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Viele Mo<strong>de</strong>labels verzichten auf eine Siegel-Zertifizierung, setzen sich aber <strong>de</strong>nnoch für sozialeGerechtigkeit ein. Informationen dazu gibt es auf <strong>de</strong>n Websites <strong>de</strong>r Unternehmen und überunabhängige Bewertungsportale im Internet. Fair gehan<strong>de</strong>lte Mo<strong>de</strong> ist jedoch meistens etwasteurer, aber auch qualitativ besser. So kann es sich lohnen, zwar seltener ein Kleidungsstückzu kaufen, dies aber dafür länger zu tragen.Ein Siegel auf <strong>de</strong>m VormarschBei<strong>de</strong> Aspekte, Bio und soziale Standards, vereint das Siegel „Global Organic Textile Standard“(GOTS). Der GOTS hat einen sehr hohen Anspruch und setzt sich international immer mehrdurch. Aber noch können sich mit dieser Auszeichnung nur wenige kleine Labels schmücken.Auf <strong>de</strong>r Website <strong>de</strong>s Internationalen Verbands <strong>de</strong>r Naturtextilwirtschaft (IVN) sind sie aufgelistet.Diese Mo<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Verbraucher bisher fast ausschließlich in kleinen Boutiquen. Vielejunge Mo<strong>de</strong>macher verkaufen ihre zertifizierte Kollektion sogar ausschließlich über das Internet.Faire Mo<strong>de</strong> ist ZukunftBisher hat Biobaumwolle nur einen Anteil von 1 Prozent auf <strong>de</strong>m weltweiten Kleidungsmarkt,doch die Zuwachsraten liegen je<strong>de</strong>s Jahr um die 20 Prozent. „Je mehr <strong>de</strong>r Verbraucher Ökoproduktekaufen möchte, <strong>de</strong>sto mehr wer<strong>de</strong>n sie produziert wer<strong>de</strong>n“, sagt Heike Scheuer. „Und<strong>de</strong>swegen fin<strong>de</strong> ich es beson<strong>de</strong>rs wichtig, dass man auch schon im Kleinen anfängt. Ein T-Shirtaus Biobaumwolle statt aus konventioneller Baumwolle zu kaufen, ist schon ein ganz tollerAnfang.“ Wir als Verbraucher haben die Macht, die Textilbranche ein bisschen besser zu machen– für die Umwelt, die Arbeiter und unsere eigene Haut.Buchtipps:• Kirsten Brod<strong>de</strong>Saubere Sachen:Wie man grüne Mo<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t und sich vor Öko-Etikettenschwin<strong>de</strong>l schütztLudwig, 2009ISBN 9783453280038Preis: 16,95 Euro• Alexandra BaumTextil-Fibel 4GREENPEACE Media, 2011ISBN 9783981168969Preis: 12,50 EuroOrganisationen im Kampf für Nachhaltigkeit in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>branche:• http://www.naturtextil.<strong>de</strong>Internationaler Verband <strong>de</strong>r Naturtextilwirtschaft e.V.Verband <strong>de</strong>r internationalen Naturtextilwirtschaft und sein Siegel „GOTS“• http://www.transfair.orgTransFairOrganisation TransFair und ihr Siegel „Fairtra<strong>de</strong>“• http://www.sauberekleidung.<strong>de</strong>Kampagne für Saubere KleidungKampagne für Arbeitsschutz in <strong>de</strong>r Textil- und Bekleidungsproduktion• http://organicexchange.orgTextile ExchangeGlobale NGO für Nachhaltigkeit in <strong>de</strong>r Textilbranche (in Englisch)• http://www.wegreen.<strong>de</strong>We GreenBewertungsportale für Mo<strong>de</strong>marken• http://www.evb.ch/p25018581.htmlEvBErklärung von Bern© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 2 von 12


