Die Mär von der sinkenden Gefährdung - Foeg.de

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13.07.2015 Aufrufe

Magazin des Deutschen BundeswehrVerbandes www.dbwv.de 6/2013MaliWo der Einsatzist, ist auchder VerbandInterviewDirk Niebel zurVerzahnung vonmilitärischer undziviler HilfeKSK-Soldat gefallenDie Mär vonder sinkendenGefährdung

Magazin <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s www.dbwv.<strong>de</strong> 6/2013MaliWo <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzist, ist auch<strong><strong>de</strong>r</strong> VerbandInterviewDirk Niebel zurVerzahnung <strong>von</strong>militärischer undziviler HilfeKSK-Soldat gefallen<strong>Die</strong> <strong>Mär</strong> <strong>von</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>sinken<strong>de</strong>n</strong><strong>Gefährdung</strong>


<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 20131OberstleutnantAndré Wüstner,Stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>sZur SacheAfghanistan: Der Kriegist noch nicht been<strong>de</strong>tMeine lieben Kameradinnen undKamera<strong>de</strong>n, liebe Kolleginnen undKollegen, liebe Leserinnen und Leser,Ein Kamerad ist gefallen. Ein weitererwur<strong>de</strong> verwun<strong>de</strong>t. Manche <strong>von</strong> uns kennenbei<strong>de</strong> persönlich. Der Verlust einesKamera<strong>de</strong>n – dieses Mal vom KSK -trifft uns immer ins Mark. Unsere Gedanken,Gebete und unser Mitgefühl sind bei<strong>de</strong>n Angehörigen und bei <strong>de</strong>m verwun<strong>de</strong>tenKamera<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m wir <strong>von</strong> Herzen einemöglichst schnelle Genesung wünschen.Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachricht über <strong>de</strong>n ersten inAfghanistan gefallenen Kamera<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr seit fast zwei Jahren sindPolitik und Öffentlichkeit wie<strong><strong>de</strong>r</strong> aufgewacht.Es wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich vor Augengeführt, was für die Menschen in <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr selbstverständlich ist: Auchwenn die – ohnehin spärliche – medialeBerichterstattung über <strong>de</strong>n Einsatz inAfghanistan sich auf die logistischenHerausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückverlegungkonzentriert, bleibt <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz am Hindukuschgefährlich: Der Krieg dort istnicht been<strong>de</strong>t. Der vom Bun<strong>de</strong>stagbeschlossene „Abzug“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrEn<strong>de</strong> 2014 vernebelt die Tatsache, dassdie afghanische Wirklichkeit <strong>von</strong> Stabilitätweit entfernt ist. <strong>Die</strong> Reduzierung<strong>de</strong>s medialen – und oft auch politischen –Interesses an <strong>de</strong>n Einsätzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrauf problematische Sanitäranlagenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Türkei o<strong><strong>de</strong>r</strong> hohe Temperaturen inMali hat daran ganz sicher auch einenAnteil.Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s tragisch ist, dass unserKamerad vom KSK fiel, nach<strong>de</strong>m daseigentliche Gefecht schon been<strong>de</strong>t war.<strong>Die</strong>ser traurige Umstand steht symbolischfür unseren nun schon zwölf Jahrewähren<strong>de</strong>n Kampf in Afghanistan: Es isteben nicht vorbei, wenn es vorbei zu seinscheint!Der Tod eines je<strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>n bereitetuns große Schmerzen, <strong><strong>de</strong>r</strong> nachhaltighaften bleibt. Für Soldaten ist es jedochauch eine berufliche Selbstverständlichkeit,ihr Leben bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfüllung einermilitärischen Mission einzusetzen. <strong>Die</strong>sesRisiko gehört zu je<strong><strong>de</strong>r</strong> militärischenOperationsplanung und -durchführung.Umso berechtigter ist die Erwartung,dass politische Entscheidungsträger –also auch alle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages,die die Parlamentsarmee Bun<strong>de</strong>swehrin Marsch setzen – diese Tatsachestets vor Augen haben. <strong>Die</strong> Menschen in<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr müssen genauso wie die<strong>de</strong>utsche Öffentlichkeit da<strong>von</strong> ausgehenkönnen, dass nicht nur Verteidigungspolitikervor je<strong>de</strong>m Mandat eine entsprechen<strong>de</strong>Abwägung vornehmen. Wenn inweiten Teilen <strong><strong>de</strong>r</strong> öffentlich wahrnehmbarenReaktion in <strong><strong>de</strong>r</strong> Politik auf <strong>de</strong>n Verlustunseres Kamera<strong>de</strong>n überraschtesEntsetzen dominiert, verwun<strong><strong>de</strong>r</strong>t esnicht, wenn das Vertrauen in die konzeptionelleErnsthaftigkeit sicherheitspolitischerEntscheidungen Risse zeigt.Mit kameradschaftlichen undkollegialen Grüßen


2 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013AktuellVerteidigungsministerThomas <strong>de</strong>Maizière voreinem Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s„Euro Hawk“.De Maizière verteidigt Stopp <strong>von</strong> „Euro Hawk“Erst erklärt <strong><strong>de</strong>r</strong> Staatssekretär <strong>de</strong>n teuren Drohnen-Flop. Nun rechtfertigt Minister<strong>de</strong> Maizière das Vorgehen selbst. <strong>Die</strong> Opposition spricht vom „Pannenminister“.Erleichterungen für verletzte Soldatenbleme nicht adäquat behoben wer<strong>de</strong>nkönnen, wenn Kosten aus <strong>de</strong>m Ru<strong><strong>de</strong>r</strong>zu laufen drohen, dann ziehen wir lieberdie Reißleine.“ <strong>Die</strong> Oppositionwarf <strong>de</strong>m Minister Täuschung <strong>de</strong>s Parlaments,<strong><strong>de</strong>r</strong> Öffent lichkeit und <strong>de</strong>seigenen Kabinetts vor. SPD-Gene -ralsekre tärin Andrea Nahles sprachvom „Pannenminister“ <strong>de</strong> Maizière:„Er hat sein Haus nicht im Griff.“Bun<strong>de</strong>swehrVerband for<strong><strong>de</strong>r</strong>tNachbesserungen bei TruppenreformBerlin. Bun<strong>de</strong>swehrsoldaten, die imEinsatz verletzt wur<strong>de</strong>n, erhalten diefinanzielle Unterstützung <strong>de</strong>s Staateskünftig aus einer Hand. Der Bun<strong>de</strong>stagbeschloss eine Reform <strong><strong>de</strong>r</strong> sogenanntenBeschädigtenversorgung.<strong>Die</strong> Zuständigkeit für die Zahlungenwechselte bislang nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>sWehrdienstverhältnisses <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Berlin. Der Bun<strong>de</strong>swehrverbandhat Nachbesserungen bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Reform <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräftegefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>stags<strong>de</strong>battezum Stand <strong>de</strong>s Umbauskritisierte Verbandschef UlrichKirsch im ZDF-“Morgenmagazin“,dass die Bun<strong>de</strong>swehr zuviele Aufträge bei zu wenig Personalwahrnehmen müsse. „Das führtdazu, dass wir Unwuchten habenim Verhältnis <strong>von</strong> Einsatzzeit zuPausen“, sagte er.Dringen<strong>de</strong>n Handlungsbedarfsieht Oberst Kirsch auch bei <strong><strong>de</strong>r</strong>Planungssicherheit für die Truppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>.<strong>Die</strong> Reform selbstbezeichnete <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>swehrverbands als alternativlos:„Nun ist das vergosseneMilch und wir müssen damit umgehen.“<strong>Die</strong> Art und Weise, wie siedurchgeführt wer<strong>de</strong>, lasse aber vieleAlternativen zu.dpaBun<strong>de</strong>swehrverwaltung zu <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>. Ab <strong>de</strong>mJahr 2015 wer<strong>de</strong>n jedoch sämtlicheZuständigkeiten schrittweise auf <strong>de</strong>nBund übertragen. Damit sollen dieBetroffenen leichter und schneller anihr Geld kommen. <strong>Die</strong> noch notwendigeZustimmung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srats zu<strong><strong>de</strong>r</strong> Neuregelung gilt als sicher. dpaBun<strong>de</strong>stag verlängert Anti-Piraten-MissionBerlin. <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr beteiligt sichein weiteres Jahr am Anti-Piraten-Einsatzvor <strong><strong>de</strong>r</strong> Küste Somalias. Der Bun<strong>de</strong>stagverlängerte mit schwarz-gelberMehrheit die Beteiligung <strong>von</strong> bis zu1400 <strong>de</strong>utschen Soldaten an <strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Mission „Atalanta“. Derzeit befin<strong>de</strong>nsich knapp 300 Einsatzkräfte <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrim Indischen Ozean, um dortdie für <strong>de</strong>n Welthan<strong>de</strong>l wichtigen Seewegezu sichern.Im vergangenen Jahr sind die Piratenattackenvor <strong><strong>de</strong>r</strong> somalischen Küste<strong>de</strong>utlich zurückgegangen. Im Vergleichzu 2011 halbierte sich auch dieZahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Schiffsentführungen. dpaFoto: Bun<strong>de</strong>swehr via flickrDas Ministerium hatte dieBeschaffung <strong>de</strong>s größten unbemanntenFlugzeugs <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt wegen massiverProbleme bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zulassung für<strong>de</strong>n europäischen Luftraum ge stoppt.Der Scha<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>shaushaltliegt in dreistelliger Millionenhöhe.<strong>Die</strong> Zulassungsprobleme waren <strong>de</strong>mMinisterium nach eigenen Angabenbereits seit En<strong>de</strong> 2011 bekannt. DeMaizière versprach, die Entscheidungsfindunggenau chronologischdarzulegen. SPD und Grünen verlangeneine Erklärung <strong>von</strong> ihm AnfangJuni vor <strong>de</strong>m Verteidigungsausschuss.Auch Bun<strong>de</strong>swehrVerbandschefOberst Ulrich Kirsch kritisierte <strong>de</strong>nFlop um die Beschaffung <strong><strong>de</strong>r</strong> Drohne.„<strong>Die</strong> gesamte Truppe schüttelt darüber<strong>de</strong>n Kopf“, sagte Kirsch. „Das Geld,das hier fehlinvestiert wor<strong>de</strong>n ist, hättenwir an an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Stelle gut gebrau-Berlin. Verteidigungsminister Thomas<strong>de</strong> Maizière hat <strong>de</strong>n späten Stopp<strong>de</strong>s milliar<strong>de</strong>nschweren Drohnen-Projekts „Euro Hawk“ verteidigt undAufklärung versprochen. Das Ministeriumhabe zunächst versucht, dieProbleme bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zulassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Drohnezu lösen, sagte <strong>de</strong> Maizière in einerRegierungserklä rung im Bun<strong>de</strong>stag.„Wenn wir dann sehen, dass diese Prochenkönnen.“ Es müsse strukturelleKonsequenzen aus <strong>de</strong>m Vorganggeben, darunter ein besseres Controllingbei Rüstungsprojekten. „Wo, dasmuss im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufarbeitung diesesFalles ge klärt wer<strong>de</strong>n.“ Für persönlicheSchuldzuweisungen sei es zu früh,sagte Kirsch. Jedoch müsse das Ministeriumalle Fragen beantworten.De Maizière zog auch eine Zwischenbilanz<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrreform,die er als „tiefgreifen<strong>de</strong>n Umbruch“bezeichnete. „Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtung<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr setzen wir einen verteidigungspolitischenSchlussstrichunter <strong>de</strong>n Kalten Krieg und auch seineNachwehen.“ Er verteidigte die Re -form gegen Kritik aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppe,stellte aber auch Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen nacheiner Überprüfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Reformergebnisseim nächsten Jahr in Aussicht.„Ein Nachsteuern ist aber keinegrundlegen<strong>de</strong> Revision <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtung“,betonte er.<strong>Die</strong> Opposition for<strong><strong>de</strong>r</strong>te Nachbesserungen.<strong>Die</strong> SPD versicherte aber,dass sie bei einem Bun<strong>de</strong>stagswahlsiegkeine neue Reform einleiten wer<strong>de</strong>. ■Gleichstellung: Oberst Kirsch siehtFortschritte, aber auch unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t DefiziteBerlin. Derzeit wird die Novelle <strong>de</strong>sSoldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetzes(SGleiG) im Bun<strong>de</strong>stagberaten. Mit <strong>de</strong>m Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgesetzsollen die militärischen Gleichstellungsbeauftragtenin die neueStruktur überführt wer<strong>de</strong>n. In <strong><strong>de</strong>r</strong>Anhörung <strong>de</strong>s Verteidigungsausschussesvertrat Oberst Ulrich Kirsch,Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s DBwV, die Belange<strong><strong>de</strong>r</strong> Soldatinnen und Soldaten.„Das Gleichstellungsrecht ist einfrauenpolitisches Instrument, und <strong><strong>de</strong>r</strong>Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerband istschon seit langem ein Vorreiter inSachen ,Frauen in <strong>de</strong>n Streitkräften’“,sagte Kirsch und fügte hinzu: „Mit<strong>de</strong>m Urteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Musterklägerin <strong>de</strong>sVerban<strong>de</strong>s, Tanja Kreil, hatten ab2001 die Frauen Zugang in alle Verwendungen<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr erhalten.“Kirsch begrüßte <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>nEntwurf <strong>de</strong>s SGleiG grundsätzlich.Gleichzeitig wies er jedoch auch daraufhin, dass das Papier weiterhinungleiche Regelungen im VergleichDBwV-Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Oberst Ulrich Kirschbei <strong><strong>de</strong>r</strong> Anhörung imVerteidigungsausschuss.zum Bun<strong>de</strong>sgleichstellungsgesetzbeinhalte. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>ebemängelte <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>nerschwerten Zugang zu Teilzeitlösungenund die unterschiedlichen Informationspflichten.Der vorliegen<strong>de</strong> Entwurf sehezu<strong>de</strong>m Wählergruppen mit einerSpannweite <strong>von</strong> acht bis zu 18 000Wählerinnen vor. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong>artig großenZuständigkeitsbereichen sei eineeffektive Vertretung schon wegen <strong><strong>de</strong>r</strong>hohen Fallzahlen kaum möglich. <strong>Die</strong>Neuregelung müsse daher erheblichflexibler gefasst und eine vollständigeAb<strong>de</strong>ckung <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten Bun<strong>de</strong>swehrdurch die Gleichstellungsbeauftragtensichergestellt wer<strong>de</strong>n.Als weitere Sachverständige wur<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassungsrechtler BerndGrzeszick <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität Hei<strong>de</strong>lberg,die Expertin für öffentlichesRecht <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr-UniversitätHei<strong>de</strong>lberg, Margarete Schuler-Harms, sowie die RechtsanwältinGudrun Schattschnei<strong><strong>de</strong>r</strong> vom Arbeiterund Samariter Bund Deutschlandgehört. <strong>Die</strong> abschließen<strong>de</strong> Befassung<strong>de</strong>s Entwurfes zum SgleiG im Bun<strong>de</strong>stagist für Anfang Juni vorgesehen.


Inhalt <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 3ImpressumISSN 0007-5949Herausgeber:Deutscher Bun<strong>de</strong>swehrVerband e.V.Südstraße 123, 53175 Bonn,Tel.:(0228) 3823-0Oberst Ulrich Kirsch,Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Jan Meyer, Leiter Presse- undÖffentlichkeitsarbeitRedaktion:Südstraße 123, 53175 Bonn,Fax: (0228) 38 23-219Internet: http://www.dbwv.<strong>de</strong>,E-Mail: presse@dbwv.<strong>de</strong><strong>Die</strong> Redaktion übernimmt keineHaftung für unverlangt eingesandteManuskripte, Fotos und Illustrationen.Es entsteht kein Anspruchauf Honorierung und Rücksendung.Chefredakteur:Frank Henning (verantwortlich)Stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong> Chefredakteur:Yann BombekeRedakteurin:Christine HepnerLektorat: Jörg-Thomas FödischLayout: Rainer Roßbach,freier MitarbeiterRedaktionsassistentin:Babette NürnbergTel.: (0228) 3823-212/213Alle mit vollem Namen o<strong><strong>de</strong>r</strong>Namenszeichen versehenen Arti -kel stellen nicht unbedingt dieMeinung <strong><strong>de</strong>r</strong> Redaktion o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>sDBwV dar. Postbezug 30 Eurojährlich, zzgl. Zustellgebühr. FürMitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezug im Mitgliedsbeitragenthalten.Herstellung/Anzeigenverwaltung:Gebr. Lensing GmbH & Co. KG,Postfach 1050 51, 44047 Dortmund,Tel.: (0231) 9059-0Anzeigen:Frank Henke (verantwortlich)IVWund Sabine Bahr-Sarnes,Tel.: (0231) 9059-6421,Fax: (0231) 9059-8605,Foto: HenningVerbandspolitikZur Sache: Der Krieg ist noch nicht been<strong>de</strong>t 1Reform: Wie das Travel Management neuausgerichtet wird 26Beihilfe: Kosmetik o<strong><strong>de</strong>r</strong> Befreiungsschlag? 29Teilstreitkräfte/OrganisationsbereicheHeer: Trauer um einen gefallenen Soldaten 30Streitkräftebasis: Rücktransport via Trabzon 34Luftwaffe: Personalrat nimmt Arbeit auf 40Marine: „Fliegen<strong>de</strong>s Auge“ zurück aus Afrika 42Sanitätsdienst: Vertrauensvotum vom Wähler 44Rund um <strong>de</strong>n BundZwischenruf: Zur Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> SaZ 51Berichte/ReportagenSporttherapie: Rückkehr in <strong>de</strong>n Alltag 16Hilfe in <strong><strong>de</strong>r</strong> Not: Der <strong>von</strong> Rohdich’scheLegatenfonds 66Vertrauenspersonen/PersonalräteZwischenruf: Halbzeit bei <strong>de</strong>n Wahlen 60Urteil: Betriebsratstätigkeit kann nicht zurKündigung führen 63AuslandseinsatzInhaltBestandsaufnahme<strong>Die</strong> Arbeitsgruppe Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst/Beruftagte. Fazit: Es ist noch viel zutun auf <strong>de</strong>m Weg zu einer familienfreundlichenBun<strong>de</strong>swehr.Seite 22Mali: Verbandsvize im Einsatzgebiet 6Interview: Staatssekretär im Gespräch 8Hintergrund: Krisengebiet Sahel-Zone 10FöG-NewsGeburtstag: 100 Jahre Spedition Beckmann 83Personalia/Ge<strong>de</strong>nkenGe<strong>de</strong>nken 84Ehrungen und Auszeichnungen 85LeserforumBriefe an die Redaktion 46AnsprechpartnerAuslandseinsatz 14Verband intern 69MagazinInhalt/Impressum 3Freizeit & Multimedia: Rüstkammer Dres<strong>de</strong>n –Mo<strong>de</strong>nschau <strong><strong>de</strong>r</strong> alten Rittersleut’ 93Kino: „Olympus Has Fallen“ 94Auto: Ford Fiesta ST 95Rätsel 96E-Mail: sabine.bahr-sarnes@mdhl.<strong>de</strong>Anzeigen und Beilagen in dieserZeitschrift sind nicht als Empfehlung<strong>de</strong>s DBwV anzusehen.Anzeigenschluss ist jeweils <strong><strong>de</strong>r</strong>5. eines Vor monats. Es gilt <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitdie Anzeigen preisliste Nr. 42.RedaktionsschlussJuli-Ausgabe:Montag, 10. Juni 2013Versorgung und EhemaligeBeihilfe: Krebstherapie gefähr<strong>de</strong>t 48DBwV regionalAus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n 71JustitiaFür NPD aktiv: Reservist verliert Ruhegehalt 80Unser Titelbild zeigt einen Einsatz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Provinz Baghlan. DerTod eines KSK-Soldaten hat die Öffentlichkeit aufgerüttelt. BittereErkenntnis: Der Krieg in Afghanistan ist noch lange nicht vorbei.Berichte auf <strong>de</strong>n Seiten 1, 4, 30 und 31.(Foto: dpa).


4 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013AuslandseinsatzBun<strong>de</strong>skanzlerinAngela Merkelspricht mit angetretenen<strong>de</strong>utschenISAF-Soldaten.Merkel will Afghanistan nicht im Stich lassen– Trauer um GefalleneKanzlerin Merkel bietet Afghanistan Hilfe nach 2014 an – for<strong><strong>de</strong>r</strong>t aber auch Fortschritte in <strong>de</strong>mKrisenland. Bei einem Truppenbesuch in Kundus ge<strong>de</strong>nkt sie <strong><strong>de</strong>r</strong> Gefallenen <strong>de</strong>s Einsatzes undbedauert <strong>de</strong>n Tod eines KSK-SoldatenMasar-i-Scharif. Bei einem Blitzbesuchin Afghanistan hat Bun<strong>de</strong>skanzlerinAngela Merkel <strong>de</strong>m LandUnterstützung auch nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><strong>de</strong>s Nato-Kampfeinsatzes 2014angeboten. Sie stellte <strong><strong>de</strong>r</strong> Regierung<strong>von</strong> Präsi<strong>de</strong>nt Hamid Karsai aberzugleich Bedingungen. Knapp eineWoche nach <strong>de</strong>m Tod eines <strong>de</strong>utschenElite-Soldaten in Afghanistanzollte die Kanzlerin bei einem Truppenbesuchin Kundus <strong>de</strong>n Gefallenenihren Respekt. Den Tod <strong>de</strong>s Soldatennannte sie einen Rückschlag.<strong>Die</strong> afghanische Regierung wur<strong>de</strong>am Freitag aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>nerst kurz vor Merkels Ankunft inMasar-i-Scharif über <strong>de</strong>n eintägigenBesuch informiert.„Wir wollen die Afghanen undAfghanistan nicht einfach im Stichlassen“, sagte Merkel am Freitagvor Soldaten im nordafghanischenBun<strong>de</strong>swehr-Hauptquartier in Ma -sar-i-Scharif. „Wenn die an<strong><strong>de</strong>r</strong>enNationen mitmachen, dann istDeutschland bereit, auch nach 2014in ganz an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Form weiter Verantwortungzu übernehmen.“ <strong>Die</strong>Kanzlerin stellte aber auch klar,dass es keine bedingungslose Hilfegebe. „Wir erwarten Fortschritte,wir erwarten faire Wahlen, wirerwarten einen politischen Prozess,<strong>de</strong>nn die Besiegung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufständischenwird alleine durch militärischeKraft auch nicht gelingen.“Der in <strong><strong>de</strong>r</strong> Provinz Baghlangefallene Soldat war <strong><strong>de</strong>r</strong> erste <strong>de</strong>sKommandos Spezialkräfte (KSK).Der Hauptfeldwebel geriet in einenHinterhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Taliban und wur<strong>de</strong>erschossen. Der 32-Jährige war <strong><strong>de</strong>r</strong>erste Bun<strong>de</strong>swehrsoldat seit fastzwei Jahren, <strong><strong>de</strong>r</strong> in Afghanistangetötet wur<strong>de</strong>. Merkels Reise warschon vor <strong>de</strong>m To<strong>de</strong>sfall geplantgewesen.„Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Gefallene ist ein schwererSchlag für uns. Da wir eine längereZeit keinerlei Gefallene hatten, wares natürlich insofern auch ein Rückschlag“,sagte Merkel in Kundus vorJournalisten. „Es hat uns vor Augengeführt, dass es eine nach wie vorkomplizierte Situation ist.“ Sie sagteallerdings auch, dass sich die Strategie<strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung afghanischerStreitkräfte und die Übergabe <strong><strong>de</strong>r</strong>Verantwortung an sie bewährt habe.„Vieles ist geschafft.“Bis zum Auslaufen <strong>de</strong>s Nato-Kampfeinsatzes En<strong>de</strong> 2014 übernehmendie afghanischen Sicherheitskräfte(ANSF) schrittweisemehr Verantwortung. <strong>Die</strong> Nato willdie ANSF nach 2014 in einer Folgemissionausbil<strong>de</strong>n, beraten undunterstützen. Deutschland hat angeboten,dafür bis zu 800 Soldaten zurVerfügung zu stellen. Derzeit sindnoch 4300 Bun<strong>de</strong>swehrsoldaten inAfghanistan stationiert.Bei einer Andacht am Ehrenhain imBun<strong>de</strong>swehr-Feldlager in Kundusgedachte Merkel <strong><strong>de</strong>r</strong> Toten <strong>de</strong>s Einsatzes.Vor <strong>de</strong>n Soldaten sagte sie:„Da ist mir natürlich wie<strong><strong>de</strong>r</strong> auchbewusst gewor<strong>de</strong>n, dass Sie Ihren<strong>Die</strong>nst tun nicht einfach aus Pflicht -erfüllung, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch untergroßen, großen Risiken.“ <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrwill das Feldlager in Kundusim Herbst an die Afghanenübergeben und <strong>de</strong>n verlustreichenEinsatz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Unruheprovinz dannnach knapp zehn Jahren been<strong>de</strong>n.Aus <strong>de</strong>utschen Regierungskreisenhieß es, die afghanische Regierungsei aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>nerst kurz vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Landung <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Deutschen Botschaft über MerkelsBesuch in Kenntnis gesetzt wor<strong>de</strong>n.Auch ein Berater Karsais sagte, dieRegierung in Kabul habe vorhernicht gewusst, dass Merkel einenBesuch in Afghanistan plane.Der Präsi<strong>de</strong>ntenberater, <strong><strong>de</strong>r</strong>nicht namentlich genannt wer<strong>de</strong>nwollte, sagte, unangemel<strong>de</strong>te Besucheentsprächen nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> „diplomatischenNorm“. Es sei „ziemlichrespektlos“, wenn ausländischeRegierungsvertreter das Landbesuchten, ohne die afghanischeRegierung darüber in Kenntnis zusetzen. Merkel flog am Freitag nichtnach Kabul. Karsai traf sie auf <strong><strong>de</strong>r</strong>Reise nicht.Merkel war in Begleitung <strong>von</strong>Verteidigungsminister Thomas <strong>de</strong>Maizière in Masar-i-Scharif gelan<strong>de</strong>t,wo die Bun<strong>de</strong>swehr ihren größtenStandort in Afghanistan unterhält.Von dort aus flog die Delegationper Hubschrauber nach Kundus.Vor wenigen Tagen waren zweiBun<strong>de</strong>swehr-Hubschrauber inAfghanistan <strong>von</strong> Aufständischenbeschossen wor<strong>de</strong>n. Niemand kamzu Scha<strong>de</strong>n.Es ist Merkels fünfter Afghanistan-Besuchseit 2007. Erstmalsflog die Kanzlerin direkt mit einemRegierungs-Airbus <strong>von</strong> Berlin nachMasar-i-Scharif. Bei <strong>de</strong>n vorangegangenenReisen musste sie ausSicherheitsgrün<strong>de</strong>n im usbekischenTermes in eine Militärmaschine mitRaketenabwehrsystem umsteigen.Der Afghanistan-Einsatz kostetebislang 53 <strong>de</strong>utsche Soldaten dasLeben. 35 da<strong>von</strong> starben bei Angriffenund Anschlägen. Merkel hattedie <strong>de</strong>utschen Soldaten in Afghanistanzuletzt im <strong>Mär</strong>z 2012 besucht.Sie reiste anschließend wie<strong><strong>de</strong>r</strong>zurück nach Berlin.dpaFotos: Bw via FlickrAndacht imEhrenhain:<strong>Die</strong> Kanzleringedachte <strong><strong>de</strong>r</strong>gefallenenSoldaten.


<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 20135Notizen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> HauptstadtSeine Unterstützung für unsere Soldatenin Afghanistan ist für Til Schweiger ganzoffenbar eine echte Herzensangelegenheit:Der Filmstar hat auf seiner Facebook-Seitedazu aufgerufen, Geld für die AngehörigenKSK-Soldaten zu spen<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong> am 4. Mai innahe <strong>de</strong>m OP North in Afghanistan gefallenist. Der Hauptfeldwebel hat seine Frau undzwei Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> hinterlassen. Schweiger in seinemAufruf: „Bitte helft durch Eure Spen<strong>de</strong>n –je<strong>de</strong>s bisschen hilft!!“Schweiger selbst ließ es nicht bei einembisschen Hilfe – wie die BILD-Zeitung berichtet,hat er selbst <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie 10 000 Eurogespen<strong>de</strong>t.Und das, obwohl ihm sein Engagement in<strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheit schon Hass und wüten<strong>de</strong>Attacken eingebracht hat. Im <strong>Mär</strong>z hattenunbekannte Täter sein Haus mit Farbebeschmiert und das Auto seiner Freundinangezün<strong>de</strong>t. In einem Bekennerschreiben aneine Tageszeitung hatten die Attentäter ihrenAnschlag mit Schweigers Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong>Soldaten begrün<strong>de</strong>t.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s, Oberst UlrichKirsch, hatte das feige Attentat auf das Schärfsteverurteilt und erklärt: „Es ist sehr be<strong>de</strong>nklich,dass die Täter seine Unterstützung für dieSoldatinnen und Soldaten im Einsatz zum Vorwandfür ihr Tun nehmen. Til Schweiger istsolidarisch mit uns Soldaten, jetzt sind wirsolidarisch mit ihm.“Eins ist klar: Solche Freun<strong>de</strong> kann dieBun<strong>de</strong>swehr gut gebrauchen.✶✶✶✶✶<strong>Die</strong> Nachricht vom Tod <strong>de</strong>s Hauptfeldwebelssorgte auch auf <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sparteitag <strong><strong>de</strong>r</strong> FDPin Nürnberg für Entsetzen und Betroffenheit.Parteichef Philipp Rösler unterbrach <strong>de</strong>nAblauf, bat die Delegierten, sich zu erhebenund eine Schweigeminute einzulegen. DerVizekanzler: „Wir sind in Gedanken bei <strong>de</strong>nAngehörigen und bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, bei <strong>de</strong>nFreun<strong>de</strong>n und bei seinen Kamera<strong>de</strong>n.“Der Stellvertreten<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Oberstleutnant André Wüstner, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>nDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband beim Parteitag<strong><strong>de</strong>r</strong> Liberalen vertrat: „Das war ein gutesZeichen. Und es ist sehr beeindruckend, wenn<strong>von</strong> einem Moment zum an<strong><strong>de</strong>r</strong>en die hektischeBetriebsamkeit eines Parteitags zum Erliegenkommt.“ Im Vorfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>stagswahlwaren hochrangige Verbandsvertreter bei allenwesentlichen Parteitagen zugegen.✶✶✶✶✶Wenn es nicht so traurig und absurd wäre, müssteman wohl lachen. Und sich damit trösten,dass es vor allem die auch <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrgeschützte Freiheit ist, die solche schrägenFoto: HepnerEin völlig falsches(Frie<strong>de</strong>ns-)SignalJan Meyer,HerausgeberGeschichten erst ermöglicht. Aber so zeigt diefolgen<strong>de</strong> Meldung einfach nur, wie notwendigdie immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> angemahnte breite sicherheitspolitischeDebatte in Deutschland tatsächlichist: Drei Schulen wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m „AachenerFrie<strong>de</strong>nspreis 2013“ ausgezeichnet, weilsie Besuche <strong>von</strong> Jugendoffizieren <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrverbieten.In <strong><strong>de</strong>r</strong> Begründung heißt es: „<strong>Die</strong> Jugend sollerzogen wer<strong>de</strong>n im Geiste <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschlichkeit,<strong><strong>de</strong>r</strong> Demokratie und <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheit, zur Duldsamkeitund zur Achtung vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Überzeugung <strong>de</strong>san<strong><strong>de</strong>r</strong>en […]. In Liebe zur Völkergemeinschaftund Frie<strong>de</strong>nsgesinnung. <strong>Die</strong>sen Auftrag könnenVertreterInnen einer Armee nicht erfüllen.“ Dasist schon eine ziemliche Unverschämtheit.Hauptmann Uwe Köpsel, Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Ost im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband undlangjähriger Wehrdienstberatungsoffizier: „Jetztsind die vielen Schuldirektoren gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, dieselbst einen Reserve-<strong>Die</strong>nstgrad tragen. Icherwarte zu<strong>de</strong>m ein <strong>de</strong>utliches Signal aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Politik!“✶✶✶✶✶Eine nette Überraschung hatte Dirk Niebel,Mützen-Sammler und Bun<strong>de</strong>sminister für wirtschaftlicheZusammenarbeit und Entwicklung,für uns bereit, als ich mit meinem KollegenMützentausch:Minister DirkNiebel erhielteine mit DBwV-Verbandslogo.Und schenkteim Gegenzug<strong>de</strong>n RedakteurenKopfbe<strong>de</strong>ckungenmit<strong>de</strong>m BMZ-Schriftzug.Frank Henning zum Interview (siehe Seite 18)bei ihm war. Befragt nach seinem Wahrzeichen,<strong><strong>de</strong>r</strong> alten Feldmütze, die er lange bei Auslandsreisengetragen hatte, erzählte er: „Meine Mützeist jetzt im Haus <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte gelan<strong>de</strong>t, alsAusstellungsstück. Ich wollte diese Mützeeigentlich nur zum Schutz vor Sonne und Regentragen, aber sie wur<strong>de</strong> ein Politikum.“Vermissen muss er das gute Stück allerdingsnicht: „Cotton ma<strong>de</strong> in Afrika“, dieInitiative <strong><strong>de</strong>r</strong> Aid by Tra<strong>de</strong>-Stiftung, hat ihm1000 neue Niebel-Mützen geschenkt. Mit kleinemBMZ-Logo an <strong><strong>de</strong>r</strong> Seite, und, wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Ministerbetont, „streng mit Sponsoringvertrag.“<strong>Die</strong> meisten <strong><strong>de</strong>r</strong> Mützen gehen jetzt alsGeschenk an Journalisten, die ihn auf Reisenbegleiten. Und an uns. Vielen Dank!


6 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013AuslandseinsatzFotos: Bun<strong>de</strong>swehr via flickrEin <strong>de</strong>utscher Ausbil<strong><strong>de</strong>r</strong> überwacht das Verlegen <strong>von</strong> S-Drahtsperren durch malische Rekruten. <strong>Die</strong> Ausbildungsmission <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenKontingents ist jetzt voll angelaufen. <strong>Die</strong> Pioniere leisten unter schwierigen klimatischen Bedingungen ausgezeichnete Arbeit.Wo die Bun<strong>de</strong>swehr ist, ist auch <strong><strong>de</strong>r</strong> VerbandVerbandsvize unterwegs in Mali: Mit seinen Ansprechpartnern und Mandatsträgern ist dieInteressenvertretung in <strong>de</strong>n Einsätzen wie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Heimat präsent – auch in WestafrikaAnfang Mai reiste <strong><strong>de</strong>r</strong> Stellvertreten<strong>de</strong>Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Oberstleutnant AndréWüstner, gemeinsam mit StaatssekretärThomas Kossen<strong>de</strong>y fürmehrere Tage zu unseren Einsatzkontingentennach Senegal undMali. Ziel war es, sich erneut dieSituation unserer Kameradinnenund Kamera<strong>de</strong>n vor Ort zu vergegenwärtigenund zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n politischenRahmen eines möglichenzukünftigen Engagement Deutschlandszu erörtern. Im Kern ging esum die Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mandate zuEUTM MALI und AFISMA sowie<strong>de</strong>n Übergang zur zukünftigen UN-Mission MINUSMA (siehe Seiten10 bis 12).Einsatzrealität fühlenAuf <strong>de</strong>m Reiseprogramm stan<strong>de</strong>nGespräche mit Kameradinnen undKamera<strong>de</strong>n in Dakar, Bamako undKoulikoro. Dazu kamen Gesprächemit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Attachés undBotschaftern <strong>von</strong> Senegal undMali. Zur Gesamtlage in Mali und<strong><strong>de</strong>r</strong> Sahelzone erfolgten Briefingsvom Leiter UNOM, <strong>de</strong>m Komman<strong>de</strong>ur<strong>von</strong> AFISMA, <strong>de</strong>m Komman<strong>de</strong>ur<strong>von</strong> EUTM sowie <strong>de</strong>m VerteidigungsministerMalis. <strong>Die</strong> Reisestärkte das verbandliche Netzwerkin <strong>de</strong>n beteiligten Ressorts (AuswärtigesAmt, Bun<strong>de</strong>sministeriumfür wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung sowie Verteidigungsministerium).Zu<strong>de</strong>m ge -wann <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbandsvize, <strong><strong>de</strong>r</strong> im Verbanddie Verantwortung für dieEinsätze trägt, frische Eindrücke<strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Situation in diesen neuenEinsatzgebieten. Damit ist <strong><strong>de</strong>r</strong>DBwV über die alltäglichen Sorgenund Nöte <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten, aber auchüber die großen politischen Entwicklungenhervorragend im Bil<strong>de</strong>.Es ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Anspruch <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s,seriös zur Situation vor OrtStellung beziehen können.Zwar gewährleistet das hervorragen<strong>de</strong>Netzwerk <strong><strong>de</strong>r</strong> Ansprechpartner(Seite 14) einen sehr guten Informationsflusszu <strong>de</strong>n sozialen As -pekten im Einsatzgebiet. Doch daskann nicht hun<strong><strong>de</strong>r</strong>tprozentig <strong>de</strong>n persönlichenEindruck vor Ort ersetzen.Auf <strong>de</strong>m Markt in Bamako o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>mAusbildungsplatz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Pioniereist die Einsatzrealität spürbar.„Alles in allem gilt: Wo die Bun<strong>de</strong>swehrist, ist auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerband.Durch unsereAnsprechpartner und die Besuche<strong>von</strong> Bun<strong>de</strong>svorstandsmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>nkann man <strong>de</strong>n DBwV vor Ort erleben,auch wenn nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzelne,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wir alle <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV sind“,sagte Oberstleutnant Wüstner.Improvisationsvermögen imAnfangskontingentWährend <strong><strong>de</strong>r</strong> Reise stellte die Delegationerneut schnell fest, was esheißt, im „Anfangskontingent“ zusein. Hier ist gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, was unsereKameradinnen und Kamera<strong>de</strong>nauch international bekannt macht –Flexibilität und Improvisationsvermögen.Wie in an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Einsätzengilt es, Mankos <strong><strong>de</strong>r</strong> anfänglichenEinsatzgestellung zu kompensierenund unbürokratische Lösungen zufin<strong>de</strong>n. „Das ist das schöne an <strong>de</strong>nErstkontingenten. Man hat zwaretwa noch nicht seinen Marketen<strong><strong>de</strong>r</strong>la<strong>de</strong>n,aber wir können unsereProblemchen flexibel und unbürokratischlösen“, sagte ein Stabsfeldwebelin Bamako.Wichtig ist <strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>n le -diglich, dass die wesentlichen Bausteine<strong><strong>de</strong>r</strong> Betreuung und Fürsorgeschnell ergänzt wer<strong>de</strong>n. StaatssekretärKossen<strong>de</strong>y ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrdafür bekannt, dass er sichnicht nur um die großen politischenThemen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ebenso um diesozialen Aspekte <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen imKontingent kümmert. Schon auf<strong>de</strong>m Rückflug erfolgt jeweils eineerste Reisebesprechung mit <strong>de</strong>nDelegationsteilnehmern. Erste Aufträgegehen in die jeweils zuständigenBereiche <strong>de</strong>s Ministeriums.Bereits in diesem Moment – <strong>de</strong>m„Debriefing“ auf <strong>de</strong>m Rückflug –beginnt die seriöse und konstruktiveInteressenvertretung durch <strong>de</strong>nDBwV. „Uns und unseren Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>nliegt nicht daran, dass in <strong><strong>de</strong>r</strong>Tagespresse etwa Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>von</strong> verschmutztenSanitäranlagen lan<strong>de</strong>n“,so Wüstner.Das Ministerium prüft Problemeund Anträge intensiv und dasKontingent erhält einen schriftlichenRückläufer. Schon oft wur<strong>de</strong>nmit diesen Antwortschreiben einigeUnstimmigkeiten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Koordinationbeseitigt o<strong><strong>de</strong>r</strong> Informationslückengeschlossen. Kossen<strong>de</strong>ykann die Expertise und die Seriosität<strong>de</strong>s DBwV richtig einschätzenund arbeitet daher gern mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Interessenvertretung zusammen,um optimale Rahmenbedingungenfür die Soldaten in <strong>de</strong>n Einsatzkontingentenzu erreichen.Betreuungsstandards undAusgehregelungenWas <strong>de</strong>n Betreuungsstandard an -geht, ist zu Beginn eines Einsatzesnaturgemäß meist noch „Luft nach


Auslandseinsatz <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 7oben“. Ob es die Marketen<strong><strong>de</strong>r</strong>warenversorgung,die Feldpostversorgung,<strong><strong>de</strong>r</strong> Zustand <strong><strong>de</strong>r</strong> sanitärenAnlagen o<strong><strong>de</strong>r</strong> eine abgestimmte und<strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheitslage angepasste Ausgehregelungist. Letzteres ist dabeinicht nur <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstimmung immultinationalen Kontingent, son<strong><strong>de</strong>r</strong>nviel mehr <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheitslageabhängig. Und gera<strong>de</strong> wennentsprechen<strong>de</strong> Warnungen <strong><strong>de</strong>r</strong>Nachrichtendienste vorliegen,muss <strong><strong>de</strong>r</strong> zuständige Kontingentführerabwägen und entschei<strong>de</strong>n.„Da lastet eine Menge Verantwortungauf <strong>de</strong>n jeweiligen Schultern“,sagte ein Major.Einerseits sollen die Soldaten<strong>de</strong>n Kontakt mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerungherstellen, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits liegenimmer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong>Bedrohungsmeldungen vor. Einschmaler Grat, <strong><strong>de</strong>r</strong> so manchen andie Zeit um 2005 in Afghanistanerinnert, auch wenn bei<strong>de</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong>und Kulturen keinesfalls vergleichbarsind.Für <strong>de</strong>n Komman<strong>de</strong>ur <strong><strong>de</strong>r</strong>EUTM, Briga<strong>de</strong>general Lecointre,ist klar, dass das Vertrauen <strong><strong>de</strong>r</strong>Bevölkerung absolutes Schlüsselkriteriumist. Daher plädiert er füreine offensive Ausgehregelung inBamako. Mit Blick auf die Betreuungssituationgilt es jetzt, schnelleinige Mängel abzustellen – somitwar Staatssekretär Kossen<strong>de</strong>y dankbarfür die offenen Worte vor Ort.Multinationale AbstimmungOb Stabsarbeit im HauptquartierEUTM, Versorgungs- und Betankungsflügefür AFISMA o<strong><strong>de</strong>r</strong> selbstdie Pionierausbildung in Koulikoro:Alles soll unter <strong>de</strong>n internationalenPartner abgestimmt sein.„Das fängt mit einem Mel<strong>de</strong>schemain <strong><strong>de</strong>r</strong> Pionierausbildung für diemalischen Soldaten an und hört mitDress- und Vehicleco<strong>de</strong>s auf“, sagteein Hauptmann in Bamako. Vereinzeltsprechen die Soldatenda<strong>von</strong>, dass man eingespielte Ab -läufe aus <strong><strong>de</strong>r</strong> D/F-Briga<strong>de</strong> bessernutzen müsse. Auch eine Anregung:die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Verteidigungsministers,künftig die EU-Battlegroupsauf <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Einsätze auszurichten.Wie auch immer: Multinationalitätist wichtig, aber bei fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong>Kohäsion vorab min<strong><strong>de</strong>r</strong>t diese auchdie Effektivität – „sei es in <strong><strong>de</strong>r</strong>Stabsarbeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Force-Protection“,sagte <strong><strong>de</strong>r</strong> Komman<strong>de</strong>ur<strong>von</strong> EUTM.Brutale Ausbildungs -bedingungenDer wesentliche Schwerpunktneben einer Vielzahl <strong>von</strong> Ge -sprächen und Briefings war natürlich<strong><strong>de</strong>r</strong> Einblick in die Ausbildung<strong><strong>de</strong>r</strong> malischen Streitkräfte. StaatssekretärKossen<strong>de</strong>y und OberstleutnantWüstner beobachteten eineklassische Stationsausbildung inKoulikoro. EUTM Mali hat <strong>de</strong>nAuftrag, sukzessive vier Bataillone<strong>von</strong> rund 670 Mann auszubil<strong>de</strong>n.Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Verband hat vier Kompanien,darunter eine Unterstützungskompanie,die unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em auf Pionieraufgabenspezialisiert sein soll.<strong>Die</strong> <strong>de</strong>utschen Ausbil<strong><strong>de</strong>r</strong>, Pioniere,vor allem aus Immedingen, beeindrucktendurch Methodik sowieFingerspitzengefühl im Umgangmit <strong>de</strong>n malischen Rekruten.Erfreut zeigte sich StaatssekretärKossen<strong>de</strong>y: „Ich bin beeindruckt,wie engagiert unsere 97 Soldatendie Ausbildung unter schwierigenklimatischen Bedingungen durchführen.“Ebenso positiv überraschtzeigte sich die Delegation <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>hohen Motivation <strong><strong>de</strong>r</strong> malischenRekruten, die diese vor Ort beimErrichten <strong>von</strong> S-Draht-Sperren er -kennen ließen. Untermalt wur<strong>de</strong>dies ganze Bild durch typisch afrikanischeGesänge im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Stationswechsel.All das unter brutalen klimatischenBedingungen. Bereits um elfUhr morgens lagen die Temperaturenüber 40 Grad Celsius, dazu kameine enorm hohe Luftfeuchtigkeit.Und wie wer<strong>de</strong>n sich die Ausbildungsbedingungenerst än<strong><strong>de</strong>r</strong>n,wenn in Kürze die Regenzeit einbricht?„<strong>Die</strong> Hitze ist abartig und<strong><strong>de</strong>r</strong> Körper gewöhnt sich nahezunicht daran. Da heißt es trinken,trinken, trinken. Für mich genausowichtig, wie die Einsatzbereitschaft<strong>von</strong> Waffen und Gerät“, sagte einOberfeldwebel vor Ort.gang vier Wochen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> erstenWoche steht unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em dasAnlegen <strong>von</strong> Drahtsperren auf <strong>de</strong>mProgramm, in <strong><strong>de</strong>r</strong> zweiten Wochegeht es um „Mine Awareness“ unddas Erkennen <strong>von</strong> Sprengfallen. In<strong><strong>de</strong>r</strong> dritten Woche soll eine Sprengausbildungerfolgen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> viertenund letzten Woche schließt die Ausbildungmit <strong>de</strong>m Verstärken <strong>von</strong>Gebäu<strong>de</strong>n.Darüber hinaus stellt die Bun<strong>de</strong>swehrfür EUTM Mali ein Luftlan<strong><strong>de</strong>r</strong>ettungszentrumRole 2 zurVerfügung. „Hier wur<strong>de</strong> in kürzesterZeit ein exzellentes Behandlungszentrumgeschaffen – dafürgilt <strong>de</strong>n Frauen und Männern meinVier Wochen Pionierausbildung<strong>Die</strong> Ausbildung durch die <strong>de</strong>utschenPioniere dauert pro Durchbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>erRespekt“, so StaatssekretärKossen<strong>de</strong>y anerkennend.AFISMA – Flüge, Flüge, FlügeAuch die Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kamera<strong>de</strong>nin Dakar verdienen <strong>de</strong>n Respektund die Anerkennung, welche sieinternational bereits erhalten. Biszum 29. April führten die <strong>de</strong>utschenLuftwaffensoldaten mit zwei TransallC-160-Transportflugzeugenmehr als 300 Einsatzflüge durch. Imgleichen Zeitraum flog <strong><strong>de</strong>r</strong> AirbusMRRT (Tanker) <strong>de</strong>s Kontingents 42Betankungseinsätze.Am Ran<strong>de</strong> sei erwähnt, dass dasKerosin – bisher 558 to – <strong>de</strong>nAbnehmern in Rechnung gestelltwird. Je<strong><strong>de</strong>r</strong>, <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Crews, <strong>de</strong>nTechnikern über die Sanitäter bishin zum Unterstützungspersonal,hat alle Hän<strong>de</strong> voll zu tun und leistetwie auch die Kamera<strong>de</strong>n in Malihervorragen<strong>de</strong> Arbeit.Bun<strong>de</strong>swehr ist willkommen<strong>Die</strong> Delegation hat zahlreiche freundlicheMenschen in Dakar und Bamakogetroffen. Auch die mitreisen<strong>de</strong>nJournalisten waren vom umkompliziertenMiteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> positiv überrascht.„In Bamako kann man problemlosauf <strong>de</strong>n Markt gehen un<strong>de</strong>inige Mitbringsel erwerben. Manmuss allerdings gut han<strong>de</strong>ln können“,sagte ein Hauptmann in Bamako.<strong>Die</strong> Delegation erkannte, dassDeutschland mit seinem Engagementein hervorragen<strong>de</strong>s Signal <strong><strong>de</strong>r</strong>Solidarität mit Mali gesen<strong>de</strong>t hat.„Einen wesentlichen Anteil hat dabeidie seit Jahren tätige <strong>de</strong>utsche Beratergruppeund aktuell das <strong>de</strong>utscheEinsatzkontingent im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong>EUTM Mali“, sagte OberstleutnantWüstner.Deutschland hat als eines <strong><strong>de</strong>r</strong>ersten Län<strong><strong>de</strong>r</strong> die UnabhängigkeitMalis im Jahre 1960 anerkannt undpflegt seit<strong>de</strong>m freundschaftliche Be -ziehungen.Keine Be -rührungsängste:StaatssekretärThomas Kossen<strong>de</strong>yund VerbandsvizeOberstleutnantAndréWüstner beimKickern mit Einsatzsoldaten.Einsatzorientierung <strong>de</strong>s DBwVDer Berufsverband ist über dieSituation in sämtlichen Einsatzgebietendurch zahlreiche Ansprechpartnerund durch ein gutes Netzwerkin <strong>de</strong>n Beteiligungsgremienund <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Ressorts gutim Bil<strong>de</strong>. „Der DBwV hat seineeigene Einsatzorientierung enormvorangebracht. In <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellenAmtsperio<strong>de</strong> waren so viele Bun<strong>de</strong>svorstandsmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>wie nochnie zuvor in <strong>de</strong>n Einsatzgebieten,um nur eines <strong>von</strong> vielen Kriterien zunennen“, sagte Oberstleutnant AndreWüstner nach seiner Rückkehr.Was <strong>de</strong>n Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>servicebetrifft, ist <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV gar unschlagbar.Allzu oft benötigt auch ein Mitgliedim Einsatzland o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Familienangehörigerzu Hause Rechtsberatungund Hilfe, wie etwa überdie Heinz-Volland-Stiftung. Mitgliedschaftlohnt! Gera<strong>de</strong> inschwierigen Zeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellenReform, mancher Problemlagen imEinsatz o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Schwierigkeiten<strong>von</strong> „Ehemaligen und Reservisten“,halten wir zusammen. Darauf kann<strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV stolz sein!(Mandate, Interview und Hintergrundsiehe dbwv.<strong>de</strong>)


8 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Interview<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wie schätzen Sie die Situation inMali ein?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: <strong>Die</strong> Lage in Mali bedarf unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>tunserer Aufmerksamkeit. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> erfolgreichenmilitärischen Intervention Frankreichs im Januar2013 wur<strong>de</strong> die Voraussetzung geschaffen, die Lagein Mali auch politisch zunächst zu stabilisieren. Jetztist vor allem die malische Regierung gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, dieProbleme und Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen, die zu <strong><strong>de</strong>r</strong> Spaltung<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s führten, anzugehen und unter Beteiligungaller Bevölkerungsgruppen zu einer Einigungzu kommen. Der Durchführung <strong>von</strong> Wahlen kommtdabei eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Be<strong>de</strong>utung zu. Auch dazubenötigt Mali weiterhin internationale Hilfe u.a. durchdie Vereinten Nationen und die Europäische Union.Des Weiteren geht <strong>von</strong> <strong>de</strong>n islamistischen Terrorgruppenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Sahel-Region unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t eine Bedrohungfür die Sicherheit <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s und <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzenRegion aus. Auch wenn diese Gruppen durch diemilitärische Intervention Frankreichs zunächst in <strong>de</strong>nUntergrund gedrängt wur<strong>de</strong>n, sind sie weiterhin in <strong><strong>de</strong>r</strong>Lage, Anschläge auszuüben. Erst En<strong>de</strong> April ist einweiterer französischer Soldat in Mali gefallen undzwei weitere wur<strong>de</strong>n verwun<strong>de</strong>t. <strong>Die</strong> Opferzahlenunter <strong>de</strong>n Streitkräften <strong><strong>de</strong>r</strong> afrikanischen Staaten imRahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mission AFISMA und <strong><strong>de</strong>r</strong> malischenStreitkräfte durch Anschläge liegen noch höher. <strong>Die</strong>szeigt, wie fragil die Lage in Mali weiterhin ist. Es istdaher zu begrüßen, dass die Vereinten Nationen entschie<strong>de</strong>nhaben, eine Stabilisierungsmission (mitNamen MINUSMA) nach Mali zu entsen<strong>de</strong>n. Dergrößte Teil dieser aus ca. 12 500 Soldaten und Polizistenbestehen<strong>de</strong>n Mission soll aus <strong><strong>de</strong>r</strong> bereits in Malistehen<strong>de</strong>n Mission AFISMA <strong><strong>de</strong>r</strong> WirtschaftsorganisationWestafrikanischer Staaten ECOWAS bestehen.Es sind aber noch weitere Beiträge erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich.MINUSMA könnte bei gleichbleiben<strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheitslageab 1. Juli 2013 beginnen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr:Welche Wurzeln hat das traditionellgute Verhältnis zwischen Deutschland und Mali?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: Deutschland hat 1960 als ersterStaat das unabhängige Mali anerkannt. <strong>Die</strong>s ist alsfreundschaftliche Geste auch heute noch im kollektivenGedächtnis Malis verankert. Man sieht Deutschlandals Partner, <strong><strong>de</strong>r</strong> nicht seine eigenen Interessen in<strong>de</strong>n Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund stellt.Seit<strong>de</strong>m können bei<strong>de</strong> Staaten auf eine langjährigeEntwicklungszusammenarbeit sowie militärischeAusbildungs- und Ausstattungshilfe zurückblicken.Viele malische Offiziere haben seit <strong>de</strong>n 70er Jahreneine Ausbildung in Deutschland absolviert, sprechenunsere Sprache und stehen als Ansprechpartner fürunser Einsatzkontingent zur Verfügung.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Ist das militärische EngagementDeutschlands langfristig?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: Wir beteiligen uns <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitsowohl bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Europäischen AusbildungsmissionEUTM Mali, als auch bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> OperationAFISMA und <strong><strong>de</strong>r</strong> sie unterstützen<strong>de</strong>n französischenKräfte. Im ersten Fall stellen wir Stabspersonal,ein Rettungszentrum und Pionierausbil<strong><strong>de</strong>r</strong>. Im zweitenFall unterstützen wir mit Lufttransport und Luftbetankung.Unser Mandat für EUTM Mali ist zunächst für einThomas Kossen<strong>de</strong>y,ParlamentarischerStaatssekretärbeim Bun<strong>de</strong>sminister<strong><strong>de</strong>r</strong>VerteidigungJahr ausgelegt. Der Zustand <strong><strong>de</strong>r</strong> malischen Streitkräftezeigt jedoch, dass ein einjähriges Engagementwahrscheinlich nicht ausreichen wird, um die malischeArmee zu befähigen, die territoriale IntegritätMalis zukünftig eigenständig zu sichern. Wie dieseweiterhin erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Unterstützung für die malischenStreitkräfte realisiert wer<strong>de</strong>n kann, wer<strong>de</strong>n wirzusammen mit unseren europäischen Partnern in <strong>de</strong>nnächsten Monaten erörtern.<strong>Die</strong> Mission AFISMA wird voraussichtlich im Juliin die VN-Mission MINUSMA überführt. Frankreichwird zur Unterstützung dieser VN-Mission auch weiterhinmilitärische Kräfte in Mali und <strong><strong>de</strong>r</strong> Region stationieren.MINUSMA wird insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e in <strong><strong>de</strong>r</strong>Anfangsphase <strong><strong>de</strong>r</strong> Mission Unterstützung durch Lufttransportbenötigen. Hier könnten wir mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Fortsetzungunserer Lufttransportunterstützung einen wichtigenBeitrag leisten. Da wir mit MINUSMA jedocheine neue völkerrechtliche Grundlage haben, bedarfeine <strong>de</strong>utsche Beteiligung an MINUSMA eines neuenMandats <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages.Wenn Sie über längerfristiges militärischesEngagement Deutschlands in Mali re<strong>de</strong>n, so möchteich aber festhalten, dass wir bereits seit langem inMali engagiert sind. Bis zur Krise in Mali Anfang2012 war eine Beratergruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr inMali in <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung malischer Pioniere tätig.Das Material und Gerät hierfür wur<strong>de</strong> durchDeutschland in Absprache mit <strong>de</strong>m AuswärtigenAmt über das Ausstattungshilfeprogramm <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sregierungfür ausländische Streitkräfte bereitgestellt.Sobald die politischen Bedingungen und die<strong>Gefährdung</strong>slage in Mali es zulassen, wer<strong>de</strong>n wir inBetracht ziehen, dieses bilaterale Programm wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufzunehmen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wo liegt das <strong>de</strong>utsche Interesse angeordneten Verhältnissen in Mali und <strong><strong>de</strong>r</strong> Region insgesamt?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: Nord-Mali stand kurz davor,ein Rückzugsraum und Ausbildungsort für islamistischeTerroristen ohne je<strong>de</strong> staatliche Kontrolle zuwer<strong>de</strong>n. Al Qaida im islamischen Maghreb ist seitlängerer Zeit dort aktiv gewesen. Zusätzlich gab esein<strong>de</strong>utige Hinweise, dass Angehörige islamistischerTerrorgruppen aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Regionen Afrikas,z.B. <strong><strong>de</strong>r</strong> Boko Haram aus Nigeria, die Ausbildungscamps<strong><strong>de</strong>r</strong> Al Qaida in Mali nutzten. <strong>Die</strong> OrganisationAnsar al Dine hatte im Nor<strong>de</strong>n Malis bereits einradikalislamistisches Regime etabliert und beabsichtigte,zusammen mit weiteren Gruppen im Januardieses Jahres durch eine militärische Offensiveauch <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s unter ihre Kontrolle zubringen. <strong>Die</strong>s konnte nur durch die entschlossenemilitärische Intervention Frankreichs, die einemHilfeersuchen <strong><strong>de</strong>r</strong> malischen Regierung folgte, verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>twer<strong>de</strong>n. Aus Mali heraus wäre sonst aucheine Gefahr für die Stabilität in <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Regionbis hinunter zum Golf <strong>von</strong> Guinea ausgegangen.Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> terroristischen Bedrohung vor <strong><strong>de</strong>r</strong>Haustür Europas muss man aber auch die Rolle <strong><strong>de</strong>r</strong>organisierten Kriminalität in Mali im Auge behalten.Mali ist ein Transitraum für <strong>de</strong>n internationalenDrogenschmuggel. Drogen wan<strong><strong>de</strong>r</strong>n aus Südamerikaüber Afrika nach Europa.Somit muss man feststellen, dass Mali zwar weit„Keine grundlegen<strong>de</strong> Reform <strong><strong>de</strong>r</strong> Reform“Staatssekretär Thomas Kossen<strong>de</strong>y im Interview – Mali und Neuausrichtung im Blickpunktweg <strong>von</strong> Deutschland liegt. <strong>Die</strong> Risiken, die <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Lage in Mali für uns und unsere europäischen Partnerausgehen, sind jedoch konkret.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wo liegen die Unterschie<strong>de</strong> zwischen<strong><strong>de</strong>r</strong> Situation in Mali und <strong><strong>de</strong>r</strong> in Afghanistan?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: Sowohl Afghanistan als auchMali waren vom Zerfall ihrer staatlichen Strukturenbedroht – u.a. <strong>de</strong>shalb, weil ihre Sicherheitskräftenicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage waren, Sicherheit und Ordnungsowie die Grenzen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s dauerhaft und eigenständigzu schützen. <strong>Die</strong> Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräfteist die Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Soldatinnen undSoldaten in bei<strong>de</strong>n Missionen. <strong>Die</strong>ses Element <strong><strong>de</strong>r</strong>Stabilisierung muss <strong>von</strong> politischen Fortschrittenergänzt wer<strong>de</strong>n. Dennoch gibt es Unterschie<strong>de</strong>. UnsereUnterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> malischen Streitkräftebeschränkt sich ganz auf die Entwicklung ihrermilitärischen Fähigkeiten, beinhaltet also keineBegleitung militärischer Operationen. <strong>Die</strong> „EU TrainingMission Mali“ hat – wie schon ihr Name sagt –einen reinen Ausbildungscharakter und soll die malischenStreitkräfte in die Lage versetzen, eigenständigdie Stabilität im Lan<strong>de</strong> wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herzustellen. „Hilfe zurSelbsthilfe“ ist unser Ziel. Trotz aller Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungenkann man wohl sagen, dass die Voraussetzungenin Mali günstiger sind als in Afghanistan, da <strong><strong>de</strong>r</strong>Staatszerfall noch nicht so weit fortgeschritten war.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Man hat <strong>de</strong>n Eindruck, dass sichdie Bun<strong>de</strong>sregierung immer schwer tut, Ziele und Perspektivenfestzulegen, wenn – wie in Mali – ein neuerKrisenherd entsteht und die <strong>de</strong>utsche Beteiligungerwünscht ist. Warum ist das so?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: Sie sagen es selbst: Man hat <strong>de</strong>nEindruck. Ich <strong>de</strong>nke, wir haben mit unserem Han<strong>de</strong>lnin <strong><strong>de</strong>r</strong> Mali-Frage gezeigt, dass wir schnell han<strong>de</strong>lnkönnen und klare Ziele und Perspektiven haben.Bereits kurz nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Intervention Frankreichs in Maliund <strong>de</strong>m Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> militärischen Mission AFISMAhaben wir zur Unterstützung dieser Mission und zurUnterstützung Frankreichs zwei Transportflugzeugenach Dakar verlegt und später einen Airbus für dieLuftbetankung französischer Aufklärungs- undKampfflugzeuge. Weitergehen<strong>de</strong> Maßnahmen stan<strong>de</strong>nnicht zur Disposition und waren auch nicht gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t.Wir leisten somit einen Beitrag, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m an<strong><strong>de</strong>r</strong>ereuropäischer Staaten in Nichts nachsteht. Auch Artund Umfang unserer Beteiligung an <strong><strong>de</strong>r</strong> EU-AusbildungsmissionEUTM Mali haben wir frühzeitig unterklaren Zielsetzungen und Perspektiven festgelegt.Abschließend möchte ich feststellen, dass Sie dasHan<strong>de</strong>ln <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sregierung nicht auf militärischeMaßnahmen reduzieren dürfen. Deutschland leistet


Interview <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 9einen sehr umfangreichen Beitrag zur Verbesserung<strong><strong>de</strong>r</strong> Lage in Mali. Ich möchte hier als Beispiel die <strong>de</strong>utscheInitiative zur Vertiefung <strong>de</strong>s politischen Dialogsin Mali nennen. <strong>Die</strong>ses unter Führung <strong>de</strong>s AuswärtigenAmtes initiierte Projekt trägt zur Verständigung<strong><strong>de</strong>r</strong> verschie<strong>de</strong>nen Volksgruppen, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e mit<strong>de</strong>n Tuareg, bei und wird <strong>von</strong> malischer Seite als wichtigesProgramm gesehen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wie beurteilen sie die internationaleZusammenarbeit bei <strong><strong>de</strong>r</strong> europäischen Ausbildungsmission?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: <strong>Die</strong> EU AusbildungsmissionEUTM Mali ist erneut ein Beispiel für die hervorragen<strong>de</strong>Zusammenarbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldatinnen und Soldaten<strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen EU Mitgliedsstaaten. Ich konnte mirwährend meiner Reise nach Mali selbst ein Bild da<strong>von</strong>machen.An EUTM Mali nehmen Soldatinnen und Soldatenaus 22 Mitgliedsstaaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Europäischen Unionteil. <strong>Die</strong> Stäbe <strong><strong>de</strong>r</strong> Mission sind multinational undnahezu je<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 22 truppenstellen<strong>de</strong>n Nationen istauch in <strong>de</strong>n Führungsstäben vertreten. Das MissionHeadquarters ist bereits seit <strong>Mär</strong>z voll einsatzbereit.Das heißt, dass binnen weniger Wochen nach<strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong>EU-Ratsbeschluss zur Entsendung dieser Missiongetroffen wur<strong>de</strong>, Personal und Material nach Mali verlegtwur<strong>de</strong>n und das Personal aus <strong>de</strong>n unterschiedlichenNationen zu einer Einheit geformt wer<strong>de</strong>n musste.<strong>Die</strong>s konnte nur unter großen Anstrengungen realisiertwer<strong>de</strong>n und geht nur, wenn alle an einem Strickziehen und nationale sowie sprachliche Unterschie<strong>de</strong>zur Seite legen.<strong>Die</strong>s trifft nicht nur auf das Mission Headquarterszu. Auch einzelne Ausbildungsteams sind multinationalbesetzt und in unserem Rettungszentrum im Trainings-CampKoulikoro arbeiten <strong>de</strong>utsche Sanitätssoldatinnenund -soldaten mit Kameradinnen und Kamera<strong>de</strong>naus Österreich und Ungarn zusammen. Mankann feststellen, dass die Zusammenarbeit im RahmenEUTM Mali praktizierte europäische Integrationbe<strong>de</strong>utet.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Der Minister hat vor kurzem <strong>de</strong>nGedanken geäußert, dass EU Battle Groups für Ausbildungsmissionenwie die in Mali herangezogen wer<strong>de</strong>nkönnten. Hängt dies mit <strong>de</strong>n Erfahrungen in Malizusammen?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: Ihre Darstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Einlassung<strong>de</strong>s Herrn Bun<strong>de</strong>sministers ist etwas verkürzt. Wirwollen keine Battle Groups im heutigen Zuschnitt fürAusbildungsmissionen heranziehen. Dafür sind sienicht konzipiert. Im Gegenteil ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz einer EUBattle Group für Ausbildungsmissionen im EU BattlegroupKonzeptvom 5. Oktober 2006 explizit ausgeschlossen.Auch aus diesem Grund wur<strong>de</strong> ein Einsatz<strong><strong>de</strong>r</strong> EU Battlegroups für die EUTM Mali nicht inErwägung gezogen.Allerdings haben uns die Erfahrungen aus Maliwie<strong><strong>de</strong>r</strong> einmal vor Augen geführt, dass die EU gutberaten wäre, auch für Ausbildungsmissionen einKräftepaket zur schnellen Krisenreaktion zur Verfügungzu haben. Es gibt Situationen, in <strong>de</strong>nen dieschnelle Aufstellung einer Trainings- und Beratungsmissionzur Stärkung <strong>de</strong>s jeweiligen staatlichenSicherheitssektors ein kritischer Faktor für die weitereStabilisierung ist. Derartigen Missionen gemeinsamist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bedarf an Ausbildungspersonal, modularerFührung, Führungsunterstützung, Logistik, <strong><strong>de</strong>r</strong>Schutz <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Kräfte und medizinischer Versorgungbei häufig gleichzeitiger Integration zivilerKomponenten. <strong>Die</strong>se Modularität können die EUBattle Groups in ihrer bisherigen Form nicht abbil<strong>de</strong>n,da sie als in sich geschlossener Kampfverband aufgestelltund ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Sie sind dazu konzipiert,aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong> abgestimmt mit ihren Fähigkeitenals Kampfverband zeitlich begrenzt gegnerische Parteienzu trennen o<strong><strong>de</strong>r</strong> notfalls mit Waffengewalt dieVoraussetzungen für einen folgen<strong>de</strong>n längerfristigenMilitäreinsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Europäischen Union vorzubereiten.Ein möglicher Weiterentwicklungsansatz wäre<strong>de</strong>shalb neben <strong><strong>de</strong>r</strong> EU Battle Group, wie sie bereitsheute besteht, ein zweites Fähigkeitspaket bereitzuhalten,das <strong>de</strong>n schnellen Beginn einer Ausbildungsmissionin einer krisenhaften Situation in einem Einsatzlandgewährleisten kann. Dadurch könnte die Zeitfür eine längerfristige geregelte Kräftegenerierungüberbrückt wer<strong>de</strong>n. Gleichzeitig wür<strong>de</strong>n die einheimischenSicherheitskräfte durch eine schnell einsetzen<strong>de</strong>Ausbildungsunterstützung frühzeitig in dieLage versetzt wer<strong>de</strong>n, die Sicherheitslage in ihremLand zu stabilisieren.Mit Hilfe dieser Weiterentwicklung <strong>de</strong>s EU BattleGroup-Konzepts hätte die EU weiterhin, wie im EUBattle Group-Konzept vorgesehen und ausgeplant,einen robusten und für die unterschiedlichen Aufgabenausgebil<strong>de</strong>ten und aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong> abgestimmtenVerband zur schnellen Krisenreaktion zur Verfügung.Gleichzeitig könnte sie auch schnell die Einsätze, diezurzeit im Fokus <strong><strong>de</strong>r</strong> EU stehen – nämlich Ausbildungsmissionen– mit <strong>de</strong>n notwendigen Kräftenunterlegen. Sie könnte somit auf unterschiedliche Krisensituationenschnell mit <strong>de</strong>n hierfür notwendigenKräften und Mitteln reagieren und sich die notwendigeZeit für eine etwaige Folgeoperation verschaffen.Dadurch kann politischer und militärischer Handlungsspielraumgewonnen wer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wie war Ihr Eindruck <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Leistungenunserer Kameradinnen und Kamera<strong>de</strong>n und<strong><strong>de</strong>r</strong> malischen Rekruten?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: Unsere Soldatinnen und Soldatenleisten in Mali hervorragen<strong>de</strong> Arbeit unter schwerstenklimatischen Verhältnissen. Zurzeit herrschen inMali Temperaturen <strong>von</strong> bis zu 45 Grad Celcius.Zu<strong>de</strong>m steht die Regenzeit bevor.<strong>Die</strong> infrastrukturellen Verbesserungsmaßnahmenim Koulikoro Training Camp laufen noch, so dassunsere Soldatinnen und Soldaten zum Teil noch in Zeltenuntergebracht sind. Insgesamt fin<strong>de</strong>n unsere Soldatinnenund Soldaten also eher noch widrige Bedingungenvor, an <strong><strong>de</strong>r</strong>en Verbesserung jedoch kontinuierlichgearbeitet wird.In <strong><strong>de</strong>r</strong> Mission genießen unsere Soldatinnen undSoldaten einen hervorragen<strong>de</strong>n Ruf. Im MissionHeadquarters sind wir mit einer Soldatin und zwei Soldatenvertreten, die einen wesentlichen Beitrag zurArbeit <strong>de</strong>s Mission Headquarters leisten. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>sbeeindruckt hat mich <strong><strong>de</strong>r</strong> J3-Stabsoffizier. Er ist sozusagenein EUTM-Soldat <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Stun<strong>de</strong>. Im Januarund Februar 2013 war er in die Vorbereitung <strong><strong>de</strong>r</strong> Missionin Brüssel eingebun<strong>de</strong>n. Danach gehörte er zu <strong>de</strong>nersten Missionsangehörigen, die zur Vorbereitungnach Mali verlegten und jetzt obliegt ihm unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>emdie Planung zur Absicherung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mission.Mit <strong>de</strong>m Aufbau <strong>de</strong>s Rettungszentrums in Koulikorohaben die Kameradinnen und Kamera<strong>de</strong>n <strong>de</strong>sSanitätsdienstes erneut ihr Leistungsvermögen unterBeweis gestellt. Es wur<strong>de</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Missionsführungimmer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> festgestellt, dass mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bereitstellung<strong>de</strong>s Rettungszentrums <strong><strong>de</strong>r</strong> Mission eine sanitätsdienstlicheEinrichtung zur Verfügung gestellt wird,die ihresgleichen in Mali sucht.Schließlich konnte ich mir auch <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Professionalitätund <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsfähigkeit unserer Pioniersoldatenein Bild machen. Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Mission Comman<strong><strong>de</strong>r</strong>hob die Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong> Pioniersoldaten bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitungund Durchführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Pionierausbildung hervor.Dass die malischen Soldaten unsere Pioniere als diebesten <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt bezeichnen, spricht abschließend fürsich und bringt mich zu <strong>de</strong>n malischen Soldaten. DerenAusbildungsstand ist niedrig. Doch allein die Tatsache,dass sie durch europäische Soldatinnen und Soldatenausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, motiviert diese jungen Soldatenungemein. Sie wissen, dass ihnen mit EUTM Mali eineAusbildung zukommt, die sie <strong>von</strong> vielen Soldaten inMali, aber auch Afrika insgesamt, abhebt.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: In manchen Medien wur<strong>de</strong>n dieLuftwaffensoldaten nach <strong>de</strong>m Vorfall beim Türkei-Einsatz(„Active Fence“) als „Weicheier“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrabgstempelt. Ist dies gerechtfertigt?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: <strong>Die</strong>se Schil<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>von</strong> <strong>de</strong>utschenSoldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatzverfälscht das tatsächliche Bild und ist vollkommenunangebracht.<strong>Die</strong> Soldatinnen und Soldaten, die im Übrigennicht nur aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe kommen, haben sich aufdas schnelle Herstellen und Halten <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzbereitschaftkonzentriert. Der Einsatzauftrag, zu <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong>Schutz <strong>de</strong>s türkischen Luftraums und <strong><strong>de</strong>r</strong> türkischenBevölkerung gehört, wird seit En<strong>de</strong> Januar rund umdie Uhr ohne Einschränkungen erfüllt. Während meinesBesuches in Kahramanmaras traf ich auf einhochmotiviertes und engagiertes Kontingent, <strong><strong>de</strong>r</strong>enSoldatinnen und Soldaten und zivile Mitarbeiter völligzu Recht stolz auf ihren Einsatz sind.Soweit es in <strong><strong>de</strong>r</strong> Anfangsphase zu Reibungsverlustenkam, so muss festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass dies keineswegsaußergewöhnlich ist und außer<strong>de</strong>m allesgetan wur<strong>de</strong>, um <strong>de</strong>n berechtigten Ansprüchen <strong>von</strong>Soldatinnen und Soldaten in einem Auslandseinsatzgerecht zu wer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Gehen Sie da<strong>von</strong> aus, dass die jetztangelegte Neuausrichtung auch nach <strong>de</strong>n WahlenBestand hat und die Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrendlich auf Kontinuität hoffen dürfen? WelchenJustier- und Verbesserungsbedarf sehen Sie?Thomas Kossen<strong>de</strong>y: <strong>Die</strong> Neuausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrist in erster Linie auf Nachhaltigkeit undZukunftsfähigkeit ausgerichtet. Man kann jetzt schonda<strong>von</strong> sprechen, dass sie soweit fortgeschritten ist,dass sie unumkehrbar ist. <strong>Die</strong> Neuausrichtung mussdaher auch die kommen<strong>de</strong>n Jahre weitergeführt wer<strong>de</strong>n,um das bisher Erreichte nicht zu gefähr<strong>de</strong>n undum <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen als Gestalter undzugleich Betroffenen die nunmehr erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Kontinuitätzu gewährleisten.Große Reformvorhaben beinhalten immer Feinjustierungs-und Verbesserungsbedarf. Das ist bei <strong><strong>de</strong>r</strong>Neuausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr nicht an<strong><strong>de</strong>r</strong>s. Umdiesen Bedarf strukturiert zu analysieren und entsprechen<strong>de</strong>Handlungsempfehlungen abzuleiten, ist daherbereits <strong>von</strong> Anfang an in <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtung eine Evaluierung,die übrigens bereits kommen<strong>de</strong>s Jahr imBMVg und <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten nachgeordneten Ebene startet,vorgesehen. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtung wird die Bun<strong>de</strong>swehrallerdings bereits jetzt so aufgestellt, dass sieaus sich heraus so wandlungsfähig wird, dass es inabsehbarer Zeit keiner grundlegen<strong>de</strong>n und für die Mitarbeiterumwälzen<strong>de</strong>n Reform mehr bedarf. Feinjustierungen,die wir im Übrigen bereits heute laufendvornehmen, wird es geben. Aber es wird keine grundlegen<strong>de</strong>Reform <strong><strong>de</strong>r</strong> Reform geben!


