Lesen Sie weiter - Case Study - görlitz ag
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<strong>Case</strong> <strong>Study</strong>: E.ON Hanse AG<br />
DE
Vom intelligenten Zählen bis zum<br />
EEG-Erzeugungsman<strong>ag</strong>ement<br />
Der norddeutsche Energiedienstleister E.ON Hanse nutzt die<br />
Kommunikationsplattform Skalar des Koblenzer Herstellers<br />
GÖRLITZ AG nicht nur für die Zählerfernauslesung bei<br />
Klein-gewerbe- und Sondervertr<strong>ag</strong>skunden. Die intelligenten<br />
Datenmodems, von denen insgesamt rund 10.000 Stück im<br />
Einsatz sind, unterstützen auch ein temporäres Erzeugungsman<strong>ag</strong>ement<br />
für die Einspeisung erneuerbarer Energien in<br />
das Netz des Stromanbieters und die Lastbegrenzung im Fall<br />
von Netzüberlastungen.<br />
Die E.ON Hanse AG ist einer der größten Energiedienstleister<br />
Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Quickborn unterhält<br />
ein Gasnetz von insgesamt über 26.000 Kilometern Länge<br />
in Schleswig-Holstein, Hamburg, Teilen von Mecklenburg-<br />
Vorpommern und dem nördlichen Niedersachsen. Das<br />
schleswig-holsteinische Stromnetz von E.ON Hanse<br />
erreicht mit rund 51.000 Kilometern mehr als den Umfang des<br />
Äquators. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen eigene<br />
Erdgasspeicher in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Die Mitarbeiter des Netzbetreibers sorgen an 365 T<strong>ag</strong>en<br />
im Jahr, rund um die Uhr für eine zuverlässige und sichere<br />
Energieversorgung. Größter Aktionär von E.ON Hanse ist die<br />
E.ON Energie AG mit Sitz in München. Die elf schleswig-<br />
holsteinischen Kreise bzw. deren Gesellschaften halten ein<br />
gutes Viertel der Anteile an E.ON Hanse. Entstanden ist das<br />
Unternehmen mit Hauptsitz in Quickborn im Jahr 2003 aus den<br />
drei Energieversorgern Schlesw<strong>ag</strong> AG, Hein Gas Hamburger<br />
Gaswerke GmbH und HGW HanseGas GmbH.<br />
Ende 2008 hat die E.ON Best Service GmbH (EBS) als Shared-<br />
Service-Gesellschaft von E.ON Hanse, E.ON Avacon, E.ON Edis<br />
und E.ON Westfalen Weser den Betrieb aufgenommen und<br />
bündelt nun für diese Unternehmen die gesamte Prozesskette<br />
vom Messstellenman<strong>ag</strong>ement über die Abrechnung und<br />
das Kundenkontaktman<strong>ag</strong>ement bis hin zum Forderungs-<br />
man<strong>ag</strong>ement. „Durch diese Neuorganisation wird die regionale<br />
Kundennähe erhalten und den gesetzlichen Vorgaben zur<br />
klaren Trennung von Netz und Vertrieb entsprochen“, erläutert<br />
Thomas Ohlsen, mitverantwortlich für Energiedatenman<strong>ag</strong>ement<br />
und -beschaffung bei EBS.<br />
Für die Haushaltskunden der E.ON Hanse AG im Strombereich<br />
erfolgt die Erfassung der Zählerstände heute per Messdatenerfassung<br />
(MDE) mit einem mobilen Terminal durch einen<br />
Mitarbeiter des Energiedienstleisters. Bei Kleingewerbe-<br />
kunden mit Leistungsmessung sowie einer Anzahl von<br />
Sondervertr<strong>ag</strong>skunden ist eine Zählerfernauslesung (ZFA)<br />
installiert. Bei den übrigen Kunden in diesem Segment<br />
werden MDE-Geräte zur Zählererfassung eingesetzt. Dazu<br />
