jeden solchen Kompanie ein junger<br />

Offizier von uns als ‚infanteristischer Berater’, gleich<br />

wahrer Kompanieführer zugeteilt. Meine Kompanie war<br />

in Moselweiß eingesetzt. Ich richtete meinen Gefechtsstand<br />

in einer Metzgerei ein. Der Metzger stellte uns alle<br />

seine Vorräte zur Verfügung, einen Eimer Schmalz, Zucker,<br />

Mehl u.a., sogar seinen Hühnerstall. Er selbst zog gerade<br />

in das Krankenhaus Marienhof, wo er für den kleinen Rest<br />

der Bevölkerung schlachtete. Er sagte mir: ‚Besser ihr habt<br />

es als die Amerikaner’. Die Kompanie war am Moselufer<br />

eingesetzt. Ich organisierte nun den Einsatz der Züge und<br />

der Gruppen und den Stellungsbau, der nur bei Nacht erfolgen<br />

konnte, denn auf der anderen Moselseite war der<br />

Feind. Es waren rechte Schwierigkeiten, denn die Unteroffiziere<br />

hatten keinen blassen Schimmer von einem Gruppeneinsatz<br />

oder Stellungsbau. Ich musste für jeden einzelnen<br />

Handgriff Anweisungen geben. So war ich die ganzen<br />

Nächte draußen und lief dreimal den Abschnitt ab. Was<br />

das Essen anbetraf, so habe ich in diesen Tagen dank der<br />

Fähigkeiten meiner Soldaten noch gut gelebt, mit Gänsebraten,<br />

Gebackenem, wie Berliner Pfannkuchen, süßem<br />

Weißbrot und dergleichen.“<br />

(wird fortgesetzt)<br />

ZUR PERSON<br />

Dieter Krach ist im November 1925 in Berlin geboren.<br />

Die Familie zog als er acht Jahre alt war an den Rhein,<br />

wohnte erst in Wiesbaden, dann in Mainz und schließlich<br />

in Koblenz. Da er ein Schuljahr übersprungen hatte,<br />

konnte er ein reguläres Abitur machen, bevor er<br />

eingezogen wurde, während seine Klassenkameraden<br />

alle nur mit dem Notabitur in der Tasche Soldat werden<br />

mussten. Als Dieter Krach Weihnachten 1945 aus<br />

der Kriegsgefangenschaft nach Hause kam, lebten seine<br />

Eltern in Bonn, das dann auch sein Zuhause wurde.<br />

Dort hat er nach einer Banklehre auch studiert, Volkswirtschaft<br />

mit Betriebswirtschaft und Jura als Nebenfächer<br />

und promovierte 1952 zum Dr. rer. pol. Während<br />

des Studiums lernte er seine Frau Julia kennen. 1961 zogen<br />

sie nach Plettenberg. Hier wurde Dr. Dieter Krach<br />

Direktor des Ohler Eisenwerks (heute Novelis) und war<br />

bis zu seinem Ruhestand für die Finanzen aller Pfeifferschen<br />

Werke verantwortlich. Im Jahr 1977 gehörte er<br />

zu den Gründungsmitgliedern des Lions-Clubs Plettenberg/Attendorn.<br />

Bau- und Möbeltischlerei<br />

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75


Text Pia Mester<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Garagengold mit<br />

Entspannungsfaktor<br />

Oldtimer-Werkstatt „Car Design“: In Werdohl werden alte Autos restauriert –<br />