10 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013AuslandseinsatzFotos: Bun<strong>de</strong>swehr via flickrWem gehört die Wüste?Sahel und Sahara führten Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>te lang ein politisches Schattendasein.In jüngster Zeit hat sich das geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Bei<strong>de</strong> Wüstenregionenerlangten strategische Be<strong>de</strong>utung – als Rückzugsgebiete für Separa -tisten, kriminelle Ban<strong>de</strong>n und islamische Gotteskrieger.Durch einen Tuareg-Aufstand und seine Folgen rücken Sahel und Saharaerneut in <strong>de</strong>n Fokus <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit – vor allem das Land Mali. Hierstreiten sich gleich drei Konfliktparteien um die Macht im Wüstenstaat.Mali – Wüstenland <strong><strong>de</strong>r</strong> politischenund klimatischen ExtremeMali ist ein Binnenland im nordwestlichenAfrika. Es liegt südlich <strong>von</strong>Algerien und hat in etwa die dreieinhalbfacheGröße Deutschlands.Wüsten und Halbwüsten dominierendas Landschaftsbild. 70 Prozent<strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sfläche wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong>Sahara und Sahel be<strong>de</strong>ckt. Einst führte<strong>de</strong>shalb die legendäre „Rallye-Paris-Dakar“ durch das Land. Temperaturen<strong>von</strong> 50 Grad sind hier keineSeltenheit – Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schläge dagegenschon. <strong>Die</strong> Regenmengen sinddabei höchst ungleich verteilt.Während Regen im Nor<strong>de</strong>n extremselten fällt, sieht es im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>s etwas besser aus. Dafür könnendie Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schläge dort oft sintflutartigsein.Größere Städte gibt es aufgrundsolcher klimatischen Bedingungennur wenige. Zu nennen sind MalisHauptstadt Bamako sowie die ProvinzhauptstädteTimbuktu, Kidal undGao. Sie liegen bis auf Kidal amNiger, <strong><strong>de</strong>r</strong> das Land als einzigergroßer Fluss durchfließt.Insgesamt 15 Millionen Einwohnerhat Mali. <strong>Die</strong> Hälfte <strong>von</strong> ihnensind Schwarzafrikaner. Sie leben vorallem in <strong><strong>de</strong>r</strong> Südhälfte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. ImNor<strong>de</strong>n dagegen dominieren hellhäutigeMauren und Tuareg. Sie stellenzehn Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtbevölkerung.Bei<strong>de</strong> Ethnien <strong>de</strong>finierensich vor allem über Clanzugehörigkeitenund weniger über ihre völkerrechtlicheStaatsangehörigkeit.Malische Nationalsprache ist dasBambara, das auch in gesamt Westafrikadominiert.Als Wüstenstaat gehört Mali zu<strong>de</strong>n ärmsten Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong>. 8,5Millionen Einwohner leben unterhalb<strong><strong>de</strong>r</strong> Armutsgrenze. Der Nor<strong>de</strong>nsamt <strong><strong>de</strong>r</strong> Tuareg-Bevölkerung istda<strong>von</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s betroffen. VieleTuareg fühlen sich aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong>Armut als Malier zweiter Klasse. Seitjeher ha<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie mit <strong><strong>de</strong>r</strong> politischenFührung in Bamako. Einige <strong>von</strong>ihnen – vor allem junge Männer –gingen nach Dürrekatastrophen nachLibyen. Dort verdingten sie sich alsSöldner für das Gaddafi-Regime, um<strong><strong>de</strong>r</strong> Tristesse ihrer Heimat zu entfliehen.Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage in Sahara undSahelzone kann Mali keine landwirtschaftlichenProdukte exportieren –selbst <strong>de</strong>n Eigenbedarf kann dasLand kaum <strong>de</strong>cken. Der Export <strong>von</strong>Rohstoffen ist <strong>de</strong>shalb die einzigeMöglichkeit, Devisen zu erhalten.Gold und Baumwolle sind dabeiHaupt<strong>de</strong>visenbinger. Zukünftig wer<strong>de</strong>nauch die malischen Uranvorkommenan Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>nExport gewinnen. Vor allem Frankreichhat großes Interesse daran.Politisch in Erscheinung trat Malizum ersten Mal im 13. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t.Damals grün<strong>de</strong>te <strong><strong>de</strong>r</strong> afrikanischeFürst Keita das Königreich Mali.<strong>Die</strong>ses wur<strong>de</strong> unter Keitas Nachfolgernislamisch und mün<strong>de</strong>te in dasKönigreich Songhay. Mit <strong>de</strong>ssenUntergang um 1600 entstand einMachtvakuum im westlichen Afrika.Luftlan<strong><strong>de</strong>r</strong>ettungszentrum: DeutscheSoldaten bauen mit Sanitäternaus Österreich und Ungarndas Feldlazarett „Role 2“ auf.Gefüllt wur<strong>de</strong> es erst wie<strong><strong>de</strong>r</strong> im 19.Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t – <strong>von</strong> Frankreich. Als„Französisch-Sudan“gehörte Malifortan zum französischen Kolonialreich.Französisch ist <strong>de</strong>shalb auchheute noch offizielle AmtsspracheMalis.Mitte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts forcierteeine Unabhängigkeitsbewegungdie Loslösung Malis <strong>von</strong> Frankreich.Sie war letztlich erfolgreich.Im September 1960 erklärte Mali seineSouveränität. Unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Führung<strong>de</strong>s ersten Präsi<strong>de</strong>nten Keita schlugdas Land sofort einen sozialistischenWeg ein. Planwirtschaft und Kollektivierungfolgten auf <strong>de</strong>m Fuße, verbun<strong>de</strong>nmit einem ersten wirtschaftlichenAufstieg. 1968 been<strong>de</strong>te einStaatsstreich malischer OffiziereKeitas Präsi<strong>de</strong>ntschaft. An ihrer Spitzestand General Moussa Traoré, <strong><strong>de</strong>r</strong>ein Militärregime errichtete.<strong>Die</strong> erkämpfte EigenstaatlichkeitMalis hatte allerdings auch ihreKehrseite – beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s für die Tuareg.<strong>Die</strong> Franzosen verteilten nämlichihr angestammtes Siedlungsgebietauf fünf Staaten: Mali, Niger,Algerien, Libyen und Burkina Faso.Kurz nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Unabhängigkeit unddann wie<strong><strong>de</strong>r</strong> nach 1990 revoltiertendie Tuareg <strong>de</strong>shalb in Mali undNiger. Vorausgegangen warenUnterdrückung und Ausgrenzungdurch die jeweiligen Regierungen –die Tuareg wur<strong>de</strong>n zum Spielballregionaler Machthaber. LibyensRevolutionsführer Muammar al-


Auslandseinsatz <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 11Gaddafi machte sich in dieser Situationdas Leid <strong><strong>de</strong>r</strong> Tuareg zu nutze.Mit Geld und Material unterstützte<strong><strong>de</strong>r</strong> Diktator unterschiedliche Tuareg-Gruppen.Sein Ziel: Er wollte inAlgerien, Niger, Tschad und BurkinaFaso, wo – wie auch in Libyen –neben Arabern berberische Tuaregleben, ein gewichtiges Wörtchenmitre<strong>de</strong>n.Nach<strong>de</strong>m 1991 auch Traoréeinem Militärputsch zum Opfer fiel,entwickelte sich Mali überraschen<strong><strong>de</strong>r</strong>weisezu einer afrikanischenMuster<strong>de</strong>mokratie. Der neue Präsi<strong>de</strong>nt,General Touré, ließ 1992 freieund <strong>de</strong>mokratische Wahlen zu. Erbeugte sich <strong>de</strong>m Votum <strong><strong>de</strong>r</strong> Wähler,die Alpha Oumar Konaré zu ihremPräsi<strong>de</strong>nten machten. Bei <strong>de</strong>n Wahlen2002 bestätigte Mali seinen <strong>de</strong>mokratischenKurs. Wahlsieger AmadouTouré wur<strong>de</strong> neuer Präsi<strong>de</strong>nt und2007 wie<strong><strong>de</strong>r</strong>gewählt.Aktuelle Mali-KriseAufstand <strong><strong>de</strong>r</strong> TuaregEine komplexe politische Entwicklungseit 2011 führte Mali schließlichin eine tiefe Krise. Sie begann imOktober 2011, als malische Tuaregim Nor<strong>de</strong>n Malis die UnabhängigkeitsbewegungMNLA grün<strong>de</strong>ten.Ihr Ziel war es, in Nordmali einenunabhängigen Tuaregstaat namensAzawad zu errichten. Von <strong><strong>de</strong>r</strong> verhasstenRegierungsmacht in Bamakowollten sie sich so loseisen – ein füralle Mal.En<strong>de</strong> 2011 erhielt die MNLAVerstärkung durch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Tuareg, diebisher im <strong>Die</strong>nste <strong>de</strong>s Gaddafi-Regimesgestan<strong>de</strong>n hatten. Nach <strong>de</strong>ssenEn<strong>de</strong> schlossen sie sich schwerbewaffnetihren rebellieren<strong>de</strong>n Stammesbrü<strong><strong>de</strong>r</strong>nan. Zumeist waren esKämpfer <strong><strong>de</strong>r</strong> 1972 <strong>von</strong> Gaddafigegrün<strong>de</strong>ten „Islamischen Legion“,mit <strong><strong>de</strong>r</strong>en Hilfe <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenwillige Diktatoreinen islamischen Staat imSahel schaffen wollte. Im Januar2012 erhoben sie sich gemeinsamgegen die malische Regierung. DreiMonate später proklamierten die vereintenTuareg nach erfolgreichemKampf ihren Staat Azawad. Gaowählten sie als Hauptstadt.Militärputsch in SüdmaliWährend die Tuareg im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nAufstand probten, kam es im Sü<strong>de</strong>nMalis im <strong>Mär</strong>z 2012 zu einemMilitärputsch. Offiziere unter AmadouSanogo setzten Präsi<strong>de</strong>nt Touréab – sie warfen ihm vor, zu weniggegen die Tuareg-Rebellion im Nor<strong>de</strong>ngetan zu haben. Eine Übergangsregierungunter <strong>de</strong>m FührungsduoDioncounda Traoré und ModiboDiarra übernahm fortan die Leitungim Südteil Malis. Eine erfolgloseGegenrevolte Tourés sowie spätereZwistigkeiten zwischen Sanogo undDiarra komplettierten das politischeChaos vollends.Vormarsch <strong><strong>de</strong>r</strong> IslamistenUm ihre Gebietsgewinne inNordmali abzusichern, verbün<strong>de</strong>tensich die säkular eingestellten Tuaregmit islamistischen Gruppierungen.Sie stammten aus Mali, aber auch ausAlgerien sowie Mauretanien. Überwiegendteilen sie radikal islamischePositionen und unterhalten engeKontakte zu Al Quaida. Zu <strong>de</strong>nbekanntesten gehören „Ansaral-Din“(„Verteidiger <strong>de</strong>s Islam“) sowie„Al Quaida im islamischen Maghreb“(AQM) – eine Al-Quaida-Abspaltung in Sahara und Sahelzone.Sie vertreten vor allem die dogmatischeReligionsform <strong>de</strong>s Wahhabismus,einen Islam saudischer Prägung.Dank finanzieller För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungwohlhaben<strong><strong>de</strong>r</strong> Glaubenseiferer ausPakistan und Saudi-Arabien gewannensie in jüngster Vergangenheitimmer mehr Anhänger.Nach und nach verdrängten dieIslamisten die mit ihnen verbün<strong>de</strong>tenTuareg. Sie verjagten sie schließlichbis 2013 aus weiten Teilen Nordmalis,um dort einen Gottesstaat nach<strong>de</strong>m Vorbild <strong><strong>de</strong>r</strong> Taliban zu errichten.Ihre neue Machtposition nutztendie Fundamentalisten auch für Vorstößein an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Staaten. So zeichneteeine Splittergruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> AQM verantwortlichfür <strong>de</strong>n Terrorangriff aufeine algerische Gasför<strong><strong>de</strong>r</strong>anlage imJanuar 2013. 39 Menschen verlorendabei ihr Leben.Am 10. Januar schließlich startetendie Islamisten sogar einenGroßangriff gegen die malischeArmee. Sie überschritten die Grenzenach Sü<strong>de</strong>n und zwangen dieschlecht ausgerüsteten und ausgebil<strong>de</strong>tenRegierungstruppen zu weiteremRückzug.OPÉRATION SERVALMit <strong>de</strong>m Vormarsch <strong><strong>de</strong>r</strong> Islamistendrohte nicht nur die Entstehung einesGottesstaates und Epizentrums <strong>de</strong>sTerrors vor Europas Haustür. Vorallem Frankreich fürchtete <strong>de</strong>n Verlust<strong><strong>de</strong>r</strong> Kontrolle über große Energieressourcenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Region. VonMauretanien bis Niger haben Expertenjüngst große Öl- und Gasfel<strong><strong>de</strong>r</strong>ent<strong>de</strong>ckt. An ihrer Ausbeutung sindbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>s die französische Total, dieitalienische ENI und die algerischeSonatrach beteiligt.Außer<strong>de</strong>m ist Malis NachbarlandNiger <strong><strong>de</strong>r</strong> drittgrößte Uranproduzent<strong><strong>de</strong>r</strong> Welt. 58 französische Atomkraftwerkebeziehen 70 Prozent ihresBrennstoffs <strong>von</strong> dort. Darüber hinausbauen Nigeria und Algerien vomNiger<strong>de</strong>lta bis ans Mittelmeer die4000 Kilometer lange Transsahara-Gas-Pipeline. Aus diesen Grün<strong>de</strong>n ist<strong><strong>de</strong>r</strong> Sahel für Frankreich und <strong>de</strong>nWesten <strong>von</strong> großer Be<strong>de</strong>utung.Mit knapp 4000 Soldatengriff Frankreich <strong>de</strong>shalb aufBitte Malis in <strong>de</strong>n Konfliktein. Ein Mandat <strong><strong>de</strong>r</strong> UN gabParis dafür zusätzlicheRücken<strong>de</strong>ckung. Am 11.Januar 2013 startete diefranzösische LuftwaffeIllustration: Y/KircherBurkhardtInfografik


12 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013AuslandseinsatzOpérationServal – benannt nacheiner afrikanischen Wildkatze –zunächst mit einem Bombar<strong>de</strong>mentislamistischer Stellungen in Nordmali.Auch Briten, Kanadier, Belgier,Dänen und Spanier beteiligen sich an<strong>de</strong>m Unternehmen, zu<strong>de</strong>m Truppen<strong><strong>de</strong>r</strong> westafrikanischen WirtschaftsgemeinschaftECOWAS. FranzösischeBo<strong>de</strong>ntruppen stoppten anschließendnicht nur <strong>de</strong>n Vormarsch <strong><strong>de</strong>r</strong>Islamisten, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n schlugen sie bisweit in <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>n zurück. IhrWi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand ist jedoch nicht gebrochen.Er setzt sich fort in Kommandoaktionenund Selbstmordattentatengegen Regierungsinstitutionen.So attackierten Terroristen am 20.<strong>Mär</strong>z <strong>de</strong>n Flughafen <strong>von</strong> Timbuktu,ein Gebiet, das längst als befrie<strong>de</strong>tgalt. Nach <strong>de</strong>m Anschlag mit einerAutobombe, bei <strong>de</strong>m ein malischerSoldat starb, verwickelten die Islamistenfranzösische und malische Soldatenin schwere Gefechte. Danebenkonsolidieren sie sich in ihren Rückzugsgebietenbis zum heutigen Tag.Sie liegen in Nordmali, in nur schwerzugänglichen Wüstenzonen.OPERATION AFISMA (AfricanledInternational Support Missionto Mali) und MINUSMA (UnitedNations Multidimensional IntegratedStabilization Mission in Mali)AFISMA ist eine durch die westafrikanischeWirtschaftsgemeinschaftECOWAS organisierteMilitäroperation. Sie basiert auf einerResolution <strong>de</strong>s UN-Sicherheitsrates.Ihr Ziel ist es, die malische Regierungim Kampf gegen die Islamisten zuunterstützen. Ursprünglich sollteAFISMA erst im September 2013anlaufen. <strong>Die</strong> Eskalation <strong><strong>de</strong>r</strong> Gewaltim Januar 2013 erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>te jedoch <strong>de</strong>nsofortigen Beginn. <strong>Die</strong> Truppenstellersind Nigeria, Togo, Senegal,Benin, Burkina Faso, Gabun, Ghana,Gambia, Guinea, Elfenbeinküste,Niger sowie Sierra Leone. Sie allestellen insgesamt 6000 bis 7000 Soldaten.Der Großteil dieser Truppenist jedoch noch nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, mitfranzösischen Einheiten vorzugehen.Mangelhafte Ausrüstung und Ausbildung<strong><strong>de</strong>r</strong> Afrikaner sind hierfür maßgeblichverantwortlich.Auch Deutschland unterstütztAFISMA. Am 16. Januar 2013 entschied<strong><strong>de</strong>r</strong> Deutsche Bun<strong>de</strong>stag, zweiTransportflugzeuge vom Typ Transallnach Senegal zu entsen<strong>de</strong>n. Siesowie 90 <strong>de</strong>utsche Soldaten übernehmenseit <strong>de</strong>m 28. Februar Lufttransportenach Mali für die französischenStreitkräfte. Ein Luftwaffen-AirbusTyp A-310 MRTT fliegt außer<strong>de</strong>mseit 04. <strong>Mär</strong>z Luftbetankungseinsätzefür französische Rafale und Mirage.Am 25. April beschloss <strong><strong>de</strong>r</strong> UN-Sicherheitsrat, AFISMA ab Sommer2013 in die Operation MINUSMA zuüberführen. Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachfolgemissionist die Sicherung Nordmalis durcheine Blauhelmtruppe.<strong>Die</strong>se soll bereits am 01.Juli 2013 einsatzbereitsein. Wie sich Deutschlanddaran beteiligt, ist<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit noch offen.EUTM MALI (EuropeanUnion Training MissionMali)EUTM Mali ist eine multinationaleMission <strong><strong>de</strong>r</strong>EU. Sie wur<strong>de</strong> im Januar2013 <strong>von</strong> <strong>de</strong>n europäi-<strong>Die</strong> Ausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong>malischen Soldatenhat begonnen.Sind bereits seitgeraumer Zeit imEinsatz: <strong>Die</strong> Soldaten<strong>de</strong>s Lufttransportverban<strong>de</strong>streten inDakar an.schen Außenministernbeschlossen und begannam 02. April. Ihr Ziel istdie Ausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> malischenArmee. Vier malischeBataillone mit insgesamt 2600Mann sollen in Kampfbereitschaftversetzt wer<strong>de</strong>n, um die territorialeIntegrität Malis wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herstellen zukönnen. Zu <strong>de</strong>n Ausbil<strong><strong>de</strong>r</strong>nationengehören insgesamt 22 europäischeStaaten. Deutschland ist an EUTMMali finanziell beteiligt. Ferner stelltes sowohl Material als auch über 80Soldaten: Am 29. April 2013 begannen17 <strong>von</strong> ihnen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung35 malischer Pioniere in Koulikoro.<strong>Die</strong> sanitätsdienstliche Versorgung<strong>von</strong> EUTM Mali wird ebenfalls <strong>von</strong>Deutschland übernommen. Dazuhelfen <strong>de</strong>utsche Kräfte künftig in <strong><strong>de</strong>r</strong>Sanitätsausbildung mit rund 40 Soldaten– es han<strong>de</strong>lt sich dabei um dieSanitäter <strong>de</strong>s Kommandos SchnelleEinsatzkräfte Sanitätsdienst „Ostfriesland“aus Leer.Insgesamt erlaubt das <strong>de</strong>utscheBun<strong>de</strong>stagsmandat die Entsendung<strong>von</strong> bis zu 180 Pionieren und Sanitätern.Es ist <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit bis zum 28. Februar2014 befristet. Ob die internationalenBe mühungen Mali langfristigstabilisieren können, ist allerdingsnoch nicht vorhersehbar.Zwar bil<strong>de</strong>ten Mitte April 2013Vertreter <strong><strong>de</strong>r</strong> malischen Regierungund aufständischer Tuareg eine„Nationale Versöhnungskommission“.Dass sie aber ein tragbares Programmentwickeln kann, das Malibefrie<strong>de</strong>t, bezweifeln zahlreicheKenner <strong><strong>de</strong>r</strong> Region. Auch die für Juli2013 angesetzten Präsi<strong>de</strong>ntschaftswahlenän<strong><strong>de</strong>r</strong>n an dieser Einschätzungnichts.Mali ist allerdings nur ein sicherheitspolitischerSchauplatz <strong>von</strong> vielenin Sahara und Sahelzone. Auch inan<strong><strong>de</strong>r</strong>en Regionen gibt es gravieren<strong>de</strong>Probleme, etwa im Sudan. Hier,genauer gesagt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Provinz Darfur,sorgten im letzten Jahrzehnt die islamistischen„To<strong>de</strong>sreiter“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Janjaweed-Milizenfür Angst undSchrecken unter <strong><strong>de</strong>r</strong> afrikanischenZivilbevölkerung.<strong>Die</strong> Abgeschie<strong>de</strong>nheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wüstebietet jedoch nicht nur Rückzugsmöglichkeitenfür Separatisten undIslamisten, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n zunehmendauch für Ban<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Bereich<strong><strong>de</strong>r</strong> organisierten Kriminalität. <strong>Die</strong>sehaben quer durch Sahel und Saharaneue Han<strong>de</strong>lsrouten etabliert – fürkolumbianisches Kokain, das für <strong>de</strong>neuropäischen Markt bestimmt ist:<strong>Die</strong> süd- und mittelamerikanischenKartelle schmuggeln die Drogen indie westafrikanischen KüstenstaatenGuinea und Guinea-Bissau. Von dortgeht es durch Sahel und Sahara bis in<strong>de</strong>n Mittelmeerraum. WeitereGeschäftsfel<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> organisiertenKriminalität sind Erpressung undEntführungen. Kriminelle Ban<strong>de</strong>npressen vielen afrikanischenArmutsmigranten, die alljährlich ausWestafrika kommend RichtungEuropa streben, Schutzgeld ab. <strong>Die</strong>dritte Einnahmequelle sind Lösegel<strong><strong>de</strong>r</strong>,die Ban<strong>de</strong>n für entführte Touristen,Diplomaten und Techniker verlangen.Regierungen, Separatisten, Islamistenund Ban<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> organisiertenKriminalität – sie alle erhebenAnspruch auf Teile <strong>von</strong> Sahel undSahara. Wer sich letztlich durchsetzenkann, bleibt offen – trotz intensiverBemühungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Völkergemeinschaft,die Krisenregionen zu befrie<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Frage „Wem gehört dieWüste“ wird <strong>de</strong>shalb auch künftigdie internationale Sicherheitspolitikbeschäftigen – und unter Umstän<strong>de</strong>nweitere Missionen für die Bun<strong>de</strong>swehrauf <strong>de</strong>m „schwarzen Kontinent“bereithalten.andreas Kummer mit Materialaus einem Beitrag <strong>von</strong> „Y“


FamilienbetreuungWirksame Hilfe im ErnstfallMünchen. „Selbsthilfeim Katastrophenfall“ –das war auch in diesemJahr das Motto <strong><strong>de</strong>r</strong> Maiveranstaltung<strong>de</strong>s Familienbetreuungszentrums(FBZ) München. Nach<strong><strong>de</strong>r</strong> Begrüßung durch <strong>de</strong>nLeiter <strong>de</strong>s FBZ, StabsfeldwebelHarald Richter,ging es mit mehr als 40 Eine Übung war das Bergen <strong>von</strong> Unfallopfern.Teilnehmern auf dasÜbungsgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s MedizinischenKatastrophenhilfswerk Deutschlan<strong>de</strong>.V (MHW) in Eisenbartling imLandkreis Rosenheim.Im Mittelpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit <strong>de</strong>sMHW steht die Ergänzung und Optimierung<strong><strong>de</strong>r</strong> Katastrophenschutzstrukturenin Deutschland und dieUnterstützung bei internationalenligen Stationen mit <strong>de</strong>n vorbereitetenÜbungen und Vorträgen. In praktischenÜbungen durfte beim Kochenohne Strom und beim Benutzen einesFeuerlöschers selber mit Hand anlegtwer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m zeigte das MHW, wieman sich in Not- und Krankheitszeitenhygienisch korrekt verhalten sollteund ohne teure Filter sauberesKatastrophenfällen. Seit seiner Trinkwasser gewinnen kann. BeiGründung 2005 beteiligte sich dasMHW an diversen nationalen undinternationalen Einsätzen – so war esnach <strong>de</strong>m schweren Erdbeben 2012in <strong><strong>de</strong>r</strong> Region Emilia Romangia inItalien aktiv.Bei <strong>de</strong>m Selbsthilfekurs bekamendie Teilnehmer vermittelt, wiesie sich mit einigen einfachen Maßnahmenauf einen eventuellen Notbzw.Katastrophenfall vorbereitenkönnen, um sich im Ernstfall schnellund wirksam selbst zu helfen. <strong>Die</strong>Teilnehmer wur<strong>de</strong>n in Gruppen aufgeteilteiner an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Station wur<strong>de</strong> das Bergen<strong>von</strong> Unfallopfern und das Absetzeneines Notrufes geübt. Das MHW-Team überreichte allen Beteiligteneine Informationsmappe, die dasErlernte zusammenfasste. Als kleinenBonus gab es noch für je<strong>de</strong>n eineUrkun<strong>de</strong> über die erfolgreiche Teilnahmeam Selbsthilfekurs.Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages hatte man<strong>de</strong>n Eindruck, dass alle Beteiligtenviele wertvolle Erfahrungen gesammelthatten, die im Not- bzw. Krisenfallsicherlich sehr hilfreich sein kön-und begannen an ihren jeweinen.FBZMünchenFBZ Speyer zu Gast in Bruchsal<strong>Die</strong> Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten,die sich im KFOR-Einsatz befin<strong>de</strong>n...Speyer. Das Familienbetreuuungszentrum(FBZ) Speyer hat im Aprilseine Angehörigen gemeinsam mit<strong>de</strong>m ABCAbwRgt 750 nach Bruchsaleingela<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Kamera<strong>de</strong>n ausBruchsal lu<strong>de</strong>n ebenfalls Angehörige<strong>von</strong> Soldaten ein, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Einsatz nochbevorsteht – so kamen mehr als 100Teilnehmer zusammen.Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Veranstaltung wur<strong>de</strong>n dieAufgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> FBZ, <strong>de</strong>s Sozialdienstes<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr und <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehr-Sozialwerks<strong>de</strong>n Angehörigen<strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzsoldaten vorgestellt.Nach <strong>de</strong>m Mittagessen konnten sichdie Angehörigen entschei<strong>de</strong>n, ob sieVortäge und Berichte zu <strong>de</strong>n ISAFo<strong><strong>de</strong>r</strong>KFOR-Einsätzen hören wollten.Zuvor stellten sich die Angehörigennoch für ein Gruppenbild auf.<strong>Die</strong>se Fotos wur<strong>de</strong>n später <strong>von</strong> <strong>de</strong>nMitarbeitern <strong>de</strong>s FBZ zu <strong>de</strong>nAngehörigen in <strong>de</strong>n Einsatz versandt.Zum Abschluss gab es Kaffeeund Kuchen im evangelischenMilitärpfarramt. <strong>Die</strong> zahlreichenKin<strong><strong>de</strong>r</strong> wur<strong>de</strong>n auch dieses Mal wie<strong><strong>de</strong>r</strong>bestens durch die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuerinnen<strong>de</strong>s FBZ betreut. FBZ Speyer... und die Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten,die in Afghanistan ihren<strong>Die</strong>nst verrichten.


16 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013AuslandseinsatzAltes neu erlernenIn <strong><strong>de</strong>r</strong> „Sporttherapie nach Einsatzschädigung“lernen Heimkehrer, ihren Alltag wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu meisternVerwun<strong>de</strong>t an Körper und Seele: EineVielzahl <strong>von</strong> Soldatinnen und Soldaten<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr kehrt mit dieserDiagnose aus <strong>de</strong>m Auslandseinsatz zurück.Oftmals fehlt es <strong>de</strong>n Heimkehrern an Unterstützung,um die Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>de</strong>s heimischenAlltags wie<strong><strong>de</strong>r</strong> meistern zu können.Sport kann dabei helfen, die Verbindung zumalten Leben wie<strong><strong>de</strong>r</strong> herzustellen.Der Lehrgang „Sporttherapie nach Einsatzschädigung“an <strong><strong>de</strong>r</strong> Sportschule <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrin Warendorf ist eine therapeutische Maßnahmefür Soldaten, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Gesundheit im Einsatzgeschädigt wur<strong>de</strong>. Gera<strong>de</strong> bei bleiben<strong>de</strong>n Funktionseinschränkungendient diese Form <strong><strong>de</strong>r</strong> Therapie<strong><strong>de</strong>r</strong> physischen und psychischen Rehabilitationsowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung in <strong>de</strong>nArbeitsprozess und das soziale Umfeld.Gemeinsam mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Sportschule und <strong>de</strong>nbeteiligten Kommandobehör<strong>de</strong>n konzipierteOberstarzt Dr. Andreas Lison, Leiter <strong>de</strong>sSportmedizinischen Instituts <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr(SportMedInstBw), zunächst <strong>de</strong>n Lehrgang„Sport für Einsatzgeschädigte“. <strong>Die</strong> ganzheitlicheBehandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen sprach sichschnell unter <strong>de</strong>n verwun<strong>de</strong>ten Soldaten herum.Wenig später wur<strong>de</strong> die Therapie in zwei Pilotlehrgängenangewandt. Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> positivenResonanz <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmer wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrgang„Sporttherapie nach Einsatzschädigung“ dauerhafteingrichtet. Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV hatte sich für<strong>de</strong>n Lehrgang stark gemacht. HauptfeldwebelNaef A<strong>de</strong>bahr, Org-Feldwebel <strong><strong>de</strong>r</strong> GruppeSporttherapie: „<strong>Die</strong> Unterstützung durch <strong>de</strong>nDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband hat uns enormbei <strong><strong>de</strong>r</strong> Etablierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Therapie geholfen.“ Seit2012 wer<strong>de</strong>n nun jährlich mehrere dreiwöchigeLehrgänge mit maximal 15 Soldaten sowie regelmäßigein- bis zweiwöchige Lehrgänge mitjeweils bis zu vier Soldaten durchgeführt.Umfangreiches Team an FachkräftenZu Beginn eines je<strong>de</strong>n Lehrgangs erfolgt eineumfangreiche orthopädische und leistungsdiagnostischeUntersuchung. Dafür wer<strong>de</strong>nmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nste Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n genutzt,wie sie auch bei Spitzensportlern und Spezialkräfteneingesetzt wer<strong>de</strong>n. Soldaten mit einerFamilientag beim Therapielehrgang in Warendorf.Traumafolgestörungmüssen sich vom Psycho-traumazentrumBerlinbzw. Hamburgbescheinigen lassen,dass sie psychisch stabilgenug sind, um mit körperlichversehrtenKamera<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sporttherapie konfrontiert zuwer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Lehrgänge wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe„Sporttherapie nach Einsatzschädigung“ unterFührung <strong>von</strong> Oberst Bernd Grygiel, Komman<strong>de</strong>ur<strong><strong>de</strong>r</strong> Sportschule <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, durchgeführt.Zwei Sportwissenschaftler, eine Truppenpsychologin,eine Masseurin und medizinischeBa<strong>de</strong>meisterin, ein Org-Feldwebel und ein Org-Soldat komplettieren das Team. Auf Seiten <strong>de</strong>sSportMedInst stehen ein Orthopä<strong>de</strong>, ein Facharztfür die Leistungsdiagnostik, ein AllgemeinundErnährungsmediziner sowie Physiotherapeutenzur Verfügung.Dem Körper zeigen, was er kannZentrales Anliegen <strong>de</strong>s Lehrgangs ist es, sowohlfür die Betroffenen als auch für ihre Angehörigenwie<strong><strong>de</strong>r</strong> eine größtmögliche Normalität im Alltagherzustellen. Ein ganzheitliches Gesundheitskonzeptsoll die eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeitgezielt verbessern. Dem Körperwird gezeigt, was er (noch) kann. Mit <strong>de</strong>m aufdiese Weise verbesserten Körpergefühl könnendie Teilnehmer motiviert und in ihrem Selbstvertrauengestärkt wer<strong>de</strong>n. In individuellen Bewegungs-und Sportangeboten, wie Aquajogging,Crossgolfen, Orientierungsradfahren o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kräftigungsgymnastik,wird Koordination, Kraft undAusdauer trainiert. Aber auch Ruhe, Entspannung,Spaß und Spiel sind feste Bestandteile <strong>de</strong>sProgramms. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer,sporttherapeutische Trainingsmetho<strong>de</strong>nlangfristig in ihren Alltag zu integrieren.Selbst die Familien <strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen wer<strong>de</strong>nin die Therapie mit einbezogen. In Zusammenarbeitmit <strong><strong>de</strong>r</strong> EAS (Evangelische Arbeitsgemeinschaftfür Soldatenbetreuung) fin<strong>de</strong>t während<strong>de</strong>s Lehrgangs ein Familienwochenen<strong>de</strong> statt.Den Angehörigen zu zeigen, wie sie die Heimkehrerunterstützen können, ist wichtigund notwendig.Mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lehrgangs en<strong>de</strong>tallerdings nicht die Betreuung. <strong>Die</strong>Teilnehmer fertigen weiterhin monatlichTrainingsprotokolle an und sen<strong>de</strong>ndiese an die Sportschule. So wird dieMotivation gestärkt, auch im Alltag an<strong>de</strong>n gesetzten Zielen zu arbeiten. Drei,sechs und zwölf Monate nach <strong>de</strong>mLehrgang wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Trainingszustandnachkontrolliert. <strong>Die</strong>se umfangreicheBetreuung und Unterstützung auchnach Verlassen <strong>de</strong>s Lehrgangs ist bun<strong>de</strong>sweiteinmalig.Voraussetzungen für die LehrgangsteilnahmeUm als Teilnehmer einer <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrgänge zugelassenzu wer<strong>de</strong>n, muss eine aus <strong>de</strong>m Auslandseinsatzresultieren<strong>de</strong> Einschränkung <strong><strong>de</strong>r</strong> körperlichenLeistungsfähigkeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Vorschlag <strong>de</strong>sbehan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Psychotherapeuten bzw. klinischenPsychologen aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhausBerlin o<strong><strong>de</strong>r</strong> Hamburg vorliegen. <strong>Die</strong>Kontaktaufnahme kann über das SportMed-InstBw o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Org-Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe Sporttherapieerfolgen: Hauptfeldwebel Naef A<strong>de</strong>bahro<strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptmann Christian Lützkendorf,Tel.: 02581/9411-4574, E-Mail: naefa<strong>de</strong>bahr@bun<strong>de</strong>swehr.orgo<strong><strong>de</strong>r</strong> christianluetzkendorf@bun<strong>de</strong>swehr.org.Hauptfeldwebel A<strong>de</strong>bahr wur<strong>de</strong> im April2010 bei Gefechten in <strong><strong>de</strong>r</strong> afghanischen ProvinzKundus schwer verwun<strong>de</strong>t. Nach einer einjährigenBehandlung und Rehabilitation mit vielenRückschlägen mel<strong>de</strong>te er sich für <strong>de</strong>n erstenPilotlehrgang in Warendorf an. Inzwischen istseine Leistungsfähigkeit so gut wie<strong><strong>de</strong>r</strong>hergestellt,dass er jüngst erfolgreich an <strong>de</strong>n ParalympicStyle Trials <strong><strong>de</strong>r</strong> US-Marines teilnehmenkonnte. Unterstützt wird Hauptfeldwebel A<strong>de</strong>bahr<strong>von</strong> einem ebenfalls im Einsatz verwun<strong>de</strong>tenSoldaten. Der persönliche Erfahrungshintergrundgarantiert einen sensiblen Umgang mit<strong>de</strong>n Nöten und Wünschen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrgangsteilnehmer.naef a<strong>de</strong>bahr, chHauptfeldwebel Naef A<strong>de</strong>bahr führt StabsfeldwebelRalf Rönckendorf (l.), <strong><strong>de</strong>r</strong> infolge einerVerwundung erblin<strong>de</strong>te, beim Nordic Walking.


Auslandseinsatz <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 1714 Erfolge für <strong>de</strong>utsche Soldaten bei<strong>de</strong>n Paralympic Style TrialsCamp Pendleton. <strong>Die</strong> Teilnehmer <strong><strong>de</strong>r</strong> jährlichstattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n US Marine Corps ParalympicStyle Trials haben eines gemein: es sind verwun<strong>de</strong>te,verunfallte o<strong><strong>de</strong>r</strong> erkrankte Soldaten.Vom 24. Februar bis 7. <strong>Mär</strong>z 2013 waren rund400 Soldaten aus aller Welt bei <strong>de</strong>m Sportwettkampfim kalifornischen Camp Pendletondabei, unter ihnen auch acht körperlich beeinträchtigteAthleten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr. In <strong>de</strong>nSportarten Schwimmen, Leichtathletik, Rennradfahren,Bogenschießen, Luftgewehrschießen,Sitzvolleyball und Rollstuhlbasketballtraten die Teilnehmer gegeneinan<strong><strong>de</strong>r</strong> an.Siegerpose bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zieleinfahrt: HauptmannAdrian Dulzai<strong>de</strong>s beim Rennradfahren.<strong>Die</strong> <strong>de</strong>utsche Delegation konntesich über zahlreiche Erfolge freuen:Insgesamt 14 Mal stan<strong>de</strong>n die Bun<strong>de</strong>swehr-Athletenauf <strong>de</strong>m Siegertreppchen.„Im Mittelpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Veranstaltungsteht aber nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Wettbewerbum die Medaillen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n dasgemeinsame Training und <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrungsaustauschunter <strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>n“,sagte Hauptfeldwebel NaefA<strong>de</strong>bahr, <strong><strong>de</strong>r</strong> die 100-Meter-Sprintund die 4x100-Meter-Staffel lief.<strong>Die</strong> Zeit außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Wettkämpfenutzten die <strong>de</strong>utschen Athleten, umsich über die Versorgung verwun<strong>de</strong>ter,verunfallter und erkrankter US-Soldatenzu informieren. So besuchten sieunter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em das "Hope and CareCenter" in Camp Pendleton. <strong>Die</strong>s isteine weiterführen<strong>de</strong> Rehabilitationseinrichtung,die die Soldaten langfristigbei <strong><strong>de</strong>r</strong> Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung in<strong>Die</strong>nst und Zivilleben unterstützt. DasCenter hat damit Vorbildfunktion für<strong>de</strong>n Sporttherapie-Lehrgang an <strong><strong>de</strong>r</strong>Sportschule <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr inWarendorf.ch<strong>Die</strong> Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Delegation: TrainerHauptmann Michael Wieger, Hauptfeldwebel SebastianSeifert, Hauptmann Adrian Dulzai<strong>de</strong>s, TrainerHauptmann Christian Lützkendorf (vorn, v. l.), OberstabsgefreiterTim Focken, Oberfeldwebel Kai Cziesla,Stabsgefreiter Florian Stille, <strong><strong>de</strong>r</strong> US-Verbindungsoffizier,Hauptfeldwebel Naef A<strong>de</strong>bahr, HauptfeldwebelJörg Ohlendorf und Oberstabsgefreiter MaikMutschke (hinten, v. l.).Pilotprojekt <strong>de</strong>s BMVg wird durch <strong>de</strong>n Verband unterstütztBetreuung und Fürsorge unter einem DachBerlin. En<strong>de</strong> April fand in <strong><strong>de</strong>r</strong> Berliner Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>seine Besprechung zum Thema „Betreuungund Fürsorge unter einem Dach“ statt. Hierbeihan<strong>de</strong>lt es sich um ein Pilotprojekt <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<strong><strong>de</strong>r</strong> Verteidigung, bei <strong>de</strong>mFamilienangehörige <strong>von</strong> Einsatzgeschädigtenbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>s integriert wer<strong>de</strong>n.„Nicht nur Einsatzgeschädigte haben Probleme,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ihre Angehörigen gleichermaßen.“,berichteten Oberfeldarzt Dr. Christian Zechelund Ministrialrat Günter Kreim vom BMVg, diedas Projekt vorstellten. Mit Gesprächskreisensollen Einatzrückkehrer mit körperlichen o<strong><strong>de</strong>r</strong>psychischen Schädigungen auf freiwilliger Basiszusammen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Lebensgefährtenein solches Seminar durchlaufen, nach<strong>de</strong>mdie psychologische o<strong><strong>de</strong>r</strong> psychotherapeutischeBehandlung bereits in fortgeschrittenemStadium ist. Ziel ist es, <strong>de</strong>n Familien damit mehrStabilität zu geben, was wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um <strong>de</strong>n Genesungsprozess<strong>de</strong>s Geschädigten unterstützt.Erste Pilotseminare sind bereits mit gutemErfolg gelaufen. Weitere sind geplant. Seitens<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsgruppe <strong>de</strong>s DBwV wur<strong>de</strong> das Projektfür gut befun<strong>de</strong>n – es wird daher vom Verbandaktiv unterstützt. Betroffene Soldaten o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>enAngehörige können sich über Einsatzbetreuung@dbwv.<strong>de</strong>weiter informieren und erhaltendort die Kontaktadresse zum BMVg. jr<strong>Die</strong> Gesprächsteilnehmer in Berlin, v.l.: Hauptfeldwebel Naef A<strong>de</strong>bahr, Oberleutnant Stephan<strong>Die</strong>tzsch, Ministerialrat Günter Kreim, Oberstabsfeldwebel Armin Mack, StabsfeldwebelMichael Bartz, Oberfeldarzt Dr. Christian Zechel, Oberstabsfeldwebel a.D. Thomas Bielenberg,Oberstabsfeldwebel Thomas Essing und Oberstleutnant Josef Rauch.


18 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013InterviewFotos: Hepner, dpaIm Gespräch: <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, mit <strong>de</strong>m Herausgeber <strong>de</strong>s Verbandsmagazins,Jan Meyer, und Chefredakteur Frank Henning (v.r.).Niebel: Ohne Sicherheit keine EntwicklungEin geflügeltes Wort: <strong><strong>de</strong>r</strong> „vernetzte Ansatz“. Wie zivile und militärische Aufbauhilfe miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong>funktionieren, wollte „<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“ vom Minister für Entwicklungszusammenarbeit wissenEr ist 1984 in die Bun<strong>de</strong>swehr eingetreten:Dirk Niebel hat <strong>de</strong>n Kontaktzu <strong>de</strong>n Streitkräften nie ganzverloren. Spätestens seit seinerBerufung zum Minister für wirtschaftlicheZusammenarbeit undEntwicklung (BMZ) liegen die Be -rührungspunkte auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Hand. NiebelsRessort arbeitet mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrdaran, in Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n wieAfghanistan Frie<strong>de</strong>n, Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufbauund Entwicklung voranzubringen.Der FDP-Politiker stand unseremMagazin Re<strong>de</strong> und Antwort.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Welche Voraussetzungenmüssen erfüllt sein, damitDeutschland überhaupt staatlicheHilfen für Entwicklungshilfe ge -währt?Dirk Niebel: Wir gewähren keine Entwicklungshilfemehr, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wirgestalten Entwicklungszusammenarbeit.Warum wir das so nennen? Wirleben in einer globalisierten Welt. DerHilfegedanke ist in Katastrophensituationennatürlich richtig, aber mit<strong>de</strong>m Entwicklungshilfe<strong>de</strong>nken gingin <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheit die Assoziationeines hierarchischen Verhältnisseseinher– und das haben wir nicht. Wirarbeiten mit souveränen Staaten. <strong>Die</strong>haben natürlich auch ihre eigenenInteressen, so wie wir auch Werte undInteressen haben. Das war früher verpönt,alles war vermeintlich altruistisch.Heute besteht <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundgedankedarin, Werte und Interessenunserer Partner gemeinsam untereinen Hut zu bringen. Es müssennatürlich bestimmte formale Voraussetzungenerfüllt sein: Dass es sichtatsächlich um ein Entwicklungslandnach OECD-Standards han<strong>de</strong>lt. Unddass wir mit unseren PartnernSchwerpunkte vereinbaren können,mit <strong>de</strong>nen ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Mehrwerterzielbar ist. Nicht umsonst ist dieZahl <strong><strong>de</strong>r</strong> so genannten Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong><strong>von</strong> 58 auf 50 gesunken, seit ich imAmt bin. Mit <strong>de</strong>nen arbeiten wir inmehreren Sektoren zusammen. Wichtigist, dass man sich irgendwannüberflüssig macht und unsere Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>auf eigenen Füßen stehen. Dasist die beste Entwicklungszusammenarbeit.Man öffnet ein neues Kapitel in<strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit, wie ich das mitChina 2010 gemacht habe. Dann sindan<strong><strong>de</strong>r</strong>e Instrumente und an<strong><strong>de</strong>r</strong>eKooperationsmöglichkeiten als die<strong><strong>de</strong>r</strong> klassischen Entwicklungszusammenarbeitnotwendig.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Zu <strong>de</strong>n Voraussetzungen...Dirk Niebel: <strong>Die</strong> Minimalvoraussetzungist die Achtung <strong><strong>de</strong>r</strong> allgemeinenMenschenrechte, die immer Gegenstand<strong>de</strong>s politischen Dialogs sind.Unser Ziel ist außer<strong>de</strong>m, die Zivilgesellschaftstark zu machen. Deshalbsind <strong>de</strong>mokratische Strukturen, guteRegierungsführung und KorruptionsbekämpfungBestandteil unserer Projekte.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Herr Niebel, dieBun<strong>de</strong>sregierung hat jetzt Zahlen für<strong>de</strong>n militärischen Einsatz nach 2014genannt. An<strong><strong>de</strong>r</strong>e ISAF-Nationen wer<strong>de</strong>nsich daran orientieren. Genügtdas für <strong>de</strong>n Schutz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Entwicklungshelfer?Dirk Niebel: Der wichtigste Schutzunserer Entwicklungsexperten ist dieAkzeptanz ihrer Arbeit bei <strong><strong>de</strong>r</strong> lokalenBevölkerung. In Badakshan und Talokan,wo die Bun<strong>de</strong>swehr schon abgezogenist, können unsere Entwicklungsexpertengut arbeiten. Wir habenein eigenes Risk Management Officeaufgebaut, das sehr effizient funktioniert.Auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Entwicklungsgeberbekun<strong>de</strong>n Interesse, sich dort zubeteiligen. <strong>Die</strong> afghanischen Sicherheitskräftesind so gut ausgebil<strong>de</strong>t un<strong>de</strong>s sind so viele vorhan<strong>de</strong>n, dass eingroßer Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> staatlichen Aufgaben<strong>von</strong> ihnen wahrgenommen wird. Inunserem Verantwortungsbereich imNor<strong>de</strong>n Afghanistans sind die Schutzaufgabenzu 100 Prozent in afghanischerVerantwortung und unter afghanischerFührung. Doch <strong><strong>de</strong>r</strong> wichtigsteSchutz liegt in unseren Projektenselbst. <strong>Die</strong> wer<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regelzusammen mit <strong>de</strong>n örtlichen Kommunenentschie<strong>de</strong>n. Alles, was wirdurchführen, wird auch <strong>von</strong> <strong>de</strong>nMenschen vor Ort gewollt und be -gleitet. Wenn unsere Mitarbeiter eingebettetin die gesellschaftlichenStrukturen Afghanistans sind, ist das<strong><strong>de</strong>r</strong> größte Schutz, <strong>de</strong>n wir ihnen bietenkönnen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Herr Westerwelleund Herr <strong>de</strong> Maizière haben die Eckpunkte<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Einsatzes nach2014 verkün<strong>de</strong>t. Warum haben Siegefehlt?Dirk Niebel: Es ging um das militärischeEngagement nach Beendigung<strong>de</strong>s ISAF-Einsatzes. Es ist richtig,dass die Bun<strong>de</strong>sregierung hier vorgelegthat, um <strong>de</strong>utlich zu machen, waswir zu leisten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage sind.Deutschland investiert für <strong>de</strong>n zivilenAufbau pro Jahr bis zu 430 MillionenEuro, 180 Millionen vom AuswärtigenAmt, 250 Millionen aus meinemEtat. Wir haben über 300 entsandteEntwicklungsexperten im Land undüber 1700 Ortskräfte. <strong>Die</strong> wer<strong>de</strong>n allenicht abziehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n weiter inAfghanistan arbeiten! Deswegenhaben wir eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Ausgangslage.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: In <strong>de</strong>n vergangenenWochen ist die Diskussion um <strong>de</strong>nSchutz <strong><strong>de</strong>r</strong> afghanischen Ortskräfteentbrannt. Sollten die rund 1.000Sprachmittler und sonstigen HelferAsyl in Deutschland bekommen?Dirk Niebel: <strong>Die</strong> Auffassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sregierungist hier einheitlich. <strong>Die</strong>Ortskräfte, die bei uns beschäftigt sind,wer<strong>de</strong>n auch weiterhin benötigt für <strong>de</strong>nAufbau <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Sie wollen inAfghanistan arbeiten, <strong>de</strong>nn die <strong>de</strong>utscheEntwicklungspolitik zieht ja ebennicht ab. Das gilt übrigens auch fürunsere 300 international Entsandten.Dass es an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Situationen bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>enRessorts gibt, die in Afghanistan aktivsind, kann ich mir gut vorstellen. Deswegenhat die Bun<strong>de</strong>sregierung eineJobbörse eingerichtet, und ich bin nachwie vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Ansicht, dass wir <strong>de</strong>njeni-


Interview <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 19gen, die an Leib und Leben bedrohtsind, eine Perspektive schaffen müssen.Allerdings nicht pauschal, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n miteiner klaren Einzelfallprüfung. UnsereMitarbeiterinnen und Mitarbeiter wer<strong>de</strong>ngebraucht in Afghanistan.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Viele Beobachterkritisieren das Missverhältnis zwischenmilitärischem Aufwand undziviler Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufbauhilfe. Sehen Siedas ähnlich? Gibt es Pläne für <strong>de</strong>nzivilen Ansatz bei <strong><strong>de</strong>r</strong> ISAF-FolgemissionANTAAM nach 2014? Wie siehtda <strong><strong>de</strong>r</strong> vernetzte Ansatz aus?Dirk Niebel: Auf die Zusammenarbeitkommt es an. Ich bin <strong><strong>de</strong>r</strong> Ansicht,dass Entwicklungszusammenarbeitimmer das schärfste Schwert gegenTerrorismus ist. Und sie ist immerpreiswerter als Kriege zu führen. Deswegensind <strong><strong>de</strong>r</strong> vernetzte Ansatz unddas <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regierung vorgestellteKonzept zum Umgang mit fragilenStaaten wegweisend. In Afghanistanwar die Situation natürlich an<strong><strong>de</strong>r</strong>s: Esbedurfte zuerst eines militärischenEinsatzes, um überhaupt zivil arbeitenzu können. Deshalb gilt: Ohne Entwicklungkeine Sicherheit, aber ohneSicherheit auch keine Entwicklung.Es kommt auf bei<strong>de</strong>s an.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wie sieht IhreBilanz <strong>de</strong>s Afghanistan-Einsatzesaus? Welche Lehren für künftige zivilmilitärischeGroßeinsätze haben Siegezogen?Dirk Niebel: Ich kann das natürlichnur für <strong>de</strong>n zivilen Part übernehmen.Meine Bilanz ist eine sehr positive.Afghanistan ähnelte beim Beginnunseres Engagements <strong>de</strong>n Regionenin Deutschland nach <strong>de</strong>m 30-jährigenKrieg. Wir haben bei Null angefangen.Als ich in Masar-e-Sharifdas Lehrerkolleg eröffnet habe, sagtemir <strong><strong>de</strong>r</strong> Direktor, dass 30 Prozent<strong><strong>de</strong>r</strong> angehen<strong>de</strong>n Lehrerinnen undLehrer erst alphabetisiert wer<strong>de</strong>nmüssen. Wenn ich dann sehe, waswir jetzt erreicht haben, im Bildungsbereich,im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> wirtschaftlichenZusammenarbeit, imInfrastrukturbereich, in <strong><strong>de</strong>r</strong> EnergieundWasserversorgung, haben wireinen riesengroßen Schritt getan. Ergenügt natürlich noch nicht, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>sim Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Regierungsführunggibt es noch Defizite, aberauch hier sind wir vorangekommen.Auch dadurch, dass wir Zusagenjetzt an Bedingungen knüpfen undMittel nur bei erkennbaren Fortschrittenbereitstellen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Sie waren als einer<strong><strong>de</strong>r</strong> wenigen <strong>de</strong>utschen Politiker relativungeschützt im aktuellen Krisengebietin Mali. Wie schätzen Sie dieLage dort und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sahel-Zone insgesamtein? Ist das <strong>de</strong>utsche Engagementdort das richtige?Dirk Niebel: Ich habe mich ausdrücklichgeschützt gefühlt. Es warenhinreichend viele SicherheitskräfteMalis, Frankreichs, Togos und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erMitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>staaten <strong><strong>de</strong>r</strong> ECOWASvor Ort. Dennoch: Ich war jetzt daszweite Mal in Mali, einmal in diesemJahr und im vergangenen nach <strong>de</strong>mPutsch. <strong>Die</strong> Situation in Mali ist zwiespältig.<strong>Die</strong> Sicherheitslage verbessertsich, aber wir kommen jetzt in dieSituation wo wir wahrscheinlich miteiner asymmetrischen Kriegsführungrechnen müssen. Beleg dafür sind dieAngriffe in Timbuktu gewesen, diemich daran gehin<strong><strong>de</strong>r</strong>t haben, Timbuktuwie geplant zu besuchen. Auf<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Seite ist Mali eigentlichdas Para<strong>de</strong>beispiel für das, was einPolitikerherz erwärmt. Ein Land, dastatsächlich die wenigen Ressourcen,die es hat, in die Entwicklung seinerMenschen gesetzt hat, in Bildung,Qualifizierung, bessere Lebensbedingungenund eben nicht in Waffenund Rüstungsgüter. Das zeigt erstens,dass die Entwicklungslän<strong><strong>de</strong>r</strong> trotzknapper Mittel in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage sein müssen,Staatsfunktionen auszuüben, umdie territoriale Integrität und Sicherheit<strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerung schützen zukönnen. Das zeigt aber auch, dass esnotwendig war, dass die internationaleStaatengemeinschaft hier agierthat. Denn die gut ausgebil<strong>de</strong>ten Söldner<strong>von</strong> Gaddafi mit ihren Waffenhaben sich ein neues Spielfeldgesucht. Und Malis Strukturen wareneben schwach genug, um hier einBetätigungsfeld zu fin<strong>de</strong>n. WäreFrankreich nicht aktiv gewor<strong>de</strong>n,wären die Rebellen durchgebrochenund Mali wäre nicht mehr zu helfengewesen. Jetzt haben wir die Möglichkeit,eine politische Lösung anzustreben.Auch hier ist die Entwicklungszusammenarbeitwichtig. Dennvor <strong>de</strong>n Kampfhandlungen im Nor<strong>de</strong>nMalis haben große Teile <strong><strong>de</strong>r</strong>Bevölkerung sich nicht ausreichendbeachtet gefühlt. Mit <strong>de</strong>n Menschenkönnen wir hier die Lebensbedingungenverbessern. <strong>Die</strong> regierungsferneKooperation haben wir nie eingestellt.Heißt: Dort, wo es <strong>de</strong>n Menschenzugute kam, wo es umErnährungssicherung und ÄhnlichesAnzeigeEmpfohlen <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>weltweit kostenfrei Geld abhebenkostenfreie DBwV-VISA-Cardattraktive Guthaben- und DispozinsenJetzt eröffnen unter www.foeg.<strong>de</strong>


20 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Interviewging, da haben wir weitergearbeitet,wenn es die Sicherheitslage ermöglichthat.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Sie haben gesagt,wenn wir nicht in Mali eingreifen,droht dort ein zweites Afghanistan. Istdie Situation wirklich vergleichbar?Dirk Niebel: Sie ist insofern vergleichbar,als es schwache Regierungsstrukturenund starke bewaffneteGruppen in bei<strong>de</strong>n Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n gegebenhat. Auch in Mali geht es um Drogen,es geht um Waffenhan<strong>de</strong>l, es gehtum Menschenhan<strong>de</strong>l. Aber immer da,wo Menschen keine Perspektivenhaben, haben Extremisten, seien espolitische o<strong><strong>de</strong>r</strong> religiöse, einen gutenNährbo<strong>de</strong>n. Darum müssen wir Perspektivenschaffen. Wenn in Afghanistanmorgens ein Taliban an <strong><strong>de</strong>r</strong> Türeines jungen Mannes klopft und fragt,ob <strong><strong>de</strong>r</strong> mit kämpfen will, und er sagtnein, ich muss zur Arbeit gehen, dannist das die Antwort, die wir hören wollen.Wir sehen zu<strong>de</strong>m, wenn wir unsdie Karte Afrikas anschauen, <strong>von</strong>Mauretanien bis Somalia einenimmer größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gürtel <strong><strong>de</strong>r</strong>Fragilität, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich immer weiter nachSü<strong>de</strong>n ausweitet. Dort wer<strong>de</strong>n dieStrukturen schwächer. Und wir imNor<strong>de</strong>n wecken Begehrlichkeiten mitunserer liberalen Lebensweise inEuropa und in Nordamerika. Deswegenhat Mali für unser aller Sicherheiteine hohe Be<strong>de</strong>utung. Zwischen Maliund <strong>de</strong>m Mittelmeer gibt es nur eineeinzige Staatsgrenze, selbst wenn dieGebiete ziemlich groß sind. .<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Kann Entwicklungshilfeheute in Krisenregionenüberhaupt noch ohne die Hilfe <strong>von</strong>Soldaten funktionieren?Dirk Niebel: Ich bin nach wie vor <strong><strong>de</strong>r</strong>Überzeugung, dass die Lösung inMali nur ein afrikanisches Gesichthaben kann. Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheitslagewar ein sofortiges Eingreifen<strong><strong>de</strong>r</strong> Franzosen zwar unmittelbarnotwendig. Jetzt kommt aber sukzessiveein immer größer wer<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> afrikanischerAnteil bei <strong><strong>de</strong>r</strong> neu zu schaffen<strong>de</strong>nUN-Mission hinzu. Nur sowird das glaubwürdig. Und die Afrikanerzeigen immer öfter, dass sie eskönnen. Das haben wir in vielen an<strong><strong>de</strong>r</strong>enKonflikten schon gesehen, wo dieregionalen Organisationen zur Befriedungbeigetragen haben, mit eigenenStreitkräften, mit eigenen Polizeikräftenund mit eigenen politischen Vermittlern.Der Kontinent ist groß undselbstbewusst genug, das auch in <strong><strong>de</strong>r</strong>Zukunft zu schaffen. Das unterstützenwir entwicklungspolitisch durch <strong>de</strong>nAufbau <strong><strong>de</strong>r</strong> personellen Ressourcen,die dazu beitragen, die Handlungsfähigkeitzurückzugewinnen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Muss <strong><strong>de</strong>r</strong> Westenüberall eingreifen, wo radikale Muslimedas Land erobern?Warum Mali ja und Syrien nein?Dirk Niebel: Bei<strong>de</strong>s ist nicht miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong>vergleichbar. In Mali warenstaatliche Strukturen noch funktionsfähig;die Bedrohung kam <strong>von</strong> außen.Jetzt gibt es eine Regierung, die alsÜbergangsregierung internationalanerkannt ist. In Syrien haben wir dieSituation, dass die Vereinten Nationennatürlich mit <strong>de</strong>m UNO-MitgliedSyrien, sprich <strong><strong>de</strong>r</strong> Assad-Regierung,kooperieren müssen. Viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>eStaaten haben Oppositionelle als legitimeVertretung anerkannt. <strong>Die</strong>seGemengelage in Syrien ist sehr unü<strong>de</strong>nnje; Ägypten ein Pulverfass?Dirk Niebel: Auch hier ist meineReaktion gemischt, <strong>de</strong>swegen sprecheich <strong>von</strong> arabischen Jahreszeiten.Marokko und Tunesien haben sehrgute Fortschritte gemacht. Auch <strong><strong>de</strong>r</strong>Umstand, dass es in Tunesien immerwie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu gewalttätigen Demonstrationenkommt, ist nicht nur negativ zubetrachten, immerhin darf <strong>de</strong>monstriertwer<strong>de</strong>n. Wir haben aber zumBeispiel in Ägypten weniger Fortschritte,als wir uns gewünscht hätten.Das macht mir insofern große Sorgen,weil hier wie<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesetzgebungsverfahrendiskutiert wer<strong>de</strong>n, die die zivileGesellschaft, die politischen Stiftungenund an<strong><strong>de</strong>r</strong>en wichtigen Akteu-Minister Niebel (r.) und Klaus Lohmann, Projektleiter bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Welthungerhilfe in Afghanistan,unterhalten sich beim Besuch <strong>de</strong>s Flüchtlingslagers Darul-Aman (Archivfoto).bersichtlich. Es ist nicht klar, werOppositioneller o<strong><strong>de</strong>r</strong> wer Terrorist ist.Deswegen hat Deutschland sich entschie<strong>de</strong>n,keine Waffen zu liefern. Wirsind in einer Region, wo auch immerdie Folgewirkungen über die Grenzennach Libanon, Jordanien, Israel, Irakund letztendlich auch Iran berücksichtigtwer<strong>de</strong>n müssen. Also hat dieBun<strong>de</strong>sregierung entschie<strong>de</strong>n, dieLebensbedingungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschenzu verbessern. Ich habe in RomAnfang Mai <strong><strong>de</strong>r</strong> Leiterin <strong>de</strong>s Welternährungsprogrammsnoch einmaleine weitere Million Euro für dieBetreuung <strong><strong>de</strong>r</strong> syrischen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> inSyrien, Libanon und Jordanien zurVerfügung gestellt. Das macht einGesamtvolumen <strong>von</strong> ungefähr 120Millionen Euro, das die Bun<strong>de</strong>sregierungfür die Menschen in Syrien undumliegen<strong>de</strong>n Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n zur Verfügunggestellt hat.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wür<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>narabischen Frühling jetzt – an<strong><strong>de</strong>r</strong>thalbJahre danach – als Erfolgbezeichnen? Libyen ist unsichererre in ihrem Demokratisierungsprozesseinschränken sollen. Das beobachtetdie Bun<strong>de</strong>sregierung sehrgenau, <strong>de</strong>nn wir sehen Ägypten als einSchlüsselland für die gesamte Region.Daher ziehen wir eine gemischteBilanz, sehen aber Fortschritte in vielenLän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die wir sehr positiv empfin<strong>de</strong>nund auch gerne begleiten.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: In <strong><strong>de</strong>r</strong> letztenLegislaturperio<strong>de</strong> wollten Sie alsFDP-Generalsekretär das Entwicklungsministeriumabschaffen - warumhaben Sie eingesehen, dass es dochwichtig ist? O<strong><strong>de</strong>r</strong> haben Sie es entschei<strong>de</strong>ndbesser gemacht als IhreVorgänger?Dirk Niebel: Erstens, wir wollten diesesRessort nie abschaffen. Wir warenimmer für Entwicklungszusammenarbeit– wir fan<strong>de</strong>n nur die Art undWeise, wie Frau Wieczorek-Zeul dasgemacht hat, falsch. Zweitens hießdas Ministerium an keinem einzigenTag in seiner 51-jährigen Geschichte„Entwicklungshilfeministerium“. Eswur<strong>de</strong> <strong>von</strong> Walter Scheel gegrün<strong>de</strong>tals „Bun<strong>de</strong>sministerium für wirtschaftlicheZusammenarbeit“ und <strong><strong>de</strong>r</strong>Zusatz „und Entwicklung“ kamAnfang <strong><strong>de</strong>r</strong> 90er Jahre unter MinisterSpranger hinzu. Das zeigt, dass mandamals schon wusste, dass die nachhaltigeBekämpfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Armutsursachenletztendlich nur durch wirtschaftlichesWachstum möglich ist.Ich habe verschie<strong>de</strong>ne Dinge an<strong><strong>de</strong>r</strong>sgemacht, nicht alles war ja schlecht.Wir haben gute Strukturen, die musstennur effizienter gestaltet wer<strong>de</strong>n.Deswegen habe ich erstmal die Hausaufgabenerledigt und eine Strukturreform<strong><strong>de</strong>r</strong> staatlichen Organisationumgesetzt, an <strong><strong>de</strong>r</strong> drei Vorgänger-Regierungen gescheitert sind. Durchdie Gründung<strong><strong>de</strong>r</strong> DeutschenGesellschaftfür InternationaleZusammenarbeitsindwir jetzt WeltmarktführerimAngebot <strong>von</strong>guten Entwicklungsleistungen– und wer<strong>de</strong>nauchbeauftragt <strong>von</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>en RegierungenundinternationalenOrganisationen.Ich habedas Instrument<strong><strong>de</strong>r</strong> Kooperationmit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaftunter<strong>de</strong>m La<strong>de</strong>ntre-sen hervorgeholt. Ich will, dass wir dieKompetenzen, das Know-How, aberauch das Geld <strong><strong>de</strong>r</strong> privaten Wirtschaftmit einsetzen können für unsere Entwicklungsziele.Wir haben uns anErgebnissen orientiert und die Wirksamkeit<strong>de</strong>ssen, was wir tun, geprüft.In vergangenen Jahrzehnten wur<strong>de</strong>nur geschaut, wie viel Geld ausgegebenwird. Aber große Summen be<strong>de</strong>utennicht gleichzeitig gute Entwicklungspolitik.Das haben wir internationaldurchsetzen können – beimEntwicklungsgipfel in Busan vor zweiJahren hat erstmals sogar China unterschrieben.Deswegen gibt es zum Beispieldas Grünbuch Budgethilfe, dasvorschreibt, dass die EuropäischeUnion zumin<strong>de</strong>st die Regierungsführungund Achtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschenrechtezur Grundlage machen muss,um Gel<strong><strong>de</strong>r</strong> auszahlen zu können. Mit<strong>de</strong>m bezeichnen<strong>de</strong>n Ergebnis, dassnicht alle Gel<strong><strong>de</strong>r</strong> abgerufen wor<strong>de</strong>nsind – zu viele Staaten haben dieseKriterien nicht erfüllt.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Vielen Dank fürdas Gespräch, Herr Minister.


Auslandseinsatz <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 21Acht Jahre Loyola-Gymnasium in PrizrenDeutscher Bun<strong>de</strong>swehrVerband unterstützt die FeierlichkeitenPrizren. Am 16. April jährte sich die Gründung<strong>de</strong>s Loyola-Gymnasium Prizren zum achtenMal. Mehr als 1500 Schüler, Lehrer und Elternfeierten das erfolgreiche integrative Schulprojektmit einem Tag <strong><strong>de</strong>r</strong> offenen Tür – tatkräftigunterstützt <strong>von</strong> <strong>de</strong>utschen KFOR-Soldaten undvom DBwV.Zu <strong>de</strong>n Höhepunkten <strong>de</strong>s Programms gehörtenneben Musik- und Theateraufführungen <strong><strong>de</strong>r</strong>Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> eine Fahrzeugschau unserer in Prizrenstationierten Soldaten. Großes Interesse erregtevor allem <strong><strong>de</strong>r</strong> FAUN-Fahrzeugkran ATF 120-5.Über ihn durch ein Seil gesichert, kletterten dieSchüler an aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong> gestapelten Kisten in dieAnzeigeHöhe und stellen ihre Geschicklichkeit unterBeweis. Mit Begeisterung nahmen die Gymnasiastenauch am Geographiespiel <strong><strong>de</strong>r</strong> S3-Abteilungund am Programm <strong>de</strong>s Patient EvacuationCoordination Center (PECC) teil. Hier konntensie, unterstützt vom Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband,diverse Preise gewinnen. <strong>Die</strong> I<strong>de</strong>e zurBeteiligung <strong>de</strong>s DBwV an <strong>de</strong>n Feierlichkeitenhatte dabei unser Ansprechpartner im Einsatzland,Oberstabsfeldwebel Dirk Pfeiffer. SeinEngagement zeigt, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV überall dortist, wo <strong>de</strong>utsche Soldaten stehen – und stärkterneut das positive Ansehen unserer Streitkräfteim Kosovo.akAcht Jahre Loyola-Gymnasium in Prizren –ein Grund zum Feiern mit <strong>de</strong>m DBwV.


