Auf dem Weg zu einer Kartographie der LiteraturÃ¼bersetzung ... - Petra

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34PETRA _ Auf dem Weg zu einer Kartographie der Literaturübersetzung in Europaanlagen
Cecilie Cave _ Die Europäische Kommission fördert literarische Vielfalt35Die Europäische Kommissionfördert literarische VielfaltDie Übersetzung von Literatur kann auf zweierlei Art sehr dazu beitragen, die Ziele der EuropäischenUnion im Bereich der Förderung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt, die in den Artikeln 3 und167 des EU-Vertrages festgelegt sind, zu erreichen. Zum einen ermöglichen Literaturübersetzungendie Zugänglichkeit und Lektüre großartiger literarischer Werke in allen Sprachen, die Teil des gemeinsamenkulturellen Erbes sind. Zum anderen bieten Literaturübersetzungen die Möglichkeit, zur nationalenund regionalen Vielfalt beizutragen, indem die literarische Kultur aller Mitgliedstaaten weiterverbreitet wird und so von mehr Menschen gelesen und angenommen werden kann. Darüber hinausstellen sie eine der wichtigsten Grundlagen für die Förderung der Verbreitung kultureller Arbeiten dar.Das Programm „Kultur“ (2007 - 2013) der Europäischen Union umfasst den Bereich der Förderungliterarischer Übersetzungen mit dem Ziel, eine möglichst große Verbreitung der literarischenArbeit in den europäischen Sprachen zu erreichen. Mit einem Budget von über 3 MillionenEUR pro Jahr unterstützt die EU die Übersetzung von Büchern aus und in die Amtssprachenaller EU-Staaten sowie die offiziellen Sprachen der anderen Länder, die ebenfalls an diesemProgramm teilnehmen. Seit dem Beginn des Programms im Jahr 2007 wurden Übersetzungenvon über 2000 literarischen Werken für über 11 Millionen EUR gefördert. Beihilfen von 2000 bis60000 EUR stehen für Verlage und Verlagsgruppen für die Übersetzung aller belletristischenFormen (Lyrik, Roman, Erzählung, Comic, Drama usw.) zur Verfügung. Das übergeordnete Zielder Förderung literarischer Übersetzungen ist die stärkere Verbreitung europäischer Literatur.Doch werden in dem Programm beispielsweise auch öffentliche Förderungen durch Beihilfengeleistet, wodurch letztlich die finanziellen Bedenken und Risiken verkleinert werden, die europäischeVerlage bei der Herausgabe ausländischer Autoren haben.Ebenfalls Teil des EU-Programms „Kultur“ ist der Literaturpreis der Europäischen Union, der2009 mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, die Vielfalt der europäischen Belletristik herauszustellen,die ausgewählten Autorinnen und Autoren außerhalb ihres Heimatlandes bekannt zumachen, einschließlich der Übersetzung ihrer Werke, und allgemein zur Förderung der internationalenVerbreitung von Literatur beizutragen. Er ist insofern einzigartig, da mit ihm Autorinnenund Autoren aus vielen unterschiedlichen Ländern in vielen verschiedenen Sprachen ausgezeichnetwerden können. Das Bewerbungsverfahren steht den 36 Ländern offen, die in das EU-Programm „Kultur“ eingebunden sind. Im Jahresturnus nominieren nationale Jurys in jeweils 12teilnehmenden Ländern die Siegerautoren, sodass alle beteiligten Länder im Laufe von drei Jahreneinmal zum Zuge kommen. Die Preisträger werden im Rahmen der Frankfurter Buchmessebekanntgegeben und jedes Jahr im November bei einem Festakt in Brüssel geehrt.Damit seit 2010 Preisträger in so vielen Sprachen wie möglich gefördert werden können, wurdendurch das Programm „Kultur“ 19 der 23 Autoren in 12 Sprachen übersetzt, darunter Bulgarisch,Italienisch, Tschechisch und Slowenisch. Die Arbeit der irischen Preisträgerin aus dem Jahr2009 Karen Gillece wurde beispielsweise in die Sprachen Kroatisch, Ungarisch, Litauisch und Polnischübersetzt. Der Text „De Bewaker“ (Der Parkwächter) von Peter Terrin, belgischer Preisträgeraus 2010, ist jetzt in Bulgarisch, Tschechisch, Ungarisch und Serbisch erhältlich.
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