mit viel Liebe zum Detail und der nötigen Portion Ideenreichtum.<br />

Die Reifen platt, die Karosserie verrostet, das Faltverdeck<br />

zerfetzt, eingeschlagene Seitenfenster, Vogelkot auf dem<br />

Lenkrad – haben Sie vielleicht so ein altes Auto in Ihrer<br />

Garage stehen, das Sie seit Jahren zum Schrottplatz bringen<br />

möchten? <strong>Das</strong> sollten Sie sich noch einmal überlegen.<br />

Vielleicht rostet da ein kleiner Schatz vor sich hin.<br />

Frank Saremba, der in seiner Werkstatt am Kalkofen in<br />

Werdohl Oldtimer restauriert, würde sich jedenfalls nicht<br />

wundern.<br />

Ab 30 Jahren wird aus einem Auto ein Oldtimer und damit<br />

aus einem Gebrauchsgegenstand eine Geldanlage.<br />

Vorausgesetzt Pflege und Zustand stimmen. Und darum<br />

kümmern sich Frank Saremba, sein Geschäftspartner<br />

Dietrich Eckhardt und ihre Mitarbeiter in ihrer Werkstatt<br />

„Car Design“ am Kalkofen. Früher gehörte das Gebäude<br />

der Firma Stauff, bis Bestattungsunternehmer und Porsche-Liebhaber<br />

Dieter Eckhardt das Gebäude kaufte und<br />

vermietete. Unter anderem an Kfz-Meister und Mercedes-Experten<br />

Frank Saremba. Aus der gemeinsamen Leidenschaft<br />

entstand vor vier Jahren auf 1600 m² die Idee<br />

einer Oldtimer-Werkstatt. Und die unterscheidet sich von<br />

einer normalen Autowerkstatt gewaltig.<br />

Was Saremba und sein Team betreiben, erinnert eher an<br />

Puzzle-Arbeit. Wenn ein Kunde sein altes Schätzchen zur<br />

Untersuchung bringt, weiß er nicht, wann er es wieder<br />

mitnehmen kann. Denn oft stellt sich erst beim Blick unter<br />

die Motorhaube oder öfter noch unter den Lack heraus,<br />

woran es wirklich hapert. Rost ist die am weitesten<br />

verbreitete Krankheit bei alten Autos und die größte Herausforderung<br />

für Saremba und sein Team: „<strong>Das</strong> zweitgrößte<br />

Problem ist die Ersatzteilbeschaffung.“ Die passenden<br />

Zündkerzen bestellt das Team auch schon mal in<br />

Mexico oder über Umwege bei Privatverkäufern. „Und<br />

wenn es nicht käuflich ist, wird es gefertigt.“<br />

Manchmal bereitet ein Problem den Monteuren auch<br />

Kopfzerbrechen. Denn nicht immer ist auf den ersten<br />

Blick zu sehen, wo das Problem liegt. In mindestens<br />

drei Jahrzehnten kann sich an einem Auto einiges verändert<br />

haben: „Deshalb besorgen wir uns immer die Originalunterlagen<br />

beim Hersteller. Die erste Frage lautet<br />

dann: Haben andere vor uns Fehler eingebaut?“ An solche<br />

Tüftelarbeiten, so Frank Saremba, würden sich normale<br />

Werkstätten im Regelfall nicht herantrauen. Ihm<br />

und seinem Team machen die kniffligen Fälle dafür umso<br />

mehr Spaß. Manchmal stellt sich dabei eben auch heraus,<br />

dass das Auto komplett auseinandergenommen und neu<br />

aufgebaut werden muss.<br />

76<br />

„Was nicht käuflich ist, wird gefertigt“<br />

Werkstattleiter und Meister Frank Saremba arbeitet einen rostigen<br />

Oldtimer auf.