kommen die Gewerbe- und Sondervertr<strong>ag</strong>skunden von<br />
einigen Stadtwerken in der Region. Mit Hilfe der Kommunikationsplattform<br />
Skalar der Koblenzer GÖRLITZ AG werden<br />
die Zählerstände und Lastgangdaten per Mobilfunk, über das<br />
öffentliche Telefonnetz oder das interne Datennetz von E.ON<br />
Hanse von den elektronischen Zählern nach Rendsburg übertr<strong>ag</strong>en,<br />
um sie dort <strong>weiter</strong>zuverarbeiten.<br />
Insgesamt hat der Energiedienstleister mittlerweile rund<br />
10.000 dieser intelligenten Datenmodems im Einsatz, dazu<br />
kommen noch Geräte anderer Hersteller. Die Weiterver-<br />
arbeitung von Zählerständen und Lastgängen erfolgt mit dem<br />
Metering-System EDW3000 von GÖRLITZ. „Damit ist sowohl<br />
die Zählerfernauslesung, die mobile Zählerdatenerfassung<br />
als auch die Zähler- und Geräteverwaltung möglich“, erklärt<br />
Martin Wühn, Produktman<strong>ag</strong>er der GÖRLITZ Gerätetechnik.<br />
Aber auch die Plausibilisierung, die Erzeugung authentischer<br />
und belegbarer Abrechnungsdaten, das Bilden von verlässlichen<br />
Prognosedaten sowie das Man<strong>ag</strong>ement und die Verteilung<br />
der Daten sind mit der Software ganzheitlich gelöst.<br />
Neben den Daten aus den Stromzählern sind bei E.ON Hanse<br />
auch Gas-Multiboxen an das EDW3000 angeschlossen, um die<br />
Gaszähler von Großkunden aus der Ferne auslesen zu können.<br />
Energiedatenman<strong>ag</strong>ement mit dem EDW3000<br />
Nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen müssen die<br />
Daten, die ein Versorger aus den Gas- und Stromzählern<br />
seiner Kunden ausliest, auch <strong>weiter</strong>verarbeitet werden. Eine<br />
Vollständigkeitsprüfung gehört dabei ebenso zu den Anforderungen<br />
wie eine Plausibilitätskontrolle. Für die Netznutzungsabrechnung<br />
und Bilanzierung erzeugt das EDW3000-System<br />
direkt aus den gespeicherten Lastgangdaten die erforderlichen<br />
Abrechnungswerte für die Sondervertr<strong>ag</strong>skunden. Nach<br />
einem Plausibilitäts-Check und der gegebenenfalls daraus<br />
nötigen Ersatzwertbildung nach den einschlägigen Regeln<br />
des Metering-Codes werden die benötigten Energiewerte<br />
im EDW3000-System gebildet und dann über die nachgeschaltete<br />
Datendrehscheibe verteilt. Die gesamte Lösung ist<br />
dabei zählpunktorientiert aufgebaut und als Datensammler<br />
und -aufbereiter sorgt das EDW3000 immer dafür, dass die<br />
Daten an die richtige Stelle <strong>weiter</strong>geleitet werden. Bei<br />
E.ON Hanse ist dies die Standardsoftwarelösung SAP IS-U<br />
(Industry Solution Utilities), über die unter anderem die<br />
Rechnungstellung an die Kunden erfolgt. Das EDW3000-<br />
Metering-System bildet die gesamte Prozesskette von der<br />
Messung bis zum SAP-System vollständig ab. Dabei kann<br />
der Systemanwender entscheiden, ob die Verbrauchsdaten<br />
zeit- oder ereignisgesteuert übermittelt werden. In jedem<br />
Fall werden sie direkt in das Datenbanksystem von SAP überführt<br />
und können unmittelbar <strong>weiter</strong>verarbeitet werden. Auf<br />
diese Weise sind die beiden marktführenden Systeme bei<br />