• http://aktiv-gegen-kin<strong>de</strong>rarbeit.<strong>de</strong>/firmen/branchen/textilAktiv gegen Kin<strong>de</strong>rarbeitKampagne gegen Kin<strong>de</strong>rarbeit in <strong>de</strong>r TextilbranchePortale und Blogs mit weiteren Informationen:• http://www.label-online.<strong>de</strong>/label-datenbank?labelcat=21Label OnlineÜbersicht zu Textil-Siegeln• http://www.lohas.<strong>de</strong>/component/option,com_sobi/catid,69/Itemid,99999999/Lohas.<strong>de</strong>Mo<strong>de</strong>marken-Empfehlungen• http://www.mo<strong>de</strong>affaire.<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>afFAIReOnlineportal für faire Mo<strong>de</strong>• http://korrekte-klamotten.<strong>de</strong>korrekte klamottenBlog für Labels, Vertriebe und Freun<strong>de</strong> nachhaltig produzierter Kleidung• http://www.kirstenbrod<strong>de</strong>.<strong>de</strong>/?cat=11Blog „Grüne Liste“Kirsten Brod<strong>de</strong>• http://www.gruenemo<strong>de</strong>.comGrüne Mo<strong>de</strong>Labels und Shops mit Ethik- und Eco-FaktorBrotverschwendung: zu viel lan<strong>de</strong>t im MüllVon Rainer PraetoriusMit seinem großen Angebot an Brot- und Backwaren belegt Deutschland in Europa eine Spitzenposition.Die Schattenseite: Unser Brotparadies produziert gigantische Überschüsse. Mit <strong>de</strong>rVielfalt ist auch die Verschwendung größer gewor<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>n Tag fällt in Backstuben und imLebensmittelhan<strong>de</strong>l tonnenweise unverkauftes Brot an. Und auch in <strong>de</strong>n Haushalten ver<strong>de</strong>rbenviele Backwaren aufgrund falscher Lagerung und schlecht geplanter Einkäufe.Brot als Brennstoff: Verschwendung o<strong>de</strong>r Sparmaßnahme?In <strong>de</strong>n 15 Filialen <strong>de</strong>r Hil<strong>de</strong>ner „Bäckerei Schüren“ bleiben je<strong>de</strong>n Monat bis zu 12 Tonnen unverkaufteBackwaren in <strong>de</strong>n Regalen liegen. Mithilfe von speziellen Biomassebrennern wird dortnun seit einiger Zeit ein großer Teil <strong>de</strong>s Altbrotes in Energie umgewan<strong>de</strong>lt. Etwa ein Drittel <strong>de</strong>rBiobrennmasse besteht aus altem Brot, <strong>de</strong>r Rest sind Holzpellets. Mit dieser Mischung lassensich nicht nur die zwölf Backöfen <strong>de</strong>s Unternehmens betreiben. Auch die Räume <strong>de</strong>s Betriebeskönnen mit <strong>de</strong>m Altbrot beheizt wer<strong>de</strong>n. Das Unternehmen spart auf diese Weise rund dieHälfte <strong>de</strong>r jährlichen Energiekosten ein.Brot zu verbrennen, ist für viele Menschen ein Tabu. Und so war Bäckereiinhaber Roland Schürenauch zunächst heftiger Kritik ausgesetzt: „Wir spen<strong>de</strong>n an fünf Tafeln, die bei uns abholen.Wir verkaufen am nächsten Tag zum günstigeren Preis. Wenn trotz<strong>de</strong>m noch etwas übrigbleibt, dann ist es doch die sinnvollste Alternative, das Günstigste für die Umwelt daraus zumachen, nämlich die Energie, die im Altbrot steckt, für <strong>de</strong>n Backprozess zu nutzen und darausneues Brot zu backen. Das ist aber erklärungsbedürftig, und das haben nicht alle sofort verstan<strong>de</strong>n.“Großes Angebot – viel AusschussEnergiesparen ist natürlich grundsätzlich sinnvoll. Weitaus vernünftiger wäre es allerdings,Überschüsse bei Brot- und Backwaren erst gar nicht entstehen zu lassen. Denn diese wer<strong>de</strong>nja zunächst einmal mit viel Energie hergestellt. Experten schätzen, dass täglich etwa 10 bis© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 3 von 12