Oldtimer statt Goldschmuck<br />

oder Picasso-Gemälden<br />

Die Besitzer der Oldtimer können sich mit dem Aufwand<br />

und den Kosten jedoch meistens anfreunden. Anders als<br />

ein modernes Auto, erklärt Frank Saremba, gewinnt so<br />

ein Oldtimer an Wert. „Wenn Sie 1000 Euro für die Restaurierung<br />

ausgeben, ist er danach 1000 Euro mehr<br />

wert. <strong>Das</strong> Geld steckt dann im Auto.“ So sehen auch<br />

viele seiner Kunden Oldtimer als Geldanlage – statt in<br />

Goldschmuck oder Picasso-Gemälde investieren sie eben<br />

in „Garagengold“. Wie bei Schmuck oder Kunst gewinnt<br />

ein Oldtimer mit der Zeit an Wert.<br />

allem zu fahren, erklärt Frank Saremba, sei ein Lebensgefühl:<br />

„<strong>Das</strong> Auto hat eine Seele und sucht sich seinen<br />

Besitzer.“ Beispielsweise ist das der VW-Bus von 1985,<br />

der das erste Auto seines jetzigen Besitzers war. Nach<br />

Jahren, erzählt Werner Schulte, der bei Car-Design für<br />

den kaufmännischen Bereich zuständig<br />

ist, habe der Mann den<br />

Camper zurückgekauft und lasse<br />

ihn jetzt restaurieren, um in Zukunft<br />

damit in Urlaub zu fahren.<br />

Einige Autos sind für ihre Besitzer<br />

viel mehr Wert, als sie dafür<br />

auf dem Gebrauchtwagenmarkt<br />

bekommen würden. Manchmal<br />

hänge das Herz eines Mannes<br />

sogar so stark an seinem Oldtimer,<br />

dass die Ehefrau eifersüchtig<br />

wird, erzählt Frank Saremba.<br />

Dieter Eckardt hat Am Kalkofen eine Bastelwerkstatt<br />

für Odltimerfreunde eingerichtet. (Foto: WR/Büdenbender)<br />

Allerdings nur, wenn der Rost ihm nicht zuvorkommt.<br />

Oldtimer, erklärt Frank Saremba, müssten gepflegt und<br />

möglichst in Originalzustand sein, um hohe Verkaufspreise<br />

zu erzielen. <strong>Das</strong> lässt sich aber machen. Danach<br />

heißt es dann: Abwarten. Die automatische Wertsteigerung<br />

alter Autos kann man sich auch als Besitzer eines<br />

Youngtimers – also eines Autos, das noch jünger als 30<br />

Jahre ist – zunutze machen. Wichtig sei, so Saremba,<br />

dass es sich um ein Exemplar ohne viel<br />

technischen Schnickschnack handele. Also ein<br />

Wagen, den man noch nicht an einen Computer<br />

anschließen könne. Dann habe man beste<br />

Chancen, dass das gute Stück auch in vielen<br />

Jahren noch laufe und sich gut verkaufen<br />

ließe. „Alte Autos sind so einfach, die laufen<br />

einfach immer.“<br />

Richtig glücklich ist ein Oldtimer-Liebhaber<br />

aber erst dann,<br />

wenn er mit seinem Schätzchen<br />

auf die Straße kann. „Dabei ist die Fahrt das Ziel“, sagt<br />

Saremba, der selber drei Autos mit H-Kennzeichen besitzt.<br />

„Man fühlt sich sofort entspannter, lässt alles etwas<br />

langsamer angehen. Sie können nicht rasen, weil<br />

das die meisten Oldtimer gar nicht können.“ Entschleunigung<br />

hinterm Steuer also. Ohne Geduld geht bei Oldtimern<br />

eben gar nichts.<br />

Oldtimer-Fahren<br />

als Lebensgefühl<br />

Den wenigsten Oldtimer-Fans geht es jedoch<br />

ums Geld. Einen Oldtimer zu besitzen und vor<br />

77


Frühschwimmer<br />

Ein Hubbi-Kurzkrimi<br />

Ein Kurzkrimi von Pia Mester<br />

Zeichnung Arnd Hawlina<br />

78<br />

Hubbi zitterte am ganzen Körper. Sie wusste nicht, ob<br />

daran die Kälte oder die Müdigkeit schuld war. Es war<br />

kurz nach 6 Uhr. Normalerweise würde sie an einem<br />

Dienstag um diese Zeit gerade in ihre erste Tiefschlafphase<br />

eintauchen. Doch der Schock, dass ihr der sauteure<br />

Bikini aus dem letzten Jahr nicht mehr passte, hatte<br />

ihr einen Motivationsschub gegeben. Und so stand sie<br />

nun hier im Neuenrader Freibad und hoffte, dass außer<br />

ihr nicht viele andere Frühschwimmer das Becken besiedelten.<br />

