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Weihnachten 2013 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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der ortsfremden Flüchtlinge nicht genaufestzustellen. Es sollen 180 gewesensein.Nicht minder schwer wurden die Bewohnerdes Kreises Allenstein vonden von Anfang Februar bis April andauerndenVerschleppungen betroffen.Genaue Zahlen werden sichnicht feststellen lassen, da sich in allenGemeinden auch zahlreicheFlüchtlinge aus anderen Orten befanden.Insgesamt sollen aus der StadtAllenstein und aus dem Landkreis6.000 bis 8.000 Personen in dieSowjetunion verschleppt wordensein, von denen nur ein geringer Teil,der kaum höher als 15 Prozent seindürfte, lebend zurückkehrte.Gleich nach der Besetzung wurden inmehreren Orten sowjetische Kommandantureneingerichtet, die vor allemfür das Zusammentreiben undden Transport des Viehs und derlandwirtschaftlichen Geräte sorgten.Die deutschen Bewohner wurden registriertund, sofern sie nicht verschlepptwurden, zum Arbeitseinsatzeingeteilt. Einige Ortschaften, wiez.B. Cronau, Mokainen, Pathaunenund Schönbrück wurden im März füreinige Wochen von der gesamtenBevölkerung evakuiert und in derZwischenzeit von den Besatzungstruppenausgeplündert.Auch nach der Verwaltungsübergabean Polen blieben sowjetische Kommandosteilweise bis 1946 im Kreisgebietstationiert. Die Übernahme derVerwaltung durch Polen erfolgte inden einzelnen Gemeinden in denMonaten Mai bis August, teilweiseauch erst im September und Oktober1945. In sehr vielen Fällen wurdenortseingesessene zurückgebliebeneBewohner, die polnisch sprechenkonnten, als Bürgermeister eingesetzt.Die deutschen Bewohner wurdenzu unentgeltlichen Arbeitsleistungenherangezogen. Bereits imSommer 1945 wurden polnischeSchulen eingerichtet, der Gebrauchder deutschen Sprache verbotenund die deutschen Kinder zwangsweisezum Unterricht herangeholt.Die Ansiedlung von Polen war anfangsnur sehr gering.Von den Ausweisungen wurde nurein Teil der Bewohn er betroffen. Bereitsim Sommer wurde der größteTeil der Bewohner zur Registrierungund zur Unterschrift unter eine Urkunde,die die Anerkennung der polnischenStaatsbürgerschaft zum Inhalthatte, veranlasst. Ein Teil derBevölkerung tat das auch freiwilligaus Furcht und wegen der versprochenenVorteile. Vor allem durfte mandann auf seinem Besitz bleiben underhielt Lebensmittelzuteilungen. GrößereAusweisungstransporte wurdenzunächst im Oktober 1945 zusammengestelltund erfolgten im kleinerenAusmaße noch bis August 1946.Die Ausgewiesenen kamen durch kleineSammellager in Groß-Lemkendorf,Diwitten oder Dietrichswalde zu Fußnach Allenstein, von wo aus sie inmehrwöchigen Transporten nachBerlin und in die Sowjetzone gelangten.Die Transporte wurden unterwegsnicht verpflegt, und die Ausgewiesenenmussten sich auf denFeldern Nahrung suchen. ZahlreicheTodesfälle waren die Folge.21

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