Oldenburger-Landesturnier 2015
Sonderausgabe Juli: Oldenburger-Landesturnier 2015 Sonderausgabe Juli: Oldenburger-Landesturnier 2015
Ina Ruschinski mit Emmi und Felek Die Pferdeskulpturen hat Ina selbst gefertigt Pferde mit Flügeln Ina Ruschinski ist Westernreiterin, Reitpädagogin und Buchautorin. Ihre Antriebsfeder ist die tiefe Zuneigung zu Pferden. Achtsamkeit mit dem Tier steht für sie im Vordergrund. Von Britta Lübbers | Wer zu Ina Ruschinski nach Hankhausen unterwegs ist, kann sich eigentlich nicht verfahren. Die Hauseinfahrt wird von zwei großen, weißen Pferdeköpfen aus Betonstein flankiert. Schön sehen die kunstvoll stilisierten Tiere aus, erhaben. Der edle Eindruck wird etwas abgemildert durch zwei rote Flatterbänder, die ihnen lustig um die Ohren wehen. „Gestern hatte Anne Geburtstag, da haben wir gefeiert“, lacht Ina. Seit knapp zwei Jahren wohnt sie mit ihrer Lebensgefährtin und deren Sohn, mit den Pferden Emmi und Felek, der Katze Maja und dem Hund Flocke auf dem Land in Rastede. Drei Jahre hat das Paar eine Bleibe gesucht, jetzt stimmt alles. Die Tiere haben Platz, die Menschen auch. Flocke, eine muntere Zwergpudelmischung, begrüßt den Gast. Drinnen gibt es Kaffee, Kekse und jede Menge Geschichten. Denn Ina Ruschinski hat viele Talente, und sie geht ihnen allen nach. Sie ist Reitpädagogin, Westernreiterin, Autorin und seit kurzem Bildhauerin. Die Pferdeskulpturen haben Anne und sie selbst entworfen und umgesetzt. Es gibt Pferde aus Ton und aus Holz, im Haus und im Garten, geflügelte Pferde und die alte Rosinante hinter der Tür, die ebenfalls ein Federkleidchen trägt. „Sicher, man kann auch ohne Pferde leben – ich kann es nicht“, hat Ina in der Einleitung zu ihrem jüngsten Buch „Reiten als Spiegel der Seele“ geschrieben. Ihre Liebe zu Pferden begann früh. Ina war knapp vier Jahre alt, als ihre älteste Schwester sie mit auf eine Weide nahm und dort kurzerhand auf ein grasendes Pony setzte. „Ich kann es auch heute noch nicht anders sagen, www.oeffentlicheoldenburg.de 18 | rasteder rundschau
mich durchfuhr das pure Glück“, strahlt Ina rückblickend. „Das Pony schüttelte mich zwar ab, aber das spielte keine Rolle. Für mich hatte sich eine Tür aufgetan.“ Ina nahm Reitstunden, sie war eine gelehrige Schülerin, aber keine begeisterte. Die militärische Disziplin des Unterrichts ging ihr ziemlich schnell auf die Nerven. Sie hörte mit dem Reiten auf, machte eine Ausbildung zur Erzieherin und zog von der Wesermarsch nach Portsloge in eine Frauen-WG. Hier erfüllte sie sich ihren Traum und kaufte sich ihr erstes Pony, Jasper. „Mit ihm wollte ich alles anders machen, und das tat ich auch.“ Ina baute einen offenen Stall, las alternative Pferdebücher und entwickelte ihren eigenen Stil im Umgang mit Pferden. „Alles, was Jasper und ich zusammen taten, war von Respekt geprägt“, sagt sie. Sie entdeckte das Westernreiten für sich, eine Anfang der 1990er Jahre noch neue Schule in Deutschland. Man stellt sich Sporen und rauchende Colts vor. Ina lacht. „Nein, nein, eher das Gegenteil.“ Die Schulung des Pferdes beginnt am Boden, „auf Augenhöhe“, erzählt sie. „Das Pferd spürt, dass ich die Person bin, die es schützt und führt.