Die Tür des Duschraums ging auf. Herein trat die ältere<br />

Dame, mit der Hubbi auf den Einlass gewartet hatte:<br />

„Brrrr, dass die hier nicht mal die Heizung anstellen<br />

können, diese Geizhälse. Also früher hätte es das nicht<br />

gegeben.“<br />

In der Umkleidekabine hatte die Frau ihre gesamte<br />

Lebensgeschichte erzählt. Hubbi hatte keinen blassen<br />

Schimmer, wer die Frau war. Sie wusste nur, dass sie<br />

mit ihrem verstorbenen Großvater zur Schule gegangen<br />

war. Es irritierte sie, dass die Frau offenbar alles über<br />

Hubbis Familie wusste.<br />

Endlich wurde das Wasser warm. Mit einem wohligen<br />

Schauer spürte Hubbi, wie sich ihre Gänsehaut allmählich<br />

legte. Die Frau zog sich eine rosa-gerüschte Badekappe<br />

über die silbergrau gefärbte Dauerwelle, die luftdichter<br />

wirkte als die Tuppertöpfe von Hubbis Mutter.<br />

Aus dem Augenwinkel beobachtete Hubbi, wie die Frau<br />

sich abduschte, ohne dabei auch nur einen Tropfen Wasser<br />

an ihren Kopf zu lassen. Genauso würde sie sicherlich<br />

gleich ihre Bahnen ziehen. Hubbi schloss die Augen<br />

und blendete das Gequassel einfach aus.<br />

„Jetzt gucken Sie sich das mal an, was für eine Sauerei“,<br />

sagte die Frau. Seufzend schielte Hubbi zu ihr hinüber.<br />

Sie zeigte auf eine einsame Shampooflasche, die offenbar<br />

jemand auf der Ablage vergessen hatte. Konnte ja<br />

mal vorkommen, dachte sich Hubbi, rang sich aber ein<br />

empörtes „Tz!“ ab. „Die steht schon seit einer Woche<br />

hier, dass die Leute ihren Müll nicht mal mitnehmen<br />

können“, sagte die Frau, schnappte sich die Flasche und<br />

schüttelte sie: „Ist ja noch halbvoll“, murmelte sie und<br />

wickelte sie zusammen mit ihrer eigenen Duschgelflasche<br />

und ihrer Sonnenbrille in ihr ebenfalls rosafarbenes<br />

Handtuch. In diesem Moment öffnet sich die Tür und<br />

ein Mann trat in die Duschkabine.<br />

Eine<br />

Sekunde lang<br />

schauten sich<br />

alle nur an.<br />

Der Mann,<br />

Typ Marathonläufer<br />

im Ruhestand<br />

mit Jahresabo<br />

im Sonnenstudio,<br />

starrte die<br />

ältere Dame an,<br />

räusperte sich<br />

und zeigte auf die<br />

Shampoo-Flasche:<br />

„Die hat meine Frau<br />

hier vergessen. Würden<br />

Sie bitte…“<br />

„Nix da!“, sagte die rosa Dame, „Dann soll sich Ihre Frau<br />

halt besser um ihre Sachen kümmern. Und jetzt raus<br />

hier, sonst sage ich der Bademeisterin Bescheid!“ Der<br />

Mann wollte noch etwas sagen, besann sich dann aber<br />

eines Besseren und verschwand.<br />

„Komischer Typ“, sagte Hubbi. Die Frau nickte: „Der<br />

ist jeden Morgen hier. Redet mit niemandem. Und ich<br />

glaube auch nicht, dass der verheiratet ist. Wir Frühschwimmer<br />

sind ja sehr offen für neue Leute, aber sowas,<br />

nein nein.“ Dann winkte sie Hubbi zu und ging zur<br />

anderen Tür hinaus, die zum Außenbereich führte.<br />

Hubbi drückte noch einmal auf den Duschknopf. <strong>Das</strong><br />

Wasser im Becken, das wusste sie, würde nicht so eine<br />

angenehme Temperatur haben.<br />

Schließlich raffte sich Hubbi aber doch auf und folgte<br />

der Frau. Als sie ins Freie trat, stellte sie mit Befriedigung<br />

fest, dass noch niemand im Wasser war. Hoffentlich<br />

würde das auch noch eine Weile so bleiben, dann<br />

musste sie zumindest nicht immer in Fünferreihen auftretende<br />

Senioren-Gruppen umschwimmen.<br />

Hubbi wunderte sich, wo die rosa Dame und der Marathon-Opa<br />

waren. Sie ließ ihren Blick über die Liegewiese<br />

streifen und entdeckte den Mann an einem Mülleimer<br />

am anderen Ende des Geländes. Suchte der etwa<br />

nach Pfandflaschen? Naja, sollte ihr auch egal sein.


