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Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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LESERBRIEFELiebe vor dem ersten Blick - Eindrücke einer Fahrt durch <strong>Ostpreußen</strong>Vater weckte als erster mein Interesse an <strong>Ostpreußen</strong>, das er 1932 wochenlangbereist hatte. Voller Begeisterung berichtete er immer wieder über seineEindrücke von Land und Leuten. Nach dem Krieg lernte ich aus ihrer HeimatVertriebene kennen und schätzen, Leute aus Lyck, Allenstein und Seeburg,aus Königsberg und Goldap, deren Schilderungen meine Neugier verstärkten.Als Forstmann hatte ich mit vielen Berufskollegen zu tun, die aus <strong>Ostpreußen</strong>fliehen mussten. Die überaus vielfältige Jagdliteratur und Bücher von ErnstWiechert, Marion Gräfin Dönhoff, Hans Graf von Lehndorff und Andreas Kosserttaten ein Übriges.Aber erst jetzt (<strong>2013</strong>) fand die lange geplante Reise statt, organisiert und begleitetvon meinem Freund Gottfried Hufenbach und seiner Ehefrau.Mittelpunkt unserer Fahrten mit einem Leihwagen war Allenstein (Olsztyn). DieStadt wirkt dynamisch; sie lädt ein zum Flanieren und Essen in gemütlichenGaststätten, sowohl innerorts wie an nahe gelegenen Seen. Bemerkenswertdie gute Infrastruktur und viele Gebäude, die gekonnt restauriert sind oder geraderestauriert werden. Die regelmäßigen Hinweise auf die dabei von der EUgewährte Unterstützung - die auch bei den zahlreichen Straßenbauarbeitenim ganzen Land nicht fehlen - zeigen, dass in Polen europäisch gedacht wird.Beeindruckend das Schloss mit dem darin eingerichteten Museum, in demdeutlich wird, wie verwoben deutsche und polnische Geschichte sind. Derriesige Campus der Universität ist ein prägendes Element der Stadt. Das Gebäudeder früheren Bezirksregierung in Allenstein wirkt von außen, als würdennoch immer preußische Beamte darin arbeiten. Mit Gefühlen des Respekts, jader Ehrfurcht betritt man die im ganzen Land zahlreichen, oft prächtigen Gotteshäuser.Dabei wird Geschichte auf Schritt und Tritt lebendig, verbundenmit Erinnerungen an großen Mut und Opferbereitschaft wie an unvorstellbaresLeid.Beim unserem Besuch im Haus der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheitholten sich etwa zwei Dutzend alter deutscher Frauen eine kleine finanzielleUnterstützung ab. Mir drängte sich einen Moment lang der bittereGedanke auf, ob das alles sei, was hier von Deutschland geblieben ist. Dochdas ist zu kurz gedacht. Bewegend auch, vor dem Geburtshaus von GottfriedHufenbach zu stehen, das er als noch nicht Vierjähriger mit seinen Eltern verlassenmusste. Und welch ein Zufall, dass daneben das frühere Forstamtliegt, in dem der Vater meines Freundes Heiso Tettenborn bis 1936 Forstamtsleiterwar.Die Menschen, mit denen wir im Hotel, bei Restaurantbesuchen, in Museen,Kirchen oder beim Einkaufen zu tun hatten, waren aufmerksam und freundlich.Sie blieben unvoreingenommen, auch wenn sie uns als Deutsche wahrnahmen.57

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