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1. Reifeverlaufsprüfung 2008

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Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 1/8<strong>1.</strong> Reifeverlaufsprüfung <strong>2008</strong>18. August <strong>2008</strong>Versuchszentrum LaimburgMit Mitte August beginnen wir heuer am Versuchszentrum Laimburg wieder den traditionellenReifetest, um eine Hilfe bei der richtigen Wahl des Lesetermins zu geben. Die Probenahme erfolgtwöchentlich mit der herkömmlichen 300-Beeren-Methode.Am Montag den 18. August <strong>2008</strong> wurden die ersten acht Probenahmestellen in Terlan, Kurtinig,Salurn und Tramin auf den heurigen Reifezustand überprüft. Der Reifetest beinhaltet heuerwiederum von Beginn der Erhebungen an auch die Gehalte an hefeverwertbaren Stickstoff (HVS)der Moste der beprobten Reifetestanlagen. Die HVS-Werte ergeben sich aus der Summe von Alpha-Aminosäurestickstoff (unter Aussschluß von Prolin) und Ammoniumstickstoff.Im Interesse einer möglichst schnellen und unkomlpizierten Information bieten wir die Möglichkeit,den aktuellen Reifetest kostenlos ab Mittwoch jeder Woche auf der Webseite der Sektion Kellerwirtschaftim Versuchszentrum Laimburg abzurufen (www.laimburg.it/de/kellerwirtschaft.asp)Auf derselben Seite befindet sich demnächst auch der aktuelle Trockenreinzuchthefe-Test <strong>2008</strong>.Die Witterung im Jahre <strong>2008</strong>Norbert Paoli, Martin ThalheimerJänner: überdurchschnittlich warmDer äußerst milde Jänner des Jahres 2007 schien sich in diesem Jahr zu wiederholen. Mit einerDurchschnittstemperatur von 2° Celsius – 2,2 Grad mehr als im langjährigen Durchschnitt – warendie Verhältnisse alles andere als winterlich. Während die erste Monatsdekade noch „Normalwerte“verzeichnete, stiegen die Temperaturen im weiteren Monatsverlauf auf ein ungewöhnlich hohesNiveau. In dieser Zeitspanne lag an allen Tagen die Tagesdurchschnittstemperatur mehr oderweniger deutlich über der Null-Grad-Marke. Gegen Ende des Monats wurde bei derHöchsttemperatur sogar die 20-Grad-Grenze überschritten.


Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 2/8Frosttage – Tage an denen die 0-Grad-Marke unterschritten wird – wurden lediglich 22 verzeichnet,also wesentlich weniger als die 27 im langjährigen Mittel und auch weniger, als im warmen Jännerdes Vorjahres (24).Die Bodentemperaturen in 20 und 50 cm Tiefe waren hingegen mit 1,4 bzw. 2,2 °C nicht fern vomlangjährigen Durchschnitt. (0,9 und 2,4). Diese lagen im Jahre 07 zu dieser Zeit noch um gut einenGrad höher.Der Niederschlag war mit 46,3 mm überdurchschnittlich ergiebig (+ 11 mm) und fiel an insgesamt 8Tagen vor allem in der mittleren Monatsdekade in Form von Regen.Februar: sehr mild und trockenAuch der letzte Wintermonat bescherte uns keine strengen Wintertage. Einzig das nächtlicheAbsacken der Temperatur auf deutliche Minusgrade während der zweiten Monatsdekade erhielt sichin diesem Februar als Merkmal eines „normalen“ Wintermonats. Deshalb sammelten sich auch 21Frosttage an – Tage, an denen die Null-Grad-Grenze unterschritten wird.Die Durchschnittstemperatur war also mit 4,2 °C zwar deutlich über dem langjährigen Schnitt von3,1 °C; sie erreichte aber bei weitem nicht die 5,6 Grad des Vorjahres.Der Niederschlag war äußerst spärlich und erreichte gerade einmal 15 mm, die fast zur Gänze amMonatsanfang gefallen sind. Damit war das „Guthaben“ das sich im Jänner angesammelt hatte, auchschon wieder verpufft.Die Bodentemperatur erreichte in 20 cm Tiefe am Monatsende die 6 °C und lag auch imMonatsmittel mit 3,2 Grad um nahezu 2 Grad höher als im Durchschnitt. So ist auch der früheVegetationsbeginn nicht verwunderlich.März: durchschnittlich warm, wenig RegenDer Temperaturverlauf im März zeigte keine extremen Werte und ist insgesamt als durchschnittlichzu bezeichnen. Mit einem Mittelwert von 8,7 Grad C lag dieser Wert nur um 0,2 Grad über demlangjährigen Durchschnittswert. Trotzdem verzeichnete man 3 Frostnächte (2<strong>1.</strong>, 25. und 26. März).Der Niederschlag ist mit 19,1 mm trotz der 9 Regentage äußerst schwach ausgefallen. In einemDurchschnittsjahr fallen im März immerhin 44,7 mm an 7 Regentagen.April: ausgesprochen niederschlagsreichWar der April des Vorjahres noch geprägt von weit überdurchschnittlichen Temperaturen undgeringen Niederschlägen, so stand uns in diesem Jahr ein April mit rekordverdächtigenRegenmengen und recht mäßigen Temperaturen ins Haus. Sehr deutlich veranschaulicht dies dieStatistik der Sommertage, jene Tage also, deren Höchsttemperatur die 25°-Grad-Schwelleüberschreitet. Während man im April 2007 16 solche Tage registrierte, war in diesem Jahr kein


Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 3/8einziger Sommertag zu verzeichnen. Der Temperaturmittelwert lag mit 11,4 °C um genau einen Gradunterhalb des langjährigen Mittelwertes.Die Niederschlagsmenge erreichte in diesem Monat einen rekordverdächtigen Wert von 152,1Millimetern. Seit den Wetteraufzeichnungen an der Laimburg (1965) gab es nur ein Jahr an dem derRegenfall im April ergiebiger ausfiel, nämlich im Jahr 1989. Der langjährige Durchschnitt diesesWertes liegt bei 56,1 mm. Auch die Anzahl der Regentage war mit 15 wesentlich höher als die 9Regentage eines durchschnittlichen Aprils.Dieser rel. kühle und recht verregnete Monat hat dazu beigetragen, den anfänglichenVegetationsvorsprung deutlich einzubremsen.Mai: warm und nassNach einem sehr niederschlagsreichen April folgte auch ein regenreicher Mai. Mit 101,9 mmNiederschlag lag dieser Wert um 15 mm höher als im langjährigen Mittel. Dieser Regen verteilte sichauf 14 Regentage. Dadurch stieg der Grundwasserstand bis Ende des Monats auf einen Meter Tiefean.Trotz des vielen Regens waren auch die Temperaturwerte überdurchschnittlich. So lag der Mittelwertbei 17,4 Grad C (Durchschnitt 16,8) und die Anzahl an Sommertagen (Temperaturmaximum über 25Grad C) war mit 13 um 2 Tage höher als im langjährigen Mittel. Im Mai kumulierten sich über 205Sonnenscheinstunden und eine Gesamtglobalstrahlung von 64470 Joule/cm2, beides Werte deutlichüber dem langjährigen Durchschnitt..Juni: viel Regen und durchschnittliche TemperaturenMit 20,9 Grad C war der Juni geringfügig wärmer als im langjährigen Durchschnitt (20,1 Grad C). Dieersten beiden Dekaden des Monats waren dabei eher kühl, die dritte Dekade dagegen deutlich überdem Durchschnittsniveau. Immerhin zählte man 9 Tropentage (Maximalwert über 30 °C) und diesewurden alle in der zweiten Monatshälfte registriert.Deutlich höhere Niederschlagsmengen und Regentage als im Durchschnitt wurden heuer im Juniverzeichnet. Mit einer Regenmenge von 133,5 Litern pro Quadratmeter (= mm) und 19 Regentagenlagen beide Werte deutlich über dem langjährigen Mittel. Trotzdem erzielte die Globalstrahlung unddie Sonnenscheindauer überdurchschnittliche Werte. Die vielen Niederschläge der letzten Monatebrachten zum bisherigen Zeitpunkt einen Summenvorsprung von 127 mm auf ein Normaljahr. Nachden letzthin trockenen Jahren konnten sich so die Wasserreserven erholen.Die Gewitterneigung am Ende dieses Monats brachte einige Hagelschläge, wobei insbesondere am24. Juni im Etschtal und Bozen enorme Schäden im Obst- und Weinbau zu beklagen waren.


Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 4/8Juli: Serie überdurchschnittlicher Monatsniederschläge setzt sich fortIm Juli dieses Jahres fielen 132,9 Millimeter Niederschlag, also gut 35 Millimeter mehr als imlangjährigen Durchschnitt. Dieser Regen viel an 14 Regentagen die vor allem auf die ersten beidenMonatsdekaden konzentrierten.Seit April dieses Jahres gab es ohne Unterbrechungen überdurchschnittliche Monatsniederschläge.In der Jahreszwischensumme liegt Ende Juli der Wert bei 600 mm, 162 mm mehr als in einemDurchschnittsjahr. Dieses viele Nass hat einerseits in den Kulturen, insbesondere dem Weinbau denSchadbefall der Pilzkrankheiten (Peronospora und Oidium) stark ansteigen lassen. Andererseitshaben sich die natürlichen Wasserreserven nach fünf Jahren unterdurchschnittlicher Niederschlägeetwas erholen können.Die Durchschnittstemperatur dieses Juli war mit 21,7 Grad C relativ mäßig, leicht unterhalb deslangjährigen Mittelwertes von 22,2 Grad C. Tage, an denen die Quecksilbersäule die 30-Grad-Markeüberschritt, zählte man 10. Trotzdem summierte sich eine überdurchschnittliche Zahl anSonnenscheinstunden, nämlich 280 h (Mittelwert 245 h) und eine Globalstrahlung von 70368 J/cm²(Mittelwert 65028 J/cm²Tab. 1: Wetterdaten Mai, Juni, Juli und August <strong>2008</strong> im Vergleich.DatumLufttemperatur Niederschläge Sonnenstunden GlobalstrahlungMittelwerte (°C) (mm) (Stunden:Min. ) (J/cm 2 )April 2007 16,3 20,4 267:55 63.222April <strong>2008</strong> 11,4 152,1 191:40 44.760langjähr. MittelApril12,4(seit 1965)56,1(seit 1965)175:09(seit 1965)47.293(seit 1977)Mai 2007 18,0 80,4 253:46 64.652Mai <strong>2008</strong> 17,4 101,9 250:35 64.470langjähr. MittelMai16,8(seit 1965)86,8(seit 1965)201:24(seit 1965)57.534(seit 1977)Juni 2007 21,1 66,0 258:00 65.715Juni <strong>2008</strong> 20,9 133,5 249:40 64.236langjähr. Mittel Juni20,188,4221:5760.584(seit 1965) (seit 1965) (seit 1965) (seit 1977)Juli 2007 22,4 62,3 292:15 73.993Juli <strong>2008</strong> 21,7 132,9 279:55 70.368langjähr. MittelJuli22,2(seit 1965)97,4(seit 1965)245:55(seit 1965)65.028(seit 1977)<strong>1.</strong> bis 17.8.2007 21,3 87,2 146:55 35.772<strong>1.</strong> bis 17.8.<strong>2008</strong> 22,1 126,9 148:55 36.498


Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 5/8Situation der ReifeAndreas Sölva, Armin KoblerDurch den außergewöhnlich nassen Witterungsverlauf der Monate April, Mai, Juni und Juli (Tab. 1)befindet sich der Reifezustand (Tab. 2) in den zeitigen Lagen gegenüber dem frühen Jahr 2007 ineinem merkbar zurückliegenden Stadium von ca. 2 bis 3 Wochen . Für eine genauere Vorschau sindjedoch die Analysenwerte der mittleren und späten Lagen abzuwarten. Anlagen, welche vonHagelschlag betroffen sind, weisen einen deutlichen Reiferückstand auf.Die Zuckergradationen liegen bei den bisher geprüften Anlagen am 18.8.<strong>2008</strong> im Durchschnittum 3,8 °KMW tiefer als am 13.8.2007, während die Säurewerte um 6,9 g/L höher liegen.Tabelle 2: Analysenergebnisse für das Probedatum 18.8.<strong>2008</strong>.Wein-Reifetest <strong>2008</strong> Stichprobe Nr. 1 18.8.<strong>2008</strong>Tabelle 2: Analysenergebnisse für das Probedatum 18.8.<strong>2008</strong>.Sorte WeißburgunderHVS ZK pH GSR WSR ASRGemeinde Anlage mg/l °KMW g/l g/l g/lTerlan Eyerl 206 14,7 3,0 13,2 7,9 7,4Sorte ChardonnayHVS ZK pH GSR WSR ASRGemeinde Anlage mg/l °KMW g/l g/l g/lKurtinig Giatl 248 13,5 2,9 17,1 8,3 10,9Salurn Gemeindeteiler 332 12,0 3,0 17,6 9,1 11,7


Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 6/8Sorte RuländerHVS ZK pH GSR WSR ASRGemeinde Anlage mg/l °KMW g/l g/l g/lKurtinig Moos 236 14,9 3,0 12,5 7,6 7,3Salurn Pfatten 295 13,8 3,0 13,7 8,2 8,1Sorte GewürztraminerHVS ZK pH GSR WSR ASRGemeinde Anlage mg/l °KMW g/l g/l g/lTramin Rungg 267 11,3 3,0 15,7 9,9 9,3Tramin Maratsch 287 13,2 3,0 15,8 9,6 9,2Sorte SauvignonHVS ZK pH GSR WSR ASRGemeinde Anlage mg/l °KMW g/l g/l g/lTerlan Winkel 142 13,0 2,9 16,7 9,4 9,1


Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 7/8Abb. 1Abb. 2


Land- und ForstwirtschaftlichesVersuchszentrumLAIMBURGWEINLABORReifetest-BerichtDok. WL08Re<strong>1.</strong>docErstellt: 18.08.08Rev.Nr. 0Seiten: 8/8Abb. 3

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