<strong>Das</strong> Wasser war kälter, als erwartet. Nach der ersten<br />

Bahn wurde Hubbi allerdings schnell wärmer. War sie<br />

wirklich so aus dem Training, dass sie jetzt schon einen<br />

roten Kopf bekam?<br />

Zwei weitere Frühschwimmerinnen traten aus dem Gebäude<br />

und schlenderten zur Liegewiese. Der Marathon-<br />

Mann war nirgends zu sehen. Hubbi gelangte zum Beckenrand,<br />

stieß sich kraftvoll ab und schielte zur Uhr<br />

über dem Eingang. 6.13 Uhr. In genau einer Stunde<br />

wollte sie aus dem Wasser steigen. <strong>Das</strong>, fand sie, reichte<br />

für den ersten Tag.<br />

Hubbi tauchte unter und beobachtete, wie das Sonnenlicht<br />

auf den blauen Bodenfliesen tanzte. Morgenstund<br />

hat Gold im Mund, dachte sie noch, als sie auftauchte<br />

und den Schrei hörte. Es waren die beiden Damen:<br />

„Oh Gott! Edeltraud, was ist mit dir?!“ Hubbi konnte<br />

die bunten Badekappen der Frauen gerade noch über<br />

der Hecke ausmachen, die die Liegewiese vom Becken<br />

trennte. So schnell sie konnte schwamm sie zum Rand,<br />

zog sich hinaus, was erst beim dritten Anlauf klappte,<br />

und rannte zu den Frauen.<br />

Die Bademeisterin war auch schon eingetroffen. Auf<br />

dem Boden lag die rosa Frau aus der Dusche auf dem<br />

Bauch, die hellgrauen Locken umspielten das blau angelaufene<br />

Gesicht mit der blutigen Nase.<br />

„Oh Gott, was ist denn mit ihr? Ist sie tot?“, rief eine der<br />

beiden Frauen. Die Bademeisterin drehte die rosa Dame<br />

auf den Rücken und fühlte ihren Puls. Hubbi konnte<br />

auch so sehen, dass sie nicht mehr zu retten war. „Ein<br />

Herzinfarkt vielleicht oder ein Schlaganfall“, sagte die<br />

Bademeisterin, „Sieht so aus, als wäre sie aufs Gesicht<br />

gefallen.“<br />

Hubbi trat einen Schritt zurück, schloss die Augen einen<br />

Moment und versuchte dann, die Szene unvoreingenommen<br />

zu betrachten, so wie sie es im Grundkurs Tatortbegehung<br />

gelernt hatte. Die Tote lag jetzt auf dem<br />

Rücken, die Hände dreckverkrustet, das Gesicht blutig.<br />

Um sie herum war der Rasen aufgewühlt, ihr Handtuch<br />

lag ausgebreitet im Dreck, daneben die Brille und ihre<br />

Duschgelflasche. Hubbi stutzte. Etwas fehlte.<br />

Nein, sie war wirklich nicht mehr in Form, das war Hubbi<br />

nach dem kurzen Sprint zu dem entfernten Mülleimer<br />

nun klar. Doch es hatte sich gelohnt: Da, zwischen Pommesschälchen<br />

und Caprisonne-Tüten lag sie, die rosagerüschte<br />

Badekappe. Mit spitzen Fingern hob Hubbi<br />

sie hoch: Tatsächlich! Auf der Innenseite der Kappe war<br />

Blut. Die rosa Dame war nicht an einem Herzinfarkt gestorben.<br />

Jemand hatte ihr ihre Badekappe über das Gesicht<br />

gestülpt und sie so erstickt.<br />

Hubbi seufzte. Sie war noch immer außer Atem, aber<br />

es half ja nichts. Wenn sie den Täter jetzt nicht zu fassen<br />

bekam, war er weg. Also nahm sie die Beine in die<br />

Hand und rannte so schnell sie konnte zu den Umkleidekabinen.<br />

Als sie am Tatort vorbei kam warf sie der<br />

Bademeistern die Kappe zu und rief: „Der Marathon-<br />

Mann hat sie ermordet! Rufen Sie die Polizei!“<br />

Sie hatte Glück: Der Mörder wollte sich gerade durch<br />

das Drehkreuz am Ausgang zwängen, doch seine vollgestopfte<br />

Umhängetasche behinderte ihn dabei. Als er<br />

Hubbi angerannt kommen sah, beeilte er sich. Dabei fiel<br />

ihm die Tasche aus der Hand und ihr Inhalt ergoss sich<br />

über den Boden. Plötzlich gab das Drehkreuz nach und<br />

der Mann stand draußen, getrennt von seinen Sachen.<br />

Hubbi blieb stehen, bückte sich nach dem Portemonnaie,<br />

das ihr vor die Füße gepurzelt war, und grinste:<br />

„Blöd gelaufen, was Herr Jörg Behrendt, Ziegeleistraße<br />

17a?“<br />

