Rahmenbedingungen der Teleradiologie

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Rahmenbedingungen der TeleradiologieMichael Walz, Berthold Wein°, Robert Bolte, Carmen Reimann, Gerald Weisser, UdoCramer*, Carsten Brill, Karl-Jürgen Lehmann, Max GeorgiInstitut für Klinische Radiologie, Klinikum Mannheim gGmbH, UniversitätsklinikumFakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg* Geschäftsführung des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen, München° Klinik für Radiologische Diagnostik, Universitätsklinikum der Rheinisch-WestfälischenTechnischen Hochschule AachenKorrespondenzanschrift:Dr. Michael WalzInstitut für Klinische RadiologieKlinikum Mannheim gGmbHUniversitätsklinikumFakultät für Klinische Medizin Mannheimder Universität HeidelbergTheodor-Kutzer-UferD-68135 MannheimTel. 0621-383-2276Fax 0621-383-3817E-Mail: km22@rumms.uni-mannheim.de

<strong>Rahmenbedingungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>Michael Walz, Berthold Wein°, Robert Bolte, Carmen Reimann, Gerald Weisser, UdoCramer*, Carsten Brill, Karl-Jürgen Lehmann, Max GeorgiInstitut für Klinische Radiologie, Klinikum Mannheim gGmbH, UniversitätsklinikumFakultät für Klinische Medizin Mannheim <strong>der</strong> Universität Heidelberg* Geschäftsführung des Berufsverbandes <strong>der</strong> Deutschen Radiologen, München° Klinik für Radiologische Diagnostik, Universitätsklinikum <strong>der</strong> Rheinisch-WestfälischenTechnischen Hochschule AachenKorrespondenzanschrift:Dr. Michael WalzInstitut für Klinische RadiologieKlinikum Mannheim gGmbHUniversitätsklinikumFakultät für Klinische Medizin Mannheim<strong>der</strong> Universität HeidelbergTheodor-Kutzer-UferD-68135 MannheimTel. 0621-383-2276Fax 0621-383-3817E-Mail: km22@rumms.uni-mannheim.de


1. EinleitungDie <strong>Teleradiologie</strong> wird in den letzten 2 Jahren auch in Deutschland vermehrt eingesetzt,insbeson<strong>der</strong>e in Kooperationen zur Bereitstellung eines teleradiologischen Notfall - CT –Bereitschaftsdienstes (12,13,31,40,50,55,62,63,69,71,82,102,110). Die weitere Verbreitung<strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong> ist allerdings wesentlich von den <strong>Rahmenbedingungen</strong> abhängig, die vongesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Strukturen über das interdisziplinäre undtelemedizinische Umfeld bis zu den rechtlichen und wirtschaftlichen Faktoren reichen(23,75,96,104,105). Die technischen Voraussetzungen sind zumindest bzgl. <strong>der</strong>Basisanfor<strong>der</strong>ungen erfüllt (31,44,69,70,99,100). Qualitative Ansprüche aus <strong>der</strong>Patientenversorgung und <strong>der</strong> Ärztlichen Schweigepflicht sind noch unvollständig umgesetzt(2,8,13,100,103,114).2. Gesellschaftliche und gesundheitspolitische <strong>Rahmenbedingungen</strong>Die führenden Industrienationen befinden sich in einem Übergang von <strong>der</strong> Produktions- überdie Dienstleistungs- in eine Informationsgesellschaft (26). Trotz <strong>der</strong> enormen Zuwachszahlenvon Kommunikationsdiensten, speziell bei <strong>der</strong> Nutzung des Internet, stehen wir erst amAnfang dieses Prozesses (26,113). Die Medizin und - als ihre wesentlichen Vertreter - dieÄrzte scheinen, im Gegensatz zu früheren Erfahrungen mit <strong>der</strong> Einführung mo<strong>der</strong>nerTechnologien, an diesem Wandlungsprozeß, zumindest in Deutschland, unterdurchschnittlichschnell teilzunehmen (96). Ärzte werden immer wie<strong>der</strong> von Patienten, die die mo<strong>der</strong>nenInformationsmittel genutzt haben, überrascht (42). Auch sind neue Kommunikationsmedienwie E-Mail außer zu wissenschaftlichen Zwecken in <strong>der</strong> Medizin noch selten im Einsatz(7,109). Die Chancen <strong>der</strong> letzten Jahre wurden wenig genutzt und ein Bewußtsein über dieBedeutung <strong>der</strong> Informationstechnologie breitet sich nur langsam aus(16,20,25,29,43,46,51,52,54,55,58,64,71,87,93).Politiker und Krankenkassen haben hingegen einige Anwendungsvorteile <strong>der</strong>Informationstechnologie erkannt. Nach ihren Vorstellungen werden zukünftig fast alle Datenbzgl. <strong>der</strong> Leistungserbringer im Gesundheitswesen sowie <strong>der</strong> Patienten entwe<strong>der</strong> bei denKrankenkassen o<strong>der</strong> dem Medizinischen Dienst zusammenlaufen (78). Damit wird ihr Einflußenorm gestärkt, sei es durch ein leistungsfähiges Controlling, dem Krankenhäuser o<strong>der</strong>Kassenärztliche Vereinigung nichts entgegenzusetzen haben, durch eine mit Daten belegteBeeinflussung von Politik und Bürgern o<strong>der</strong> <strong>der</strong> nach ihren Vorstellung ausgerichtetenLeitung von Patientenströmen durch praktisch konkurrenzlos gut ausgestattetePatienteninformationsdienste.In <strong>der</strong> 1998 veröffentlichten Roland-Berger-Studie “Telematik im Gesundheitswesen” wirddeutlich herausgestellt, daß eine wesentlich verbesserte Kommunikation zwischen denvielfältigen Teilnehmern am Gesundheitswesen durch die Nutzung von Telemedizin möglichist (96). Die For<strong>der</strong>ung nach Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Versorgungkann bei gleichzeitiger Bereitschaft <strong>der</strong> Beteiligten und Lösung <strong>der</strong> organisatorischen undrechtlichen Fragen mit mo<strong>der</strong>ner Telekommunikation viel leichter erfüllt werden. Daß dieletztgenannten Punkte keine wesentlichen Hin<strong>der</strong>nisse mehr darstellen, zeigen die zahlreichentstandenen o<strong>der</strong> im Aufbau befindlichen “Netze”, die sich allerdings noch überwiegend aufKooperationen allein <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte stützen (18,96). Verstärkter Druck vonpolitischer Seite und zunehmende Einsicht bei den Leistungserbringern im Gesundheitswesenlassen zukünftig auf ein fruchtbares Feld für Zusammenarbeit hoffen. Darüberhinaus för<strong>der</strong>t<strong>der</strong> vermehrte Wettbewerb, insbeson<strong>der</strong>e zwischen den Krankenhäusern, die Verbesserung