20 Prozent <strong>de</strong>r in Deutschland produzierten Backwaren nicht verkauft wer<strong>de</strong>n. Nach La<strong>de</strong>nschlusswer<strong>de</strong>n sie nur noch als Abfall angesehen.Lange Öffnungszeiten haben diese Entwicklung verschärft, meint auch Roland Schüren: „VieleKun<strong>de</strong>n wünschen sich eine große Auswahl bis La<strong>de</strong>nschluss. Die versuchen wir zu erfüllen,können es aber nicht immer. Die Kun<strong>de</strong>n gehen dann schon mal zur Konkurrenz. Das Problemhaben alle Bäcker in Deutschland. Und <strong>de</strong>swegen nimmt man in Kauf, dass man dann mehrAusschuss hat.“Auch ein bestimmtes Kun<strong>de</strong>nverhalten trägt zur Verschwendung bei. „Unsere Verkäuferinnenerleben es tagtäglich, dass die Kun<strong>de</strong>n nicht son<strong>de</strong>rlich flexibel sind, wenn sie ihre Lieblingssortenicht bekommen“, berichtet Schüren. „Es wäre sehr hilfreich, wenn die Kun<strong>de</strong>n dann <strong>de</strong>nVorschlag <strong>de</strong>r Verkäuferin annehmen wür<strong>de</strong>n, eine an<strong>de</strong>re frische Sorte zu nehmen. Das wür<strong>de</strong>uns sehr helfen, das Altbrot zu reduzieren.“Brotverschwendung – darüber re<strong>de</strong>t man nicht gernDie hohen Überschüsse sind in <strong>de</strong>r Backwarenbranche ein heikles Thema. Die meisten Bäckereienhaben die verschwen<strong>de</strong>rische Überproduktion längst fest einkalkuliert. Einige versuchen,übrig gebliebene Frischwaren preisreduziert anzubieten. Wer bei <strong>de</strong>r Geschäftsführung diesesThema anspricht, bekommt oft nur zögerliche Antworten. Auch die Bäckerei-Filialkette „Merzenich“in Köln verkaufte jahrelang eine halbe Stun<strong>de</strong> vor La<strong>de</strong>nschluss die Ware zum halbenPreis. Doch <strong>de</strong>r Umgang mit <strong>de</strong>rart aufgeweichten Preisen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Unternehmen zunehmendunangenehm. En<strong>de</strong> letzten Jahres stellte Merzenich <strong>de</strong>n Rabattverkauf in allen Filialenabrupt ein. Noch vor kurzer Zeit bil<strong>de</strong>ten sich allabendlich vor vielen Merzenich-Filialen langeKun<strong>de</strong>nschlangen. Das ist nun Vergangenheit. Doch das Problem <strong>de</strong>r Produktionsüberschüssein <strong>de</strong>n Bäckereien bleibt.Tipps für <strong>de</strong>n richtigen Umgang mit BrotDoch nicht nur im Han<strong>de</strong>l wird Lebensmittelverschwendung betrieben. Auch in <strong>de</strong>n Haushaltenlan<strong>de</strong>t viel zu viel Brot im Mülleimer. Das muss nicht sein. Wer einige <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tipps indie Tat umsetzt, kann die Verschwendung <strong>de</strong>utlich reduzieren.Brotaufbewahrung:• Sollen helle Weizenbrötchen länger als einen Tag genießbar bleiben, dürfen sie nicht zuschnell austrocknen. Ein vollständig luftdichter Aufbewahrungsbehälter wäre allerdingsauch falsch. Denn dann wür<strong>de</strong>n die Brötchen weniger knusprig wer<strong>de</strong>n. Die einfachsteMöglichkeit: Die Brötchen in <strong>de</strong>r Papiertüte lassen, in <strong>de</strong>r sie gekauft wur<strong>de</strong>n.• Besser zur Aufbewahrung geeignet sind Brot- und Brötchenbeutel aus dichtem Baumwollgewebe.Zusätzlicher Vorteil: Solche Stoffbeutel können Sie mit zum Bäcker nehmen undgleich befüllen lassen. Dadurch wird unnötiger Verpackungsmüll eingespart. Baumwollbeutelkönnen natürlich auch gut für ganze Brote benutzt wer<strong>de</strong>n.• Brot, das lange gelagert wer<strong>de</strong>n soll, muss stärker vor <strong>de</strong>m Austrocknen geschützt wer<strong>de</strong>n.Bewährt haben sich spezielle Töpfe aus Steingut o<strong>de</strong>r Keramik. Wenn <strong>de</strong>r Behälterkeine Luftlöcher hat, sollte <strong>de</strong>r Deckel etwas offen stehen. Dadurch wird Schimmel vermie<strong>de</strong>n.Wegen <strong>de</strong>r Schimmelgefahr müssen auch die Brotkrümel alle zwei bis drei Tage aus<strong>de</strong>m Topf entfernt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m ist es erfor<strong>de</strong>rlich, nach ein bis zwei Wochen <strong>de</strong>nBrottopf mit Essigessenz zu reinigen.