„Lassen Sie die Finger von meinen Sachen“, schrie der<br />

Mann und versuchte über die Absperrung zu klettern.<br />

Ganz schön ungelenkig für einen Marathonläufer, dachte<br />

Hubbi und fischte aus dem Chaos die Shampooflasche<br />

aus der Frauendusche. Man konnte die Kameralinse nur<br />

erkennen, wenn man ganz genau hinsah.<br />

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Küntrop<br />

Die Motte ist die Nachbildung einer mittelalterlichen<br />

Turmhügelburg. Ursprünglich stand das 22 Meter hohe<br />

Holzgebäude im LWL-Museum in Herne. 2013 wurde es<br />

dort ab- und in Küntrop wieder aufgebaut. Am Sonntag,<br />

19. Juli, bietet Neuenrades ehemaliger Bürgermeister<br />

Klaus Peter Sasse von 10 bis 16 Uhr zu jeder halben<br />

Stunde Führungen durch die Motte in Küntrop (neben<br />

der Schützenhalle) an. Kosten pro Person: 2 Euro.<br />

Sonderführung über den<br />

Walderlebnispfad in Neuenrade<br />

In Neuenrade wird Wald zum Erlebnis. Auf sechs unterschiedlichen<br />

Wegen gibt es für Erwachsene und Kinder<br />

viel zu Staunen, Erfahren und Auszuprobieren. Waldexperte<br />

Dietrich Maurer führt am Samstag, 18. Juli, eine<br />

Gruppe KOMPLETT-Leser/innen über den Lehrpfad und<br />

erklärt unterwegs allerlei Wissenswertes. Treffpunkt: 10<br />

Uhr am Wanderparkplatz Zur Borke, Oberhofstraße 1.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos, es wird jedoch um Anmeldung<br />

gebeten bei p.mester@gmx.de<br />

schnell<br />

schneller<br />

online<br />

zeitung@plbg.de<br />

plettenberger-stadtgespraech.de<br />

„Mami, Impressum was für ein Paket?“, wollte Jonathan wissen und<br />

hüpfte HERAUSGEBER: auf und ab. <strong>Komplett</strong> Verlag<br />

„Möchtest Postadresse: du nicht noch eine Runde rutschen, bevor wir<br />

fahren, Am Galgenhagen mein Kleiner?“ 13, 58840 Plettenberg<br />

02391/606376 tel, 02391/606375 fax<br />

„Au www.komplett-magazin.de,<br />

ja!“, rief er und rannte davon.<br />

„Woher info@komplett-magazin.de<br />

wusstest du das? Und wie hast du das gemacht?“,<br />

flüsterte REDAKTION: Manuela.<br />

verantwortlich Bernhard Schlütter<br />

„Bio-Leistungskurs, weißt du nicht mehr?“, sagte Hubbi,<br />

Redaktionelle Mitarbeit Pia Mester,<br />

„Vererbungslehre?“<br />

Martin Büdenbender, Detlef Schlüchtermann,<br />

Rüdiger Kahlke, Uwe Tonscheidt, Cristin Schmelcher,<br />

Manuela schüttelte den Kopf.<br />

Martin Droste, Wolfgang Teipel, Guido Raith<br />

„Also“, redaktion@komplett-magazin.de<br />

begann Hubbi, „es gibt Merkmale, die vererben<br />

sich GESTALTUNG: dominant und Heiko andere Höfner, rezessiv. www.perfect-art.de<br />

Braune Augen sind dominanter<br />

DRUCK: als www.groll-druck.de, blaue Augen. Besonders, Meinerzhagen wenn die Vorfahren<br />

ebenfalls alle braune Augen hatten. Deine Eltern haben<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

braune zweimonatlich Augen, deine (Februar, Schwiegereltern April, <strong>Juni</strong>, August, und Oktober, du und Boris<br />

Dezember; jeweils am ersten Donnerstag des Monats),<br />

auch…“<br />

Preis/Schutzgebühr 3,80 Euro.<br />

„…nur Jonathan nicht.“<br />

Abonnement:<br />

„Genau. Abo gilt Aber für Robin ein Jahr/sechs hat blaue Ausgaben Augen.“<br />

Manuela 21 Euro zog zzgl. eine Versandkosten Schachtel Zigaretten aus der Tasche<br />

(Heft-Einzelpreis 3,50 Euro); Bedingungen auf dem<br />

und Abo-Bestellformular zündete sich eine im an. Heft Ihre und Finger unter zitterten. „Es war<br />

ein www.komplett-magazin.de<br />

Ausrutscher. Ich liebe Boris wirklich. <strong>Das</strong> musst du mir<br />

glauben.“ ISSN: 2363-6777<br />

Hubbi ANZEIGENVERWALTUNG:<br />

nahm ihre Freundin in den Arm und hielt sie einen<br />

Moment <strong>Komplett</strong>-Verlag fest. „<strong>Das</strong> tue ich.“<br />