22 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Verbandspolitik<strong>Die</strong> Arbeitsgruppe „Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst/Beruf“ tagte zwei Tage lang. Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Agenda stan<strong>de</strong>n eine familienpolitischeBestandsaufnahme und die Aktualisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> verbandspolitischen For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen.Familienfreundlichkeit in <strong>de</strong>n FokusEn<strong>de</strong> April tagte die Arbeitsgruppe „Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst/Beruf“ in einer zweitägigenKlausur. Unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Leitung <strong>von</strong> Hauptmann Susanne Klauser hatte die Zusammenkunftzum Ziel, die verbandspolitischen For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen zu aktualisieren. Im Fokus stan<strong>de</strong>n dabei die Auswirkungen<strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtung auf Familie und Beruf, ein für die Zukunft <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr fundamentalesThemenfeld.Nach wie vor prägen dieumfangreichen Umstrukturierungsmaßnahmen<strong>de</strong>nAlltag <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppe. Standort -schließungen und Versetzung habenmassive Auswirkungen, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>eauf Partnerschaften und Soldatenfamilien.Planungssicherheit istnicht gegeben, das Maß an Unsicherheitbleibt unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t hoch.Dementsprechend hatten die Teilnehmerviel Gesprächsbedarf.Umrahmt wur<strong>de</strong> die Tagung <strong>von</strong>hochwertigen Fachvorträgen wichtigerAkteure. Erwähnt sei hier vorallem die Beauftragte für die Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nstin <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, Sabine Bastek.In ihren Ausführungen ging Bastekauf das im Januar 2013 aufgestellteReferat ein. Alle im Ministeriumwahrgenommenen Aufgaben zurVereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und<strong>Die</strong>nst wer<strong>de</strong>n in Zukunft hierwahrgenommen. <strong>Die</strong> Einrichtungeines solchen Referats hatte <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehrVerband in <strong>de</strong>n vergangenenJahren wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t.Im Sommer soll <strong><strong>de</strong>r</strong> Stab vollarbeitsfähig und die Einarbeitungsphaseabgeschlossen sein. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Einrichtung dieses Organisationselementswer<strong>de</strong>n wichtige Im pulsezur Weiterentwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrzu einem familienfreundlichenund attraktiven Ar beit geberausgehen.Weiterhin referierte OberfeldarztDr. Renate Lüdtke, BMVg -Abteilung Führung Streitkräfte,über die Umstrukturierung innerhalb<strong>de</strong>s Ministeriums und ging aufErfahrungen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheitein. Viele wichtige Initiativen wur<strong>de</strong>nauf <strong>de</strong>n Weg gebracht, scheitertenaber oft an einer verbindlichenUmsetzung. Eine wichtige Lehresei daher die Sensibilisierung <strong><strong>de</strong>r</strong>Vorgesetzten.Ansätze zu einer familienfreundlichenPersonalpolitik wur<strong>de</strong>n<strong>von</strong> Sandra Bußmann, g.e.b.b. –Geschäftsfeldleiterin Personalbetreuung,vorgestellt. Viele Möglichkeitenexistieren, könnten aber<strong>de</strong>utlich ausgeweitet wer<strong>de</strong>n. Vorallem <strong><strong>de</strong>r</strong> weitere Ausbau <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuungo<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>von</strong> flexiblenArbeitsmo<strong>de</strong>llen sei hier genannt.Wohin die Reise mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Familienfreundlichkeitgehen soll, bleibegänzlich unklar, so das Fazit <strong><strong>de</strong>r</strong>Ausführungen. Derzeit fehlt es aneiner strategischen Vorgabe miteinem klar <strong>de</strong>finierten Ziel. „Demganzen kriegerischen Akt ein Zielsetzen, welches <strong>de</strong>m Zweck <strong>de</strong>sselbenentspricht“, um mit <strong>de</strong>n Worten<strong>von</strong> Clausewitz zu sprechen.In einer lebhaften Diskussiontauschten sich die Teilnehmer überdie drängendsten Probleme aus. Alsbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen wur<strong>de</strong>nu.a. familienbedingte Abwesenheiten,Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuung undFührungsverhalten i<strong>de</strong>ntifiziert.Gera<strong>de</strong> letztgenannter Punkt bedarfbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Aufmerksamkeit. Einefamilienfreundliche „Unternehmenskultur“ist grundlegend. Ohnedie volle Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorgesetztenund <strong><strong>de</strong>r</strong>en Initiative sind dieschönsten Vorhaben zum Scheiternverurteilt. Eigeninitiative ist eingutes Stichwort: In <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheitwur<strong>de</strong>n viele erfolgreiche Projekte<strong>von</strong> engagierten Kamera<strong>de</strong>nins Leben gerufen. <strong>Die</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstätte„Wattwürmchen“ inHusum o<strong><strong>de</strong>r</strong> das Sozial- und Betreuungszentrum„Sohrglos“ in Daunsind nur zwei Para<strong>de</strong>beispiele fürzielführen<strong>de</strong>s Engagement.Im Vorfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> 19. Hauptversammlungkonnten im Verlauf <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitsgruppe die Verbandsfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungenin Bezug auf ein elementaresHandlungsfeld überarbeitetwer<strong>de</strong>n. Dabei haben die Anwesen<strong>de</strong>nihre Eindrücke, Erfahrungenund Verbesserungsvorschlägedirekt an die Familienbeauftragte<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr weitergegeben undwertvolle politische Vorfeldarbeitgeleistet. „Es ist wichtig, frühzeitiganzusetzen und die entsprechen<strong>de</strong>nStellen zu sensibilisieren“, soHauptmann Klauser. „Bisher wur<strong>de</strong>viel Papier produziert, <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille zurUmsetzung im Kleinen fehlt gänzlich.Damit hat die Bun<strong>de</strong>swehr dieEntwicklung zu einem familienfreundlichenArbeitgeber bisherschlichtweg versäumt.“ Der Nachholbedarfist immens und eines istsicher: Es bleibt viel zu tun! pkr■Foto: Henning


Verbandspolitik <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 23„Wir sind doch kein Teilzeitunternehmen“Dass die Bun<strong>de</strong>swehr familienfreundlicher wer<strong>de</strong>n muss, hat sich noch nicht überall herumgesprochen– eine Betroffene berichtetTheorie und Praxis klaffen bisweilenweit auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>. Das gilt offenbarauch für die familienpolitischenMaßnahmen in <strong>de</strong>n Streitkräften.Eine betroffene Soldatinschil<strong><strong>de</strong>r</strong>t, wie schwer es sein kann,<strong>Die</strong>nst und Familie unter einen Hutzu bekommen.<strong>Die</strong> Luftwaffensoldatin stellteeinen Antrag auf Teilzeitdienst,als das zweite Kind unterwegs war.Ihr Mann war früher ebenfalls Soldatund hatte nach langer zermürben<strong><strong>de</strong>r</strong>Suche eine neue Stelle gefun<strong>de</strong>n.Astrid T.* setzte alle Hebel in Bewegung,um eine Betreuung für ihrenkleinen Sohn zu organisieren. DochFehlanzeige: Alle Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstättenin ihrem Heimatort waren überfüllt,zertifizierte Tagesmütter auch nichtzu fin<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Familie konnte nichteinspringen, weil die Großeltern <strong>de</strong>sKleinen früh verstorben sind.Schließlich kam auch <strong><strong>de</strong>r</strong> auf <strong>de</strong>mKasernengelän<strong>de</strong> gelegene Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartennicht in Betracht: „Auf <strong><strong>de</strong>r</strong>Warteliste stehe ich etwa an 90. Stelle“,sagt die Soldatin <strong>de</strong>sillusioniert.Also flugs Elternzeit genommen undTeilzeitdienst beantragt. „Ich wäregern schnell wie<strong><strong>de</strong>r</strong> an meinenArbeitsplatz zurückgekehrt“, betontAstrid T..Zunächst schien auch alles zufunktionieren. Der Antrag auf Teilzeitdienstwur<strong>de</strong> genehmigt. Dochdann begannen die Unstimmigkeiten.Eigentlich hatte die Soldatingehofft, dass sie um 13 Uhr ihren<strong>Die</strong>nst been<strong>de</strong>n könnte. „Auf einmalhat mein Chef gesagt, dass ich inje<strong>de</strong>m Fall bis 14 Uhr bleiben müsste.“Er brauche sie täglich siebenStun<strong>de</strong>n. T. fragt sich, wo da <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilzeitgedankeist. Wahrscheinlich hatsie einfach das Pech, in einer Mangelverwendungeingesetzt zu sein.Zugleich wan<strong>de</strong>lte sich das Arbeitsklimaauf ihrer <strong>Die</strong>nststelle. EinOberstleutnant habe ihr gegenübersein Unverständnis über ihr Vorgehenbekun<strong>de</strong>t, sagt die Soldatin: „Wirsind doch kein Teilzeitunternehmen,hat er gesagt.“ Auch die militärischeGleichstellungsbeauftragte (Gleibmil),an die sich T. wandte, war letztendlichkeine Hilfe. „Zunächst wolltesie sich für mich einsetzen, dannhabe ich jedoch nichts mehr <strong>von</strong> ihrgehört.“ Auf Nachfrage habe dieGleibmil gar erklärt: „Da hätten Siesich vorher überlegen müssen, ob SieKin<strong><strong>de</strong>r</strong> in die Welt setzen.“ Nebendieser für die Luftwaffensoldatinunfassbaren Unsensibilität türmtensich weitere handfeste Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nisseauf. Das Eltern-Kind-Zimmer, ei -gentlich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nähe ihres <strong>Die</strong>nstzimmersvorhan<strong>de</strong>n, war durch nieman<strong>de</strong>nbelegt. „Dennoch wäre <strong><strong>de</strong>r</strong>Raum angeblich nur an 20 Tagen imJahr für mich nutzbar gewesen“, sagtT.. Viel zu wenig, um tatsächlich Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuungund <strong>Die</strong>nst gleichzeitigzu bewältigen.Schließlich entschloss sich dieSoldatin angesichts dieser Querelen,erst nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternzeit imSommer 2015 <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nst wie<strong><strong>de</strong>r</strong> aufzunehmen.Eine Entscheidung, dieihr schwer gefallen ist. Zumal sie miterlebthat, dass es in an<strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>Die</strong>nststellen<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr besser funktioniert.„Mein Mann hat damalsunser erstes Kind mit zur <strong>Die</strong>nststellegenommen. Mit <strong>de</strong>m guten Willenaller Beteiligten hat das sehr gutgeklappt.“Auf die Frage, was die Soldatinsich zur Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong> Situationwünschen wür<strong>de</strong>, kommen die Antwortenwie aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Pistole geschossen.Ganz oben auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Liste stehteine Unterrichtungspflicht <strong>de</strong>s<strong>Die</strong>nstgebers. „Eigentlich müsste dieBun<strong>de</strong>swehr alle Angehörigen regelmäßigüber Rechte, Möglichkeitenund administrative Notwendigkeitenfür Soldaten, die Eltern wer<strong>de</strong>n,informieren“, sagt T.. Abseits allerRegelungen vermisst sie das Verständnisim dienstlichen Umfeld fürdie Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Muttero<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vaters. „Hiermüssen die Verantwortlichen in <strong><strong>de</strong>r</strong>Leitung ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Bewusstseinschaffen.“ Auch die Vorgesetzten in<strong>de</strong>n einzelnen <strong>Die</strong>nststellen könntenmehr Flexibilität und Engagementfür die betroffenen Soldaten an <strong>de</strong>nTag legen, sagt die Soldatin. Schließlich– und das sei vielleicht das Wichtigste– müsse die Bun<strong>de</strong>swehr miteinem Stellenpool sicherstellen, dasseine dienstliche Vertretung in <strong><strong>de</strong>r</strong>Elternzeit schnell und unkomplizierterfolgen kann. „<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr hatals <strong>Die</strong>nstgeber da<strong>von</strong> eine MengeVorteile. Wenn man seine Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> gutbetreuen kann, geht es allen gut. Unddas schafft berufliche Zufrie<strong>de</strong>nheitund motivierte Soldaten.“ fh*Name <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Redaktion geän<strong><strong>de</strong>r</strong>tRund 660000 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> wer<strong>de</strong>npro Jahr in Deutschlandgeboren – und in diesemMonat wird meine Tochter eine <strong>von</strong>ihnen sein!Ja, auch ich habe mich entschlossen,<strong>de</strong>n Spagat zwischen Mutterseinund Karriere zu versuchen. MeineTätigkeit als Büroleiterin <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nbeim DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband machte mirdiese Entscheidung leichter als es mitSicherheit bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Frauen <strong><strong>de</strong>r</strong>Fall ist. Denn seit jeher setzt sich <strong><strong>de</strong>r</strong>Verband für eine verbesserte Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst ein.Das tut auch Not, sieht man sichVergleichszahlen <strong>von</strong> berufstätigenFrauen in Deutschland und unsereneuropäischen Nachbarn an. Rundsieben Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Frauenüben wegen familiärer Verpflichtungenkeinen Beruf aus – in Frankreichund Schwe<strong>de</strong>n sind dies jeweils nurzwei Prozent. Und falls sie sich dochfür eine berufliche Tätigkeit entschei<strong>de</strong>n,dann ist dies meistens nurin Teilzeit: 45 Prozent aller Frauen inDeutschland arbeiten aus familiärenGrün<strong>de</strong>n verkürzt.Hilfreich sind auch nicht die „kleinen<strong>Die</strong> wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Mutter,BüroleiterinKristina Haase,mit <strong>de</strong>mBun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n,Ulrich Kirsch(r.), und <strong>de</strong>ssenStellvertreter,AndréWüstner.In eigener Sache:Kind als Karrierekiller?Nettigkeiten“ unserer Mitmenschen,wie zum Beispiel <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausruf „Ach,du möchtest schon nach einem JahrElternzeit wie<strong><strong>de</strong>r</strong> arbeiten gehen?!“Da fühlt man sich doch glatt besser!Ich selber habe ebenfalls eine berufs -tätige Mutter, die auf meine Frage imKin<strong>de</strong>salter, warum sie nicht wie diean<strong><strong>de</strong>r</strong>en Mütter zu Hause sein wür<strong>de</strong>,zu antworten wusste, damit „sie michnicht nur beglucken müsste“. VerstehenSie mich nicht falsch, ich habekeinesfalls die Absicht „Vollzeitmütter“pauschal als Glucken zu bezeichnen,aber im Umkehrschluss erwartenwir berufstätigen Mütter auch,nicht immer <strong>de</strong>n Stempel „Rabenmutter“aufgedrückt zu bekommen.Auch die Frage, warum ein Kindals Karrierekiller gelten soll, konntemir bislang keiner vernünftig beantworten.Ich verliere doch als Frau mitGeburt eines Kin<strong>de</strong>s nicht automatischmeine beruflichen Qualifikatio-nen und Fähigkeiten, weshalb mich<strong><strong>de</strong>r</strong> jeweilige Arbeitgeber seinerzeitausgewählt hat. Fest steht aber auch,dass wir es ohne Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong>Gesellschaft und natürlich auchunseres Arbeitsgebers nicht schaffenkönnen, Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Karriere untereinen Hut zu bekommen. Dabei stehtnatürlich das Thema Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuungganz klar im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund. Dennwenn einem die Möglichkeit nichtgegeben wird, sein Kind in eine adäquateKin<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuungseinrichtungzu geben, wer<strong>de</strong>n vielen Unternehmenhochqualifizierte Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Fahnegehen. Und ob das gewollt ist, scheintnicht nur mir fraglich!Abschließend bleibt mir nurnoch eins zu sagen – die Frage, nachKind o<strong><strong>de</strong>r</strong> Karriere stellt sich zumGlück für mich nicht. Ich wer<strong>de</strong> in12 Monaten wie<strong><strong>de</strong>r</strong> an meinemArbeitsplatz sein, weil mein Arbeitgeberdie Zeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit erkannthat und die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familieund Beruf för<strong><strong>de</strong>r</strong>t und unterstützt.Und daran können sich an<strong><strong>de</strong>r</strong>eUnternehmen eine ganz großeScheibe abschnei<strong>de</strong>n. kh


24 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Familie und <strong>Die</strong>nstIm Januar wur<strong>de</strong> Sabine Bastek vomVerteidigungsministerium zurBeauftragten für Vereinbarkeit <strong>von</strong>Familie und Beruf/<strong>Die</strong>nst in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrberufen. Ihr neu eingerichteterArbeitsstab gehört zur Abteilung Personalund ist u.a. zuständig für Themenwie bedarfsgerechte Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle,Telearbeit, mobiles Arbeiten, Familienpflege,Eltern-Arbeit-Kind-Zimmer,Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten und <strong>de</strong>n Erwerb <strong>von</strong>Belegplätzen in Kitas.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Seit Anfang <strong>de</strong>s Jahreswer<strong>de</strong>n alle bisher durch unterschiedlicheStellen im Ministerium betreuten Aufgaben<strong>von</strong> Ihnen wahrgenommen. Der Aspekt„Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst“scheint im BMVg an Be<strong>de</strong>utung zu gewinnen...Sabine Bastek: <strong>Die</strong> Auswirkungen <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>de</strong>mografischen Entwicklung und <strong><strong>de</strong>r</strong>gesellschaftliche Wertewan<strong>de</strong>l wer<strong>de</strong>nauch auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt <strong>de</strong>utlich.Berufstätige Väter und Mütter stehen heutemehr <strong>de</strong>nn je vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,Foto: Sabine BastekSabine Bastek, Beauftragte für die Vereinbarkeit <strong>von</strong>Familie und Beruf/<strong>Die</strong>nst.len wissen, was bisher wie und mit welchemZiel für die Gewährleistung <strong><strong>de</strong>r</strong> Vereinbarkeitgetan wur<strong>de</strong>. Es gibt offensichtlicheine Vielzahl <strong>von</strong> Konzeptionen,Erlassen und Durchführungsbestimmungen.Unser Ziel ist es, die Regelungen stärkerals bisher auf die Lebenswirklichkeitund die Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenauszurichten. <strong>Die</strong> Bestimmungenmüssen verlässlich, transparent,zielorientiert sein und ein notwendigesMaß an Flexibilität beinhalten. Zu<strong>de</strong>mmüssen wir dafür wer<strong>de</strong>n, dass das ThemenfeldVereinbarkeit Aufnahme in dieAus- und Weiterbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> Führungskräfte<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr fin<strong>de</strong>t. Denn Erlasse,Verordnungen und Regularien erfüllenihr soziales Ziel nur, wenn sie im alltäglichen<strong>Die</strong>nstbetrieb aktiv gelebt wer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> unzureichen<strong>de</strong> Ausgestaltung <strong>von</strong>Arbeitszeitmo<strong>de</strong>llen sowie die kaum nennenswerteAnzahl <strong>von</strong> Telearbeitsplätzenentsprechen <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit nicht <strong>de</strong>n sozialenBedürfnissen unserer Beschäftigten. Ichbin mir bewusst, dass dies alles nicht <strong>von</strong>Heute auf Morgen geht. ErschwerendFürsorge muss gelebt wer<strong>de</strong>n!Sabine Bastek, Beauftragte für die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf/<strong>Die</strong>nst in <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr, im Interview mit „<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“ über die Anliegen und Einflussmöglichkeitenihres neuen Arbeitsstabesihre Arbeit und ihre sozialen Bedürfnisse in Einklangmiteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> zu bringen. Deshalb suchensie gezielt nach Arbeitgebern, die sie dabei unterstützen.<strong>Die</strong>ser Wan<strong>de</strong>l hat nun auch die Bun<strong>de</strong>swehrerreicht. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e durch die Aussetzung<strong><strong>de</strong>r</strong> Wehrpflicht kommen jetzt großeHerausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen auf uns zu. Wir konkurrierenzunehmend mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaft um qualifizierteBewerberinnen und Bewerber. Als fürsorglicherund sozialer Arbeitgeber gewinnen wir anAttraktivität. Natürlich muss dabei immer auchdie Einsatzfähigkeit gewährleistet bleiben. <strong>Die</strong>Einrichtung <strong>de</strong>s Arbeitsstabes ist ein Signaldafür, dass das Thema Vereinbarkeit <strong>von</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>erBe<strong>de</strong>utung für unsere Personalpolitik ist.Auch aus diesem Grund sind die Aufgaben, dievorher über das Haus verteilt waren, jetzt ineinem Arbeitsstab zusammengeführt wor<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Sie sprechen <strong>von</strong> <strong>de</strong>n beson<strong><strong>de</strong>r</strong>enHerausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen mit Blick auf die Einsatzfähigkeit.Welche sind das?Sabine Bastek: <strong>Die</strong> Einsatzfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrhat oberste Priorität. <strong>Die</strong>ser Grundsatzmuss bei allen Maßnahmen, die die Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst zum Ziel haben,gewährleistet bleiben. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits darf diesnicht dazu führen, dass Maßnahmen und Projekte,die uns weiterbringen wür<strong>de</strong>n, <strong>von</strong> vornhereinin Frage gestellt o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar abgelehnt wer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Gewährleistung <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzfähigkeit und dieVereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst sind nichtimmer unüberwindbare Gegensätze. <strong>Die</strong>Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr sind oft außergewöhnlichenBelastungen ausgesetzt. Nur, wennsie sich <strong>von</strong> ihrem Arbeitgeber hier angemessenunterstützt fühlen, können sie auch ihre dienstlichenPflichten erfüllen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wie setzt sich Ihr Arbeitsstabpersonell zusammen?Sabine Bastek: Ich hoffe, dass unser personellerAufwuchs spätestens Anfang Juni 2013 abgeschlossensein wird. Mein Arbeitsstab setzt sichdann aus meiner Stellvertreterin, drei Referentenund drei Sachbearbeitern sowie einer Büroleitungzusammen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswahl meiner Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter habe ich <strong>de</strong>n Focusinsbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e auf eine soziale und fachlicheBerufs- und Lebenserfahrung gelegt.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wo sehen Sie in Ihrer Funktionkonkrete Einflussmöglichkeiten?Sabine Bastek: <strong>Die</strong> Gewährleistung <strong><strong>de</strong>r</strong> Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst ist ein dynamischerProzess. <strong>Die</strong>ser muss auf Basis <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialenLebenswirklichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr ausgerichtet und breit kommuniziertwer<strong>de</strong>n. Mein Ziel ist es, die Führungskulturin <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr noch mehr auf die Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst auszurichten.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Welche Ziele haben Sie sichfür die kommen<strong>de</strong>n Monate gesteckt?Sabine Bastek: Eine <strong>von</strong> mir eingeleitete Ist-Analyse steht kurz vor <strong>de</strong>m Abschluss. Wir wolkommthinzu, dass die Entscheidungsprozessehäufig einfach zu lang dauern. Manchmalbraucht es auch eine ganz pragmatische Einzelfallentscheidung.Dazu müssen wir die vorhan<strong>de</strong>nenStrukturen und Ablaufprozesse optimieren.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Was heißt optimieren? Wie vielZeit vergeht <strong>de</strong>nn heute zwischen Vorschlag, Entscheidungund Umsetzung einer Maßnahme?Sabine Bastek: Ein Beispiel: Derzeit planen wir<strong>de</strong>n Bau <strong>von</strong> vier Betriebskin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten. Für dieKita an <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehruniversität in Münchengab es vor wenigen Wochen <strong>de</strong>n ersten Spatenstich.Von <strong><strong>de</strong>r</strong> Planung bis dahin vergingen insgesamtetwa fünf Jahre. Ein so langer Realisierungsvorlaufist einfach inakzeptabel. Das gehtan <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen vorbei. Wirmüssen die fachlich und rechtlich Zuständigenan einen Tisch bringen. Wir benötigen kurze Entscheidungswege,verbindliche Zeit- und Ablaufplanungen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: In vielen Bereichen scheitertdie Umsetzung <strong>von</strong> Maßnahmen an knappen Mitteln.Halten Sie vor diesem Hintergrund eineneigenen Haushaltstitel für familienpolitischeMaßnahmen mit einem flexiblen Budget für sinnvoll?Sabine Bastek: Das wäre natürlich ein tollesSignal, wenn wir einen eigenen Haushalt hätten,gar keine Frage. Aber das ist im Moment nichtunser Hauptanliegen. Derzeit ist es so, dass vie-


Familie und <strong>Die</strong>nst <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 25Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/DeCastroEine junge Soldatin bringt ihre Töchter in die Kita. Der Bau <strong>von</strong> vier neuen Betriebskin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten istgeplant.le Maßnahmen, die bereits angeboten wer<strong>de</strong>n,nicht nachgefragt wer<strong>de</strong>n. Das liegt mitunter an<strong><strong>de</strong>r</strong> fehlen<strong>de</strong>n Transparenz <strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahmen undan <strong><strong>de</strong>r</strong> Unwissenheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen, aber lei<strong><strong>de</strong>r</strong>häufig auch an mangeln<strong><strong>de</strong>r</strong> Kooperation <strong>von</strong>Führungskräften. Hinzu kommt die Sorge <strong><strong>de</strong>r</strong>Betroffenen, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Inanspruchnahme <strong>von</strong> Maßnahmenberufliche Nachteile hinnehmen zumüssen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Ist es in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr alsoschwieriger, familienpolitische Maßnahmenumzusetzen, als beispielsweise in <strong><strong>de</strong>r</strong> Privatwirtschaft?Sabine Bastek: Der Soldatenberuf ist mit keineman<strong><strong>de</strong>r</strong>en Beruf vergleichbar. Hinzu kommt,dass Unternehmen ihre Maßnahmen für die Vereinbarkeitnicht mit Steuergel<strong><strong>de</strong>r</strong>n finanzieren.<strong>Die</strong> Privatwirtschaft hat beispielsweise sehrschnell erkannt, dass sich „Investitionen“ in dieVereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst wirtschaftlichpositiv auswirken. Fakt ist, dass wiruns durch die Konkurrenzsituation auf <strong>de</strong>mArbeitsmarkt verstärkt mit <strong>de</strong>n Unternehmenvergleichen lassen müssen. Deshalb ist es sowichtig, dass sich die beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<strong>de</strong>s Soldatenberufes und die Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst nicht länger wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprechen.Was wir <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Großunternehmen lernenkönnen, sind die Herangehensweisen und dieKultur <strong>de</strong>s sozialen Miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong>s. Unternehmenorientieren sich gezielt an <strong>de</strong>n Lebensphasenihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. BerufstätigenVätern und Müttern wird beispielsweisedurch flexible Arbeitszeiten eine eigene „Zeitsouveränität“eingeräumt. Ein solches lebensphasenorientiertesAngebot ist im Grun<strong>de</strong> auchfür die Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr erstrebenswert.Der Auftrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr hat dabeioberste Priorität – dies ist die eigentliche Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Sind aus Ihrer Sicht Maßnahmenwie Telearbeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> Teilzeitmo<strong>de</strong>lle inFührungspositionen für die Bun<strong>de</strong>swehr überhauptpraktikabel?Sabine Bastek: Vereinbarkeit heißt ja im Grun<strong>de</strong>:Wie kann ich mit meiner Familie selbstbestimmtZeit verbringen und meinen Beruf trotz<strong>de</strong>mzufrie<strong>de</strong>nstellend für mich und meinenArbeitgeber ausführen? Dabei kann Telearbeitein wesentlicher Aspekt sein. <strong>Die</strong> überwiegen<strong>de</strong>Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldatinnen und Soldaten verrichtetkeine klassische Büroarbeit. An diesem Punktwird es dann schwierig, überhaupt Arbeitsprozessezu i<strong>de</strong>ntifizieren, die auch temporär <strong>von</strong> zuHause aus wahrgenommen wer<strong>de</strong>n können.Erfahrungen aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Bereichen zeigen, dassauch Führungspositionen in Teilzeitarbeit ausgeübtwer<strong>de</strong>n können. <strong>Die</strong> gesetzlichen Voraussetzungenfür solche Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle gibt esauch im Soldatenrecht, wie beispielsweise dieElternzeit. Aber auch hier ist die Umsetzungschwierig. Der Soldatenberuf ist streng „durchgetaktet“– Ausbildung, Studium, für die Laufbahnentschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Lehrgänge, Auslandseinsatzusw. Das ist ein sehr komplexes Thema und für<strong>de</strong>n Soldatenberuf noch schwieriger als für je<strong>de</strong>nan<strong><strong>de</strong>r</strong>en Beruf. Hier wird es notwendig sein, dasMachbare zu i<strong>de</strong>ntifizieren und umzusetzen.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Teilen Sie die Befürchtungenetwa <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s, diefamilienpolitischen Defizite in <strong>de</strong>n Streitkräftenkönnten sich unmittelbar auf <strong><strong>de</strong>r</strong>en Attraktivitätund damit auf die Nachwuchsgewinnung auswirken?Sabine Bastek: Ja, diese Befürchtungen teileich. <strong>Die</strong>s allerdings weniger hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalgewinnung,dafür aber als ein Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong>Personalbindung. <strong>Die</strong> junge Generation wünschtsich zunehmend <strong>de</strong>n Zeitaufwand für Familieund Beruf in ein ausgewogenes Verhältnis bringenzu können. Um diesen Ansprüchenzu genügen, müssen wir <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nst in<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr familienfreundlichergestalten.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Thema.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr wird oft als „Pendlerarmee“bezeichnet. Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong>Neuausrichtung und weiterer Standortschließungenverschärft sich diese Problematik...Sabine Bastek: Lei<strong><strong>de</strong>r</strong> kann dies ersteinmal <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall sein. Je weniger die Bun<strong>de</strong>swehrin Folge <strong>von</strong> Standortauflösungenund Umglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong>Neuordnung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Fläche vertretensein wird, <strong>de</strong>sto schwieriger wird eineheimatnahe Verwendung. Das Maßnahmenpaketzur Steigerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Attraktivität<strong>de</strong>s <strong>Die</strong>nstes in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrsieht vor, Pendlersituationen für Familienmöglichst zu vermei<strong>de</strong>n. Doch dieAnfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an Mobilität und Flexibilität<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenwer<strong>de</strong>n auch in Zukunft sehr hoch sein.Daher müssen die materiellen Auswirkungen<strong>de</strong>s Pen<strong>de</strong>lns so gering wiemöglich gehalten wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> hierfürvorgesehenen Maßnahmen sind zumgrößten Teil bereits umgesetzt. Allerdings spielenauch die sozialen Aspekte eine immer größereRolle. Um sich ein realistisches Bild zu verschaffen,führt das Zentrum für Militärgeschichteund Sozialwissenschaften <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit entsprechen<strong>de</strong> Umfragen durch. Darüberhinaus beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe imBMVg mit <strong>de</strong>n Ursachen und Auswirkungen <strong>de</strong>sPen<strong>de</strong>lns.<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr: Wie wird die Arbeit Ihres Stabesin <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis aussehen? Gehen Sie in dieStandorte, suchen Sie das Gespräch mit <strong>de</strong>n Soldaten?Sabine Bastek: Wir gehen natürlich in die Standorte,um uns vor Ort zu informieren. Wir suchenbewusst das Gespräch mit Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenauf allen Ebenen. Wir lassen uns ihre persönlichenErfahrungen mit <strong>de</strong>n bereits vorhan<strong>de</strong>nenRegelungen und Maßnahmen berichten.Hilfreich wäre aus unserer Sicht auch ein unmittelbarerInformations- und Erfahrungsaustauschmit <strong>de</strong>n Familien bzw. Partnern <strong><strong>de</strong>r</strong> Angehörigen<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, auf <strong>de</strong>n wir uns freuen. Dennnur im Austausch können wir die Problemesehen und nach Lösungen suchen.Das Gespräch führte „<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“-RedakteurinChristine Hepner.


26 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013VerbandspolitikxxSoldaten an einemBahnhof. Bun<strong>de</strong>swehrangehörigehoffen auch nach<strong>de</strong>m Umbau <strong>de</strong>s„Travel Managements“auf einezügige und sorgfältigeBearbeitungetwa <strong><strong>de</strong>r</strong> Trennungsgeldanträgeund Reisekostenabrechnungen.Wie das „Travel Management“neu ausgerichtet wirdVerlagerung ins Bun<strong>de</strong>sinnenministerium – Engpässe befürchtetAm 2. November 2012 wur<strong>de</strong>die Rahmenvereinbarungzwischen <strong>de</strong>m BMVg, <strong>de</strong>mBMF und <strong>de</strong>m BMI zum Übergang<strong>von</strong> Aufgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrverwaltungauf das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamt(BVA), das Bun<strong>de</strong>samtfür zentrale <strong>Die</strong>nste und offene Vermögensfragen(BADV) sowie dieService-Center <strong><strong>de</strong>r</strong> Zollverwaltunggeschlossen. Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Haushaltsausschuss<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stagshat trotz zunächst vorgetragenerBe<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srechnungshofesam 12. Dezember 2012<strong><strong>de</strong>r</strong> Verlagerung <strong><strong>de</strong>r</strong> „Personalabrechnung“zugestimmt. Dazu sollenauch Abrechnungsaufgaben bei<strong>Die</strong>nstreisen gehören, jetzt „TravelManagement“ (TM) genannt.<strong>Die</strong>se Rahmenvereinbarungerstreckt sich auch auf das Funktionspersonal<strong><strong>de</strong>r</strong> zu bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nAbrechnungsstellen <strong>de</strong>s „KompetenzzentrumsTravel ManagementBw“ (KompZ TM Bw) im Bun<strong>de</strong>samtfür Infrastruktur, Umweltschutzund <strong>Die</strong>nstleistungen <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr (BAIUDBw). <strong>Die</strong>Abrechnung und Zahlbarmachungwer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> ca. 430 Mitarbeitern anfünf Standorten, in Hamm, Hannover,Kiel, Landsberg am Lech undLeipzig sichergestellt. In diesenwer<strong>de</strong>n die Abrechnungen <strong>von</strong> Reisekostenund Trennungsgeld durchgeführt.Hinzu kommt die InlandsumzugskostenbearbeitunginLandsberg am Lech.<strong>Die</strong> Planung <strong>de</strong>s BMVg gehtüber <strong>de</strong>n Zwischenschritt <strong><strong>de</strong>r</strong> internenZentralisierung <strong>von</strong> einer vollständigenVerlagerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabeund Versetzung <strong>de</strong>s Personals <strong><strong>de</strong>r</strong>Abrechnungsstellen (mit etwa 430<strong>Die</strong>nstposten) zum BMI En<strong>de</strong> 2015aus. Bis En<strong>de</strong> 2015 soll das KompZTM aufgebaut sein und danach dieAbrechnungsaufgaben in <strong>de</strong>nGeschäftsbereich <strong>de</strong>s BMI verlagertund vom BVA wahrgenommenwer<strong>de</strong>n.Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr verbleibensollen die „strategischen“ Aufgaben<strong>de</strong>s TM (u.a. rechtliche Grundsatzangelegenheiten,Haushalt), die„operativen“ Aufgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> Reiseplanunginklusive Buchung <strong>von</strong>Reisemitteln und Betreuung <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nst-reisen<strong>de</strong>n, die Auslandsumzugskostenbearbeitung(am StandortBonn) sowie die Fachaufsichtüber die abzugeben<strong>de</strong>n und die imRessort verbleiben<strong>de</strong>n Aufgabenmit dann noch 270 <strong>Die</strong>nstposten imKompZ TM Bw. Bun<strong>de</strong>swehreigeneAngebote in Bezug auf das<strong>Die</strong>nstreisewesen, wie amtlichunentgeltliche Unterkünfte sowieStellung <strong>von</strong> <strong>Die</strong>nstfahrzeugenüber die Bun<strong>de</strong>swehrFuhrparkServiceGmbH sollen integriert wer<strong>de</strong>n.Derzeit sind noch rund 2300Mitarbeiter in <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nststellen <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr mit Aufgaben im Rahmen<strong>de</strong>s Travelmanagementsbetraut. Mit Einnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> neuenStrukturen sollen durch die Zentralisierungund Abgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenmehr als 1000 <strong>Die</strong>nstposten wegfallen.<strong>Die</strong>s wird zwangsläufig zumEinkauf weiterer Leistungenführen. In <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehr-<strong>Die</strong>nstleistungszentren(BwDLZ) sollenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Zielstruktur lediglich nochRechnungsführer/innen für dieWehrsold- und Verpflegungsgeldabrechnungverbleiben.Für <strong>de</strong>n weiteren organisatorischenund personellen Aufbau <strong>de</strong>sKompZ TM Bw wur<strong>de</strong> mittlerweileein Aufbaustab gegrün<strong>de</strong>t. Danebeneine Arbeitsgruppe Travel Management<strong><strong>de</strong>r</strong> Bw (AG TM Bw), in <strong><strong>de</strong>r</strong> dieReferate <strong>de</strong>s BMVg sowie die jeweiligenKommandos vertreten sind.<strong>Die</strong> Arbeitsebene <strong><strong>de</strong>r</strong> BwDLZ, welchedie tatsächlichen Abläufe und dietagtäglichen Schwierigkeiten einbringenkönnte, fehlt dagegen.Bereits bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Bedarfsermittlungfür die gesamte Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> in<strong>de</strong>n Abrechnungsstellen ausgeplanten<strong>Die</strong>nstposten war abzusehen,dass die jetzt geplanten Anzahlnicht ausreichend sein wer<strong>de</strong>n. Sosoll <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalumfang <strong><strong>de</strong>r</strong>Abrechnungsstelle Landsberg amLech auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Annahme beruhen,dass <strong><strong>de</strong>r</strong> sog. Strukturerlass nichtmehr über das Jahr 2014 hinaus verlängertwird. Bisher ebenfalls nichtvorgesehen ist eine vor Ort verbleiben<strong>de</strong>Anlaufstelle für die Bediensteten.<strong>Die</strong> Bediensteten sollen mithilfeeiner einzuführen<strong>de</strong>n FachanwendungSTIEWI ausschließlichelektronisch alle Angelegenheitenin Bezug auf das <strong>Die</strong>nstreisewesensowie die Reisekosten- und Trennungsgeldabrechnungselbst ohneHilfestellung erledigen. Lediglichfür die Einführungs- und Umstellungsphasewar bzw. ist die Einbindung<strong>von</strong> Multiplikatoren vor Ortim Rahmen <strong>de</strong>s „Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsmanagements“vorgesehen. Immerhin:Nach entsprechen<strong>de</strong>n Erkenntnisgewinnenwird auch hier überÄn<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzeptionnachgedacht.<strong>Die</strong> personalbearbeiten<strong>de</strong>nStellen haben <strong>de</strong>n anvisiertenAbbau <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstposten bereits imletzten Jahr zum Anlass genommen,teilweise Personal aus diesenArbeitsbereichen trotz nach wie vorvorhan<strong>de</strong>ner Aufgaben vor Ort inan<strong><strong>de</strong>r</strong>en Bereichenw unterzubringen.Erst nach zahlreichen Personalabgängen,die zu einer erheblichenBearbeitungsverlängerung(z.T. Verdoppelung bis Verdreifa-


Verbandspolitik <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 27chung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bearbeitungszeiten) <strong><strong>de</strong>r</strong>Vorgänge geführt haben, hat dasBMVg im Februar 2013 reagiertund festgelegt, dass das mit diesenAufgaben betraute Personal erstnach Wegfall <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabe unterzubringenist. <strong>Die</strong>ser späte Zeitpunkt<strong><strong>de</strong>r</strong> Erkenntnis kann aber die gerissenenpersonellen Lücken nichtmehr schließen. Bereits heuteberichten Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>, dass sie trotzentsprechen<strong>de</strong>m Antrag keinenAbschlag auf das zustehen<strong>de</strong> Trennungsgel<strong><strong>de</strong>r</strong>halten, mangels Personalfür die Bearbeitung. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>shart trifft dies Bedienstete mit Versetzung„ohne UKV“ an einen Standort,an <strong>de</strong>m keine amtlich unentgeltlicheUnterkunft zur Verfügunggestellt wer<strong>de</strong>n kann, da sie dannneben <strong><strong>de</strong>r</strong> Kaution, die ohnehinselbst zu leisten ist, für die erstenKalen<strong><strong>de</strong>r</strong>monate nach Versetzungauch die jeweiligen Mietzahlungenvorstrecken müssen.Auch nicht auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Rechnunghatten die Planer anscheinend, dassgera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Standorten, an <strong>de</strong>nenerheblicher Personalaufwuchs o<strong><strong>de</strong>r</strong>-austausch entsteht, eine Vielzahl<strong>von</strong> neuen Anspruchsberechtigtenzusätzlich entsteht. <strong>Die</strong> dafür notwendigepersonelle Aufstockungfür <strong>de</strong>n Übergangszeitraum ist nichtvollzogen wor<strong>de</strong>n. Insofern verwun<strong><strong>de</strong>r</strong>nlängere Bearbeitungszeitennicht. Sie sind das zwangsläufigeErgebnis dieser Planung.Engpässe treten auch auf bei <strong><strong>de</strong>r</strong>Übernahme <strong>von</strong> Aufgaben durchdas BAIUDBw. Auch hier kann dasKompZ TM <strong>de</strong>s BAIUDBw dieeigentlich ab 1. Januar 2013 zuübernehmen<strong>de</strong> Funktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spruchsbehör<strong>de</strong>und Prozessvertretungfaktisch nicht <strong>von</strong> <strong>de</strong>n jeweiligenWehrbereichsverwaltungenübernehmen, weil die dortigen<strong>Die</strong>nstposten zu erheblichen Teilennoch nicht besetzt wer<strong>de</strong>n konnten.Obgleich <strong>de</strong>m BMVg Parallelstrukturenzwischen alter und neuerStruktur ein Dorn im Auge sind,wird diese Funktion <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit unter<strong>de</strong>m „Türschild BAIUDBw“ nachwie vor <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Wehrbereichsverwaltungenwahrgenommen. <strong>Die</strong>sführt aufgrund bereits erheblicherPersonalabgänge im Ergebnis wie<strong><strong>de</strong>r</strong>umzu einer erheblichen Arbeitsverdichtung.Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> organisatorischen Planungfür die Karrierecenter bliebendie Zuständigkeiten auf <strong>de</strong>m Gebiet<strong><strong>de</strong>r</strong> Nebengebührnisse zwischen<strong>de</strong>n KC und <strong>de</strong>n BwDLZ unklar.Bedienstete berichten, sie hättenüber <strong>de</strong>n Jahreswechsel z.T. überzwei Monate auf ihr Geld gewartet.Hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalgewinnungsind erhebliche Problemeerkennbar. So sollen in Kiel nur gutein Drittel <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstposten besetztsein. Das AbrechnungszentrumHannover hatte als Erstes am 23.Januar 2013 seinen „Wirkbetriebaufgenommen“ erklärt. Mitarbeiterberichteten, zu diesem Zeitpunktseien nicht einmal ein Viertel <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nstposten besetzt gewesen.Beschreibt dies vielleicht eine„Aufnahme <strong>de</strong>s Wirkbetriebes“ohne tatsächliche Übernahme <strong>von</strong>wesentlichen Aufgaben aus <strong><strong>de</strong>r</strong>Fläche?Lediglich am Standort Leipzigwird mit ca. 90 Prozent Besetzungsquoteeine tatsächlicheArbeitsfähigkeit berichtet. <strong>Die</strong> Personalbearbeiten<strong>de</strong>nStellen suchendaher mit dauerhaften Ausschreibungeninsbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e im Bereich<strong>de</strong>s mittleren nichttechnischen<strong>Die</strong>nstes Beamte sowie vergleichbareTarifbeschäftigte für alle an<strong><strong>de</strong>r</strong>enStandorte. Es ist abzusehen,dass mit längeren Personalengpässenauch die Übernahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabedurch die jeweiligen Abrechnungszentreneine Verzögerungerlei<strong>de</strong>n muss. Aus Sicht betroffenerMitarbeiter/innen ist nach wievor offen, welche konkreten Regelungendie Zusatzvereinbarung Personalzur Ressortvereinbarung enthaltenwird. Eine Anwendung <strong>de</strong>sTV UmBw wie auch <strong>de</strong>s Reformbegleitgesetzeswird durch das BMIverneint.Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> „Strukturerlass“ mit<strong>de</strong>m Wahlrecht TG/ UKV ist eine„Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heit“ <strong>de</strong>s BMVg. <strong>Die</strong>seUnsicherheit <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen undrechtlichen Rahmenbedingungendürfte die Mobilisierung Interessierterweiter erschweren.Gleichermaßen ist für die „Kun<strong>de</strong>n“<strong><strong>de</strong>r</strong> Wegfall <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratung vorOrt und die sich hieraus ergeben<strong>de</strong>nFragen und Problemstellungen nichteinschätzbar. Wie soll das Systemfür Bedienstete ohne PC, bei beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en<strong>Die</strong>nstgeschäften, für Lehrgangsteilnehmer/innenfunktionieren?Ist das dann lediglich noch eineArt Call Center für Ansprechpartnerzu Fragen und Problemen? Kenntsich dieses Call Center <strong>de</strong>s BMInoch mit <strong>de</strong>n Eigenheiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehraus? Wie wird eine adäquateErstberatung <strong>von</strong> neu eingestelltembzw. einberufenem Personalsichergestellt?Ziel <strong>de</strong>s Konzeptes sollte essein, eine optimale <strong>Die</strong>nstleistunggrößtmöglicher Qualität einschließlichgeringer Bearbeitungszeitenfür <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zu gewährleisten.Sofern als Maßstab <strong><strong>de</strong>r</strong>Stand vor <strong><strong>de</strong>r</strong> „Neuausrichtung“ zu -grun<strong>de</strong> gelegt wird, kann eine Optimierungnicht erkennbar eintreten.Als weiteres Ziel wur<strong>de</strong> die Sicherstellungeiner einheitlichen Rechtsanwendungdurch das BMVg angegeben.Hier fragt sich schon, welchemZweck dann eigentlich diezahllosen Erlasse <strong>de</strong>s BMVg in <strong><strong>de</strong>r</strong>Vergangenheit gedient haben sollen.Der DBwV wird die Belange<strong><strong>de</strong>r</strong> betroffenen Mitarbeiter/innenin sozialer und tarifrechtlicher Hinsichtim Auge behalten, und dafürstreiten, dass die Unterbringung in<strong>de</strong>n Abrechnungsstellen sozialverträglichvollzogen wird. Dabeimuss für die betroffenen Beschäftigten,<strong><strong>de</strong>r</strong>en Aufgabe bzw. <strong>Die</strong>nstpostenwegfällt, eine adäquateBeschäftigung möglichst vor Ortgefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.Für die Soldaten und alle übrigenBw-Angehörigen gilt es, einenreibungslosen Übergang in die Zielstruktursicherzustellen. <strong>Die</strong> Durchführungeiner <strong>Die</strong>nstreise o<strong><strong>de</strong>r</strong>eines Umzuges und die Abrechnung<strong>von</strong> Trennungsgeld darf nicht zueinem bürokratischen Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nislaufbei Stellen wer<strong>de</strong>n, die sich mit<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr nicht mehr auskennen,und bei <strong>de</strong>nen dann <strong><strong>de</strong>r</strong> Bedienstetelange Zeit auf <strong>de</strong>n Kosten hängenbleibt. <strong>Die</strong>s be<strong>de</strong>utet auch, dasseine Verlängerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bearbeitungszeitenwe<strong><strong>de</strong>r</strong> geplantes Ziel<strong><strong>de</strong>r</strong> Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung sein noch dauerhaft„ungeplant“ eintreten darf.Ähnlich wie bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfebearbeitungmuss in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zielstrukturein Qualitätsstandard in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bearbeitungszeit<strong>von</strong> maximal 15 Tagenund eine verlässliche Beratung vorOrt entwickelt wer<strong>de</strong>n. Dazu musszu<strong>de</strong>m ein Aus- und Fortbildungskonzeptim weiteren Prozess abgebil<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n, damit die rechtlichenBeson<strong><strong>de</strong>r</strong>heiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrberücksichtigt bleiben.Gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t ist jetzt robustes Nach -steuern <strong><strong>de</strong>r</strong> „strategischen“ Ebe ne,um ein ähnliches Debakel wie bei<strong>de</strong>n Beihilfebearbeitungszeiten zuverhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n. O<strong><strong>de</strong>r</strong> wur<strong>de</strong> die Projektleitungbewährten Ex-Managern <strong>de</strong>sFlughafens Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgübertragen? Wenn ja, sollte man essagen. Dann wüsste man wenigstens,wo die Reise hingeht.agAnzeige


28 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013VermischtesBriga<strong>de</strong>general Jürgen Weigt ist neuer Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Zentrums Innere FührungÜbertragung <strong>de</strong>s Kommandos erfolgte am 29. April im Rahmen einer feierlichen ZeremonieDer Inspekteur <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräftebasis,Vizeadmiral ManfredNielson, hat das Kommandoüber das Zentrum InnereFührung in Koblenz <strong>von</strong> Briga<strong>de</strong>generalAlois Bach an Briga<strong>de</strong>generalJürgen Weigt übertragen. Für JürgenWeigt be<strong>de</strong>utet die neue Aufgabenicht nur die baldige Beför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungzum Generalmajor, son<strong><strong>de</strong>r</strong>nauch die Rückkehr in seine HeimatregionKoblenz. Zuletzt dienteer als Komman<strong>de</strong>ur <strong><strong>de</strong>r</strong> OffizierschuleDres<strong>de</strong>n und sammelte in<strong>de</strong>n vergangenen 20 Jahren vielfältigeErfahrungen in militärischenSpitzenpositionen.Am Zentrum für InnereFührung (ZInFü) ist Weigt verantwortlichfür die WeiterentwicklungAnzeigeVizeadmiral Manfred Nielson reicht die Truppenfahne an <strong>de</strong>n neuenKomman<strong>de</strong>ur, Briga<strong>de</strong>general Jürgen Weigt, weiter. Im Hintergrund<strong><strong>de</strong>r</strong> schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Komman<strong>de</strong>ur, Briga<strong>de</strong>general Alois Bach.<strong><strong>de</strong>r</strong> Führungsphilosophie <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr.Daneben erfährt seine<strong>Die</strong>nststelle im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtungeine <strong>de</strong>utliche Aufwertung.Sie verfügt nunmehr übermehr als 150 Angestellte und analysiertab April 2013 zusätzlich dieinnere und soziale Lage in <strong>de</strong>nStreitkräften; gleichzeitig übernimmtsie die Bereiche „Erziehung/Ausbildung“und „Rechtsausbildung“<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Son<strong><strong>de</strong>r</strong>beauftragten<strong>de</strong>s Generalinspekteurs.Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Übertragung <strong>de</strong>s Kommandosan Weigt wur<strong>de</strong> sein Vorgängerim Amt, Briga<strong>de</strong>generalAlois Bach, feierlich verabschie<strong>de</strong>t.<strong>Die</strong>ser führte das ZInFü seit 2006und tritt nach über 43 <strong>Die</strong>nstjahrenseinen Ruhestand an. ■Vertrauenspersonen imDialog mit <strong>de</strong>m MinisterMeine Steuererklärung lasse ichKLARER PREIS. SCHNELLE HILFE. ENGAGIERTE BERATER.Der Minister im Kreise <strong><strong>de</strong>r</strong> Vertrauenspersonen.Weitere Informationen im Internet unter:www.steuerring.<strong>de</strong>/die-bun<strong>de</strong>swehrFöG-Kooperationspartnerseit mehr als 20 JahrenLohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V.(Lohnsteuerhilfeverein) | Alsfel<strong><strong>de</strong>r</strong> Str. 10 | 64289 Darmstadtkostenloses Infotelefon: 0800–9784800Wir erstellen Ihre Steuererklärung – für Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>, nur bei Besoldungsbezügen,Arbeitseinkommen, Renten und Pensionen.Vor einigen Wochen traf sichMinister <strong>de</strong> Maizière mit<strong>de</strong>m Vorstand <strong>de</strong>s GVPAund Vertrauenspersonen aus ganzDeutschland. <strong>Die</strong> Gesprächspartnererörterten während <strong>de</strong>s einstündigenGespräches unter Führung <strong>von</strong>Oberstleutnant André Wüstner,Sprecher <strong>de</strong>s GVPA und stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> imDBwV, eine Vielzahl <strong>von</strong> sozialenThemen mit Bezug zur Neuausrichtung<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr. Höflich, aberkonstruktiv kritisch, zeigten sie ausihrer Sicht vorhan<strong>de</strong>nen Nachsteuerungsbedarf<strong><strong>de</strong>r</strong> Reform auf. Themenwie <strong>Die</strong>nstzeitregelung und dieWirkung auf eine bessere Vereinbarung<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst, Einsatzausbildungund -rhythmik, Weiterverpflichtungbei fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Mitnahme<strong>von</strong> Versorgungsanwartschafteno<strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>en zur Unterstützung<strong>de</strong>s erneut reformbedingtenPen<strong>de</strong>lns stan<strong>de</strong>n dabei im Fokus.Der Minister erlebte einsatzerfahreneund motivierte Vertrauenspersonen,die <strong>de</strong>m Leitbild <strong>de</strong>s Staatsbürgersin Uniform alle Ehre machtenund die nach wie vor spannungsgela<strong>de</strong>neinnere Lage <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrver<strong>de</strong>utlichten.■


Beihilfe<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 201329Befreiungsschlag o<strong><strong>de</strong>r</strong> reine Kosmetik?Das Verteidigungsministeriumarbeitet an Lösungen, um die Beihilfebearbeitungszeitenzu reduzieren.Das geht aus einem Schreiben hervor,das <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n AnfangMai aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalabteilung erreichte.Darin räumt das Ministerium ein,dass die Personalsituation <strong><strong>de</strong>r</strong> Schlüsselzur Lösung <strong>de</strong>s Problems ist. Es seiverstärkt zu „Personalabgängen“gekommen, gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Festsetzern<strong><strong>de</strong>r</strong> Wehrbereichsverwaltung (WBV)Süd, heißt es. Warum diese bewährtenMitarbeiter ihre Posten geräumt haben,bleibt unklar. Zu erheblichen Zeitverlustensei es dann gekommen, als dieStellen nachbesetzt wer<strong>de</strong>n sollten. <strong>Die</strong>Phase <strong><strong>de</strong>r</strong> Einarbeitung dauere bis zusechs Monate. Um in dieser Zeit dieAntragsflut wenigstens einigermaßenim Zaum zu halten, hat <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstgeberfür die WBV Süd Maßnahmen ergriffen.Zum einen wer<strong>de</strong>n die Anträge <strong>von</strong>Beihilfeberechtigten, bei <strong>de</strong>nen mehrereAnträge offen sind, zusammengefas-Dauerthema Beihilfebearbeitungszeiten:Wir sind seit Monatenam Ball – nun ist dieZeit gekommen, um zuhan<strong>de</strong>ln. Aber eben nichtauf <strong>de</strong>m Rücken <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter in <strong>de</strong>nWehrbereichsverwaltungen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>nauch in <strong><strong>de</strong>r</strong>en Interesse. Denn gera<strong>de</strong>die Sachbearbeiter und Festsetzermüssen wie die Beihilfeberechtigtendas Organisationsversagen ausba<strong>de</strong>n.Wir agierten bisher seriös und imHintergrund, weil nach unsererBewertung erst jetzt die Zeit gekommenist, unseren Protest öffentlich zumachen.Unsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> – Soldaten undBeschäftigte auch in <strong>de</strong>n Wehrbereichsverwaltungen– sind dankbar,dass wir so agieren. Das zeigen vielepositive Zuschriften.Was <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Kampagnenbetrifft, war <strong><strong>de</strong>r</strong> Verband immer vomSolidaritätsgedanken geprägt, er lebtihn.Dass wir auch auf diesem Feldseriös agieren, zeigt unser behutsamesVorgehen: Seit Monaten ver<strong>de</strong>utlichenwir <strong><strong>de</strong>r</strong> Leitung <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriumsdurch unsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>in <strong>de</strong>n Personalvertretungendie Problemlage. Staatssekretär Beemelmansund <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sminister <strong><strong>de</strong>r</strong>Verteidigung wur<strong>de</strong>n überdies durch<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n angeschrieben.Doch zuletzt war <strong><strong>de</strong>r</strong> Handlungsbedarfzu groß und die Protestkartenaktionwur<strong>de</strong> ins Leben gerufen. AuchAlles wird gut ... o<strong><strong>de</strong>r</strong>?Beihilfe: Das Verteidigungsministerium arbeitet anLösungen – Personalsituation ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Schlüssel –Festsetzer im Dauerstress – Verband hält Druck aufrechtst. Dazu sollen Anträge mit Summen<strong>von</strong> mehr als 1000 Euro vorrangigbearbeitet wer<strong>de</strong>n. Dennoch wer<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Abbau <strong>de</strong>s Bearbeitungsrückstan<strong>de</strong>snoch einige Zeit in Anspruch nehmen,warnen die Personalführer.An<strong><strong>de</strong>r</strong>s sehe die Situation bei <strong><strong>de</strong>r</strong>WBV West aus, heißt es weiter. Hierseien lediglich Fehlzeiten durch einenhöheren Krankenstand für <strong>de</strong>nAntragsstau verantwortlich. Da diesnur eine vorübergehen<strong>de</strong> Erscheinungsei, wür<strong>de</strong>n sich die Bearbeitungszeiten„in absehbarer Zeit“ normalisieren.Das heißt: keine Maßnahmen erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich.Mit dieser Einschätzung informierte<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstgeber auch die Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenim Intranet <strong><strong>de</strong>r</strong>An<strong><strong>de</strong>r</strong>e re<strong>de</strong>n, wir han<strong>de</strong>lndazu hatte <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>nMinister und <strong>de</strong>n Staatssekretär informiert.Allein die Ankündigung dieserKampagne hat im Ministerium bereitszu einem beschleunigten Prüfverfahrengeführt. So sollen nun Anträge <strong>von</strong>bereits mehr als 1000 Euro vorrangigbearbeitet wer<strong>de</strong>n. Ob das die richtigeLösung sein wird, muss abgewartetwer<strong>de</strong>n. Zu befürchten ist ein nochhöheres Arbeitsaufkommen bei <strong>de</strong>nvorrangig zu bearbeiten<strong>de</strong>n Anträgen,dadurch höhere Bearbeitungszeitenund Arbeitsbelastung mit gesundheitlichenRisiken für die Sachbearbeiterund Festsetzer. Hier könnte ein kritischerTeufelskreis entstehen. DerDBwV hat gegenüber <strong>de</strong>m Ministeriumkonstruktive Vorschläge gemacht.Abschlagszahlungen bei hohen Beträgeno<strong><strong>de</strong>r</strong>, wie in NRW bei angespannterPersonalsituation üblich, eingroßzügiges beschleunigtes Prüfverfahren.Warten wir ab, wie sich dieBeihilfebearbeitungszeiten in <strong>de</strong>nnächsten Wochen verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n und wiedas BMVg zu <strong>de</strong>n Schwierigkeiten imSinne einer guten Fehlerkultur Stellungnimmt. Wir wissen, es liegt nichtan <strong>de</strong>n Menschen am En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Nahrungskette,es han<strong>de</strong>lt sich um einOrganisationsverschul<strong>de</strong>n.Insgesamt gilt: An<strong><strong>de</strong>r</strong>e re<strong>de</strong>n,während wir han<strong>de</strong>ln. Jetzt heißt es:Weitermachen und Protestkartenabsen<strong>de</strong>n. Auch diese Maßnahmezeigt: Wir halten zusammen – aktiveSoldaten, Ehemalige wie zivile Be -schäftigte. Klaus-H. ScharfAnzeigeBun<strong>de</strong>swehr. Bezeichnen<strong><strong>de</strong>r</strong>weise istdieser Bericht mit einer Uhr illustriert,die fünf vor zwölf zeigt. Aus Sicht vielerunserer Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> ist es bereits fünfnach zwölf. Ihre Erfahrungsberichtezeichnen ein ein<strong>de</strong>utiges Bild. <strong>Die</strong>überarbeiteten Sachbearbeiter stehendanach unter Dauerstress und wer<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Antragsflut einfach nicht Herr. <strong>Die</strong>Bearbeitungszeiten sind unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>thoch. Und ein En<strong>de</strong> dieser Lei<strong>de</strong>nszeitscheint nicht in Sicht zu sein.Wenig hilfreich ist es da, betonenunsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>, die Verwaltungsmitarbeitermit Beschwer<strong>de</strong>n und ständigenNachfragen zu behelligen, die nurzusätzlich wertvolle Arbeitszeit kosten.<strong>Die</strong> Festsetzer als schwächstes Glied<strong><strong>de</strong>r</strong> Kette müssen wie die Antragstellerdie Organisationsmängel ausba<strong>de</strong>n, diezu dieser Situation geführt haben. Auchsie verdienen <strong>de</strong>shalb Solidarität.Tausen<strong>de</strong> <strong>von</strong> Postkarten haben inzwischendie Geschäftsstellen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>serreicht. Der Protesteint aktive und ehemalige Soldatensowie Beamte. Einige Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>haben jedoch <strong>de</strong>m Verband auch signalisiert,dass sie mit <strong>de</strong>n Zeiten für dieBearbeitung ihrer Anträge zufrie<strong>de</strong>nsind. Natürlich ist gera<strong>de</strong> bei <strong><strong>de</strong>r</strong> WBVOst und <strong><strong>de</strong>r</strong> WBV Nord die Bearbeitungsdauerin <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel erfreulichkurz. Dennoch hoffen die Leidtragen<strong>de</strong>nauf die Solidarität <strong><strong>de</strong>r</strong> nicht betroffenenVerbandsmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>.Nur wenn alle an einem Strang ziehen,kann die Interessenvertretungetwas erreichen für die Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen,die viele Wochen auf ihreErstattung warten müssen. Deswegen:Postkarten ausfüllen und an dieGeschäftsstelle in Bonn sen<strong>de</strong>n!Denn solange sich nicht substantielleVerbesserungen an <strong>de</strong>n „Brennpunkten“<strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfebearbeitung zeigen,sind die bisherigen Maßnahmenlediglich Kosmetik, aber kein Befreiungsschlag.<strong>Die</strong> kommen<strong>de</strong>n Wochen wer<strong>de</strong>nzeigen, ob <strong><strong>de</strong>r</strong> gelingt. Bis dahin wird<strong><strong>de</strong>r</strong> Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerband imSinne seiner Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Druck aufrechterhalten.fh


30 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013HeerFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/PIZ RC NorthIn stiller Trauerum einen gefallenenKamera<strong>de</strong>nOberstleutnantThomas BehrTrauerfeier am 8. Mai im RC North/Masar-e-Sharif für <strong>de</strong>n am 4. Mai im Gefecht gefallenen Kamera<strong>de</strong>n.Zwei Jahre lang war alles ruhig. Zwei Jahrelang, in <strong>de</strong>nen die Öffentlichkeit immerweniger an sie gedacht hat: An die 52 <strong>de</strong>utschenKamera<strong>de</strong>n, die in mehr als zehn JahrenISAF-Einsatz gefallen sind, an die hun<strong><strong>de</strong>r</strong>te körperlichund die tausen<strong>de</strong> seelisch Verwun<strong>de</strong>ten.Das passte gut, <strong>de</strong>nn <strong><strong>de</strong>r</strong> Kampfeinsatz amHindukusch schien auf sein En<strong>de</strong> zuzusteuern.<strong>Die</strong> (zu) einfache Logik: Je weniger passiert,<strong>de</strong>sto sicherer wird das Umfeld dort wohl gewor<strong>de</strong>nsein.<strong>Die</strong>se schöne Illusion ist jetzt vorbei: Amersten Mai-Wochenen<strong>de</strong> mel<strong>de</strong>te sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Afghanistan-Kriegim Bewusstsein <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschenÖffentlichkeit zurück. Mit aller Brutalität: Beieinem Gefecht mit afghanischen Kräften gegenAufständische fiel ein <strong>de</strong>utscher Hauptfeldwebel.Nach Angaben <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriums<strong><strong>de</strong>r</strong> erste Gefallene unserer Heereskamera<strong>de</strong>naus Calw. Ein weiterer Kamerad wur<strong>de</strong> bei<strong>de</strong>m Gefecht verletzt.Auch, wenn in <strong>de</strong>n vergangenen zwei Jahrenhauptsächlich über die großen logistischen Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<strong>von</strong> Abzug und Kontingentreduzierunggesprochen wur<strong>de</strong> – für die <strong>de</strong>utschenSpezialkräfte war <strong><strong>de</strong>r</strong> Krieg auch in dieser Zeitallgegenwärtig. Denn in <strong>de</strong>m Maße, in<strong>de</strong>m unsereoperativen Kräfte reduziert, ihre Wirkungsmöglichkeitenabgebaut wur<strong>de</strong>n und die afghanischenSicherheitskräfte für immer mehr Regionendie Verantwortung übernommen haben, wur<strong>de</strong>ndie Spezialkräfte stärker gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Auf<strong>de</strong>utsch: Sie sind es, die ständig gekämpft haben.Unsichtbar für die <strong>de</strong>utsche Öffentlichkeit, <strong>de</strong>nn– welch „praktischer Nebeneffekt“ – über ihreEinsätze wird grundsätzlich nicht berichtet.Foto: Henning SchachtBun<strong>de</strong>sinnenministerHans-Peter Friedrich willafghanische Helfer nach<strong>de</strong>m Abzug <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrvom Hindukusch nachDeutschland lassen: „<strong>Die</strong>Menschen, die uns geholfenhaben, die jetzt <strong>de</strong>swegengefähr<strong>de</strong>t sind, kommen selbstverständlichnach Deutschland“, versicherte<strong><strong>de</strong>r</strong> CSU-Politiker im Deutschlandfunk.Im Unklaren bleibt auch die Planung für dieZeit nach ISAF. In diesem Mandatsjahr soll dasKontingent auf 3 300 Soldaten reduziert wer<strong>de</strong>n,für das kommen<strong>de</strong> strebt Verteidigungsminister<strong>de</strong> Maizière eine Obergrenze <strong>von</strong> 600 bis 800Kräften an. <strong>Die</strong> soll, wie aus Nato-Kreisen verlautet,En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sommers 2014 erreicht sein. <strong>Die</strong>gängige Lesart im Vorfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>stagswahl:Dann wird auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Kampfeinsatz been<strong>de</strong>t sein.Aber wer sagt, dass wir dann nicht mehr mitafghanischen Kräften kämpfen? O<strong><strong>de</strong>r</strong> beschränkenwir uns auf Ausbildung in gesichertenLagern?Das sind nicht die einzigen offenen Fragen.Müssen die afghanischen Spezialkräfte künftigohne die Task Force 47 auskommen? Lösen wiralle Außenposten <strong><strong>de</strong>r</strong> Spezialkräfte auf? O<strong><strong>de</strong>r</strong>versehen wir die verbleiben<strong>de</strong>n Kräfte einfachmit einem neuen „Etikett“? Können wir auchAfghanische Ortskräfte wer<strong>de</strong>n nachDeutschland geholtFoto: Elke Hoff/Herbert PielAuch Elke Hoff, SicherheitspolitischeSprecherin <strong><strong>de</strong>r</strong>FDP-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion,setzt sich für die afghanischenOrtskräfte ein: „Ichkann und will nicht mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Vorstellung leben, dass inAfghanistan Menschenerpresst o<strong><strong>de</strong>r</strong> getötet wer<strong>de</strong>n, nur weil siefür uns gearbeitet haben“, sagte sie <strong><strong>de</strong>r</strong>Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.


Heer <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 31Überführung<strong>de</strong>s in AfghanistangefallenenSoldaten <strong>de</strong>sKommandosSpezialkräfte.Ein Ehrenspalierseiner Einheitempfängt<strong>de</strong>n Sarg am8. Mai in Köln-Wahn.weiterhin immer garantieren, dass die „Gol<strong>de</strong>ne Stun<strong>de</strong>“, also die Zeit <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Verwundung am Einsatzort bis zur Versorgung im Krankenhaus, eingehaltenwird?Wer<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n Ortskräften, Sprachmittlern und Unterstützern die Möglichkeitgeben, in Deutschland eine neue Heimat zu fin<strong>de</strong>n? Beruhigend ist esjetzt, zu erfahren, dass Bun<strong>de</strong>sinnenminister Hans-Peter Friedrich gefähr<strong>de</strong>teHelfer nach Deutschland holen will (siehe blauer Kasten).Doch auch hier en<strong>de</strong>n die Fragen noch nicht. Ist gewährleistet, dass dieMenschen in <strong>de</strong>n übergebenen Regionen langfristig mehr Schutz, Freiheit,Rechtsstaatlichkeit und Wür<strong>de</strong> erfahren, als in früherer Zeit? Wer<strong>de</strong>n die Wahlenim nächsten April nach <strong>de</strong>mokratischen Richtlinien gewährleistet wer<strong>de</strong>nkönnen? Wenn das nicht gelingt, wäre dann <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz umsonst gewesen?Irritierend wirkte auf uns und unsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> die Nachricht, dass dieTrauerfeier nichtöffentlich stattfin<strong>de</strong>t. Der Wunsch <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie wird natürlichrespektiert, jedoch ist es für viele befremdlich, dass das Parlament keine eigeneTrauerfeier abhält.Vor kurzem wur<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Haushaltsplanung festgelegt, dass die Kosten fürdas Betreuungsgeld zu großen Lasten <strong>de</strong>s Verteidigungsetats gehen. Auch dieKosten für <strong>de</strong>n neuen Endloseinsatz Mali müssen allein aus <strong>de</strong>m Verteidigungshaushaltbestritten wer<strong>de</strong>n. Allen Maßnahmen kann man nach meinerfesten Überzeugung nur dann zustimmen, wenn man sich als Abgeordneter versicherthat, dass die Soldaten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzvorbereitung und im Einsatz überalles verfügen, um im Kampf zu bestehen. Verantwortung verpflichtet.Wir wer<strong>de</strong>n unseren Gefallenen in würdiger Erinnerung behalten und hoffenfür seine Familie, Kamera<strong>de</strong>n und Freun<strong>de</strong>, dass sie die Kraft fin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,mit <strong>de</strong>m erlittenen Verlust umzugehen. Unserem verwun<strong>de</strong>ten Kamera<strong>de</strong>nwünschen wir eine schnelle und folgenlose Genesung. Auch ihm gilt unser Mitgefühl,verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Wünschen, wie<strong><strong>de</strong>r</strong> im Alltag Fuß zu fassen und fürdie Zukunft optimistisch zu sein.Ihr Oberstleutnant Thomas BehrIm Kloster Hirsau in Calw nahmen am 13. Mai zahlreiche TrauergästeAbschied <strong>von</strong> <strong>de</strong>m gefallenen Soldaten. Neben Familienangehörigen,Freun<strong>de</strong>n und Kamera<strong>de</strong>n erwiesen auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Verteidigungsminister,Thomas <strong>de</strong> Maizière, und <strong><strong>de</strong>r</strong> Generalinspekteur <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, GeneralVolker Wieker, <strong>de</strong>m gefallenen Kamera<strong>de</strong>n die letzte Ehre. <strong>Die</strong>s wardie erste nichtöffentliche Trauerfeier, offiziell auf Wunsch <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/PIZ Heer Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Klaus Schnei<strong><strong>de</strong>r</strong>


32 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Heer+++ Der DBwV ist klar als stärkste Kraft aus <strong>de</strong>n BPR-Wahlen hervorgegangen +++ Unser Dank gilt unseren Wählern! +++Der harte Einsatz hat sichfür das Wahlkampfteam<strong>de</strong>s DBwV gelohnt. Vonlinks: Oberstleutnant NorbertHoiczyk, Oberstabsfeldwebela.D. AndreasHubert, StabsfeldwebelStefan Lysk, Major RobertThiele, OberstleutnantThomas Behr, Oberstleutnant<strong>Die</strong>tmar Krüger undStabsfeldwebel EwaldBrunner.Im Hintergrund die FestungEhrenbreitstein inKoblenz, auf <strong><strong>de</strong>r</strong> sich dasEhrenmal <strong>de</strong>s DeutschenHeeres befin<strong>de</strong>t.Bezirkspersonalrat beim KommandoHeer hat seine Führungscrew gewählt!Koblenz. <strong>Die</strong> konstituieren<strong>de</strong> Sitzung <strong>de</strong>s neuenBezirkspersonalrates (BPR) Kommando Heeren<strong>de</strong>te mit einem <strong>de</strong>utlichen Signal: Das beindrucken<strong>de</strong>Wahlergebnis spiegelt sich nunmehrauch im Führungsteam <strong>de</strong>s BPR wi<strong><strong>de</strong>r</strong>.Major Robert Thiele, <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitzenkandidat<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s, wur<strong>de</strong>zum Vorsitzen<strong>de</strong>n gewählt. Im Vorstand sindaußer<strong>de</strong>m mit Oberstleutnant NorbertHoiczyk und Stabsfeldwebel Ewald Brunnerzwei weitere aktive Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s DBwV.Dank an die Wähler und das WahlkampfteamMajor Thiele bedankte sich für das in ihn gesetzteVertrauen und versicherte: „Der Bezirkspersonalratbeim Kommando Heer wird sich jetzt mitganzer Kraft für die Menschen im KommandoHeer einsetzen.“ Oberstleutnant ThomasBehr, Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> Heer im DBwV, pflichteteihm bei und lobte die Wahlkampfarbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>sim Vorfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahl: „Den Wahlkampfmit so einem guten Team zu organisieren, wareine tolle Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung und hat einen riesenSpaß gemacht. VielenDank für das in unsgesetzte Vertrauen!“Ehrung einesverdientenMandatsträgersIm Rahmen einer Feierstun<strong>de</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> FraktionDBwV im BPR KommandoHeer inKoblenz wur<strong>de</strong>Oberstleutnant <strong>Die</strong>tmarKrüger mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Verbandsplakette fürbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Verdiensteausgezeichnet.Oberstleutnant Behrund Oberstabsfeldwebela.D. AndreasHubert, Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Fachbereich Beteiligungsrechte,dankten<strong>de</strong>m Mandatsträger imNamen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>sfür seine langjährige, gewinnbringen<strong>de</strong>Mandatstätigkeit für sein hervorragen<strong>de</strong>s Engagement.Krüger, <strong><strong>de</strong>r</strong> während seiner langen Mitgliedschaftim Bun<strong>de</strong>svorstand auch über Jahreselbst Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s BPR beim Heeresamtwar, sei stets ein Garant für Kontinuität in <strong><strong>de</strong>r</strong>Mitarbeitervertretung gewesen.Trotz <strong>de</strong>s nahen<strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>s setztesich Oberstleutnant Krüger auch bei <strong>de</strong>n jüngstenBezirkspersonalratswahlen für die Belange<strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen im Heer ein und organisierte alsProjektleiter Wahlen gemeinsam mit <strong>de</strong>m Team<strong>de</strong>n erfolgreichen Wahlgang für <strong>de</strong>n DBwV imKommando Heer. andreas kummer, ebOberstleutnant Thomas Behr und Oberstabsfeldwebel a.D. AndreasHubert ehrten Oberstleutnant <strong>Die</strong>tmar Krüger (M.) für seinelanglährige Mandatstätigkeit.Wahlergebnis:Bezirkspersonalratbeim Kommando HeerAm 22./ 23. April wählte das gesamteDeutsche Heer <strong>de</strong>n ersten Bezirkspersonalratbeim neuen Kommando Heer.Er vertritt die sozialen Belange <strong>de</strong>s zivilenund militärischen Personals beimInspekteur.Mit 33 <strong>von</strong> 54 Sitzen verfügt die ListeDBwV beinahe über eine Zweidrittel-Mehrheit im BPR. Von <strong>de</strong>n übrigen 21Sitzen gehen acht Sitze an ver.di, siebenSitze an <strong>de</strong>n dbb-Bereich, ein Sitz an dieGÖD und sechs Sitze an „freie“ Listen.


