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Ausgabe 01-2006 - Hospizverein Neukirchen-Vluyn e.V

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GrussworteGrussworteLiebe Mitglieder, Freunde undFörderer des <strong>Hospizverein</strong>s!Liebe Bürgerinnenund Bürger!Fünf Jahre jungund schon unverzichtbarfürden Dienst anden Menschenin unserer Stadt– das ist einerstes Fazit, das der <strong>Hospizverein</strong><strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong> ziehen kann.Zwei Jahre vor der Gründungsversammlungbegann das Nachdenkenund die konkrete Planung zur Gründungeiner ambulanten Hospizarbeit.Ein Initiativkreis wurde insLeben gerufen, der sich mit derpraktischen Umsetzung befasste.In der Passionszeit im Jahr 2000informierte eine Veranstaltungsreihezum Thema Hospizarbeit dieBevölkerung. Der große Zuspruchmachte dem Initiativkreis Mut, zurVereinsgründung einzuladen.Viele Gründungsmitglieder zeichnetenam 22. August 20<strong>01</strong> für denZweck, die Hospizbewegung in<strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong> und der Regionzu fördern, unabhängig von Glaube,Herkunft und Nationalität. DerVerein versteht sich als ökumenischeBürgerbewegung. Zunächstwar die Nachfrage zögerlich, wasverständlich ist. Wir wissen alle,wie schwer es uns fällt, in Ausnahmesituationenfremde Hilfe in Anspruchzu nehmen. Die Resonanz aufdie ersten Einsätze unserer Hospizhelferinnenwar so positiv, dass imJahr 2004 die zweite Gruppe vonHospizhelferinnen geschult wurde.Demnächst fängt die Ausbildung derdritten Gruppe an. Unsere Hospizhelferinnenverdienen unsere Hochachtung.Mein Dank gilt allen, die unseren<strong>Hospizverein</strong> mitgetragen und unsunterstützt haben. Unseren Mitgliederndanke ich für ihre Treue undfinanzielle Unterstützung, ebensoallen Spendern, die durch ihre Hilfeunsere Arbeit erst ermöglicht haben.Dem Beirat danke ich für die ergänzendeKommunikation.Für die nächsten fünf Jahre wünscheich mir, dass wir als <strong>Hospizverein</strong>weiterhin eine aktive Gemeinschaftbleiben, die sich den Bedürfnissender Sterbenden würde- und verständnisvollannimmt.Kornelia KuhnErste VorsitzendeDer Hospizgedankenimmtimmer mehr anBedeutung zu.Er muss überallgreifen, umschwerstkrankenMenschen in den letzten Wochenund Monaten ihres Lebens die bestmöglicheLebensqualität zu sichern.Der Hospizgedanke stellt denSchwerstkranken oder Sterbendenin seiner psychischen, sozialen undspirituellen Situation in den Mittelpunkt.Sich auf den Tod möglichst zuHause vorzubereiten und ihn annehmenzu können bedeutet, menschenwürdigdas Leben zu vollenden. DieUmsetzung dieser Idee ist in <strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong>möglich, weil es inunserer Stadt Menschen gibt, diedie Wünsche der Sterbenden ernstnehmen und den Familien zur Seitestehen.Es gehört zu einer der schwerstenehrenamtlichen Tätigkeiten, Menschenin ihrer letzten Lebensphasezu begleiten und die Angehörigen zuentlasten. Den Helferinnen des<strong>Hospizverein</strong>s <strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong>gehört unser Respekt und unsereAchtung für ihre Arbeit.Als sich vor fünf Jahren der <strong>Hospizverein</strong><strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong> gründeteund seine ambulante Hospizarbeitvorstellte, wusste man wenig überden Hospizgedanken, die Ziele derHospizbewegung in Deutschlandoder die Arbeit, die meist in denFamilien geleistet wird. Heute sindwir dank verschiedener Veranstaltungenund Vorträge vor Ort darüberinformiert.Bürger und Bürgerinnen in <strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong>haben inzwischenüber die ehrenamtliche Arbeiterfahren oder haben sie in Anspruchgenommen. Sie haben erlebt, wieviel Verständnis den Bedürfnissenihrer sterbenden Angehörigen undihnen entgegen gebracht wurde.Der Kreis der ehrenamtlichenHospizhelferinnen ist gewachsenund zeigt Engagement besondererQualität.Den Ehrenamtlichen danke für ihreaufopfernde Arbeit. Ich wünschedem <strong>Hospizverein</strong> für die Zukunftalles Gute und weiterhin viel Kraft.Bernd BöingBürgermeister2 3


Antwort auf organisatorische FragenWegbegleiter inAusnahmesituationenBärbel Bouws betreutvon Anfang an im <strong>Hospizverein</strong>die Koordinationder Begleitung. Sieknüpft die Erstkontaktezu den Familien undsteht in ständigem Kontaktmit örtlichen Pflegeeinrichtungen.Die Konzeption des <strong>Hospizverein</strong>strägt die Handschriftvon Dagmar Balluff, ElisabethVoget-Overeem und Bärbel Bouws.Dem „Wegbegleiter“, beantworteteBärbel Bouws Fragen zur Organisation.Wie kommt der Hospizgedanke in derBevölkerung an?Bärbel Bouws: Nachdem wir dieGrundlagen für unsere Arbeit festgelegthatten, sind wir konsequentan die Öffentlichkeit gegangen. Wirhaben durch Vortragsabende dieBevölkerung informiert, mit Ärzten,Apothekern, sozialen und caritativenEinrichtungen gesprochen. Wirkonnten unsere Arbeit auf ein breitesFundament stellen. Die Resonanz,die wir erfahren haben, war sehrpositiv. Aber wir haben noch vielArbeit vor uns.Auf welche Art kommt der Kontaktmit Ihnen zustande?Bärbel Bouws: Meist rufen uns dieAngehörigen von Schwerstkrankenoder Sterbenden an und bitten umunsere Hilfe. Ähnlich ist die Zusammenarbeitmit dem Pflegedienstoder stationären Einrichtungen wiebeispielsweise den Altenheimenaufgebaut. Vorausgesetzt, wir habendas Einverständnis der Schwerstkranken.Bei Demenzpatienten sinddie Angehörigen unsere Ansprechpartner.Ich mache zeitnah meinenErstbesuch, um weitere Dinge zubesprechen.Wie gestaltet sich die Arbeit vor Ort?Bärbel Bouws: Wir besprechen dieBedürfnisse der Familien, wo undwie unsere Hospizhelferinnen entlastenkönnen und wie die Begleitungdes Sterbenden gewünschtwird. Vielfach handelt es sich auchum intensive Gespräche und starkeReflexionen mit den Angehörigen.Unser Ziel ist, dass Angehörige denTod als zum Leben gehörend akzeptierenund der Sterbende würdevollsein Leben vollenden kann. Wir wollendem Sterben wieder ein Zuhausegeben. Je nach Situation kommenwir ein bis drei Mal die Woche in dieFamilien.Welche Kosten entstehen für dieAngehörigen?Bärbel Bouws: Keine, weil wir ehrenamtlicharbeiten. Unsere Hospizhelferinnenbekommen lediglich dieFahrkosten erstattet. Wir als <strong>Hospizverein</strong>geben jedoch Geld aus undinvestieren in die qualifizierte AusundWeiterbildung unserer Hospizhelferinnen.Wir sind daher aufSpenden angewiesen, um weiter indiesem Umfang arbeiten zu können.Wie ist der <strong>Hospizverein</strong> strukturiert?Bärbel Bouws: Neben einem Vorstandmit einem umfangreichen Aufgabengebietarbeitet unterstützendein Beirat. Seine Mitglieder kommenaus unterschiedlichen Fachbereichenwie Medizin, Recht, Theologie undSozialarbeit. Momentan sind 22Hospizhelferinnen aktiv. Mit anderenHospizeinrichtungen in der Umgebungstehen wir in ständigemKontakt.INFOSie haben Fragen odersuchen Kontakt zum<strong>Hospizverein</strong>?Bärbel Bouws ist unter0 28 45/94 15 76zu erreichen.Der <strong>Hospizverein</strong> <strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong> e.V. wurde im August 20<strong>01</strong>gegründet und hat rund 130 Mitglieder. Derzeit begleiten 22 ausgebildeteHospizhelferinnen Schwerstkranke. Der Verein bietet Vortragsveranstaltungenin Gemeinden und auch in Schulen an. Weitere Informationenunter www.hospizverein-nv.de8 9