Bernhard Schlütter, Heiko Höfner<br />

„Danke, Am Galgenhagen Hubbi“, flüsterte 13, 58840 sie. Plettenberg<br />

02391/606376 tel · 02391/606375 fax<br />

anzeigen@komplett-magazin.de<br />

Horst Hanke, Graf-Engelbert-Str. 21, 58809 Neuenrade,<br />

02392 6337 tel, h.hanke@hanke-werbung.de<br />

Uli Kaufmann, 0151 29193599 tel,<br />

u.kaufmann@komplett-magazin.de<br />

Alfred de Jong, 0171 2101236 tel,<br />

alfreddejong@komplett-magazin.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/13,<br />

gültig ab 1. Oktober 2013.<br />

Redaktions-/Anzeigenschluss:<br />

15. Januar/15. März/15. Mai/15. Juli/<br />

15. September/15. November<br />

für die jeweils nächste Ausgabe<br />

Copyright/Haftung: Alle in diesem Magazin<br />

veröffentlichten Beiträge, Bilder, vom Verlag gestalteten<br />

Anzeigen und graphischen Elemente sind urheberrechtlich<br />

geschützt und dürfen nur mit Genehmigung und<br />

gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet<br />

werden. Es wird keine Haftung übernommen für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige<br />

Unterlagen, für die Richtigkeit bzw. Vollständigkeit<br />

von Terminangaben, den Inhalt geschalteter Anzeigen<br />

und angegebener Internetadressen sowie für Satz- und<br />

Druckfehler. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur<br />

kostenlosen Ankündigung ihres Programms an <strong>Komplett</strong><br />

übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst<br />

verantwortlich. Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Bei Verlosungen/Aktionen ist der<br />

Rechtsweg <strong>Das</strong> nächste ausgeschlossen.<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

<strong>Das</strong> erscheint nächste am <strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

2. April<br />

erscheint am Donnerstag, 6. August<br />

81


Kinderwagenkauf.<br />

Eine Woche vor der Geburt<br />

meiner ersten Enkelin hieß<br />

es: „Bald ist es ENDLICH soweit.“<br />

Warum „endlich“?<br />

Weil seit Bekanntwerden der<br />

Schwangerschaft, also fast<br />

neun Monaten, sich alles nur<br />

noch um das sehnlichst erwartete<br />

Baby drehte.<br />

Was hatte ich nicht schon getan: das Traditionskinderbett<br />

neu gestrichen: knatschgelb.<br />

<strong>Das</strong> baldige Kinderzimmer im Haus der „Großeltern“<br />

dekoriert. Bilder gesammelt, ausgeschnitten und aufgehängt.<br />

Auf dem Dachboden nach Kinderbüchern gekramt.<br />

Geländer gesichert. Eine Wiege und einen Wickeltisch<br />

zusammengebastelt. Gitarrenstunden genommen<br />

und jede Menge Kinderlieder auswendig gelernt<br />

(Lalelu hätte eigentlich gereicht). Und und und ...<br />

Ich war so in Form, ich hätte sogar das Stillen übernommen.<br />

Meine besten Freunde waren stetig mit der Frage hinter<br />

mir her: Wann ist es denn<br />

soweit? Alles aus Angst, das Babypinkeln zu verpassen.<br />

<strong>Das</strong>s ich nur der Opa werde, war ihnen völlig egal. Irgendwann<br />