hoher Performance optimal miteinander vernetzt.<br />
„Wir übertr<strong>ag</strong>en pro T<strong>ag</strong> mehr als ein Gigabyte Lastprofildaten<br />
an das Abrechnungssystem“, s<strong>ag</strong>t Thomas Ohlsen. Von<br />
0.15 Uhr in der Nacht bis um 6.35 Uhr in der Frühe erfolgt<br />
das Einsammeln der Daten. Nach Plaubilisierung, Ersatzwertbildung,<br />
Qualitätskontrolle und eventueller Nachablesung,<br />
falls der Zähler beim ersten Mal nicht erreicht werden<br />
konnte, müssen sämtliche Daten vom Vort<strong>ag</strong> bis um 10.00 Uhr<br />
morgens an das Abrechnungssystem geliefert werden. Das<br />
EDW3000 arbeitet hier sehr effizient und braucht für die Übermittlung<br />
der riesigen Informationsmenge nur 40 Minuten.<br />
Besonders stolz ist Ohlsen auf die geringe Fehlerquote, die<br />
im Jahresdurchschnitt bei nur 0,4 Prozent liegt. E.ON Hanse<br />
verfügt über eine große Anzahl Telefonleitungen nach außen,<br />
um die Zähler der Geschäftskunden aus der Ferne auslesen<br />
zu können – auch auf den Inseln in Nord- und Ostsee. Dazu<br />
kommen das eigene Datennetz des Energiedienstleisters und<br />
der GSM-Mobilfunk mit entsprechenden GPRS-Diensten, die<br />
ebenfalls zur Kommunikation genutzt werden. „Die Skalare<br />
greifen direkt ohne Umweg auf unseren FTP-Server zu, um<br />
ihre Daten abzuliefern“, berichtet der Experte. Die Zählerfernauslesung<br />
bei E.ON Hanse sei historisch gewachsen, darum<br />
die heterogene Kommunikationsumgebung.<br />
Ein langer Weg zur Zählerfernauslesung<br />
So hat die Vorgängergesellschaft bereits 1990 mit der Fern-<br />
ablesung angefangen. In ersten Pilotanl<strong>ag</strong>en wurden<br />
Geräte des Herstellers Wetzer (Memocount) und einer Software<br />
Wemdas NT installiert und erfasst. Die übertr<strong>ag</strong>enen<br />
Lastgangdaten dienten vor allem der Reduktion von Leistungsspitzen.<br />
Dabei wurden Vereinbarungen mit Großkunden<br />
getroffen, die über abschaltbare Lasten verfügten, auf An-<br />
fr<strong>ag</strong>e ihre Netzbezugslast zu senken. Dies wurde von dem<br />
Energiedienstleister genutzt, wenn die eigene Netzlast drohte,<br />
ein vertr<strong>ag</strong>lich gesichertes Maximum bei dem eigenen Vor-<br />
lieferanten zu überschreiten. Der Kunde wurde dann tele-<br />
fonisch informiert und aufgefordert, seine abschaltbaren<br />
Lasten aus dem Netz zu nehmen. Gelang die Lastreduktion,<br />
erhielt der Kunde hierfür eine vereinbarte Bonifikation.<br />
Um die tatsächliche Leistungsreduktion zu dokumentieren,<br />
wurden die Lastgangspeicher eingesetzt. Denn so konnte der<br />
Rückgang des Lastbezugs im vereinbarten Zeitraum „sichtbar“<br />
gemacht werden. Alle anderen Sonderkunden wurden<br />
d<strong>ag</strong>egen <strong>weiter</strong>hin einmal pro Monat aufgesucht und manuell<br />
erfasst. 1996 zeigten dann neue Berechnungen, dass die Fernablesung<br />
aufgrund gesunkener Investitions- und Betriebskosten<br />
in diesem Kundensegment mittlerweile einen deutlichen<br />
Kostenvorteil gegenüber dem manuellen Verfahren bringen<br />
würde. Bei diesem mussten Belege gedruckt, zu den Bezirksstellen<br />
gesendet, die Zähler abgelesen, die Daten eingetr<strong>ag</strong>en<br />