<strong>der</strong> Informationsübermittlung mit den einweisenden Ärzten und den Patienten sowie eineQualitätserhöhung, z. B. durch Telekonsultationen (13,69,100,101). Ausbetriebswirtschaftlicher Sicht steht für die Krankenhäuser – und aufgrund internerBudgetierungen bis auf die Ebene von Abteilungen - die Kundenzufriedenheit und -bindung,sowohl <strong>der</strong> Ärzte als auch <strong>der</strong> Patienten, im Vor<strong>der</strong>grund (96).Man sollte nicht vernachlässigen, daß auch die Einstellungen und die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>Patienten einem Wandel unterliegen. Wenn die Umstände es für den Patienten o<strong>der</strong> seineVerwandten zulassen, d. h. zumindest bei vielen elektiven Eingriffen, sind die Patienten heutewesentlich informierter, wählerischer und kritischer als früher. Die Anbieter von Leistungenim Gesundheitswesen müssen sich also stärker um ihre Patienten bemühen, nicht nur immedizinischen Kernbereich, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> Informationsbereitstellung und an<strong>der</strong>enServicebereichen. Die Patienten fragen sich auch, warum gerade im Gesundheitswesen, einemso schicksalsbestimmenden und gleichzeitig volkswirtschaftlich wichtigen Sektor, Methoden,Techniken und Dienste, die in an<strong>der</strong>en Industrie- und Gesellschaftsbereichen üblich sind,kaum eingesetzt werden (65).3. Die Stellung <strong>der</strong> (Tele-) Radiologie im interdisziplinären Umfeld und in <strong>der</strong> TelemedizinFür die Radiologie sind beson<strong>der</strong>e Aspekte in Bezug auf die Anfor<strong>der</strong>ungen und den Bedarfzu beachten, so daß sich die <strong>Teleradiologie</strong> in den letzten Jahren als eigener Bereich innerhalb<strong>der</strong> Telemedizin herausgebildet hat (3,13,21,40,44,99,100,105,110). In <strong>der</strong> weiterenEntwicklung wird die Integration <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong> in die Telemedizin, z. B. durchAnbindung an elektronische Patientenakten, eine wichtige Aufgabe darstellen. Die<strong>Teleradiologie</strong> schließt die Bereitstellung radiologischer Dienste für einen entfernten Ort,jegliche Fernübertragung radiologischen Bildmaterials und allgemein die Telekommunikationinnerhalb des radiologischen Gebietes ein. Grenzbereiche zu typischen Telemedizinanwendungenbetreffen beispielsweise die digitale Übermittlung von Befunden undBilddemonstrationen sowie Untersuchungsanfor<strong>der</strong>ungen, Hintergrundinformationen undan<strong>der</strong>e organisatorische Verbesserungen wie elektronische Terminplanung. Wennbeipielsweise ein Radiologe für einen an<strong>der</strong>en Arzt an einem entfernten Ort o<strong>der</strong> auch vonzuhause während eines Bereitschaftdienstes eine teleradiologische Beurteilung über radiologischeBil<strong>der</strong> abgibt, stellt dies eine Bereitstellung radiologischer Dienste dar. Fernübertragungradiologischen Bildmaterials kann vom Radiologen zum überweisenden Arzt, zueinem Computerzentrum für hochspezialisierte Bildrekonstruktionen o<strong>der</strong> auch, ohne direkteBeteiligung des Radiologen, zwischen Neurologen und Neurochirurgen bei <strong>der</strong> CT-gestütztenTherapieentscheidung erfolgen. Unter Telekommunikation in <strong>der</strong> Radiologie können auchOnline-Demonstrationen und Diskussionen, Weiterbildungsveranstaltungen o<strong>der</strong>wissenschaftliche Zusammenarbeit und Produktbetreuung unter Nutzung von Computern überDistanzen hinweg zusammengefaßt werden.3.1 Vorreiterrolle und Beispielfunktion <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>Das Fachgebiet Radiologie besitzt eine verbindende und vermittelnde Stellung von <strong>der</strong> Medizinzu den Technik- und Informationswissenschaften. Mo<strong>der</strong>ne Visualisierungsformen wiemultimodale o<strong>der</strong> mehrdimensionale Darstellungen wurden nur durch intensive Zusammenarbeitzwischen den technischen und medizinischen Fachgebieten, darunter speziell<strong>der</strong> Radiologie, möglich (86). Technische Neuerungen und mo<strong>der</strong>neKommunikationstechniken fanden und finden häufig über die Radiologie ihren Einzug in dieMedizin. In den letzten Jahren stiegen <strong>der</strong> Bedarf und die Nutzung radiologischer Bil<strong>der</strong> für


