RUBITEC perfekt - Ruhr-Universität Bochum
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Foto: Heike Winter<br />
1. April 1998 RUBENS 7<br />
perspicere<br />
Körperreise<br />
Für Interessenten an künstlerischer<br />
Fotografie sind die Ausstellungen<br />
im MZ seit Jahren<br />
ständiger Anlaufpunkt. Spannende<br />
Aspekte des Menschenbildes zeigt<br />
nun ab 29.4.98 eine neue Präsentation<br />
von drei Lichtbildnern/innen aus<br />
dem Arbeitsbereich Fotografie unter<br />
dem Titel „perspicere – Körperreise<br />
im 3-fach-Zoom“. Babette Sponheuer,<br />
Michael Heise und Heike<br />
Winter demonstrieren in großformatigen<br />
Fotoserien in klassischer<br />
Schwarzweißmanier, wie der Blick<br />
schöpferischer Fotografen in das<br />
menschliche Wesen eindringen<br />
kann. Michael Heise reduziert in<br />
seinen Dreiviertel-Porträts unterschiedliche<br />
Individuen in stets gleichem<br />
Aus- schnitt vor neutralisiertem<br />
Hintergrund auf ihre wesentliche,<br />
ganz eigene Ausdrucksfähigkeit<br />
und Selbstdarstellung. Anders die<br />
Aktfotos von Heike Winter; durch<br />
ungewöhnlich verfremdete Helldunkel-Gestaltung<br />
und innerbildliche<br />
Rahmen hebt sie eingegrenzte<br />
Im Sommersemester wird wieder<br />
einmal gemeinsam musiziert:<br />
Unichor und Uniorchester<br />
spielen das Requiem von Johannes<br />
Brahms. Wer dabei mitmachen möchte, sollte zu den Proben in der ersten<br />
Semesterwoche (14.-18. April) kommen. Der Chor probt dienstags von 20<br />
bis 22 Uhr im Chorprobenraum des Musischen Zentrums - MZ -, das Orchester<br />
mittwochs von 19.45 bis 22 Uhr im Theatersaal des MZ. Noten und weitere<br />
Informationen gibt es bei der ersten Probe.<br />
Maja Ellmenreich<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Pressestelle der <strong>Ruhr</strong>-<strong>Universität</strong><br />
<strong>Bochum</strong>, Leiter: Dr. Josef König,<br />
jk, (v.i.S.d.P.); Redaktion: Arne Dessaul,<br />
ad, (CvD), Dr. Barbara Kruse, bk, Thea<br />
Struchtemeier, tas, Babette Sponheuer,<br />
bsp, (Bildredaktion), Vera-B. Scheeper<br />
(Termine), Redaktionsanschrift: Pressestelle<br />
der RUB, (UV 368) 44780 <strong>Bochum</strong>,<br />
Tel. 0234/700-2830, -2930, -2133, -3999;<br />
Fax 0234/7094-136, Internet: http://<br />
www.ruhr-uni-bochum.de/pressestelle;<br />
Layout und Satz: Kremer Corporate<br />
Advertising, Tel. 0234/92282-0, Fax 0234/<br />
92282-33; Druck: Bonifatius Druck, Karl-<br />
Schurz-Str. 26, 33100 Paderborn<br />
RUBENS erscheint 9 mal pro Jahr (nicht im<br />
März, August, September) jeweils am ersten<br />
Werktag eines Monats. Redaktionsschluß<br />
ist der 15. des Vormonats. RUBENS<br />
ist kein Verlautbarungsorgan des Rektorats.<br />
Alle Mitglieder der RUB sind aufgerufen<br />
mit eigenen Beiträgen oder Leserbriefen<br />
zur Berichterstattung und Meinungsbildung<br />
beizutragen. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Die<br />
Beiträge der Redaktionsmitglieder sind<br />
durch Namenskürzel gekennzeichnet. Die<br />
Redaktion behält sich vor, Beiträge und Leserbriefe<br />
zu kürzen. Zwei mal pro Jahr erscheint<br />
als Beilage in begrenzter Auflage<br />
RUBIN – Wissenschaftsmagazin der RUB.<br />
Auflage 13.200, Preis: 0,50 DM<br />
Ausstellung im mz<br />
perspicere<br />
Körperreise<br />
mz-Musik<br />
Körperaspekte hervor und läßt andere<br />
großflächig – wie durch einen<br />
Schleier schwach verhüllt - in den<br />
Hintergrund treten. Begrenzte Körperausschnitte<br />
zeigen auch die Bilder<br />
von Babette Sponheuer; sie jedoch<br />
reduziert die menschliche Individualität<br />
auf zentimetergroße<br />
Körperbereiche, die dann allerdings<br />
in enormer Vergrößerung präsentiert<br />
werden. Stirn, Mund oder<br />
Bauchnabel dringen mit ihrer überdimensionalen<br />
Präsenz direkt in die<br />
Sinne des Betrachters.<br />
Im Gesamtkonzept der Ausstellung<br />
bewegen sich die Autoren/innen<br />
fototechnisch zunehmend und radikal<br />
auf den Menschen zu. Es bleibt<br />
den Betrachtern überlassen, mit der<br />
Emotionalität dieser Nähe umzugehen.<br />
Zur Eröffnung am 28.4.98, 19 h, sind<br />
Interessenten herzlichst ins Foyer<br />
des MZ eingeladen. Die Ausstellung<br />
ist dort werktags ganztägig bis zum<br />
10. Juni zu sehen.<br />
Felix Freier<br />
Brahms<br />
