Viele Kisleviten glauben, dass ihre Nachbarn durchdas Leben in den fruchtbaren Ländern weich gewordensind, und dass ihnen ein oder zwei Jahre imNorden – oder „im Wind leben“, wie es dieKisleviten nennen (eine Anspielung auf die eiskaltenWinde, die oft einer Inkursion des Chaos vorauseilen)– durchaus gut tun würden.DIE HAUPTGÖTTER VON KISLEVURSUNBeschreibung: Ursun ist der Vater der Bären, welchedie alten Gospodari für heilige Tiere hielten. Nichtbesonders überraschend wird er meist als ein gewaltigerHöhlenbär dargestellt, der eine Krone trägtund Zähne und Klauen aus glänzendem Gold besitzt.Es heißt, dass Ursun menschliche Gestalt annehmenkann. Manchmal erscheint er als stämmiger, bärtigerMann mit vom Alter gezeichnetem Gesicht, starken,haarigen Armen und kräftigem Haupthaar, der nichtsweiter als ein Lendentuch trägt.Symbol: Ursun wird am häufigsten als Bär oderBärenkopf dargestellt, und die Anhänger des Ursunbesitzen oft ein goldenes Medaillon, das die Formeiner Bärentatze aufweist. Gläubige AnhängerUrsuns tragen einen Mantel aus Bärenfell, oder eineBärentatze als Talisman. Unter den nördlichenStämmen tragen Anhänger des Ursun auch nichtselten einen Bärenschädel auf ihren Helmen, odereinen, der auf dem Schild fixiert wurde.Tempel: Ursun besitzt keine Tempel als solche, aberüber die Jahrhunderte hinweg wurden ihm zu Ehrenin den Tiefen der Wälder Steinhügel und Menhireerrichtet. Manchmal wird auch eine Höhle, in dereinst ein besonders großer oder Furcht erregenderBär gelebt hat, in einen Schrein des Ursun verwandelt,der mit groben Laternen erhellt und mitFisch- und Beerenopfergaben gefüllt wird. In denStädten dürfen in verschiedenen Parkanlagen undGärten großer Gebäude kleine Wälder wild wachsen.Diese gelten dann als heilige Orte des Ursun.12Es ist nicht ungewöhnlich für jemanden, der Hilfe vonUrsun erhofft, einen Fisch oder einen BrockenFleisch an seine Tür zu nageln, um die Aufmerksamkeitdes Bärengottes zu erregen.Freunde und Feinde: Es gibt beträchtlicheSpannungen zwischen den Anhängern Ulrics undUrsuns. Dies ist jedoch eher eine Frage des Stolzesals wirkliche Feindschaft, da die Anhänger Ulricsund Ursuns vieles gemeinsam haben. Dadurch sindWettkämpfe im Umgang mit der Waffe und anderenkörperlichen Auseinandersetzungen an der Tagesordnung.Zwischen dem Kult des Ursun und des Taalbestehen gute Beziehungen, und sie teilen einegemeinsame Grenze am Talabec. Die Anhänger desUrsun halten es für ein wenig unsinnig, alle Tiere imgleichen Maße zu verehren, da Bären offensichtlichdie unumstrittenen Herren der Wildnis sind, währenddie Kultisten des Taal nicht ganz verstehen können,warum ein Tier über alle anderen erhoben werdensoll. Alles in Allem teilen sie jedoch viele Rituale undAnsichten. Generell lässt sich sagen, dass dieAnhänger Ursuns anderen Religionen gegenüberrelativ gleichgültig eingestellt sind, und viele dersüdlichen Götter werden als ein wenig weich und derAnbetung als unwürdig erachtet.Heilige Tage: Es gibt nur zwei wirkliche heilige Tagedes Ursun. Am Mittfrühjahrstag versuchen dieKultisten, Ursun mit lauten Ritualen aus dem Winterschlafzu wecken. Dabei zünden sie große Lagerfeueran, rösten Hirsche, trinken Alkohol und machen soviel Lärm, wie irgend möglich. Der zweite Feiertagist der Mittherbsttag, wenn die erste Ernte Ursungeweiht ist, damit er sich vollfressen und auf denWinterschlaf vorbereiten kann.Gebote: Jage niemals einen Bären im Winter – lassihn schlafen. Bären müssen immer durch die Handoder einen Pfeil getötet werden – keine Hunde oderFallen! Trage das Fell, die Tatzen oder den Schädeleines Bären nur dann, wenn du ihn auch selbst erlegthast. Iss wenigstens einmal die Woche Fisch, aber issniemals Fisch und anderes Fleisch am gleichen Tag.Halte deine Waschungen im Haus ab.
