Wie das Eurythmietheater auf die Bühne kam Die Sicht der Klassenlehrerin Im November letzten Jahres sprach mich Frau Bühlmann an, um die Einzelheiten für den Abschluss der eurythmischen Unterstufenarbeit der siebten Klasse zu besprechen. Wir hatten noch kein Stück gewählt, da mussten wir schon den Aufführungstermin festlegen, denn der Terminkalender der <strong>Schule</strong> ist dicht gedrängt. Doch nachdem wir wussten, wann der Bizar stattfinden würde, beschlossen wir, mit der Eurythmieaufführung unseren Beitrag zu leisten. Die Entscheidung für die Wahl des Stückes fiel dann recht schnell und unspektakulär. Ich gab Frau Bühlmann ein Buch mit Geschichten von Salim Alafenisch und sie begeisterte sich sofort für das Märchen „Im Garten des Sultans“. Frau Bühlmann bearbeitete die Geschichte einfühlsam und stimmig für die Belange der Eurythmie. Für die Klasse folgte dann eine intensive Probenzeit, in der sie Tiefen und Höhen durchlebte. Die beiden Aufführungen ermöglichten es nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch den Zuschauerinnen und Zuschauern auf schöne Art und Weise, etwas von einer uns recht fremden Kultur empfindend mitzuerleben. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren darüber hinaus, wie erfüllend das Beherrschen der eigenen Bewegungen sein kann. Sie wurden mit zunehmendem Können in ihrer Rolle immer freier, konnten diese gestalten und sich gegenseitig nach Bedarf unterstützen. <strong>Horizonte</strong> 20<strong>06</strong>/7 Ingrid Maier-Ott Stimmen einiger Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse zum Eurythmietheater „Im Garten des Sultans“ Meine schönste Erfahrung war, dass man auch improvisieren konnte und nicht immer dieselben Gebärden machen musste. Silvan, 14 Jahre Ich fand die Aufführung und die Probezeit sehr toll, und ich war verwundert, dass die Lehrerinnen und Lehrer so viel Mühe aufbrachten. Joel, 13 Jahre Meine Rolle gefiel mir, weil sie kurz war und beim 10. Bild hatte ich eine lange Pause, das gefiel mir auch. Ich finde, dass ich meine Rolle gut gespielt habe. Ich hätte jedoch noch ein bisschen aufrechter sein dürfen. Die Probezeit war ein bisschen langweilig, weil wir die Sachen so oft wiederholten, aber das brauchte es, sonst hätten wir es nicht gekonnt. Valentin, 14 Jahre Das Lauteüben mit den Anderen war eins der Dinge, die mir am meisten Spass gemacht haben. Ich habe gelernt, dass man miteinander und aufeinander achten soll. Dass man nicht alles alleine machen kann, und dass es Geduld braucht. Nadia, 13 Jahre Am Anfang war das Üben eigentlich wie im normalen Unterricht. Dann hiess es, in drei Wochen ist die Aufführung. Welch eine Aufregung! Wir probten und probten und probten nochmals. Das Eindrückliche an der Aufführung war für mich, dass eigentlich das Lästige nur davor ist. Auf der Bühne läuft dann alles wie geschmiert. Christian, 13 Jahre Zuerst hatte ich keine Lust auf das Eurythmietheater, aber mit der Zeit war es nicht mehr so langweilig. Es war eine gute Erfahrung für mich. Ich habe viel gelernt, zum Beispiel, dass Eurythmie nicht immer langweilig sein muss, sondern auch spannend sein kann. Die Probezeiten waren manchmal hart, aber sie haben mir irgendwie trotzdem Spass gemacht. Angelica, 14 Jahre Ich finde solche Projekte gut, es macht Spass, wenn man richtig an einer Sache arbeitet. Lynn, 13 Jahre Der beste Moment für mich war, kurz vor der Aufführung hinter dem Vorhang zu stehen und zu wissen, dass der Vorhang jeden Moment aufgehen kann. Zu wissen, dass so viele Blicke auf einen gerichtet sind, war manchmal sehr anstrengend. Ich habe viel über die Eurythmie und die Arbeit und den Aufwand, den es braucht, bis man so ein Stück erarbeitet hat, gelernt. Samuel, 13 Jahre 10
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