• In <strong>de</strong>n meisten Bäckereien und Backshops kann man auch fertig geschnittenes Brot kaufen.Das hat allerdings zwei Nachteile: mehr schimmelför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Krümel und eine insgesamtgrößere Brotoberfläche, die dann die Scheiben schneller austrocknen lässt.Brotsorten:• Entschei<strong>de</strong>nd in Sachen Haltbarkeit ist allerdings die Wahl <strong>de</strong>r richtigen Brotsorte. An <strong>de</strong>nWeißbrotsorten hat man nur kurz Freu<strong>de</strong>. Länger als zwei bis drei Tage bleibt solches Brotnicht frisch. Roggenmischbrote bringen es da schon auf fünf bis sieben Tage.• Generell gilt: Je mehr Roggen in <strong>de</strong>n Teig gegeben wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>sto haltbarer ist das Brot.Grober Schrot steigert zusätzlich die Haltbarkeit. Aus diesem Grund sind Roggenvollkorn-© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 4 von 12


ote eine vorzügliche Wahl. Richtig gelagert lassen sie sich sogar zehn bis zwölf Tage aufheben.Roggenvollkornbrote sind außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utlich gesün<strong>de</strong>r als die hellen Brotsorten.Weitere Beiträge zum Themenschwerpunkt:• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw11/0318/02_vollkorn_im_vorteil.jspVollkorn im Vorteil(<strong>Servicezeit</strong> am 18. März 2011)• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw11/0318/03_servicetipp_leckeres_aus_altem_brot.jspServicetipp: Leckeres aus altem Brot(<strong>Servicezeit</strong> am 18. März 2011)Links:• http://www.was-wir-essen.<strong>de</strong>/abisz/brot_zubereitung_lagerung.php„Richtige Lagerung von Brot: Wie bleibt Brot frisch und lecker?“Verbraucherinformationsportal „was wir essen“• http://www.gmf-info.<strong>de</strong>/frames.htmHaushaltstipps für Brot und BrötchenVereinigung Getrei<strong>de</strong>-, Markt- und Ernährungsforschung• http://www.ihr-bäcker-schüren.<strong>de</strong>/ueber-uns/aktuelles/news-artikel/100-qualitaet-91-weniger-co2-50-weniger-energie.htmlVerwertung von Altbrot in <strong>de</strong>r Bäckerei Schüren, Hil<strong>de</strong>nHomepage <strong>de</strong>r Bäckerei Schüren• http://www.bmwfj.gv.at/Unternehmen/Documents/Studie_Verwertung%20ehemaliger%20Lebensmittel.pdf„Aufkommen und Verwertung ehemaliger Lebensmittel – am Beispiel von Brot und Gebäck“Studie im Auftrag <strong>de</strong>s österreichischen Bun<strong>de</strong>sministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend,PDF-Datei (2.035 KB)• http://www.ifeu.<strong>de</strong>/landwirtschaft/pdf/IFEU_oekobilanz_brot.pdf„Ökobilanz Brot: Fabrikbrot o<strong>de</strong>r Heimbacken?“IFEU – Institut für Energie- und Umweltforschung Hei<strong>de</strong>lberg, PDF-Datei (41 KB)Vollkorn im VorteilVon Angela SommerWeißbrot und VollkornbrotWeißmehl hat keinen guten Ruf. Zwar mögen viele Menschen helles Brot und Brötchen sehrgerne, doch die meisten ahnen: Aus gesundheitlicher Sicht wäre das dunkle Vollkornbrot in <strong>de</strong>rAuslage daneben besser. Aber ist das wirklich so?Weißbrot wird schneller verdautOb Weißbrot o<strong>de</strong>r Vollkornbrot – bei<strong>de</strong> enthalten Stärke. Verdauungssäfte im Darm spaltendiese Stärke. So entsteht Zucker. Beim Weißbrot kommen die Verdauungssäfte ungehin<strong>de</strong>rt andie Stärke heran. Deshalb entsteht viel Zucker auf einmal. Dieser Zucker wan<strong>de</strong>rt ins Blut, undso steigt <strong>de</strong>r Blutzuckerspiegel nach <strong>de</strong>m Essen von Weißbrot