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Auf dem Weg zu einer Kartographie der Literaturübersetzung ... - Petra

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Ceatl _ Ausbildung <strong>zu</strong>m Literaturübersetzen41––Schließlich gibt es Län<strong>der</strong> ohne universitäre Ausbildungsangebote <strong>zu</strong>m LÜ.Diese Unterschiede erklären sich <strong>zu</strong>m einen aus <strong>dem</strong> kulturellen Kontext und den jeweiligenverlegerischen Traditionen des Landes, <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en aus den verschiedenartigen Umset<strong>zu</strong>ngendes Bologna-Abkommens. Nicht <strong>zu</strong> vergessen sind die Statusunterschiede <strong>der</strong> einzelnen Sprachenauf <strong>dem</strong> Markt <strong>der</strong> LÜ.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zwei Arten von Bildungsabschlüssen gibt: diejenigen,die explizit eine Spezialisierung auf <strong>dem</strong> Gebiet des LÜ erwähnen und an<strong>der</strong>e, die trotzeiniger LÜ-Bestandteile in <strong>der</strong> Ausbildung nicht darauf hinweisen.Situation <strong>der</strong> Sprachen im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung <strong>zu</strong>m LÜBei <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Ausbildungsgänge, wird das LÜ ausgehend von <strong>einer</strong> o<strong>der</strong> mehrererFremdsprachen (B + C + …) in die Muttersprache (A) vorgenommen.Fest<strong>zu</strong>stellen ist, dass <strong>der</strong>zeit die am häufigsten unterrichtete Ausgangssprache das Englischeist (in nicht-anglophonen Län<strong>der</strong>n). Hinsichtlich <strong>der</strong> zweiten gewählten Fremdsprache (C)zeigt sich gemäß <strong>dem</strong> kulturellen Kontext und <strong>der</strong> geographischen Lage eine Zunahme beimSpanischen sowie eine Abnahme beim Französischen und Deutschen. Seit mehreren Jahrenzeigt sich an einigen Universitäten auch ein <strong>zu</strong>nehmendes Interesse am Arabischen, Chinesischen,Japanischen und Russischen.Das Interesse an <strong>einer</strong> Vielzahl an<strong>der</strong>er Sprachen ist jedoch sehr klein, wodurch die Gegenseitigkeitdes literarischen Austauschs eingeschränkt und die Kenntnis einiger Kulturen behin<strong>der</strong>twerden könnte.Die Dozenten und Ausbil<strong>der</strong>Die für das LÜ <strong>zu</strong>ständigen Lehrenden haben unterschiedliche Profile. Theoretische Ausbildungseinheiten(Geschichte und Theorie <strong>der</strong> LÜ) werden von Philologen vermittelt, die oftmalsnicht selber als Literaturübersetzer tätig sind. Praktische Einheiten werden manchmal von erfahrenenÜbersetzern mit guten Kontakten in die Verlagswelt geleitet. Da das LÜ im Allgemeinennicht als wissenschaftliche Arbeit angesehen wird, bleibt <strong>der</strong> Status des Literaturübersetzersim universitären Rahmen problematisch. Die Art <strong>der</strong> Zusammenarbeit geht von Anstellungen inVollzeit und Teilzeit bis <strong>zu</strong>r ehrenamtlichen Tätigkeit.Zur Vermittlung von Wissen hinsichtlich <strong>der</strong> Verlagspraxis, des rechtlichen Status <strong>der</strong> Literaturübersetzerund des Urheberrechts greifen nur sehr wenige Universitäten auf hauptberuflicheLiteraturübersetzer <strong>zu</strong>rück.Universitäre Studiengänge und LehrinhalteIn den drei Arten von Ausbildungsgängen (siehe <strong>Auf</strong>listung unter A) werden die folgendenLehrinhalte vermittelt:1 und 2:– – a) als Pflichtkurse: Sprachwissenschaft, Literatur <strong>der</strong> Zielsprache, Literaturtheorie undTheorie des LÜ, Geschichte des LÜ, Methodik des LÜ, sowie in einigen Fällen: Einführungin die Verlagspraxis und kreatives Schreiben in <strong>der</strong> Muttersprache– – b) <strong>zu</strong>m Studium <strong>der</strong> Ausgangssprachen: Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft,Geschichte und Kultur des Landes; Rezeption <strong>der</strong> übersetzten Literatur im Zielkontext– – c) Seminare, im Allgemeinen unterteilt nach folgenden Genres: Prosa, Lyrik, Drama undaudio-visuelle Medien (seit einigen Jahren <strong>zu</strong>nehmend verbreitet).

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