Blickpunkt <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 33Einer <strong><strong>de</strong>r</strong> verantwortungsvollsten Postenist neu be setzt: Generalinspekteur Vol -ker Wieker entband <strong>de</strong>n bisherigen Komman<strong>de</strong>urEinsatzführungskommando,Ge neral leut nant Rainer Glatz, <strong>von</strong> seinerAufgabe und übertrug das Kommando anGeneralleutnant Hans-Werner Fritz. ZumAbschied fand Glatz noch einmal bemerkenswerteWorte. Wir drucken diewesentlichen Teile seiner Re<strong>de</strong> ab:Wenn ich Ihnen für Ihre Worte danke, HerrMinister, dann weiß ich natürlich als hoffentlichnoch erdverbun<strong>de</strong>ner Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachse,dass bei solchen Gelegenheiten wie heute dasWohlwollen <strong><strong>de</strong>r</strong> Laudatoren be son<strong><strong>de</strong>r</strong>s hochist. Dennoch muss ich gestehen: Es tut gut!Dank gilt aber auch all <strong>de</strong>n Menschen,die mir im dienstlichen Bereich, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>ein <strong>de</strong>n letzten sieben Jahren in <strong>de</strong>n Auslandseinsatzkontingenten,begegnet sindGeneralleutnant Hans-Werner Fritz, Generalinspekteur Volker Wiekerund Generalleutnant Rainer Glatz (v.l.).zuwählen, die <strong>de</strong>n Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräftekennen, für <strong>de</strong>n sie Verantwortungtragen, o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei höherenVerwendungen die Ge samt -streitkräfte im Detail und allen Verästelungendurch ihren Verwendungsaufbaukennengelernt haben.Denn nur dann können siesachgerecht und verantwortungsbewusstabschätzen, wie sich dieWeisungen und Befehle sowie dieMaßnahmen, die sie veranlasseno<strong><strong>de</strong>r</strong> ergreifen, auf <strong><strong>de</strong>r</strong> unterstenAusführungsebene tatsächlichauswirken.Und: <strong>Die</strong>s ist eine, wenn nichtdie zwingen<strong>de</strong> Voraussetzung, umüberhaupt Verantwortung angemessentragen zu können. Verantwortungtragen zu dürfen und Ver-Eine bemerkenswerte Re<strong>de</strong>Generalleutnant Glatz geht in <strong>de</strong>n Ruhestand – eindringliche Worte zum AbschiedFoto: Bun<strong>de</strong>swehr via flickrsation in <strong>de</strong>n Streitkräften nichts Neues o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar Ungewöhnlichesist.Ich hoffe allerdings, dass die in diesem Zitatbeschriebene Wirkung nicht die Wirkung unserer <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitigenStrukturreform sein wird, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n diese helfenwird, vorhergehen<strong>de</strong> Fehler zu beseitigen. Ich hoffe aberauch, dass in Bezug <strong>von</strong> Rhythmus und Abfolge <strong>von</strong>Reformen nunmehr Augenmaß und Ruhe einkehrenwer<strong>de</strong>n. Dabei <strong>de</strong>nke ich nicht nur an das Kleist‘scheBild vom Krug, <strong><strong>de</strong>r</strong> so lange zum Wasser getragen wird,bis er bricht, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch daran, dass eine Armee eineOrganisation ist, die eine Seele hat.Damit komme ich, zweitens, zum Punkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalauswahl:<strong>Die</strong> Tatsache, dass eine Armee, in <strong><strong>de</strong>r</strong> man – ob manwill, o<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht – immer auf <strong>de</strong>n Schultern seiner Vorgängersteht, eine Seele hat, erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t in <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalgewinnungund –sicherung die Berücksichtigung weicherAttraktivitätsfaktoren, ebenso wie eine sachgerechtePersonalauswahl, die nicht irgendwelchenOpportunitätsgesichtspunkten allein folgen darf.Ich hoffe daher, dass es gelingen möge, bei <strong>de</strong>njenigen,die in höchste Positionen aufrücken, nur solche aus-Frühere Positionen (u.a.):• Komman<strong>de</strong>ur Division Spezielle Operationen,Regensburg;• Stabsabteilungsleiter III, Führungsstab <strong>de</strong>sHeeres, Bonn;• Komman<strong>de</strong>ur, Jägerbriga<strong>de</strong> 37, Frankenberg;• Komman<strong>de</strong>ur, Multinationales Briga<strong>de</strong>Centre, Sarajewo;• Chef <strong>de</strong>s Stabes, WehrbereichskommandoV/10. Panzerdivision, Sigmaringen;• Chef <strong>de</strong>s persönlichen Stabes AlliierterOberbefehlshaber Europa-Mitte, Brunssum;• Adjutant <strong>de</strong>s Inspekteurs <strong>de</strong>s Heeres, Bonn;• Komman<strong>de</strong>ur Panzergrenadierbataillon 12,Ostero<strong>de</strong> am Harz;• Persönlicher Mitarbeiter <strong>de</strong>s Abteilungsleiters2, Bun<strong>de</strong>skanzleramt, Bonn.und die diesbezüglich auf die eine o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Art undWeise eine mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> min<strong><strong>de</strong>r</strong> lange Strecke meines langendienstlichen Weges gemeinsam mit mir gegangensind – seien es Vorgesetzte, Kamera<strong>de</strong>n und Untergebeneo<strong><strong>de</strong>r</strong> besser: Auf Zeit Anvertraute.Ich danke all diesen Menschen <strong>von</strong> ganzem Herzenfür För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, Ansporn und Zuspruch, konstruktiv-kritischeLoyalität und kameradschaftliche Unterstützungsowie kameradschaftlichen Ratschlag und insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>efür geschenktes Vertrauen sowie erwiesenes Verständnis– auch im Bewusstsein und im Lichte <strong><strong>de</strong>r</strong>Akzeptanz meiner eigenen Schwächen.Dank aber ganz beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s auch an meine Frau undmeine Familie, die all das, was ich tat, aktiv mitgetragenhaben. Daher gelten all diesen Menschen, also Ihnenallen, auch die Worte <strong>de</strong>s Ministers und die Auszeichnung,die mir verliehen wur<strong>de</strong>.Denn ohne <strong><strong>de</strong>r</strong>er aller Unterstützung sowie direktesund / o<strong><strong>de</strong>r</strong> indirektes Mitwirken an meinem Tun hätteich nie das erreichen und wer<strong>de</strong>n können, was mir mitihrer Hilfe zu Teil wur<strong>de</strong>, einschließlich <strong><strong>de</strong>r</strong> gera<strong>de</strong> verliehenenAuszeichnung.Und nun bin ich an <strong><strong>de</strong>r</strong> Stelle, an <strong><strong>de</strong>r</strong> man versuchtist, all das noch mal los zu wer<strong>de</strong>n, was man immer schoneinmal sagen wollte. <strong>Die</strong>ser Versuchung wer<strong>de</strong> ich nichtnachgeben, da es auch meinem Wesen nicht entsprechenwür<strong>de</strong>, wie diejenigen wissen, die mich kennen.Ich will es daher bei vier Anmerkungen belassen:Erstens, zu Reformen und Umstrukturierungen, <strong>von</strong><strong>de</strong>nen ich selbst etliche in <strong>de</strong>n letzten zwanzig Jahrenerlei<strong>de</strong>n, erleben und mitgestalten durfte.Ich beginne mit einem Zitat: „Wir übten mit allerMacht, aber immer, wenn wir begannen, zusammengeschweißtzu wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n wir umorganisiert. Ich ha beim späteren Leben gelernt, dass wir oft versuchen, neuenVerhältnissen mit Umorganisation zu begegnen. Es isteine phantastische Metho<strong>de</strong>! Sie erzeugt die Illusion <strong>de</strong>sFortschritts, wobei sie gleichzeitig Verwirrung schafft, dieEffektivität vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t und <strong>de</strong>moralisierend wirkt.“Keine Angst, es han<strong>de</strong>lt sich nicht um <strong>de</strong>n Auszugeines Artikels aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrverbandszeitschrift,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n um einen Ausspruch <strong>de</strong>s römischen FeldherrnGaius Petronius aus <strong>de</strong>m Jahr 80 nach Christus. <strong>Die</strong>smacht <strong>de</strong>utlich, dass Umstrukturierung und Umorganiantwortungtragen zu wollen, setzt aber zwei Dinge voraus,die sich wechselseitig bedingen: Mut und Vertrauen.Vorgesetzte müssen <strong>de</strong>n Mut und das Rückgrathaben, wenn es Not tut, auch einmal gegen <strong>de</strong>n Strom zuschwimmen und ihre Auffassung beherzt zu vertreten.Doch Absicherungs<strong>de</strong>nken, nach oben und zur Seite,ist lei<strong><strong>de</strong>r</strong> oft „en Vogue“, verträgt sich aber ein<strong>de</strong>utignicht mit einem soldatischen Selbstverständnis, wiewir es uns wohl alle wünschen.Mut und Rückgrat müssen aber auch <strong>von</strong> oben, dasheißt <strong>von</strong> vorgesetzten Ebenen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Politik als unseremSouverän und auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit anerkannt und wertgeschätztwer<strong>de</strong>n. Wir brauchen dabei auch eine Feh -lertoleranz – natürlich in einem vertretbaren Rahmen.Vertrauen und Loyalität gibt es nicht nur <strong>von</strong> untennach oben, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n vor allem auch umgekehrt. Und dahabe ich bisweilen <strong>de</strong>n Eindruck, dass es mit <strong>de</strong>m Vertrauenin das System Bun<strong>de</strong>swehr und die militärischenFührer nicht immer so bestellt ist, wie ich persönlich esmir wünschte.Einem verantwortungsbewussten Vorgesetzten istabseits <strong>de</strong>s Auftrages nichts wichtiger als das Wohlergehen<strong><strong>de</strong>r</strong> ihm anvertrauten Männer und Frauen. Er verdient<strong>de</strong>swegen auch das Vertrauen und die Loyalität,dass er sich natürlich im Falle erkannter Missstän<strong>de</strong>auch aus eigenem Antrieb kümmern wird.Damit komme ich zu meiner dritten Anmerkung –zur Sprache:Militärische Organisationen, die hierarchischgeglie<strong><strong>de</strong>r</strong>t sein müssen, verlangen nach klarer präziserSprache und entsprechen<strong>de</strong>n Definitionen. Ob die(Schein-)Verwissenschaftlichung <strong>von</strong> Sprache, die heutein mancher Vorlage/manchem Schriftstück mehr alsnur durchscheint, ja, sogar Produkt eines Erziehungsvorgangeszu sein scheint, Ausweis einer höheren Qualitätist, ist aus meiner Sicht zweifelhaft, min<strong>de</strong>stens aberhinterfragenswert.Viertens: Ich wer<strong>de</strong> „meinen“ Streitkräften weiterverbun<strong>de</strong>n bleiben. Ich wer<strong>de</strong> mich aber nicht hinreißenlassen zu nicht gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Wortmeldungen, also <strong>de</strong>m„Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand im Ruhestand“, und schon gar nicht zu Themensprechen, zu <strong>de</strong>nen ich aufgrund <strong>de</strong>s „Informationsabrisses“keine sachgerechte Auskunft geben kann.


34 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013StreitkräftebasisBlick auf <strong>de</strong>n Hafen <strong>von</strong> Trabzon mit <strong>de</strong>nBüros <strong>von</strong> Stab, Sanität, Verwaltung, Feldjägernund Führungsunterstützung (A) sowiedie sogenannte Blaue Platte (B).Trabzon/Wilhelmshaven. In <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Halleriecht es nach Farbe. Zwei junge Soldaten sinddabei, Zahlen auf Bo<strong>de</strong>n und Hochregale zusprühen. <strong>Die</strong> gelben Markierungen auf <strong>de</strong>mBo<strong>de</strong>n zeigen, wo schon bald die Paletten o<strong><strong>de</strong>r</strong>Gitterboxen mit Material aus Afghanistan stehenwer<strong>de</strong>n.Draußen, auf <strong><strong>de</strong>r</strong> „Blauen Platte“, <strong>de</strong>m angemietetenGelän<strong>de</strong> im Hafen <strong>von</strong> Trabzon, glänzendie neuen weißen Lagerhallen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sonne.„Noch im November stand hier lediglich eineHeute noch am Hindukusch und baldschon wie<strong><strong>de</strong>r</strong> in Deutschland<strong>Die</strong> Rückführung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen ISAF-Materials ist angelaufen. Über <strong>de</strong>n türkischen SchwarzmeerhafenTrabzon kehren Fahrzeuge und Ausrüstung zurück an die Heimatstandorte.Foto: Wilhelmshavener Zeitung/HalamaFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Ralf WilkeHalle, ansonsten lagerten auf dieser Fläche nurein paar Leercontainer, Kohle- und Steinhaufen“,sagt Oberst Michael Sinn, erster Leiter<strong>de</strong>s Logistischen Umschlagpunktes (LogUgPkt)Trabzon. „Unser türkischer Vertragspartner hatin kürzester Zeit alles geräumt und wie vereinbartvier Hallen errichten lassen.“ Im Logistikzentrumleitet Sinn die Abteilung Transportund Verkehr. Mit <strong>de</strong>m Nato-Partner Türkei unterzeichnetenVertreter <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sregierung einentsprechen<strong>de</strong>s Abkommen (Memorandum ofUn<strong><strong>de</strong>r</strong>standing/MOU), welches die Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr in Trabzon ermöglicht und rechtlichabsichert. <strong>Die</strong> politisch Verantwortlichen in <strong><strong>de</strong>r</strong>Region sind bemüht, <strong>de</strong>n LogUgPkt Trabzon zueiner Erfolgsgeschichte wer<strong>de</strong>n zu lassen.<strong>Die</strong> zivilen Auftragnehmer wer<strong>de</strong>n zumgroßen Teil über die im Routinebetrieb gültigenVerfahren aus <strong>de</strong>m Mutterhaus in Wilhelmshaveneingebun<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Rahmenbedingungen fürdie in Trabzon eingesetzten Frauen und Männersind an<strong><strong>de</strong>r</strong>s als in <strong>de</strong>n Einsatzgebieten nicht vorabpauschal für alle festgelegt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wur<strong>de</strong>nerst im Zuge <strong>de</strong>s Aufbaus Schritt für Schritt erarbeitet.Der vor Ort durch <strong>de</strong>n Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>ingesetzte AnsprechpartnerInsgesamt 4 800 Seecontainer wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Hafen Trabzonin <strong>de</strong>n nächsten zwei Jahren per Schiff verlassen.hatte in dieser Aufbauphase alle Hän<strong>de</strong> voll zutun, die berechtigten Anliegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kameradinnenund Kamera<strong>de</strong>n an die Fachleute in <strong><strong>de</strong>r</strong> Südstrassezu bringen. Das verbandliche System <strong><strong>de</strong>r</strong>Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuung hat sich einmal mehrbewährt. Bleibt zu hoffen, dass dieses durch Auslandsdienstreiseerlassegeregelte Neuland erfasstund für kommen<strong>de</strong> Gelegenheiten in Erinnerungbehalten wird.Anfang Mai lief das etwa zwei Jahre dauern<strong>de</strong>logistische Großprojekt „Materialrückführung“aus Nordafghanistan endgültig an.Derzeit sind rund 120 Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräftebasisin Trabzon und fertigen wöchentlich bis zufünf Frachtflugzeuge ab. „In Spitzenzeiten sogarbis zu 15“, sagt Oberstleutnant Ullrich Kraus,<strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebsführer <strong>de</strong>s Logistischen Umschlagpunktes(LogUgPkt) Trabzon. Etwa 85 Prozent<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Isaf-Materials wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> dortaus auf <strong>de</strong>m Seeweg nach Deutschland zurückgeführt.Bevor <strong><strong>de</strong>r</strong> Materialumschlag in Trabzonbeginnen konnte, wur<strong>de</strong> zunächst in die Infrastruktur<strong>de</strong>s Hafens investiert. Denn die in <strong>de</strong>nnächsten Monaten umzuschlagen<strong>de</strong>n Materialmengenbedürfen entsprechen<strong><strong>de</strong>r</strong>Gebäu<strong>de</strong>. <strong>Die</strong> neu gebauteUmschlaghalle <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen istjetzt beispielsweise das flächenmäßiggrößte Gebäu<strong>de</strong> <strong>von</strong> Trabzon.In dieser Halle wird wetterunabhängigdas vorsortierteMaterial vom Hindukusch aufgenommen,gesichtet und in sogenannte Schadklassen eingeteilt.Je nach Zustand wer<strong>de</strong>n dieGüter entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> sofort an <strong>de</strong>njeweiligen Verband ausgelieferto<strong><strong>de</strong>r</strong> zunächst ins Depot beziehungsweisezur Industrie zurInstandsetzung und weiterenÜberprüfung geschickt.„<strong>Die</strong> I<strong>de</strong>e , Trabzon als Umschlagort zuwählen, ist mehr als ein Jahr alt“, sagt OberstSinn. Denn in realistischer Nähe zu Afghanistangebe es keinen Platz, „<strong><strong>de</strong>r</strong> auch nur annähernddiese Möglichkeiten bietet.“ Auf <strong>de</strong>m Flugplatz<strong>von</strong> Trabzon könnten nicht nur große Transportflugzeugewie die „Antonov“ AN-124 lan<strong>de</strong>n, erliege auch in unmittelbarer Nähe zum Hafen.Der Hafen <strong>von</strong> Trabzon wird regelmäßig <strong>von</strong>Frachtern ziviler Ree<strong><strong>de</strong>r</strong>eien im Liniendienstangelaufen. Mit diesen kann das militärischeVersorgungsgut vergleichsweise günstig beför<strong><strong>de</strong>r</strong>twer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Hauptaufgabe bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Materialrückführungleisten Logistiker, <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit Soldaten <strong>de</strong>sLogistikbataillons 162 aus Boostedt. Hinzukommen Fuhrungsunterstutzer, die die Kommunikationswegenach Deutschland und ins Einsatzlandsicherstellen. In Trabzon befin<strong>de</strong>n sichauch Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Abc-Abwehr-Truppe. <strong>Die</strong>sebereiten sich auf das Reinigen <strong>von</strong> Fahrzeugenund Material vor, was nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Materialschleusein Masar-e-Sharif – <strong><strong>de</strong>r</strong> Gegenstelle <strong>de</strong>sUmschlagpunktes Trabzon – durchgeführt wer<strong>de</strong>nkann. Ergänzt wird das <strong>de</strong>utsche Personal<strong>de</strong>s LogUgPkt durch Feldjägerkräfte: Sie sindmit ihren Hun<strong>de</strong>n nicht nur für gewisse Sicherheitsaufgabenzuständig. So erschnuffeln <strong><strong>de</strong>r</strong>en„tierische Kamera<strong>de</strong>n“ auch zuverlässig eventuellnoch vorhan<strong>de</strong>ne Munitionsteile o<strong><strong>de</strong>r</strong> Rückstän<strong>de</strong>im Frachtgut.Damit die Spezialisten <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräftebasisin <strong><strong>de</strong>r</strong> Türkei mit einem Personalaufwuchs auf„Spitzen“ reagieren können, wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Heimatstandortenbereits jetzt die Nachfolger für dieheutige Besetzung <strong>de</strong>s Umschlagpunktes ausgebil<strong>de</strong>t.Oberstleutnant Kraus vermutet <strong>de</strong>nnauch, dass es spätestens in <strong><strong>de</strong>r</strong> zweiten Jahreshälfte2014 „hektisch“ wird, „wenn es auf dasEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mandats zugeht“.Wir wer<strong>de</strong>n regelmäßig weiter über Trabzonberichten. ralf wilke, michael halama, eb


Neuer Vorstand <strong><strong>de</strong>r</strong> sTruKa Tomburg-Kaserne beim Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s BITSRheinbach. <strong>Die</strong> Aufstellungen <strong>de</strong>s Führungsunterstützungskommandos<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr(FüUstgKdoBw) und <strong>de</strong>s Betriebszentrums IT-System Bun<strong>de</strong>swehr (BITS) brachten auch in <strong><strong>de</strong>r</strong>selbstständigen Truppenkameradschaft (sTru-Ka) am Standort Rheinbach einige personelleDer Vorstand sTruKa beim Komman<strong>de</strong>ur BITS: LeutnantChristian Bittner, Oberleutnant Björn Grünewald, Briga<strong>de</strong>generalWolfgang E. Renner und Oberstabsfeldwebel HolgerKloess (v. l.).Als ehemalige Soldatin innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong>Streitkräftebasis habe ich vieles Berichtenswerteerlebt. In diesem Beitragmöchte ich mich jedoch meiner ehrenamtlichenTätigkeit widmen. Während meiner Verwendungals Personalunteroffizierin und <strong><strong>de</strong>r</strong> dazugehörigenAusbildung war mir sehr wichtig, hintereinem <strong>Die</strong>nstagrad nicht nur eine Personalnummerzu sehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen Menschen mit einereigenen Geschichte und ganz persönlichenBedürfnissen. Den Blick dafür nicht zu verlierenund <strong>de</strong>n Menschen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr zur Seitezu stehen, ob nun in allgemeinen Fragen o<strong><strong>de</strong>r</strong> beipersönlichen Nöten, macht ein ehrenamtlichesMandat für mich aus. Je<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>von</strong> uns durchlebtStreitkräftebasis <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 35Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen mit sich. Aus diesem Grun<strong>de</strong>wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstand <strong><strong>de</strong>r</strong> sTruKa Tomburg-Kaserneneu gewählt.Der neue Vorstand nahm dies En<strong>de</strong> April zumAnlass, sich beim frisch beför<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s BITS, Briga<strong>de</strong>general Wolfgang E.Renner, vorzustellen. Der Vorsitzen<strong>de</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> sTruKa, OberleutnantBjörn Grünewald, nutzte dasTreffen auch, um auf das ThemaBeteiligungsrechte einzugehen.Der Vorsitzen<strong>de</strong> FachbereichBeteiligungsrechte im DBwV,Oberstabsfeldwebel a. D. AndreasHubert, hatte bereits zuBeginn <strong>de</strong>s Jahres <strong>de</strong>n Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s BITS zu dieser Thematikinformiert. General Renner,selbst langjähriges Mitglied imDBwV, versprach, die Verbandsarbeitam Standort Rheinbachkonstruktiv zu unterstützen.Umso mehr freute es <strong>de</strong>n VorstandDas Wort hat: Stabsunteroffizier d.R. Nicole Reymann<strong>Die</strong> ehemalige Angehörige <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräftebasis leitet ehrenamtlich das Projekt„DIENEN • HELFEN • DASEIN – Wegweiser SaZ“.Oberstleutnant a.D. Eike Gläser, Stabsunteroffizier d.R.Nicole Reymann und Oberstleutnant d.R. Markus Krämer(v. l.) unterstützen mit ihrem XING-Forum die Soldatinnenund Soldaten auf Zeit.spannen<strong>de</strong> Lebensphasen, etwa die ersten Jahrebei <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, Auslandseinsätze, Nachwuchszu bekommen und natürlich <strong>de</strong>n Übergangins zivile Berufsleben zu meistern. In diesenPhasen wer<strong>de</strong>n wir gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t und müssen <strong>de</strong>nBalanceakt zwischen Privatleben und dienstlichenAnfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen meistern.Derzeit studiere ich innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungszeitim letzten Fachsemester <strong>de</strong>s Bachelor-StudiengangesÖffentliche Verwaltungswirtschaftin Berlin. <strong>Die</strong> Jahre als Soldatin warenbereits prägend und aufregend, doch auch dieZeit als Stu<strong>de</strong>ntin und Mutter steht <strong>de</strong>m in nichtsnach. Neue Perspektiven und viele Fragen tuensich für mich auf und die neugewonnenenErkenntnisse lasse ich in meineArbeit einfließen. Seit nunmehrfast sechs Jahren bin ich als Verbandsbeauftragte<strong>de</strong>s DBwV imLan<strong>de</strong>sverband Ost aktiv. Dabeiträgt meine Arbeit jetzt auch sichtbareFrüchte: das Projekt „DIE-NEN • HELFEN • DASEIN“. <strong>Die</strong>sesForum ist eine Anlaufstelle füralle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sOst – insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Soldatinnenund Soldaten auf Zeit –, diesich auf eine berufliche Zukunftnach <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr vorbereiteno<strong><strong>de</strong>r</strong> während <strong>de</strong>s aktiven <strong>Die</strong>nstesinformiert bleiben wollen.Seit <strong>de</strong>m vergangenen Jahr istdas Forum „DBwV LV Ost – DHDWegweiser SaZ“ auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Business-Plattform XING in Betrieb. Ich lei-Stabsfeldwebel <strong>Die</strong>ter Schürheck, stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> sTruKa Tomburg-Kaserne, übergabBriga<strong>de</strong>general Wolfgang E. Renner (r.) <strong>de</strong>nneuen Mitgliedsausweis.<strong><strong>de</strong>r</strong> sTruKa, im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Tauschaktion „Altgegen Neu“ General Renner im Mai einen neuenMitgliedsausweis im Chipkartenformat überreichenzu können.Zur Sprache kam weiterhin die Wahl <strong>de</strong>s ÖrtlichenPersonalrates im BITS. Für die Liste <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s hatten sich 16Kameradinnen und Kamera<strong>de</strong>n aufgestellt. DerKomman<strong>de</strong>ur betonte, dass ihm die Durchführung<strong><strong>de</strong>r</strong> Wahl ein persönliches Anliegen sei.strukate das Projekt und bin für die Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ation verantwortlich.Dabei wer<strong>de</strong> ich tatkräftig unterstützt<strong>von</strong> Oberstleutnant d.R. Markus Krämer,Referatsleiter VR-6 Bonn, und Oberstleutnanta.D. Eike Gläser, Projektbeauftragterfür die Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> SaZ. Das „DIENEN •HELFEN • DASEIN“ –Team ist für seine Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>da und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite.Dabei steht „<strong>Die</strong>nen“ für <strong>de</strong>n aktiven <strong>Die</strong>nstals Soldatin o<strong><strong>de</strong>r</strong> Soldat, „Helfen“ für <strong>de</strong>n Servicefür unsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s DBwV und„Dasein“ für die erfolgreiche Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung indas zivile Berufsleben. Ich rufe alle Interessiertenauf, unserer Gruppe beizutreten und <strong>von</strong>unserem Informations- und Wissensaustauschzu profitieren. Registrieren Sie sich dazu einfachkostenlos bei XING. nicole reymannFotos (2): sTruKa


36 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Personal/AIN/IUDWahlen zum ÖPR beim BAAINBwHauptmannSiegfried MüllerStabsfeldwebelOliver BüningOberstleutnantRalf HeckmannOberstabsfeldwebelChristoph SchröterOberstleutnantEike Schmitt-MatternGruppe Soldaten:1 H Siegfried Müller BAAINBw Ü-ÖPR2 SF Oliver Büning BAAINBw L1.43 OTL Ralf Heckmann BAAINBw I4.14 OSF Christoph Schröter BAAINBw K6.55 OTL Eike Schmitt-Mattern BAAINBw I4.26 OTL Alfred Warner BAAINBw Q3.37 OSF Nikolaus Schäfer BAAINBw Q3.48 FK Franz-<strong>Die</strong>tmar Dahmann BAAINBw I5.39 OTL Andreas Geckeis BAAINBw I5.110 OSF Klaus Groth BAAINBw L6.3und weitere 9 KandiatenListe 110. - 13. Juni:Gehen Sie zur Wahl!Wahlen zum GPR beim BAAINBwOberstleutnantHorst KühnerHauptmannPatrick MerksHauptmannJörg HirschenKapitänleutnantOlaf GawronStabsfeldwebelChristoph MenzenbachListe 110. - 13. Juni:Stimmen Siefür <strong>de</strong>n DBwV!Gruppe Soldaten:1 OTL Horst Kühner BAAINBw Ü-GPR2 H Patrick Merks BAAINBw Ü-GPR3 H Jörg Hirschen BAAINBw G4.34 KL Olaf Gawron BAAINBw H2.15 SF Christoph Menzenbach BAAINBw L3.46 H Jürgen Trübenbach BAAINBw H1.17 OTL Heiko Trapp BAAINBw G4.38 SF Joakim Starkloff BAAINBw L3.19 OTL Alois Frische BAAINBw G4.310 OTL Lothar Hanauer BAAINBw G4.5und weitere 7 Kandiaten


Personal/AIN/IUD <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 37Wahlen zum BPR beim BAAINBwOberstleutnantUlrich KochGruppe Soldaten: LISTE 1Hauptmann<strong>Die</strong>tmar Emmerich1 OTL Ulrich Koch BAAINBw Ü-BPR2 H <strong>Die</strong>tmar Emmerich BAAINBw H1.23 SF Markus Jungbluth IT-ZentrumBw GF2104 OTL Norbert Gatzke BAAINBw H1.21 Sachbearbeiter Michael Kesting BAAINBw G4.3StabsfeldwebelMarkus Jungbluth2 Sachbearbeiterin Michaela Drozynski BWI Systeme GmbH3 Bürosachbearbeiter Rudolf Müller IT-ZentrumBw GF 1204 Bürokraft Regina Zensen IT-ZentrumBwund weitere 3 KandiatenMichaelKestingGruppe Arbeitnehmer: LISTE 1MichaelaDrozynskiOberstleutnantNorbert GatzkeHauptmannRoland Graf5 H Roland Graf WTD 61 AF 1106 OSF Claus Welzel BAAINBw I4.27 HF Gerd Rosenstein BAAINBw U1.48 SF Ingo Weber BAAINBw Q3.4und weitere 10 Kandiaten10. - 13. Juni:Wir kandidierenin allen dreiStatusgruppen!Gruppe Beamte: LISTE 11 RHS’in Elke Heinzen IT-ZentrumBw WAS2 TRHS Helmut Riesner BAAINBw GPS Maintal3 ROS Holger Brückner BAAINBw P1.34 TRAI Norbert Blum IT-ZentrumBw GF 120und ein weiterer KandiatElkeHeinzenWir suchen genau Sie!Aufruf für Interessentinnen/Interessenten zur Kandidatur zum Bezirkspersonalrat beimBun<strong>de</strong>samt für das Personalmanagement <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr<strong>Die</strong> Neuausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr hat für alle Mitarbeiterrinnen undMitarbeiter im Organisationsbereich Personal auch positive Auswirkungen.Im Oktober 2013 wird aller Voraussicht nach <strong><strong>de</strong>r</strong> neu zu schaffen<strong>de</strong>Bezirkspersonalrat (BPR) beim Bun<strong>de</strong>samt für das Personalmanagement<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr (BAPersBw) gewählt wer<strong>de</strong>n. Sie sind Mitgliedim DBwV und möchten sich in dieses neu zu wählen<strong>de</strong> Gremium <strong><strong>de</strong>r</strong> Stufenvertretungeinbringen? Dann mel<strong>de</strong>n Sie sich formlos beim Projektteam.Wir suchen genau Sie! Schicken Sie uns eine Mail mit Ihren persönlichenDaten und Angaben darüber, was Sie bewegt, sich im neuenBezirkspersonalrat einzubringen.Wir – das Projektteam – freuen uns auf Ihre Mitarbeit! AdressierenSie Ihre Mail bitte an Hauptmann Guido He<strong>de</strong>mann (guido1he<strong>de</strong>mann@bun<strong>de</strong>swehr.org)o<strong><strong>de</strong>r</strong> Oberstabsfeldwebel Achim Dunker(achim1dunker@bun<strong>de</strong>swehr.org).Wenn Sie Fragen haben, wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit an uns!Einsendungen bis zum 28. Juni 2013 können berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.Das Projektteam <strong>de</strong>s DBwV für die Wahlenzum BPR beim BAPersBw sind:OberstabsfeldwebelAchim DunkerHauptmannGuidoHe<strong>de</strong>mannRAISusanneKöckmannArbeitnehmerUwe Grunert


38 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Personal/AIN/IUDPersonalratswahlen imBun<strong>de</strong>samt für das Personalmanagement<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrAm 6. Mai 2013 wur<strong>de</strong> das Bun<strong>de</strong>samt für das Personalmanagement <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr (BAPersBw)in einem Festakt durch <strong>de</strong>n Verteidigungsminister, Thomas <strong>de</strong> Maizière, endgültig in <strong>Die</strong>nst gestellt.Das BAPersBw selbst ist im Raum Köln auf vier Liegenschaften verteilt. <strong>Die</strong> zum Amt gehören<strong>de</strong>n<strong>Die</strong>nststellen verteilen sich auf ganz Deutschland. Dazu zählen neben <strong>de</strong>n 16 Karrierecentern<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr (mit und ohne Assessmentcenter) auch 110 Karriereberatungsbüros. Erstmaligwer<strong>de</strong>n in naher Zukunft für dieses Amt Stufenvertretungen gewählt, <strong>de</strong>nn in größeren Behör<strong>de</strong>nist es üblich, neben einem örtlichen Personalrat für je<strong>de</strong> <strong>Die</strong>nststelle und einem Gesamtpersonalratfür die Behör<strong>de</strong> auch einen Bezirkspersonalrat zu etablieren.Hierfür suchen wir genau Sie!Wenn Sie also Interesse an einer Mitwirkung im Bezirkspersonalrat <strong>de</strong>s BAPersBw haben, so wen<strong>de</strong>nSie sich an das Projektteam <strong>de</strong>s DBwV, das die Wahl für <strong>de</strong>n Verband vorbereitet.Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehr Verband ist für Sie eine gute Wahl, <strong>de</strong>nn:• Unsere Truppenkameradschaften vor Ort garantieren direkten Service für Sie als Mitgliedo<strong><strong>de</strong>r</strong> als Interessierte, die noch Mitglied wer<strong>de</strong>n wollen.• Wir verfügen über ein großes und belastbares Netzwerk an <strong>de</strong>n Standorten und sichern soeinen schnellen Kontakt zu zahlreichen kompetenten Partnern.• Wir stehen Ihnen, wo immer möglich, mit Rat und Tat als Kamera<strong>de</strong>n und Kollegen zur Seite.• Nur bei uns haben alle Statusgruppen – Soldaten, Beamte und Arbeitnehmer – eine gemeinsameHeimat.• Unsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> verfügen über langjährige Erfahrungen in Personalvertretungen.• Wir können bei Rechtsauskünften sowie bei notwendigem Rechtsschutz schnell und unkomplizierthelfen.Für diese Ziele setzt sich <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit u. a. ein:• Eine realistische Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst. Hierzu gehört auch die Einrichtung<strong>von</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>betreuungseinrichtungen (auf Standortebene) mit einer ausreichen<strong>de</strong>n Kapazität.• <strong>Die</strong> Einrichtung <strong>von</strong> Pendlerunterkünften.<strong>Die</strong>se Erfolge sprechen für <strong>de</strong>n DBwV:• Einsatzweiterverwendungsgesetz• Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>gewährung <strong>de</strong>s „Weihnachtsgel<strong>de</strong>s“• Wahlrecht Umzugskostenvergütung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Trennungsgeld• Wegfall <strong><strong>de</strong>r</strong> Hinzuverdienstgrenzen im Bun<strong>de</strong>swehrreformbegleitgesetz• Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gehalts- und Versorgungsempfänger bei <strong>de</strong>n Tarifverhandlungenund vieles mehr …Bezirkspersonalrat beim Bun<strong>de</strong>samt fürdas Personalmanagement <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrGemeinsam sind wirstark – miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> undfüreinan<strong><strong>de</strong>r</strong>


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40 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013LuftwaffeNeues vom Vorstand LuftwaffeAndreas SteinmetzPunktlandung an historischer StätteNeu gewählter Personalrat nimmt Arbeit aufPotsdam. Am 23. April trat <strong><strong>de</strong>r</strong> gewählteBezirkspersonalrat (BPR) beim KommandoLuftwaffe (Kdo Lw) in <strong>de</strong>n Werftgebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>sehemaligen Luftschiffhafens in Potsdam zu seinerkonstituieren<strong>de</strong>n Sitzung zusammen.Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>sBPR Kdo Lw, HauptmannAndreas Steinmetz, mit seinenStellvertretern WolfgangSchmitz und HauptmannBernd Petersen (v. l.).Der neue Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s BPR, HauptmannAndreas Steinmetz, im Gespräch mit <strong>de</strong>mInspekteur <strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe, GeneralleutnantKarl Müllner.Etwas ungewöhnlich, aber typisch für dieLuftwaffe, wur<strong>de</strong> nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Landung gleich mit<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit begonnen. So wur<strong>de</strong> im Anschluss andie konstituieren<strong>de</strong> Sitzung die erste or<strong>de</strong>ntlicheSitzung mit Besuch durch <strong>de</strong>n Inspekteur <strong><strong>de</strong>r</strong>Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner,abgehalten. Der BPR war also in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, seineArbeitsfähigkeit allen Unkenrufen zum Trotzgleich zu Beginn zu beweisen. Nun zählenUnken ja zu <strong>de</strong>n Kröten und die muss manmanchmal schlucken, während die Fröscheungefragt <strong>de</strong>n Teich vor <strong>de</strong>m Trockenlegen verlassenund sich ein neues Revier suchen. Dasneue Revier und somit <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitz <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsstelle<strong>de</strong>s neuen BPR ist nun das KommandoLuftwaffe. In Ermangelung ausreichen<strong><strong>de</strong>r</strong>Räumlichkeiten muss zunächst im Provisoriumgelebt wer<strong>de</strong>n, bis die Geschäftsstelle endgültigbezogen wer<strong>de</strong>n kann. Im Zeitalter mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nerKommunikationsmittel und -metho<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>nwir aber mit Sicherheit in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage sein, unseremAuftrag nachzukommen.Für die Angehörigen <strong>de</strong>s Kdo Lw und unterstellterBereiche ist die Kontaktmöglichkeit zuihrem BPR gegeben. Bis zurendgültigen Einnahme <strong><strong>de</strong>r</strong>Räumlichkeiten nebst Sekretariatist nur mit geringen Reibungsverlustenzu rechnen. Auchhaben sich die Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>sBPR in ihrer ersten or<strong>de</strong>ntlichenSitzung bereits in Arbeitsgruppenformiert, um kompetent un<strong>de</strong>ngagiert für die Beteiligungsrechte <strong><strong>de</strong>r</strong>Beschäftigten / Soldaten einzustehen. In die Praxisumgesetzt wird dies durch Vorlagen zuBeschlüssen und das Einbringen in Monatsgesprächenmit <strong>de</strong>m Inspekteur.Ich bin mir sicher, gemeinsam mit <strong>de</strong>ngewählten Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n dieses BPR über dieFraktionsgrenzen hinweg zum Wohle <strong>de</strong>s KdoLw und <strong><strong>de</strong>r</strong> unterstellten Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Auftraggemäß Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetz und imSinn eines gemeinsamen Wirkens erfüllen zukönnen. Ausdruck dieser Einigkeit und Zuversichtwar auch die einstimmige Wahl <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s.asIn <strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>s BPR Kdo Lw wur<strong>de</strong>ngewählt:● Hauptmann Andreas Steinmetz(DBwV), Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> und Gruppensprecher<strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten● Arbeitnehmer Wolfgang Schmitz(ver.di), 1. stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>und Gruppensprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmer● OBM Wolfgang Gilles (VBB), Gruppensprecher<strong><strong>de</strong>r</strong> Beamten● Hauptmann Bernd Petersen (DBwV), 2.stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>● Arbeitnehmer Frank Sommer (ver.di)<strong>Die</strong> Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s neuen Bezirkspersonalratesbeim Kommando Luftwaffenahmen im Anschluss an dieKonstituierung sofort ihre Arbeit auf.


AERO 2013Auch in diesem Jahr war die Bun<strong>de</strong>swehrmit einem Messestand zur Nachwuchsgewinnungund Öffentlichkeitsarbeit auf<strong><strong>de</strong>r</strong> AERO präsent. An<strong><strong>de</strong>r</strong>s als im letzten Jahrwur<strong>de</strong>n jedoch außer <strong>de</strong>m SchulungshubschrauberEC 135 keine weiteren mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Luftfahrzeugeausgestellt. Während die Besucher damalsnoch <strong>de</strong>n NH90 und <strong>de</strong>n Kampfhubschrauber„Tiger“ bestaunen konnten, bekamen sie in diesemJahr allein die Helikopter Alouette, Bo105und Bell UH -1D zu sehen. Ob dies ein Trendauch für die Bun<strong>de</strong>swehr ist?<strong>Die</strong> zivilen Wettbewerber auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarktin<strong>de</strong>s haben sich gut aufgestellt. Mädchenab <strong><strong>de</strong>r</strong> sechsten Klasse machten beim Girls’ Dayerste Erfahrungen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Luftfahrt. Dabei habendie Schülerinnen aus Friedrichshafen und Umgebungvom Bau eines Segelflugzeugs bis hin zumTestflug im Simulator vieles rund um das ThemaFliegen ausprobieren dürfen. Aber auch <strong><strong>de</strong>r</strong>männliche Nachwuchs kam auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Luftfahrt-Fachmesse auf seine Kosten. Vor allem stauntendie Jungs im Mo<strong>de</strong>llflugbereich. An zahlreichenMessestän<strong>de</strong>n konnten sich die Jugendlichenüber verschie<strong>de</strong>ne Ausbildungsberufe – vomPiloten über <strong>de</strong>nFluggerätmechanikerbis hin zumFluglotsen – informieren.Auch in <strong><strong>de</strong>r</strong>Luftfahrt wird inZukunft mit einemFachkräftemangelgerechnet. Deshalbwird nichtsunversucht gelassen,diesem Problemzu begegnenund potentiellezukünftige Mitarbeiterfür das Fliegenzu begeistern.Ob die Bun<strong>de</strong>swehr<strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabegewachsen ist, dieheute begeisterte Jugend tatsächlich an sich zubin<strong>de</strong>n? Bei <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit feststellbaren zurückgehen<strong>de</strong>nEngagement darf das eher bezweifeltwer<strong>de</strong>n. Hier ist die Organisation gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t! DasLuftwaffe <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 41Einziges mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nes Luftfahrzeug <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr auf <strong><strong>de</strong>r</strong> AERO war <strong><strong>de</strong>r</strong>Schulungshubschrauber EC 135 T1.Messepersonal gab sein Bestes – was das Ministeriumnicht ermöglicht, haben die Menschenvor Ort mit hervorragen<strong><strong>de</strong>r</strong> Leistung wettgemacht.asFotos (3): AEROBeliebtes Foto-Objekt: <strong><strong>de</strong>r</strong> Tornado PA 200.Girls’ Day: Mädchen beim Segelflieger basteln.16. Internationaler militärischer Segelflugwettbewerb<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr 2013Holzdorf. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit vom 15.-26. Juli fin<strong>de</strong>tzum fünften Mal <strong><strong>de</strong>r</strong> Internationale militärischeSegelflugwettbewerb statt. <strong>Die</strong> Bun-<strong>de</strong>swehr-Flugsportvereinigunge.V. (BFV) führt diesen Traditionswettbewerbmit Unterstützung<strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe alle zwei Jahreauf <strong>de</strong>m Flugplatz Holzdorfdurch. 60 Mannschaften, bestehendaus Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen,BFV-Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Soldatenausländischer Streitkräfte,wer<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> für Segelfliegerhervorragen<strong>de</strong>n Region <strong>de</strong>sLän<strong><strong>de</strong>r</strong>dreiecks <strong>von</strong> Bran<strong>de</strong>nburg,Sachsen-Anhalt und Sachsen erwartet.<strong>Die</strong> BFV ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Dachverband aller flugsporttreiben<strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>swehrangehörigen, Reservistenund Ehemaligen.■Foto: BFV


42 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013OberstabsbootsmannKai KästelMarineNeues vomVorstand MarineFregattenkapitänJens TischerFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Y<strong>von</strong>ne KnollLiebe Kameradinnen undKamera<strong>de</strong>n,die Wahl zum Bezirkspersonalratbeim Marinekommando ist für <strong>de</strong>nDBwV erfolgreich verlaufen. Nun musssich dieser erste Bezirkspersonalrat <strong><strong>de</strong>r</strong>Marine gemeinsam mit <strong>de</strong>m InspekteurMarine vielfältigen Aufgaben und Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungenstellen. Der VorstandMarine wünscht viel Erfolg für dieseneue, verantwortungsvolle Tätigkeitund gratuliert allen gewählten Kandidaten.Ich erinnere daran, dass es unseregemeinsame Aufgabe ist, <strong>de</strong>m Wohle <strong><strong>de</strong>r</strong>„Jester“ wie<strong><strong>de</strong>r</strong> in Nordholz gelan<strong>de</strong>t„Safe down“ – <strong>Die</strong> „Orion“ ist in Nordholz gelan<strong>de</strong>t.Unsere Marine im EinsatzOperation ATALANTA● Fregatte AugsburgOperation UNIFIL● Korvette Braunschweig● Schnellboot S76 FrettchenStändige Einsatzverbän<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Nato● Fregatte Hessen● Betriebstofftransporter Rhön● Minenjagdboot WeilheimAuslandsauftragsfahrten● Flottendienstboot AlsterMarine und <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfüllung ihres Auftrageszu dienen – dies durch enges Zusammenwirkenebenso wie auch durch das Anbringenkonstruktiver Kritik.<strong>Die</strong> Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahlen läuft, <strong>de</strong>nnwir können und wollen uns nicht auf <strong>de</strong>mErreichten ausruhen. Auch waren wir auförtlicher Ebene nicht überall erfolgreich.<strong>Die</strong>s nehmen wir schon jetzt als Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungfür das Jahr 2016 an. Gleichzeitigführt <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstand Marine in <strong>de</strong>nnächsten Wochen die Sacharbeit miteinem Besuch bei UNIFIL und am Horn<strong>von</strong> Afrika fort. Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Heimat verfolgenwir das Westlant Deployment <strong>de</strong>sNordholz. Der <strong>de</strong>utsche MarineseefernaufklärerP-3C „Orion“ kehrte En<strong>de</strong> April aus<strong>de</strong>m Einsatz am Horn <strong>von</strong> Afrika nach Nordholzzurück. Wenige Tagespäter folgte dann auch dasHauptkontingent. WährendFregattenkapitän HolgerSchmitt, Komman<strong>de</strong>ur <strong><strong>de</strong>r</strong>Einsatzgruppe, sich beimKommodore <strong>de</strong>s Marinefliegergeschwa<strong><strong>de</strong>r</strong>s3 „Graf Zeppelin“,FregattenkapitänPer Fritz Weiler, zurück mel<strong>de</strong>te,wur<strong>de</strong>n die Soldatenbereits <strong>von</strong> ihren am Flugfeldwarten<strong>de</strong>n Angehörigenbegrüßt.Nur drei Tage vor ihrerHeimkehr hatte die „Orion“ –auch „Jester“ genannt – ihrenletzten Einsatzflug absolviert. Für die kommen<strong>de</strong>nsechs Monate ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz nununterbrochen. <strong>Die</strong> 50 Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzgruppesowie das Maritime Patrol andReconnaissance Aircraft (MPRA) bleibensomit bis En<strong>de</strong> Oktober erst einmal am MarinefliegerstützpunktNordholz.Im Einsatz am Horn <strong>von</strong> Afrika hatte <strong><strong>de</strong>r</strong>Seeaufklärer als „Fliegen<strong>de</strong>s Auge“ vorallem beim Schutz vor Piratenangriffen einewichtige Rolle gespielt. Das Marineflugzeugverfügt über die Fähigkeit, durch <strong>de</strong>n Einsatzseines Radars und an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Sensoren alleSchiffsbewegungen zu registrieren, un<strong><strong>de</strong>r</strong>stellt daraus in kürzester Zeit ein umfassen<strong>de</strong>s,aktuelles Lagebild <strong>de</strong>s jeweiligenSeegebietes. Im Durchschnitt dauerten dieEinsatzflüge etwa acht Stun<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong>Golf <strong>von</strong> A<strong>de</strong>n sowie die angrenzen<strong>de</strong>nGewässer <strong>de</strong>s Indischen Ozeans überwachtwur<strong>de</strong>n.piz marine, eb1. U- Bootgeschwa<strong><strong>de</strong>r</strong>s an <strong><strong>de</strong>r</strong> OstküsteAmerikas sowie die einsatzgleichenVorhaben unserer Marine.In <strong>de</strong>n nächsten Wochen beginnteigentlich die Zeit <strong>de</strong>s Flottenurlaubes,auch wenn wir uns <strong>von</strong> dieser klarenRegelung leise verabschie<strong>de</strong>t haben.Ungeachtet <strong>de</strong>ssen wünscht <strong><strong>de</strong>r</strong> VorstandMarine allen Kameradinnen undKamera<strong>de</strong>n eine erholsame SommerundUrlaubszeit.Mit kameradschaftlichen GrüßenIhr Kai KästelVorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> MarineOberstabsgefreiterals LebensrettergeehrtMürwik. Oberstabsgefreiter Maik Brinkhoff(l.), Pantry an <strong><strong>de</strong>r</strong> Marineschule Mürwik,erhielt für seinen Einsatz als Ersthelfer beieinem schweren Verkehrsunfall im Oktoberletzten Jahres in Meyn bei Flensburg Lob undAnerkennung. Ein Auto mit vier Insassen hattedamals die Vorfahrt missachtet und war <strong>von</strong>einem LKW seitlich gerammt wor<strong>de</strong>n. OhneZögern eilte Brinkhoff, <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeuge <strong>de</strong>s Unfallswar, <strong>de</strong>n Opfern zu Hilfe. Er alarmierte dieEinsatzkräfte und leistete sofort Erste Hilfe.Es gelang ihm, eine schwer verletzte Personbis zum Eintreffen <strong><strong>de</strong>r</strong> Rettungskräfte zu stabilisieren.In seiner Laudatio würdigte <strong><strong>de</strong>r</strong>Ministerpräsi<strong>de</strong>nt <strong>von</strong> Schleswig-Holstein,Torsten Albig (r.), das couragierte Eingreifen<strong>de</strong>s Soldaten: „Sie haben sich in einer Notsituationbewiesen und waren zur Stelle, alsan<strong><strong>de</strong>r</strong>e Menschen Hilfe brauchten. Das ist lei<strong><strong>de</strong>r</strong>nicht selbstverständlich. Manch einerwen<strong>de</strong>t sich ab, gera<strong>de</strong> dann, wenn Hilfe amdringendsten benötigt wird.“ piz marine, ebFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Frank Peter


Marine <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 43BPR Marine stellt sich vorRostock. Am 24. April trat <strong><strong>de</strong>r</strong> erstmals gewählte Bezirkspersonalrat(BPR) beim Marinekommando (MarKdo) zur Wahl seiner Vorstän<strong>de</strong>zusammen. Das Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstandswahlen lautet:Vorstand BPR MarKdo:Gruppensprecher Soldatenund Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Gruppensprecher Arbeitnehmerund 1. Stellv. Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Gruppensprecher Beamteund 2. Stellv. Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>VorstandsmitgliedVorstandsmitgliedGruppe Soldaten:Gruppensprecher:1. stellv. GrpSpr2. stellv. GrpSprGruppe Arbeitnehmer:Gruppensprecherstellv. GrpSprGruppe Beamte:Gruppensprecherstellv. GrpSprPremiere: „Gorch Fock“ als Gast auf<strong>de</strong>m „Hamburger Hafengeburtstag“Hamburg. Am 2. Mai hatte dieweiße Lady ihren Liegeplatz inLondon verlassen und lief fünf Tagespäter zum 824. Hafengeburtstag inHamburg ein. Kurz vorher war dasPatenschiff <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt Hamburg amAnleger Blankenese schon durch<strong>de</strong>n Schulchor <strong><strong>de</strong>r</strong> „Gorch FockSchule“ begrüßt wor<strong>de</strong>n. Zur Freu<strong>de</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> Besatzung erklang dasberühmte Hamburger Lied vomJung‘ mit <strong>de</strong>m Tü<strong>de</strong>lband. AuchTaufpatin Ulli Kinau begrüßte„ihr“ Schiff in Blankenese. An <strong>de</strong>nLandungsbrücken wur<strong>de</strong> die„Gorch Fock“ später vom MarinemusikkorpsNordsee musikalischwillkommen geheißen.<strong>Die</strong> „Gorch Fock“ führte dieEinlaufpara<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hafengeburtstagsan. Für <strong>de</strong>n Kommandanten,Kapitän zur See Helge Risch, wardies eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Ehre: „Ich binsehr stolz darauf, die Para<strong>de</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong>‚Gorch Fock‘ anführen zu dürfenKptLt Uwe Sonntag (DBwV)Jörg Münkenwarf (ver.di)Torsten Walter (VBB)FKpt Carsten Pust (DBwV)Nadine Zietal (ver.di)KptLt Uwe Sonntag (DBwV)StBtsm Roy Meinhard (DBwV)FKpt Carsten Pust (DBwV)Jörg Münkenwarf (ver.di)Nadine Zietal (ver.di)Torsten Walter (VBB)Sylvia Kubusch (DBwV)Mit dieser Wahl ist nun die Mittelstufe <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalvertretung auch fürdie gesamte Marine etabliert, nach<strong>de</strong>m bisher ein BPR nur beim Marineamteingerichtet war, nicht jedoch beim früheren Flottenkommando.und freue mich, in Hamburg zu Gastzu sein.“ Das Segelschulschiff waraber nicht nur in Fahrt,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n legte auch anund öffnete seine Türenfür die interessiertenBesucher. Für die „GorchFock“, die 1958 <strong>von</strong>Blohm & Voss in Hamburggebaut wur<strong>de</strong>, wares <strong><strong>de</strong>r</strong> achte Besuch in <strong><strong>de</strong>r</strong>Hansestadt. „Zurückzukehrenzu <strong>de</strong>m Ursprungist immer etwas Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es“,sagt auch Kapitänzur See Risch. Bald aberhieß es dann auch schonwie<strong><strong>de</strong>r</strong> „Leinen los un<strong>de</strong>in“.Mitte Mai 2013 wirddie „Gorch Fock“ ihre160. Ausbildungsreisebeen<strong>de</strong>n und in ihrenHeimathafen Kielzurückkehren. Von dortFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Nicole GriebelWechsel im <strong>de</strong>utschenKontingent UNIFILEng ist es <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit im <strong>de</strong>utschenBereich <strong>de</strong>s Hafens <strong>von</strong>Limassol. Seit kurzem liegendie drei <strong>de</strong>utschen Schnellboote„Gepard“, „Hermelin“ und „Frettchen“(siehe Foto) sowie auch dieKorvette „Braunschweig“ an <strong><strong>de</strong>r</strong>Pier <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Camps „Castle“.Für die Besatzung ist es nun an <strong><strong>de</strong>r</strong>Zeit, heimzukehren, für die Nachfolgerhingegen beginnt <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzaufs Neue.„Sie haben maßgeblich dazubeigetragen, dass wir uns in unserem,Castle’ so sicher wie zu Hausefühlen konnten“, fasste <strong><strong>de</strong>r</strong> Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>utscher EinsatzverbandBoote und Chef <strong>de</strong>s Stabes <strong>de</strong>s 22.Deutschen Einsatzkontingentesaus war sie am im November <strong>de</strong>svergangenen Jahres zunächst mitUNIFIL, FregattenkapitänArtur Krüger,die Leistungen seinerSoldaten zusammen.In wenigen Tagenwird auch für dieSchnellboote „Gepard“und „Hermelin“ <strong><strong>de</strong>r</strong>UNIFIL-Einsatz been<strong>de</strong>tsein. Bei<strong>de</strong> Bootewaren in <strong>de</strong>n letztenMonaten im Seegebietvor <strong><strong>de</strong>r</strong> Küste <strong>de</strong>s Libanonunterwegs, oftmals bei hohemSeegang und schlechtem Wetter.Trotz <strong><strong>de</strong>r</strong> herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>n Bedingungen„haben sich bei<strong>de</strong> Einheitenmit ihren Besatzungen national wieinternational einen guten Namengemacht, <strong><strong>de</strong>r</strong> an Professionalitätkaum zu überbieten ist“, sagte <strong><strong>de</strong>r</strong>Chef <strong>de</strong>s Stabes voller Stolz.Als Zeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Anerkennungwur<strong>de</strong>n 91 Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Besatzungim Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> sogenannten MedalPara<strong>de</strong> mit Einsatzmedaillen ausgezeichnet.Ab sofort sind dasSchnellboot „Frettchen“ und dieKorvette „Braunschweig“ Teil <strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen Einsatzkontingents UNI-FIL. Sie bil<strong>de</strong>n das Kernstück <strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen Auftrags. piz marine, ebKurs auf die Kanarischen Inselnaufgebrochen. piz marine, eb<strong>Die</strong> „Gorch Fock“ zu Gast in <strong><strong>de</strong>r</strong> Elbmetropole: Zum ersten Mal nimmt das Segelschulschiff<strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen Marine am Hamburger Hafengeburtstag teil.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr


Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Jan Pissarek44 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013SanitätsdienstDas Kommando Sanitätsdienstist beteiligungsbereit!Brilon. Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerbandkonnte nach <strong>de</strong>n außeror<strong>de</strong>ntlich erfolgreichenWahlen zu <strong>de</strong>n Kommandos Luftwaffe,Heer und Marine nun auch im Sanitätsdienstpunkten.Als stärkste Fraktion bei <strong>de</strong>n Soldaten un<strong><strong>de</strong>r</strong>stmals auch bei <strong>de</strong>n Arbeitnehmern ist <strong><strong>de</strong>r</strong>DBwV im Bezirkspersonalrat (BPR) beim KommandoSanitätsdienst durch die Wähler mit einen<strong>de</strong>utlichen Vertrauensvotum ausgestattet wor<strong>de</strong>n.In <strong><strong>de</strong>r</strong> am 7. Mai in Brilon durchgeführtenkonstituieren<strong>de</strong>n Sitzung wur<strong>de</strong> nun <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstandgewählt.Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers,Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> Sanitätsdienst im DBwV, wur<strong>de</strong>durch das Plenum mit breiter Mehrheit zumGruppensprecher Soldaten und Vorsitzen<strong>de</strong>ndieses neu eingerichteten Gremiums gewählt,nach<strong>de</strong>m er zuvor <strong>de</strong>n Vorsitz im BPR Sanitätsführungskommandoinnehatte. Ihm zur Seite stehenim erweiterten Vorstand mit StabsfeldwebelKlaus Bartonicek und Hauptmann VolkerHannappel zwei erfahrene soldatische Personalvertreter.Seit 1991 beteiligt sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Sanitätsdienst<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr an weltweiten Einsätzen.Zur Zeit befin<strong>de</strong>n sich mehr als 550Angehörige <strong>de</strong>s San<strong>Die</strong>nstes in Afghanistan,auf <strong>de</strong>m Balkan, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Türkei, in Afrika, inUsbekistan und in maritimen Einsätzen. Dochwie und nach welchen Erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>nissen wer<strong>de</strong>ndie <strong>Die</strong>nstposten <strong>de</strong>s Sanitätsdienstes in <strong>de</strong>nEinsatzgebieten besetzt?Für eine Parlamentsarmee steht am Anfangeines Einsatzes ein Bun<strong>de</strong>stagsmandat. BereitsGruppensprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmer ist <strong>Die</strong>terPulze (ver.di), Gruppensprecher Beamte istOberregierungsrätin Dr. Barbara Haurö<strong><strong>de</strong>r</strong>(VBB). Erstmals gelang es <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmerfraktionim DBwV, als stärkste Kraft aus einerWahl auf Bezirksebene herauszugehen.Anschließend an die Wahl trafen sich diegewählten Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Vertretern <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nststelle,<strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsverbän<strong>de</strong> und Gewerkschaftenzum gegenseitigen Kennenlernen und um <strong>de</strong>mStart in die neue Amtszeit einen würdigen Rahmenzu geben. Oberstabsfeldwebel Sprengersunterstrich in seiner Ansprache, wie wichtig essei, dass alle Fraktionen zusammenrücken, um<strong>de</strong>n anstehen<strong>de</strong>n Aufgaben gewachsen zu sein.Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert,Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> Fachbereich Beteiligungsrechte imDBwV, gratulierte <strong>de</strong>n neu gewählten Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>nund stellte heraus, dass das beeindrucken<strong>de</strong>Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahl auch Erwartungen bei <strong>de</strong>nWählern wecke. Nach <strong>de</strong>m großen Vertrauensbeweis,so Hubert, müssen die Personalvertreterjetzt <strong>de</strong>n Beweis antreten, dass die Wahl dieRichtigen getroffen hat.■Vom Papierkrieg zur TropenkisteErstversorgung eines Verwun<strong>de</strong>ten nach <strong><strong>de</strong>r</strong>Bergung aus <strong>de</strong>m Hubschrauber Bell UH 1D.im Vorfeld verhan<strong>de</strong>ln Nato- o<strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Staaten in„Force Generation Conferences“ die Grobstruktur<strong><strong>de</strong>r</strong> Kräfte und die für <strong>de</strong>n Einsatz erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichenFähigkeiten. Ein aktuelles Beispiel ist dieEuropean Union Training Mission Mali (EUTMMali). Hier übernimmt Deutschland die sanitätsdienstlicheVersorgung aller Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong>Mission, während Belgien die Luftrettung mitHubschraubern gewährleistet.Das Einsatzführungskommando verteiltAuf nationaler Ebene sind die Zuständigkeitenauf die jeweiligen Org-Bereiche bzw. Teilstreitkräfteverteilt. <strong>Die</strong> Fe<strong><strong>de</strong>r</strong>führung übernimmt dasEinsatzführungskommando <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr inPotsdam auf sogenannten Truppenstellerkonferenzen.Innerhalb <strong>de</strong>s Sanitätsdienstes wer<strong>de</strong>ndie zugewiesenen <strong>Die</strong>nstposten durch das KommandoSanitätsdienstliche Einsatzunterstützungin Weißenfels weiter verteilt. <strong>Die</strong> Zuständigkeitensind auch hier klar zugeordnet: <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstpostenin <strong>de</strong>n Einsätzen wer<strong>de</strong>n adäquat zu <strong>de</strong>nFähigkeiten im Inland vergeben. So übernehmendie Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhäuser im Schwerpunktdie Aufgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzlazarette, während dieAngehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Sanitätszentren im Einsatz dieArztgruppen, Beweglichen Arzttrupps und Rettungstruppsbesetzen. <strong>Die</strong> Sanitätsregimenterstellen das Personal für die Rettungszentren undVersorgungs- und Unterstützungskompanien.Schließlich übernehmen das KommandoSanitätsdienst <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, das KommandoSanitätsdienstliche Einsatzunterstützung unddas Kommando Regionale Unterstützung inKontingentierungsbesprechungen die Vertei-<strong>Die</strong> Vorstandsmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> StabsfeldwebelKlaus Bartonicek, Oberstabsfeldwebel StefanSprengers und Hauptmann Volker Hannappel(v. l.).Frank Radine, Helga Laux, Petra Peters,Gabriele Bühler-Sei<strong>de</strong>l und Erwin Hien (v. l.)<strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmer-Liste <strong>de</strong>s DBwV.lung in ihrem unterstellten Bereich. <strong>Die</strong>seBesprechungen wer<strong>de</strong>n, wenn möglich, min<strong>de</strong>stensein Jahr vor Kontingentbeginn durchgeführt,damit die teilweise umfangreiche vorbereiten<strong>de</strong>Ausbildung absolviert wer<strong>de</strong>n kann. Beineu aufgestellten Kontingenten wie EUTM Maliist dies jedoch nicht möglich.Personelle Besetzung als letzter SchrittErst dann beginnt die eigentliche namentlicheBesetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstposten. Sobald ein Soldatfür einen <strong>Die</strong>nstposten i<strong>de</strong>ntifiziert wur<strong>de</strong>,erstellt <strong><strong>de</strong>r</strong> Leitverband einen Einplanungsbescheidund koordiniert ab diesem Moment inenger Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Heimattruppenteildie einsatzvorbereiten<strong>de</strong> Ausbildung. MitBeginn <strong><strong>de</strong>r</strong> personellen Besetzung verläuft <strong><strong>de</strong>r</strong>weitere Prozess nicht immer reibungslos. Verschie<strong>de</strong>neEinflussfaktoren wie die Erkrankungeines bereits eingeplanten Soldaten o<strong><strong>de</strong>r</strong> Strukturän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungenbeeinflussen die Organisationen.<strong>Die</strong> Struktur <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatzkontingente unterliegteiner nahezu ständigen Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung. <strong>Die</strong>nstpostenwer<strong>de</strong>n neu geschaffen, müssen nachträglichverhan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> wer<strong>de</strong>n gestrichen.<strong>Die</strong>se komplexe Einsatzplanung ist eine Kette<strong>von</strong> Glie<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die ineinan<strong><strong>de</strong>r</strong>greifen und <strong>de</strong>nBeteiligten helfen sollen, das wichtigste Ziel zuerreichen: <strong>Die</strong> optimale Einsatzvorbereitungje<strong>de</strong>s Kontingentsoldaten, vom Militärkraftfahrerbis zum Facharzt. piz sanitätsdienst, ebKorrektur: Das Bild auf Seite 33 in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mai-Ausgabezeigte nicht Generalarzt Dr. Michael Mundt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>nGeneralarzt Dr. Michael Tempel mit Medienvertretern.


