2010 - Gfiarig
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Heimfahren von der Alm<br />
Wenn nach dem kalender der<br />
Herbst beginnt, ist es wieder<br />
soweit, dass die Almer ihrem<br />
Bergsommer Lebewohl sagen<br />
müssen und mit dem Vieh heimfahren.<br />
Kühe, Kälber, sogar Ziegen, Schafe<br />
und manchmal auch Pferde<br />
werden mit einem „Buschen“ aus<br />
Fichten oder Zirben geschmückt.<br />
Meist sind diese mit bunten Bändern,<br />
Papier- oder Plastikblumen,<br />
Spruchtäfelchen oder Bildern<br />
verziert. Ein besonderer Stolz für<br />
den Bauern aber sind die schö-<br />
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nen gestickten Glockenriemen<br />
der Kühe.<br />
Nicht immer ist der Bergsommer<br />
gut verlaufen und ein Unglück auf<br />
der Alm oder dem Hof trübt die<br />
Freude der Heimkehrer. Dann<br />
ziert nur eine schlichte Trauerschleife<br />
den Fichtenbusch der<br />
Kühe.<br />
In den letzten Jahren findet der<br />
Almabtrieb immer mehr Zuspruch<br />
bei den Gästen. Sie wollen<br />
im September oder Anfang Oktober<br />
an den Festen teilnehmen, die<br />
anlässlich der Heimkehr von der<br />
Alm veranstaltet werden. Manchmal<br />
spürt man trotz des Trubels<br />
und der vielen Zuschauer bei den<br />
Festen etwas von den ursprünglichen<br />
Gefühlen, die dieses Heimfahren<br />
begleitete – Dankbarkeit,<br />
Stolz, Freude, Fröhlichkeit, aber<br />
auch einen Funken Wehmut über<br />
das Ende eines langen, schönen<br />
Bergsommers.