den klinische Bereich, insbeson<strong>der</strong>e die operativen Fächer, z. B. für präoperativeSimulationen und die intraoperative Navigation und Robotersteuerung (86). Fast alle Typenmedizinischer Informationen, die für die Telemedizin relevant sind, finden sich in <strong>der</strong>radiologischen Diagnostik und werden - in unterschiedlichem Ausmaße - in <strong>der</strong><strong>Teleradiologie</strong> eingesetzt.Während anfangs die Datenübertragungen oft noch über kurze Entfernungen, z. B. übereigenständige Netzwerkverbindungen (LAN), stattfanden, etablieren sich jetzt überwiegendWeitverkehrsverbindungen (WAN). Während insbeson<strong>der</strong>e in engbesiedelten Län<strong>der</strong>n wieDeutschland bei vielen <strong>Teleradiologie</strong>anwendungen noch über Sinn, Nutzen und Qualität diskutiertwird, werden in vielen Län<strong>der</strong>n, die aufgrund geographischer Gegebenheiten o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Bevölkerungsverteilung einen entsprechenden Bedarf haben, die <strong>Teleradiologie</strong>systemeroutinemäßigeingesetzt(3,5,10,11,13,19,20,21,22,24,28,29,30,33,37,38,41,43,44,49,51,54,55,57,61,63,73,76,79,80,89,90,100,101,102,105,112). Eine ähnliche Verbreitung <strong>der</strong> elektronischen Datenübermittlungüber Distanzen kann höchstens die Pathologie nachweisen, die jedoch nicht die Vielfalt <strong>der</strong>Kommunikationstypen benötigt, auch nicht die rechtliche und soziale Komplexität aufweistund nicht im gleichem Maße unter dem abteilungsinternen Druck <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong>elektronischen Kommunikation und Archivierung aus ökonomischen und organisatorischenGründen steht (70).Durch die ANARAD - Studie konnte die Grundlage für eine Definition <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> geschaffen werden und ein Konsensfindungsprozeß angestoßen werden, <strong>der</strong> alsersten Schritt im Rahmen des <strong>Teleradiologie</strong>-Workshops in Mannheim zur Aufstellung vonQualitätsempfehlungen geführt hat (Tab. 1) (13,105,110). Radiologische Fachgesellschaft,Berufsverband, Informatiker und Industrie spezifizieren <strong>der</strong>zeit ihre Anfor<strong>der</strong>ungen(111,114).Durch die Vorgaben <strong>der</strong> Weiterbildungsordnung und die Bildung einer radiologischenAkademie für Fortbildung einerseits und die zunehmende Spezialisierung an<strong>der</strong>erseits tretenAspekte <strong>der</strong> Lehre, Weiter- und Fortbildung sowie <strong>der</strong> Spezialistenkonsultation auch für die<strong>Teleradiologie</strong> stärker in den Vor<strong>der</strong>grund. Auch hier kann auf die Beispielfunktion <strong>der</strong>Radiologie durch Aufbau von Bildreferenzdatenbanken (z. B. in Marburg, Homburg,Mannheim, Tübingen, Leipzig o<strong>der</strong> in großer Zahl in den USA) und teleradiologischeFortbildungsveranstaltungen (z. B. Freiburg - Tübingener Projekt) verwiesen werden(1,13,42,81,111). Die regelmäßigen Treffen von Radiologen einer Region zur Besprechungunklarer Fälle und Demonstration interessanter Fälle haben vielerorts eine lange Tradition undkönnen durch die elektronische Kommunikation erleichtert und für weiter entfernt wohnendeKollegen in Zukunft überhaupt erst ermöglicht werden.3.2 Hohe Anfor<strong>der</strong>ungen und Kompetenz in <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>Aufgrund <strong>der</strong> großen Datenmengen radiologischer Bil<strong>der</strong> und ihrer Bedeutung für die medizinischeDiagnostik verursacht die <strong>Teleradiologie</strong> einen hohen Bedarf an Netzkapazität(99,100). Die Datenmengen können beispielsweise in <strong>der</strong> Mammadiagnostik bis zu mehrerenhun<strong>der</strong>t MB pro Fall erreichen. Der typische Fall einer Übertragung einer CT-Untersuchungumfaßt in <strong>der</strong> KAMEDIN - Studie durchschnittlich 36 Bil<strong>der</strong> mit jeweils 0,5 MB, d. h. 18 MBpro Fall, wobei durch Weiterentwicklungen in <strong>der</strong> MRT o<strong>der</strong> EBT die Zahl <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> proUntersuchung auf mehrere Hun<strong>der</strong>te ansteigen kann (12). Auch die verbesserte Auflösung inMRT und Angiographie steigern die Anfor<strong>der</strong>ungen. Deshalb wird <strong>Teleradiologie</strong> per ISDNhäufig durch eine vorausgehende Übertragung <strong>der</strong> Bildinformation mit anschließen<strong>der</strong>


interaktiver Kommunikation über den beidseits lokal vorhandenen Datensatz, am besten untersimultaner Kopplung <strong>der</strong> Aktionen, verwirklicht (12,31). Wie sich in <strong>der</strong> ANARAD-Studieaber gezeigt hat, wird <strong>der</strong> Bedarf an Netzbandbreite bis in 5 Jahren eher im Bereich von 8Mbit/s angesehen, um eine effektive <strong>Teleradiologie</strong> zu erreichen (13,105,110). Wenn man diefinanzielle Bedeutung von Wartezeiten und die Anwendungspotentiale durch Telemonitoring- z. B. die qualitativ vollwertige teleradiologische Patientenüberwachung während einer laufendenUntersuchung - betrachtet, kann die Vision <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> - bei ausreichen<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Telemedizin - Wirklichkeit werden. Ausgeprägte Diskussionen finden bzgl. <strong>der</strong>Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen, z. B. über den Einsatz von verlustbehafteter Kompression, und zuDatenschutzfragen statt (6,13,32,34,36,67,74,77,83,91,114).Der innerhalb <strong>der</strong> Medizin sehr hohe Technikstandard und -anspruch in <strong>der</strong> Radiologie hatentsprechend gute Voraussetzungen für die <strong>Teleradiologie</strong> an vielen Orten, insbeson<strong>der</strong>e inden größeren Krankenhäusern und