Wir vom Sanitätsdienst:Hauptmann Susanne KlauserIm Rahmen unserer Reihe „Wir vomSanitätsdienst“ möchte ich, als stellvertreten<strong>de</strong>Vorsitzen<strong>de</strong> Sanitätsdienst,meine <strong>Die</strong>nststelle und meine Aufgaben vorstellen.Meine <strong>Die</strong>nststelle ist das SanitätskommandoIV (SanKdo IV), <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit noch ein„Überbleibsel“ aus <strong><strong>de</strong>r</strong> alten Struktur <strong>de</strong>s ZentralenSanitätsdienstes. Im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong>Neuausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräfte wird diesesSanKdo nach <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitiger Planung im Laufe <strong>de</strong>sJahres 2016 aufgelöst. Das SanKdo IV war bisEn<strong>de</strong> letzten Jahres für alle Sanitätseinrichtungenim süd<strong>de</strong>utschen Raum zuständig.Zum Jahreswechsel und mit Aufstellung<strong>de</strong>s Kommando Sanitätsdienst <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrin Koblenz und <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Fähigkeitskommandos,Kommando Regionale SanitätsdienstlicheUnterstützung in <strong>Die</strong>z und KommandoSanitätsdienstliche Einsatzunterstützung inWeißenfels, ist die Verantwortung für die bei<strong>de</strong>nsüdlich beheimateten SanitätsregimenterKempten und Ulm/Dornstadt, das Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhausUlm und das VersorgungsundInstandsetzungszentrum in Sigmaringen indie Zuständigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Kommandos übergegangen.Das SanKdo IV im nie<strong><strong>de</strong>r</strong>bayerischenBogen führt seit Anfang dieses Jahresnoch alle regionalen Sanitätseinrichtungen,also die Fachsanitätszentren und Sanitätszentrenim süd<strong>de</strong>utschen Raum. <strong>Die</strong> Verantwortung<strong>de</strong>s SanKdo IV erstreckt sich <strong>von</strong> Wildfleckenbis Füssen und <strong>von</strong> Hof bis Bad Reichenhall.Vor rund einem Jahr wur<strong>de</strong> ich <strong>von</strong> meinerbisherigen militärischen Heimat, <strong>de</strong>m Gebirgssanitätsregiment42 (GebSanRgt 42 ) „Allgäu“in Kempten, ins SanKdo IV nach Bogen versetzt.Hier bin ich in <strong><strong>de</strong>r</strong> G1 Abteilung als Personaloffizier,Administrativer Datenschutzbe-Sanitätsdienst <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 45Erstes Halbjahresgespräch 2013 mit <strong>de</strong>m InspekteurMünchen. Traditionell führt <strong><strong>de</strong>r</strong> VorstandSanitätsdienst alle sechs Monate ein Gesprächmit <strong>de</strong>m Inspekteur über die aktuelle Verbandspolitikund Themen <strong>de</strong>s eigenen Organisationsbereiches.Das erste Halbjahresgespräch 2013 fandAnfang Mai in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sanitätsaka<strong>de</strong>mie in Münchenstatt. In <strong>de</strong>m gut einstündigen Meinungsaustauschmit <strong>de</strong>m Inspekteur <strong>de</strong>s Sanitätsdienstes,Generaloberstabsarzt Dr. Ingo Patschke,sprach <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> Sanitätsdienst im DBwV,Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers, verschie<strong>de</strong>neThemenkomplexe an. So berichtete erüber die Sorge vieler Verbandsmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>, dassdurch die Bun<strong>de</strong>swehrreform und die damit verbun<strong>de</strong>nenPersonaleinsparungen die bisherigeflächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> sanitätsdienstliche Versorgungim Inland gefähr<strong>de</strong>t sein könnte. Deshalb ist eine<strong><strong>de</strong>r</strong> Kernfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s, neben <strong><strong>de</strong>r</strong>guten sanitätsdienstlichen Versorgung in <strong>de</strong>nAuslandseinsätzen auch eine optimale Inlandsversorgung<strong><strong>de</strong>r</strong> Soldatinnen und Soldaten zuauftragter (ADSB) und stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong>Sicherheitsbeauftragter im Dezernat G 1.1 eingesetzt.Das Dezernat G 1.1, Innere Führung,ist eigentlich mit acht <strong>Die</strong>nstposten besetzt, <strong>von</strong><strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit jedoch 5 vakant sind. OberstleutnantFrank Hauenstein, StabsfeldwebelCarmen Hanekamp und ich bearbeiten, <strong><strong>de</strong>r</strong>zeittatkräftig unterstützt vom reservedienstleisten<strong>de</strong>nOberstleutnant a.D. <strong>Die</strong>ter Weber,alle Vorgänge <strong><strong>de</strong>r</strong> Inneren Führung. Darunterfallen die Eingaben und Beschwer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>munterstellten Bereich und <strong>de</strong>m SanKdo IVsowie die Vorgänge zur Vereinbarkeit Familieund <strong>Die</strong>nst – also die Anträge auf Telearbeitsplätze,Teil- und Elternzeit. Auch Disziplinarangelegenheiten,die Planung und Durchführung<strong>von</strong> Aus- und Weiterbildungen, Or<strong>de</strong>nund Ehrenzeichen, Ge<strong>de</strong>nkfeiern, Truppensuche,Belange <strong>de</strong>s Soldatenbeteiligungsrechtesund vieles, vieles mehr fällt in das Aufgabengebietunseres Dezernates. Oberstleutnant a.D.Weber fasst das so zusammen: „G 1.1 kümmertsich um Fahne, Rotz und Geistlichkeit“.Zusätzlich zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong><strong>de</strong>r</strong>Inneren Führung bin ich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahrnehmung<strong>de</strong>s ADSB betraut. <strong>Die</strong>Umsetzung und konsequente Überwachung<strong>de</strong>s Datenschutzes ist gera<strong>de</strong> imSanitätsdienst eine wichtige Aufgabe.Der Schutz personenbezogener undsensibler Daten, wie Gesundheits- undPatientendaten, hat in <strong>de</strong>n letzten Jahren,bedingt durch die digitale Verarbeitung,immens an Be<strong>de</strong>utung gewonnen.Hier gilt es, gesetzliche VorgabenDas G 1.1-Team <strong>de</strong>s SanKdo IV (v. l.):StFw Carmen Hanekamp, OTL FrankHauenstein und H Susanne Klauser.gewährleisten, und zwar ohne stun<strong>de</strong>nlangeAnfahrten zur nächsten regionalen Sanitätseinrichtung.Ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Augenmerk seitens <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>sSanitätsdienst gilt <strong>de</strong>m Fachpersonalaller <strong>Die</strong>nstgra<strong>de</strong> und Statusgruppen imSanitätsdienst. Bei sämtlichen geplanten o<strong><strong>de</strong>r</strong>bereits durchgeführten Attraktivitätsprogrammenfür Ärzte dürfen diese Gruppen nicht vernachlässigtwer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> verstärkte aka<strong>de</strong>mischeAusbildung für die Bereiche <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesundheitsfachberufeim Sanitätsdienst <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrwären auch ein wichtiger Schritt zur Attraktivitätssteigerung.Zur Weiterverfolgung und Vertiefung <strong><strong>de</strong>r</strong>angesprochenen Themen vereinbarten OberstabsfeldwebelSprengers und GeneraloberstabsarztDr. Patschke einen weiteren Gesprächsterminim laufen<strong>de</strong>n Jahr. sprengersumzusetzen, Verantwortliche zu sensibilisierenund immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Finger in die Wun<strong>de</strong>zu legen, um <strong>de</strong>n umfangreichen Vorgaben<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes gerecht zuwer<strong>de</strong>n.Das Kommandoleben war für michzunächst recht gewöhnungsbedürftig. <strong>Die</strong>Umstellung vom GebSanRgt 42, wo in meinenVerwendungen als S2-Offizier und ZugführerRettungszentrum die Aufgaben vielschichtigerund abwechslungsreicher waren, zum reinenSchreibtischtäter im SanKdo IV fiel mirschwer. Hinzu kommt, dass ich, wie viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>enauch, die ganze Woche <strong>von</strong> meiner Familiegetrennt bin.Doch ein sehr kameradschaftliches undhumorvolles G 1.1-Team, ein gutes Umfeld imSanKdo IV und eine Menge Galgenhumor imtäglichen <strong>Die</strong>nst machen vieles wie<strong><strong>de</strong>r</strong> wettund das manchmal eintönige Schreibtischlebensowie die Trennung <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie leichtererträglich!sk


46 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013LeserforumBriefe an die RedaktionVolle ZustimmungZum Offenen Brief <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nan <strong>de</strong>n Minister inSachen BeihilfebearbeitungszeitenDem Schreiben <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>nkann ich nur in vollem Umfangzustimmen, <strong>de</strong>nn meine letzte Beihilfeerstattungerfolgte nach fünfWochen. Mein <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitiger Antragauf Beihilfe ist nun bereits in <strong><strong>de</strong>r</strong>sechsten Woche unterwegs. Aufmeinen Anruf bei meinem Bearbeiterwur<strong>de</strong> mir gesagt, dass je<strong>de</strong>n Tagein richtiger Stapel auf seinem Tischlan<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n. Ich mache meinemBearbeiter <strong>de</strong>shalb keinen Vorwurf,<strong>de</strong>nn er kann auch nur arbeiten.Ein Vorwurf ist <strong><strong>de</strong>r</strong> bearbeiten<strong>de</strong>n<strong>Die</strong>nststelle zu machen, weil siescheinbar nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage ist, dieanfallen<strong>de</strong>n Arbeiten gerecht aufalle Mitarbeiter <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstelle zuverteilen und ggf. neue Bearbeiterfür <strong>de</strong>n Bereich Beihilfeerstattungauszubil<strong>de</strong>n, da scheinbar die Zahl<strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfeberechtigten immer weitersteigt und die Mitarbeiter reduziertwer<strong>de</strong>n.Es wäre erstrebenswert, wenn sich in<strong>de</strong>n zuständigen <strong>Die</strong>nststellen dieMeinung duchsetzen wür<strong>de</strong>, dass sieeinen dienen<strong>de</strong>n Charakter habenund für die Rentner und Pensionäreda sind.Hauptmann a.D. Heinz J. Velten,Sankt AugustinVertrauen lädiertEbenfalls zum Thema BeihilfebearbeitungszeitenIhr Offener Brief in <strong><strong>de</strong>r</strong> „Bun<strong>de</strong>swehr“hat mich tief bewegt. Einsolch skandalöser, lang andauern<strong><strong>de</strong>r</strong>und beklagter Zustand wie bei <strong><strong>de</strong>r</strong>Beihilfeabrechnung wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprichtallen Grundsätzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Inneren Füh -rung und Fürsorge. Man hat dieWehr bereichsverwaltungen so zerschlagen,dass die Tagesarbeit lei<strong>de</strong>t.Wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> zuständige Staatssekretäreinmal inkognito versuchenwür<strong>de</strong>, (s)eine Sachbearbeiterinanzurufen, wür<strong>de</strong> er feststellen, dassdies nahezu unmöglich ist. Allzuviele Soldaten fragen an, wie <strong><strong>de</strong>r</strong>Bearbeitungsstand ihrer Beihilfe ist.Fünf Wochen sind die Regel, nichtweil die Mitarbeiter faul, son<strong><strong>de</strong>r</strong>ndurch Stellenstreichungen und Um -organisiererei restlos überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>tsind. Und in Berlin geschieht nichtsaußer Versprechungen und Sonntagsre<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Soldaten müssen dieteilweise hohen Rechnungen vorstrecken.Sie wer<strong>de</strong>n zum Kreditgeberfür <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nstherrn. Das schafftkeine Mo tivation und kein Vertrauen,die so wieso schon lä diert sind inschwieriger Zeit.Briga<strong>de</strong>general a.D.Winfrid Vogel, Bad BreisigLobenswert schnellNoch einmal BeihilfebearbeitungszeitenJetzt reicht’s. Aber wirklich. Ichkann die ganze Aufregung nicht verstehen,und ich habe <strong>de</strong>n Eindruck,dass hier <strong><strong>de</strong>r</strong> falsche Gaul geschlagenwird:Seit 1964 wer<strong>de</strong> ich <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> WerbereichsverwaltungIII (jetzt West)Düsseldorf betreut – und ich meinebetreut; <strong>de</strong>nn nach vollständig eingereichtemAntrag mit Belegen habeich nie länger als zwei Wochen aufdie Erstattung warten müssen.Selbst bei unvollständigen Belegenwur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> hinreichend belegte Teilbetragsofort und <strong><strong>de</strong>r</strong> Rest kurz nachEingang <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterlagen ersetzt.Auch bei hohen Beträgen (6 000Euro) lief die Bearbeitung lobenswertschnell.Major a.D. Ingo <strong>Die</strong>rker,Gan<strong><strong>de</strong>r</strong>keseeArmes DeutschlandZum nach Protesten abgebrochenenVortrag <strong>de</strong>s Ministers an einerBerliner UniversitätAn <strong><strong>de</strong>r</strong> Berliner Humboldt-Universitätgelten wohl an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Maßstäbe?Wie kann es sein, dass in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>shauptstadt<strong>de</strong>m eigenen Verteidigungsminister<strong>von</strong> so genanntenStu<strong>de</strong>nten mit Gebrüll und„Deutschland ist Scheiße“-Rufen,eine Re<strong>de</strong> verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t wird. Der Präsi<strong>de</strong>nt<strong><strong>de</strong>r</strong> Hochschule bedauertezwar die Störung, erklärte abergegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Agentur AFP, er verstehedie Ängste <strong><strong>de</strong>r</strong> Stu<strong>de</strong>nten. Woleben wir <strong>de</strong>nn?Ich hätte <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Herrn Präsi<strong>de</strong>ntenerwartet, diese Störer aus <strong>de</strong>m Audimaxzu entfernen (Hausrecht) undsich für diesen Vorfall zu entschuldigen.Dessen Eignung ist anzuzweifelnund diese so genannten „Stu<strong>de</strong>nten“zeigen ihr wahres Gesichtzum Verständnis in <strong><strong>de</strong>r</strong> Demokratie.Nach<strong>de</strong>m bereits an verschie<strong>de</strong>nenSchulen kein Jugendoffizier mehrauftreten darf, kann ich nur sagen:„Wo leben wir <strong>de</strong>nn, armes Deutschland?“Stabsfeldwebel a.D.Josef Schütz, RothHoffnung für ZeitsoldatenZum Urteil <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgerichtsüber die Rechtswidrigkeit<strong><strong>de</strong>r</strong> jahrgangsbezogenenAuswahlentscheidungenAls ich 1995 das Auswahlverfahrendurchlaufen habe und dann im Oktoberzur Bun<strong>de</strong>swehr kam, stan<strong>de</strong>ndie Punkte Flexibilität, Einsatzbereitschaftund <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille zum „<strong>Die</strong>nstweltweit“ im Fokus (gemäß Auswahlverfahrenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiwilligen-Annahmestelle München). Nachdiesen Punkten habe ich meinen<strong>Die</strong>nst ausgerichtet und durchgeführt.In <strong>de</strong>n ersten Jahren wur<strong>de</strong> ichdurch meine Leistungen und meinenEinsatzwillen schnell bis zum Oberfeldwebelbeför<strong><strong>de</strong>r</strong>t. <strong>Die</strong>sen Leistungwillenhabe ich durch meineEinsätze im Rahmen SFOR undKFOR bestätigt. Ich hatte <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Ernennung zum Feldwebel bis zurBeför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung zum Oberfeldwebelein Zeitraum <strong>von</strong> zwölf Monaten.<strong>Die</strong>s war 1998. Im selben Jahr wur<strong>de</strong>ich durch meine Vorgesetztendazu animiert, mich doch für dieLaufbahn <strong><strong>de</strong>r</strong> Offiziere anzumel<strong>de</strong>nund die Verwendung zum Luftfahrzeugführeranzutreten. <strong>Die</strong>s kamdaher, dass ich in <strong><strong>de</strong>r</strong> 1. Fliegen<strong>de</strong>nStaffel <strong>de</strong>s LTG 61 als Flugbetriebsmeistertätig war. <strong>Die</strong>ser Wunschwur<strong>de</strong> schnell zum Traum und ichhabe das Auswahlverfahren in Fürstenfeldbruckmit großem Erfolgdurchlaufen, so dass ich abweichend<strong>von</strong> meiner Bewerbung zum Transportluftfahrzeugführer,sogar dieEinstufung zum Kampfflugzeugführerbestan<strong>de</strong>n hatte und <strong>de</strong>mentsprechen<strong>de</strong>ingeplant war. Ich habeabgelehnt, um Pilot auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Transallzu wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>s wur<strong>de</strong> genehmigtund ich bekam die Einplanung sowiedie Versetzung nach Fürstenfeldbruck(im Jahr 1999).Während dieses Zeitraums wur<strong>de</strong>mein Jahrgang aufgerufen, sich alsBerufssoldat zu bewerben. <strong>Die</strong>skonnte ich nicht, da mir diese Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungnicht zugegangen warund ich bereits in <strong><strong>de</strong>r</strong> Laufbahn <strong><strong>de</strong>r</strong>Offiziere eingeplant war. 2000 habeich aus persönlichen Grün<strong>de</strong>n dieAusbildung abgebrochen und be -kam die Einplanung als LuftfahrzeugladungsmeisterC-160 (LLM).<strong>Die</strong>se Ausbildung schloss ich miteiner sehr guten Note 2005 ab. Dannhabe ich mich erneut als Berufssoldatbeworben, da LLM fehlten.Meine Beurteilung brachte die perfekteVoraussetzung für die positiveAuswahl mit. Es folgte eine schnelleAbsage, da mein Jahrgang bereitsgeschlossen wur<strong>de</strong>. <strong>Die</strong>se Ablehnungerfolgte noch drei Mal. Beieinem persönlichen Gespräch bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Stammdienststelle wur<strong>de</strong> mirmitgeteilt, dass ich <strong>de</strong>m Aufruf zurBewerbung im Jahr 1999 nichtgefolgt sei und daher nicht mehrberücksichtigt wer<strong>de</strong>n könne. Weiterhinwur<strong>de</strong> mir zur Last gelegt,dass ich „zu viel unterwegs war“ undsomit nicht zum richtigen Zeitpunktbeurteilt wer<strong>de</strong>n konnte.Ich habe in diesem Gespräch dannerwähnt, dass ich eine Verwendungsän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungbeantragen wür<strong>de</strong>,da ich durch eine Öffnung <strong>de</strong>s Jahrgangs1975 dort die Möglichkeithätte, noch Berufssoldat zu wer<strong>de</strong>n.Ich brachte alle Voraussetzungen fürdiesen logistischen Bereich mit undhätte unverzüglich versetzt wer<strong>de</strong>nkönnen. Es wur<strong>de</strong> mir aber im selbenAtemzug mitgeteilt, dass ich alsLLM eine „Mangel-ATN“ hätte unddringend benötigt wür<strong>de</strong> und <strong><strong>de</strong>r</strong>Antrag somit keine Aussicht aufErfolg habe. Nach fünf erfolglosenBewerbungen, nach diesem Ge -spräch und <strong>de</strong>n damaligen Perspektiven(A400M-Problematik) habeich mich entschlossen, frühzeitigeinen Plan für die Zeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungzu entwerfen.Im weiteren Verlauf wur<strong>de</strong>n kurzfristigan<strong><strong>de</strong>r</strong>e Jahrgänge (1977 bis1979) mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Bewerbungzum Berufssoldaten angenommenund kurz darauf vom Oberfeldwebelzum Hauptfeldwebel beför<strong><strong>de</strong>r</strong>t. <strong>Die</strong>seLLM zogen an mir vorbei. Ichkonnte nicht mehr beför<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n,da meine Restdienstzeit zu geringwar. Während meiner Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<strong>von</strong> Juni 2008 bis Juli 2010(Fachabi plus Betriebswirt) wur<strong>de</strong>kurzfristig erneut <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufssoldatfür alle LLM ausgeschrieben. Ichhabe aber dankend abgelehnt undmich weiterhin auf <strong>de</strong>n zivilen Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einstiegkonzentriert. Somit wur<strong>de</strong>mir am 1. Oktober 2010 die Entlassungsurkun<strong>de</strong>überreicht unddirekt im Anschluss die Beför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungzum Hauptfeldwebel <strong><strong>de</strong>r</strong>Reserve ausgesprochen. <strong>Die</strong>s ge -schah im Büro <strong>de</strong>s Staffelkapitänsund nicht vor <strong><strong>de</strong>r</strong> 1. Staffel, <strong><strong>de</strong>r</strong> ich<strong>von</strong> 1995 bis 2010 (mit einigenUnterbrechungen) angehörte.Somit habe ich das Urteil mit einemlachen<strong>de</strong>n und weinen<strong>de</strong>n Auge aufgenommenund hoffe für alle Zeitsoldaten,dass sich hier eine Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungergibt, um die geleisteten <strong>Die</strong>nsteunabhängig vom Geburtsjahr zuhonorieren. Ich bin in <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaftangekommen und sehr zufrie<strong>de</strong>n mitmeiner Vergangenheit und blickeimmer noch gerne zurück auf dieErlebnisse mit und ohne Transall.Hauptfeldwebel d.R.Stefan Knetsch, Sü<strong><strong>de</strong>r</strong>lügum


Versorgung und Ehemalige <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 47Photovoltaikanlage undHinzuverdienstEntgegen <strong><strong>de</strong>r</strong> zumin<strong>de</strong>st bisherigen Verwaltungspraxis<strong><strong>de</strong>r</strong> Wehrbereichsverwaltungenhat <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV <strong>von</strong> Anfang an dieRechtsauffassung vertreten, dass Einkünfteeines Pensionärs aus <strong>de</strong>m Betrieb einer sog. Photovoltaikanlagenicht als Erwerbseinkommen(Hinzuverdienst) auf die Versorgungsbezügeangerechnet wer<strong>de</strong>n dürfen.<strong>Die</strong>se Rechtsauffassung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong>nun in einem Urteil <strong>de</strong>s VerwaltungsgerichtsKoblenz vom 26. Februar 2013 – 1 K1085/12.KO – bestätigt.Zum Hintergrund:Nach ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechungsowohl <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungs- als auch<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgerichts hat <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nstherr die Alimentation (Versorgung)grundsätzlich ohne Rücksicht auf eigene Einkünfte<strong>de</strong>s Ruheständlers zu gewähren. <strong>Die</strong>sesPrinzip ist jedoch dann eingeschränkt, wenn essich um Einkünfte han<strong>de</strong>lt, die ursächlich auf <strong>de</strong>nWegfall <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstleistungspflicht zurückzuführensind bzw. auf einer die Arbeitskraft <strong>de</strong>sRuheständlers nennenswert beanspruchen<strong>de</strong>nerwerbswirtschaftlichen Betätigung beruhen.An<strong><strong>de</strong>r</strong>s formuliert soll bzw. darf die Hinzuverdienstregelungaus verfassungsrechtlichenGrün<strong>de</strong>n nur solche Einkünfte erfassen, diedadurch ermöglicht wer<strong>de</strong>n, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufssoldatvorzeitig in <strong>de</strong>n Ruhestand versetzt wird und<strong>de</strong>shalb überhaupt erst in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage ist, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeitbis zum Erreichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Regelaltersgrenze (zwischen<strong>de</strong>m 65. und 67. Lebensjahr) durch nennenswertenEinsatz seiner Arbeitskraft zusätzlicheEinkünfte zu erzielen.<strong>Die</strong> sachliche Rechtfertigung für die Kürzung<strong><strong>de</strong>r</strong> Versorgungsbezüge stellt in diesem Fallealso das Prinzip <strong>de</strong>s sog. Vorteilsausgleichsdar.Das be<strong>de</strong>utet auch, dass (steuerrechtliche)Einkünfte, z. B. aus Gewerbebetrieb, nicht automatischzugleich immer (versorgungsrechtliche)Einkünfte aus Gewerbebetrieb sind. Es ist imEinzelfall zu prüfen, ob es sich tatsächlich umEinkünfte han<strong>de</strong>lt, die auf einem nennenswertenEinsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitskraft beruhen o<strong><strong>de</strong>r</strong> ob die entsprechen<strong>de</strong>Tätigkeit dafür nicht ausreicht.Für Einkünfte aus <strong>de</strong>m Betrieb einer Photovoltaikanlagehat das VG Koblenz das Vorliegenrelevanter Einkünfte nunmehr verneint.Hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> weiteren Einzelheiten sindnachfolgend die Entscheidungsgrün<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>genannten richterlichen Entscheidung abgedruckt.<strong>Die</strong> Klage ist zulässig und begrün<strong>de</strong>t.<strong>Die</strong> im Bescheid <strong><strong>de</strong>r</strong> WBV Süd vom 02. Juli 2012getroffene Regelung über das Ruhen <strong><strong>de</strong>r</strong> Versorgungsbezügeist in Gestalt <strong>de</strong>s Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spruchsbescheids<strong><strong>de</strong>r</strong>selben Stelle vom 19. Oktober 2012rechtswidrig und verletzt <strong>de</strong>n Kläger in seinenRechten (§ 113 Abs. 1 Satz 1 Verwaltungsgerichtsordnung– VwGO -).Gemäß § 53 Abs. 1 SVG erhält ein Versorgungsberechtigter,<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Erwerbs- o<strong><strong>de</strong>r</strong>Erwerbsersatzeinkommen bezieht, seine Versorgungsbezügedaneben nur bis zum Erreicheneiner bestimmten Höchstgrenze. Erwerbseinkommenin diesem Sinne sind gemäß § 53 Abs. 5 Satz1 SVG neben Einkünften aus nichtselbständigerArbeit auch Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Nichtals Erwerbseinkommen gelten u. a. Einkünfte ausTätigkeiten, die nach Art und Umfang Nebentätigkeitenim Sinne <strong>de</strong>s § 20 Abs. 6 Satz 1 Nr. 2 Soldatengesetzentsprechen.Hinsichtlich <strong>de</strong>s Begriffs <strong><strong>de</strong>r</strong> Einkünfte ausGewerbebetrieb sind die Bestimmungen <strong>de</strong>s Einkommensteuergesetzesmaßgebend. Ebenso wie<strong><strong>de</strong>r</strong> Entstehungsgeschichte <strong>de</strong>s § 53 Abs. 7 Beamtenversorgungsgesetz(BeamtVG) – <strong><strong>de</strong>r</strong> § 53 Abs.5 SVG im Hinblick auf Ruhestandsbeamte entspricht– keine Anhaltspunkte dafür zu entnehmensind, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesetzgeber nicht die aus <strong>de</strong>m Einkommensteuerrechtstammen<strong>de</strong>n Begriffe übernehmen,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen eigenständigen versorgungsrechtlichenBegriff <strong>de</strong>s Erwerbseinkommenseinführen wollte (vgl. BVerwG, Urteil vom25.08.2011 – 2 C 31.10 -, juris, Rn. 12), ist diesgleichfalls für das Soldatenversorgungsrechtanzunehmen. Der Gesetzgeber hat in § 53 Abs. 5Satz 1 SVG lediglich die Einkunftsarten <strong>de</strong>s § 2Abs. 1 Nr. 1 bis 4 Einkommensteuergesetz (EStG),nicht aber Einkünfte aus Kapitalvermögen, Einkünfteaus Vermietung und Verpachtung und sonstigeEinkünfte (§ 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 bis 7 EStG)genannt. <strong>Die</strong>s ist Ausdruck <strong>de</strong>s <strong>de</strong>n § 53 SVG –ebenso wie § 53 BeamtVG – prägen<strong>de</strong>n Gedankens<strong>de</strong>s Vorteilsausgleichs. Mit Blick auf <strong>de</strong>n – u.a. durch das Gesetz zur Umsetzung <strong>de</strong>s Versorgungsberichtsvom 29. Juni 1998 (BGBL. I S.1666, vgl. BT-Drs. 13/9527, S. 40, 45) verfolgten– Zweck <strong>de</strong>s § 53 SVG, die Attraktivität <strong>de</strong>s Vorruhestan<strong>de</strong>szu vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, sind anrechenbargrundsätzlich nur solche Einkünfte, die ursächlichauf <strong>de</strong>n Wegfall <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstleistungspflicht zurückzuführensind, weil sie auf einer die Arbeitskraft<strong>de</strong>s Versorgungsempfängers nennenswert beanspruchen<strong>de</strong>nerwerbswirtschaftlichen Betätigungberuhen. Nur <strong><strong>de</strong>r</strong> insoweit verfolgte Vorteilsausgleichrechtfertigt daher die Einschränkung <strong>de</strong>sPrinzips, dass die Versorgung ohne Rücksicht aufeigene Einkünfte zu gewähren ist (OVG Rheinland-Pfalz,Urteil vom 21.05.2010 – 10 A10149/10.OVG -, juris, R 32).Mit diesen Strukturprinzipien <strong>de</strong>s Versorgungsrechtssteht die <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Beklagten vorgenommeneQualifizierung <strong><strong>de</strong>r</strong> vom Kläger aus <strong>de</strong>mBetrieb seiner Photovoltaikanlage erwirtschaftetenErträge als Einkünfte aus Gewerbebetrieb i. S.d. § 53 Abs. 5 Satz 1 SVG nicht in Einklang.Zwar han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> vom Kläger –unter <strong><strong>de</strong>r</strong> hier nicht zweifelhaften Voraussetzung<strong><strong>de</strong>r</strong> Gewinnerzielungsabsicht – betriebenen Produktion<strong>von</strong> Strom mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Photovoltaikanlagesowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Einspeisung <strong>de</strong>s produzierten Stroms indas Stromnetz einkommenssteuerrechtlich nichtum eine bloße private Vermögensverwaltung, son-Hauptmann a.D. Rolf MeyerSehr geehrte Damen und Herren,liebe Kameradinnenund Kamera<strong>de</strong>n!JETZT REICHT`SDamit haben <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> und <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamteBun<strong>de</strong>svorstand auf mangeln<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> sogar aus meinerSicht fehlen<strong>de</strong> Reaktionen aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium<strong><strong>de</strong>r</strong> Verteidigung reagiert. Je<strong>de</strong>nfalls haben die Antwortenkeinen sichtbaren Erfolg nach sich gezogen,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n haben nur <strong>de</strong>n bisherigen Kenntnisstand wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt.Inzwischen dürfte bei je<strong>de</strong>m Ehemaligen und Hinterbliebenendas Verbandsmagazin „<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“auf <strong>de</strong>m Tisch liegen und Sie haben gelesen, wieIhr Bun<strong>de</strong>svorstand <strong>de</strong>n Misstand angeht. Es liegt nunan uns Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die Aktion zum Erfolg wer<strong>de</strong>n zulassen. Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> hat in seinem Beitrag„Zur Sache“ um ein klares Signal gebeten.Sen<strong>de</strong>n Sie die Postkarte zurück und beteiligen Sieauch Ihre Angehörigen. Sprechen Sie mit <strong>de</strong>n aktivenKamera<strong>de</strong>n und for<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie <strong><strong>de</strong>r</strong>en Solidarität. Immergetreu unserem Motto „Gemeinsam sind wir stark“.Der Vorstand Ehemalige Soldaten/Reservisten undHinterbliebene ist optimistisch und erwartet eine hoheBeteiligung. Ich selbst habe <strong>von</strong> einer min<strong>de</strong>stens mittlerenfünfstelligen Zahl in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>svorstandssitzunggesprochen.<strong>Die</strong> nächsten Schritte sind auch bereits eingeleitet.Gespräche mit <strong>de</strong>n aufnehmen<strong>de</strong>n Ministerien sindfür En<strong>de</strong> Mai terminiert. Über das Ergebnis wer<strong>de</strong>nwir berichten. Schon jetzt bedanken wir uns für daswohlwollen<strong>de</strong> Interesse. Auch die Gespräche mit <strong>de</strong>nnoch zuständigen Wehrverwaltungen fin<strong>de</strong>n noch vorÜbergabe <strong><strong>de</strong>r</strong> PA statt. Sind es doch gera<strong>de</strong> die Damenund Herren die uns als Ansprechpartner, nur untereinem an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Briefkopf, weiterhin zur Verfügung stehen.Unsere Aktion soll auch <strong>de</strong>n Mitarbeitern in <strong>de</strong>nFestsetzungsstellen <strong><strong>de</strong>r</strong> Wehrverwaltungen zeigen,dass wir wissen was dort geleistet wird. Ihnen gehörtin dieser für sie schwierigen Phase unser uneingeschränkterRespekt.Am 8. Mai fand unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Beteiligung <strong>de</strong>s DBwV<strong><strong>de</strong>r</strong> Rentengipfel Ost statt.Der Veranstaltungssaal war bis auf <strong>de</strong>n letztenMann und Frau besetzt. Viele <strong><strong>de</strong>r</strong> Interessierten musstenabgewiesen wer<strong>de</strong>n – darunter auch Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><strong>de</strong>s DBwV.<strong>Die</strong> Veranstaltung wur<strong>de</strong> jedoch dokumentiert undalle angemel<strong>de</strong>ten Teilnehmer wer<strong>de</strong>n das Dokumenterhalten. Nach wie vor ist die Angleichung <strong><strong>de</strong>r</strong> RenteOst auch ein Thema in Ihrem Bun<strong>de</strong>swehrverband, <strong><strong>de</strong>r</strong>Interessenvertretung aller Soldaten und Soldatinnen.Solidarität geht auch über Lan<strong>de</strong>sverbandsgrenzenhinweg.Einige <strong>von</strong> Ihnen wer<strong>de</strong> ich auf <strong>de</strong>n noch ausstehen<strong>de</strong>nLan<strong>de</strong>sversammlungen begegnen. Wir wer<strong>de</strong>ndort viel zu tun haben.Ich freue mich darauf.Ihr


48 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Versorgung und Ehemalige<strong><strong>de</strong>r</strong>n um eine gewerbliche Tätigkeit im Sinne <strong>von</strong>§ 15 Abs. 1 EStG. Hierfür sprechen zum einen <strong><strong>de</strong>r</strong>mit <strong>de</strong>m Energieversorger geschlossene Einspeisevertrag,durch <strong>de</strong>n sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Kläger zur Stromlieferunggegen ein vereinbartes Entgelt verpflichtethat, sowie die in Bezug auf diesenUmgang mit <strong>de</strong>m Wirtschaftsgut „Strom“ herrschen<strong>de</strong>Verkehrsanschauung (vgl. FinanzgerichtBerlin-Bran<strong>de</strong>nburg, Urteil vom 13.12.2011 – 6 K6181/08 -, juris, Rn. 17 m. w. N.).In Ansehung <strong>de</strong>s <strong>von</strong> <strong>de</strong>n vorstehen<strong>de</strong>n Ausführungenzu entnehmen<strong>de</strong>n Zwecks <strong>de</strong>s § 53 SVGist hier gleichwohl kein Raum für die Anwendungdieser Vorschrift. Denn die vom Kläger im Rahmen<strong>de</strong>s Betriebs <strong><strong>de</strong>r</strong> Photovoltaikanlage entfalteteTätigkeit erreicht kein nennenswertes Ausmaß,welches die Regelung eines Vorteilsausgleichsdurch Anwendung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ruhensvorschrift<strong>de</strong>s § 53 SVG erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich machen wür<strong>de</strong>. Vielmehrerscheint <strong><strong>de</strong>r</strong> mit <strong>de</strong>m Anlagebetrieb ver-Wolfgang Kairat schüttelt <strong>de</strong>n Kopf. Er hatkein Verständnis, dass ihm im Wortsinnelebenswichtige Medikamente zunächst vorenthaltenwur<strong>de</strong>n. Nur weil <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstgeberseine Verwaltung nicht in Ordnung bringt.Der Stabsfeldwebel a.D. ist an Leukämieerkrankt und braucht teure Arzneimittel.Da bei einer Apotheke noch Rechnungenoffen waren, drohte die Verschiebung einerChemotherapie. Erst als sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Apothekenchefselbst an die Beihilfestelle wandte,wur<strong>de</strong>n Kairats Anträge vorrangig bearbeitet.„Mein Sachbearbeiter kann nichts dafür“, sagt<strong><strong>de</strong>r</strong> frühere Luftwaffensoldat nüchtern. „Mehrals arbeiten kann er nicht.“ In <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfestelle<strong><strong>de</strong>r</strong> Wehrbereichsverwaltung West türmensich rund 25 000 Anträge. Kairat sagt wenigdarüber, was er empfun<strong>de</strong>n hat, als die Apothekeanrief und die Aussetzung seiner Therapiein Aussicht stellte. Aber es dürfte eineMischung aus Ärger, Enttäuschung und Verbitterunggewesen sein. Ohne Zahlung <strong><strong>de</strong>r</strong>offenen Posten sei eine Belieferung <strong><strong>de</strong>r</strong> Klinikmit <strong>de</strong>n Medikamenten für die Chemotherapienicht möglich, hieß es <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Mitarbeitern<strong><strong>de</strong>r</strong> Apotheke.Zu diesem Zeitpunkt lagen drei AnträgeKairats in <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfestelle. Zwei da<strong>von</strong> mehrals sechs Wochen. Als er anrief, erhielt er dieübliche Auskunft: <strong>Die</strong> Antragsflut zum Jahreswechsel,die Engpässe beim Personal, dieGrippewelle und die Verlagerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalabrechnungzum 1. Juli machten eineschnellere Bearbeitung unmöglich. Da half <strong><strong>de</strong>r</strong>Apothekenchef. Er klemmte sich ans Telefonund rief die Beihilfestelle an – mit Erfolg. <strong>Die</strong>Telefonate mit <strong>de</strong>m zuständigen Sachbearbeiterund <strong>de</strong>ssen vorgesetzter Stelle führten zurbevorzugten Bearbeitung <strong><strong>de</strong>r</strong> Anträge.Wenn man sich vorkommt wie ein BittstellerBeihilfe: Schleppen<strong>de</strong> Antragsbearbeitung gefähr<strong>de</strong>t Krebstherapie – Apotheken-Chef mussteeingreifenStabsfeldwebel a.D. Wolfgang KairatZugleich erreichte <strong><strong>de</strong>r</strong> in Hennef bei Bonn wohnen<strong>de</strong>Stabsfeldwebel a.D., dass seine privateRestkostenversicherung direkt mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Apothekeabrechnete. So konnte er offene Rechnungen inHöhe einer fünfstelligen Summe begleichen undseine Therapie bekommen.Kairat sagt, dass dies keine Lösung seinkann: „Ich komme mir vor wie ein Bittsteller, <strong><strong>de</strong>r</strong>nach <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten schriftlichen Rechnungserinnerungdas Telefon in die Hand nehmen und umZahlungsaufschub betteln darf.“ Zu<strong>de</strong>m bleibeer auf <strong>de</strong>n Mahnkosten sitzen.Der Luftwaffensoldat, <strong><strong>de</strong>r</strong> bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Flugabwehrraketentruppein Nord<strong>de</strong>utschland diente,hat ein Kämpferherz. Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Clinch mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Bürokratie hat ihm seinen Humor nicht genommen.Dennoch: „Ich komme ja noch gut zurecht.Aber für so manchen Ehemaligen, <strong><strong>de</strong>r</strong> 20 Jahreälter ist als ich, ist dieses Hin und Her eine Zumutung.“Was er nicht offen ausspricht: Für schwerErkrankte, wie ihn, ist die Belastung ebenfallsimmens.bun<strong>de</strong>ne organisatorische und zeitliche Aufwan<strong>de</strong>her geringfügig. Nach <strong>de</strong>m – unbestrittenen –Vortrag <strong>de</strong>s Klägers beschränkt sich die Tätigkeitnämlich im Wesentlichen auf die monatlicheStromablesung. Hinzu kommen dürften die Mitteilung<strong>de</strong>s abgelesenen Ergebnisses zur Abrechnungan <strong>de</strong>n Netzbetreiber, die Abgabe <strong><strong>de</strong>r</strong>Umsatzsteuererklärung und allenfalls noch Wartungsarbeitenan <strong><strong>de</strong>r</strong> Anlage. <strong>Die</strong>s lässt jedochnicht <strong>de</strong>n Schluss zu, <strong><strong>de</strong>r</strong> Kläger sei zu <strong>de</strong>m Betrieb<strong><strong>de</strong>r</strong> Photovoltaikanlage allein <strong>de</strong>shalb in <strong><strong>de</strong>r</strong>Lage, weil seine <strong>Die</strong>nstleistungspflicht vorzeitigweggefallen ist.<strong>Die</strong>ser rechtlichen Würdigung stehen we<strong><strong>de</strong>r</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> in § 1a SVG normierte Gesetzesvorbehaltnoch sich aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur <strong>de</strong>s Versorgungsrechtsergeben<strong>de</strong> Grenzen einer aus<strong>de</strong>hnen<strong>de</strong>n Begriffsauslegungentgegen. Denn § 53 SVG ist <strong>von</strong> Verfassungswegen dahingehend auszulegen, dassnur die Einkünfte aus Gewerbebetrieb zu berücksichtigensind, die ursächlich auf <strong>de</strong>n Wegfall <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nstleistungspflicht zurückzuführen sind, weilsie auf einer die Arbeitskraft <strong>de</strong>s Versorgungsempfängersnennenswert beanspruchen<strong>de</strong>nerwerbswirtschaftlichen Betätigung beruhen. Nur<strong><strong>de</strong>r</strong> insoweit verfolgte Vorteilsausgleich rechtfertigtdie in § 53 SVG vorgesehene Einschränkung<strong><strong>de</strong>r</strong> Versorgung <strong>de</strong>s Soldaten.Nach allem war <strong><strong>de</strong>r</strong> Klage mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kostenfolgeaus § 154 Abs. 1 VwGO stattzugeben.<strong>Die</strong> Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeithinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Kosten beruht auf §167 VwGO i. V. m. §§ 708, 711 Zivilprozessordnung.Es wird abschließend empfohlen, sich auf dieGrün<strong>de</strong> dieser Gerichtsentscheidung zu berufen,wenn weiterhin Einkünfte aus <strong>de</strong>m Betrieb einerPhotovoltaikanlage als Hinzuverdienst angerechnetwer<strong>de</strong>n bzw. angerechnet wer<strong>de</strong>n sollten.Seine Krebserkrankung ist als Wehrdienstbeschädigunganerkannt, er diente bei <strong>de</strong>n Fla-Rak-Systemen „Hawk“- und „Patriot“. <strong>Die</strong>Diagnose vor knapp einem Jahr war natürlichein Schock.<strong>Die</strong> gelungene Knochenmarktransplantation<strong>von</strong> einem seiner Brü<strong><strong>de</strong>r</strong> und das guteAnsprechen <strong><strong>de</strong>r</strong> Therapien haben Kairat aberdarin bestärkt, nach vorne zu schauen. Und <strong>de</strong>neinen o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en kleinen Sieg gegen <strong>de</strong>nzähen Verwaltungsapparat konnte er verbuchen.So hat er mit <strong>de</strong>m Rechtsschutz <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s letztendlich die Übernahme<strong><strong>de</strong>r</strong> Umzugskosten erreicht, als die WBV-West <strong>de</strong>n Endumzug nicht zahlen wollte.„Beim Verband habe ich erlebt, was Fürsorgebe<strong>de</strong>utet“, sagt Kairat. Auch einen weiterenUmzug, wegen Schimmelbefall <strong><strong>de</strong>r</strong> gera<strong>de</strong>bezogenen Wohnung, <strong><strong>de</strong>r</strong> die angegriffeneGesundheit <strong>de</strong>s Ruheständlers noch weiter zuruinieren drohte, schaffte die Familie mit Hilfe<strong>von</strong> fünf ehemaligen Kamera<strong>de</strong>n, die extrafür <strong>de</strong>n Umzug aus <strong>de</strong>m Nor<strong>de</strong>n angereistwaren. „Kameradschaft, ja, es gibt sie dochnoch.“<strong>Die</strong> Dauer <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfebearbeitung hält <strong><strong>de</strong>r</strong>54-Jährige für einen unhaltbaren Zustand, dasich die Geschichte mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Versagung <strong><strong>de</strong>r</strong> Therapiegera<strong>de</strong> zu wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holen scheint. Ein Anrufbei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfestelle informierte Kairat am 2.Mai über die zu erwarten<strong>de</strong> Antragslaufzeit<strong>von</strong> acht Wochen – und das wird wohl noch biszum Winter anhalten. Es liegen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> mehrereAnträge vor und die Kosten sind schon wie<strong><strong>de</strong>r</strong>im fünfstelligen Bereich. „Das muss dringendabgestellt wer<strong>de</strong>n.“Tatsächlich bleibt nur ein Fazit: Wenn dieBearbeitungsdauer <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfeanträgelebensnotwendige Behandlungen gefähr<strong>de</strong>t,ist das Maß übervoll.fh


50 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013TermineJuni05.06.: Jobbörse am StO Regen; 10-16 Uhr; Regen; Ansprechpartner:OLt Engel (0176) 2081693406.06.: Informationsveranstaltung<strong>de</strong>s BFD am StO Murnau, 13.30-15.30 Uhr; Ansprechpartner: JürgenSchreier, 0172/599203920.06.: SaZ-Tag <strong><strong>de</strong>r</strong> StOKa Roth;Roth; Info: KameradschaftsvorstandJuli17.-18.07.: SaZ-Tage TruKa UniBwNeubiberg; Neubiberg; Info: Kameradschaftsvorstand25.07.: 5. Soldatentag bei <strong><strong>de</strong>r</strong> BerlinerFeuer; 9.30-14.30 Uhr; BerlinerFeuerwehr – Serviceeinheit AusundFortbildung, Ruppiner Chaussee268, 13503 Berlin; Veranstalter:BFD Berlin und Berliner Feuerwehr;SaZ-KurierDuales Studium ist ein Erfolgsmo<strong>de</strong>llMannheim. 32 Nachwuchs-Ingenieurehaben En<strong>de</strong> Februar in Mannheimals erster Jahrgang das neue„Duale Studium in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“been<strong>de</strong>t. Der Leiter <strong><strong>de</strong>r</strong>Abteilung Personal im BMVg,Generalleutnant Wolfgang Born,händigte <strong>de</strong>n Absolventen imMannheimer Bildungszentrum persönlichdie Urkun<strong>de</strong>n aus.Zur Abschlussfeier begrüßte <strong><strong>de</strong>r</strong>Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Bildungszentrums,Christoph Reifferscheid, die Vertreter<strong><strong>de</strong>r</strong> beteiligten Institutionen, dieAbsolventen und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Angehörige.„Wir Techniker lieben es geradlinigund kurz“, so Reifferscheid.Deshalb passe es auch, dass dieAbsolventen mit <strong>de</strong>m erfolgreichenAbschluss ihres Studiums nicht nurdie Ernennungsurkun<strong>de</strong> zu Beamten<strong>de</strong>s gehobenen technischen<strong>Die</strong>nstes in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrverwaltung,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch ein außerhalb<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr anerkanntesAbschlusszeugnis als Ingenieurerwerben – alles in einer verkürztenAusbildungs- und Studienzeit.Generalleutnant Born zeichnetedas Bild <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr imUmbruch und <strong>de</strong>n Platz, <strong>de</strong>n dienach einem innovativen Konzeptausgebil<strong>de</strong>ten Wehrtechniker darinhaben. Es müsse gelingen, motivierteund qualifizierte o<strong><strong>de</strong>r</strong> qualifizierbareFrauen und Männer füreine leistungsfähige Bun<strong>de</strong>swehr zugewinnen und zu bin<strong>de</strong>n. Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nesPersonalmanagement sei gefragt.„Bildung und Qualifizierung sin<strong>de</strong>in be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Aushängeschild<strong>Die</strong> erfolgreichenAbsolventen<strong>de</strong>sDualenStudiumsin <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrinMannheim.<strong>de</strong>s Arbeitgebers im Kampf um dieklügsten Köpfe und geschicktestenHän<strong>de</strong>“, so Born weiter. Bildungund Qualifizierung stärkten dieHandlungs- und Einsatzfähigkeitziviler und militärischer Beschäftigterund erhöhten darüber hinausihre beruflichen Verwendungsmöglichkeiteninnerhalb und außerhalb<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr.Born bedankte sich bei <strong>de</strong>nKooperationspartnern, die 2009<strong>de</strong>n Weitblick hatten, bei diesemPilotprojekt mitzuwirken: dieHochschule Mannheim, die DualeHochschule Ba<strong>de</strong>n-Württembergund die Universität <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrMünchen. Er dankte auch Präsi<strong>de</strong>ntHarald Stein vom Bun<strong>de</strong>samt fürAusrüstung, Informationstechnikund Nutzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, dasmaßgeblich die praktischen Anteilebeisteuert und später die Absolventenin verschie<strong>de</strong>nen Fachrichtungen– <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Informationstechniküber <strong>de</strong>n Luftfahrzeug- und Schiffsbaubis hin zur Systembewaffnung– in seinem Bereich beschäftigt.kcberlinbfd@bun<strong>de</strong>swehr.orgSeptember05.09.: Informations- und Kontaktmessefür Köche und Küchenmeister<strong>de</strong>s BFD Kiel; 9-12 Uhr; MarineunteroffizierschulePlön, Ausbildungshalle8 Insp. Der Logistikschule Bw,Ruhleben 30, 24306 Plön; Info:KCKielBFDStoTEutin@bun<strong>de</strong>swehr.org,Tel.: (04521) 7748-202/201/20012.09.: Job- und Bildungsmesse <strong>de</strong>sBFD Münster; Unna; Ansprechpartner:Herr Sandhowe, Tel.: (0251)60948 32519.09.: 9. Job- und Bildungsmesse<strong>de</strong>s BFD Berlin; Julius-Leber-Kasernein Berlin; Ansprechpartner: HerrKrieger, Tel.: (030) 6794 215725.09.: IT-Messe für SaZ und FWDL<strong>de</strong>s BFD Koblenz ; 9-15 Uhr; Falkensteinkaserne,56070 Koblenz;Ansprechpartner: Frau Kehl, BFD-Auch die helfen<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>sneuen Bildungszentrums hätteneinen wichtigen Beitrag in diesemAusbildungsverbund geleistet.„Mit <strong>de</strong>m heutigen Tage etabliertsich das Bildungszentrum weiter alszentraler Akteur <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtungim Bereich Bildung und Qualifizierungund verkörpert damit dieBun<strong>de</strong>swehr als Premium-Bildungsarbeit-Geber“,so <strong><strong>de</strong>r</strong> General.Sein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Dank ging andie Tutorinnen und Tutoren, die <strong>de</strong>nStudieren<strong>de</strong>n hilfreich zur Seitestan<strong>de</strong>n und die Zusammenarbeitmit <strong>de</strong>n praktischen Ausbildungsstationenkoordinierten.Leiten<strong><strong>de</strong>r</strong> WissenschaftsdirektorRainer Schwalbe zeichnete <strong>de</strong>nPrüfungsbesten, Ralf Sandmann,im Namen <strong>von</strong> Pro Aca<strong>de</strong>mia e.V.mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Carl-Schurz-Medaille un<strong>de</strong>inem Buchpreis aus. WeitereBuchpreise als Prüfungsbesteerhielten im Bereich PraxisaufstiegChristof Dott und im Bereich AusbildungsaufstiegKlaus Herzog.BiZBwKoblenz@bun<strong>de</strong>swehr.org,(0261) 896 5026Tel.:Oktober15.-16.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Süd<strong>de</strong>utschland;Wolnzach; Info:süd@dbwv.<strong>de</strong>22.-23.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LVNord; Garlstedt; Info:nord@dbwv.<strong>de</strong>November6.11.: 8. Job- und Bildungsmesse<strong>de</strong>s BFD Wilhelmshaven; Wilhelmshaven;Ansprechpartner:Herr Gohl, Tel.: (04421) 49 322313.11.: Job- und Bildungsmesse imBereich Gesundheit und Soziales<strong>de</strong>s BFD Koblenz; 9-15 Uhr; Falkensteinkaserne,56070 Koblenz;Ansprechpartner: Frau Kehl,BFDKoblenz@bun<strong>de</strong>swehr.org,Tel.: (0261) 896 5026, , mkArbeitslosigkeit unterAka<strong>de</strong>mikern rückläufigNürnberg. <strong>Die</strong> Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> Hochschulabsolventenam Arbeitsmarkthat sich weiter verbessert. IhreArbeitslosenquote sank <strong>von</strong> 3,5Prozent im Jahr 2006 auf 2,4 Prozentim Jahr 2011. Das zeigt eineStudie <strong>de</strong>s Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IAB).Auch die Arbeitslosenquote <strong>von</strong>Personen mit einer betrieblicheno<strong><strong>de</strong>r</strong> schulischen Berufsausbildungging zurück: <strong>von</strong> 8,5 Prozent imJahr 2006 auf 5,1 Prozent im Jahr2011.Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s betroffen <strong>von</strong>Arbeitslosigkeit sind Menschenohne Berufsabschluss. Von ihnenwar 2011 fast je<strong><strong>de</strong>r</strong> Fünfte arbeitslos.Man könne nicht da<strong>von</strong> ausgehen,dass sich die Beschäftigungssituationdieser Gruppe grundlegendän<strong><strong>de</strong>r</strong>n wird, so die Autoren <strong><strong>de</strong>r</strong>IAB-Studie, Brigitte Weber undEnzo Weber. Der Bedarf an geringqualifiziertenArbeitskräften wer<strong>de</strong>im Trend weiterhin sinken.<strong>Die</strong> Arbeitsmarktforscher betonen:„Bildung ist <strong><strong>de</strong>r</strong> beste Schutzvor Arbeitslosigkeit. Das Arbeitslosigkeitsrisikohängt eng mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Qualifikation zusammen.“ Abernicht erst im Falle <strong>von</strong> Arbeitslosigkeit,auch für Beschäftigte sei Qualifizierungentschei<strong>de</strong>nd – gera<strong>de</strong>im stark gewachsenen Segment atypischerBeschäftigung wie Leiharbeitund befristete Verträge. Das Bildungssystemsei gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, Arbeitslosigkeitsrisiken<strong>von</strong> vornherein zuminimieren. <strong>Die</strong> frühzeitige För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsei eine Investition, die sich imLaufe <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit vielfach bezahltmacht, schreiben die Forscher.<strong>Die</strong> IAB-Studie im Internet:http://doku.iab.<strong>de</strong>/kurzber/2013/kb0413.pdf.IABKarrierechancen beimBun<strong>de</strong>sversicherungsamtBonn. Das Bun<strong>de</strong>sversicherungsamtals Bun<strong>de</strong>soberbehör<strong>de</strong> imGeschäftsbereich <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriumsfür Arbeit und Soziales mit<strong>Die</strong>nstsitz Bonn sucht aktuell ambitionierteMitarbeiter/ innen aus <strong>de</strong>mBereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, die sichdurch ihre Tätigkeit einbringen unddurch ihre Verwaltungserfahrungaktiv beteiligen möchten. Informationenerteilt Frau Froese-Jauch,Tel. (0228) 61 91 963. <strong>Die</strong> Bewerbungenlaufen über die personalbearbeiten<strong>de</strong>Stelle. Weitere Informationenzum Bun<strong>de</strong>sversicherungsamtunter www.bva.<strong>de</strong>. sc


SaZ-Kurier <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 51Zur Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeitsoldaten <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr kurz vor <strong>de</strong>m <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>Von OberstleutnantFrank Gotthardt,SaZ-Beauftragterim Lan<strong>de</strong>svorstandSüd<strong>de</strong>utschlandJe<strong>de</strong>s Jahr schei<strong>de</strong>n tausen<strong>de</strong> junge Menschenaus <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr aus, nach<strong>de</strong>m sie jahrelangtreu ihren <strong>Die</strong>nst für unser Land unter oft widrigenBedingungen geleistet haben. Je<strong><strong>de</strong>r</strong> SaZ, bei<strong>de</strong>m die Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung in das zivile Berufslebengut gelingt, wird selber wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zum erfolgreichenWerber für künftigen Nachwuchs <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr.Ich hatte das große Vergnügen, an <strong><strong>de</strong>r</strong> diesjährigenFachtagung Logistik in Nürnberg teilzunehmen.Seit zehn Jahren leistet <strong><strong>de</strong>r</strong> ArbeitskreisBun<strong>de</strong>swehr-Wirtschaft Bayern eine hervorragen<strong>de</strong>ehrenamtliche Arbeit bei <strong><strong>de</strong>r</strong> zielgerichtetenVermittlung <strong>von</strong> Soldaten in Wirtschaftsunternehmen– mit nachweisbaren konkreten Vermittlungsergebnissen.Auch mit dieser Veranstaltunghat <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitskreis einmal mehr seine Kompetenzund Leistungskraft bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermittlung ausschei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong>SaZ in die Wirtschaft bewiesen,wofür ihm beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Dank gebührt. <strong>Die</strong> teilnehmen<strong>de</strong>nSoldaten waren begeistert: „So etwas wiehier habe ich noch nie erlebt! Ich habe viel gelerntund tolle Kontakte geknüpft, die mir wirklich weiterhelfen!“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> „In beeindrucken<strong><strong>de</strong>r</strong> Art undWeise wur<strong>de</strong> in kürzester Zeit wertvolles Wissenvermittelt, was an<strong><strong>de</strong>r</strong>e hochpreisige Veranstaltungennicht an mehreren Tagen schaffen.“ – dies sin<strong>de</strong>inige Aussagen, die die Kamera<strong>de</strong>n mir gegenüberäußerten.Vor wenigen Tagen würdigte <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Oberst Ulrich Kirsch in seiner Ansprachebeim Jahresempfang Bayern in Kaufbeuren vorzahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft undStreitkräften erneut die hervorragen<strong>de</strong> Arbeit <strong>de</strong>sAkBwW. Unser Arbeitskreis ist bereits längst überdie Grenzen Bayerns hinaus bekannt und wirkungsvolltätig.Ich habe in einer Gesprächsrun<strong>de</strong> mitFührungskräften <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr und <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaftviele kluge Gedanken gehört. <strong>Die</strong> Vertreter<strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaft führten aus, dass sie neues Personalvor allem regional und mit relativ geringem zeitlichenVorlauf rekrutieren. An SaZ haben sie großesInteresse, vor allem an jenen mit Führungserfahrung.Oftmals ist ihnen aber nicht bekannt, wer ihreregionalen Ansprechpartner bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrsind. Deswegen stellen sich mir als Verbandsbeauftragtemfür die SaZ viele Fragen:• Wann wird die Bun<strong>de</strong>swehr endlich zielgerichtetdas anerkannt gute Know-How <strong>de</strong>sArbeitskreises bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit mit<strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaft nutzen?• Wann wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaft verbindlich gesagt,wer ihre Ansprechpartner bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrsind?In Bayern und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg gibt esbereits ein Netzwerk aus sechs regionalen BeratungszentrenBun<strong>de</strong>swehr und Wirtschaft inWürzburg, Regensburg, München, Kempten,Ulm und Karlsruhe. Sie wur<strong>de</strong>n ins Leben gerufenund wer<strong>de</strong>n geleitet <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Regionalteams<strong>de</strong>s Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsdienstes. Hier sitzen seiteinigen Jahren bereits die richtigen Partner in <strong>de</strong>nRegionen (Truppe, Wehrverwaltung, IHK, KHK,Unternehmerverband, regionale Firmen,AKBwW, DBwV u.a.) an einem Tisch. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheitwur<strong>de</strong>n dort mehrere gute Veranstaltungenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppe und in Unternehmen durchgeführt,sicher noch mit Steigerungspotential.• Wann wer<strong>de</strong>n diese Kristallisationspunkteerfolgreicher Zusammenarbeit <strong>von</strong> Bun<strong>de</strong>swehrund Wirtschaft ihre Arbeit fortsetzen?O<strong><strong>de</strong>r</strong> gehen sie <strong>de</strong>n Weg guter Initiativen <strong><strong>de</strong>r</strong>Vergangenheit und verschwin<strong>de</strong>n sang- undklanglos? Welches Bild <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrstellt sich dann <strong>de</strong>n beteiligten Partnern <strong><strong>de</strong>r</strong>Wirtschaft?• Ist es allen Komman<strong>de</strong>uren, Chefs und<strong>Die</strong>nststellenleitern klar, dass es eine wichtigeFührungsaufgabe ist, <strong>de</strong>n ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nSaZ gute Möglichkeiten für <strong>de</strong>n Übergang indas zivile Berufsleben zu ermöglichen? Erhaltensie die dafür nötigen Entscheidungsfreiräumeund die Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> militärischenFührung? Geben sie ihrem unterstelltenBereich klare Aufträge, um Teilnehmer fürVeranstaltungen mit Unternehmen wie die inNürnberg zielgerichtet und <strong>de</strong>tailliert auszuwählenund vorzubereiten?<strong>Die</strong>s kann nicht <strong>de</strong>m AkBwW o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m BFDallein überlassen wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört vor allem,neben enger Zusammenarbeit mit diesen, in regelmäßigenWeiterbildungen die betroffenen Soldatinnenund Soldaten darüber zu informieren, wasauf sie zukommt und worauf sie einen Anspruchhaben, um sie so auf die künftigen Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungenvorzubereiten. Sie können sich dabei aufdie Unterstützung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sstützen: Wir wissen genau, was unsere Kamera<strong>de</strong>nin <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppe bewegt und was sie wollen, wirkönnen auch konkret Antwort geben auf vielepraktische Fragen – wenn man uns lässt. Darüberhinaus sollten in je<strong>de</strong>m Truppenteil/ Verband SaZ-Beauftragte <strong>de</strong>s Komman<strong>de</strong>urs eingesetzt wer<strong>de</strong>n,die mit allen genannten Partnern bei <strong><strong>de</strong>r</strong>Organisation und Durchführung <strong>von</strong> Veranstaltungenfür die Zeitsoldatinnen und -soldatenzusammenarbeiten.Es ist an <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit, endlich aufzuwachen! Washeute versäumt wird, wird morgen nicht mehr aufzuholensein. <strong>Die</strong> Karrierecenter müssen sich imBereich <strong>de</strong>s Outplacements weiterhin professionellaufstellen, um erfolgreich <strong>de</strong>n Wettbewerbum geeigneten Nachwuchs bestehen zu können.Wir wollen gemeinsam erreichen, dass die Bun<strong>de</strong>swehrals attraktiver Arbeitgeber erfolgreich dieZukunft meistert – dazu können und müssen alleBeteiligten beitragen.■?<strong>Die</strong> Frage<strong>de</strong>sMonats …Stabsgefreiter H.: Ich bin seit 2006 SaZund mittlerweile SaZ 25. Welche Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,Übergangsgebührnisse und Übergangsbeihilfestehen mir am En<strong>de</strong> und nach <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nstzeit zu? Än<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich für die neuenKamera<strong>de</strong>n SaZ 25 etwas, die erst nach <strong>de</strong>mInkrafttreten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrreform-Begleitgesetzes (BwRefBeglG) Soldat wer<strong>de</strong>n?Was ist eigentlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterhaltsbeitrag?Antwort: Hier muss zuerst unterschie<strong>de</strong>nwer<strong>de</strong>n, ob <strong><strong>de</strong>r</strong> Anspruch nach „altem“ o<strong><strong>de</strong>r</strong>„neuem“ Recht besteht. Stichtag hierfür ist <strong><strong>de</strong>r</strong>26. Juli 2012 – Datum <strong>de</strong>s Inkrafttretens <strong>de</strong>sBwRefBeglG. In § 102 Soldatenversorgungsgesetz(SVG) ist geregelt, dass die meisten altenRegelungen für die Soldaten gelten, die vor <strong>de</strong>mInkrafttreten <strong>de</strong>s BwRefBeglG in das Verhältniseines SaZ berufen wor<strong>de</strong>n sind o<strong><strong>de</strong>r</strong> ihren <strong>Die</strong>nstals FWDL angetreten haben. Daher haben Sieweiterhin <strong>de</strong>n Anspruch nach <strong>de</strong>m „alten“ Recht,das heißt, Sie haben am En<strong>de</strong> und nach <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nstzeit einen Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsanspruch <strong>von</strong>60 Monaten nach § 5 SVG. Eine Freistellungvom militärischen <strong>Die</strong>nst für eine Maßnahmenach § 5 SVG kann bis zu 24 Monate vor IhremDZE erfolgen.<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstzeitversorgung als SaZ 25 beinhaltetfür Sie Übergangsgebührnisse gemäß § 11SVG für die Dauer <strong>von</strong> 36 Monaten nach Ihrem<strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>, sowie einmalig nach § 12 SVGdas 8-Fache ihrer letzten <strong>Die</strong>nstbezüge als Übergangsbeihilfe(„Abfindung“).Bei <strong>de</strong>n „neuen“ Kamera<strong>de</strong>n verhält es sichan<strong><strong>de</strong>r</strong>s. <strong>Die</strong>ser hat Ansprüche nach <strong>de</strong>n „neuen“Regelungen <strong>de</strong>s SVG. Zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> schulischenund beruflichen Bildung stehen ihm dannnach § 5 SVG bis zu 60 Monate zu, die nach „neuem“Gesetz nach <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstzeit in Anspruchgenommen wer<strong>de</strong>n können. In Ausnahmefällenkann auf Antrag die Freistellung vom militärischen<strong>Die</strong>nst gewährt wer<strong>de</strong>n (§ 5 Abs.11 SVG).Der Bezugszeitraum <strong>von</strong> Übergangsgebührnissenwird auf 60 Monate erhöht (§ 11 SVG). <strong>Die</strong>Übergangsbeihilfe nach §12 SVG beträgt danndas 12-Fache <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten <strong>Die</strong>nstbezüge. Neu für„neue“ SaZ 20 + ist die Möglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Beantragung<strong>von</strong> Unterhaltsbeitrag gemäß §13 eSVG. Nach <strong>de</strong>m Anspruch auf Übergangsgebührnissekann ein Soldat, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich länger als 20Jahre verpflichtet hat, einen Antrag auf bis zu 75Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong>de</strong>stversorgung <strong>de</strong>s Ruhegehaltesstellen. <strong>Die</strong> wirtschaftlichen Verhältnissesind dabei angemessen zu berücksichtigen.Damit soll eine Grundversorgung sichergestelltwer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>m Erreichen <strong>de</strong>s Rentenanspruchsentfällt <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterhaltsbeitrag wie<strong><strong>de</strong>r</strong>.sc/mk


52 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Als frischgebackener Fachabiturienttrat Thomas Wolf 1996seinen <strong>Die</strong>nst bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe an.Nach<strong>de</strong>m er sich für zwölf Jahre alsSaZ verpflichtet hatte, fand er beimdamaligen Materialamt im Bereich<strong><strong>de</strong>r</strong> Zentrallogistik Verwendung. Esfolgten eine logistische Fachausbildungund eine SAP-Ausbildung, sodass er 2004 bereit war, ins ProjektSASPF nach Bonn zu wechseln. <strong>Die</strong>Arbeit im Projekt bereitete im Spaß,so dass rasch die Überzeugung inihm reifte, auch weiterhin in diesemBereich zu arbeiten. „<strong>Die</strong> Projektarbeitwar etwas vollkommen Neuesfür mich. Ich fand sie aber sehrspannend und habe sie <strong>de</strong>shalbschnell lieb gewonnen“, gibt Wolfseine Eindrücke wie<strong><strong>de</strong>r</strong>. Er entschiedsich entsprechend gegeneine Weiterbeschäftigung in <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr und für <strong>de</strong>n Weg in dieWirtschaft, <strong>de</strong>nn hier sah er mehrChancen zur persönlichen Selbstverwirklichung.Nahtloser Wechsel zur BWIAuf Anraten eines bereits zurBWI gewechselten Kollegenbewarb er sich offiziell. Er wusstezu überzeugen, wobei seine jahrelangeErfahrung im Projekt SASPFsicher vorteilhaft war. Dass seinAusschei<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Aufbau <strong>de</strong>sBWI-Teams zusammenfiel, spielteihm zu<strong>de</strong>m in die Karten. „Der Zeitpunktpasste einfach perfekt und sokam es, dass ich freitags die Uniformausgezogen habe und dreiTage später im Anzug wie<strong><strong>de</strong>r</strong>kam“,schmunzelt <strong><strong>de</strong>r</strong> SAP-Experte rückblickend.Nürnberg. Im vierten Quartal 2012gab es auf <strong>de</strong>m ersten Arbeitsmarktbun<strong>de</strong>sweit 1 037 000 offene Stellen.Das zeigt eine repräsentativeArbeitgeberbefragung <strong>de</strong>s Institutsfür Arbeitsmarkt- und Berufsforschung(IAB). Das sind rund 90 000Stellen weniger als im vierten Quartal2011 und entspricht einem Rückgangum acht Prozent.Der Rückgang beim Stellenangebotbetraf allerdings nur West<strong>de</strong>utschland.Hier lag das Stellenangebotmit 863 000 um rund 100 000Stellen niedriger als im Vorjahresquartal,was einem Rückgang umzehn Prozent entspricht. „Der etwasSaZ-KurierVom Soldaten auf Zeit zumangehen<strong>de</strong>n WirtschaftsinformatikerSAP-Berater und TeamleiterSein Einstieg in die BWI gestaltetesich unkompliziert, da je<strong><strong>de</strong>r</strong> imTeam mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger neu war.Nach anfänglichem Mitwirken imBereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Materialbewirtschaftungarbeitet er mittlerweile imBereich Einkauf und sorgt dafür,dass Berechtigungen und Korrekturenim System umgesetzt wer<strong>de</strong>n.Sein Hauptaugenmerk liegt jedochauf <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr,in<strong>de</strong>m er Vorschläge erarbeitet, woVerbesserungen im System möglichsind. „In meiner Brust schlagenzwei Herzen. Ich versuche immerim Interesse bei<strong><strong>de</strong>r</strong> zu agieren, daich mittlerweile bei<strong>de</strong> Welten sehrgut kenne.“ Mittlerweile füllt <strong><strong>de</strong>r</strong>Familienvater in seinem Aufgabenbereich<strong>de</strong>s SASPF-Supports eineinformelle Teamleiterrolle aus, daer dort über die meiste Erfahrungverfügt.BWI för<strong><strong>de</strong>r</strong>t WeiterentwicklungSeit 2008 bil<strong>de</strong>t sich Wolf nachseinem Feierabend und an Wochenen<strong>de</strong>nper Fernstudium zum Wirtschaftsinformatikeraus. Nach<strong>de</strong>mdie För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung seines Studiumsdurch <strong>de</strong>n BFD nach drei Jahrenauslief, erhielt <strong><strong>de</strong>r</strong> SAP-SpezialistUnterstützung <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> BWI. Sobeteiligt sich das Unternehmenfinanziell an seinem Studium, etwaan <strong><strong>de</strong>r</strong> fälligen Abschlussgebühr,ermöglicht ihm aber auch seinewichtige Projektarbeit an einemBeispiel aus seinem Berufsalltagauszurichten. <strong>Die</strong>s weiß Wolf zuschätzen, <strong>de</strong>nn er kennt ehemaligeKamera<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Wechsel in dieEine Million offene Stellen im vierten Quartal 2012zurückhalten<strong><strong>de</strong>r</strong>e Arbeitskräftebedarfzeigt die anhalten<strong>de</strong> Verunsicherung<strong><strong>de</strong>r</strong> stärker exportorientiertenwest<strong>de</strong>utschen Wirtschaft,bedingt durch die anhalten<strong>de</strong>europäische Staatsschul<strong>de</strong>nkriseund die insgesamt schwache internationaleWirtschaftslage“, sagteIAB-Forscherin Anja Kettner. InOst<strong>de</strong>utschland stieg das Stellenangebotum vier Prozent auf 175 000an und lag damit wie<strong><strong>de</strong>r</strong> so hoch wieim Jahr 2007.Erneut stabilisierten dieKleinstbetriebe mit weniger alszehn sozialversicherungspflichtigBeschäftigten das Stellenangebot.Wirtschaft nicht so reibungslosbewältigten. „<strong>Die</strong> BWI hat mir nachmeinem Einstieg die Möglichkeitgegeben, mich weiterzuentwickeln.Nicht nur in meinem Studium, son<strong><strong>de</strong>r</strong>nauch durch gezielte SAP-Schulungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> beratungsorientierteWeiterbildungsmaßnahmen.“So kommt seine Arbeit bei <strong><strong>de</strong>r</strong> BWIseinem ursprünglich geäußertenWunsch nach Selbstverwirklichungschon sehr nahe, wie Wolf zufrie<strong>de</strong>nbestätigt.Grundsätzlich gute Erfahrungenmit ehemaligen SaZMit Patrick C. Niko<strong>de</strong>m freutsich <strong><strong>de</strong>r</strong> Leiter <strong><strong>de</strong>r</strong> Abteilung SAS-PF Support Anwendungen über dieerfreuliche Entwicklung <strong>von</strong> ThomasWolf: „Sein Beispiel zeigt, dassunser Team durch ehemalige SaZsehr wirkungsvoll verstärkt wird,<strong>de</strong>nn auch die weiteren ehemaligenSaZ im SASPF Support entwickelnsich hervorragend“, berichtet Niko<strong>de</strong>m.<strong>Die</strong>se guten Erfahrungenbestärken ihn darin, ehemaligenSoldaten auch weiterhin eine Chancezu geben und sie zielgerichtet zuför<strong><strong>de</strong>r</strong>n.Weiterhin Platz für ehemaligeZeitsoldaten<strong>Die</strong> BWI Systeme GmbH, einehun<strong><strong>de</strong>r</strong>tprozentige Tochter <strong><strong>de</strong>r</strong> IBMDeutschland GmbH, setzt gemeinsammit <strong><strong>de</strong>r</strong> BWI InformationstechnikGmbH und <strong><strong>de</strong>r</strong> BWI ServicesGmbH (hun<strong><strong>de</strong>r</strong>tprozentige Tochter<strong><strong>de</strong>r</strong> Siemens AG) das IT-ProjektHERKULES um. Im Rahmen dieserMo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> IuK <strong><strong>de</strong>r</strong>Hier gab es insgesamt 409 000 offeneStellen, 18 Prozent mehr als voreinem Jahr. Mittelgroße und großeBetriebe suchten dagegen <strong>de</strong>utlichweniger neue Mitarbeiter.Im bun<strong>de</strong>sweiten Durchschnittzeigen sich für alle großen Wirtschaftsbereiche<strong>de</strong>s Verarbeiten<strong>de</strong>nGewerbes <strong>de</strong>utliche Rückgängebeim Stellenangebot, am stärkstenim Bereich Chemie, Kunststoff,Glas, Baustoffe und im BereichMetalle/Metallerzeugnisse. Demgegenübergab es mehr offene Stellenim Gastgewerbe, im BereichFinanz- und Versicherungsdienstleistungenund im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr wird auch die Einführungund <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrieb <strong>von</strong> SAS-PF für die Bun<strong>de</strong>swehr sowie <strong><strong>de</strong>r</strong>SASPF Support durchgeführt.Dafür sucht die BWI SystemeGmbH weiterhin auch ehemaligeZeitsoldaten. Sie verfügen i<strong>de</strong>alerweiseüber Prozesserfahrung imBereichHCM(Personalwesen/Organisation/Individualausbildung)o<strong><strong>de</strong>r</strong> im Bereich<strong><strong>de</strong>r</strong> Auswertungen <strong>von</strong> DV-gestütztenInformationen und arbeitenbereits heute mit SASPF.Fähigkeiten• Strukturiertes und selbstständigesArbeiten• Ausgeprägte analytische undkonzeptionelle Fähigkeiten• Teamfähigkeit sowie dienstleistungs-und kun<strong>de</strong>norientiertesDenken und Han<strong>de</strong>lnKenntnisse• Gute Kenntnisse in SAP Netweaversowie ggf. Kenntnisse ineinem SAP ERP-Modul• Prozesswissen in einem Hauptprozess<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr• Umfangreiche Bun<strong>de</strong>swehrkenntnisseInteressenten können sich perMail an Bewerbung@BWI-Systeme.<strong>de</strong>wen<strong>de</strong>n und ihr Bewerbungsschreibensamt aussagekräftigenLebenslauf unter Angabe Ihresfrühestmöglichen Eintrittsterminssen<strong>de</strong>n. Für Rückfragen stehen HerrKreutz, Tel. (02225) 988-4702, undHerr Niko<strong>de</strong>m, Tel. (02225) 988-5052, zur Verfügung. ■Erbringung <strong>von</strong> freiberuflichen,wissenschaftlichen und technischen<strong>Die</strong>nstleistungen.Das IAB erfasst mit einer repräsentativenBetriebsbefragung viermaljährlich das gesamte Stellenangebot,also auch jene Stellen, dienicht <strong>de</strong>n Arbeitsagenturen gemel<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n. Im vierten Quartal 2012lagen Antworten <strong>von</strong> 13 000 Arbeitgebernaller Wirtschaftsbereichevor. <strong>Die</strong> Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> IAB-Erhebungzum GesamtwirtschaftlichenStellenangebot (EGS) stehen imInternetunterhttp://doku.iab.<strong>de</strong>/grauepap/2013/os1204.xls.IAB


