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Horizonte 06 - Rudolf Steiner Schule Mayenfels

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Im Garten des Sultans<br />

Das Eurythmietheaterprojekt der 7. Klasse<br />

Als Abschluss ihrer Unterstufeneurythmie<br />

erarbeitete sich die 7. Klasse das Märchen<br />

„Im Garten des Sultans“ nach Salim Alafenisch<br />

und brachte es im Rahmen der Bizartage am<br />

7. Mai zur Aufführung.<br />

Durch ihre langjährige Eurythmieerfahrung<br />

seit der ersten Klasse haben die<br />

Schülerinnen und Schüler viele Elemente der<br />

Eurythmie kennen und beherrschen gelernt.<br />

Nun gilt es, im Rahmen eines grösseren<br />

Projektes, diese einzelnen Elemente zu einem<br />

künstlerischen Ganzen zu verbinden und charakterlich<br />

zu durchdringen. Dabei stehen der<br />

Wechsel zwischen Chorischem, Dialogischem<br />

und das Darstellen von Einzelcharakteren im<br />

Vordergrund.<br />

Ebenso erhalten die Schülerinnen<br />

und Schüler im Hinblick auf das 8. Klasstheater<br />

ein Übungsfeld, einen grösseren Bogen zu<br />

spannen und ein Stück in seiner ganzen<br />

Länge auszufüllen und innerlich zu begleiten.<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>06</strong>/7<br />

Carmen Bühlmann<br />

Ein orientalisches Märchen<br />

Der Inhalt des Eurythmietheaters der 7. Klasse<br />

Im Garten des Sultans lebten eine<br />

Palme, ein Olivenbaum und ein Weinstock.<br />

Die Palme und der Olivenbaum stritten sich<br />

mit dem Weinstock, weil er zu viel Wasser verbrauche<br />

und sich zu breit mache. Der Weinstock<br />

fand, dass sie ihre Zeit angenehmer als<br />

mit Streiten verbringen könnten und schlug vor,<br />

dass alle ihre Geschichte erzählen sollten, wie<br />

sie hierher gekommen seien.<br />

Die Palme erinnerte sich nun wehmütig,<br />

dass sie aus der fernen Wüste aus einer<br />

heiligen Oase stamme, wo sie jedes Jahr ein Beduine<br />

mit seiner Familie besucht hätte. Wenn<br />

dieser nun das grosse Loch finden würde, wo<br />

sie ausgegraben worden war, sei er sicherlich<br />

zu Tode betrübt. Der Olivenbaum erzählte,<br />

dass er vorher in einem grossen Hain gestanden<br />

habe, in den ihn sein Besitzer gepflanzt hätte.<br />

Wenn der Bauer nun merken würde, dass er<br />

fehle, würde auch er sich sicherlich auf die Suche<br />

nach ihm machen. Der Weinstock berichtete,<br />

dass sein Herr, ein wohlhabender Händler,<br />

sich immer mit seinen Freunden zum fröhlichen<br />

Umtrunk im Schatten seiner Blätter getroffen<br />

habe. Was sei ein Weingeniesser ohne seinen<br />

Weinstock.<br />

Tatsächlich machten sich der Beduine, der Bauer<br />

und der Händler auf die Suche nach ihren<br />

verschwundenen Lieblingen, und sie gelangten<br />

schliesslich alle zum Garten des Sultans und<br />

fanden ihre vermissten Pflanzen.<br />

Als der Sultan sah, wie die drei Männer die<br />

Palme, den Olivenbaum und den Weinstock so<br />

gern hatten und nicht mehr ohne sie weggehen<br />

wollten, bat er seine Frau Zahra einen Schiedsspruch<br />

zu sprechen, was mit den Männern und<br />

den Pflanzen geschehen solle. Die weise<br />

Sultana erlaubte den Männern ihre Lieblingspflanzen<br />

wieder auszugraben und an die<br />

ursprünglichen Orte zurückzubringen.<br />

Andreas Baumeister<br />

8

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