Praxen, bereits geschaffen (13,60,105,110). MitEinführung des DICOM 3 - Standards als Kommunikationsprotokoll innerhalb <strong>der</strong>bildgebenden Diagnostik und Therapie ist die elektronische Übertragung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>wesentlich erleichtert worden. Dieser Faktor verstärkt sich noch in den nächsten Jahren durchden Austausch alter, nicht kompatibler Geräte. Die Erfahrungen mit zentralen, abteilungso<strong>der</strong>krankenhausinternen Archivierungs- und Kommunikationssystemen (PACS) haben dasVerständnis, die Akzeptanz und die Kompetenz auf dem Gebiet <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nenKommunikationstechnologie unter den Radiologen deutlich erhöht (28). Auch die Industriebeschäftigt sich vermehrt mit den Möglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>, die als eine zusätzlicheFunktion und damit Verkaufsargument für PACS angesehen wird. Inzwischen werden auchfunktionsfähige und zunehmend anwen<strong>der</strong>freundliche <strong>Teleradiologie</strong>systeme angeboten(66,99).3.3 Zentrales Diagnostik- und Servicefachgebiet innerhalb <strong>der</strong> MedizinZusätzlich zu den obengenannten Aspekten muß auf die zentrale ökonomische Bedeutung <strong>der</strong>Radiologie im diagnostischen Ablauf <strong>der</strong> klinischen Fächer hingewiesen werden. Bevor dieTherapie einer Krankheit erfolgen kann, muß in <strong>der</strong> Regel die Diagnose vorliegen. Innerhalbdes diagnostischen Prozesses finden regelmäßig eine o<strong>der</strong> mehrere radiologischeUntersuchungen statt. Eine weitergehende Diagnostik o<strong>der</strong> die nachfolgende Therapie ist vonden Ergebnissen <strong>der</strong> Untersuchungen abhängig. Je schneller das Ergebnis, <strong>der</strong> Befund und dasBild vorliegen, desto kürzer ist die Liegezeit des Patienten, desto schneller und besser kann<strong>der</strong> Patient behandelt werden; auch durch eine verbesserte Diagnostik mit Hilfe vonExpertenkonsultationen können Untersuchungszahlen und Wartezeiten verringert werden(9,25,46,50,62,87,94,104). Der Kostendruck entsteht einerseits durch die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Krankenkassen auf Verkürzung <strong>der</strong> Liegezeiten, bzw. die Tatsache, daß kostenungünstigeAbteilungen geschlossen werden o<strong>der</strong> weniger Geld erhalten, und an<strong>der</strong>erseits durch dieEinführung von Pauschalen (prästationäre Behandlung, Fallpauschalen). Für die <strong>Teleradiologie</strong>ist darüberhinaus von Bedeutung, daß teure Großgeräte nur an zentralen Orten(Großpraxen, Kliniken) vorhanden sind, so daß eine schnelle Befund- und Bildübermittlungüber Distanzen erfolgen muß, um den Zeitfaktor zu beeinflussen. Zum Zwecke einervernünftigen Geräteauslastung werden zunehmend Klinik- und Praxiskooperationen sowieApparategemeinschaften mit Netzwerk- und <strong>Teleradiologie</strong>verbindungen entstehen. Dazumindest in Ballungsgebieten mit einer Zentralisierung von Fachabteilungen aufgrund desDruckes durch die Krankenkassen zu rechnen ist, d. h. nicht jedes Krankenhaus wird allemedizinischen Fachgebiete anbieten können, wird voraussichtlich auch in diesem Bereich einzusätzlicher Kommunikationsbedarf unter Einschluß radiologischen Bildmaterials entstehen.Gleichzeitig zeigt sich ein Trend, manche Großgeräte wie CT-Geräte, in kleineren


Krankenhäusern zu installieren (102). Da dort die personelle Betreuung <strong>der</strong> Geräte durchfachkundige Ärzte mit dem Facharztstandard und entsprechenden Kenntnissen außerhalb <strong>der</strong>Routinearbeitszeiten häufig nicht gewährleistet werden kann, werden Lösungen mit Hilfe <strong>der</strong><strong>Teleradiologie</strong> angestrebt (100,101,102,103).4. Einsatzgebiete <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>Die Einsatzgebiete <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong> können in drei große Bereiche aufgeteilt werden (s.Tab. 2).KonsultationAn erster Stelle <strong>der</strong> sich <strong>der</strong>zeit abzeichnenden Einsatzgebiete ist die Notfallversorgung zunennen (13,25,43,45,105,112). Beispiele sind die neurochirurgische Konsultation unter Einsparungvon Hardcopy- bzw. Patiententransporten sowie beschleunigter Diagnose und Therapieentscheidungo<strong>der</strong> die Bereitstellung eines teleradiologischen Bereitschaftsdienstes fürKrankenhäuser. Eine Expertenkonsultation kann bei schwierigen Fällen in Spezialgebieten(Kin<strong>der</strong>-, Neuroradiologie u.a.), bei <strong>der</strong> Einführung neuer Techniken o<strong>der</strong> in radiologischunterversorgten Gebieten die Befundsicherheit steigern (10,11,21,22,24,90,105).Klinische Kommunikation und kooperatives ArbeitenUntersuchungsbefunde können in Teledemonstrationen mit den überweisenden Klinikerndiskutiert und als Bild - Befundkombination o<strong>der</strong> als Originaldatensatz, z. B. für dieStrahlentherapie- o<strong>der</strong> Operationsplanung, zur Verfügung gestellt werden (12,31,105).Dadurch wird, ebenso wie bei einem Bildtransfer zwischen Partnern einer Praxis- o<strong>der</strong> Apparategemeinschaftsowie auch bei Gemeinschaftspraxen mit mehreren Standorten, dieZusammenarbeit in und zwischen den Fachgebieten und die Verzahnung von ambulanter undstationärer Versorgung geför<strong>der</strong>t (37). Hierzu zählt auch kooperatives Arbeiten