SaZ-Kurier <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 53Mit <strong>de</strong>m speziell für Feldwebelmaßgeschnei<strong><strong>de</strong>r</strong>tenStudiengang eröffnetdie Universität <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrMünchen und die HochschuleReutlingen erstmalig auchUnteroffizieren eine Studiermöglichkeit.Am 13. April begann dasProgramm.Der Startschuss für <strong>de</strong>n Bachelor-Studiengang„Wirtschaftsingenieurwesen“ist gefallen. Am 13.April 2013 trafen sich die ersten 26Unteroffiziere für die Vorbereitungsphasean <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr München.Der Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr München undVorstand <strong>de</strong>s Weiterbildungsinstitutscasc, Prof. Dr. Uwe Borghoff,begrüßte <strong>de</strong>n ersten Jahrgang un<strong><strong>de</strong>r</strong>läuterte die Entstehungsgeschich-In Münchenstellte Prof. Dr.Wieland Meyerdas neue Studienkonzeptvor.Dabei wür<strong>de</strong>ndie individuelledienstlicheSituation <strong><strong>de</strong>r</strong>Feldwebel einbezogenundunerwarteteAuslands- o<strong><strong>de</strong>r</strong>Truppenübungsplatzaufenthalteabgefe<strong><strong>de</strong>r</strong>t, sagte<strong><strong>de</strong>r</strong> aka<strong>de</strong>mischeLeiter <strong><strong>de</strong>r</strong>Universität <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr.Maßgeschnei<strong><strong>de</strong>r</strong>t auf <strong>de</strong>n FeldwebelErstmalig können auch Unteroffiziere an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr München Hochschul-Luft schnuppern: Gemeinsam mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Hochschule Reutlingen wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bachelor-StudiengangWirtschaftsingenieurwesen ins Leben gerufente <strong>de</strong>s Studiengangs. „Mit <strong>de</strong>m Studienangebotmöchten wir auch ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nUnteroffizieren eineaka<strong>de</strong>mische Rundumversorgunganbieten. Zusammen mit unserembewährten Kooperationspartner,<strong><strong>de</strong>r</strong> Hochschule Reutlingen, habenwir daher einen auf die Bedürfnisse<strong><strong>de</strong>r</strong> Unteroffiziere maßgeschnei<strong><strong>de</strong>r</strong>tenStudiengang entwickelt, <strong><strong>de</strong>r</strong>Ihnen einen optimalen Einstieg inszivile Berufsleben bietet.“Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gestaltung <strong>de</strong>s Studiengangswur<strong>de</strong>n die Wünsche undAnfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Unteroffizieremit Portepee bestmöglich berücksichtigt.Es flossen Marktforschungsstudiensowie die Meinungen<strong><strong>de</strong>r</strong> Technischen Schulen <strong>de</strong>sHeeres und <strong>de</strong>s Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsdienstesein. „Im Ergebnis ist einStudienkonzept entstan<strong>de</strong>n, das dieindividuelle dienstliche Situation<strong>von</strong> Feldwebeln einbezieht, unerwarteteAuslands- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Truppenübungsplatzaufenthalteabfe<strong><strong>de</strong>r</strong>t unddas sich auch darauf einstellt, dasserwachsene und berufserfahreneMenschen an<strong><strong>de</strong>r</strong>s lernen als jungeSchulabsolventen“ erklärt Prof. Dr.Wieland Meyer, <strong><strong>de</strong>r</strong> aka<strong>de</strong>mischeLeiter an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrMünchen.Bereits während <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstzeitkönnen die Teilnehmer die halbjährigeVorbereitungsphase besuchen,die ohne Leistungsdruck aufdas Studium vorbereitet und Wissenin <strong>de</strong>n Fächern Mathematik, Physikund Englisch auffrischt.Das Studium beginnt dann zum1. Oktober mit einer ein- bis zweijährigenFernstudienphase, dieebenfalls dienstzeitbegleitend stattfin<strong>de</strong>t.„<strong>Die</strong> berufsbegleiten<strong>de</strong>nAbschnitte sind nach <strong>de</strong>m Blen<strong>de</strong>d-Learning-Konzept gestaltet, dasPräsenzworkshops mit begleitetenSelbstlernphasen verbin<strong>de</strong>t“,betont Prof. Dr. Jochen Brune, <strong><strong>de</strong>r</strong>aka<strong>de</strong>mische Leiter seitens <strong><strong>de</strong>r</strong>Hochschule Reutlingen. „Mit Hilfeunserer Online-Lernplattform und<strong><strong>de</strong>r</strong> intensiven Betreuung durchunsere Dozenten wird dadurch einflexibles und weitgehend orts- undzeitunabhängiges Lernen ermöglicht.“Effizientes Studieren<strong>Die</strong> anschließen<strong>de</strong> rund zweieinhalbjährigePräsenzstudienphasefin<strong>de</strong>t nach <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong> inVollzeit an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrMünchen statt. KostengünstigeUnterbringungsmöglichkeitenam Campus sowie das Lernen imKleingruppenprinzip machen hierbeiein intensives und effizientesStudieren möglich.<strong>Die</strong> Vorteile <strong>de</strong>s Studienangebotswer<strong>de</strong>n auch <strong>von</strong> Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong>Teilnehmer in <strong>de</strong>m zeitlich undinhaltlich maßgeschnei<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Programmgesehen: „Mir gefällt vorallem die Kombination <strong>von</strong> Präsenzworkshopsund Selbstlernphasen,wodurch <strong><strong>de</strong>r</strong> Kontakt zwischen Stu<strong>de</strong>ntenund Dozenten gefestigtwird. <strong>Die</strong> angebotene Vorbereitungsphaseermöglicht mir, meinGrundlagenwissen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> insGedächtnis zu rufen.“ sagt <strong><strong>de</strong>r</strong> Stu<strong>de</strong>ntThomas Thielemann, momentantätig im Bun<strong>de</strong>samt für Ausrüstung,Informationstechnik undNutzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr. Mit <strong>de</strong>mStudium möchte Thielemann nachseiner Bun<strong>de</strong>swehrkarriere in einenneuen anspruchsvollen Tätigkeitsbereicheinsteigen, <strong><strong>de</strong>r</strong> es ihmerlaubt, seine bisher gewonneneBerufserfahrung optimal einzusetzen.Optimale BerufsperspektivenZu Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitungsphaseverbringen die Neueinsteigerzwei gemeinsame Tage in München,um sich kennenzulernen undTeamarbeit zu trainieren. Mit einemWorkshop zum Thema Lern- undPräsentationstechniken wer<strong>de</strong>n dieTeilnehmer auch bereits auf dieerste Selbstlernphase eingestimmt.„Obgleich das vor Ihnen liegen<strong>de</strong>Studium Ihnen auch einiges anEngagement abverlangen wird“,betonen die aka<strong>de</strong>mischen LeiterProf. Dr. Wieland Meyer und Prof.Dr. Jochen Brune in ihrer Einführungzum Studiengang, „vergessenSie nicht, dass Sie nach <strong>de</strong>mBestehen <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Prüfung einhohes Qualifikationsniveau für eineverantwortungsvolle Führungsaufgabeim technischen Managementerreicht haben wer<strong>de</strong>n.“Studierte Wirtschaftsingenieurearbeiten in Industrie und Wirtschaftan <strong><strong>de</strong>r</strong> Schnittstelle <strong>von</strong> Technikund Management sowie im Produktions-o<strong><strong>de</strong>r</strong> Projektmanagement,<strong><strong>de</strong>r</strong> Logistik o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch <strong>de</strong>mgehobenen technischen <strong>Die</strong>nst. Siesind seit Jahren konstant amArbeitsmarkt nachgefragt undhaben daher optimale Berufsperspektiven.Interessierte am Studienstart imOktober 2013, für die aufgrundihrer schulischen Vorbildung eineTeilnahme an <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitungsphasenicht notwendig ist, könnenihre Bewerbung bis zum 1.September2013 einreichen.Weitere Informationen zumBachelor-Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen“fin<strong>de</strong>n Sieunter www.studium-fuer-feldwebel.<strong>de</strong>o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei <strong>de</strong>n Aka<strong>de</strong>mischenLeitern: Prof. Dr.-Ing. WielandMeyer, wieland.meyer@unibw.<strong>de</strong>,(089) 6004 3144/-3113; Prof. Dr.-Ing. Jochen Brune, MBA,jochen.brune@reutlingen-university.<strong>de</strong>,(07121) 271-7075 o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Programmkoordinatorin: MartinaHucl, martina.hucl@casc.<strong>de</strong>,(089) 6004 2225. ■


54 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Reservisten auf <strong>de</strong>mHamburgerHafengeburtstagHamburg. Ein Großevent wie <strong><strong>de</strong>r</strong> HamburgerHafengeburtstag bin<strong>de</strong>t viele Kräfte aus allenBereichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft. Da bedarf es vielerhelfen<strong><strong>de</strong>r</strong> Hän<strong>de</strong> <strong>von</strong> Polizei, Feuerwehr, Sanitätern,Ehrenamtlichen und Soldaten, damit dieFeier für alle ein großartiges Erlebnis wird. Fürdie Bun<strong>de</strong>swehr im Speziellen be<strong>de</strong>utet das eineganz beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Chance und Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung.Denn mit <strong>de</strong>n verfügbaren aktiven Soldaten kannsie we<strong><strong>de</strong>r</strong> die Vorbereitung noch die Arbeitwährend <strong><strong>de</strong>r</strong> vier Tage stemmen. So kommt es,dass ein beträchtlicher Teil an Reservisten dasTeam <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr verstärkt und einen wichtigenBeitrag zu <strong>de</strong>ssen Erfolg leistet. BeimHafengeburtstag zählte dazu zum Beispiel dielogistische Unterstützung, etwa beim Aufbau<strong>von</strong> Zelten für die „Erlebniswelt Bun<strong>de</strong>swehr“.<strong>Die</strong> Bereiche, in <strong>de</strong>nen die Reservisten eingesetztsind, gestalten sich dabei völlig unterschiedlich.Vom Pressefotografen, über <strong>de</strong>n Verbindungsoffizier,bis hin zum Feldjäger sind vieleFähigkeiten vertreten. Oberstleutnant <strong><strong>de</strong>r</strong>Reserve Heinrich Nissen leistet seinen <strong>Die</strong>nst in<strong><strong>de</strong>r</strong> 4. Kompanie <strong>de</strong>s Feldjägerbataillons 151:„<strong>Die</strong> Feldjägertruppe erfährt eine sehr hoheBelastung durch Auslandseinsätze, die es nochnotwendiger macht, dass wir als Reservistenunsere Kamera<strong>de</strong>n bei Aufgaben wie <strong>de</strong>nen auf<strong>de</strong>m Hafengeburtstag unterstützen“, betont er.Für <strong>de</strong>n Besucher lässt sich ohnehin keinUnterschied zwischen <strong>de</strong>n Uniformträgern ausmachen.Aber auch unter <strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>n verläuftdie Zusammenarbeit fließend und wird <strong>von</strong>allen geschätzt: „Reservisten sind auf <strong>de</strong>m HamburgerHafengeburtstag ein essentiellerBestandteil. Sie bringen ihr Wissen und ihreErfahrung ein und erfahren gleichzeitig einehohe Integration in die aktive Truppe“, fasstSascha Rahn, Kapitänleutnant d.R. und Vizepräsi<strong>de</strong>ntfür Presse und Information beim Verband<strong><strong>de</strong>r</strong> Reservisten <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr(VdRBw) zusammen. Für die Reservisten auf<strong>de</strong>m Hafengeburtstag bot sich nicht nur die GelegenheitKontakte zu knüpfen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch dieMöglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Derwichtigste Effekt aber ist, dass Aktive und Reservistenals eine Bun<strong>de</strong>swehr aufgetreten sind undsich selbst auch so erfahren haben.Lan<strong>de</strong>skommando HamburgReservisten„Ein vollwertiges Gehalt füreinen vollwertigen Soldaten“Verteidigungsminister kündigt Neuregelung <strong>de</strong>sEntlohnungsystems für Reservisten anBerlin. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Betreuung <strong><strong>de</strong>r</strong> Veteranen <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr setzt Verteidigungsminister Thomas<strong>de</strong> Maizière auf Pooling und Sharing. AlleVerbän<strong>de</strong> sollen ihre Kompetenzen einbringenund die Aufgaben meistern. „Wir wollen zwischen<strong>de</strong>n großen Verbän<strong>de</strong>n keine Konkurrenzund keine Doppelarbeit“, sagte <strong><strong>de</strong>r</strong> Ministerbeim neunten Parlamentarischen Abend <strong>de</strong>sReservistenverban<strong>de</strong>s in Berlin.„Warum sollten wir nicht mehrere Organisationeneinbin<strong>de</strong>n? In erster Linie ist dabei natürlich<strong><strong>de</strong>r</strong> Reservistenverband zu nennen, aberauch <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrverband und <strong><strong>de</strong>r</strong> BundDeutscher Veteranen (BDV)“, sagte <strong>de</strong> Maizière.Und weiter: „<strong>Die</strong> Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbän<strong>de</strong> ist die halbeMiete. Aber die Wertschätzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Veteranenmuss <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft getragen wer<strong>de</strong>n."Und dass dort noch viel zu tun ist, zeigt eine aktuelleUmfrage <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums <strong><strong>de</strong>r</strong> Verteidigung.Nur fünf Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschenBevölkerung assoziieren <strong>de</strong>n Begriff „Veteranen“mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr.Dass die Betreuung <strong><strong>de</strong>r</strong> einsatzerfahrenenSoldaten nach <strong>de</strong>m <strong>Die</strong>nst auf mehrere Schulternverteilt wer<strong>de</strong>n muss, unterstreicht Ro<strong><strong>de</strong>r</strong>ichKiesewetter MdB, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Reservistenverban<strong>de</strong>s.„<strong>Die</strong> Stärke <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s ist eng mit<strong>de</strong>n Veteranen verbun<strong>de</strong>n. Nur gemeinsam sindThomas <strong>de</strong> Maizière hältdie bisherige Form <strong><strong>de</strong>r</strong>Entlohnung für Reser -visten für bürokratischund kompliziert – dassoll sich än<strong><strong>de</strong>r</strong>n.wir stark.“ Vom Verteidigungsministeriumfor<strong><strong>de</strong>r</strong>teKiesewetter, die Konzeption<strong><strong>de</strong>r</strong> Reserve weitermit Leben zu füllen. „Bin<strong>de</strong>nSie die Verbän<strong>de</strong> mitein“, richtete Kiesewetteran <strong>de</strong>n Minister.Ein zweiter Gesichtspunktneben <strong><strong>de</strong>r</strong> Veteranen<strong>de</strong>battewar <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l. „Wirmüssen jungen Menschen vermitteln, warum<strong>Die</strong>nen sinnvoll ist“, sagte Kiesewetter und verwiesso auf die Mittlerrolle <strong>de</strong>s Reservistenverban<strong>de</strong>sfür die Bun<strong>de</strong>swehr in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft.Dazu gehöre auch, die Arbeitgeber mit ins Bootzu holen.„Es geht beispielsweise um Kostenbeteiligung,gera<strong>de</strong> in kleinen Betrieben, etwa einemHandwerksmeister, damit niemand seinenArbeitsplatz gefähr<strong>de</strong>t, wenn er seinem Landdient“, sagte Bernhard Brinkmann MdB, einer<strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Stellvertreter <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten. ImZusammenhang damit kündigte <strong>de</strong> Maizière fürdie kommen<strong>de</strong> Legislaturperio<strong>de</strong> eine Neuregelung<strong><strong>de</strong>r</strong> Entlohnung <strong>von</strong> Reservistendienstleistungenan – unabhängig vom Ausgang <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>stagswahl.„Wenn ein Reservist ein vollwertigerSoldat ist, soll er auch ein vollwertiges Gehaltbekommen.“ Das bisherige System sei bürokratisch,kompliziert und belaste die Kommunen.Bisher erhalten Reservisten während ihres <strong>Die</strong>nsteseine Kombination aus Unterhaltssicherung,Wehrsold, Fahrtkostenzuschüssen, Leistungszuschlägenund an<strong><strong>de</strong>r</strong>en geldwerten Leistungen.Alles zusammen ist meist weniger als ein vergleichbareraktiver Soldat netto erhält.Sören Peters, VdRBwInformationen für Reservistinnen und ReservistenHaben Sie Fragen zum Thema „Reservisten“? Dann informieren Sie sich im offiziellen Portal <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr unter www.reservisten.bun<strong>de</strong>swehr.<strong>de</strong>.Auf dieser Internetseite fin<strong>de</strong>n Sie auch die neue Information für Reservistinnen und Reservisten „RESERVE aktuell“. <strong>Die</strong>se ersetzt<strong>de</strong>n bisherigen „Informationsdienst für Reservisten und Reservistinnen“. Telefonisch o<strong><strong>de</strong>r</strong> per Mail können Sie sich auch an die zentrale Info-Hotlinefür Reservisten und Arbeitgeber wen<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Telefonnummer lautet 02241-155155 (Mo-Fr 8-17 Uhr), die Mailadresse ist info@bun<strong>de</strong>swehr.org.Ihre Anfragen wer<strong>de</strong>n dort schnellstmöglich bearbeitet bzw. an die zuständigen Stellen weitergeleitet, <strong>von</strong> <strong>de</strong>nen Sie eine Antwort erhalten. <strong>Die</strong> Personalbearbeiten<strong>de</strong> Stelle für Reservistinnen und Reservisten ist seit <strong>de</strong>m 1. Dezember 2012 die Abteilung VI <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Personalmanagement<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr (ehemals SDBw Abt IV bzw. PersABw Abt V), erreichbar bis auf weiteres über die Mail-Adressebapersbwvielektrakte@bun<strong>de</strong>swehr.org (Mannschaften/Unteroffiziere) bzw.persabwresoffz@bun<strong>de</strong>swehr.org (Offiziere/ROA). Nähere Informationenerhalten Sie als Mitglied <strong>de</strong>s DBwV natürlich auch gerne in <strong><strong>de</strong>r</strong> BGSt Bonn, Abteilung Verbandspolitik und Recht, 0228/3823-222 bzw.VR-6@DBwV.<strong>de</strong>. mk


60 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Personalvertretungen/VertrauenspersonenOberstabsfeldwebela.D.AndreasHubertLiebe Leserinnen und Leser!In <strong><strong>de</strong>r</strong> wohl längsten Wahlkampagne<strong><strong>de</strong>r</strong> Personalratsgeschichte in<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr seit <strong><strong>de</strong>r</strong> Novellierung<strong>de</strong>s Soldatenbeteiligungsgesetzesim Jahre 1997 ist die„militärische“ Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> Stufenvertretungennun gewählt.Noch bis in <strong>de</strong>n Herbst zieht sichdie Neuausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezirkspersonalräteim zivilen Bereich. DenUmglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnenFührungsebenen und <strong>Die</strong>nstbereichezeitlich folgend, wer<strong>de</strong>n wir vermutlichbis 2016 ständig irgendwoNeuwahlen örtlicher Personalräte zubegleiten haben.Damit gibt es für die Organisationsteamsund unsere Mitarbeiterim DBwV kein Luftholen. <strong>Die</strong> ständigeBegleitung unserer Projektteamsund unserer Kamera<strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong> „Wählerfront“ lassen keinInnehalten zu.Vor <strong>de</strong>m Erfolg haben schon die„alten Weisen“ harte Arbeit vermutet.Anscheinend lagen wir nichtganz falsch. An dieser Stelle gilt esdaher, <strong>de</strong>n vielen Mitstreitern in <strong>de</strong>n<strong>Die</strong>nststellen vor Ort, und ebensounseren hauptamtlichen Mitarbeitern<strong><strong>de</strong>r</strong> Fachabteilungen in <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle herzlichDanke zu sagen.Mein hier immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> eingestreuterunerschütterlicher Optimismushat sich bisher bewährt.Mit Drucklegung dieses Magazinshaben wir beindrucken<strong>de</strong> Ergebnissein <strong>de</strong>n Truppenkommandos einfahrenkönnen.Stand <strong><strong>de</strong>r</strong> WahlenLuftwaffe/ Marine/ Heer/Sanitätsdienst: Wahlergebnisseab Seite 30!Kommando Streitkräftebasis:Wahl am 14./16. Mai,Wahlergebnisse im nächsten Heftund auf www.dbwv.<strong>de</strong>.Hier haben Sie jetzt die Wahl!BAAINBw: Wahl am 10./13. Juni,Wählen Sie Liste 1 – DBwV!Mehr dazu auf Seite 36Wählen gehen!Halbzeit ...Büchel. Wie berichtet, hat das OberverwaltungsgerichtKoblenz entschie<strong>de</strong>n,dass die Flugbetriebsstaffelnin fliegen<strong>de</strong>n Geschwa<strong><strong>de</strong>r</strong>n fürSoldaten Personalvertretungen nach§ 49 SBG zu wählen haben, und inBüchel auch die dort angehängteNavigationsunterstützungszentrale.Das Ministerium hat schließlich aufeine Beschwer<strong>de</strong> gegen diese Entscheidungzum Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgerichtverzichtet. Der PersonalratWahltag ist Zahl(en)tag<strong>Die</strong> Kandidaten <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sdürfen sich bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe, <strong>de</strong>m Heer und <strong><strong>de</strong>r</strong>Marine über traumhafte 70 bis 74Prozent Stimmenanteil bei <strong>de</strong>n uniformiertenWählern freuen, im KommandoSanitätsdienst hat die Soldatenliste<strong>de</strong>s DBwV mit 52 Prozent dieMehrheit souverän verteidigt. DasErgebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräftebasis lag beiRedaktionsschluss noch nicht vor.Bemerkenswerte Ergebnisse gabes auch bei unseren ArbeitnehmerundBeamten-Listen. In allen Wahlgängensind Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> für uns insRennen gegangen. ErfreulicheZustimmung in <strong><strong>de</strong>r</strong> zivilen Wählerschaftzeigt, dass sich <strong><strong>de</strong>r</strong> DeutscheBun<strong>de</strong>swehrVerband auch dort etablierthat, und ein verlässlicher Mitstreiterfür die Menschen in und ohneUniform in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr ist.Wir <strong>de</strong>nken schon länger bun<strong>de</strong>swehrgemeinsam,und haben damiteine weitere Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> letztenHauptversammlungen, die Öffnung<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s für diealle Mitarbeiter <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr,vorangetrieben und mit sichtbaremLeben gefüllt.<strong>Die</strong> Fraktionen <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s stellen inallen bisher abgeschlossenen Wahlgängendie Mehrheiten in <strong>de</strong>n neuenBezirkspersonalräten. <strong>Die</strong>s spiegeltsich auch darin, dass wir dieFührungsverantwortung in ihnenwahrnehmen in Person <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>nMajor Robert Thiele, KommandoHeer, Hauptmann Andreas Steinmetz,Kommando Luftwaffe,Kapitänleutnant Uwe Sonntag, Marinekommandound OberstabsfeldwebelStefan Sprengers, KommandoSanitätsdienst.Allen bisher gewählten Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Gremien gratuliere ich herzlichund freue mich auf eine zukünftigebeleben<strong>de</strong> Zusammenarbeit.Politik ruht nicht, trotz WahlkampfFreilich haben wir nicht <strong>de</strong>n Luxus,uns allein mit <strong>de</strong>n eigenen Wahlen zubeschäftigen. <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>stagswahlim September wirft in <strong>de</strong>n Medienbereits ihre Schatten voraus. Doch –wie alle vier Jahre – wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>nletzten Sitzungswochen <strong>de</strong>s „alten“Parlaments noch wichtige Entscheidungengetroffen, die die Menschenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr nachhaltig betreffen.So möchte die Bun<strong>de</strong>sregierungnoch in diesem Jahr Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>de</strong>sGleichstellungsrechts durchbringen.Der Gesetzentwurf weist nachAnsicht <strong>de</strong>s DBwV vielfache, teilsschwerwiegen<strong>de</strong> Mängel auf. Wirstreiten für ein Gesetz, das keineSchutzlücken mehr aufweist, und dasim tagtäglichen <strong>Die</strong>nst für tatsächlichwirksame Gleichstellung und eine<strong>de</strong>utlich verbesserte Vereinbarkeit<strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst sorgt. Am 13.Mai haben wir unsere For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<strong>de</strong>m Verteidigungsausschuss ergänzendauch in einer mündlichenAnhörung vorgetragen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> erstenJuni-Woche steht nun die zweite unddritte Lesung im Bun<strong>de</strong>stag an, dannwissen wir mehr.Am 1. Juli soll nach <strong>de</strong>m Willen<strong><strong>de</strong>r</strong> Leitung <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriumsdamit begonnen wer<strong>de</strong>n, dieVerfügung über das eigene Personalund <strong>de</strong>n eigenen Haushalt wegzuschrumpfen.<strong>Die</strong> „Personalabrechnung“soll an Behör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s InnenundFinanzministeriums abgegebenwer<strong>de</strong>n. Schon die Vorbereitungendazu haben in <strong>de</strong>n Beihilfestellen <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr Zustän<strong>de</strong> angerichtet,die sowohl für die dort tätigen Mitarbeiterals auch für die Beihilfeberechtigteneine Zumutung sind.beim JaboG 33 war einerseits zurückgetretenund hatte eine außeror<strong>de</strong>ntlicheNeuwahl „mit Soldaten“ eingeleitet,aber auch fristwahrend Rechtsmitteleingelegt.Inzwischen haben die Soldaten<strong><strong>de</strong>r</strong> Flugbetriebsstaffel und <strong><strong>de</strong>r</strong> NavigationsunterstützungszentraleihreWahl getroffen. Als ihre Vertreter imPersonalrat bestellten sie StFw RalfTiedge und HptFw Sebastian Brosaus <strong><strong>de</strong>r</strong> Zentrale, ihnen stehen vierEbenso soll mit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstreiseverwaltung,„Travel Management“genannt, verfahren wer<strong>de</strong>n.Das kann man auch daran erkennen,dass Trennungsgeld-Berechtigtezum Teil monatelang auf ihrGeld warten müssen. Seit En<strong>de</strong><strong>Mär</strong>z gibt es eine weitere Vereinbarung<strong>de</strong>s BMVg, die auch diegesamte IT in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>sInnenministeriums verschiebensoll.Dass dabei irgen<strong>de</strong>twas besserwird für die Menschen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr,glaubt <strong>von</strong> diesen Menschenkaum noch jemand. Lei<strong><strong>de</strong>r</strong>stößt substanzielle Kritik bisher auftaube Ohren.Daher läuft <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit als Protestgegen das Desaster bei <strong>de</strong>n Beihilfebearbeitungszeiteneine Postkarten-Aktion<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s. Wir setzendarauf, dass die Menschen in<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr ein klares Signalan die Politik sen<strong>de</strong>n, sich zu besinnenund auf diesem Holzweg umzukehren.Auch die Beihilfeberechtigten,auch die Kolleginnen undKollegen in <strong>de</strong>n Beihilfestellen sindWähler.In allen diesen Fragen sind wirnur gemeinsam stark. Daher pflegenwir weiter über unsere dorttätigen Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> die intensiveZusammenarbeit mit <strong>de</strong>n gesetzlichenMitarbeitervertretungen.Gera<strong>de</strong> auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Ebene <strong>de</strong>s Ministeriumshaben etwa Hauptpersonalratund Gesamtvertrauenspersonenausschusseine hohe Verantwortung,die berechtigten personellen,sozialen und innerdienstlichenBelange ihrer Wähler wahrzunehmenund kraftvoll zu verteidigen.HerzlichstVorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> FachbereichBeteiligungsrechtePersonalratswahl in fliegen<strong>de</strong>n Geschwa<strong><strong>de</strong>r</strong>nstartetErsatzmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> zur Seite. HerzlichenGlückwunsch und viel Glückbei <strong>de</strong>n nun anstehen<strong>de</strong>n Pionierarbeiten.Damit beginnt dann auch dieförmliche Abwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> eingelegtenRechtsbeschwer<strong>de</strong>.<strong>Die</strong> Luftwaffe kündigte inzwischenan, dass sie die Organisationsbefehle<strong><strong>de</strong>r</strong> Flugbetriebsstaffeln undFlugplatzstaffeln bun<strong>de</strong>sweit in allenfliegen<strong>de</strong>n Geschwa<strong><strong>de</strong>r</strong>n anpasst.


Trennungsgeld bei täglicher RückkehrGera<strong>de</strong> bei Personalräten wird oftum Höhe und Berechnung <strong>von</strong>Trennungsgeld gestritten. Für sie,aber auch für an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Pendler geltenjetzt neue Regeln.Mit Erlass BMVg vom 20.Februar 2013 – IUD II 2 – Az 21-05-06 wur<strong>de</strong> das Rundschreiben <strong>de</strong>sBMI vom 25. Januar 2013 – D 6 –100/43 zur Höchstbetragsberechnungnach § 6 Abs. 4 TGV umgesetzt.Hierbei musste das BMVg seineursprüngliche Auffassung zugleichrevidieren. Mit <strong>de</strong>m Urteil <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgerichtsvom 14. Juni2012 – Az 5 A 1.12 – wur<strong>de</strong> entschie<strong>de</strong>n,dass in <strong>de</strong>n Fällen, in <strong>de</strong>nendie tägliche Rückkehr gem. § 3 Abs.1 S. 2 TGV zumutbar ist, eine Vergleichsberechnungnach § 6 Abs. 4TGV unterbleibt.<strong>Die</strong> Regelvermutung <strong><strong>de</strong>r</strong> Zumutbarkeitgeht <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Benutzungregelmäßig verkehren<strong><strong>de</strong>r</strong> Beför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsmittel(ÖPNV) aus. <strong>Die</strong>s setztvoraus, dass die <strong>Die</strong>nststelle mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Nutzung ÖPNV rechtzeitig zum<strong>Die</strong>nstbeginn erreicht wer<strong>de</strong>n kannund die Wohnung nach täglichem<strong>Die</strong>nsten<strong>de</strong> am selben Tag auch wie<strong><strong>de</strong>r</strong>erreicht wer<strong>de</strong>n kann.<strong>Die</strong> zeitlichen Grenzen wer<strong>de</strong>n hierbeientwe<strong><strong>de</strong>r</strong> durch die Abwesenheit<strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Wohnung (nicht mehr als 12Stun<strong>de</strong>n) o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Zeitaufwand fürdas Zurücklegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Strecke vomVerlassen <strong><strong>de</strong>r</strong> Wohnung bis zumErreichen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nststätte undzurück (nicht mehr als 3 Stun<strong>de</strong>n)festgelegt. Wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Zeitansätzenicht erreicht, ist die tägliche Rückkehrin die Wohnung zumutbar un<strong>de</strong>ine Vergleichsberechnung nach § 6Abs. 4 TGV unterbleibt.Das BMVg stellt mit <strong>de</strong>m Erlassvom 20. Februar 2013 klar, dass <strong>von</strong>dieser Regelvermutung abgewichenwer<strong>de</strong>n kann, wenn das Angebot<strong><strong>de</strong>r</strong> öffentlichen Verkehrsmittelnach <strong>de</strong>n maßgeblichen Umstän<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Einzelfalles „völlig unzulänglich“ist. Stehen öffentliche Verkehrsmittelfür das Erreichen <strong>von</strong>Wohnung o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nststätte entwe<strong><strong>de</strong>r</strong>überhaupt nicht zur Verfügungo<strong><strong>de</strong>r</strong> die bestehen<strong>de</strong>n Verbindungenermöglichen das Erreichen dieserZiele (Wohnung/<strong>Die</strong>nststätte)zu <strong>de</strong>n erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Zeiten objektivnicht und <strong><strong>de</strong>r</strong> mit ihrer Benutzung,einschließlich eventueller,vom <strong>Die</strong>nstherrn organisierter Mitnahmemöglichkeiten(z. B.: „Sammeltaxis“),verbun<strong>de</strong>ne Zeitaufwandsteht in keinem angemessenenVerhältnis zu <strong><strong>de</strong>r</strong> zurückgelegtenStrecke wird für die Prüfung <strong><strong>de</strong>r</strong>anzusetzen<strong>de</strong>n Abwesenheits- undFahrzeiten das private Kfz berücksichtigt.Wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mentsprechenddie angeführten bei<strong>de</strong>n Zeitansätzeauch bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Benutzung <strong>de</strong>s privatenKraftfahrzeuges nicht überschritten,entfällt auch in diesen Fällendie Höchstbetragsberechnung nach§ 6 Abs. 4 TGV.<strong>Die</strong> tatsächliche Entscheidungob die Anspruchsberechtigten täglichbzw. überwiegend an <strong>de</strong>nWohnort zurückkehren o<strong><strong>de</strong>r</strong> amneuen <strong>Die</strong>nstort verbleiben wollen,obliegt <strong>de</strong>n Berechtigten selbst.Sofern die Berechtigten allerdingsam <strong>Die</strong>nstort verbleiben, obwohlihnen die tägliche Rückkehr zumWohnort zuzumuten ist, wird dasTrennungsgeld auf <strong>de</strong>n (fiktiv)zustehen<strong>de</strong>n Betrag nach § 6 TGVbegrenzt.Nicht immer sind Betroffeneund Verwaltung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewertungeinig. Dann gilt: Antrag auf vollesTG stellen, Kfz-Nutzung nach <strong>de</strong>ngenannten Grundsätzen begrün<strong>de</strong>n,Bescheid abwarten, und dann prüfen.„Wahlverhin<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsvorstand“ inBayern ent<strong>de</strong>cktMünchen/Erding. Ein Wahlverfahren<strong><strong>de</strong>r</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Art gönnen sichin diesen Wochen Führung undWahlvorstand in <strong>de</strong>m neu aufgestellten„Waffensystemunterstützungszentrum<strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe 1“ in Erding.Seit 1. Januar wer<strong>de</strong>n die bisherigenStäbe <strong><strong>de</strong>r</strong> „Luftwaffeninstandhaltungsregimenter“1 und 2 umgebautin die neuen „Waffensystemunterstützungszentren“1 und 2, wobei diebisher im alten Waffensystemunterstützungszentrum(in Landsberg)geführten Industriekooperationen<strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe auf bei<strong>de</strong> neuen<strong>Die</strong>nststellen aufgeteilt wur<strong>de</strong>n.Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitung <strong><strong>de</strong>r</strong>Wahl <strong>de</strong>s Bezirkspersonalrats Luftwaffeentschied <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezirkswahlvorstand,dass die Soldaten dieser als„Systemunterstützungszentrum“,Personalvertretungen/Vertrauenspersonen <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 61„Typenbegleitmannschaft“ usw.bezeichneten Elemente zu <strong>de</strong>n neuenPersonalvertretungen genausowahlberechtigt sind, wie sie es in <strong><strong>de</strong>r</strong>alten Struktur waren. Das passte <strong>de</strong>mvom alten Personalrat beimLwInsthRgt 1 bestellten Wahlvorstandnicht. Er schrieb für das WaSysUstgZ1 für <strong>de</strong>n 9./ 10. April – zeitgleichmit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahl <strong>de</strong>s Bezirkspersonalrats- eine örtliche Personalratswahlaus ohne die unliebsamen Soldaten,die zu EADS in Manchingabgestellt sind. Dafür wur<strong>de</strong> ihmtätige Schützenhilfe <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung<strong>de</strong>s WaSys-KdoLw zuteil.<strong>Die</strong>s sahen die Soldaten in Manchingan<strong><strong>de</strong>r</strong>s. Etliche legten Einspruchgegen das Wählerverzeichnisein. Als <strong>de</strong>m nicht entsprochen wur<strong>de</strong>,leiteten sie ein Beschlussverfahrenbei <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachkammer <strong>de</strong>s Verwaltungsgerichts(VG) München ein,wobei sie auch eine einstweilige Verfügungbegehrten, zur Wahl zugelassenzu wer<strong>de</strong>n.Bis dahin ist alles noch wieimmer, aber ab hier wird es erstaunlich.Bekanntlich sind einstweiligeVerfügungen im Wahlverfahrenäußerst selten, weil die Verwaltungsgerichtebis zur Grenze <strong><strong>de</strong>r</strong> Willkürdie Wahlvorstän<strong>de</strong> machen lassen.<strong>Die</strong>se Grenze sah das VG Münchenfreilich hier als überschritten an.Am Freitag, bevor am folgen<strong>de</strong>n<strong>Die</strong>nstag die Wahl erfolgensollte, stellte das VG München <strong>de</strong>nWahlvorstand vor die Wahl: Entwe<strong><strong>de</strong>r</strong>er selbst stoppt die offensichtlichillegale Wahl, o<strong><strong>de</strong>r</strong> das Gerichttut es.Der Wahlvorstand zog es vor,beizudrehen, und sagte die Wahl <strong>de</strong>sörtlichen Personalrats ab.Aber die Geschichte ist nochnicht zu En<strong>de</strong>. Inzwischen hat dieFührung in Erding es tatsächlichgeschafft, mit vier Monaten Verzugeine Personalversammlung nach §21 BPersVG einzuberufen. Es gehtalso nun in die nächste(n) Run<strong>de</strong>(n).Dumm aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Wäsche guckendabei Arbeitnehmer und Beamte,bei <strong>de</strong>nen personell etwas anliegt.<strong>Die</strong> sie betreffen<strong>de</strong>n Personalmaßnahmenkönnen infolge <strong><strong>de</strong>r</strong> bemerkenswertenBemühungen, keinengesetzmäßigen Personalrat zustan<strong>de</strong>kommen zu lassen, inzwischenbeteiligungsfrei verfügt wer<strong>de</strong>n.(Verfahren VG München – M 14PE 13.1385)Termine 2013 für unsereGrundschulungen:27. KW 1.7. – 5.7.13 Moritzburg29. KW 15.7. – 19.7.13 Freising36. KW 2.9. – 6.9.13 Tossens36. KW 2.9. – 6.9.13 Königswinter38. KW 16.9. – 20.9.13 Limburg39. KW 23.9. – 27.9.13 Freising41. KW 7.10. – 11.10.13 Moritzburg43. KW 21.10. - 25.10.13 Tossens46. KW 11.11. – 15.11.13 Limburg48. KW 25.11. – 29.11.13 Freising48. KW 25.11. – 29.11.13 Travemün<strong>de</strong>49. KW 2.12. – 6.12.13 MoritzburgTermine 2013 für unsereSpezialschulungen:29. KW 15.7. – 18.7.13Burnout im <strong>Die</strong>nstalltag(Königswinter)35. KW 26.8.– 30.8.2013Mitsprache in personellenund sozialen Angelegenheiten(Königswinter)36. KW 2.9. – 4.9.2013Suchtprobleme in <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nststelle(Königswinter)42. KW 14.10. – 18.10.13Geschäftsführung im Personalrat(Königswinter)43. KW 21.10. – 23.10.13Akt. Entwicklung in Gesetzgebungund Rechtsprechungzum Arbeitsrecht(Königswinter)46. KW 11.11. – 15.11.13Soldatenbeteiligungsrecht/Soldatendienstrecht(Königswinter)46. KW 2.12. – 6.12.13Arbeitssicherheit(Königswinter)Fachtagungen 2013:41. KW 7.10. – 9.10.2013Tagung für Fachberater <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nststellenleitung in Fragen<strong>de</strong>s BPersVG/ SBG(Königswinter)Programm 2014 in PlanungNähere Informationen zu <strong>de</strong>nSchulungen erhalten Sie direktüber unsere Geschäftsstelle inBonn:Manfred-Grodzki-Institut e.V.,Südstraße 123,53175 Bonn,Telefon: (0228) 38 23 103/ - 195,Fax. (0228) 38 23 – 250,E-Mail: mgi@dbwv.<strong>de</strong>


62 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Soldaten im Auslanddürfen (vorerst) mitwählenBonn/Köln. Seit einiger Zeitbemüht sich das Verteidigungsministeriumrecht intensiv, <strong>de</strong>nRechtsbegriff <strong><strong>de</strong>r</strong> „<strong>Die</strong>nststelle“nach § 6 Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetz,etwas an<strong><strong>de</strong>r</strong>s alsüblich, so verstehen, dass dabei imBereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten, <strong>de</strong>neneigentlich unbestreitbar eine Personalvertretungzusteht, möglichstviele Wahlbereiche nach § 50 Soldatenbeteiligungsgesetz(SBG)heraus kommen. Damit sollen dieseSoldaten aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalvertretungabgedrängt wer<strong>de</strong>n, unddabei auch vor allem <strong>de</strong>n Zugangzu ihren Stufenvertretungen verlieren.Dazu wird dann § 50 SBG soausgelegt, dass dann, wenn in einer<strong>Die</strong>nststelle, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> örtlich keinPersonalrat zustan<strong>de</strong> kommt, fürdie Soldaten örtlich eine Vertrauenspersongewählt wird, dies auchdas Wahlrecht zum Bezirkspersonalratblockieren soll, obwohl eineentsprechen<strong>de</strong> Verknüpfung fürziviles Personal unbestritten nichtbesteht. Das sieht dann freilich dieMehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> juristischen Kommentarean<strong><strong>de</strong>r</strong>s, aber auf <strong><strong>de</strong>r</strong>Hardthöhe stört das keinen großenGeist.Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s intensiv ist dies inAuslandsdienststellen zu beobachten,wo gern schon mal „entsandtesPersonal“ und „Ortskräfte“so lange hin und her geschobenwird, bis das Ergebnis „angenehm“ist. Das hatte <strong>de</strong>n Bezirkswahlvorstandbeim KommandoSKB nicht da<strong>von</strong> abgehalten, dieSoldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> betroffenen <strong>Die</strong>nststellenzur Teilnahme an <strong><strong>de</strong>r</strong> BPR-Wahl zuzulassen.Darauf strengte das KommandoSKB auf Weisung <strong>de</strong>s Ministeriumsein Verfahren auf Erlasseiner einstweiligen Verfügunggegen <strong>de</strong>n Bezirkswahlvorstandan. Anfang Mai lehnte die Fachkammer<strong>de</strong>s VG Köln <strong>de</strong>n Eilantragab.Zum einen verweist <strong><strong>de</strong>r</strong>Beschluss darauf, dass schwierigeRechtsfragen in aller Regel imnachträglichen Hauptsacheverfahren<strong><strong>de</strong>r</strong> Wahlanfechtung behan<strong>de</strong>ltwer<strong>de</strong>n. Aber es gab auch eine vorläufigeEinschätzung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sache:Von einem Ausschluss <strong>de</strong>s Wahlrechtszur Stufenvertretung steheim Gesetz nichts drin.(VG Köln, Beschluss vom 3.Mai 2013 – 33 L 281/13.PVB)Personalvertretungen/VertrauenspersonenKeine Antragsbefugnis <strong>de</strong>s Personalrats beiüberwiegend o<strong><strong>de</strong>r</strong> rein persönlichen Ansprüchen<strong>de</strong>s MitgliedsLeipzig. Das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht(BVerwG) stellte im Januarerneut fest, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalrat nichtbefugt ist, die individuellen Rechteseiner Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> geltend zu machenund gerichtlich durchzusetzen. DemVerfahren vorausgegangen war <strong><strong>de</strong>r</strong>Antrag eines Personalrats, mit welchemdieser die Gewährung einerLeistungsprämie während <strong><strong>de</strong>r</strong> Freistellungsphasefür eines seiner Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>erreichen wollte.Das BVerwG verneinte dieAntragsbefugnis <strong>de</strong>s Personalrats, dadieser <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> etwaigen Einbeziehungseiner Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> in die Leistungsbezahlungnicht in eigenenRechten betroffen sei. Zwar entspringedas Benachteiligungsverbot, aufDüsseldorf. Wie die Verwaltungsgerichtebereits seit Jahren für dieErstattung <strong><strong>de</strong>r</strong> Anwaltskosten nach§ 44 BPersVG es vertreten, hat nunauch das Lan<strong>de</strong>sarbeitsgericht(LAG) Düsseldorf festgestellt, dass<strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebsrat für je<strong>de</strong> neue Instanzim Rechtsstreit einen erneutenBeschluss fassen muss.Ohne einen entsprechen<strong>de</strong>nBeschluss erfolgt keine Kostenübernahmedurch <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nstherrn.Es sei <strong>de</strong>nn, <strong><strong>de</strong>r</strong> Rechtsstreit ist <strong>von</strong>beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Be<strong>de</strong>utung, so dass <strong><strong>de</strong>r</strong>„Stab/Stabskompanie reloa<strong>de</strong>d“?Straßburg/ Köln. Eine unverhoffteAuferstehung erlebt eine längst vergessengeglaubte Verfahrensserie aus<strong>de</strong>n Jahren 1988/ 1991. Damals strittendas Verteidigungsministeriumund <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV, u.a. am Beispiel <strong>von</strong>Territorial- und Wehrbereichskommandos,darüber, ob <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalrateines Stabes jeweils auch für <strong>de</strong>ssenStabs- und Unterstützungseinheitenzuständig ist. Der Sache nach ging esjeweils darum, das Wahlrecht für Soldatenauf die Offiziere im Stab zubeschränken und die Unteroffiziereund Mannschaften aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalvertretungabzudrängen.Das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht(BVerwG) und die Oberverwaltungsgerichte(OVG) regelten das damalsso, dass solche Unterstützungselementeeinschließlich <strong><strong>de</strong>r</strong> dort verwen<strong>de</strong>tenSoldaten mit zum Personalrat<strong>de</strong>s Stabes wählen, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong>Stab unter § 49 SBG (damals noch: §35a SG Fassung 1975) fällt.Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> SBG-Novelle 1997entschied <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>stag, dass auchdie Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Korps-Stäbe regelmäßigPersonalvertretungen wählen.Das BVerwG befand dazu 2004, dassdie Korps-Stäbe zwar beweglich seien,aber nach <strong>de</strong>m Gesetz <strong>de</strong>nnochPersonalräte wählen, weil es dortkaum Wehrpflichtige und dahereinen „homogenen Personalkörper“aus Berufs- und Zeitsoldaten gebe.So war dann auch 2008 beim StabEurokorps in Straßburg ein Personalratgewählt wor<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>m auch dieSoldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> dortigen Unterstützungselementeteilnahmen.Das ging <strong><strong>de</strong>r</strong> Führung nun gegen <strong>de</strong>nBeschluss <strong>de</strong>s Betriebsrats <strong>von</strong>vornherein mehrere Instanzenumfasst. Auch in <strong>de</strong>m Fall, dassvom Gegner gegen eine für <strong>de</strong>nBetriebsrat günstige EntscheidungRechtsmittel eingelegt wird, greift<strong><strong>de</strong>r</strong> für die erste Instanz gefassteBeschluss <strong>de</strong>s Betriebsrats und einneuer Beschluss ist nicht erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich.Da<strong>von</strong> unberührt bleibt dienahezu übereinstimmen<strong>de</strong> Rechtsprechung<strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsgerichte.Auch nach Ansicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwal-welches sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalrat bezog,<strong>de</strong>m Personalvertretungsrecht, dochsei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahlungsanspruch seinemWesen nach eine individualrechtlicheRechtsposition, auf welche dieRegelung <strong>de</strong>s § 46 Abs. 2 Satz1BPersVG lediglich aus personalvertretungsrechtlichemAnlass einwirke.<strong>Die</strong> Vorschrift <strong>de</strong>s § 46 Abs. 2 Satz1 BPersVG beziehe sich auf das individuelleBeschäftigungsverhältnis<strong>de</strong>s Personalratsmitglieds.Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Antragsbefugnis<strong>de</strong>s Personalrats beschäftigtesich das BVerwG mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage <strong><strong>de</strong>r</strong>zulässigen Verfahrensart. <strong>Die</strong> Zulässigkeitsei bei entsprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Rüge inerster Instanz zu prüfen. Insofern seiendie §§ 17 bis 17b Gerichtsverfassungsgesetzentsprechend anzuwen<strong>de</strong>n.Bei Unzulässigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> gewähltenVerfahrensart müsse das angerufeneGericht im Wege einer Vorabentscheidungin das zulässige Verfahren verweisen.Soweit eine entsprechen<strong>de</strong>Verweisung nicht stattfin<strong>de</strong> und statt<strong>de</strong>ssenein verfahrensbeen<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong>Beschluss aufgrund eines unzulässigenAntrags ergehe, sind die höherenInstanzen nicht gehin<strong><strong>de</strong>r</strong>t, die Frage<strong><strong>de</strong>r</strong> zulässigen Verfahrensart in diePrüfung einzubeziehen. Insoweit tretedie grundsätzliche Prüfsperre <strong><strong>de</strong>r</strong>höheren Instanzen dann nicht ein.Damit wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Prüfumfang <strong><strong>de</strong>r</strong> höherenInstanzen erweitert.(BVerwG vom 30. Januar 2013 –6 P 5.12)Strich. <strong>Die</strong> 2012 durchgeführte Wahlwur<strong>de</strong> angefochten. <strong>Die</strong>sem Antraggab das Verwaltungsgericht Köln in1. Instanz statt. Den Grundsatz <strong>de</strong>sBVerwG, dass es auf dieser Ebeneegal sei, ob die <strong>Die</strong>nststelle „beweglich“ist, mochte die Fachkammer nurauf die STAN <strong>de</strong>s Stabes selbstanwen<strong>de</strong>n, nicht auch auf die zugeordnetenUnterstützungselementewie die „UnterstützungsgruppeDDO“.In <strong><strong>de</strong>r</strong> mündlichen Entscheidungsbegründungerklärte dasGericht, man gehe da<strong>von</strong> aus, dassdieses Verfahren durch die Instanzengehe. Der Personalrat hat inzwischenBeschwer<strong>de</strong> beim OVG Münster eingelegt.(VG Köln, Beschluss vom 22.<strong>Mär</strong>z 2013 - 33 K 3316/12.PVB)Beschlussverfahren: Neue Instanz erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t neuen Beschlusstungsrichter (vgl. VGH Mannheimvom 3. Mai 1994 – PB 15 S2603/93) ist für je<strong>de</strong> Instanz einneuer Beschluss zu fassen, das giltauch für Verfahren im einstweiligenRechtsschutz.<strong>Die</strong> Entscheidung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitsgerichtsbleibt für die arbeitsgerichtlichenPraxis abzuwarten.Dort ist das Verfahren noch anhängig.(LAG Düsseldorf, Beschlussvom 16. Januar 2013 – 7 TaBV31/12)


Kündigung wegen Betriebsratstätigkeit regelmäßig unzulässigBerlin. Das Lan<strong>de</strong>sarbeitsgerichtBerlin-Bran<strong>de</strong>nburg stellte im Rahmeneines Beschlusses fest, dass eineAmtspflichtverletzung einesBetriebsratsmitglieds, welche nichtvorrangig eine Verletzung <strong><strong>de</strong>r</strong>arbeitsvertraglichen Pflicht ist, eineaußeror<strong>de</strong>ntliche Kündigung auswichtigem Grund nicht rechtfertigt.Dem Urteil vorausgegangen wardie Klage <strong>de</strong>s Arbeitgebers gerichtetauf Ersetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Zustimmung <strong>de</strong>sBetriebsrats zur außeror<strong>de</strong>ntlichenKündigung eines Mitglieds.Das Betriebsratsmitglied verschafftesich wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt Einblick indie Personalstammdaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiterüber <strong>de</strong>n Zugang <strong>de</strong>s Betriebsrats.Allein aus seinem Arbeitsverhältnishatte er keinen Zugriff aufMitbestimmung beim Gesundheitsschutz und Arbeitsschutzdiese Daten. Voraussetzung für diegerichtliche Zustimmung zur außeror<strong>de</strong>ntlichenKündigung sei, dassdiese unter Berücksichtigung allerUmstän<strong>de</strong> gerechtfertigt sei. Dabeisei insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e zu berücksichtigen,dass allein die Verletzung arbeitsvertraglicherPflichten eine außeror<strong>de</strong>ntlicheKündigung rechtfertigenkönne, die Verletzung betriebsverfassungsrechtlicherVerpflichtungenlediglich ein Ausschlussverfahrenaus <strong>de</strong>m Betriebsrat nach sich ziehenkönne.Bezüglich <strong><strong>de</strong>r</strong> Prüfung eineswichtigen Grun<strong>de</strong>s zur Rechtfertigung<strong><strong>de</strong>r</strong> Kündigung müsse einbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>s strenger Maßstab angesetztwer<strong>de</strong>n, da das Betriebsratsmitglied,welches im Rahmen seinerLeipzig. Im vergangenen Februarsetzte sich das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht(BVerwG) mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Beteiligungbeim Arbeits- und Gesundheitsschutzauseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>. Konsequentwie<strong><strong>de</strong>r</strong>holte das BVerwG diebisherige Rechtsprechung, dass §75 Abs. 3 Nr. 11 BPersVG einenkonkreten Zusammenhang <strong><strong>de</strong>r</strong> zuverhüten<strong>de</strong>n Gesundheitsgefahrenmit <strong>de</strong>m Arbeitsplatz erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t.Danach sind Gegenstand <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitbestimmungnach § 75 Abs. 3 Nr.11 BPersVG Maßnahmen zur Verhütung<strong>von</strong> arbeitsbedingtenGesundheitsgefahren. Entschei<strong>de</strong>ndsei mithin ein Bezug zur ausgeübtenTätigkeit. Es sei jedoch einweites Verständnis <strong><strong>de</strong>r</strong> arbeitsbedingtenGesundheitsgefahr zu Grun<strong>de</strong>zu legen zu Gunsten einer effizientenDurchsetzung vorbeugen<strong>de</strong>nGesundheitsschutzes.<strong>Die</strong>ses weite Verständnis ermöglichtnun die erweitern<strong>de</strong> Auslegung<strong><strong>de</strong>r</strong> bisherigen Rechtsprechung, wiesie <strong>de</strong>m Februarurteil zu entnehmenist. Danach stehe es <strong><strong>de</strong>r</strong> Anerkennungarbeitsbedingter Gesundheitsgefahrennicht entgegen, dass diese Gefahrenauch durch Ereignisse aus <strong><strong>de</strong>r</strong>Umwelt o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch die persönlicheKonstitution o<strong><strong>de</strong>r</strong> Situation <strong><strong>de</strong>r</strong>Beschäftigten auch beeinflusst wer-AG Beschäftigte richtet sich ausBonn. Seit einigen Jahren nehmendie Arbeitnehmer und Beamten imDBwV die Erarbeitung ihrer Anliegenfür <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorstand in dieeigene Hand. Als Plattform dafür diedie „Arbeitsgruppe Beschäftigte“.<strong>Die</strong> Arbeitsgruppe plante En<strong>de</strong>Februar ihre Arbeit innerhalb <strong>de</strong>sVerban<strong>de</strong>s und in <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nststellenfür das laufen<strong>de</strong> Jahr aus.Erheblichen Raum nahm natürlichdie Vorbereitung <strong><strong>de</strong>r</strong> außeror<strong>de</strong>ntlichenPersonalratswahlen 2013in <strong>de</strong>n Wahlgängen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmerund Beamten ein. <strong>Die</strong>s betrifftsowohl die militärischen Kommandosals auch die neuen Bun<strong>de</strong>sämter.Hier ist aber auch die Betreuung <strong><strong>de</strong>r</strong>Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> vor Ort zu begleiten, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>eauch die Gründung <strong>von</strong>Kameradschaften in neuen <strong>Die</strong>nstbereichen.Arbeitnehmer und Beamte <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 63Amtstätigkeit Arbeitspflichten verletze,ungleich stärker Konfliktsituationenausgesetzt sei, als seine Kollegen,welche keiner Betriebsratstätigkeitnachgehen.Sofern eine Verhaltenspflichtverletzungzugleich ein Amtspflichtverstoßsei, könne es <strong>de</strong>m Arbeitgeberbei Anwendung eines beson<strong><strong>de</strong>r</strong>sstrengen Maßstabs zugemutet wer<strong>de</strong>n,das Arbeitsverhältnis fortzusetzen.Entschei<strong>de</strong>nd sei in <strong><strong>de</strong>r</strong> Folgedie Bewertung, ob ein Amtspflichtverstoßvorliege o<strong><strong>de</strong>r</strong> aber ein stärkererBezug zur arbeitsvertraglichgeschul<strong>de</strong>ten Tätigkeit bestehe.<strong>Die</strong>sbezüglich sei eine entsprechen<strong>de</strong>Abwägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflichtverletzungenvorzunehmen. Aufgrund gleichlauten<strong><strong>de</strong>r</strong>Regelung in § 47 Absatz 1Bun<strong>de</strong>swehrgemeinsames Denken in <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis - die AG Beschäftigte:v.l.n.r. Christoph Schymura, Christiane Stein, OStFw a.D. AndreasHubert, Wolfgang Wünnenberg, DBwV-Referentin Maria Gülich, AG-Geschäftsführer Klaus Scharf, Willi Meis und OStFw Jürgen Görlich.Mit Blick auf die anstehen<strong>de</strong>Hauptversammlung beriet die AGaber auch über arbeits- und dienstrechtlicheAnliegen, die in die politischeArbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s eingehensollen. Wichtige Punkte sinddabei die Straffung <strong><strong>de</strong>r</strong> Laufbahnausbildung,eine attraktive Gestaltungvor allem <strong><strong>de</strong>r</strong> technischenLaufbahnen, und die Ersetzung <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetzist da<strong>von</strong> auszugehen, dass dieseRechtsprechung zum Betriebsverfassungsgesetzauf die Tätigkeit imPersonalrat zu übertragen ist. Darausfolgt, dass auch für Personalratsmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>im Fall einer außeror<strong>de</strong>ntlichenKündigung aufgrund einerPflichtverletzung im Rahmen seinerPersonalrats-Tätigkeit ein strengerMaßstab anzulegen ist bezüglich <strong><strong>de</strong>r</strong>Frage, ob ein wichtiger Grund füreine außeror<strong>de</strong>ntliche Kündigungvorliegt.Gegen die Entscheidung ist nochRechtsbeschwer<strong>de</strong> beim Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht(BAG) anhängig.(LArbG Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg,Urteil vom 12.11.2012 – 12 TaBV1318/12)<strong>de</strong>n könne. Der Personalrat könneauch in diesen Fällen aufgrund seinerNähe zu <strong>de</strong>n Beschäftigten und <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Die</strong>nststelle sachgerechten Einflussauf entsprechen<strong>de</strong> Maßnahmen nehmenund auch überhaupt <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nstbezugherstellen. Darüber hinausmacht das BVerwG <strong>de</strong>utlich, dasszum Eingreifen <strong>de</strong>s Mitbestimmungstatbestan<strong>de</strong>sdie zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>sonstige Gesundheitsschädigungnicht einem <strong>Die</strong>nst- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsunfallgleichzusetzen sein müsse. DerWortlaut <strong>de</strong>s § 75 Abs. 3 Nr. 11BPersVG zwinge lediglich dazu, <strong>de</strong>nBezug zur Tätigkeit <strong>de</strong>s Beschäftigtenauch für die sonstigen Gesundheitsschädigungenzu for<strong><strong>de</strong>r</strong>n.Damit wird im Ergebnis an <strong><strong>de</strong>r</strong> bisherigenRechtsprechung festgehalten,was auch das BVerwG selbstdarstellt.Eine erneute Klarstellungerfolgt lediglich im Rahmen einerdie Rechtsbeschwer<strong>de</strong> aufgrundfehlen<strong>de</strong>n Klärungsbedarfs zurückweisen<strong>de</strong>nDarstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> bisherigenRechtsprechung. In diese Darstellungfin<strong>de</strong>n zwar neue DimensionenEinzug, jedoch keinewesentliche Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> bisherigenRechtsprechung.(BVerwG vom 14. Februar2013 – 6 PB 1.13)fehleranfälligen Beurteilungssystemsdurch eine Bewertung <strong>von</strong>Leistungen, Ausbildungen undErfahrung in einem Punktesystem.Als verantwortliches Bun<strong>de</strong>svorstandsmitgliedfür die AGberichtete <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> FachbereichBeteiligungsrechte, OStFwa.D. Andreas Hubert, gemeinsammit <strong>de</strong>m Geschäftsführen<strong>de</strong>n Mitglied,Klaus H. Scharf, über <strong>de</strong>nStand <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitung <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptversammlungund die in diesemRahmen diskutierten Satzungsän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsvorschläge.Weiter beriet die AG über Möglichkeiteneiner intensiveren Einbindung<strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigten in die Arbeit<strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>svorstän<strong>de</strong> und spezifischeFortbildungsangebote.<strong>Die</strong> Arbeitsgruppe setzt ihreBeratungen am 12./ 13. Juni fort.


64 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Klaus-HermannScharfBonn. Nach<strong>de</strong>mnunmehr<strong><strong>de</strong>r</strong> VerwaltunghinreichendklareErkenntnisse über die neuen Organisationsstrukturenhat, will mansich nun <strong><strong>de</strong>r</strong> bereits seit langemvom DBwV gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Personalregenerationwidmen. Um dieüberalterten Strukturen <strong>de</strong>s Zivilpersonalsaufbrechen zu können,hat das BMVg mit Schreiben vom29.4.2013 (BMVg - P II 3 (21) –Az 15-16-00) die bisher gelten<strong>de</strong>nRegelungen zum Einstellungsstoppüberarbeitet. <strong>Die</strong> wichtigstenRegelungen im Überblick:• Beamtinnen und Beamtesowie Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer können sowohlArbeitnehmer und BeamteEinstellungsstopp gelockert!befristet als auch unbefristeteingestellt wer<strong>de</strong>n.• Bereits befristet beschäftigteArbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerkönnen entfristet wer<strong>de</strong>n.• <strong>Die</strong> o.g. Punkte gelten nicht fürArbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<strong>de</strong>s nichttechnischen<strong>Die</strong>nstes. Hier ist eine geson<strong><strong>de</strong>r</strong>teGenehmigung im Einzelfalldurch das BAPersBw erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich.• <strong>Die</strong> Regelungen zur Nachbesetzungssperrewer<strong>de</strong>n aufgehoben.• Möchten Teilzeitbeschäftigteihre persönliche Arbeitszeiterhöhen, sind sie bevorzugt bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Vergabe freier Stellen zuberücksichtigen.• Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> sind vorrangigvor <strong><strong>de</strong>r</strong> Einstellung eines externenBewerbers zu übernehmen.Selbstverständlich gelten alle Regelungenunter <strong>de</strong>m Vorbehalt, dassein konkreter, freier, besetzbarerund struktursicherer Arbeitsplatzzur Verfügung steht.Klaus-H. Scharf, Verbandsbeauftragterfür die Angelegenheiten<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmer und Beamten,begrüßt die Lockerung <strong>de</strong>s Einstellungsstopps:„<strong>Die</strong>s ist ein erster,längst überfälliger Schritt in dierichtige Richtung!“ Jedoch müssenoch viel mehr passieren. Eine Verjüngung<strong>de</strong>s Personalkörpersbekomme man nicht allein durcheine Lockerung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Wegfall <strong>de</strong>sEinstellungsstopps hin. Hier müsse<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitgeber und <strong>Die</strong>nstherrBun<strong>de</strong>swehr attraktive Angebotemachen, um Personal für sichgewinnen zu können. Das gelteinsbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e für <strong>de</strong>n technischen<strong>Die</strong>nst, <strong><strong>de</strong>r</strong> auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkteiner großen Konkurrenz ausgesetztist.Der Einstellungsstopp müssejedoch auch für <strong>de</strong>n nichttechnischen<strong>Die</strong>nst aufgehoben wer<strong>de</strong>n,for<strong><strong>de</strong>r</strong>t Scharf. <strong>Die</strong> überalterteAltersstruktur sehe dort nicht besseraus, im Gegenteil. Im Übrigenkommen Teilzeitkräfte, die ihreArbeitszeit wegen fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> freier<strong>Die</strong>nstposten nicht erhöhen können,gera<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m nichttechnischen<strong>Die</strong>nst. Da helfe <strong><strong>de</strong>r</strong> jetztherausgegebene Erlass überhauptnicht. <strong>Die</strong> Thematik Personalregenerationbei <strong>de</strong>n Zivilbeschäftigtenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr wer<strong>de</strong> dieArbeitsgruppe Beschäftigte ganzoben auf ihrer Agenda haben.Verdacht als wichtiger Grund für außeror<strong>de</strong>ntliche KündigungErfurt. Bereits <strong><strong>de</strong>r</strong> Verdacht einerschwerwiegen<strong>de</strong>n Pflichtverletzungkann <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Gesetz erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichenwichtigen Grund zur außeror<strong>de</strong>ntlichenKündigung bil<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>sbekräftigte nochmals das Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht(BAG).Erfolglos klagte daher ein Mitarbeitereiner bun<strong>de</strong>seigenen Einrichtunggegen seine Kündigung. <strong>Die</strong>serwur<strong>de</strong> im Rahmen eines staatsanwaltschaftlichenErmittlungsverfahrens<strong><strong>de</strong>r</strong> Erpressung und Bestechlichkeitverdächtigt. <strong>Die</strong>se Taten sollteer während seiner arbeitsvertraglichgeschul<strong>de</strong>ten Tätigkeit im Rahmeneines Auftrags-Vergabeverfahrensbegangen haben.Dem Arbeitgeber wur<strong>de</strong>n dieUmstän<strong>de</strong> bekannt, als unter Vorlageeines Durchsuchungsbeschlusses dieAnfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die Fürsorgepflicht <strong>de</strong>s <strong>Die</strong>nstherrn beiVersetzungen auch bei bestehen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstvereinbarungLeipzig. Der Behör<strong>de</strong> steht bei <strong><strong>de</strong>r</strong>Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Versetzung eines Beamtenein Ermessen zu. <strong>Die</strong>ses Ermessenmuss sich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausübung durch<strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nstherrn an <strong>de</strong>ssen Fürsorgepflichtleiten lassen. <strong>Die</strong> Fürsorgepflichtim Zusammenhang mit <strong>de</strong>mVersetzungsermessen besteht insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>eunter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt<strong>de</strong>s Wohls <strong>de</strong>s Beamten und seinerFamilie, sodass insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e substantiierteAnhaltspunkte für eineSchädigung <strong><strong>de</strong>r</strong> körperlichen o<strong><strong>de</strong>r</strong>Geschäftsräume durchsucht wur<strong>de</strong>n.Der Beschluss enthielt unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>emeine <strong>de</strong>taillierte Sachverhaltsschil<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,welche auch die Vorwürfegegen <strong>de</strong>n Kläger umfasste.Nach<strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitgeber <strong>de</strong>nKläger zur Stellungnahme Aufgefor<strong><strong>de</strong>r</strong>thatte, kündigte er <strong>de</strong>m Klägeraußeror<strong>de</strong>ntlich fristlos wegen <strong>de</strong>sVerdachts <strong><strong>de</strong>r</strong> Erpressung undBestechlichkeit.Das BAG bestätigte die Kündigung.Voraussetzung für eine wirksameaußeror<strong>de</strong>ntliche fristlose Verdachtskündigungseien Verdachtsgrün<strong>de</strong>gegrün<strong>de</strong>t auf objektive Tatsachen.Dabei müsse ein dringen<strong><strong>de</strong>r</strong>Tatverdacht vorliegen. Wobei im vorliegen<strong>de</strong>nFall die Bezugnahme auf<strong>de</strong>n Durchsuchungsbeschluss ausgereichthabe.seelischen Gesundheit <strong>de</strong>s Beamtenzu berücksichtigen sind.<strong>Die</strong>se Fürsorgepflicht <strong>de</strong>s<strong>Die</strong>nstherrn ist nicht schon dannerfüllt, wenn dieser mit <strong>de</strong>m Personalrateine <strong>Die</strong>nstvereinbarungschließt, in welcher abschließendKriterien festgelegt und entsprechendgewichtet wer<strong>de</strong>n. Eine solche<strong>Die</strong>nstvereinbarung zur Auswahl <strong><strong>de</strong>r</strong>zu versetzen<strong>de</strong>n Beamten auch imZusammenhang mit einer Reihungund einem Punktesystem kann <strong>de</strong>n<strong>Die</strong> Verdachtsmomente müssendarüber hinaus geeignet sein, das fürdie Fortsetzung <strong>de</strong>s Arbeitsverhältnisseserfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Vertrauen zu zerstören.Schließlich müsse <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitgeberalle zumutbaren Anstrengungenzur Aufklärung <strong>de</strong>s Sachverhaltsunternommen haben. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>emüsse er <strong>de</strong>m Arbeitnehmer Gelegenheitzur Stellungnahme gegebenhaben. <strong>Die</strong>se sei ihm in freier Form zuermöglichen. Der Umfang <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachforschungspflichthänge dabei vomEinzelfall ab, umfasse aber auch diesorgfältige Aufklärung <strong>de</strong>s Sachverhaltsbezüglich entlasten<strong><strong>de</strong>r</strong> Umstän<strong>de</strong>.<strong>Die</strong> Stellungnahme müsse <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitnehmer in einer angemessenenFrist abgeben, wobei die je nach Einzelfallnicht immer eine Woche<strong>Die</strong>nstherrn nicht da<strong>von</strong> entbin<strong>de</strong>n,sein Ermessen im Einzelfall anhand<strong>de</strong>s obenstehen<strong>de</strong>n Maßstabs auszuüben.<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstvereinbarungschränkt die kraft Gesetzes bestehen<strong>de</strong>Fürsorgepflicht <strong>de</strong>s <strong>Die</strong>nstherrnnicht ein. <strong>Die</strong> ermessensfehlerfreieEinzelfallentscheidung <strong>de</strong>s<strong>Die</strong>nstherrn im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Fürsorgepflichtist erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, da in eineretwaigen <strong>Die</strong>nstvereinbarung dievielseitigen und vielschichtigenSachverhalte <strong><strong>de</strong>r</strong> einzeln betroffenenumfassen müsse. Für die kündigungsrechtlicheBeurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong>Pflichtverletzung, auf die sich <strong><strong>de</strong>r</strong>Verdacht bezieht, sei die strafrechtlicheBewertung nicht maßgebend.Entschei<strong>de</strong>nd sei <strong><strong>de</strong>r</strong> Verstoß gegenvertragliche Haupt- und Nebenpflichtenund <strong><strong>de</strong>r</strong> damit verbun<strong>de</strong>neVertrauensbruch.Für <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n Fall bejahtedas BAG <strong>de</strong>n wichtigen Grund, dadie hier in Frage stehen<strong>de</strong> Tat dieAnnahme rechtfertige, <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiterwer<strong>de</strong> auch zukünftig nicht mehrnur die Interessen <strong>de</strong>s Arbeitgebersverfolgen bei seiner Arbeit. Damit seiein Vertrauensbruch hinsichtlichZuverlässigkeit und Redlichkeit verbun<strong>de</strong>n.(BAG Urteil vom 24. Mai 2012 –2 AZR 206/11)Beamten nicht hinreichend erfasstwer<strong>de</strong>n können.In <strong>de</strong>m dieser Entscheidung zuGrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n Verfahren ließdas Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgerichtoffen, inwieweit eine entsprechen<strong>de</strong><strong>Die</strong>nstvereinbarung zulässig undvom Gericht überprüfbar ist. Je<strong>de</strong>nfallswer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> einer entsprechen<strong>de</strong>nVereinbarung die Pflichten <strong>de</strong>s<strong>Die</strong>nstherrn nicht tangiert.(vgl. BVerwG Beschluss vom18. Februar 2013 – 2 B 51.12)