Hospizhelferinnen berichtenAls Marina Ziemacki vom <strong>Hospizverein</strong> <strong>Neukirchen</strong>-<strong>Vluyn</strong> hörte, stand für sie fest sich zu engagieren.Wertvolle Freiräume schaffenDie ehemalige Krankenschwestermachte im Jahr 2000 die Ausbildungzur Hospizhelferin mit. Ihr Ehemann,selber Mediziner, und ihre Kinderunterstützen sie. „Während meinerBerufszeit habe ich imKrankenhaus immerwieder erlebt, wie unpersönlichund ano-„Pallativmedizinnym der Tod sein kann“, nimmterinnert sie sich undquälendenennt gleichzeitig den Schmerzen“möglichen Grund. „Inder Ausbildung zurKrankenschwester ist der Tod einesMenschen kein Thema.“Auch sie begleitet Familien währendder Sterbephase eines Angehörigen,hilft und entlastet, wo es gewünschtwird, schafft Freiräume. „Ich sucheeine Ebene, mit den Familien zu reden.Kommunikation ist der Schlüssel zumVerständnis“, meint die <strong>Neukirchen</strong>erin.„Es ist oftmals für Angehörigeschwer, den nahenden Verlust zuverarbeiten. Viele sind mit der Situationeinfach überfordert, aber auchaufgrund ihrer Berufstätigkeit ist dieSituation sehr belastend“, so ihreErfahrungen.Der Kontakt zu einem stationärenHospiz wie in Rheinberg bestehtebenfalls. Ambulant wie stationärist die Möglichkeit einer spezifischenBetreuung gegeben, die auch denBereich der Palliativmedizin einschließt.Gerade die Schmerztherapie ermöglichtein beinahe schmerzfreies Lebenund die Linderung anderer Beschwerdenfür Menschen, die keine Heilungmehr erfahren werden. „Ich halte dieseMöglichkeiten der Schmerzlinderungfür ungemein wichtig. Sie ermöglichtdem Schwerstkranken eine Art derLebenszufriedenheit und eine Aktivitätbis zum Schluss, weil dieWir sind auf IhreMithilfe angewiesen.Die Kosten für die AusundFortbildung des<strong>Hospizverein</strong>s werdenausschließlich ausMitgliedsbeiträgen und Spendenfinanziert. Deshalb ist Ihre Unterstützungauch so wichtig. Es ist beinaheschon mehr als eine gute Geste,in heutiger Zeit auf Geburtstagsgeschenkezu verzichten. Stattdessenwird für Einrichtungen oder Vereineunserer Stadt das „Geburtstagsgeld“gesammelt, um vor Ort dieArbeit zu unterstützen.Palliativmedizin quälende Schmerzennimmt“, meint Marina Ziemacki.Palliativmedizinische Maßnahmengehören mit in den Bereich der GesetzlichenLeistungen einer Krankenkasseund somit in den Bereich desbetreuenden Hausarztes. „Der Umgangmit der ärztlichen Verordnungist oftmals noch schwierig“, formuliertMarina Ziemacki ihre Erfahrungenund nennt angeführte Argumente,wie sie landauf landab inder Hospizarbeit zu hören sind.„Von der möglichen Abhängigkeitdes Schwerstkranken zu sprechen,ist meiner Meinung nach abwegig.“Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des <strong>Hospizverein</strong>s!Vielleicht ziehen Sie demnächst beider Auswahl der möglichen EmpfängerIhres „Geburtstagsgeschenkes“den <strong>Hospizverein</strong> in Erwägung undermöglichen so, dass unsere ArbeitFortbestand hat. Alle Spendengelderkommen in voller Höhe dem <strong>Hospizverein</strong>zu Gute. Der <strong>Hospizverein</strong> istals gemeinnützig anerkannt, entsprechendeSpendenbescheinigungendürfen wir Ihnen ausstellen. DieAngaben zu unserer Bankverbindungfinden Sie auf der letzten Seite des„Wegbegleiters“.Ich danke Ihnen sehr herzlich.Bernhard Uppenkamp10Schatzmeister11AUFRUF

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