mit Mitteln<strong>der</strong> Telekommunikation (Telekooperation), z. B. zwischen radiologischen Abteilungenverschiedener Kliniken (25,38,41,73).Sonstige EinsatzgebieteBei steigenden Qualitätsansprüchen kann die <strong>Teleradiologie</strong> helfen, Lücken in Spezialbereichen<strong>der</strong> Weiterbildung zu schließen und die Diagnosefindung durch einen Zugang zuReferenzdatenbanken zu unterstützen (1,110). Die wissenschaftliche Zusammenarbeit, Produktsupportund -wartung, eine technische Qualitätssicherung digitalerUntersuchungsverfahren und externe Archivierungsformen können erleichtert werden(13,110).4.1 Eignung <strong>der</strong> technologischen Prinzipien für unterschiedliche EinsatzgebieteRegionale und strukturelle Unterschiede führen zu unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><strong>Teleradiologie</strong> (100). In Ballungsgebieten findet sich eine hohe Dichte an Untersuchungsgerätenund Spezialisten sowie eine gute Infrastruktur, bezogen auf Datennetze mitgeringen Kommunikationskosten sowie Verkehrswege mit kurzen Entfernungen. In ländlichenGebieten stellt sich die Situation in <strong>der</strong> Regel umgekehrt dar. Als Konsequenz kann manbei geeigneten <strong>Rahmenbedingungen</strong> erwarten, daß sich in den Städten Kooperationen undApparategemeinschaften ausbilden, um die Investitions- und Unterhaltskosten zu verringernund eine erhöhte Geräteauslastung zu erreichen. Eventuelle Therapieverzögerungen undKosten durch Patiententransporte werden wegen <strong>der</strong> kurzen Distanzen eher gering einzuschätzensein. Durch schnelle Datenverbindungen wird kooperatives Arbeiten(Telekooperation), z. B. zwischen radiologischen Abteilungen eines Krankenhausverbundes,


erleichtert. In den bevölkerungsschwachen Regionen werden die Zusammenschlüsse eher <strong>der</strong>Bereitstellung einer guten Patientenversorgung bei geringem Personalstand und damit demErhalt <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit dienen, beispielsweise durch Einrichtung gemeinsamerBereitschaftsdienste o<strong>der</strong> Inanspruchnahme von Spezialistenkonsultationen an den Zentren.Tabelle 3 zeigt die grundsätzliche Eignung technologischer Prinzipien für eine Auswahl vonEinsatzgebieten (99). Die <strong>Teleradiologie</strong> wird aber erst dann breitflächig eingesetzt werden,wenn im Rahmen <strong>der</strong> finanziellen Möglichkeiten die orts- und anwendungsspezifischenAnfor<strong>der</strong>ungen erfüllt sind, die sich im wesentlichen auf die folgenden Kategorien beziehen(3,12,40,70,100,101,110):- Funktionsumfang des Systems- Geschwindigkeit des Systems- Anschlußmöglichkeiten des Systems- praktische Verfügbarkeit im Arbeitsablauf5. Rechtliche, wirtschaftliche und berufspolitische <strong>Rahmenbedingungen</strong>5.1 Rechtliche <strong>Rahmenbedingungen</strong>Von rechtlich-medizinischer Seite aus müssen einerseits das geltende Recht in einer neuenSituation interpretiert und an<strong>der</strong>erseits eine Überarbeitung o<strong>der</strong> Ergänzung von Gesetzen,Verordnungen und Richtlinien in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit neuen Technologien gefor<strong>der</strong>twerden (2,8,13,14,17,39,40,53,72,84,88,97,98,103,106,114). Umsetzung von Anfor<strong>der</strong>ungendes Datenschutzes un <strong>der</strong> Ärztlichen Schweigepflicht ist bisher nur in wenigen Projektenverwirklicht (6,13,32,34,67,74,83,91,114). Eine Zusammenarbeit von Rechtsexperten undÄrztevertretern ist dringend erfor<strong>der</strong>lich, um die Gewährleistung von Facharztstandard undStrahlenschutz, Einhaltung <strong>der</strong> Berufsausübungsordnung und <strong>der</strong> Datenschutzanfor<strong>der</strong>ungensowie Klärung <strong>der</strong> Haftung zu erreichen bei− Indikationsstellung, Methodenfestlegung und Anordnungskompetenz,− Untersuchungsüberwachung,− Datenübertragung und Befundung,− Dokumentation und Befundübermittlung,− Archivierung.5.2 Abrechnungs- und FinanzierungsfragenNeben den berufspolitischen Umwälzungen ergeben sich durch die <strong>Teleradiologie</strong>gravierende Fragen bzgl. Abrechnung, Finanzierung, Gebühren- und Vertragsrecht sowieWirtschaftlichkeit (4,9,13,25,35,46,48,50,59,62,75,87,92,94,104). Weil in den USA<strong>Teleradiologie</strong>anwendungen mehrheitlich, auch von den Kostenträgern, als positiv angesehenwerden, z. B. die Versorgung von abgelegenen Gebieten ohne Radiologen vor Ort o<strong>der</strong>Expertenkonsultationen zur Diagnoseunterstützung, werden sie vielerorts bezahlt. InDeutschland existieren dagegen bisher keine spezifischen telemedizinischenAbrechnungsziffern (23). Abrechenbar sind <strong>der</strong>zeit - je nach Einzelfall - allenfalls Konsiliaro<strong>der</strong>Gutachtertätigkeiten. Immer gelten aber die Bedingungen zur persönlichenLeistungserbringung, eines persönlichen Arzt-Patienten-Kontaktes o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Standortgebundenheit (23). Die anwendbaren Leistungen sind darüberhinaus entwe<strong>der</strong> zugering bewertet o<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>n eine über den üblichen Umfang in <strong>der</strong> Telemedizinhinausgehende und damit eigentlich unnötige Leistung. De lege lata kann das Gebührenrechtdamit die vielfältigen Möglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong> nur sehr unvollkommen erfassen (23).