Arbeitnehmer und Beamte <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 65Kein Ausschluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Härtefallausgleichszahlung beiBewilligung einer befristeten Erwerbsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsrenteErfurt. Anfang <strong>de</strong>s Jahres musstesich das BAG erneut mit <strong>de</strong>n Regelungen<strong>de</strong>s TVUmBw befassen. DerEntscheidung vorausgegangen wardie Klage eines Beschäftigten, welcherdie Härtefallregelung mit seinemArbeitgeber vereinbart hatte.Parallel zur bewilligten Ausgleichszahlungbeantragte <strong><strong>de</strong>r</strong> Klägersodann eine Rente wegen vollerErwerbsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, welche ihmbefristet gewährt wur<strong>de</strong>. Wegeneines bereits vorangegangenenunbefristeten Rentenbescheids,stritten die Parteien in <strong><strong>de</strong>r</strong> Folge insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>eum das Bestehen <strong>de</strong>sArbeitsverhältnisses. Soweit dasArbeitsverhältnis jedoch bestehe,bestehe auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Anspruch auf dieZahlung <strong><strong>de</strong>r</strong> ungekürzten Ausgleichszahlungaufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Vereinbarungzwischen <strong>de</strong>n Parteienzur Anwendung <strong><strong>de</strong>r</strong> Härtefallregelung<strong>de</strong>s § 11 TVUmBw.Das Gericht entschied, dass dieBewilligung einer befristetenErwerbsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsrente nicht dieAusgleichszahlung nach § 11TVUmBw ausschließe. Vielmehrkönne <strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffene bei<strong>de</strong> Leistungenparallel beziehen. Eine Begünstigunggegenüber Betroffenen, welchekeine Härtefallregelung vereinbarthaben und <strong>de</strong>shalb ausschließlich dieErwerbsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsrente beziehen,fän<strong>de</strong> nicht statt, da die Ausgleichszahlungauf die befristet gewährteRente angerechnet wer<strong>de</strong> und so in<strong><strong>de</strong>r</strong> Regel zu einer vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Auszahlung<strong><strong>de</strong>r</strong> Rente führe. Entschei<strong>de</strong>ndsei jedoch, dass das Arbeitsverhältnisnach § 33 Abs. 2 Satz 5 und 6TVöD lediglich ruhe und nichtbereits aufgrund einer unbefristetenRente been<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n sei (vgl. § 33Keine Verpflichtung zum Dank in <strong><strong>de</strong>r</strong>ZeugnisschlussformelErfurt. In konsequenter Fortsetzung<strong><strong>de</strong>r</strong> Rechtsprechung hat das Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht(BAG) festgestellt,dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmer gegen<strong>de</strong>n Arbeitgeber unter keinemrechtlichen Gesichtspunkt einenAnspruch auf eine Dankesformelam Schluss seines Zeugnisses hat.Dem Verfahren lag die Klage aufHinzufügen <strong><strong>de</strong>r</strong> Formel „Wirbedanken uns für die langjährigeZusammenarbeit und wünschenihm für seine private und beruflicheZukunft alles Gute.“ zu Grun<strong>de</strong>.Zwar seien positive Schlusssätzegeeignet, die Bewerbungschancen<strong>de</strong>s Arbeitnehmers zu erhöhen, einAnspruch, sofern dieser nicht vertraglichvereinbart wur<strong>de</strong>, habe <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitnehmer aber nicht. <strong>Die</strong> gesetzlicheAufzählung zum Inhalt <strong>de</strong>sZeugnisses sei abschließend un<strong>de</strong>nthalte keine Bestimmung zurgefor<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Schlussformel. Durcheinen entsprechend auf die Gesamtnoteabgestimmten Schusssatz wür<strong>de</strong>es zu einer doppelten Beurteilungkommen, auf welche kein Anspruchbestehe.Abs. 2 Satz 1 TVöD). Der Anspruchauf die Ausgleichzahlung nach § 11TVUmBw en<strong>de</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Beendigung<strong>de</strong>s Arbeitsverhältnisses. Zuvor sei<strong><strong>de</strong>r</strong> Erwerb <strong><strong>de</strong>r</strong> befristeten Renteohne Einfluss auf die Gewährung <strong><strong>de</strong>r</strong>Ausgleichszahlung. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>egebe es keine Anhaltspunkte zurAnnahme einer ungewollten Regelungslücke.§ 11 TVUmBw regeledie möglichen Folgen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewilligungeiner befristeten Rente ein<strong>de</strong>utigund abschließend.(BAG Urteil vom 22. Januar2013 – 6 AZR 392/11)Urlaub an gesetzlichen Feiertagen im öffentlichen <strong>Die</strong>nstErfurt. Der Arbeitgeber erfüllt <strong>de</strong>nAnspruch auf Erholungsurlaub,in<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n Arbeitnehmer durchFreistellungserklärung zu Erholungszwecken<strong>von</strong> seiner sonstbestehen<strong>de</strong>n Arbeitspflicht befreit.<strong>Die</strong>s ist auch an <strong>de</strong>n gesetzlichenFeiertagen möglich und notwendig,an <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmer ansonstendienstplanmäßig zur Arbeitverpflichtet wäre.Der Kläger ist bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beklagten seit1995 als Arbeiter im Schichtdienstbeschäftigt. Auf das Arbeitsverhältnis<strong><strong>de</strong>r</strong> Parteien fin<strong>de</strong>t <strong><strong>de</strong>r</strong> Tarifvertragfür <strong>de</strong>n öffentlichen <strong>Die</strong>nst in<strong><strong>de</strong>r</strong> für die kommunalen Arbeitgeber<strong><strong>de</strong>r</strong> VkA jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung(TVöD) Anwendung. <strong>Die</strong><strong>Die</strong>nstpläne verteilen die Arbeitszeitauch auf Sonntage und aufgesetzliche Feiertage. Sofern <strong><strong>de</strong>r</strong>Kläger an einem Feiertag dienstplanmäßigeingeteilt ist und dieserZweimalige Verringerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitszeitwährend <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternzeit: Vereinbarungen zählennicht auf <strong>de</strong>n gesetzlichen Anspruch anErfurt. Im Februar stellte das Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht(BAG) fest, dasseine etwaige Vereinbarung zwischen<strong>de</strong>m Arbeitnehmer und <strong>de</strong>mArbeitgeber <strong>de</strong>m Anspruch aufeine zweimalige Verringerung <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitszeit während <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternzeitnicht entgegensteht.Der Entscheidung lag die Klageeiner Beschäftigten zu Grun<strong>de</strong>,welche zunächst mit <strong>de</strong>m Arbeitgeberdie Verringerung <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitszeit zwei Mal vereinbarteund sodann eine weitere Verringerungbeanspruchte und diesenAnspruch nun gerichtlich durchsetzte.Nach § 15 Bun<strong>de</strong>selterngeldundElternzeitgesetz (BEEG)kann ein Arbeitnehmer bei seinemArbeitgeber die Verringerung <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitszeit während <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternzeitbeantragen. Über diesen Antragsollen sich die Parteien innerhalbeiner vierwöchigen Frist einigen.Sofern keine Einigung erzieltwer<strong>de</strong>n kann, kann <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmereine zweimalige Verringerung<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitszeit beanspruchen.Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall konntensich die Parteien bezüglich zweiAnträgen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmerin einvernehmlicheinigen. Der dritteAntrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmerin wur<strong>de</strong>jedoch <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Arbeitgeber abgelehnt.<strong>Die</strong> Regelung, wonach <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitnehmer Anspruch auf einezweimalige Verringerung <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitszeit während <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternzeithabe, beziehe sich nicht auf dieeinvernehmlichen Einigungen <strong><strong>de</strong>r</strong>Parteien, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n betreffe alleindie Fälle streitiger, also abgelehnterAnträge.Mithin könne auch die Arbeitnehmerin,die sich bereits zweimalmit <strong>de</strong>m Arbeitgeber geeinigthabe, noch die zweimalige Verringerung<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitszeit beanspruchen.(BAG, Urteil vom 19. Februar2013 – 9 AZR 461/11)Tag in seinen Erholungsurlaub fällt,rechnet die Beklagte diesen alsgewährten Urlaubstag ab. Der Klägermacht geltend, dass die Beklagtegesetzliche Feiertage, an <strong>de</strong>nen erohne Urlaubsgewährung zur Arbeitverpflichtet wäre, nicht auf seinenJahresurlaubsanspruch anrechnendürfe.Arbeitsgericht und Lan<strong>de</strong>sarbeitsgerichthaben die Klage abgewiesen.<strong>Die</strong> Revision <strong>de</strong>s Klägers hattevor <strong>de</strong>m Neunten Senat <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitsgerichtskeinen Erfolg.Der Urlaubsanspruch wird auchdurch Freistellung an gesetzlichenFeiertagen erfüllt, an <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong>Arbeitnehmer ohne Urlaub arbeitenmüsste. Der TVöD enthält keinehier<strong>von</strong> abweichen<strong>de</strong> Regelung.(Pressemitteilung 1/13, Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht,Urteil vom 15.Januar 2013 - 9 AZR 430/11)Ein entsprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Anspruchergebe sich auch nicht aus <strong>de</strong>mGrundsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeugnisklarheit,wonach insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e keineGeheimzeichen im Zeugnis enthaltensein dürfte. <strong>Die</strong>s sei bei <strong><strong>de</strong>r</strong> gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>tenSchlussformel, bzw. bei <strong><strong>de</strong>r</strong>enAusbleiben, nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall, da <strong><strong>de</strong>r</strong>verständige und kundige Leser diegesetzlichen Vorgaben und dieRechtsprechung kenne und daherwisse, dass die Schlussformel nichtgeschul<strong>de</strong>t sei, und mithin <strong>de</strong>ssenAusbleiben keine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Be<strong>de</strong>utungzumessen wür<strong>de</strong>.Schließlich ergebe sich auchkein Anspruch aus <strong><strong>de</strong>r</strong> üblichen Praxis.Da die Üblichkeit allein <strong>de</strong>ngesetzlich geschul<strong>de</strong>ten Inhaltbetreffe, wozu die Schlussformelnicht gehöre.Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundsatz <strong>de</strong>s Wohlwollensführe nicht zum geltendgemachten Anspruch, da dieser eineentsprechen<strong>de</strong> Leistungserbringungvoraussetze und sodann alleindie Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong>gleichen betreffe.(BAG, Urteil vom 11. Dezember2012 – 9 AZR 227/11)


66 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Im Blickpunkt: <strong>von</strong> Rohdich’scher LegatenfondsHilfe in <strong><strong>de</strong>r</strong> Not:Der <strong>von</strong> Rohdich’scheLegatenfonds<strong>Die</strong> Einkünfte meines Hauses mit <strong>de</strong>nMobiliarstücken, welches und welcheich meinem unterhabenen Grenadiergar<strong>de</strong>-Bataillonunter <strong>de</strong>n vorstehen<strong>de</strong>nBedingungen vermacht habe, sollen, wie ichhierdurch festsetze und bestimme, zu ‚ewigenZeiten’ zur Erziehung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s genanntenBataillons einzig und allein Verwendungfin<strong>de</strong>n.“ Mit diesen Zeilen seines Testamentesrief <strong><strong>de</strong>r</strong> preußische General <strong><strong>de</strong>r</strong> Infanterie, FriedrichWilhelm <strong>von</strong> Rohdich, 1796 eine inzwischenmehr als 200 Jahre währen<strong>de</strong> Wohltätigkeitstraditionins Leben.Bewegte GeschichteGeneral <strong>von</strong> Rohdich hatte <strong>de</strong>m <strong>von</strong> ihm geführtenBataillon ein Palais am heutigen Pariser Platzin Berlin hinterlassen. <strong>Die</strong> damit erwirtschaftetenMieterlöse finanzierten damals die Erziehung<strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>von</strong> Bataillonsangehörigen. In<strong><strong>de</strong>r</strong> Folge erlebte <strong><strong>de</strong>r</strong> Legatenfonds eine Vielzahlhistorischer Brüche – etwa durch die französischeBesatzung Berlins, die bei<strong>de</strong>n Weltkriegeund eine zeitweise Auflösung durch die DDR miteinhergehen<strong>de</strong>m Verlust <strong><strong>de</strong>r</strong> Immobilie. Erst seit1997 kann <strong><strong>de</strong>r</strong> Stiftungszweck wie<strong><strong>de</strong>r</strong> aus <strong><strong>de</strong>r</strong>Rendite <strong>de</strong>s angelegten Kapitals erfüllt wer<strong>de</strong>n.Heute stehen <strong>de</strong>m <strong>von</strong> Rohdich’schen Legatenfondsdrei aktive und drei ehemaligeAngehörige <strong>de</strong>s Wachbataillons beim Verteidigungsministeriumsowie ein Geschäftsführervor. Als gemeinnützige, mildtätige Stiftungunterstützt <strong><strong>de</strong>r</strong> Fonds unverschul<strong>de</strong>t in Not gerateneSoldaten und zivile Mitarbeiter <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrsowie <strong><strong>de</strong>r</strong>en nächste Angehörige.Während das Engagement <strong>de</strong>s Legatenfondsursprünglich ausschließlich auf die Unterstützung<strong>von</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n ausgerichtet war, ist die Liste<strong><strong>de</strong>r</strong> heute geför<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Einrichtungen lang. Dazugehören unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em die Heinz-Volland-Stiftung<strong>de</strong>s DBwV, das Soldatenhilfswerk <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrund das Bun<strong>de</strong>swehr-Sozialwerk, aberauch die Soldatentumorhilfe und die Aktion„Sorgenkin<strong><strong>de</strong>r</strong> in Bun<strong>de</strong>swehrfamilien“. Neben<strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstützung dieser Einrichtungen steht für<strong>de</strong>n Fonds vor allem eines im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund: dasEinzelschicksal. „Als unsere erste Aufgabesehen wir die individuelle Hilfe für unverschul<strong>de</strong>tin Not geratene Angehörige <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr.Das betrifft sowohl die Soldaten, als auch dasZivilpersonal. Und dies nicht nur örtlich auf Berlinbegrenzt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n für die gesamte Bun<strong>de</strong>swehr“,erklärt Oberst d.R. Albrecht Schwabe,Vorstandsvorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Legatenfonds.Langjährige Zusammenarbeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Heinz-Volland-StiftungBonn. Der <strong>von</strong> Rohdich’sche Legatenfonds,seit 2004 korporatives Mitglied <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s, unterstützt seit vielenJahren regelmäßig die „Heinz-Volland-Stiftung– Mildtätige Stiftung“ (HVMS) <strong>de</strong>sDBwV. <strong>Die</strong> Übergabe <strong><strong>de</strong>r</strong> diesjährigen Spen<strong>de</strong>in Höhe <strong>von</strong> 10 000 Euro erfolgte Anfang Aprilin Bonn. Oberstabsfeldwebel a.D. HermannBorchert, stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>HVMS, dankte <strong>de</strong>m Fonds sogleich für dieerneute Unterstützung: „Wir schätzen unsglücklich, dass wir Jahr für Jahr eine festeSpen<strong>de</strong> vom Legatenfonds erhalten.“Oberstleutnant Thomas Behr, Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> HVMS, wies darauf hin, dass dieHerausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die Truppe und <strong><strong>de</strong>r</strong>Bedarf an Zuwendung weiter wachsen:„Durch die Einsätze haben wir heute be<strong>de</strong>utendmehr Fälle <strong>von</strong> Soldaten, die Unterstützung,auch finanzieller Art, benötigen – etwa,weil sie traumatisiert in die Heimat zurückkehren.“Hinzu komme, dass die HVMS alseinzige Organisation neben aktiven Angehörigen<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr auch ehemalige Soldatenaus ihren sonstigen Spen<strong>de</strong>neinnahmen unterstützenkönne, stellte <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsführer <strong>de</strong>sLegatenfonds, Oberstabsfeldwebel a.D.Heinz-Günter Jansen, die Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heit <strong><strong>de</strong>r</strong>Mildtätigen Stiftung heraus. Jansen weiter: „Dasunterschei<strong>de</strong>t sie <strong>von</strong> <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Begünstigtenund ergänzt die Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kooperationspartnerbestmöglich.“chÜbergabe einer Spen<strong>de</strong> in Höhe <strong>von</strong> 10 000 Euro: Oberstabsfeldwebel a.D. Harald Schmidt,Oberstabsfeldwebel a.D. Heinz-Günter Jansen, Oberst d.R. Albrecht Schwabe, OberstleutnantThomas Behr und Oberstabsfeldwebel a.D. Hermann Borchert (v. l.).Foto: Yann Bombeke


Im Blickpunkt: <strong>von</strong> Rohdich’scher Legatenfonds <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 67Abbildung: vRLF Foto: Christine HepnerOberstabsfeldwebel a.D. Heinz-Günter Jansen steht vor einer Replik <strong><strong>de</strong>r</strong> „Ge<strong>de</strong>nktafel anFriedrich Wilhelm <strong>von</strong> Rohdich“, die zu Lebzeiten durch <strong>de</strong>n Magistrat und die Bürger Potsdamsals Dank für das soziale Engagement <strong>von</strong> Rohdichs in Auftrag gegeben wor<strong>de</strong>n war.Hilfsangebote müssen auch angenommenwer<strong>de</strong>nUnterstützungsanträge können durch Vorgesetzte,die Sozialdienste o<strong><strong>de</strong>r</strong> die zuständigenMilitärpfarrer gestellt wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> meistenAnträge kommen bislang über die Schiene <strong><strong>de</strong>r</strong>Sozialdienste. „Lei<strong><strong>de</strong>r</strong> stammen die Anträge aus<strong>de</strong>m militärischen Bereich nur sehr selten <strong>von</strong>Disziplinarvorgesetzten. Das ist eigentlich scha<strong>de</strong>.Wenn ein Kompaniechef o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Kompaniefeldwebel<strong>von</strong> einem Fall hört, dann könnten diesedoch eigentlich direkt tätig wer<strong>de</strong>n!“, bedauertGeschäftsführer Oberstabsfeldwebel a.D.Heinz-Günter Jansen die <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitige Situation.Fakt ist, dass Angehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrund ihren Familien bereits zahlreiche Unterstützungsleistungenzugute kamen. So half beispielsweiseeine Anschubfinanzierung durch<strong>de</strong>n Legatenfonds, die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstätte in <strong><strong>de</strong>r</strong>Berliner Julius-Leber-Kaserne einzurichten.Durch jährliche Spen<strong>de</strong>n unterstützt <strong><strong>de</strong>r</strong> Fondsdie Kita auch weiterhin.Ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Hilfsangebot ist die sogenannteKin<strong><strong>de</strong>r</strong>urlaubsmaßnahme. <strong>Die</strong>se könnenAngehörige <strong>de</strong>s ehemaligen StandortkommandosBerlin mit unterstellten Bereichen inAnspruch nehmen. Konkret heißt das: Unterschreiteteine Familie die Einkommensgrenzennach Bun<strong>de</strong>ssozialhilfegesetz, so erhalten dieschulpflichtigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> auf Antrag einen<strong>Die</strong>se alte Abbildung zeigt das ehemaligeLegatenhaus.Urlaubszuschuss <strong>von</strong> bis zu 315 Euro pro Jahr.Der <strong>von</strong> Rohdich’sche Legatenfonds wäreaufgrund seiner finanziellen Möglichkeiteneigentlich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, seine Unterstützung nochbreiter zu gewähren. Allerdings mangelt esschlichtweg an Anträgen. Dazu GeschäftsführerJansen: „Abgesehen da<strong>von</strong>, dass die konkretenHilfeleistungen <strong>de</strong>s Legatenfonds offenbar nochnicht ausreichend bekannt sind, gibt es auch eineganze Reihe Betroffener, die zunächst überzeugtwer<strong>de</strong>n müssen, dass wir keine Almosen verteilen,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n unmittelbar helfen wollen.“. chFoto: Christine HepnerAuszug auseinem DankesschreibenIn <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel gibt es keinen direkten Kontaktzwischen <strong>de</strong>m <strong>von</strong> Rohdich’schenLegatenfonds und <strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>nempfängern,da die Hilfe über die Sozialdienste <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr abgewickelt wird. Der Fondsbleibt für gewöhnlich im Hintergrund, freutsich aber je<strong>de</strong>s Mal aufs Neue, wenn ihmberichtet wird, dass seine Unterstützungerfolgreich war, wie im Fall dieses körperbehin<strong><strong>de</strong>r</strong>tenMädchens:„Sehr geehrtes Team <strong>de</strong>s <strong>von</strong> Rohdich’schenLegatenfonds,wir möchten uns ganz herzlich für die erneuteUnterstützung bedanken. Dank Ihrerunkomplizierten und schnellen Hilfe konntenwir für unsere Tochter L. einen Treppenliftinstallieren lassen. [...] Sie genießt dieneu gewonnene Freiheit, da sie nun selbstständigzu ihrem Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>zimmer und ins Erdgeschosskommen kann.L. ist mittlerweile so groß und schwer, dasses für uns schwierig wur<strong>de</strong>, sie zu ihremZimmer zu tragen. Durch <strong>de</strong>n Lift wer<strong>de</strong>nauch wir als Eltern im Alltag entlastet.Im Namen <strong>von</strong> L. und uns sagen wir <strong>de</strong>nKamera<strong>de</strong>n und Kameradinnen, die gespen<strong>de</strong>thaben, und <strong>de</strong>m <strong>von</strong> Rohdich’schenLegatenfonds vielen herzlichen Dank undalles Gute.“Früher Wohltäter in Uniform:Friedrich Wilhelm <strong>von</strong> RohdichIn einer Zeit, in <strong><strong>de</strong>r</strong> soziale Einrichtungenselten waren, leistete ein preußischerGeneral Pionierarbeit für <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nst amNächsten: Friedrich Wilhelm <strong>von</strong> Rohdich(1719-1796) überschrieb sein Vermögen,das im Wesentlichen aus einem Palais amheutigen Pariser Platz in Berlin bestand, kurzvor seinem Tod <strong>de</strong>m <strong>von</strong> ihm geführten Grenadier-Gar<strong>de</strong>bataillon.Als Stadtkommandant <strong>von</strong> Potsdam undDirektor <strong>de</strong>s Potsdamer Militärwaisenhauseshatte sich <strong>von</strong> Rohdich bereits zu Lebzeiten<strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendfürsorge, <strong>de</strong>m Aufbaueiner Garnisonschule und <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbesserung<strong>de</strong>s Erziehungsheims für arme Offizierstöchtergewidmet.Mit seinem Testament verfügte er dasgrundlegen<strong>de</strong> Statut <strong><strong>de</strong>r</strong> Stiftung <strong>de</strong>s „<strong>von</strong>Rohdich’schen Legatenfonds“: <strong>Die</strong> Renditeaus <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermietung <strong>de</strong>s Palais sollte künftig<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>von</strong> Angehörigen seines Bataillonszugute kommen.■


70 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>Werben Sie Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>für <strong>de</strong>n DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerbandNur mit einer großen Zahl <strong>von</strong> Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n kann <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrVerbandals gefragter Partner <strong>von</strong> Verteidigungsministerium, Regierung und Parlamentetwas für Sie erreichen.Zu <strong>de</strong>n jüngsten Verbandserfolgen zählt die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>gewährung <strong><strong>de</strong>r</strong> Son<strong><strong>de</strong>r</strong>zahlung.<strong>Die</strong> umgangssprachlich Weihnachtsgeld genannte Zahlung ist wie<strong><strong>de</strong>r</strong> anteilig inGrundgehalt und Pension eingearbeitet wor<strong>de</strong>n. Wir haben zurückerkämpft, was unsjahrelang vorenthalten wur<strong>de</strong> – entgegen vollmundiger Versprechen. Höhepunkt <strong><strong>de</strong>r</strong>Aktionen war die Übergabe <strong>von</strong> mehr als 120 000 Protestpostkarten am 16. Dezember2010 im Kanzleramt in Berlin.Ein Riesenplus für die Soldaten ist außer<strong>de</strong>m die künftig bessere Einsatzversorgung.Erleichterung gibt es vor allem für Einsatzversehrte: Für die Weiterverwendungreicht nun eine Beschädigung <strong>von</strong> 30 Prozent aus (bisher 50 Prozent). Dashilft vor allem jenen, die mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)heimkehren.Endlich – nach 15-jähriger Stagnation – gibt es auch mehr Geld für mehrgeleisteten<strong>Die</strong>nst. Im günstigsten Fall wer<strong>de</strong>n die gelten<strong>de</strong>n Vergütungssätze verdoppelt.Angestrebt hatten wir freilich die Anhebung um das 2,6-fache. Es bleibt also nochallerhand zu tun. Wir kämpfen weiter für die stufenweise Anhebung und Dynamisierung<strong><strong>de</strong>r</strong> „Vergütung für Soldaten mit beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er zeitlicher Belastung".<strong>Die</strong> jüngste Verlängerung <strong>de</strong>s Strukturerlasses gestattet <strong>de</strong>n Pendlern drei Jahre Ruhe. Der Strukturerlass, <strong><strong>de</strong>r</strong> die freie Wahl zwischen Trennungsgeldund Umzugskostenvergütung erlaubt, ist erstmals um mehr als ein Jahr verlängert wor<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> vom Verband hartnäckig verteidigte Verbesserung<strong><strong>de</strong>r</strong> Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und <strong>Die</strong>nst, die auch <strong>de</strong>n Arbeitgeber Bun<strong>de</strong>swehr attraktiver macht, ist so bis En<strong>de</strong> 2014 gesichert.Ob Alltag, Sport o<strong><strong>de</strong>r</strong> Outdoor-Aktivität – diese Kamera ist für <strong>de</strong>n harten Einsatz konzipiert: Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> können in <strong><strong>de</strong>r</strong> Son<strong><strong>de</strong>r</strong>auslosungeine schwarze o<strong><strong>de</strong>r</strong> rote Lumix Tough-Kamera <strong>von</strong> Panasonic gewinnen! Das 16,1-Megapixel-Mo<strong>de</strong>ll DMC-FT20ist staub- und wasserdicht bis 5 m Tiefe, frostsicher bis -10°C und fallsicher bis zu 1,5 m Höhe. Vom 25mm-Super-Weitwinkelbis 100mm-Tele reicht die Optik und filmt Vi<strong>de</strong>os in High Definition mit 1.280 x 720 p. Pro geworbenem Mitglied kann ein Couponeingesen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Mehrere geworbene Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> und eingesen<strong>de</strong>te Coupons erhöhen die Gewinnchancen!Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleNord Ost West Süd<strong>de</strong>utschlandWaschpohl 5 – 7 Schönhauser Allee 59 Südstraße 123 Prager Straße 324534 Neumünster 10437 Berlin 53175 Bonn 82008 UnterhachingSen<strong>de</strong>n Sie diesen Coupon und <strong>de</strong>n Mitgliedsantrag an Ihre Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleTeilnahmebedingungen:Werben Sie ein neues Mitglied im Status SaZ/BS o<strong><strong>de</strong>r</strong>Beamte/Arbeitnehmer im Geschäftsbereich <strong>de</strong>s BMVg.Heften Sie <strong>de</strong>n Coupon an die Beitrittserklärung <strong>de</strong>s <strong>von</strong>Ihnen geworbenen Neumitglie<strong>de</strong>s und sen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>san <strong>de</strong>njeweiligen Lan<strong>de</strong>sverband, in <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> Werber seinen<strong>Die</strong>nstort hat, Nord, Ost, West o<strong><strong>de</strong>r</strong> Süd<strong>de</strong>utschland,Anschriften siehe oben.Alle <strong>von</strong> Ihnen eingesandten Coupons nehmen an <strong>de</strong>njeweiligen monatlichen Verlosungen teil. Der Werberist damit einverstan<strong>de</strong>n, dass sein <strong>Die</strong>nstgrad undName sowie die Zugehörigkeit zur Kameradschaft imVerbandsmagazin und im Internet veröffentlichtwer<strong>de</strong>n. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Coupon!Gültig ab 1. Mai bis 31. August 2013Vor- und Zuname, Geb.-Datum geworbenes Mitgliedtelefonische Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Werbers✂Unterschrift <strong>de</strong>s WerbersVor– und Zuname, Mitgliedsnummer Werber✂


Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland: Jahresempfang <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 71Ein Jahresempfang imZeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> NeuausrichtungViel Prominenz im Offizierheim KaufbeurenKaufbeuren. Zum Jahresempfang <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sSüd<strong>de</strong>utschland im Freistaat Bayern hat <strong><strong>de</strong>r</strong>Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, Stabsfeldwebel a.D. GerhardStärk, viele Vertreter aus Politik, Streitkräften, Verwaltung,Vertragsgesellschaften und befreun<strong>de</strong>tenVerbän<strong>de</strong>n und Institutionen begrüßt. Seit vielenJahren dient <strong><strong>de</strong>r</strong> Empfang dazu, allen Vertretern fürdie Unterstützung für <strong>de</strong>n DBwV zu danken. <strong>Die</strong>seVeranstaltung stand ganz im Zeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Strukturreform<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr. Durch das Programmführte in seiner bekannt lockeren und souveränenArt <strong><strong>de</strong>r</strong> stellvertreten<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Oberstleutnant Josef Rauch.Der Oberbürgermeister <strong>von</strong> Kaufbeuren, StefanBosse, machte darauf aufmerksam, dass durchdie Schließung <strong>de</strong>s Fliegerhorstes Kaufbeuren bis2017 alle 1200 <strong>Die</strong>nstposten wegfielen. Da dieBun<strong>de</strong>swehr <strong><strong>de</strong>r</strong> größte Arbeitgeber in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regionsei, komme eine wirtschaftliche Einbuße im zweistelligenMillionen-Bereich hinzu. Bosse dankte<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband für seine Solidarität zumStandort durch die Ausrichtung <strong>de</strong>s Jahresempfangesin Kaufbeuren und nicht wie sonst in München.Der Lan<strong>de</strong>svorstand dankt <strong>de</strong>n Hausherren:Oberstleutnant Josef Rauch, Oberst RichardDrexl, Oberbürgermeister Stefan Bosse undStabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk (v.l.).In seinem Grußwort verwies Oberst RichardDrexl, Komman<strong>de</strong>ur <strong><strong>de</strong>r</strong> Technischen Schule 1,darauf, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternbeirat <strong>de</strong>s katholischenMaria-Stern-Gymnasium sich dagegen ausgesprochenhabe, dass Schüler bei einem Konzertgemeinsam mit Musikern <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr auftreten.Somit sei das geplante Konzert im Sommergefähr<strong>de</strong>t gewesen. Dass das Konzert trotz<strong>de</strong>mstattfin<strong>de</strong>n kann, sei <strong>de</strong>m Marktoberdorfer Gymnasiumzu verdanken. <strong>Die</strong> dortigen Schüler springenfür das Maria-Stern-Gymnasium ein.Der Parlamentarische Staatssekretär imBMVg Christian Schmidt dankte <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nStabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk undbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n Oberst UlrichKirsch für die geleistete Arbeit im DBwV. Schmidtlobte die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Verband in <strong><strong>de</strong>r</strong>vergangenen Legislaturperio<strong>de</strong>. Außer<strong>de</strong>m dankteer für die Rücken<strong>de</strong>ckung für die Soldaten inAfghanistan. Zugunsten besseren Rechtsschutzessei die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaftumgesetzt wor<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> neugeschaffeneOberstaatsanwaltschaft Kempten sei keine Wehrgerichtsbarkeit,aber füralle spezifischen Fälle, diekeine normale Situationdarstellten– wie etwa inAfghanistan – eingesetzt.In seinen Ausführungenmachte er aber auch <strong>de</strong>utlich,dass eine Reform nichtständig geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>nkönne und eine Reformnach Kassenlage nicht stattfin<strong>de</strong>n dürfe.Der Leiter <strong><strong>de</strong>r</strong> Bayerischen Staatskanzlei,Staatsminister Thomas Kreuzer, machte daraufaufmerksam, dass durch die Reduzierung <strong><strong>de</strong>r</strong>Streitkräfte die Notwendigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr in<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft schwerer zu vermitteln sei.Dadurch, dass die Bun<strong>de</strong>swehr nicht mehr in <strong><strong>de</strong>r</strong>Fläche vertreten ist, sei <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz <strong>von</strong> Jugendoffizierenin <strong>de</strong>n Schulen ein unbedingtes Muss – dieAkzeptanz sei jedoch in Frage gestellt. Dass <strong><strong>de</strong>r</strong>Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland mit seinen rund53 000 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n ein starkes Sprachrohr darstellt,zeige sich auch an <strong>de</strong>n vielen Abgeordneten,die zum Jahresempfang gekommen sind.Briga<strong>de</strong>general Johann Berger, Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skommandos Bayern, sprachdas zentrale Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräfte direkt an:„Der Mensch steht im Mittelpunkt – und nicht:„Der Mensch ist das Mittel – Punkt!“ In <strong><strong>de</strong>r</strong>neuen Struktur <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr liege einer <strong><strong>de</strong>r</strong>Schwerpunkte in <strong><strong>de</strong>r</strong> Reservistenarbeit und in<strong><strong>de</strong>r</strong> zivil-militärischen Zusammenarbeit. Bergerdankte <strong>de</strong>m DBwV für seine durchgeführtenUmfragen. Dadurch sei ein Mittel bereitgestelltwor<strong>de</strong>n, welches für eine Lagebeurteilungund <strong><strong>de</strong>r</strong> daraus resultieren<strong>de</strong>n Entscheidungwichtig sei.Oberst Ulrich Kirsch skizzierte einZustandsbild <strong><strong>de</strong>r</strong> immer kleiner wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nStreitkräfte. Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> sorgt sichüber <strong>de</strong>n Ruf <strong>de</strong>s Militärs in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft. Sohaben offensichtlich Linksradikale das Haus <strong>von</strong>Til Schweiger mit Farbbeuteln beworfen und dasAuto <strong>de</strong>ssen Freundin angezün<strong>de</strong>t. <strong>Die</strong>s sei dieFolge <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utlichen Bekenntnisses <strong>de</strong>s Schauspielerszu <strong>de</strong>n Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr und<strong><strong>de</strong>r</strong>en Leistungen. „Wir leben offenbar in einerGesellschaft, in <strong><strong>de</strong>r</strong> öffentliche Sympathiefür die Soldaten ein Anlass für tätlicheÜbergriffe ist“, bedauerte Kirsch,„zum Glück gibt es viele, die dagegenhalten.“ Der Verband sehe sich in seinemlangjährigen Anliegen bestätigt,<strong>de</strong>n Kontakt aller gesellschaftlichenKräfte mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr zu verstärken.Veranstaltungen an Schulen, Universitäten,Kirchen, Gewerkschaften,Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>n und mehr müsstenoffiziell geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n, for<strong><strong>de</strong>r</strong>te<strong><strong>de</strong>r</strong> Verbandschef. <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrund die Menschen in ihr dürften nichtin Vergessenheit geraten o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch nurin <strong>de</strong>n Hintergrund gedrängt wer<strong>de</strong>n.Oberst Ulrich Kirsch (l.) im Gespräch mit Staatssekretär ChristianSchmidt. Rechts im Bild: Der gastgeben<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>svorstand Süd<strong>de</strong>utschlandmit Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk (2.v.r) undOberstleutnant Josef Rauch.Kirsch bedankte sich persönlich bei StaatssekretärSchmidt für die Stiftung für Radargeschädigte ausOst und West, um eine außergesetzliche Lösung zuermöglichen. Ohne <strong>de</strong>ssen Einsatz hätte es dieseStiftung nicht gegeben.Das Schlusswort hatte Stabsfeldwebel a.D.Gerhard Stärk. Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> bedanktesich bei allen Rednern für ihre Grußworte undbeim Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n für seine begeistern<strong>de</strong>Ansprache. Nicht vergessen wur<strong>de</strong>n die Komman<strong>de</strong>ureund <strong>Die</strong>nststellenleiter, die ihren unterstelltenMandatsträgern die notwendigen Freiräumefür die Arbeit im und für <strong>de</strong>n DBwV gewähren.Stärk ehrte zusammen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nzwei prominente Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> für ihre 50-jährigeMitgliedschaft: General a.D. Dr. Klaus Reinhardtund Generalleutnant a.D. Edgar Trost.Über die Auswirkungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtungberichtete Stärk, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandlei<strong><strong>de</strong>r</strong> die Hauptlast <strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidungenvom Oktober 2011 zu tragen habe. Knapp 40Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtreduzierung entfielen auf Süd<strong>de</strong>utschland.Als Letztes griff <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>das Thema Bearbeitungszeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfeanträgeauf. Stärk appellierte nochmals eindringlichan <strong>de</strong>n anwesen<strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>nten <strong><strong>de</strong>r</strong> WehrbereichsverwaltungSüd, Michael Ehrenfried Brod,alles dafür zu tun, die Bearbeitungszeiten in überschaubarerKürze auf ein erträgliches Maß zu bringen.Es müsse mit allen Mitteln verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n,dass Kamera<strong>de</strong>n mit Mahngebühren und Überziehungszinsenihrer Konten bedacht wer<strong>de</strong>n.Musikalisch begleitet wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Empfangvom Ensemble <strong>de</strong>s Luftwaffenmusikkorps 1 ausNeubiberg unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Leitung <strong>von</strong> OberstabsfeldwebelHorst Kirch. Mit <strong>de</strong>m Lied <strong><strong>de</strong>r</strong> Bayern und<strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalhymne en<strong>de</strong>te <strong><strong>de</strong>r</strong> Jahresempfang. ■Ulrich Kirsch (l.) und Gerhard Stärk (r.) ehrten EdgarTrost (2.v.l.) und Klaus Reinhardt für ihre 50-jährigeMitgliedschaft.


72 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandKompaniechefs treffen sich amRan<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwäbischen AlbLangenau. Zur diesjährigen Tagung mit Einheitsführernim Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandsind 34 Einheitsführer aus Bayern und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg nach Langenau bei Ulm gereist, umsich über die wichtigen Themen Personalentwicklungund Beurteilungen, aber auch über dieaktuelle Verbandsarbeit zu informieren.Tagungsleiter Hauptmann a.D. Uwe Paul begrüßtedie zahlreich angereisten Chefs, vom Oberleutnantbis zum Oberstapotheker, im HotelWeisses Ross in Langenau. <strong>Die</strong> Teilnehmererwartete ein breites Programm an Vorträgen zuaktuellen wichtigen Themen.Der erste Tag war im Wesentlichen <strong>de</strong>mBereich Personal gewidmet. Den ersten Vortraghielt Roland Michel <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Abteilung Verbandspolitikund Recht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bonner Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle<strong>de</strong>s DBwV zum Thema „Der Chefals Beurteilungsmonster – was mache ich nochaußer zu beurteilen?“. Michel stellte anhan<strong>de</strong>ines „Regelkreises <strong><strong>de</strong>r</strong> Unzulänglichkeiten“ dasgesamte Spannungsfeld zur Erstellung <strong>von</strong> Beurteilungendar. So ging er auf das unterschiedlicheBeurteilungsverhalten, <strong>de</strong>n Einfluss <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstgradstrukturenim Übergang vom alten zum neuenPSM, auf Entwicklungsprognosen und Auswahlverfahrensowie auf all die Einflussgrößenbei <strong><strong>de</strong>r</strong> Erstellung <strong>von</strong> Beurteilungen ein undzeigte aktuelle Trends auf. Ein für die Teilnehmerhoch interessantes Thema, bei <strong>de</strong>m es zu angeregtenDiskussionen kam.Aber auch <strong><strong>de</strong>r</strong> folgen<strong>de</strong> Vortrag durch <strong>de</strong>nReferatsleiter IV 3.1.5 im Bun<strong>de</strong>samt für Personalmanagement<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, OberstleutnantAndreas Bruckner, fand das uneingeschränkteInteresse. Oberstleutnant Bruckner informiertenicht nur über die Aufstellung und <strong>de</strong>n Aufbau<strong>de</strong>s neuen Bun<strong>de</strong>samtes, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ging imSchwerpunkt auf die Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im Personalwesenim Übergang in die neue Struktur ein.Dabei erläuterte er die Rahmenbedingungen alsVorgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufssoldatenbei gleichzeitigem Aufwuchs <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten aufZeit. Viele Fragen galt es im Zusammenhang mit<strong><strong>de</strong>r</strong> Personalführung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtung, <strong><strong>de</strong>r</strong>Personalsteuerung und Steuerkopforganisationund <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Personalmanagementszu beantworten.Den Abschluss <strong>de</strong>s ersten Tagens bil<strong>de</strong>tenKurzvorträge <strong>de</strong>s neuen Son<strong><strong>de</strong>r</strong>beauftragten imLan<strong>de</strong>sverband für die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>von</strong>SaZ, Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Schreier,sowie <strong>de</strong>s Servicebeauftragten <strong><strong>de</strong>r</strong> FöG, Hauptmanna.D. Ullrich Seelmann zum FöG-KonzeptLan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandGeschäftsstellePrager Straße 3, 82008 UnterhachingTelefon: 089/61 52 09-0, Fax: 089/61 52 09-99E-Mail: sued.unt@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit:Stabsfeldwebel Burkhard KüttnerMobil: 0172/8691548E-Mail: burkhard.kuettner@bayern-mail.<strong>de</strong>und durch Stabsfeldwebela.D. Roland Richter zurHaftung <strong>de</strong>s Soldaten.Der zweite Tag standdann schwerpunktmäßigim Zeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellenThemen <strong>de</strong>s DBwV. DerLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Süd<strong>de</strong>utschland,Stabsfeldwebela.D. Gerhard Stärk,berichtete über die Aktivitäten<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Gesetzesberatungen.Hierbei geht es um die ThemenSteuerpflicht <strong>von</strong> FWD, Versorgung aus einerHand, Hinzuverdienstgrenzen, Altersgeldgesetzo<strong><strong>de</strong>r</strong> Familienpflegegesetz. Im Weiteren gingStärk auf die Verbandsthemen <strong><strong>de</strong>r</strong> vergangenenJahre und die dabei erzielen Erfolge, etwa bei <strong><strong>de</strong>r</strong>Einsatzversorgung o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gewährung <strong><strong>de</strong>r</strong> Son<strong><strong>de</strong>r</strong>zahlungen,ein. Abschließend warf er einenAusblick auf die bevorstehen<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>s- und dieim Herbst anstehen<strong>de</strong> 19. Hauptversammlung.Der nächste Vortrag wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Personalwerbetrupp<strong>de</strong>s KSK bestritten. Dadurch sollte<strong>de</strong>n Einheitsführern nicht nur ein näherer Einblickins KSK gewährt wer<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n es solltendabei auch Hinweise gegeben wer<strong>de</strong>n, was einChef einem möglichen Bewerber aus seiner Einheitan Hilfestellung und Beratung im Vorfeldgeben kann. So stellte <strong><strong>de</strong>r</strong> Vortrag neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstellung<strong>de</strong>s Auftrags und <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte <strong>de</strong>s<strong>Die</strong> angesprochenen Themen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Einheitsführertagung in Langenauwur<strong>de</strong>n <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Teilnehmern als sehr hilfreich bewertet.KSK insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen, die zudurchlaufen<strong>de</strong> Eignungsfeststellung und die Ausbildung<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommandosoldaten dar.Der abschließen<strong>de</strong> Vortrag durch MikeBritsch, einen <strong><strong>de</strong>r</strong> Außendienstmitarbeiter <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland, gab <strong>de</strong>n Chefseinen Einblick in das Angebot <strong>de</strong>s DBwV, imRahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Politischen Bildung mit beson<strong><strong>de</strong>r</strong>enThemen die Einheiten zu unterstützen. Britscherläuterte auch die jeweilige Zielsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong>angebotetenen Themen. Britsch und <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>iefen die Teilnehmer dazu auf, <strong>von</strong>diesem Angebot regen Gebrauch zu machen.In <strong><strong>de</strong>r</strong> abschließen<strong>de</strong>n Zusammenfassungwur<strong>de</strong> die Tagung nicht nur als hoch interessantund hilfreich bewertet, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n es wur<strong>de</strong>n aucheine ganze Anzahl <strong>von</strong> Themen für kommen<strong>de</strong>Einheitsführertagungen angeregt. Der überwiegen<strong>de</strong>Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Anwesen<strong>de</strong>n resümierte: „Ichkomme gern wie<strong><strong>de</strong>r</strong>.“■Erster Internationaler Bo<strong>de</strong>nseekongressImmenstaad am Bo<strong>de</strong>nsee. <strong>Die</strong> Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik (GfW) hatgemeinsam mit <strong>de</strong>m Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband und <strong>de</strong>m Verband <strong><strong>de</strong>r</strong> Reservisten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrim April zum ersten Mal <strong>de</strong>n internationalen Bo<strong>de</strong>nseekongress veranstaltet. Motto:„Streitkräftereformen und <strong><strong>de</strong>r</strong>en sicherheitspolitische Folgen“. Gastgeber für diese Tagung wardie Firma Cassidian in Immenstaad. Der Initiator <strong><strong>de</strong>r</strong> Veranstaltung, Briga<strong>de</strong>general a.D. WolfgangKopp, Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> GfW, konnte dazu gut 100 Gäste begrüßen. Ziel war es, <strong>de</strong>nAnwesen<strong>de</strong>n einen tieferen Einblick in die Auswirkung <strong>von</strong> Streitkräftereformen auf die sicherheitspolitischeHandlungsfähigkeit <strong>von</strong> Regierungen zu geben. Zu <strong>de</strong>n prominenten Rednerngehörte auch General a.D. Wolfgang Schnei<strong><strong>de</strong>r</strong>han. Der ehemalige Generalinspekteur <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrfor<strong><strong>de</strong>r</strong>te eine engere europäische Kooperation in Sicherheitsfragen und warnte vor <strong>de</strong>nlangfristigen Folgen <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen Krisen und Konflikte. Weitere Vorträge steuerten GeneralleutnantMagister Otmar Commenda vom österreichischen Bun<strong>de</strong>sheer und Divisionär Hans-PeterWalser aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz bei.■


Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 73Aus <strong>de</strong>n BezirkenWeitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Von links: <strong>Die</strong>tmar Mrusek, Franz Jung, PeterHaggenmiller, Kurt Wolfram, Heinz GünterDeuster, <strong>Die</strong>ter Engel, Willi Arens und ManfredStadter.Altenstadt. Wilhelm Arens sprach Klartext. DerVorsitzen<strong>de</strong> ERH im Lan<strong>de</strong>svorstand kritisierteauf <strong><strong>de</strong>r</strong> Jahresversammlung <strong><strong>de</strong>r</strong> KameradschaftERH Schongau-Altenstadt die Neuausrichtung<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr. „Es herrscht eine weitgehen<strong>de</strong>Unsicherheit über die berufliche Zukunft, wenn<strong><strong>de</strong>r</strong> nächste <strong>Die</strong>nstposten auch zweieinhalb Jahrenach Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> Reform nicht feststeht.“ Dassda<strong>von</strong> auch die Familien <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten betroffensind, mache die Sache noch schlimmer. „<strong>Die</strong>s allesträgt dazu bei, dass die Menschen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrtief verunsichert und in Unruhe versetzt sind“, kritisierteArens. Wegfall <strong><strong>de</strong>r</strong> Wehrpflicht, Fachkräftemangelauf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt und kleineGeburtsjahrgänge sorgten auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarktfür einen härteren „Kampf um die klügsten Köpfeund geschicktesten Hän<strong>de</strong>. Arens kritisierte dieBemerkung <strong>von</strong> Verteidigungsminister Dr. Thomas<strong>de</strong> Maiziere („Gier und Sucht und Anerkennung“).<strong>Die</strong>se Wortwahl sei unangemessen.Grundsätzlich sollten die Soldaten erwarten, dassihre Einsätze in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft Anerkennung fin<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Kameradschaft Schongau-Altenstadtnahm die Jahresversammlung zugleich zumAnlass, auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückzuschauen.Arens sagte, sein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Respekt gelte<strong>de</strong>n vier Oberstleutnanten Manfred Stadter,Volker Ege, <strong>Die</strong>ter Engel und Manfred Plettenberg,die 2008 die Verantwortung übernahmen.Ehemalige Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenebräuchten eine starke Interessenvertretung.„Sie leisten diese Betreuung zum Nulltarif.“ Dererste Vorsitzen<strong>de</strong> Manfred Stadter bekam <strong>von</strong> WilliArens die gravierte Kachel <strong>de</strong>s DBwV überreicht.Schulkomman<strong>de</strong>ur Oberst Ferdinand Baursieht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kameradschaft mit <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit 138 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ndas Bin<strong>de</strong>glied zwischen Gesellschaftund Militär. In seinem Grußwort würdigte er dieLeistung insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> ehemaligen Soldaten.Garmisch-Partenkirchen. <strong>Die</strong> KameradschaftEhemalige, Reservisten und Hinterbliebene Garmisch-Partenkirchenhat im <strong>Mär</strong>z ihren 9. Gesundheitstagdurchgeführt. Der Vorsitzen<strong>de</strong>, Oberstleutnanta.D. Siegfried Walther, begrüßte zahlrei-<strong>Die</strong> ReferentenMichaelHaug (l.)und HermannKittstein.che Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> bei dieser immer sehr gut besuchtenVeranstaltungsreihe. <strong>Die</strong> bei<strong>de</strong>n Referenten,Dr. med. Hermann Kittstein und Oberfeldapothekerd. R. Michael Haug, gingen auf das Thema„Vitamin D – <strong><strong>de</strong>r</strong> neue Wun<strong><strong>de</strong>r</strong>stoff <strong><strong>de</strong>r</strong> Medizin“ein. Bei<strong>de</strong> betonten die wichtige Rolle <strong>von</strong> VitaminD und empfahlen <strong>de</strong>shalb, Vitamin D als Tabletteeinzunehmen. Man sollte beim Hausarzt durcheine Blutuntersuchung bestimmen lassen, wiehoch <strong><strong>de</strong>r</strong> Vitamin-D-Gehalt ist, um dann die individuelleDosis festzulegen. Oberstleutnant a.D.Walther bedankte sich mit einem kleinen Präsentbei <strong>de</strong>n Referenten.Memmingerberg. Auf ein kurzweiliges undabwechslungsreiches Jahr blickte Rainer Götz,Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ERH Memmingen, in seinemTätigkeitsbericht bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Jahreshauptversammlungim Vereinsheim <strong><strong>de</strong>r</strong> TraditionsgemeinschaftJaboG 34 „Allgäu“ zurück. Für das laufen<strong>de</strong> Jahrwarb <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> für eine Betriebsbesichtigungbei <strong><strong>de</strong>r</strong> Firma Goldhofer in Memmingen un<strong>de</strong>inen Besuch beim LTG 61 in Penzing. Erwin Dreher,vom Bayerischen Beamtenbund und JosefGerber, als Vertreter <strong><strong>de</strong>r</strong> Beamten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr,beklagten in ihren Grußworten beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>de</strong>nNachwuchsmangel und die sinken<strong>de</strong> Bereitschaft,ein Ehrenamt zuübernehmen. ImAnschluss fan<strong>de</strong>nCornelia <strong>von</strong> Schledornund ReginaSproll mit ihrem Vortragüber WohnungsberatungaufmerksameZuhörer. In einerRegina Sprollkostenfreien undunverbindlichenBeratung <strong>von</strong> Stadtund Landkreis könnensich Interessierteinformieren, wie sie ihren Wohnraum alters- undbehin<strong><strong>de</strong>r</strong>tengerecht gestalten und umbauen können.In seinem Vortrag monierte <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>ERH, Stabsfeldwebel a.D. Willi Arens, dienachlassen<strong>de</strong> Attraktivität <strong>de</strong>s Soldatenberufs alsFolge rückläufiger Präsenz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Fläche. Zu<strong>de</strong>mbeklagte Arens die negative Wahrnehmung in <strong><strong>de</strong>r</strong>Gesellschaft. Obwohl durch <strong>de</strong>n Verband bereitsviele Missstän<strong>de</strong> aufge<strong>de</strong>ckt und teils auch behobenwer<strong>de</strong>n konnten, müsse man „bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Stangebleiben“ und sich weiterhin hartnäckig <strong>de</strong>n Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungenstellen.Mengen. Auch wenn die aktiven Soldaten und dieZivilbediensteten nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Standortschließung <strong><strong>de</strong>r</strong>Oberschwaben-Kaserne längst ausgezogen sind –die selbständige Truka Mengen/Hohentengen gibtes am Standort noch und soll <strong>de</strong>mnächst als selbständigeERH auch weiterhin die Betreuung ihrerEhemaligen, Reservisten und Hinterbliebenendurchführen. <strong>Die</strong>ser Wunsch kam <strong>von</strong> vielen Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n.Stabsfeldwebel a.D. Roland Richter, <strong><strong>de</strong>r</strong>auch über zehn Jahre Bezirksvorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> war,stellte sich als Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> zur Wahl, als VertreterOberstabsfeldwebel d.R. und Stabsfeldwebel a.D.Horst Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>müller. Wunschgemäß wechselt mandie Veranstaltungsorte zwischen Mengen undHohentengen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>versammlung imHotel Baier in Mengen stellte <strong><strong>de</strong>r</strong> stellvertreten<strong>de</strong>Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, Oberstleutnant Josef Rauch,die aktuelle Verbandspolitik vor und ging auf dieProbleme bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrreformein. Kritik äußerten die Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> wegen <strong><strong>de</strong>r</strong>langen Wartezeiten bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Bearbeitung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfeanträgevor allem in <strong><strong>de</strong>r</strong> WBV Süd. Hier seienbereits Gespräche mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten geführtwor<strong>de</strong>n, sagte Rauch. Zum En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Veranstaltungkonnte <strong><strong>de</strong>r</strong> stellvertreten<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>zusammen mit Roland Richter Oberstleutnant a.D.Hugo Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>wülbecke die Treueurkun<strong>de</strong> mitNa<strong>de</strong>l für 50-jährige Mitgliedschaft überreichen.In Mengen:JosefRauch,Hugo Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>wülbeckeundRolandRichter(v.l.).Sasbach.Auf reges Interesse stieß <strong><strong>de</strong>r</strong> Vortrag <strong>von</strong>Oberst a.D. Eberhard Möschel, Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>ERH Bo<strong>de</strong>nsee-Hegau, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> ERH Achern. Derehemalige Starfighterpilot war zuletzt als Leiter<strong>de</strong>s Militärattachestabes <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen Botschaftin Peking eingesetzt. Im Ruhestand war er alsWahlbeobachter im Auftrag <strong>de</strong>s AuswärtigenAmtes in Zentralsumatra (Indonesien) und für die„Johanniter-Unfall-Hilfe” in Mazedonien sowieim Kosovo tätig. Er gilt als guter Kenner <strong><strong>de</strong>r</strong>Geschichte und Kultur <strong>de</strong>s arabischen und iranischenRaumes. Mit seinem Vortrag unter <strong>de</strong>m Motto„Umbrüche in <strong><strong>de</strong>r</strong> arabischen Welt – Ursacheund mögliche Folgen“ zeigte er anhand <strong>von</strong> Beispielen,wie sich die nächsten Jahre entwickelnkönnen. Der Bezirksvorsitzen<strong>de</strong> Ba<strong>de</strong>n, Stabsfeldwebela.D. Charly Bög, kritisierte in einemkurzen Statement zur aktuellen Verbandspolitikvor allem die „nicht mehr hinnehmbaren“ Bearbeitungszeiten<strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfe <strong>von</strong> teilweise sieben,acht o<strong><strong>de</strong>r</strong> mehr Wochen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Veranstaltungwur<strong>de</strong>n Oberstabsfeldwebel a.D. Hans Denk für 40Jahre und <strong><strong>de</strong>r</strong> ERH-Vorsitzen<strong>de</strong>, Stabsfeldwebela.D. Roland Wehrle, für 50 Jahre Zugehörigkeitzum DBwV geehrt.■In Sasbach: Eberhard Möschel, Hans Denk,Roland Wehrle, Charly Bög und Willi Regele(v.l.).Der Gewinner unserer Couponwerbungim <strong>Mär</strong>z ist Hauptmann Kroiß, TruKa LTG61.


74 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013DerLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,OberstleutnantThomas SohstVerehrte Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s DBwV im LV West, dieLegislaturperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages nähert sichmit Riesenschritten <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> zu. Vieles auch imBun<strong>de</strong>stag erscheint wie taktisches Geplänkel <strong>de</strong>sVorwahlkampfes. Als DBwV bemühen wir unsauch in dieser Lage um kritisch konstruktiveBeiträge. Wehrsold <strong><strong>de</strong>r</strong> Reservisten – auch weiterhinsteuerfrei – Wehrsold <strong><strong>de</strong>r</strong> freiwillig WehrdienstLeisten<strong>de</strong>n aber bitte auch. Anpassung <strong>de</strong>s Soldatinnen-und Soldatengleichstellungsgesetz – aberbitte dann auch in allen Teilen und nicht nur vornean. Veteranenpolitik und bun<strong>de</strong>swehrgemeinsamesSelbstverständnis – wir wer<strong>de</strong>n uns auchungefragt (Warum bittet man <strong>de</strong>n DBwV eigentlichnicht offiziell um seine Meinung?) dazuäußern!<strong>Die</strong> Abgeordneten ziehen Bilanz zum En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Legislaturperio<strong>de</strong> und wür<strong>de</strong>n <strong>von</strong> uns gerne einzusammengefasstes Rundumlob hören. Deshalbwollen wir nicht vergessen, Danke zu sagen fürdas, was geregelt wur<strong>de</strong> – und selbstbewusst fügenwir hinzu: häufig auf unsere Anregung und immermit unserer Unterstützung. Dazu gehören vorzeitigeWie<strong><strong>de</strong>r</strong>gewährung <strong><strong>de</strong>r</strong> Son<strong><strong>de</strong>r</strong>zahlung, zeitundinhaltsgleiche tarifliche Gehaltsanpassungauch auf Soldaten und Beamte, Verdopplung <strong><strong>de</strong>r</strong>Vergütungssätze für beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e zeitliche Belastungen,Einsatzversorgungsverbesserungsgesetz,Einstieg in die Abschaffung <strong><strong>de</strong>r</strong> Hinzuverdienstgrenzeund Mitnahme <strong>von</strong> Versorgungsanwartschaftensowie eine Reihe <strong>von</strong> Verbesserungen in<strong><strong>de</strong>r</strong> materiellen Ausstattung im Einsatz.Zu einer ehrlichen Bilanz gehört aber auch zusagen: Es gibt weiterhin Handlungsbedarf! Genausowie es falsch wäre, das gemeinsam Erreichtenicht zu loben, wäre es falsch, Defizite auszublen<strong>de</strong>n– und das, nur weil Wahl ist. Wahlentscheidungenwer<strong>de</strong>n nicht nur getroffen, weil allesgut ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch weil ehrlich gesagt wird,wo noch Defizite sind.Wofür ich kein Verständnis habe, ist, dass eskeine Anzeichen dafür gibt, dass die Bearbeitungszeitenfür Beihilfeanträge signifikant reduziertwer<strong>de</strong>n. Dabei wie<strong><strong>de</strong>r</strong>hole ich ausdrücklich:es liegt nicht an <strong>de</strong>n Bearbeitern. Wenn nicht einmalMehrarbeit das Problem löst, dann habe ichfür <strong>de</strong>n Frust in <strong>de</strong>n Beihilfebearbeitungsstellenmehr als Verständnis. Sie können nichts dafür,dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Mut fehlt, Regeln anzupassen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ressourcenzusätzlich zur Verfügung zu stellen. In <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>stagsverwaltung soll es besser laufen. Essoll keine Woche dauern – da<strong>von</strong> können an<strong><strong>de</strong>r</strong>enur träumen. Wir träumen nicht – wir kämpfen –und geben nicht auf. In diesem Sinne – bleiben Siefröhlich unterwegs.Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.Lan<strong>de</strong>sverband West<strong>Die</strong> Lan<strong>de</strong>sversammlung im BlickKöln-Wahn. Schwerpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Mandatsträgerschulungim Bezirk 1 in <strong><strong>de</strong>r</strong> OHG <strong><strong>de</strong>r</strong> Fliegerhorstkasernein Porz-Wahn war die bevorstehen<strong>de</strong>Lan<strong>de</strong>sversammlung in Bad Neuenahr. <strong>Die</strong> 30Teilnehmer waren daher auch mehrheitlich Delegierte.Ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Anliegen <strong>de</strong>s Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>n,Oberstabsfeldwebel a.D. Hubert Henk,war es <strong>de</strong>nn auch, <strong>de</strong>nen, die erstmals an einer solchenDelegiertenversammlung teilnahmen, dieAbläufe und vor allem die Arbeit in <strong>de</strong>n Ausschüssenzu erklären. Wichtige Anträge, die imLaufe <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Wochen durch die Arbeitsgruppenin <strong>de</strong>n Standorten zur Lan<strong>de</strong>sversammlungeingebracht wor<strong>de</strong>n sind, wur<strong>de</strong>n noch einmal ausführlichbesprochen.Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Thomas Sohst diskutiertemit <strong>de</strong>n Mandatsträgern das StimmungsbildParlamentarier trifft SpießeKamen/Unna. „Warum bekomme ich neue, unerfahreneSoldaten zugeschleust, darf aber erfahreneSoldaten nicht weiter verpflichten, die schon imEinsatz Erfahrung gesammelt haben?“ Solche undähnliche Fragen zu Personalmanagement, Nachwuchsgewinnungund <strong><strong>de</strong>r</strong>en Unzulänglichkeitenwaren Themen <strong><strong>de</strong>r</strong> Regionaltagung mit KompaniefeldwebelnEn<strong>de</strong> April in Kamen. Hier gab esungeschönt die Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong>er, die die Reform vor Ortgestalten und die Soldatinnen und Soldaten motivierenmüssen. Den Anstoß zur Einladung <strong>von</strong> JürgenHardt, CDU-Mitglied im Verteidigungsausschuss,bekam <strong><strong>de</strong>r</strong> stellvertreten<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Schmelzer,im vergangenen Jahr bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>stagung <strong><strong>de</strong>r</strong>Spieße. „<strong>Die</strong> I<strong>de</strong>e dazu kam mir“, so Schmelzer,„als Herr Hardt äußerte, dass es informativ undinteressant wäre, Vertreter dieser Personengruppemal im Verteidigungsausschuss anzuhören“.Unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Überschrift „Attraktivität <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“wur<strong>de</strong>n die infrastrukturellen Mängel imUnterkunftsbereich dargestellt. Fernseh- undInternetanschluss auf <strong>de</strong>m Zimmer zählten ausSicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Spieße genauso zur Attraktivität wie einemo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Möblierung und Belegung mit maximalzwei Personen. Einigkeit bestand darin, dass Soldatenan ihre Leistungsgrenzen gebracht wer<strong>de</strong>nmüssen, um später für die Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen imEinsatz gerüstet zu sein. Dazu gehöre auch eineUnterbringung unter Einschränkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Privatsphäre.Aber im „Normalbetrieb“ am Heimatstandortsei eine zeitgemäße Unterbringung angesagt.„Wir wer<strong>de</strong>n für je<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong> dies braucht, Pendlerunterkünftebereit stellen“. An dieses Versprecheneines Ministers vor 15 Jahren kann sich ein Teilnehmerin <strong><strong>de</strong>r</strong> Run<strong>de</strong> noch gut erinnern, und doch:„Ich kann noch keine erkennen.“ Vereinbarkeit <strong>von</strong>Familie und <strong>Die</strong>nst war ein weiteres Thema wieauch die Befürchtungen, dass die Bun<strong>de</strong>swehr„in <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppe“. „Ja, es gibt diese kleinen grünenPflänzchen, die Hoffnung erwecken, die abergehegt und gepflegt wer<strong>de</strong>n müssen, sollen sie<strong>de</strong>nn ge<strong>de</strong>ihen“ – so beschrieb Sohst die <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitigeSituation bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr.Und <strong>de</strong>nnoch wer<strong>de</strong> die Lage an <strong><strong>de</strong>r</strong> Basiselementar an<strong><strong>de</strong>r</strong>s wahrgenommen als <strong>von</strong> <strong>de</strong>nen,die die Neuausrichtung als Erfolgsmo<strong>de</strong>ll darzustellenversuchen. Vielerorts trete Resignation andie Stelle <strong>von</strong> Hoffnung auf Besserung – <strong>von</strong> fehlen<strong>de</strong>nBetreuungsangeboten bis hin zur unzureichen<strong>de</strong>nBeteiligung an Vorgängen in <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nststellen.Obwohl vieles nicht mehr zurückgedrehtwer<strong>de</strong>n könne, bleibe die Politik angesichts <strong><strong>de</strong>r</strong>Wahlen im Herbst in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verantwortung. Dasbe<strong>de</strong>utete für <strong>de</strong>n DBwV: Nicht locker lassen beigrundsätzlichen For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen zum Wohle <strong><strong>de</strong>r</strong>Menschen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr durch Abschaffung<strong><strong>de</strong>r</strong> Hinzuverdienstgrenzen, Mitnahme <strong>von</strong> Versorgungsanwartschaftenfür SaZ, Abschaffung <strong><strong>de</strong>r</strong>Härtefälle beim Versorgungsausgleich und Überarbeitung<strong>de</strong>s Zulagenwesens. Abschließend stellteMajor d.R. Carsten Pfenning <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleseinen I<strong>de</strong>en zur besseren Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>bindung/-gewinnungvor.■MdB Jürgen Hardt (l.) traf sich auf Initiative<strong>von</strong> Rudolf Schmelzer (r.) zum Gespräch mitKompaniefeldwebeln.weitere „Sparanstrengungen“ auferlegt bekommt,um die Maßgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> beschränkten Haushaltsmittelzu erfüllen. Hardt signalisierte, dass die Bun<strong>de</strong>sregierungim September einen Haushaltsentwurfins Parlament einbringen wolle, <strong><strong>de</strong>r</strong> keineKürzungen im Verteidigungsbereich enthalte.Im Lan<strong>de</strong>sverband West wer<strong>de</strong>n in diesem Jahrneben <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>stagung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kompanie-, Staffelfeldwebelund Gleichgestellten, mehrere solcherRegionalgespräche mit Bun<strong>de</strong>stagsabgeordnetenstattfin<strong>de</strong>n. Der Informationsaustausch zum Stand<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrreform und zu ihren Auswirkungenwar dann auch das Thema dieser Run<strong>de</strong>.Bei<strong>de</strong> Seiten konnten aus dieser Gesprächsrun<strong>de</strong>Positives mitnehmen. „Meine Zielsetzungist es, <strong>de</strong>nen, die die Reform vor Ort tragen, eineMöglichkeit zu geben, Sorgen, Nöte und Problemeanzusprechen. <strong>Die</strong>jenigen, die mitverantwortlichfür die Entscheidung sind, sollen die Möglichkeithaben, zuzuhören und aufzunehmen, wie dieUmsetzung ihrer Entscheidungen wirken, sagteSchmelzer. „Gespräche wie heute sind auch fürmich etwas Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es“, so Hardt am En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Tagung.rs


Lan<strong>de</strong>sverband West <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 75Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenDer neue Vorstand <strong><strong>de</strong>r</strong> Truka Kalkar.Kalkar. <strong>Die</strong> Truppenkameradschaft Kalkar hatwie<strong><strong>de</strong>r</strong> einen Vorstand. Nach<strong>de</strong>m das Amt zuletztkommissarisch durch Hauptfeldwebel StefanRoolfs wahrgenommen wur<strong>de</strong>, fand sich bei <strong><strong>de</strong>r</strong>jüngsten Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>versammlung in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>von</strong>-Seydlitz-Kaserne eine neue Vorstands-Mannschaft.Zum neuen Vorsitzen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> MajorGuido Gleißner gewählt. Ihm zur Seite stehen alsStellvertreter Hauptmann Michael Theunissen,als Schriftführer Oberfeldwebel Sascha Paulsowie als Kassenwart Hauptfeldwebel Roolfs.Fünf Beisitzer unterstützen <strong>de</strong>n Vorstand bei seinerArbeit. Ausdrücklich begrüßt wur<strong>de</strong> die Neubildung<strong><strong>de</strong>r</strong> Truka durch <strong>de</strong>n Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Bezirks Westfalen, Oberstleutnant a.D.Reinhard Schlepphorst, <strong><strong>de</strong>r</strong> die zahlreichen Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>über aktuelle Themen <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbandsarbeitinformierte. Der Neuanfang gera<strong>de</strong> jetzt ist <strong>von</strong>beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n LuftwaffenstandortKalkar/Ue<strong>de</strong>m. Als einer <strong><strong>de</strong>r</strong> wenigen Standortein Deutschland wächst dieser im Rahmen<strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Struktur <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr weiter auf.Zum 1. Juli dieses Jahres wird dort das ZentrumLuftoperationen neu aufgestellt. Zahlreiche Soldatenaus ganz Deutschland wer<strong>de</strong>n mit ihrenFamilien in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten an <strong>de</strong>nNie<strong><strong>de</strong>r</strong>rhein versetzt. <strong>Die</strong>sen Umstrukturierungsprozessmöchte <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV mit seiner neuenTruka Kalkar konstruktiv, aber auch kritischbegleiten.In Bonn ehrte André Wüstner (r.) verdienteMitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>.Lan<strong>de</strong>sverband WestGeschäftsstelleSüdstraße 123, 53175 BonnTelefon: 02 28 / 3823-111,Fax: 02 28 / 3823-233Email: West@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Pressebeauftragter:Oberstleutnant a.D. Andreas P. SchnellbachTel.: 0212/335338E-Mail: andreas.schnellbach@dbwv.<strong>de</strong>Bonn. Ein Schwerpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Frühjahrsmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>versammlung<strong><strong>de</strong>r</strong> Kameradschaft ERH Bonnin <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadthalle Bad Go<strong>de</strong>sberg war <strong><strong>de</strong>r</strong> Vortrag<strong>de</strong>s zweiten stellvertreten<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n,Major Andre Wüstner. Er betrachtete kritisch<strong>de</strong>n Umbau <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr und die Auslandseinsätze.<strong>Die</strong> Belastungen für die Soldatinnenund Soldaten durch die Reform und die parallelstattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Auslandseinsätze seienenorm hoch. Außer<strong>de</strong>m müssten bei einerGesamtbetrachtung die Familien ebenfalls imFokus stehen. Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ERH Bonn,Fregattenkapitän a.D. Wolfgang Windolph , stelltein seinem Tätigkeitsbericht die Aktivitäten <strong>de</strong>sVorstan<strong>de</strong>s dar und hob dabei beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s dieArbeit in <strong>de</strong>n Regionen hervor. Im Anschlussüberreichte er zusammen mit Wüstner langjährigenMitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n die Urkun<strong>de</strong> und Treuena<strong>de</strong>l.Geehrt wur<strong>de</strong>n für 50 Jahre Oberst a.D. ReinhardSchütz, Oberst a.D. Horst Lechner, Oberst a.D.Georg Hilgendorf, Oberst a.D. Peter Zumkley,Oberstleutnant a.D. Martin Niemöller, Oberstabsfeldwebela.D. Adolf Mareth, Oberstabsfeldwebela.D. Joachim Heidrich und Stabsfeldwebela.D. Eberhard Richter sowie für 40 JahreOberstleutnant a.D. Dr. Heiko Pollmeier undStabsfeldwebel a.D. Rolf Genz.<strong>Die</strong> Geehrten in Augustdorf.Augustdorf. <strong>Die</strong> Neuausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrsteht <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit noch unter vielen Fragezeichen.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ehemaligen,Hauptmann a.D. Rolf Meyer, nahm als Gast <strong><strong>de</strong>r</strong>KERH-Lippe in Augustdorf dazu Stellung,wohin <strong><strong>de</strong>r</strong> Verband bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Reform steuert. Geld,so Meyer, bestimme zukünftig die Struktur undPersonalstärke <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr – so müsse aberauch die zukünftige Strategie angepasst wer<strong>de</strong>n.Fatal wäre es, die Menschen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuausrichtungnicht mitzunehmen und <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV wer<strong>de</strong>sich <strong>de</strong>m auch entgegenstemmen. Meyer und <strong><strong>de</strong>r</strong>Vorsitzen<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ERH Lippe, Oberstabsfeldwebela.D. Harry Höft, zeichneten nach <strong>de</strong>m VortragOberstabsfeldwebel a.D. Peter Kleinschmidt fürseine Verdienste um <strong>de</strong>n Verband mit Ehrenurkun<strong>de</strong>und <strong><strong>de</strong>r</strong> Verdienstna<strong>de</strong>l in Bronze aus. Weiterwur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> für ihre langjährigeTreue zum Verband geehrt: Hauptfeldwebeld.R. Uwe Stölting für 25 Jahre, Oberstabsfeldwebela.D. Roland Körner und Oberst a.D. <strong>Die</strong>rkLenuweit für 40 Jahre sowie Oberstleutnant d.R.Baldur Peter und Oberstleutnant a.D. HerbertRho<strong>de</strong> für 50 Jahre.Saarbrücken. Interessante Einblicke in die„Operationszentrale“ <strong><strong>de</strong>r</strong> saarländischen Polizeigewannen Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Kameradschaft ERHSüdliches Saarland bei einem Besuch in Saarbrücken.<strong>Die</strong> „Einsatz- und Lagezentrale <strong><strong>de</strong>r</strong>Vollzugspolizei <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s“ hatte dort 2010ihren Vollbetrieb aufgenommen und ist in dieserForm bun<strong>de</strong>sweit vorbildlich. Führungs- und Ser-Weitere Berichte im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Zu Besuch bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Vollzugspolizei: <strong>Die</strong> KERHSüdliches Saarland.viceaufgaben <strong>de</strong>s Innenministeriums, <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>spolizeidirektionund <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skriminalamteswer<strong>de</strong>n hier koordiniert, wie PolizeihauptkommissarMarkus Barth bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Führung durchdas technisch hochwertig ausgestattete Gebäu<strong>de</strong>erläuterte. Barth ging auf alle Aspekte <strong><strong>de</strong>r</strong> saarländischenPolizeiorganisation, Einsatzführungund die internen Abläufe bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklungverschie<strong>de</strong>ner Lagen ein. Geduldig beantworteteer zahlreiche Fragen, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s zur Personallageund -entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> Polizei und zur Präsenz in<strong><strong>de</strong>r</strong> Fläche. Als Highlight folgte die Besichtigung<strong><strong>de</strong>r</strong> zentralen Notrufannahme. Mit einem Wappenbild<strong>de</strong>s DBwV bedankte sich die Gruppe für<strong>de</strong>n gelungenen Informationsbesuch.Wiesba<strong>de</strong>n. Zum Jahresempfang <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skommandosHessen waren Vertreter <strong><strong>de</strong>r</strong> politischenParteien, Abgeordnete aus Land- undBun<strong>de</strong>stag, Vertreteraller gesellschaftlichenGruppensowie die Komman<strong>de</strong>ureund<strong>Die</strong>nststellenleiter<strong><strong>de</strong>r</strong> Verbän<strong>de</strong> und<strong>Die</strong>nststellen imBun<strong>de</strong>sland Hessenins Schloss Biebrichin Wiesba<strong>de</strong>neingela<strong>de</strong>n. Briga<strong>de</strong>generalEckartKlink begrüßte die Gäste. Der hessische Ministers<strong>de</strong>s Inneren und für Sport, Boris Rhein, hobdie Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kooperation <strong>von</strong> Bun<strong>de</strong>swehrund Lan<strong>de</strong>sregierung hervor und betonte, dassdiese Verbindung bereits seit Jahren fest zusammengewachsensei. Wie schon in <strong>de</strong>n vergangenenJahren war <strong><strong>de</strong>r</strong> DBwV auch in diesem Jahrmit einem Info-Stand präsent. Krankheitsbedingtkonnte <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezirksvorsitzen<strong>de</strong> II/6 Hauptmannd.R. Uwe Schulz, nicht teilnehmen. Dafür warenKamera<strong>de</strong>n vom Vorstand <strong><strong>de</strong>r</strong> StandortkameradschaftMainz-Wiesba<strong>de</strong>n zur Stelle. Sie unterstütztenbeim Aufbau und <strong><strong>de</strong>r</strong> Gestaltung <strong>de</strong>s Verbandsstan<strong>de</strong>s.Zwei seit Jahrzehnten als Mandatsträgerengagierte Kamera<strong>de</strong>n, Stabsfeldwebeld.R. Rudolf Burg und Oberstabsfeldwebel FritzZitzer, begrüßten die Gäste im Eingangsbereichund informierten über <strong>de</strong>n DBwV. ■Coupon-WerbungGewinner eines Archos Arnova Tablet aus <strong><strong>de</strong>r</strong>Verlosung im April ist Stabsbootsmann AndreasHurst aus Köln.


