10 Weihnachten/Neujahr 2013/14Feuer und Flamme für HolzDamit ist nicht etwa gemeint, dass man das Cheminéegut einheizt: Dominik Spengler aus Serneus, bekannt als«Cowboy», kreiert aus Leidenschaft mit Motorsägen Möbelund Figuren aus Holz.Conradin LieschEr ist ein Tausendsassa und hat schon eine Vielzahl Jobs hinter sich. «Gelernthabe ich Automech, bin aber ein begeisterter Technik-Fan», sagt ervon sich. In der Gemeinde Klosters-Serneus istDominik Spengler als Betreiber des Cowboy-Taxis bekannt. Mit seiner Familie wohnt erin einem schmucken Holzhaus im beschaulichenSerneus. Auch damit konnte er seinehandwerklichen Fähigkeiten ausleben,denn das alte Holzhaus wird nach und nachrenoviert. Das Prunkstück ist der neu erstellteKellerraum, doch dazu später mehr…Besonders bei den jungenbeliebt ist diese «gfürchigi»Figur.cMit Kettensägen und IdeenSchon beim Betreten des Grundstücks ist zusehen, dass sich Spengler ein ungewöhnlichesHobby zugelegt hat. Zahlreiche Möbelund Figuren bevölkern den Garten und dieTerrasse. Die Möbel sind sowohl drinnen wieauch als Gartenmöbel zu verwenden. Manchesind zweckdienlich, alle aussergewöhnlichund vor allem dekorativ. Ihnen gemeinsamist, dass sie nicht nur über ein schmuckesAussehen verfügen, sondern ausserordentlichbequem sind. So würde man von einerHolzbank nicht erwarten, dass man darauflänger als eine Viertelstunde gemütlich sitzenkann. «Ausserdem ist so ein Teil völligdiebstahlsicher», lacht Spengler und lässtmich versuchen, eine Bank anzuheben.Das Holz, welches Spengler für sein Hobby verwendet, ist meist Weisstanne.Oft verarbeitet er es auch in Verbindung mit Eichenholz. «Ich beziehedas Holz von der Gemeinde», erklärt der leidenschaftliche Motorsäger unddeutet auf ein paar Bretter. Manchmal finde ich auch auf dem Waldbodeneinen gelungenen Ast, den ich für etwas gebrauchen kann.»Für seine Möbelstücke bearbeitet Dominik Spengler das Holz mitMotorsägen. Dabei arbeitet er ohne Entwurf. «Ich muss die endgültigeForm quasi aus dem Holz herausspüren», meint er verschmitzt.Bei einem Holzbrunnen ist das natürlich einfacher als bei einerTierfigur. Seine Leidenschaft für Motorräder, Ami-Schlitten undden US-Lebensstil zeigt sich, wenn er eine Sitzbank mit dem amerikanischenWappentier, dem Adler verziert. Auf einem Exemplarist sogar ein Harley-Davidson-Emblem eingeschnitzt. «Das darfman nicht einfach so verwenden», klärt er mich auf, «doch dieHarley-Leute waren so erfreut über meine Konstruktionen, dass siemir die Erlaubnis dazu gaben.Von der Pike aufZu seinem ungewöhnlichen Hobby kam Spengler quasi wie dieJungfrau zum Kind: «In Deutschland habe ich an einer Show beobachtet,wie das gemacht wird. Einer fabrizierte eine Arche Noah.Nach zwei Tagen Zuschauen packte es mich, und am Montag daraufwar ich schon selber am Sägen.» So ist Spengler Autodidakt,und als solcher will er auch seine Objekte verstanden wissen: «Ichmache dies aus Freude, es ist mein Hobby, und nicht, weil ich ausdem Verkauf davon Geld scheffeln will», sagt er unverblümt. Sostören ihn auch gewisse Formeigenheiten seiner Objekte nicht: «Esmuss nicht alles gerade sein, denn sägen im rechten Winkel, dasfunktioniert bei mir nicht. – Der springende Punkt ist: Wie schäleich das, was ich schliesslich haben will, aus dem Holz?»Neben den schon erwähnten Möbeln bevölkern auch Holz-TiereMit seiner Familie im Laden, wo währschafte Lederbekleidungverkauft wird. zVgFrohe Festtagewünscht IhnenWeihnachtswüReto Dürst undMathias BräggerWerner MesserliLandstrasse 116,Promenade 43, 7270 Davos 7250 KlostersTel. 081 410 05 05Tel. 081 410 26 60
Weihnachten/Neujahr 2013/1411und -Engel die Terrasse von Spenglers Haus. «Die Engel mache ichfür Leute, die krank sind», erklärt er, und plötzlich wird der Spassvogelernst: «Die kann ich aber nicht auf Vorrat machen. Dochwenn ich von jemandem aus meinem Bekanntenkreis erfahre, dasser einen Engel nötig hätte, macht er sich fast wie von selber.»Sind die Holzfiguren und -möbel fertig, geht es ans Ölen. In mehrerenGängen, auch über Jahre verteilt, kann das Öl einziehen.Manche Stücke verziert er auch mit Feuer, sie erhalten dadurch einganz besonderes Aussehen.Schliesslich zeugen auch Metallobjekte, viele von innen beleuchtet,von seiner Kreativität. Er hat sich mit Abfallprodukten derTrumpf Laser GmbH in Grüsch eingedeckt. «Das ist ja von uns»,soll Trumpf-Vorsitzender Berthold Leibinger gestaunt haben, als ereines der fertigen Werke erblickte.Kleider als ZahlungsmittelAls mich Dominik Spengler in den Keller führt, kann ich sehen,warum das Holz für ihn nur Hobby ohne kommerzielle Hintergründeist: In seinem Shop ist exklusive Lederbekleidung (Jacken, Hosen,Hemden und Gilets) zu haben. Die Biker stehen auf diese robusteund qualitativ hochstehende Bekleidung. Spengler vertreibtdiese Kleidung in ganz Europa, ist auch oft auf Töff-Conventionsanzutreffen und hat sich damit einen soliden Ruf bei seiner Kundschafterarbeitet. Verschiedene Lederarten werden dafür verarbeitet,bis hin zu Alligatorenleder – am zähesten sei Elefantenleder,versichert mir Spengler. Wie gut diese Kleidung ist, zeigte sich,als ihm auf einer Tour der Geldbeutel abhanden kam und er eineseiner Jacken ohne Weiteres als Zahlungsmittel einsetzen konnte.Zurück in seinem Garten zeigt mir Spengler eine alte Holztreppe,die er aus einem Stallabbruch gerettet hat und die der Bearbeitungdurch seine kreativen Hände harrt – quasi sein Lebensmotto: Immervorwärts und immer aufwärts. ■Der Meister in seinem Freiluft-Atelier. zVgnsche <strong>Weihnachtswünsche</strong>Wir wünschen allen eine besinnlicheAdventszeit und frohe Weihnachten!Originelle Weihnachtsgeschenke finden Siein unseren Ausstellungen !www.kunz.chGenussvolle Momente in ClavadelSporthotel Clavadel, Tel. 081 410 08 60info@sporthotel-clavadel.chwww.sporthotel-clavadel.ch