und abschließend mit Beleglesern eingescannt werden.<br />
Erschwerend kam die besondere Rolle des Versorgungs-<br />
gebietes hinzu, welches große Teile Schleswig-Holsteins umfasste<br />
– eine leicht bis gering besiedelte Fläche mit großer<br />
Ausdehnung. Hinzu kommen die nordfriesischen Inseln. 1997<br />
fiel deshalb die Entscheidung, gemeinsam mit GÖRLITZ ein<br />
neues System zur vollautomatischen Erfassung der Messdaten<br />
aufzubauen. Erste Tests erfolgten mit der Software ENZ1000,<br />
der richtige Aufbau startete dann ab 1998 mit der ENZ2000.<br />
Durch die Nutzung der kompletten Systemlösung von GÖRLITZ<br />
aus Zentralensoftware und den Zählerdatenkommunikationsgeräten<br />
ENC-400 erhielt die Schlesw<strong>ag</strong> die Möglichkeit, auch<br />
Lastgangdaten ihrer Kunden flächendeckend aufzuzeichnen<br />
und auszuwerten. Diese Funktion wurde in den ersten Jahren<br />
nur vom Vertrieb genutzt, um den Kunden in der Vertr<strong>ag</strong>swahl<br />
besser beraten zu können, sollte sich aber im Hinblick<br />
auf die späteren Bedürfnisse des liberalisierten Marktes als<br />
wertvolles Hilfsmittel erweisen. Der Ausbau des gesamten<br />
Sondervertr<strong>ag</strong>skundenbestandes bei der Schlesw<strong>ag</strong> erfolgte<br />
dann „Zug-um-Zug“ mit dem planmäßigen Turnuswechsel,<br />
bei Neukunden sowie an allen Anl<strong>ag</strong>en, bei denen Umbauten<br />
aus anderen Anlässen anstanden.<br />
„Von Anfang an wurde dabei das Ziel verfolgt, einen möglichst<br />
großen Teil der gesamten Messdatenerfassung des Unter-<br />
nehmens in einem einzigen System abzuarbeiten“, erinnert<br />
sich Dirk Andersen, der bei der E.ON Hanse für das Energiedatenman<strong>ag</strong>ement<br />
bei den betreuten Stadtwerken verantwortlich<br />
ist. Die ENZ2000 sei zwar immer noch in Betrieb, aber im<br />
Jahr 2007 habe man auf das Metering-System EDW3000 hochrüsten<br />
müssen, um akuten Datenbankengpässen gegenzusteuern.<br />
Bereits im Jahr 2004 wurden die ersten Skalar-Geräte<br />
in Betrieb genommen. Heute befindet sich die E.ON Hanse<br />
mitten in der Migrationsphase – mehr als die Hälfte ist bereits<br />
geschafft. Die Lastprofile werden inzwischen ausschließlich<br />
im EDW3000 verarbeitet, über das ENZ2000-System findet<br />
nur noch die Abwicklung der MDE-Linien von Kleingewerbe-<br />
kunden mit Haushaltsmessungen statt.<br />
Temporäres Erzeugungsman<strong>ag</strong>ement für<br />
Einspeiser von regenerativen Energien<br />
Heute gibt es in der Zentrale und in den Außenstellen im<br />
gesamten Versorgungsgebiet diverse Citrix-Clients, die auf<br />
die ENZ2000 zugreifen können. Auch die Stadtwerke, für<br />
die E.ON Hanse als Dienstleister fungiert, greifen derzeit<br />
auf diesem Weg auf ihre Daten zu. Doch das soll sich schon<br />
bald ändern. „Wir werden für diese Kunden einen Webserver<br />
installieren und das Webmodul des Metering-Systems einsetzen“,<br />
verrät Dirk Andersen. Die Nutzung der Fernablesung,<br />
des EDW3000-Systems und der Endgerätetechnologie von<br />
GÖRLITZ beschränkt sich jedoch längst nicht mehr nur auf die<br />
reine Messdatenerfassung. Diese wird quasi als Pflichtaufgabe<br />
des Systems erledigt.