DAZHBeschreibung: Dazh ist der Gott des Feuers und derSonne. Es war Dazh, der das Geheimnis des Feuersvon der Sonne nahm und es den alten Kriegerhäuptlingender Stämme gab. Ohne sein Feuer wärendie Winter tödlich, und so werden ihm regelmäßigGeschenke und Gebete gewidmet. In denzivilisierteren Ländern ist er der Herr über dieFeuerstellen und Schutzpatron der Gäste und Bedürftigen.Einem Hilfsbedürftigen Gastfreundschaftzu gewähren bringt daher Sicherheit über ein Haus,während ein schlechter Gastgeber oder eineschlechte Gastgeberin entdecken mag, dass ihr Feuernicht brennen will oder ihr Dach plötzlich ein Lochhat.Dazh wird als stattlicher Jüngling dargestellt, mitlangem Haar und von einer feurigen Aura umgeben.Er ist wundervoll anzuschauen, und niemand vermagihn direkt anzublicken, ohne durch seine strahlendeErscheinung geblendet zu werden. Er soll in einemgoldenen Palast im Osten leben, in dem er sich jedeNacht von seiner Wanderung über die Welt erholt. Inseinem Palast ist er von Kriegern umgeben, die Ararigenannt werden; oft kann man sie sehen, wie sie zuseinem Vergnügen am Nordhimmel tanzen undmiteinander kämpfen.Symbol: Das Zeichen der Sonne oder einer Flammewird am häufigsten von den Anhängern des Dazh alsTalisman verwendet. Gold ist für den Kult einheiliges Metall, und höher stehende Priester tragendeshalb zunehmend mehr goldene Dekorationen undSchmuck.Freunde und Feinde: Der Kult des Dazh pflegtfreundschaftliche Beziehungen mit allen Hauptreligionender Alten Welt, wenngleich ein gewissesMisstrauen zwischen seinen Mitgliedern und denAnhänger des Ulric herrscht (da er der Gott desWinters ist).Heilige Tage: Jeder Tag ist ein heiliger Tag fürDazh. Seine Anhänger müssen ihm jeden Morgenkurz danken, wenn er sich aus seinem Kohlebetterhebt, und ihm alles Gute wünschen, wenn er abendswieder schlafen geht. Die Sommersonnenwende istder heiligste Tag des Jahres für den Kult des Dazh,denn an diesem Tage wandelt ihr Gott am längstenunter ihnen. Selbst unter den barbarischstenStämmen des Nordens ist es noch immer Tradition,unter Lobgesängen auf Dazh dem Gott zurSonnenwende ein Opfer auf dem Scheiterhaufendarzubringen. In den kultivierteren Ländern wirddieses Opfer durch einen Ochsen oder ein Pferdersetzt, die auf einem Feuer aus Pergamentenverbrannt werden, auf welche die Gläubigen zuvorGebete geschrieben haben.Gebote: Gewähre immer Obdach, selbst Fremdenoder Feinden. Lass niemals ein Feuer während derNacht ausgehen. Entzünde niemals ein Feuer ineinem schmutzigen Kamin. Sende ein Gebet an Dazham ersten Morgen, an dem der erste Winterschneedas Land bedeckt.Tempel: Die Tempel des Dazh sind große, offeneArenen, so dass seine Anhänger ihrem Schutzpatronunter demselben freien Himmel, in dem auch er lebt,huldigen können. Die reichsten dieser Tempel werdenvon einer großen, vergoldeten Statue ihres Gottesgeziert. Alle Tempel verfügen über zahlreichebrennende Kohlebecken und Feuergruben, derenheiliger Rauch den Himmel in Wohlgeruch hüllt unddenen es niemals gestattet wird, zu verlöschen.13