5.2.1 Persönliche Leistungserbringung (Grundsatz)Unsere ärztliche Rechtsordnung (Berufsordnung, SGB V, vertragsärztliches Zulassungsrecht,die zivilrechtlichen Bestimmungen über den Arztvertrag und die Gebührenordnungen) gehtvom Grundsatz <strong>der</strong> persönlichen Leistungserbringung aus (23,98). Dies gilt im gesamtenambulanten Bereich, aber auch im stationären Wahlleistungsbereich, also demNebentätigkeitsbereich <strong>der</strong> Krankenhausärzte mit Liquidationsrecht. Dieser Grundsatzbedeutet als Regelfall: Leistungserbringung- durch den Einzelarzt- in <strong>der</strong> Praxis- beides in Bezug auf die vollständige Leistung.Als Leitbild gilt also <strong>der</strong> Arzt, <strong>der</strong> in seiner Praxis allein wirkt und seine gesamte Tätigkeit selbst verantwortet.Das ergibt sich auch daraus, daß die ambulante gemeinsame Tätigkeit mehrerer Ärzte rechtlich nach wie vor denAusnahmetatbestand darstellt und <strong>der</strong> Genehmigung bzw. <strong>der</strong> Anzeige an die Selbstverwaltungskörperschaftenbedarf (23). Generell gelten die aufgezeigten Vorschriften unterschiedslos sowohl für den praktischen (Land)arztals auch die Großgerätepraxis mit zahlreichen Partnern.In den Methodenfächern wie <strong>der</strong> Radiologie, <strong>der</strong> Nuklearmedizin, <strong>der</strong> Strahlentherapie, aber auch im Labor, diesämtlich auch durch einen hohen apparativen Einsatz gekennzeichnet sind, zeigt sich beson<strong>der</strong>s deutlich, daßdieses Leitbild unzweckmäßig ist. Gerade hier sind die Vorteile größerer Einheiten offensichtlich. These istsogar: In diesen Fächern ist eine Einzeltätigkeit wirtschaftlich nicht mehr möglich, da im Zeichen immerknapper werden<strong>der</strong> Resourcen nicht mehr finanzierbar (23).5.2.2 Anwendung in <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>Rechtliche <strong>Rahmenbedingungen</strong> grenzen damit den Spielraum <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong> erheblich ein, wenn diese dazugenutzt werden soll, durch Überbrückung <strong>der</strong> räumlichen Entfernungen zu einer echten Arbeitsteilung bei <strong>der</strong>radiologischen Leistungserbringung zu kommen, indem z. B. ein Radiologe “vor Ort” den Patienten betreut undein an<strong>der</strong>er die Befundleistung übernimmt (sog. Leistungssplitting) (23). Darunter soll hier die Teilung <strong>der</strong>grundsätzlich einheitlichen ärztlichen Leistung in Einzelbestandteile verstanden werden, die jede für sich keinevollständige radiologische Leistung darstellen.Dagegen treten dann geringere rechtliche Probleme auf, wenn dieser technische Fortschritt in<strong>der</strong> Radiologie zum Meinungsaustausch o<strong>der</strong> als zusätzliche Maßnahme eingesetzt wird, alsofür eine second opion, das Konsil etc.. Auch im stationären Sektor außerhalb desWahlleistungsbereichs stellt sich das Problem nicht in <strong>der</strong> gleichen Schärfe, da die ungeteilteLeistungserbringung hier nicht Voraussetzung für die Kostenübernahme <strong>der</strong> Kostenträger ist(23).Dabei muß man sich vor Augen halten, daß in den nächsten Jahren ein verstärkter internationaler Wettbewerbgerade im teleradiologischen Bereich zu erwarten ist. Je eher sich die Radiologen darauf einstellen, umsowirksamer kann die neue Technik aufgrund <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit und Qualität <strong>der</strong> medizinischen Versorgungin Deutschland zum Vorteil <strong>der</strong> deutschen Radiologie und vor allem <strong>der</strong> Patienten genutzt werden.Ärztliche Kooperationen (Geltendes Recht)Der Grundsatz <strong>der</strong> persönlichen Leistungserbringung gilt grundsätzlich auch bei ärztlicher Zusammenarbeit. Nurin den Berufsausübungsgemeinschaften kommt <strong>der</strong> Arztvertrag mit allen Praxispartnern zustande, in denKostengemeinschaften - ebenso wie in <strong>der</strong> Einzelpraxis - dagegen nur mit dem einzelnen Arzt / Gesellschafter(23).Praxissitz, Nie<strong>der</strong>lassungDie Ausübung <strong>der</strong> ambulanten ärztlichen Tätigkeit ist an die Nie<strong>der</strong>lassung in eigener Praxis gebunden (§ 17MBO-Ärzte neu) (23). Vertragsarztrechtlich erfolgt die Zulassung für den Vertragsarztsitz (§ 24 Ärzte-ZV). Andiesem Ort ist die Praxis auszuüben.