Der wirkliche Mehrwert der multifunktionalen Anl<strong>ag</strong>e entsteht<br />
durch den Zusatznutzen, der als „Kür“ eine umfassende<br />
Funktionalität schafft, die kein anderes am Markt verfügbares<br />
System heute zu leisten imstande ist. Denn die E.ON Hanse<br />
führt mit dem Fernablesesystem auch qualifizierte Funktionen<br />
der Netzleittechnik aus und ihr Einsatz ist aus der Netzführung<br />
der E.ON insgesamt heute nicht mehr wegzudenken.<br />
Die beiden wichtigsten Funktionen sind hierbei ein temporäres<br />
Erzeugungsman<strong>ag</strong>ement eines Großteils der installierten<br />
Windkraftleistung in Schleswig-Holstein sowie ein Netzsicher-<br />
heitsman<strong>ag</strong>ement zum Schutz einiger zentraler Betriebs-<br />
mittel – wie Leitungen und Umspanner, die durch vermehrte<br />
EEG Einspeisungen (wie etwa aus Windkraft-, Photovoltaik-<br />
und Biogasanl<strong>ag</strong>en) kurzfristig überlastet werden könnten.<br />
Mit Hilfe des Einspeiseman<strong>ag</strong>ements (EISMAN) kann die<br />
Einspeiseleistung aus Windkraft, Photovoltaik- und Biogas-<br />
anl<strong>ag</strong>en im E.ON-Hanse-Versorgungsgebiet steuerungstechnisch<br />
beeinflusst werden. Denn die netztechnischen Anl<strong>ag</strong>en<br />
des vorgel<strong>ag</strong>erten Hochspannungsnetzes sind nur in der L<strong>ag</strong>e,<br />
eine begrenzte Netzlast unter Einhaltung aller sicherheitstechnischen<br />
Standards im Gebiet der E.ON Hanse sicher zu transportieren<br />
und die Netzstabilität jederzeit zu gewährleisten.<br />
Unter bestimmten Umständen könnten jedoch auch deutlich<br />
höhere Lasten eingespeist werden und so das Netz überlasten.<br />
In diesen Fällen wird dann die Menge der eingespeisten<br />
Energie über das EISMAN reduziert.<br />
Dieses Konzept sieht vor, ein technisches Signal an die<br />
Anl<strong>ag</strong>en zu übermitteln, um für die Dauer der kritischen<br />
Netzsituation (z.B. bei Starkwind) eine Reduktion der Stromerzeugung<br />
zu erreichen. Hierfür sind in nahezu allen Windkraftanl<strong>ag</strong>en<br />
Schleswig-Holsteins ENC-400- oder Skalar-<br />
Fernablese-Geräte von GÖRLITZ installiert, die zum einen<br />
die Fernablesung der Einspeisezähler übernehmen können,<br />
andererseits aber auch Signalkontakte bereitstellen, mit<br />
denen im EISMAN-Fall die Reduktion/Schaltung signalisiert<br />
wird. Die Steuerung der Anl<strong>ag</strong>en erfolgt dabei direkt aus dem<br />
Netzleitsystem der E.ON Hanse. Die Schaltwarte des Übertr<strong>ag</strong>ungsnetzbetreibers<br />
sendet einen Reduktionsbefehl an<br />
die Netzleitstelle der E.ON Hanse in Rendsburg. Diese steuert<br />
online das ENZ2000-System, welches die geforderte Reduktion<br />
per Telefonanruf an alle betroffenen Windkraftanl<strong>ag</strong>en<br />
<strong>weiter</strong>leitet. Sobald die kritische Netzsituation beendet ist,<br />
zeigt ein Signal den Windparks an, dass die Einspeisung wieder<br />
in vollem Umfang möglich ist. „Aber auch hier werden<br />
wir auf das EDW3000 migrieren, das dann direkt an die Netzleitstelle<br />
angebunden ist“, s<strong>ag</strong>t Andersen. Das Erzeugungs-<br />
man<strong>ag</strong>ement ermögliche eine optimale Nutzung der Netze<br />
für die Aufnahme von Strom aus regenerativen Quellen, ohne<br />
dabei die Versorgungssicherheit des Netzes insgesamt zu<br />