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2sp/122<br />
Spocks verschwiegenes Liebesleben<br />
Es geschieht selten, daß eine Magisterarbeit<br />
als Buch veröffentlicht<br />
wird. Die Arbeit von H. Michael<br />
Schlegel, M.A., freilich erschien dem<br />
Corian-Verlag spannend genug, um<br />
sie zu publizieren. Kein Wunder, befaßte<br />
sich Schlegel doch mit der<br />
Kultserie “Star Trek”.<br />
79 Folgen “Star Trek”, 179 Folgen<br />
“Next Gener ation”, dazu “Deep<br />
Space Nine”, “Voyager”, Spielfilme<br />
und Merchandising. Seit 30 Jahren<br />
grassiert weltweit das “Star Trek”-<br />
Fieber. Doch: Woher kommt der<br />
Kult und was unterscheidet Star<br />
Trek von anderer Science Fiction?<br />
Dies ist nur eine der Fragen, denen<br />
H. Michael Schlegel (Institut für<br />
Film- und Fernsehwissenschaft) auf<br />
der Spur war. In seinem gerade erschienenen,<br />
mit vielen Szenenfotos<br />
illustrierten Buch “Zug zu den Sternen”<br />
liefert Schlegel zudem Erkenntnisse<br />
zur deutschen Version<br />
“Raumschiff Enterprise”, die Anfang<br />
der 70er Jahre zunächst im ZDF<br />
ausgestrahlt wurde.<br />
Bei Kauf, Synchronisation und Ausstrahlungsmodus<br />
bewiesen die<br />
Mainzelmännchen, so Schlegel (der<br />
im übrigen alle 79 Folgen ausführlich<br />
per Video studierte), kein glückliches<br />
Händchen. Das Star Trek-Original<br />
besticht durch einen chronologischen<br />
Aufbau vor allem der drei<br />
wichtigsten Charaktere (Captain<br />
Kirk, 1. Offizier Spock, Doktor<br />
McCoy). Dem entsprach das ZDF in<br />
keiner Weise. Man kaufte statt dessen<br />
willkürlich zunächst 26, später<br />
nochmals 13 Folgen und sendete sie<br />
in bunter Reihenfolge; auf den Pilotfilm<br />
verzichtete man völlig. Dadurch<br />
entstandene Lücken versuchte man<br />
durch Sprüche oder “witzige” Spitznamen<br />
zu verdecken. So wird aus<br />
McCoy “Pille”, obwohl er in der Vorlage<br />
“Bones” (Knochen) heißt; Spock<br />
wird als “Spitzohr” oder “Langohr”<br />
bezeichnet - in der englischen Version<br />
geschieht dies nie.<br />
Beim Vergleich der Folge “Amok<br />
Time” mit ihrer deutschen Fassung<br />
“Weltraumfieber” entdeckte Schlegel<br />
den größten faux pas: Der erkrankte<br />
Spock bittet Kirk, zu seinem<br />
Heimatplaneten Vulkan zu fliegen,<br />
weil er ausschließlich dort kuriert<br />
werden kann. Kirk jedoch hat Order,<br />
den Planeten Altair VI anzusteuern.<br />
Im Original entspricht Kirk dem<br />
Wunsch Spocks, in der deutschen<br />
Übersetzung dagegen läßt er kaltblütig<br />
Kurs auf Altair VI nehmen.<br />
Mythos Star Trek analysiert<br />
H. Michael Schlegel:<br />
“Zug zu den Sternen. Kennen Sie<br />
Star Trek wirklich?”. Corian-Verlag<br />
H. Wimmer, Meitingen 1998;<br />
140 S., brosch., DM 29,80.<br />
Hintergrund ist der Versuch, das in<br />
“Amok Time” angedeutete Sexualleben<br />
Spocks durch vehemente Kürzungen<br />
zu verschweigen - schließlich<br />
lief die Serie im ZDF im Vorabendprogramm.<br />
Noch drastischer von Zensur war<br />
die den Nationalsozialismus behandelnde<br />
Folge “Patterns of Force” be-<br />
Diese RUBENS ist derart prall gefüllt, daß kein Platz mehr für die Termine<br />
blieb. Die April-Termine stehen allerdings im Internet: www.ruhruni-bochum.de/pressestelle/aktuell/extra.htm.<br />
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2sp/255<br />
Termine<br />
troffen. Sie wurde zunächst gar<br />
nicht synchronisiert und auch nicht<br />
von SAT 1 (der Sender erwarb Ende<br />
der 80er Jahre die Rechte und kaufte<br />
weitere 39 Folgen) berücksichtigt.<br />
Erst 1995 wurde die Episode übersetzt<br />
(“Schablonen der Gewalt”).<br />
Schlegel fand heraus, daß die Übersetzung<br />
ausnahmsweise werkgetreu<br />
geschah, daß jedoch “gerade die<br />
Übernahme des geschmacklosen<br />
Vokabulars sowie die Brutalität der<br />
Darstellung dem eigentlichen Anspruch<br />
der Serie zuwider läuft”.<br />
Zusätzlich liefert Schlegel allgemeine<br />
Einblicke zu “Star Trek”. So<br />
zeichnen sich alle Folgen durch bestimmte<br />
Handlungsmuster aus, die<br />
oft Vorbilder in erfolgreichen Fernsehserien<br />
haben: Polizeiaktionen,<br />
Charakterstudien oder Rückgriffe<br />
auf die Erdgeschichte. Eher selten<br />
stehen reine Science Fiction-Elemente<br />
im Vordergrund. ad