Ausnahmen davon sind:• Die Zweigpraxis (§ 18 Abs. 1 MBO-Ärzte): Im Zeichen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Überversorgungstendenzen ist dieGenehmigungspraxis restriktiv.• Ausgelagerte Praxisräume (§ 18 Abs. 2 MBO-Ärzte neu): Nach dieser Vorschrift sind Untersuchungs- undBehandlungsräume ausschließlich für spezielle Untersuchungs- o<strong>der</strong> Behandlungszwecke zumNie<strong>der</strong>lassungsort in “räumlicher Nähe” zur Praxis zulässig, wie z. B. ein Kooperationsstandort MRT amKrankenhaus.Ausnahmeregelung § 15 Abs. 3 Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä)Eine Ausnahme von den Grundsätzen gem. Ziffer 4. macht § 15 Abs. 3 BMV-Ä in Bezug aufgerätebezogene Untersuchungsleistungen, wozu radiologische Leistungen gehören (23).Danach gilt eine solche Leistung auch dann als eigene, wenn sie nach fachlicher Weisungentwe<strong>der</strong> durch einen <strong>der</strong> Ärzte persönlich in seiner Praxis o<strong>der</strong> in einer gemeinsamenEinrichtung durch einen gemeinschaftlich beschäftigten angestellten Arzt gemäß deneinschlägigen Bestimmungen <strong>der</strong> Ärzte-ZV erbracht wird (sog. “beziehbare Leistung”). DieseVorschrift gilt als Regelung <strong>der</strong> Vertragspartner <strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung nur in <strong>der</strong>GKV, also z. B. nicht in privatärztlichen, berufsgenossenschaftlichen o<strong>der</strong> sonstigenBereichen.LokalisationsgebotAlle Kooperationen nach geltendem Recht, auch die “Leistungserbringungsgemeinschaft gem. § 15 Abs. 3BMV-Ä, setzen die Leistungserbringung an einem Ort (mit den engen obengenannten Ausnahmen) voraus, vgl.die Formulierung zum Leistungsort: “in seiner Praxis o<strong>der</strong> in einer gemeinsamen Einrichtung”. § 15 Abs. 3BMV-Ä schafft also gesicherte Erleichterungen nur in personeller Hinsicht (23).Gesundheitspolitische EntwicklungenEs bleibt abzuwarten, ob durch die anstehende Gesetzgebung (“Gesundheitsreform 2000”) die angekündigtenverbesserten Voraussetzungen für neue Kooperationsformen auch <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong> zugute kommen und neueChancen eröffnen.5.3 Kosten-Nutzen-AnalysenBei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong> unter Kosten-Nutzen-Abwägungen fallen bestimmte Einsparmöglichkteitenwie <strong>der</strong> Wegfall von Transportkosten in <strong>der</strong> neurochirurgischen Versorgung sofort auf(43,45). Für eventuelle Verhandlungen mit den Krankenkassen müssen dabei aber die Vorhaltekosten, z. B. fürRettungshubschrauber, beachtet werden. Die Überzeugungskraft von Studien zur Kosten-Nutzen-Analyse leidetmeist darunter, daß die in DM-Beträgen auch kurzfristig nachweisbaren Faktoren für viele <strong>Teleradiologie</strong>-Szenarien in Deutschland nicht zu einem positiven Ergebnis führen, aus qualitativen und rechtlichen GründenVorbehalte gegenüber kostengünstigen Konstellationen existieren o<strong>der</strong> Faktoren wie Organisationsverbesserung,Liegezeitverkürzung o<strong>der</strong> verbesserte Diagnostik nur langfristig und aufwendig zu bestimmen sind (s. Tab. 4)(9,25,48,50,56,58,62,87,94,104). In einer bereits 1996 durchgeführten Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener<strong>Teleradiologie</strong>-Szenarien mit dem KAMEDIN-System zeigte sich, daß auch allein auf Basis <strong>der</strong> harten(kurzfristig nachweisbaren) Kosteneinsparungen sich die <strong>Teleradiologie</strong> unter bestimmten Bedingungen lohnt(12,62,104).5.4 Zusammenfassen<strong>der</strong> berufspolitischer Standpunkt1. Die meisten <strong>Teleradiologie</strong>anwendungen unterstützen die Qualität <strong>der</strong>Patientenversorgung sowie von Forschung und Lehre, insbeson<strong>der</strong>e durch vereinfachte,schnellere und umfassen<strong>der</strong>e Bereitstellung medizinischer Informationen. Bei Einsatz <strong>der</strong><strong>Teleradiologie</strong> zur Kostensenkung darf die Qualität <strong>der</strong> Patientenversorgung nicht sinken.