gefährden.<br />
Deshalb setzt E.ON Hanse die Skalar-Datenmodems auch<br />
für die Online-Übertr<strong>ag</strong>ung von Messwerten ein. Um den<br />
wahrscheinlichen Wert der aktuellen Einspeiseleistung zu<br />
ermitteln, werden an repräsentativ ausgewählten Standorten<br />
Online-Messwerte erhoben, die zentral gesammelt und mit<br />
einem speziellen Programm hochgerechnet werden. Dafür<br />
werden alle Informationen über Bauart, Nennleistung und<br />
Anzahl der Mühlentypen an den unterschiedlichen Stand-<br />
orten im Versorgungsnetz benötigt. Je nach aktueller Wetter-<br />
l<strong>ag</strong>e speisen die einzelnen Anl<strong>ag</strong>en aber nicht ihre volle Nennleistung<br />
– das heißt die maximale Leistung, die eine Wind-<br />
anl<strong>ag</strong>e erreichen kann – ein. Darum sind für eine Hochrechnung<br />
zusätzlich Online-Messwerte aus unterschiedlichen,<br />
repräsentativ ausgewählten Standorten erforderlich.<br />
Das intelligente Zählerfernauslesesystem von GÖRLITZ erfasst<br />
dazu deutschlandweit in mehreren Windparkübergabe-<br />
stationen die Messdaten und überträgt sie per GPRS-Datenfunk<br />
an den zentralen Daten-Knotenpunkt in Rendsburg. Dort<br />
werden die Daten gesammelt und mittels eines Konverters<br />
formatiert. Über eine Standleitung gelangen sie dann in die<br />
Lastführungszentrale in Lehrte/Niedersachsen. Hier wird nun<br />
hochgerechnet, wie viel Windenergie aktuell in die Ver-<br />
teilungs- und Übertr<strong>ag</strong>ungsnetze eingespeist wird. „Somit<br />
stellt der Skalar im Gesamtprozess des temporären Erzeugungsman<strong>ag</strong>ement<br />
der E.ON Hanse ein performantes<br />
Bindeglied zwischen Messpunkt und Netzleitzentrale dar“,<br />
unterstreicht Dieter Novotny, Leiter des GÖRLITZ-Produkt-<br />
man<strong>ag</strong>ements.<br />
Fehlerrate hat sich halbiert<br />
Seit im Oktober 2004 die ersten „Skalare“ zur Zählerfernauslesung<br />
bei E.ON Hanse eingeführt wurden, hat sich die<br />
Fehlerrate bei der Datenübertr<strong>ag</strong>ung halbiert – und das bei<br />
einem deutlich gestiegenen Datenvolumen. Ohne die<br />
Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems – so die Erfahrung bei<br />
dem norddeutschen Energiedienstleisters – ist eine tägliche<br />
Zählerfernauslesung nicht zu organisieren. Selbst an eine<br />
monatliche Verbrauchsabrechnung bei den Sondervertr<strong>ag</strong>skunden,<br />
wie sie heute Standard ist, habe man vorher nicht<br />
denken können. Die Bereitstellung von aktuellen Lastprofilen<br />
sei früher ebensowenig ein Thema gewesen wie das rasante<br />
Wachstum der Einspeiser von regenerativen Energien.<br />
„Ohne die mit der GÖRLITZ-Lösung möglich gewordenen<br />
Prozessverbesserungen hätten wir diese neuen Heraus-<br />
forderungen nicht bewältigen können“, ist Dirk Andersen<br />
überzeugt. Der Wunsch vieler Sondervertr<strong>ag</strong>s- und Gewerbekunden<br />
nach einer monatlichen Abrechnung der Energie-<br />
kosten war dabei ein wesentlicher Grund für den Aufbau des<br />
System.<br />
GÖRLITZ Aktiengesellschaft<br />
August-Thyssen-Straße 32 • D-56070 Koblenz<br />
Telefon +49 (0) 261 9285-0 • Telefax +49 (0) 261 9285-190<br />
E-Mail: info@goerlitz.com • Internet: www.goerlitz.<strong>ag</strong> (Stand: 28.07.2010 Änderungen vorbehalten)