76 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Soltau. Auch die Tagungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sNord für Berufssoldaten stoßen nach wie vorauf großes Interesse. Mehr als 150 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>wollten an <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Veranstaltung in diesemJahr teilnehmen, aus Kapazitäts- und Kostengrün<strong>de</strong>nkonnten jedoch nur 80 berücksichtigtwer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong>se beschäftigten sich zwei Tage lang mitallgemeinen und speziell ihre Statusgruppeberühren<strong>de</strong>n Themen. <strong>Die</strong> Einstimmung daraufnahm Oberstleutnant Andreas Bran<strong>de</strong>s vor. Derstellvertreten<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Nord erläuterteseinen Zuhörerinnen und Zuhörerinnen die„aktuellen Baustellen“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbandspolitik undvergaß auch nicht, die vom Verband erzieltenErfolge herauszustellen.<strong>Die</strong> Tätigkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Ansprechpartner <strong>de</strong>sDBwV in <strong>de</strong>n Auslandseinsätzen erläuterteOberstleutnant Stephan Müller. Über Beteiligungsrechte,Personalräte im Übergang <strong><strong>de</strong>r</strong>Strukturen, Vertrauenspersonenausschüsse undEntwicklungen im Beteiligungsrecht referierteStabsfeldwebel a.D. Frank Kaiser. Auf das Versorgungsrecht<strong><strong>de</strong>r</strong> Berufssoldaten ging Rechtsanwalt<strong>Die</strong>ter Klotz <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstellein Bonn ein. Informationen über die Angebote<strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgesellschaft <strong>de</strong>s DBwVerhielten die Teilnehmer <strong>von</strong> Hauptmann a.D.Klaus Pellenz.<strong>Die</strong> Bilanz <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufssoldaten fiel zum En<strong>de</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> Tagung gut aus. Oberstleutnant Thomas Jendrekvom Sanitätskommando I in Kiel stelltefest: „Das war eine gute und interessante Veranstaltung,die ich nur weiterempfehlen kann.“Hauptfeldwebel René Hinz <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Panzerpionierlehrkompanie90 in Munster pflichtete <strong>de</strong>mStabsoffizier bei: „<strong>Die</strong> fachlich hervorragen<strong>de</strong>nReferenten haben auch schwierige Themen verständlichvermittelt, die Teilnahme an <strong><strong>de</strong>r</strong> BS-Tagung war ein Gewinn.“■Lan<strong>de</strong>sverband NordLan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleWaschpohl 5-7, 24534 NeumünsterTelefon: 0 43 21/4 20 06, Fax: 0 43 21/4 42 33E-Mail: nord@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P: Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-<strong>Die</strong>ter PetersenPressebeauftragter: Oberstabsfeldwebel a.D. Johann FritschTelefon: 05864/987074, Fax: 05864/987078Mobil: 0152/22626675E-Mail: johann-fritsch@web.<strong>de</strong>Lan<strong>de</strong>sverband NordSelbst in die Hand nehmenLan<strong>de</strong>sverband Nord unterstützt Soldaten auf ZeitHo<strong>de</strong>nhagen. Mit <strong>de</strong>m Berufsleben nach ihreraktiven <strong>Die</strong>nstzeit beschäftigten sich rund 80 Soldatenauf Zeit (SaZ) im nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sächsischen Ho<strong>de</strong>nhagen.Durch die zweitägige Veranstaltung führte<strong><strong>de</strong>r</strong> Son<strong><strong>de</strong>r</strong>beauftragte für die Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong>Soldaten auf Zeit im Lan<strong>de</strong>sverband Nord, JohannHarms. Der Stabsfeldwebel a.D. unterrichtete dieTeilnehmer umfassend über das Engagement <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s für ihre Statusgruppe.Mit <strong>de</strong>n Informationen zu Berufswahl undEmpfehlenswerteVeranstaltungAusbildung wer<strong>de</strong>n nach seinen Worten „zugleichdie Vorgesetzten in ihrer Fürsorgepflicht unterstützt“.Harms for<strong><strong>de</strong>r</strong>te seine Zuhörer auf, ihreZukunft selbst in die Hand zu nehmen und dasRecht auf Unterstützung sowohl bei <strong>de</strong>n Vorgesetztenwie auch bei ihrer Truppenkameradschafteinzufor<strong><strong>de</strong>r</strong>n.Oberstleutnant Andreas Bran<strong>de</strong>s beurteilte vorseinen Zuhörerinnen und Zuhörern <strong>de</strong>n Stand <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehrreform aus Sicht <strong>de</strong>s DBwV. Dabeikritisierte <strong><strong>de</strong>r</strong> stellvertreten<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Nord insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die mehr als schlechten Aussichtenfür Unteroffiziere, Berufssoldat zu wer<strong>de</strong>nsowie die mangelhafte Attraktivität <strong>de</strong>s <strong>Die</strong>nstes.Nach Ansicht <strong>de</strong>s Stabsoffiziers wird die Sollstärkenach <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>stagswahlen im Herbst wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einmal neu festgelegt, „und das mit rund 35.000Soldaten weniger und mit allen damit zusammenhängen<strong>de</strong>nKonsequenzen.“ Bran<strong>de</strong>s mahnte nichtnur in diesem Zusammenhang Ehrlichkeit undOffenheit <strong>von</strong> Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Politik und <strong>de</strong>s<strong>Die</strong>nstherrn an.Michael Zalewski vom Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsdienstreferierte über Ansprüche und Möglichkeitennach <strong>de</strong>m Soldatenversorgungsgesetz. DerRegierungsamtmann schlug <strong>de</strong>n Bogen <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Zeit als Schüler und Auszubil<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> über die<strong>Die</strong>nstzeit als Soldat zum späteren Zivilberuf.Dabei ging er auf die schulische und beruflicheBildung am und nach En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstzeit ein un<strong><strong>de</strong>r</strong>läuterte dabei die zeitlichen Ansprüche sowie dieHilfen optimal gestaltenSoziales Netzwerk Nord wird verbessertAndreas Bran<strong>de</strong>s (7.v.l.) und Stephan Müller(r.) mit <strong>de</strong>n Tagungsteilnehmern.Soltau. Der Lan<strong>de</strong>sverband Nord setzt sichintensiv für die soziale Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldatinnenund Soldaten sowie <strong><strong>de</strong>r</strong>en Familien undFreun<strong>de</strong> in Zusammenhang mit Auslandseinsätzenein. Im Mittelpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Anstrengungen steht<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit die Vernetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> an dieser AufgabeBeteiligten. Zu diesem Zweck trafen sich aufEinladung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Vertreter <strong>von</strong> 14<strong>Die</strong>nststellen und Organisationen in Soltau.<strong>Die</strong> zweitägige Veranstaltung hatte das Ziel, diegemeinsame Arbeit zu verbessern und zu optimieren.Auf <strong>de</strong>m Programm stan<strong>de</strong>n unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em15 Vorträge, in <strong>de</strong>nen die Lage und Absicht <strong><strong>de</strong>r</strong>1. Panzerdivision (Hannover) für <strong>de</strong>n Auslandseinsatz2014 erläutert sowie die verschie<strong>de</strong>nenAndreas Bran<strong>de</strong>s fand <strong>de</strong>utliche Worte zurlaufen<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehrreform.Kostenhöchstgrenzen für die unterschiedlichenVerpflichtungszeiten. Unabhängig <strong>von</strong> ihremgeplanten Wer<strong>de</strong>gang empfahl Zalewski seinenZuhörern mit Nachdruck, frühzeitig und nicht erstbei <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong> das Gespräch mit einem Berater<strong>de</strong>s Berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsdienstes zu suchen.Mehrere Vortragen<strong>de</strong> erläuterten aus verschie<strong>de</strong>nenBlickwinkeln die Chancen ausschei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong>Soldaten und Soldatinenn auf Zeit. Ein Oberfeldwebel<strong><strong>de</strong>r</strong> Reserve vermittelte seine Erfahrungenauf <strong>de</strong>m Weg in die Privatwirtschaft. An<strong><strong>de</strong>r</strong>e Referentenbrachten <strong>de</strong>n Teilnehmern Berufsbil<strong><strong>de</strong>r</strong> inWehrverwaltung, Bun<strong>de</strong>spolizei und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Industriesowie das weite Feld <strong><strong>de</strong>r</strong> Selbständigkeitnäher.<strong>Die</strong> Veranstaltung brachte für die Soldatinnenund Soldaten insgesamt viele neue Informationenund wertvolle Tipps für <strong>de</strong>n Übergang indas zivile Berufsleben. <strong>Die</strong> Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong>Tagung durch die Teilnehmer war dann auch einheitlichpositiv.■Organisationen mit ihren Fähigkeiten und Kapazitätenvorgestellt wur<strong>de</strong>n. Im Ergebnis ist es dieAbsicht aller Beteiligten, bis zum vierten Quartaldieses Jahres eine Broschüre zu erstellen, in<strong>de</strong>nen all diese Fähigkeiten aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.Darüber hinaus diente das Treffen dazu, dieVernetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beteiligten zu verdichten unddamit das bereits bestehen<strong>de</strong> Netzwerk im Nor<strong>de</strong>nDeutschlands weiter zu optimieren. UnterLeitung <strong>de</strong>s Stellvertreten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s,Oberstleutnant Andreas Bran<strong>de</strong>s, wur<strong>de</strong> dieTagung durch <strong>de</strong>n Beauftragten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sNord für Auslandseinsätze, OberstleutnantStephan Müller, durchgeführt. <strong>Die</strong>serbewertete die Tagung so: „ Auch wenn wir natürlichdas kommen<strong>de</strong> Einsatzjahr <strong><strong>de</strong>r</strong> 1. Panzerdivisionim Fokus haben, das wir in <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitung,Durchführung und Nachbereitung bestmöglichunterstützen wollen, geht es beim SozialenNetzwerk Nord natürlich grundsätzlich darum,die Hilfen optimal zu gestalten, egal ob fürEinsatzkräfte o<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht im Einsatz stehen<strong>de</strong> Verbän<strong>de</strong>.“<strong>Die</strong> Teilnehmer <strong>de</strong>s Treffens wer<strong>de</strong>n im Septemberdieses Jahres erneut zusammenkommenum die Kommunikation rund um diese wichtigeAufgabe fortzuführen und lebendig zu halten. ■


„Abschied vom Taxi“Celle. Vor 40 Jahren kamen die ersten zehn BO-105 nach Celle. <strong>Die</strong> seither mit diesem Hubschraubergesammelte Erfahrung ermöglichteinen <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Industrie fast autarken Flugbetrieb,<strong><strong>de</strong>r</strong> bei neuen Waffensystemen so nicht mehr<strong>de</strong>nkbar und auch nicht gewollt ist. Als schnelles,zuverlässiges „Taxi“ zur Verbindung und Aufklärung,zur Luftrettung o<strong><strong>de</strong>r</strong> zur Bekämpfung(Panzerabwehr-Hubschrauber, PAH) hat sich dievielfältig einsetzbare Maschine mehr alsbewährt.Der erste Panzerabwehrhubschrauber traf1980 in <strong><strong>de</strong>r</strong> Hei<strong>de</strong>stadt ein, Grundstein für die„Panzerknacker“ <strong>de</strong>s Heeresfliegerregiments16. Vier Jahre später stand das erste Regiment <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr mit 56 PAH. Mit seinem gelenklosenRotorkopf konnte <strong><strong>de</strong>r</strong> Hubschrauber nie dagewesene Flugmanöver durchführen und war<strong>de</strong>shalb bei <strong>de</strong>n Piloten beliebt.In Celle, wo bisher je<strong>de</strong>s Jahr bis zu 15 Waffensystemein <strong><strong>de</strong>r</strong> „BO-105 Werkstatt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“<strong><strong>de</strong>r</strong> Heeresfliegerinstandsetzungsstaffel100, grundüberholt wur<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n neben<strong>de</strong>n Inspektionen für <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Restflugbetriebnun etwa 15 Hubschrauber pro Jahr verwertet.<strong>Die</strong> Reste <strong><strong>de</strong>r</strong> einst rund vier MillionenMark teuren Maschinen können jetzt für jeweilsLan<strong>de</strong>sverband Nord <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 77etwa 10 000 Euro ersteigert wer<strong>de</strong>n. Im vergangenenMonat wur<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> „Fly-Out“ (Auflösung)<strong><strong>de</strong>r</strong> Celler BO-105 Einheiten und natürlich auchdie 40 Jahre BO gefeiert. <strong>Die</strong> letzten <strong><strong>de</strong>r</strong> 61 bisEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres noch fliegen<strong>de</strong>n Hubschraubersind laut <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitiger Planung bis 2016 am nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sächsischenHimmel zu sehen. Einziger„Betreiber <strong><strong>de</strong>r</strong> BO-105“ in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr istdann die Außenstelle <strong><strong>de</strong>r</strong> Heeresfliegerwaffenschulerespektive die internationale Hubschrauberschulein <strong><strong>de</strong>r</strong> ehemaligen Resi<strong>de</strong>nzstadt. ■Bald ein seltenes Bild: Eine Formation BO 105.Gelbe Schleife<strong>Die</strong>ter Salwig undBürgermeisterHans WernerSchlitte.Faßberg. „Es ist schön, einso gutes Verhältnis zur Bun<strong>de</strong>swehrzu haben und es istselbstverständlich, dass dieGemein<strong>de</strong> das Zeichen <strong><strong>de</strong>r</strong>Gelben Schleife öffentlichzeigt und damit die Verbun<strong>de</strong>nheitzu <strong>de</strong>n Soldaten <strong>de</strong>sStandortes Faßberg ausdrückt.“Mit diesen Wortenbedankte sich BürgermeisterHans Werner Schlittebei Übergabe <strong><strong>de</strong>r</strong> GelbenSchleifen im Rathaus <strong>de</strong>sOrtes. Für die örtliche Standortkameradschaftüberreichte <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Truppenkameradschaft Technische Schule <strong><strong>de</strong>r</strong>Luftwaffe 3 (TSLw 3), Stabsfeldwebel <strong>Die</strong>ter Salwik,die Gelben Schleifen. Neben <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>nKomman<strong>de</strong>uren Oberst Peter Kraus (TSLw 3) undOberst Andreas Pfeifer (Transporthubschrauberregiment10) nahm auch <strong><strong>de</strong>r</strong> zuständige Bezirksvorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Nord, StabsfeldwebelGerd Dombrowski, an <strong>de</strong>m Treffen teil.Zwei große Gelbe Schleifen wer<strong>de</strong>n nun an <strong>de</strong>nFaßberger Ortsschil<strong><strong>de</strong>r</strong>n angebracht, eine weiterefin<strong>de</strong>t am Rathaus, direkt über <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Verbandswappen,ihren Platz.■Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenArmin Koman<strong><strong>de</strong>r</strong>, Erwin Sieman<strong>de</strong>l und ReinholdBen<strong><strong>de</strong>r</strong>.Putlos. Mehr als 100 Zuhörerinnen und Zuhörerkamen im ehemaligen Offizierheim in Putloszusammen, um <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n ERH imLan<strong>de</strong>sverband Nord, Armin Koman<strong><strong>de</strong>r</strong>, zu erleben.Ganz offensichtlich hatte die Kameradschaftmit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahl <strong>de</strong>s Referenten und <strong><strong>de</strong>r</strong> Themenstellungeine glückliche Hand, <strong>de</strong>nn bei 250 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>nist dies eine stolze Teilnehmerzahl.Nur kurz ging <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> auf aktuelleVerbandsangelegenheiten ein, um dann zu seinemHauptthema zu kommen, das vielen Ehemaligenund Angehörigen auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Seele brennt:Um Behandlungskosten bezahlen zu können,sind die ehemaligen Soldaten und ihre Familiendringend darauf angewiesen, dass Beihilfen zügigausgezahlt wer<strong>de</strong>n. Schließlich müssen auch hoheRechnungsbeträge innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahlungsfristzunächst vom Berechtigten bezahlt wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>seVorleistung kann bei schwierigen Behandlungenoft mehrere tausend Euro betragen. Wenn manbe<strong>de</strong>nkt, dass die größte Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Beihilfeempfängerihre Pensionsbezüge aus niedrigeren Besoldungsklassenerhält, dann wird schnell klar, dass<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstgeber seinen ehemaligen Mitarbeiterneine kaum tragbare Last aufbür<strong>de</strong>t.Deshalb for<strong><strong>de</strong>r</strong>ten die Ehemaligen einmütig,dass <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstgeber dafür Sorge tragen muss, dassBeihilfen so rechtzeitig ausgezahlt wer<strong>de</strong>n, dassehemalige Soldaten nicht ihre privaten Kontenbelasten müssen, um Arzt- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Krankenrechnunginnerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> vorgegebenen Zahlungsfristen zubegleichen. Es ist gera<strong>de</strong>zu wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sinnig, dass Verzugszinsennicht vom <strong>Die</strong>nstgeber übernommenwer<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n vom Beihilfeberechtigten! Trotz<strong><strong>de</strong>r</strong> schlechten Nachrichten zum Thema Beihilfegingen die meisten Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> mit einer gewissenErleichterung nach Hause. Sie hatten mit ArminKoman<strong><strong>de</strong>r</strong> einen Experten kennengelernt, <strong><strong>de</strong>r</strong> auchin schwierigen Fällen Rat und Hilfe gegeben hat.Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstand <strong><strong>de</strong>r</strong> ERH Ol<strong>de</strong>nburg um Obersta.D. Reinhold Ben<strong><strong>de</strong>r</strong> hilft, wo immer möglich.Gemeinsam ehrten Koman<strong><strong>de</strong>r</strong> und Ben<strong><strong>de</strong>r</strong>zwei treue Kamera<strong>de</strong>n: Stabsfeldwebel a.D. Karl-Heinz Honig und Stabsbootsmann a.D. Erwin Sieman<strong>de</strong>lerhielten für ein halbes Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t Mitgliedschaftim DBwV Ehrenna<strong>de</strong>ln und -urkun<strong>de</strong>n.Munster. Oberstleutnant a. D. Manfred Lidl, Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> Kameradschaft Ehemaliger, Reservistenund Hinterbliebener in Munster, hat zweiKamera<strong>de</strong>n für ihre Treue zum Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrverbandgeehrt. Als Dank und Anerkennungfür 50 Jahre Mitgliedschaft überreichte erOberstabsfeldwebel a. D. Peter Gützkow undHauptfeldwebel a.D. Harry Jerokowski im Auftrag<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n die entsprechen<strong>de</strong>nEhrenurkun<strong>de</strong>n und Treuena<strong>de</strong>ln.Rotenburg/Wümme. Ehrungen stan<strong>de</strong>n im Mittelpunkteines Treffens <strong><strong>de</strong>r</strong> Rotenburger Ehemaligen.Stabsfeldwebel a. D. Jürgen Thiergardt undHauptmann a.D. Jürgen Meyer wur<strong>de</strong>n in würdigerForm für ihre 40-jährige Mitgliedschaft imDBwV ausgezeichnet, Stabsfeldwebel a.D.Johann-Heinrich Tohoff für ein halbes Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t.■Kameradschaftsvorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> Uwe Stark, JürgenMeyer, Bezirksvorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> Gerd Dombrowski,Johann-Heinrich Tohoff und JürgenThierghardt (v.l.).Coupon-Werbung AprilBei <strong><strong>de</strong>r</strong> Couponwerbung im April 2013 hat OberstabsfeldwebelUwe Schenkel aus Munster einArchos Arnova 10d Tablet gewonnen.An <strong><strong>de</strong>r</strong> Aktion beteiligten sich in diesem Monatzwölf Kamera<strong>de</strong>n und Kameradinnen aus <strong>de</strong>mLan<strong>de</strong>sverband Nord. Durch sie konnten 24 neueMitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> gewonnen wer<strong>de</strong>n.Termine 04.-05.06.2013 Tagung mit Chefs undSpießen in Damp 03.-05.09.2013 Fernausbildungskongressin Hamburg 10.-11.09.2013 Tagung mit Komman<strong>de</strong>urenin Neumünster 15.-16.10.2013 Tagung mit Chefs undSpießen in Garlstedt


78 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Lan<strong>de</strong>sverband OstVorstand tagt am Ran<strong>de</strong> <strong>von</strong> BerlinDahlewitz. „<strong>Die</strong> Weichen sind gestellt, es kannlosgehen!“– so konstatierte <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Hauptmann Uwe Köpsel, als es bei <strong><strong>de</strong>r</strong> turnusgemäßdurchgeführten Lan<strong>de</strong>svorstandssitzungum die bevorstehen<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>sversammlungging. Der Lan<strong>de</strong>svorstand kam am Ort <strong>de</strong>sGeschehens am Ran<strong>de</strong> <strong>von</strong> Berlin zusammen,um das Tagungshotel kennenzulernen sowie letzteModalitäten und Feinheiten abzustimmen,damit ein weitestgehend reibungsloser Ablauf imVorfeld gewährleistet wer<strong>de</strong>n kann. Anschließendbeleuchtete <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>die Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>entwicklung im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerbandplakativ, um damit das Problembewusstsein<strong><strong>de</strong>r</strong> Mandatsträger zu diesemThema in die Zukunft gerichtet zu schärfen.Hauptaugenmerk seiner Ausführungen warnatürlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sverband Ost. Hierzu stellte erfest, dass sich trotz 3430 neuer Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>nJahren 2011/2012 <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>bestand im Lan<strong>de</strong>sverbandseit 2006 um fast die gleiche AnzahlAndreas SteinmetzJürgen Görlichreduziert hat. Konkret sind im Lan<strong>de</strong>sverbandheute 26 620 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> und damit 13,7 Prozent<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> organisiert. Wichtig warKöpsel in diesem Zusammenhang aber die Feststellung,dass auch bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>ndieses Phänomen, <strong>de</strong>ssen Grün<strong>de</strong> vielschichtigsind, zu beobachten sei. Köpsel sagt: „Um dierichtigen verbandspolitischen Entscheidungenfür die Zukunft treffen zu können, muss je<strong>de</strong> Zahlim Einzelnen hinterfragt und die entsprechen<strong>de</strong>nBezugsgrößen hergestellt wer<strong>de</strong>n. Eines ist aberklar, nämlich, dass wir mehr <strong>de</strong>nn je am Mitgliedorientiert und politisch engagiert han<strong>de</strong>ln müssen!“Wichtige aktuelle Informationen und Produktinformationenzum Versicherungswesen gabThomas <strong>Die</strong>s vom Bun<strong>de</strong>swehrservice <strong><strong>de</strong>r</strong> Continentale.Schon im Vorfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahresstattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n 19. Hauptversammlung bereichertenHauptmann Andreas Steinmetz, jetzigerVorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> Luftwaffe, und OberstabsfeldwebelJürgen Görlich, zur Zeit stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong>Streitkräftebasis, als Gäste mit ihren Ausführungendie Vorstandssitzung am zweiten Tag.Görlich geht als Kandidat <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>sfür das Mandat <strong>de</strong>s 1. Stellvertreters <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nins Rennen, Steinmetz soll ebenfallsals Kandidat <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s dasFührungstrio um <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nals 2. Stellvertreter <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n in<strong><strong>de</strong>r</strong> nächsten Legislaturperio<strong>de</strong> komplettieren. ■Verehrte Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> im Lan<strong>de</strong>sverband Ost,außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> monatlich aktuellen Berichterstattungaus <strong>de</strong>m Verbandsleben wer<strong>de</strong>n in<strong>de</strong>n nächsten Ausgaben die fünf Bezirke unseresLan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s vorgestellt, um Ihnentiefere Einblicke in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverband zugewähren. Den Anfang macht dabei <strong><strong>de</strong>r</strong> FreistaatThüringen. Viel Spaß dabei wünschtIhnen Wolfgang Ben<strong><strong>de</strong>r</strong>, Beauftragter für diePresse- und Öffentlichkeitsarbeit im Lan<strong>de</strong>sverbandOst.Als„Deutschlandsstarke Mitte“ präsentiertsich <strong><strong>de</strong>r</strong> FreistaatThüringen in seiner Werbekampagnenachaußen. Für <strong>de</strong>n BezirkFreistaat Thüringen imLan<strong>de</strong>sverband Ost <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>s ist dieser Slogangenauso zutreffend.Denn mit seinen 4034Andreas Voigt Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n reiht sich <strong><strong>de</strong>r</strong>Bezirk genau in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte<strong><strong>de</strong>r</strong> vier restlichen Bezirke <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sOst ein. Dabei ist es, im Gegensatz zu <strong>de</strong>nan<strong><strong>de</strong>r</strong>en Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n, relativ leicht dieTermine 2013Geplante Termine 2013 (Stand: 6.Mai 2013)● 11.-12.06. Tagung mit Kompaniechefs● 05.-06.09. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 4/2013● 10.-11.09 Tagung mit Kompaniefeldwebeln● 18.-22.11. 19. Hauptversammlung DBwV● 26.-27.11. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 5/2013,Berlin● 27.-28.11. Lan<strong>de</strong>stagung mit Komman<strong>de</strong>uren„Deutschlands starke Mitte“Der „Freistaat Thüringen“ stellt sich vorBezirke zu unterschei<strong>de</strong>n. Immerhin orientierensich die Bezirksgrenzen an <strong>de</strong>n politischen Grenzen<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>. Der Bezirk „FreistaatThüringen“ existiert seit 1991. Er wur<strong>de</strong> am 5.April 1991, zusammen mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverbandOst, in Mag<strong>de</strong>burg gegrün<strong>de</strong>t. Damals noch 900Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> zählend, wuchs <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezirk stetig auf.Zur Lan<strong>de</strong>sversammlung in Warnemün<strong>de</strong> 1993waren bereits 3500 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> organisiert. Dengesamten Prozess verfolgte <strong><strong>de</strong>r</strong> dienstältesteBezirksvorsitzen<strong>de</strong> im Lan<strong>de</strong>sverband, Stabsfeldwebela.D. Wolfgang Eckelt, bis En<strong>de</strong> 2012. Vor<strong><strong>de</strong>r</strong> Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>vereinigung waren etwa 51 000 sowjetischeund weitere 30 000 Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> NationalenVolksarmee und <strong><strong>de</strong>r</strong> Grenztruppen im FreistaatThüringen stationiert. In <strong>de</strong>n ersten vier Jahrennach <strong><strong>de</strong>r</strong> Wen<strong>de</strong> reduzierte sich die Zahl bedingtdurch <strong>de</strong>n Abzug <strong><strong>de</strong>r</strong> sowjetischen Truppen unddie Integration <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalen Volksarmee umnahezu 90 Prozent. Bis 1995 blieben <strong>von</strong> ehemalsüber 300 Standorten noch 16 übrig, in <strong>de</strong>nen etwa10 000 Soldaten ihren<strong>Die</strong>nst leisteten. SeitBeginn 2013 wird <strong><strong>de</strong>r</strong>Bezirk <strong>von</strong> HauptfeldwebelAndreas Voigt geführt. Dass die Verbandsarbeitim Bezirk so hervorragend funktioniert, ist abernicht nur Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit <strong>de</strong>s ehemaligen undjetzigen Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch <strong>de</strong>nvielen unermüdlichen Mandatsträgern in <strong>de</strong>nKameradschaften vor Ort zu verdanken. <strong>Die</strong> meistenKameradschaften bestehen an <strong>de</strong>n StandortenBad Salzungen und Bad Frankenhausen. Deraktuelle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>bestand wird in sieben Standortkameradschaften,38 Truppenkameradschaften,da<strong>von</strong> drei selbständige, und 10 KameradschaftenERH abgebil<strong>de</strong>t. Auch mit einer Frauengruppekann <strong><strong>de</strong>r</strong> Bezirk aufwarten. <strong>Die</strong> im FreistaatThüringen ansässigen Truppenteile wer<strong>de</strong>nallerdings häufiger nicht an ihren Standortenanzutreffen sein, da sie auch in Auslandseinsätzengebun<strong>de</strong>n sind.■Aus <strong>de</strong>n Bezirken Weitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Beelitz. Mitte April wur<strong>de</strong> dasLogistikbataillon 172 <strong>von</strong>Oberstleutnant Boris Nannt anOberstleutnant Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong>Röpcke übergeben. <strong>Die</strong> symbolischeÜbergabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppenfahnewur<strong>de</strong> im Rahmen einesAppells anlässlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückkehr<strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmeram 30. Deutschen EinsatzkontingentISAF in Afghanistanvollzogen. <strong>Die</strong> BeelitzerSoldaten stellten in Masar-e-Sharif <strong>von</strong> November 2012 bis<strong>Mär</strong>z 2013 die logistischenVolker Thomas und Landtagspräsi<strong>de</strong>ntFritsch (vorne, v.l.), imHintergrund Boris Nannt.Unterstützungsanteile. Denangetretenen Soldatinnen undSoldaten dankte OberstleutnantNannt, dass sie immer mit Engagement,Tatkraft, Energie und vorallem mit Vertrauen an seiner Seitegestan<strong>de</strong>n hätten. „Ich bin sehrstolz, dass ich in diesem Teamdienen durfte“, so Nannt. Loben<strong>de</strong>Worte waren auch vom Komman<strong>de</strong>ur<strong><strong>de</strong>r</strong> Logistikbriga<strong>de</strong> 1,Briga<strong>de</strong>general Volker Thomaszu hören. „Sie haben geführt undnicht verwaltet – und das habenSie ausgezeichnet gemacht!“ Von


Lan<strong>de</strong>sverband Ost <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 79Boris Nannt, Volker Thomasund Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong>Röpcke (v.l.).<strong><strong>de</strong>r</strong> hohen Motivationund Einsatzbereitschaft<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>shabe er sichbei seinem Truppenbesuchin AfghanistanEn<strong>de</strong> 2012 eineigenes Bild verschaffenkönnen.OberstleutnantNannt merkte in seinerAnsprache an,dass er sich bei seinem<strong>Die</strong>nstantritt vor zwei Jahren drei Ziele vorgenommenhabe, die dank <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstützung allermittlerweile erfüllt seien. Da waren das erfolgreicheBestehen im Einsatz, verbun<strong>de</strong>n mit <strong><strong>de</strong>r</strong> unversehrtenRückkehr aller, die Zukunft <strong>de</strong>s Logistikbataillons172 in <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Bun<strong>de</strong>swehr-Struktur und <strong><strong>de</strong>r</strong>Wille, <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr in Bran<strong>de</strong>nburg ein Gesichtzu verleihen. „Ich glaube, das ist uns gelungen. Überuns spricht man: Wir, das Logistikbataillon 172 ausBeelitz! Wir verstehen uns als Marke und leben <strong>de</strong>n‘Beelitzer Geist’, <strong>de</strong>n Hilfsbereitschaft, Geschwindigkeitund Leistungswille prägen. Und eben diesesLächeln, das wir nie verlieren. Wir wollen die Herzenerobern.“ Seinen Leitspruch „Wer aufhört, besserzu wer<strong>de</strong>n, hat aufgehört, gut zu sein!“ wer<strong>de</strong>nviele Beelitzer-Soldaten lange Zeit nicht vergessen.Auch wenn er sein Kommando jetzt abgebe, wer<strong>de</strong>er <strong>de</strong>n Menschen dieser Region verbun<strong>de</strong>n bleiben.„Wie sehr, das möchte ich mit meinen letzten Wortenausdrücken: Ich bin ein Beelitzer!“<strong>Die</strong> kleinenGäste vor <strong><strong>de</strong>r</strong>Grußleinwand.schaft für Soldatenbetreuung in einen großen Spielplatzverwan<strong>de</strong>lt, und auch das Ponyreiten fandgroßen Anklang. Abgerun<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> das reichhaltigeProgramm mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstellung <strong>de</strong>s Waffensystems„Patriot“. Highlight <strong>de</strong>s Tages war jedocheine große Leinwand, die mit Grüßen und vielenkleinen Kunstwerken aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Heimat gestaltet wur<strong>de</strong>und welche schon bald die Soldaten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Türkeierfreuen wird. Für das leibliche Wohl <strong><strong>de</strong>r</strong> Besuchersorgte die Truppenküche Bad Sülze.Olaf Kreuzberg undRoland Helbing (v.l.n.r.).Gotha-Siebleben. In Anwesenheit <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Standortkameradschaft, StabsfeldwebelOlaf Kreuzberg, wur<strong>de</strong> gemeinsam mit <strong>de</strong>n Kompaniefeldwebeln<strong>de</strong>s Standortes in <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsstelle<strong><strong>de</strong>r</strong> Versicherung <strong>Die</strong> Continentale in Gothaein Service-Point für Bun<strong>de</strong>swehrsoldaten eröffnet.Auch Soldatinnen und Soldaten sollten für <strong>de</strong>n Fall<strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle sachgerecht versichert sein, vor allemdann, wenn sie in Auslandseinsätzen ihren schwierigen<strong>Die</strong>nst verrichten. Doch welche Versicherungbei welchem Anbieter ist dazu geeignet? Einer, <strong><strong>de</strong>r</strong>das aus 22 Jahren eigener Erfahrung weiß, istRoland Helbing. Der einstige Hauptmann, <strong><strong>de</strong>r</strong> 14Jahre in <strong><strong>de</strong>r</strong> Frie<strong>de</strong>nsteinkaserne in Gotha seinen<strong>Die</strong>nst versehen hat, leitet <strong>de</strong>n Service-Point undberät in allen Fragen fachkundig. Darüber hinaushält er als Versicherer <strong><strong>de</strong>r</strong> Continentale, die Partner<strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgesellschaft <strong>de</strong>s DBwV ist, engeVerbindung zu <strong>de</strong>n Soldaten. Helbing: „So einenService-Point kann nicht je<strong>de</strong> Agentur eröffnen.Dazu sind mehrere Voraussetzungen, die es in sichhaben, nötig.“ So musste sich seine Agentur einerZertifizierung nach ISO-Norm unterziehen und ernebst seiner zwei Mitarbeiter mussten ein speziellesBun<strong>de</strong>swehr-Lizenzseminarabsolvieren. „In<strong><strong>de</strong>r</strong> Kaserne ist <strong><strong>de</strong>r</strong>Spieß Ansprechpartnerfür die Soldaten,<strong>de</strong>nnochklappt die Kooperationhervorragend“, so <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsführer. OlafKreuzberg ergänzt: „Schon beim Einzug in dieKaserne sollten die jungen Soldaten auf möglicheVersicherungslücken hingewiesen wer<strong>de</strong>n. Wir versuchen,die entsprechen<strong>de</strong>n Informationen regelmäßigan <strong>de</strong>n Mann und die Frau zu bringen.“ Und<strong>de</strong>shalb schaut Helbing regelmäßig auch selbst in<strong>de</strong>n Kasernen vorbei, um auch vor Ort zu beraten.Berlin-Gatow. Bei <strong>de</strong>n Personalratswahlen imKommando Luftwaffe erreichte die Liste <strong>de</strong>sDBwV sieben <strong><strong>de</strong>r</strong> elf Soldatensitze. Vier Beamtesowie eine Arbeitnehmerin ergänzen das Team nach<strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Wahl seit <strong><strong>de</strong>r</strong> Indienststellung <strong>de</strong>s Kommandos.In <strong><strong>de</strong>r</strong> konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Gruppensprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten, OberstleutnantHecht, zum Vorsitzen<strong>de</strong>n gewählt. Als weiterer Vertreter<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s vertritt Hauptfeldwebel ThomasRohloff zukünftig die Belange unserer Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>im Vorstand. <strong>Die</strong>ser wird ergänzt durch dieGruppensprecherin <strong><strong>de</strong>r</strong> Beamten, RegierungsamtfrauKirsten Eisenach sowie die Gruppensprecherin<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmer, Kerstin Sahm. <strong>Die</strong> Aufgaben <strong>de</strong>sstellvertreten<strong>de</strong>n Gruppensprechers <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldatennimmt zukünftig Stabshauptmann Manfred Stuhr<strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Freien Liste wahr. <strong>Die</strong> Wahlbeteiligung in<strong><strong>de</strong>r</strong> zum Oktober 2012 neu aufgestellten <strong>Die</strong>nst-Erich Staudacher (vorne, r.) und <strong><strong>de</strong>r</strong> neugewählte örtliche Personalrat.Bad Sülze. <strong>Die</strong> Flugabwehrraketengruppe 24 ausBad Sülze hatte zum Familientag in <strong><strong>de</strong>r</strong> Reckniztal-Kaserne die Soldaten und Familienangehörigenkurz vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Verlegung als zweites Kontingent„Active Fence Turkey“ eingela<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>mwaren die Familienangehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong>jenigen Soldatenaus Bad Sülze und <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Flugabwehrraketengruppe21 aus Sanitz eingela<strong>de</strong>n, die das erste Kontingentin <strong><strong>de</strong>r</strong> Türkei stellten. Nach Eröffnung durch<strong>de</strong>n Komman<strong>de</strong>ur, Oberstleutnant Stefan Klenz,richtete auch <strong><strong>de</strong>r</strong> stellvertreten<strong>de</strong> Komman<strong>de</strong>ur <strong><strong>de</strong>r</strong>Flugabwehrraketengruppe 21, Oberstleutnant Dr.Carsten Bockstette, einige Grußworte an die Besucher.Letztere merkten schnell, dass die Veranstaltungmit viel Herz und Engagement vorbereitet war,um Eltern, Lebenspartnern, Verwandten und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>n Tag so angenehm und informativ wie möglichzu gestalten. So konnten sich die Teilnehmervor Ort auch über die Angebote <strong>de</strong>s FamilienbetreuungszentrumsSchwerin/Rostock, <strong>de</strong>n Sozialdienst<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr und <strong>de</strong>n DBwV informieren.Zur großen Überraschung <strong><strong>de</strong>r</strong> Familien undFreun<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n nicht nur Vi<strong>de</strong>obotschaften aus<strong>de</strong>m Einsatzland vorgeführt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch Impressionenaus <strong>de</strong>m Einsatz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Türkei in Form einerFotopräsentation gezeigt. Und so nutzten alle <strong>de</strong>nTag ausgiebig, um sich besser kennenzulernen, auszutauschenund Spaß zu haben. Dabei wur<strong>de</strong> speziell<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n eine Menge geboten. <strong>Die</strong> Sporthallewur<strong>de</strong> durch dieEvangelischeArbeitsgemeinstellelag bei über 72 Prozent, was auch auf die guteBeteiligung bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Briefwahl <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n abgesetztenTeile <strong>de</strong>s Kommandos in Köln und Schwielowseezurückzuführen ist. Aber auch die hohe persönlicheWahlbeteiligung zeigt das große Interesse aneiner eigenen Interessenvertretung. Aufgrund an<strong><strong>de</strong>r</strong>erdienstlicher Verpflichtungen <strong>de</strong>s Inspekteurs <strong><strong>de</strong>r</strong>Luftwaffe nahm <strong><strong>de</strong>r</strong> Chef <strong>de</strong>s Stabes KommandoLuftwaffe, Generalmajor Erich Staudacher, in <strong>de</strong>ssenAuftrag die persönliche Begrüßung <strong><strong>de</strong>r</strong> frischgewählten Mandatsträger vor. Dabei war es ihm einBedürfnis, auch <strong>de</strong>m übergangsweise han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>nPersonalrat für sein Engagement und die geleisteteArbeit zu danken. Ein gemeinsames Foto besiegeltedie Erwartung auf eine konstruktive und guteZusammenarbeit in einer Zeit <strong>de</strong>s Umbruchs mitvielen Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen.■StandortbeauftragterEine Aufgabe für Sie?Sie schei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mnächst aus <strong>de</strong>m aktiven<strong>Die</strong>nst als Berufssoldat aus o<strong><strong>de</strong>r</strong> sind jungerRuhestandssoldat und möchten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrund <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>swehrVerband verbun<strong>de</strong>nbleiben?Wir suchen baldmöglichst zur Verstärkungunseres Teams engagierte Standortbeauftragteauf 400 Euro Basis für• Letzlingen• Prenzlau & Neubran<strong>de</strong>nburg• Bad Salzungen• Marienberg & Frankenberg/Sa.• Beelitz & PotsdamIhre Aufgaben sind im Wesentlichen die Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>werbung,die Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mandatsträgerbei Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>gewinnung und -erhaltung sowie Hilfestellungen in <strong>de</strong>n Kameradschaften.Wenn Sie in einer dieser Regionen wohnen,Erfahrungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbandsarbeit haben,kontaktfreudig und mobil sind, dann bewerbenSie sich beim DBwV:Lan<strong>de</strong>sverband Ost,Lan<strong>de</strong>sgeschäftsführer Michael Stechert,Schönhauser Allee 59, 10437 Berlin.Lan<strong>de</strong>sverband OstGeschäftsstelleSchönhauser Allee 5910437 BerlinTelefon: 030/29 34 71 70Telefax: 030/29 34 71 79Email-Adresse: Ost@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit: Wolfgang Ben<strong><strong>de</strong>r</strong>


80 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Justitia | Neue Blätter für Wehr- und <strong>Die</strong>nstrechtTreuepflichten verletzt – für die NPDaktiver Reservist verliert RuhegehaltBun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht, Urteil vom 6. September 2012 – 2 WD 26.111. SachverhaltDas Truppendienstgericht hattefestgestellt, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> frühere Soldat(Oberfeldwebel <strong><strong>de</strong>r</strong> Reserve) vorseinem <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong> in einenLan<strong>de</strong>svorstand <strong><strong>de</strong>r</strong> NPD gewähltwor<strong>de</strong>n war und für diese weitereherausgehobene Funktionen wahrgenommenhatte. <strong>Die</strong>se Funktionenhabe er bis zum <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong> innegehabt. <strong>Die</strong> NPD sei im gesamten<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Vorwürfen erfassten Zeitraum<strong>von</strong> einer verfassungsfeindlichenZielrichtung getragen. Damithabe er eine verfassungsfeindlichePartei aktiv unterstützt und geför<strong><strong>de</strong>r</strong>tund so seine <strong>Die</strong>nstpflicht aus§ 8 SG verletzt. Dabei habe er dieVerfassungsfeindlichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> NPDerkennen können und müssen unddamit fahrlässig gehan<strong>de</strong>lt. Nachseinem <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong> habe er seineFunktionärstätigkeit fortgesetztund ausgeweitet. Dadurch habe erdie NPD und ihre verfassungs-feindlichen Ziele aktiv geför<strong><strong>de</strong>r</strong>tund unterstützt und sich damit imSinne <strong>von</strong> § 23 Abs. 2 Nr. 2 Alt. 1 SGobjektiv gegen die freiheitlich<strong>de</strong>mokratische Grundordnungbetätigt. <strong>Die</strong>s sei anfangs fahrlässig,später aber bedingt vorsätzlichgeschehen. <strong>Die</strong> Truppendienstkammerhat daher wegen eines <strong>Die</strong>nstvergehens(vor <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>) un<strong>de</strong>ines als <strong>Die</strong>nstvergehen gelten<strong>de</strong>nVerhaltens (nach <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>)eine <strong>Die</strong>nstgradherabsetzung verhängt.<strong>Die</strong> Berufung <strong><strong>de</strong>r</strong> Wehrdisziplinaranwaltschaftwar auf die Bemessung<strong><strong>de</strong>r</strong> Disziplinarmaßnahmebeschränkt, <strong><strong>de</strong>r</strong> 2. WD-Senat hattedaher gemäß § 91 Abs. 1 Satz 1WDO i.V. mit § 327 StPO die TatundSchuldfeststellungen sowie diedisziplinarrechtliche Würdigung<strong>de</strong>s Truppendienstgerichts seinerEntscheidung zugrun<strong>de</strong> zu legenund auf dieser Grundlage über dieangemessene Disziplinarmaßnahmezu befin<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Berufung <strong><strong>de</strong>r</strong>Wehrdisziplinaranwaltschaft hatteErfolg; <strong>de</strong>m früheren Soldaten wur<strong>de</strong>wegen eines <strong>Die</strong>nstvergehensund eines als <strong>Die</strong>nstvergehen gelten<strong>de</strong>nVerhaltens das Ruhegehaltaberkannt (§ 58 Abs. 2 Nr. 4, § 67Abs. 4 WDO).2. Bemessung <strong><strong>de</strong>r</strong> Disziplinarmaßnahmedurch das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgerichta) Eigenart und Schwere <strong>de</strong>s<strong>Die</strong>nstvergehens bestimmensich nach <strong>de</strong>m Unrechtsgehalt<strong><strong>de</strong>r</strong> Verfehlungen, d.h. nach <strong><strong>de</strong>r</strong>Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> verletzten<strong>Die</strong>nstpflichten. Danach wiegtdas <strong>Die</strong>nstvergehen sehrschwer.aa) <strong>Die</strong>s gilt zunächst für dieVerletzung <strong>de</strong>s § 8 SG, <strong><strong>de</strong>r</strong>politischen Treuepflicht(während <strong><strong>de</strong>r</strong> aktiven<strong>Die</strong>nstzeit). § 8 SG lautet:„Der Soldat muss die freiheitliche<strong>de</strong>mokratischeGrundordnung im Sinne <strong>de</strong>sGrundgesetzes anerkennenund durch sein gesamtesVerhalten für ihre Erhaltungeintreten“.Wer als Staatsdiener ineinem beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Treueverhältniszu diesem Staatsteht und geschworen hat,Recht und Freiheit <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenVolkes tapfer zu verteidigen,so das BVerwG,zerstört die für eine Fortsetzung<strong>de</strong>s <strong>Die</strong>nstverhältnissesunabdingbare Vertrauensgrundlage,wenn er vorsätzlichBestrebungenunterstützt, die mit <strong><strong>de</strong>r</strong> freiheitlichen<strong>de</strong>mokratischenGrundordnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srepublikDeutschland nichtzu vereinbaren sind (UrteilUnsere Vertragsanwälte zeichnen sich durch eine hohe Sachkenntnisin bun<strong>de</strong>swehr spezifischen Rechtsfragen aus. Bei ihnen könnenMitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> – wie auch über die zuständige Kameradschaft –Rechtsschutz beantragen. <strong>Die</strong> Vertragsanwälte bieten überdies einekostenlose Erstberatung in dienstlichen Angelegenheiten an.VertragsanwälteKlaus LübkeCalvinstraße 5 A10557 BerlinTel.: +49 (0)30 / 39 74 45 70o<strong><strong>de</strong>r</strong> -39 74 45 75Fax: +49 (0)30 /39 74 45 80E-Mail: email@raklausluebke.<strong>de</strong>Gerhard KurschusRechtsanwälte Kölbl, Kurschus,LanghofKranichstraße 917034 Neubran<strong>de</strong>nburgTel.: +49 (0)395/43 01 00Fax: +49 (0)395/43 01 02 2E-Mail: kurschus@kkl-nb.<strong>de</strong>Jörgen BreckwoldtDänische Straße 30-3224103 KielTel.: +49 (0)431/98 65 48 30Fax: +49 (0)431/98 65 47 90E-Mail:mail@breckwoldt-recht.<strong>de</strong>Hans-Joachim HeineRechtsanwälte Heine & HeineAdalbertstraße 1126382 WilhelmshavenTel.: +49 (0)4421/2 78 98 o<strong><strong>de</strong>r</strong> 2 62 91Fax: +49 (0)4421/2 62 92E-Mail: rae-heine@t-online.<strong>de</strong>Volker ThüraschRechtsanwälte Rothardt & PartnerWilhelmstraße 729614 SoltauTel.: +49 (0)5191/98 31-0Fax: +49 (0)5191/98 31-34E-Mail: rechtsanwaelte@rothardt.<strong>de</strong>Dr. Heinrich Breuer, <strong>Die</strong>ter L. HemmenRechtsanwälte Dr. Breuer & HemmenSchlossplatz 1848143 MünsterTel.: +49 (0)251/51 10 61Fax: +49 (0)251/47 93 5E-Mail: rae.breuer-hemmen@t- online.<strong>de</strong>Carsten SchwettmannRechtsanwälte WinterO<strong>de</strong>nthaler Straße 213-21551467 Bergisch GladbachTel.: +49 (0)2202 93 30-0Fax: +49 (0)2202 93 30-20E-Mail:schwettmann@rechtsanwaeltebergisch-gladbach.<strong>de</strong>Christopher Hilgert, Dr. Ira DitandyRechtsanwälte Neuhaus, Massenkeil,Zeller & PartnerSchloßstraße 156068 KoblenzTel.: +49 (0)261/91 16 70 0Fax: +49 (0)261/91 16 72 5E-Mail: info@n-partner.<strong>de</strong>Andreas-Christian Sey<strong>de</strong>lSchubertstraße 876185 KarlsruheTel.: +49 (0)721/84 40-21 o<strong><strong>de</strong>r</strong> -22Fax: +49 (0)721/84 91 71E-Mail: raesey<strong>de</strong>l@t-online.<strong>de</strong>Willi A. WeberRechtsanwälte Weber & KollegenAmalienstraße 6280799 MünchenTel.: +49 (0)89/33 46 76 o<strong><strong>de</strong>r</strong> 33 47 44Fax: +49 (0)89/33 46 78E-Mail: willi-a.weber@gmx.<strong>de</strong>Thomas MaurerRechtsanwälte Mössner & PartnerBahnhofstraße 189073 UlmTel.: +49 (0)731 / 14 15 0Fax: +49 (0)731 / 14 15 16E-Mail: rae@moessner.<strong>de</strong>Gerd ZirovnikWittelsbacher Straße 493049 RegensburgTel.: +49 (0)941 / 29 68 30Fax: +49 (0)941 / 29 68 32 0E-Mail: rae-zirovnik@t-online.<strong>de</strong>Thomas Me<strong><strong>de</strong>r</strong>Rechtsanwälte Spengler &KollegenWörthstraße 1397082 WürzburgTel.: +49 (0)931 / 99 13 16 60Fax: +49 (0)931 / 99 13 16 699E-Mail:thomas.me<strong><strong>de</strong>r</strong>@kanzleispengler.<strong>de</strong>Christian SteffgenHumboldtstraße 2207545 GeraTel.: +49 (0)365 / 55 22 59 0Fax: +49 (0)365 / 55 22 59 1E-Mail: info@kanzlei-steffgen.<strong>de</strong>Stand: 01.05.2013


Justitia | Neue Blätter für Wehr- und <strong>Die</strong>nstrecht <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 81(Urteil vom 7. November2000 – BVerwG 2 WD18.00 -).<strong>Die</strong>s gilt vor allem für Soldatenin Vorgesetzteneigenschaft,die in Haltung undPflichterfüllung ein Beispielzu geben haben (§ 10Abs. 1 SG), also auch für<strong>de</strong>n früheren Soldaten, <strong><strong>de</strong>r</strong>aufgrund seines <strong>Die</strong>nstgra<strong>de</strong>sals Oberfeldwebel ineinem Vorgesetztenverhältnisstand (§ 1 Abs. 3 Sätze 1und 2 SG i.V.m. § 4 Abs. 1Nr. 2, Abs. 3 VorgV). Soldatenin Vorgesetztenstellungobliegt eine höhere Verantwortungfür die Wahrungdienstlicher Interessen.Wegen seiner herausgehobenenStellung ist ein Vorgesetzterin beson<strong><strong>de</strong>r</strong>emMaße für die ordnungsgemäßeErfüllung seiner<strong>Die</strong>nstpflichten verantwortlichund unterliegt damit imFalle einer Pflichtverletzungeiner verschärftenHaftung, da Vorgesetzte inihrer Haltung und Pflichterfüllungein Beispiel gebensollen (§ 10 Abs. 1 SG).bb) Das BVerwG stellt weiterhinfest, dass vorstehen<strong>de</strong>Erwägungen aber ebensoGeltung für das als <strong>Die</strong>nstvom20.Mai 1983 – BVerwG2 WD 11.82 – BVerwGE 83,136 ). <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrals Organ <strong><strong>de</strong>r</strong> Exekutive<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srepublikDeutschland kann erwartenund muss da<strong>von</strong> ausgehen,dass sich die Soldaten zu<strong>de</strong>n rechtsstaatlichen Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<strong><strong>de</strong>r</strong> freiheitlichen<strong>de</strong>mokratischen Grundordnung<strong>de</strong>s Grundgesetzes,insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e zu <strong>de</strong>n Grundrechten,bekennen und fürihre Verwirklichung einsetzen(Urteile vom 22. Januar1997 – BVerwG 2 WD24.96 – BVerwGE 113, 58 =NZWehrr 1997, 161 und vom20. Oktober 1999 – BVerwG2 WD 9.99 – BVerwGE 111,25 ). <strong>Die</strong> politischeTreuepflicht for<strong><strong>de</strong>r</strong>t <strong>von</strong>je<strong>de</strong>m Angehörigen <strong>de</strong>söffentlichen <strong>Die</strong>nstes, dasser nicht nur die Grundordnung<strong>de</strong>s Staates anerkennt,son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch die Bereitschaftzeigt, sich zu <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>e<strong>de</strong>s Staates, <strong>de</strong>m er dient, zubekennen und aktiv für ihneinzutreten. Da diese Pflichtzu <strong>de</strong>n absolut elementarensoldatischen Pflichtengehört, ist ihre Verletzungeine <strong><strong>de</strong>r</strong> schwersten <strong>de</strong>nkbarenPflichtwidrigkeitenvergehen gelten<strong>de</strong> Verhaltennach § 23 Abs. 2 Nr. 2Alt. 1 SG (für die Zeit nach<strong>de</strong>m <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>) beanspruchen,je<strong>de</strong>nfalls wenneine vorsätzliche Verletzungin Re<strong>de</strong> steht:Der Gesetzgeber hat in § 23Abs. 2 Nr. 2 Alt. 1 SG fürOffiziere und Unteroffizieredie Betätigung gegen diefreiheitliche <strong>de</strong>mokratischeGrundordnung <strong>de</strong>m <strong>Die</strong>nstvergehengleichgestellt.Damit hat er aus <strong>de</strong>m füraktive Soldaten gelten<strong>de</strong>nPflichtenkreis <strong>de</strong>s § 8 SGeinen Teilbereich auch fürdie Zeit nach <strong>de</strong>m <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>mit einer Sanktionsdrohungversehen. <strong>Die</strong>serichtet sich nur gegen <strong>de</strong>nnach § 10 Abs. 1 SG beson<strong><strong>de</strong>r</strong>sverpflichteten Personenkreisund betrifft auchnur aktive Handlungen, diein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s intensiver Weisegegen die politischeTreuepflicht verstoßen. DerGesetzgeber greift mithinaus <strong><strong>de</strong>r</strong> Summe <strong>de</strong>s Pflichtenkreisesgem. § 8 SG nurdie beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s schwerwiegen<strong>de</strong>nPflichtverletzungenheraus und sanktioniert nursie über das <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>hinaus. Damit macht er<strong>de</strong>utlich, dass er <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfüllungdieser Pflicht für <strong>de</strong>nbetroffenen Personenkreisauch über das <strong>Die</strong>nstzeiten<strong>de</strong>hinaus hohe Be<strong>de</strong>utungbeimisst. Er trägt damit <strong>de</strong>mschützenswerten InteresseRechnung, dass auch Reservistenfür die Bun<strong>de</strong>swehruntragbar wer<strong>de</strong>n können,wenn sie elementare Pflichtenverletzen und so dieGrundlage <strong>de</strong>s Vertrauens inihre Integrität und Zuverlässigkeitals Grundlage ihrerWie<strong><strong>de</strong>r</strong>verwendung schwerbeeinträchtigen o<strong><strong>de</strong>r</strong> garzerstören. Wer vorsätzlichdurch aktives Tun Bestrebungenunterstützt, die sichgegen Kernelemente <strong><strong>de</strong>r</strong>Verfassungsordnung richten,die er als Soldat – undauch als Reservist im Falleeiner Heranziehung zu<strong>Die</strong>nstleistungen – zu verteidigenhätte, zerstört dashierfür erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Vertrauenin ihn. Eine Verletzungauch <strong><strong>de</strong>r</strong> nachwirken<strong>de</strong>nVerfassungstreuepflichtdurch einen Reservistenwiegt damit ebenfallsbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>s schwer.b) Das BVerwG betont zu<strong>de</strong>m,dass das <strong>Die</strong>nstvergehen nachteiligeAuswirkungen für dasDer neue Vertragsanwalt <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sam Standort Würzburg stellt sich vorThomas Me<strong><strong>de</strong>r</strong>Rechtsanwalt ThomasMe<strong><strong>de</strong>r</strong> ist gebürtigerWürzburger und Rechtsanwaltin <strong><strong>de</strong>r</strong> Kanzlei Spenglerund Kollegen. Seit <strong>Mär</strong>z ist er offiziellerNachfolger <strong>de</strong>s langjährigenVertragsanwalts Dr. HannesKaschkat, <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n wohlverdientenRuhestand gegangen ist.Für die Vertretung im BereichWürzburg und Umgebung stehenIhnen Rechtsanwalt Me<strong><strong>de</strong>r</strong> und seinefünf Kollegen gerne für sämtlicheFragen aus allen Belangen <strong>de</strong>sWehrrechts zur Verfügung.Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Bearbeitung <strong><strong>de</strong>r</strong> Fällewird Rechtsanwalt Me<strong><strong>de</strong>r</strong> imBereich <strong>de</strong>s Sozialrechts – diesbetrifft unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em Wehrdienstbeschädigungen– <strong>von</strong> Rechtsanwaltund Fachanwalt für SozialrechtSieghart Böhme unterstützt, <strong><strong>de</strong>r</strong>ebenfalls ein hohes Interesse anbun<strong>de</strong>swehrspezifischen Fragenbesitzt und unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em an Exkursionen<strong>de</strong>s militärhistorischenArbeitskreises Bonn-Rheinbachteilnimmt.Im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> berufsspezifischenStrafverteidigung wer<strong>de</strong>nunsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>von</strong> RechtsanwaltBoris Haigis betreut, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>Fachmann für die Strafverteidigungin <strong><strong>de</strong>r</strong> Kanzlei ist.Als mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Kanzlei in Würzburggehört es aber auch zumSelbstverständnis <strong><strong>de</strong>r</strong> KanzleiSpengler & Kollegen, grundsätzlichin allen Rechtsgebieten imBedarfsfall tätig zu wer<strong>de</strong>n.Ursprünglich startete die KanzleiSpengler und Kollegen auf <strong>de</strong>mGebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitnehmervertretung.Nach und nach erweiterte sichdas Portfolio, und Arbeitnehmerverbän<strong>de</strong>vertrauten ihre Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> Kanzlei als Ansprechpartner an.Durch die Erfahrung mit diesenVerbän<strong>de</strong>n und die stetige Arbeit inspeziellen Berufsbereichen istbekannt, worauf es bei hochausgebil<strong>de</strong>tenBerufsgruppen wie <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr ankommt.<strong>Die</strong> Kollegen und RechtsanwaltMe<strong><strong>de</strong>r</strong> freuen sich daher, ihr Wissenund ihre Erfahrung für Ihreund die Anliegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kamera<strong>de</strong>nund Kameradinnen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehreinzusetzen.Erreichen können Sie dieKanzlei <strong>von</strong> Mo.-Fr. <strong>von</strong> 8:00-12:00, Mo.-Do. 13:00-17:00 undMi. bis 18:00 unter 0931/99 13166 0. Gerne können Sie sich – auchaußerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> regulären Telefonzeiten– direkt per E-Mail anRechtsanwalt Me<strong><strong>de</strong>r</strong> wen<strong>de</strong>n: thomas.me<strong><strong>de</strong>r</strong>@kanzlei-spengler.<strong>de</strong>Gerne ruft er Sie dann zurück.Wir freuen uns, RechtsanwaltMe<strong><strong>de</strong>r</strong> und die Kanzlei Spenglerund Kollegen als Ansprechpartnerfür unsere Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> gewonnenzu haben und sind überzeugt, dassSie sich dort in kompetenten Hän<strong>de</strong>nbefin<strong>de</strong>n.


82 <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013Justitia | Neue Blätter für Wehr- und <strong>Die</strong>nstrechtAnsehen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr in <strong><strong>de</strong>r</strong>Öffentlichkeit hatte, weil <strong><strong>de</strong>r</strong>frühere Soldat auf seiner eigenenin <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufungshauptverhandlungauszugsweise verlesenenInternetseite neben seinerparteipolitischen Betätigungund seiner Position innerhalb<strong><strong>de</strong>r</strong> Partei auch auf seinen Wehrdienstund <strong>de</strong>n dort erreichten<strong>Die</strong>nstgrad hinwies. Damit wer<strong>de</strong>er in <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit alseinflussreicher Funktionär <strong><strong>de</strong>r</strong>NPD und zugleich als Reserveunteroffizierwahrgenommen.<strong>Die</strong>se Kombination sei geeignet,das Vertrauen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerungin die Streitkräfte zugefähr<strong>de</strong>n, weil dieses Vertrauendarauf grün<strong>de</strong>, dass dieAngehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Streitkräfteohne Einschränkungen auf <strong>de</strong>mBo<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassungsordnungstehen, die sie nach außen verteidigensollen. <strong>Die</strong>se Vertrauensgrundlagewer<strong>de</strong> beschädigt,wenn in <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit<strong><strong>de</strong>r</strong> Eindruck entstehe, es besteheeine gera<strong>de</strong> <strong>von</strong> <strong>de</strong>nFührungskräften <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehrausgehen<strong>de</strong> Affinität zwischen<strong>de</strong>n Streitkräften und verfassungsfeindlichenParteien.Das BVerwG hebt darüber hinaushervor, dass nach <strong>de</strong>n bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nFeststellungen <strong>de</strong>sTruppendienstgerichts da<strong>von</strong>auszugehen ist, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> frühereSoldat ab <strong>de</strong>m Jahre 2006 billigendin Kauf genommen hat,dass er sich als Funktionär einerverfassungsfeindlichen Parteibetätigte. In diesem Zusammenhangführt das BVerwGaus: Dass eine <strong><strong>de</strong>r</strong>artige politischeBetätigung nicht ohne weiteresmit <strong><strong>de</strong>r</strong> nachwirken<strong>de</strong>nVerfassungstreuepflicht einesUnteroffiziers <strong><strong>de</strong>r</strong> Reserve vereinbarist, ist eine Erkenntnis,die sich je<strong>de</strong>m früheren Unteroffizier,<strong><strong>de</strong>r</strong> wie <strong><strong>de</strong>r</strong> frühere Soldatweiß, dass er noch Anspruchauf eine <strong>Die</strong>nstzeitversorgunghat, Inhaber eines <strong>Die</strong>nstgra<strong>de</strong>sist und im Falle einer Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>verwendungeine Vorgesetztenstellunginnehat, aufdrängenmuss. Denn dass hiermit fortbestehen<strong>de</strong>Treuepflichten verbun<strong>de</strong>nsind, liegt nahe. EinReservist befin<strong>de</strong>t sich in einembeson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Näheverhältniszum <strong>Die</strong>nstherrn, das nachwirken<strong>de</strong><strong>Die</strong>nstpflichten begrün<strong>de</strong>t.<strong>Die</strong>s ist für einen Unteroffizier<strong><strong>de</strong>r</strong> Reserve ebenso offensichtlichwie <strong><strong>de</strong>r</strong> Umstand, dassan ihn beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungengera<strong>de</strong> bezüglich <strong><strong>de</strong>r</strong> zentralenPflicht zur Verfassungstreuezu stellen sind, weil er imFalle einer Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>verwendungals Vorgesetzter eingesetzt wür<strong>de</strong>.Damit liegt es auch nahe,zumin<strong>de</strong>st während ohnehinlaufen<strong><strong>de</strong>r</strong> disziplinarischerErmittlungen wegen Verstößengegen die politische Treuepflicht,beim <strong>Die</strong>nstvorgesetztenletzte Unklarheiten über <strong>de</strong>nUmfang <strong><strong>de</strong>r</strong> nachwirken<strong>de</strong>nVerfassungstreuepflicht durchNachfrage aufzuklären. Werdies – wie <strong><strong>de</strong>r</strong> frühere Soldat –unterlässt, verschließt sichbewusst <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkenntnis über dieReichweite dieser Pflichten. Vordiesem Hintergrund wird dieErklärung <strong>de</strong>s früheren Soldaten,er habe geglaubt, auch eineverfassungsfeindliche Parteiaktiv als Funktionär in herausgehobenerStellung ohne disziplinarischeKonsequenzenunterstützen zu dürfen, solangesie noch nicht durch das Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichtverbotensei, zur unbeachtlichen Schutzbehauptung,die eine Mil<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<strong><strong>de</strong>r</strong> durch die vorsätzliche<strong>Die</strong>nstpflichtverletzung verwirktenSanktion nicht rechtfertigt.c) Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtwürdigung hielt<strong><strong>de</strong>r</strong> 2. WD-Senat <strong>de</strong>s BVerwGim Hinblick auf die Bemessungskriterien<strong>de</strong>s § 38 Abs. 1WDO und die Zwecksetzung<strong>de</strong>s Wehrdisziplinarrechts(„Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herstellung und Sicherung<strong><strong>de</strong>r</strong> Integrität, <strong>de</strong>s Ansehensund <strong><strong>de</strong>r</strong> Disziplin in <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr“) <strong>de</strong>n Aussprucheiner – gem. § 58 Abs. 2 Nr. 4i.V.m. § 67 Abs. 4 WDO zulässigen– Aberkennung <strong>de</strong>s Ruhegehalts(hier die Höchstmaßnahme)für erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich undangemessen.Anmerkung und Hinweise für diePraxis1. Ausgangspunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Zumessungserwägungen(Regelmaßnahme)ist bei einer vorsätzlichenVerletzung <strong><strong>de</strong>r</strong> politischenTreuepflicht (§ 8 SG) durcheinen Soldaten mit Vorgesetztendienstgradgrundsätzlich diedisziplinäre Höchstmaßnahme,während bei einem fahrlässigenVerstoß gegen diese Pflicht die<strong>Die</strong>nstgradherabsetzung Ausgangspunktist.2. Ein vorsätzliches Verhalten, dasnach § 23 Abs. 2 Nr. 2 Alt. 1 SGals <strong>Die</strong>nstvergehen gilt, wiegt in<strong><strong>de</strong>r</strong> Regel genauso schwer wieein Verstoß gegen die politischeTreuepflicht im aktiven <strong>Die</strong>nst.Ausgangspunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Zumessungserwägungenfür die vorsätzlicheVerletzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassungstreuepflichtdurch einenUnteroffizier <strong><strong>de</strong>r</strong> Reserve istdaher die Verhängung <strong><strong>de</strong>r</strong>Höchstmaßnahme.Anzeige


För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgesellschaft <strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr Juni 2013 83FöGNEWSkommen und somit nicht nach Rahmenvertragumziehen. <strong>Die</strong> Spedition Beckmann hält als einziger<strong>de</strong>utscher Umzugsspediteur einen Kooperationsvertragmit <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgesellschaft<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s. „In meinemFokus stehen die Bedürfnisse <strong>de</strong>s einzelnenSoldaten, um <strong>de</strong>m Umziehen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n ohnehinschon aufregen<strong>de</strong>n Standortwechsel, nach <strong>de</strong>nVorgaben <strong>de</strong>s Rahmenvertrages, so einfach wiemöglich zu machen. Durch die Kooperation mit<strong><strong>de</strong>r</strong> FöG <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>shabe ich vor die Kontakte zu <strong>de</strong>n einzelnen Standortkameradschaftenim In- und Ausland zuintensivieren, um eine enge Zusammenarbeitweiter zu festigen“, erklärt Westfeld. Rund dieHälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsätze wer<strong>de</strong>n durch die Bun<strong>de</strong>swehrgeneriert.Auch das Auswärtige Amt und das Bun<strong>de</strong>sinnenministeriumund viele weitere namenhafteUnternehmen vertrauen auf die Spedition Beckmann,wie seit Jahrzehnten auch das BistumMünster. Ergänzend zum konventionellenMöbellager ist das neuestes Projekt das Einlagern100 Jahre Möbelspedition BeckmannPfer<strong>de</strong>stärken haben die MöbelspeditionBeckmann in <strong>de</strong>n vergangenen hun<strong><strong>de</strong>r</strong>t Jahrenimmer begleitet. Als Firmengrün<strong><strong>de</strong>r</strong>August Beckmann im April 1913 in Rheine/ Westfalenin die Selbstständigkeit startete, waren esgenau zwei: Mit einem <strong>von</strong> Pfer<strong>de</strong>n gezogenensogenannten Bahnmöbelwagen schaffte er Möbel<strong>von</strong> A nach B, meist in einem überschaubarenRadius <strong>von</strong> 50 Kilometern. Ein Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t späterwer<strong>de</strong>n zwar immer noch Möbel transportiert, abernunmehr per Lastwagen mit <strong>de</strong>utlich über 350Pfer<strong>de</strong>stärken – und das quer durch Deutschlandund Europa. „Wir haben eigentlich immer schonMöbel transportiert und uns schon sehr früh spezialisiert“,sagt <strong><strong>de</strong>r</strong> heutige Inhaber Markus Sonnen,<strong><strong>de</strong>r</strong> in diesen Tagen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten Belegschaftdas 100-Jährige Firmenjubiläum feiert.Das Möbelspeditionsgeschäft habe sichgrundlegend geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t, sagt Sonnen. War es vorJahren noch üblich, Sofas, Schränke o<strong><strong>de</strong>r</strong> Tische<strong>von</strong> einer zur an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Wohnung zu transportieren,verlangen die Kun<strong>de</strong>n heute immer mehr Rundum-Service.„Vom Einpacken über <strong>de</strong>n Transportbis zur Montage und Einräumen bieten wir Full-Service-Umzüge“, sagt Sonnen.Da hatte das Unternehmen bereits eine bewegteGeschichte hinter sich. August Beckmann musstedie Firma nach <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Weltkriegen stets wie<strong><strong>de</strong>r</strong>neu aufbauen. Das Militär konfiszierte alleFahrzeuge – und diese kehrten nach Kriegsen<strong>de</strong>natürlich nicht zurück. Weitere Schwierigkeit wares, nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg geeignete Fahrerzu bekommen, „Viele Männer sind im Krieggeblieben“.Groß gewor<strong>de</strong>n ist das Unternehmen mit <strong><strong>de</strong>r</strong>Bun<strong>de</strong>swehr. Regelmäßig wer<strong>de</strong>n Soldaten versetzt– und ziehen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> fort. Hier ist die SpeditionBeckmann für die Soldaten stets zur Stelle.Das Unternehmen ist seit je her eng mit <strong>de</strong>mMilitär verbun<strong>de</strong>n. So ist die Spedition Rahmenvertragspartner<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr und organisiertin ganz Deutschland, Europa und weltweit Umzügefür Soldaten. Vor geraumer Zeit wur<strong>de</strong> eigensfür die Bun<strong>de</strong>swehr ein eigener Geschäftsbereichaufgebaut. Der Leiter <strong>de</strong>s GeschäftsbereichesBun<strong>de</strong>swehr, Dennis Westfeld, legt als ehemaligerSoldat sehr viel Wert auf umfangreichen Serviceund Betreuung, so ist selbst eine Betreuungam Wochenen<strong>de</strong> durch Herrn Westfeld unter seinerMobilnummer: 0178- 3344111 o<strong><strong>de</strong>r</strong> nach Terminabsprachegewährleistet. „Ich lege sehr vielWert auf eine adäquate Betreuung und Beratungfür die Soldaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>swehr, als die größteund wichtigste Kun<strong>de</strong>ngruppe, <strong>de</strong>shalb wer<strong>de</strong>nfür <strong>de</strong>n Geschäftsbereich Bun<strong>de</strong>swehr nur ehemaligeSoldaten mit fundierter Ausbildung eingesetzt,um auf die Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Soldaten einzugehen“,so Sonnen. Dennis Westfeld, als LeiterGeschäftsbereich Bun<strong>de</strong>swehr, hat Anfang <strong>de</strong>sJahres zusammen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgesellschaft<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s ein attraktives Vorteilspaketfür alle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>s geschnürt, die nicht in <strong>de</strong>n Genusseiner genehmigten Umzugskostenvergütung<strong>von</strong> Inventar in Containern. „Self Storage“ ist <strong><strong>de</strong>r</strong>Trend, <strong><strong>de</strong>r</strong> aus <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten nachDeutschland überschwappt. Dabei liefert <strong><strong>de</strong>r</strong>Kun<strong>de</strong> Möbel o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Inventar selber an undlagert es in einem verschlossenen Container ein,für <strong>de</strong>n er einen elektronischen Zugangsco<strong>de</strong>erhält. „Wir haben im vergangenen Jahr damitbegonnen“, sagt Sonnen. Eigentliches Kerngeschäftaber bleibt <strong><strong>de</strong>r</strong> Transport <strong>von</strong> Möbeln. Undals Erinnerung an frühere Zeiten pflegt das Unternehmeneinen alten Merce<strong>de</strong>s-Lastwagen aus<strong>de</strong>m Jahre 1969, <strong><strong>de</strong>r</strong> nach wie vor voll einsatzbereitist. Das Jubiläum feiert das Unternehmen amSonntag 23. Juni, mit einem Tag <strong><strong>de</strong>r</strong> offenen Türauf <strong>de</strong>m Betriebshof in 48432 Rheine in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sandkampstraße77- 79. Alle Soldaten und Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><strong>de</strong>s DBwV sind herzlich eingela<strong>de</strong>n mit uns dasJubiläum am 23. Juni zu feiern.Selbstverständlich stehen wir auch weiterhinfür Sie zur Verfügung. Unsere beliebtenTaschenkarten „Umzug & Versetzung“, sindweiterhin beim Servicecenter <strong><strong>de</strong>r</strong> FöG <strong>de</strong>sDBwV o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei Beckmann unter 0800-8307833 erhältlich.Herrn Westfeld (Leiter GeschäftsbereichBun<strong>de</strong>swehr) erreichen Sie persönlich unter<strong>de</strong>n Rufnummern 05971-9804110 o<strong><strong>de</strong>r</strong> Mobil0178-3344111.NUR FÜR MITGLIEDER IM DEUTSCHEN BUNDESWEHRVERBAND!!!Girokonto und DBwV-Kreditkartekostenlos bei <strong><strong>de</strong>r</strong> DKB. Weltweitkostenlos Bargeld abheben.Günstig Urlaub buchen! 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