“ Ina Ruschinski hat viele Jahre Reitkurse gegeben, aber davon hat sie sich verabschiedet. Das moderne Westernreiten wurde ihr zu drillhaft, dafür entdeckte sie die barocke Reitweise und nahm sich daraus die tänzerischen Elemente. Sie begann zu schreiben, zunächst Pferdebücher für Kinder, sechs Titel sind es insgesamt. Ihre Bücher für Erwachsene haben einen stark spirituellen Kern. „Was sind Pferde für uns, was sind wir für sie?“, sind Grundsatzfragen, die sie sich auch heute noch immer wieder stellt. Seit 1994 arbeitet Ina Ruschinski hauptberuflich auf dem Abenteuerspielplatz der Stadt Oldenburg in Eversten, ein Riesengelände, auf dem sich Kinder in der Schmiede, an der Kletterwand oder im Garten ausprobieren können. Ina betreut die Ponygruppe. „Die Kinder lernen reiten, aber im Vordergrund steht etwas anderes.“ Sich trauen lernen, Furcht abbauen, Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernehmen, sich dennoch frei fühlen, weiter gehen. n Fotos: Lübbers An unseren Rasen lassen wir nur Profis. INITIATIVE WEIDEHALTUNG rasteder rundschau | 19
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Ina Ruschinski mit Emmi und Felek<br />
Die Pferdeskulpturen hat Ina selbst gefertigt<br />
Pferde mit Flügeln<br />
Ina Ruschinski ist Westernreiterin, Reitpädagogin und Buchautorin.<br />
Ihre Antriebsfeder ist die tiefe Zuneigung zu Pferden. Achtsamkeit<br />
mit dem Tier steht für sie im Vordergrund.<br />
Von Britta Lübbers | Wer zu Ina<br />
Ruschinski nach Hankhausen unterwegs<br />
ist, kann sich eigentlich nicht<br />
verfahren. Die Hauseinfahrt wird von<br />
zwei großen, weißen Pferdeköpfen<br />
aus Betonstein flankiert. Schön sehen<br />
die kunstvoll stilisierten Tiere aus, erhaben.<br />
Der edle Eindruck wird etwas<br />
abgemildert durch zwei rote Flatterbänder,<br />
die ihnen lustig um die Ohren<br />
wehen. „Gestern hatte Anne Geburtstag,<br />
da haben wir gefeiert“, lacht Ina.<br />
Seit knapp zwei Jahren wohnt sie<br />
mit ihrer Lebensgefährtin und deren<br />
Sohn, mit den Pferden Emmi und<br />
Felek, der Katze Maja und dem Hund<br />
Flocke auf dem Land in Rastede. Drei<br />
Jahre hat das Paar eine Bleibe gesucht,<br />
jetzt stimmt alles. Die Tiere haben<br />
Platz, die Menschen auch. Flocke,<br />
eine muntere Zwergpudelmischung,<br />
begrüßt den Gast. Drinnen gibt es Kaffee,<br />
Kekse und jede Menge Geschichten.<br />
Denn Ina Ruschinski hat viele Talente,<br />
und sie geht ihnen allen nach.<br />
Sie ist Reitpädagogin, Westernreiterin,<br />
Autorin und seit kurzem Bildhauerin.<br />
Die Pferdeskulpturen haben<br />
Anne und sie selbst entworfen<br />
und umgesetzt. Es<br />
gibt Pferde aus Ton und<br />
aus Holz, im Haus und<br />
im Garten, geflügelte<br />
Pferde und die alte<br />
Rosinante hinter der<br />
Tür, die ebenfalls ein<br />
Federkleidchen trägt.<br />
„Sicher, man kann auch<br />
ohne Pferde leben – ich<br />
kann es nicht“, hat Ina in<br />
der Einleitung zu ihrem<br />
jüngsten Buch „Reiten<br />
als Spiegel der Seele“<br />
geschrieben. Ihre Liebe<br />
zu Pferden begann<br />
früh. Ina war knapp<br />
vier Jahre alt, als ihre<br />
älteste Schwester<br />
sie mit auf eine Weide<br />
nahm und dort<br />
kurzerhand auf ein<br />
grasendes Pony setzte.<br />
„Ich kann es auch<br />
heute noch nicht anders sagen,<br />
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