kam meine Frau auf die Idee, der werdende<br />

Opa müsse den Kinderwagen kaufen. Na klar, gerne.<br />

Ich fuhr nach Iserlohn in ein Kinderausstattungsgeschäft<br />

und staunte.<br />

Da eine Antwort nur mit einem staunenden Gesichtsausdruck<br />

beantwortet wurde, ich sowieso mit den Nerven<br />

fertig war und auch schon aufkeimendes Heimweh<br />

verspürte, verließ ich das Geschäft mit dem Versprechen,<br />

meine Tochter zu schicken.<br />

Zu Hause sagte ich meiner Tochter, sie könne sich den<br />

Kinderwagen selbst aussuchen.<br />

Diese Idee war nicht die beste meines Lebens, denn als<br />

sie mit dem neuen Wagen<br />

zurückkam und mir die Rechnung gab, wollte ich kein<br />

Opa mehr werden.<br />

Oft hörte ich: „Opa werden das hätte etwas, das wäre<br />

vom Feinsten, da würde man neues Leben verspüren.“<br />

Genau das wünschte ich mir jetzt, denn mein altes Leben,<br />

ich fühlte es deutlich, verbrauchte sich langsam<br />

aber sicher.<br />

Eine Hoffnung aber verlor ich nie: Angeblich wären alle<br />

Mühen und Anstrengungen mit<br />

einem Schlag vergessen, wenn das kleine Baby den<br />

Opa zum ersten Mal anlachen würde.<br />

Und genau so geschah es ...... ich habe geheult.<br />

Übrigens dreimal bisher. Die „Heuler“ sind zwei Mädchen<br />

und ein Junge.<br />

Gastkolumne von Horst Hanke<br />

Sie können<br />

kochen... Wir<br />

können Küchen !<br />

Sie können<br />

kochen... Wir<br />

können Küchen !<br />

Sie können<br />

Sie können<br />

kochen... Wir<br />

kochen... Wir<br />

Sie könnenKüchen !<br />

So viele Kinderwagen hatte ich noch nie gesehen. Und<br />

ich staunte weiter als eine<br />

kochen...<br />

können<br />

Wir<br />

Küchen !<br />

Verkäuferin mir pausenlos und ohne Ende erzählte, was können Küchen !<br />

man alles mit diesen Kinderwagen so machen kann.<br />

Am Anfang hörte ich noch gut zu, aber mit der Zeit wurde<br />

ich immer rascheliger und unentschlossener, sodass<br />

und die dazugehörigen<br />

Elektrogeräte und die dazugehörigen<br />

mit eigenem<br />

die Entscheidung, welcher Wagen es denn nun werden<br />

Kundendienst.<br />

Elektrogeräte die dazugehörigen mit eigenem<br />

und die<br />

sollte, in weite Ferne rückte.<br />

und dazugehörigen<br />

Elektrogeräte Kundendienst.<br />

die dazugehörigen<br />

mit eigenem<br />

Elektrogeräte ...und das, mit seit eigenem über 40 Jahren!<br />

Kundendienst. Elektrogeräte Kundendienst.<br />

...und das, seit über mit 40eigenem<br />

Jahren!<br />

...und ...und das, seit das, über seit 40 Jahren! über 40 Jahren!<br />

Kundendienst.<br />

Dann der Moment, als ich endlich fragen konnte, ob<br />

...und das, seit über 40 Jahren!<br />

man mit diesen technischen<br />

Wunderwerken denn auch Babys befördern könne.<br />

EURONICS<br />

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Ein starkes Stück Sauerland<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR<br />

Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

zwischen Verse und Sorpe<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE60ZZZ00001084125<br />

Ich möchte die Zeitschrift <strong>Komplett</strong> – <strong>Das</strong> <strong>Sauerlandmagazin</strong> regelmäßig lesen. Ich bestelle ein Jahresabonnement<br />

(6 Ausgaben zum günstigen Einzelpreis von 3,50 statt 3,80 Euro) zum Preis von 21 Euro (inkl. 7 % Umsatzsteuer) zzgl.<br />

Versandkosten von derzeit 1,45 Euro/Ausgabe. Der Gesamtpreis für das Jahresabonnement beträgt also 29,70 Euro.<br />

Ich kann das Abonnement jederzeit kündigen. Der <strong>Komplett</strong>-Verlag erstattet dann den bereits gezahlten Restbetrag zurück.<br />

Der <strong>Komplett</strong>-Verlag benötigt eine Bearbeitungszeit von 14 Tagen. Kündigungen, die weniger als 14 Tage vor Erscheinen<br />

der nächsten <strong>Komplett</strong>-Ausgabe beim <strong>Komplett</strong>-Verlag eingehen, werden erst ab der darauf folgenden Ausgabe wirksam.<br />

Rechnungsadresse<br />

Abweichende Lieferanschrift<br />

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Ich ermächtige <strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von <strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR auf mein Konto gezogenen<br />

Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (Name und BIC)<br />

IBAN<br />

Datum, Ort und Unterschrift<br />

Die Mandatsreferenz wird separat mitgeteilt.<br />

Bitte abschicken an: <strong>Komplett</strong>-Verlag, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

E-Mail abo@komplett-magazin.de, Fax 02391/606375


Unsere Ausbildungsberufe für 2016:<br />

● Fachkraft für Lagerlogistik m/w (Verbundstudium)<br />

● Industriekaufmann/-frau<br />

● Industriemechaniker/-in Instandhaltung<br />

● Industriemechaniker/-in Produktionstechnik<br />

● Mechatroniker/-in<br />

● Maschinen- und Anlagenführer/-in<br />

● Werkzeugmechaniker/-in (Verbundstudium)<br />

● Zerspanungsmechaniker/-in<br />

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Ausbildung bei<br />

www.deine-stärke.de

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