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Oldenburger-Landesturnier 2015

Sonderausgabe Juli: Oldenburger-Landesturnier 2015

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mich durchfuhr das pure Glück“,<br />

strahlt Ina rückblickend. „Das Pony<br />

schüttelte mich zwar ab, aber das<br />

spielte keine Rolle. Für mich hatte<br />

sich eine Tür aufgetan.“<br />

Ina nahm Reitstunden, sie war<br />

eine gelehrige Schülerin, aber<br />

keine begeisterte. Die militärische<br />

Disziplin des Unterrichts<br />

ging ihr ziemlich schnell auf die<br />

Nerven. Sie hörte mit dem Reiten<br />

auf, machte eine Ausbildung zur<br />

Erzieherin und zog von der Wesermarsch<br />

nach Portsloge in eine<br />

Frauen-WG. Hier erfüllte sie sich<br />

ihren Traum und kaufte sich ihr<br />

erstes Pony, Jasper. „Mit ihm wollte<br />

ich alles anders machen, und<br />

das tat ich auch.“ Ina baute einen<br />

offenen Stall, las alternative<br />

Pferdebücher und entwickelte ihren<br />

eigenen Stil im Umgang mit<br />

Pferden. „Alles, was Jasper und ich<br />

zusammen taten, war von Respekt<br />

geprägt“, sagt sie. Sie entdeckte<br />

das Westernreiten für sich, eine<br />

Anfang der 1990er Jahre noch<br />

neue Schule in Deutschland. Man stellt sich Sporen<br />

und rauchende Colts vor. Ina lacht. „Nein, nein,<br />

eher das Gegenteil.“ Die Schulung des Pferdes<br />

beginnt am Boden, „auf Augenhöhe“, erzählt sie.<br />

„Das Pferd spürt, dass ich die Person bin, die es<br />

schützt und führt.“<br />

Ina Ruschinski hat viele Jahre Reitkurse gegeben,<br />

aber davon hat sie sich verabschiedet. Das<br />

moderne Westernreiten wurde ihr zu drillhaft,<br />

dafür entdeckte sie die barocke Reitweise und<br />

nahm sich daraus die tänzerischen Elemente. Sie<br />

begann zu schreiben, zunächst Pferdebücher für<br />

Kinder, sechs Titel sind es insgesamt. Ihre Bücher<br />

für Erwachsene haben einen stark spirituellen<br />

Kern. „Was sind Pferde für uns, was sind wir für<br />

sie?“, sind Grundsatzfragen, die sie sich auch heute<br />

noch immer wieder stellt.<br />

Seit 1994 arbeitet Ina Ruschinski hauptberuflich<br />

auf dem Abenteuerspielplatz der Stadt Oldenburg<br />

in Eversten, ein Riesengelände, auf dem<br />

sich Kinder in der Schmiede, an der Kletterwand<br />

oder im Garten ausprobieren können. Ina betreut<br />

die Ponygruppe. „Die Kinder lernen reiten, aber<br />

im Vordergrund steht etwas anderes.“ Sich trauen<br />

lernen, Furcht abbauen, Verantwortung für ein anderes<br />

Lebewesen übernehmen, sich dennoch frei<br />

fühlen, weiter gehen. n<br />

Fotos: Lübbers<br />

An unseren Rasen<br />

lassen wir nur Profis.<br />

INITIATIVE<br />

WEIDEHALTUNG<br />

rasteder rundschau | 19

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