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Abbildungen und TabellenTabelle 1 Kurzzusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse und Anwen<strong>der</strong>meinungen zur<strong>Teleradiologie</strong> in <strong>der</strong> ANARAD-Studie1. Hoher Telekommunikationsstandard ist bereits heute in <strong>der</strong> Radiologie vorhanden:- ISDN: 75 %- Internet: 49 %- DICOM 3: 30 %2. Ein guter Informationsgrad zur <strong>Teleradiologie</strong> ist im Frühjahr 1997 noch wenig verbreitet:- Universitäten: 60 %- Praxen: 48 %- Krankenhäuser: 43 %3. Der persönlicher Bedarf an telemedizinischen Anwendungen in naher Zukunft besteht für:- Notfallkonsultationen 71 %- Hintergrunddienst 61 %- Expertenkonsultationen 60 %- Befundübermittlung 59 %- Demonstrationen 55 %- Qualitätssicherung 53 %- Bildtransfer 46 %4. Gründe für die Zurückhaltung bei <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>:- Kosten: 80 %- Fehlende Standards: 45 %- Rechtliche Unsicherheit: 29 %- Keine Geräteanbindung: 16 %- Befürchtete Gefahren durch:Arbeitsplatzreduktion 44 %internationalen Wettbewerb 24 %Qualitätsverlust 20 %5. Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>Teleradiologie</strong>systeme betreffen:- Systemstabilität 96 %- Bild- / Befundzuordnung 96 %- Standardisierung 93 %- Bildqualitätoptimierung 93 %- Datensicherheit 91 %- Datenschutz 78 %6. Bei <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>einführung sollte Wert gelegt werden auf:- aktive Mitgestaltung <strong>der</strong> Radiologen 94 %- Kosteneinsparungen 94 %- Optimierung von Arbeitsabläufen 91 %- Verbesserung <strong>der</strong> Patientenversorgung 85 %


- Stärkung des Fachgebiets Radiologie 79 %- Schnelle Umsetzung regionaler Projekte 76 %- Integration in die Telemedizin 67 %- Erstellung eines <strong>Teleradiologie</strong>konzeptes 63 %- Zusatzeinnahmen 27 %7. Nutzungshäufigkeit bestehen<strong>der</strong> Systeme:- Häufigkeitsmaximum (Median) bei 1 mal pro Woche zu Bereitschaftsdienstzeiten- Mehrere Systeme werden 5 mal und mehr in <strong>der</strong> Woche eingesetzt.- Sitzungsdauer von weniger als 10 Minuten bis über 20 Minuten- Transfer von durchschnittlich 20 Bil<strong>der</strong>n pro Fall- Durchschnittliche Übertragungszeit pro Fall: 14 MinutenTabelle 2: Einsatzgebiete <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>I. KonsultationA. NotfallkonsultationB. ExpertenkonsultationII. Klinische Kommunikation und kooperatives ArbeitenA. Klinische Demonstration und DiskussionB. Bild- und Befundverteilungsservice für an<strong>der</strong>e FachgebieteC. Bildverteilung für Kooperationen und ApparategemeinschaftenD. Bereitstellung radiologischer KenntnisseE. Liveübertragung radiologischer Tätigkeiten (z. B. Interventionen)III. Sonstige EinsatzgebieteA. Weiter- und FortbildungB. Zugang zu Hochtechnologie und ForschungC. Anschluß an ReferenzdatenbankenD. Technische QualitätssicherungE. Produktsupport und -wartung, KompetenzzentrenF. Externe ArchivierungTabelle 3 Eignung <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>prinzipien für die unterschiedlichen EinsatzgebieteOffline -Online - VideokonferenzKommunikation KommunikationNotfallkonsultation + ++ +Expertenkonsultation ++ ++ +Demonstration / Diskussion - ++ +Bild- und Befundverteilung ++ 0 0Radiologische Befundung + + +Weiter- und Fortbildung + ++ +Zugang zu Forschung ++ + 0Techn Qualitätssicherung ++ + -Produktsupport + 0 ++++ = sehr gut geeignet+ = geeignet0 = unnötig- = ungeeignet


Tabelle 4 Kosteneinsparungspotentiale in <strong>der</strong> <strong>Teleradiologie</strong>Kosteneinsparungen durch:− Filmkostenreduktion− Senkung des Versandmaterialverbrauchs− Verringerung <strong>der</strong> Wegekosten und des Zeitaufwands für Radiologen− Reduzierung von Transportkosten− Vermeidung von Untersuchungen durch verbesserte Diagnose(planung)− Reduktion von Warte- und Suchzeiten, Organisationsmanagement− höhere Auslastung von Geräten− Verkürzung <strong>der</strong> Befundungszeit− verkürzte LiegezeitenZusätzliche Einnahmen durch:− Leistungsausweitung durch gehobenes Image und verbesserten Service− Einnahmen für teleradiologische LeistungenIn Geldwerten schwer o<strong>der</strong> nicht bestimmbare Vorteile:− digitaler Bildtransfer für Therapieplanung und -durchführung (z.B. für Strahlenthera-pieplanung undNeuronavigation)− Organisationsoptimierung (Geräte-, Personal-, Raummanagement)− verringerter Bildverlust und kontinuierliche Verfügbarkeit <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>− Synergien mit PACS− Reduktion <strong>der</strong> Strahlenbelastung− schnellere und verbesserte Diagnosestellung− Patientenzufriedenheit− positive Imagewirkung− Unterstützung <strong>der</strong> Wissenschaft, Lehre und Weiterbildung− Verknüpfung mit Qualitätssicherung und Referenzdatenbank− Fernbefundung an Originaldaten mit Bildbearbeitungsmöglichkeiten− haftungsrechtliche Absicherung− Kontakte und Verträge mit Industrie

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