plötzlich sehr stark an. Dasalarmiert die Bauchspeicheldrüse. Sie schüttet Insulin aus. Insulin schafft <strong>de</strong>n Zucker aus <strong>de</strong>mBlut heraus und in die Zellen hinein. Der Blutzuckerspiegel steigt aber so schnell an, dass dieBauchspeicheldrüse mit <strong>de</strong>r Insulinproduktion zunächst nicht schnell genug hinterherkommt.Darum schaltet die Bauchspeicheldrüse auf Höchstleistung. Vor lauter Eile produziert sie aberam En<strong>de</strong> mehr Insulin, als nötig gewesen wäre. Ist das Weißbrot verdaut, kommt kein Zuckermehr nach. Doch das überschüssige Insulin entfernt weiter Zucker aus <strong>de</strong>m Blut. So fällt <strong>de</strong>rBlutzuckerspiegel weiter ab – sogar unter das Ausgangsniveau. Die Unterzuckerung wecktneuen Hunger. Weißbrot macht auf lange Sicht also eher hungrig als satt.© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 5 von 12


Vollkornbrot macht länger sattGanz an<strong>de</strong>rs ist es beim Vollkornbrot. Dessen Ballaststoffe sind es, die verhin<strong>de</strong>rn, dass dieStärke <strong>de</strong>s Brotes so schnell in <strong>de</strong>n Einfachzucker Glukose umgewan<strong>de</strong>lt wird wie beim Weißbrot.Durch die unverdauliche Struktur <strong>de</strong>r Ballaststoffe kommen die Verdauungssäfte nurlangsam an die Stärke heran. Zwar wird auch die Stärke aus <strong>de</strong>m Vollkornbrot vom Darm inZucker umgewan<strong>de</strong>lt. Aber das dauert umso länger, je mehr Ballaststoffe im Brot enthaltensind. Vollkornbrot wird also langsamer verdaut – und <strong>de</strong>r Zucker gelangt nur in kleinen Mengenins Blut. Das Insulin kann rechtzeitig <strong>de</strong>n Blutzuckeranstieg abfangen. Darum wird nicht zuviel Insulin ausgeschüttet. Und genauso sachte, wie <strong>de</strong>r Blutzucker angestiegen ist, fällt erwie<strong>de</strong>r ab. Es bleibt kein unnötiges Insulin im Blut. Darum hält Vollkornbrot länger satt undkann so helfen, das Gewicht zu halten o<strong>de</strong>r abzunehmen.Vorsorge mit VollkornFast alle Experten sind sich einig, dass Vollkorn nicht nur länger satt macht, son<strong>de</strong>rn nochan<strong>de</strong>re positive Effekte für die Gesundheit hat. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass eine vollkornreicheKost vorbeugend gegen Altersdiabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkt.An<strong>de</strong>re Wirkungen, wie zum Beispiel hinsichtlich <strong>de</strong>r Entstehung von Krebserkrankungen, sinddagegen noch nicht so gut durch Studien belegt.Vollkorn liefert viele BallaststoffeMin<strong>de</strong>stens 30 Gramm Ballaststoffe sollten gesun<strong>de</strong> Erwachsene täglich aufnehmen, empfiehltdie Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Doch das erreichen die meisten Deutschennicht.Beson<strong>de</strong>rs gute Ballaststofflieferanten sind Vollkornprodukte, das heißt Vollkornbrot und -brötchen, Vollkornflocken im Müsli o<strong>de</strong>r Vollkornnu<strong>de</strong>ln. Statt Weißmehl sollte man also öfterVollkorn wählen. Sie können sich auch langsam herantasten und beim Frühstück zunächsteinmal ein halbes weißes Brötchen durch eine Scheibe Vollkornbrot ersetzen, schwarz-weißkombiniert schmeckt ausgesprochen lecker.Mehrkorn gleich Vollkorn?Wenn ein Brot „Mehrkornbrot“ heißt, muss es nicht aus vollem Korn gebacken sein. Je<strong>de</strong>r kannsein Brot „Mehrkornbrot“ nennen, auch wenn er auf ein Weißbrot nur ein paar Körner obendraufgestreut hat. Der Begriff „Vollkornbrot“ ist dagegen gesetzlich geschützt: Min<strong>de</strong>stens90 Prozent <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>anteils müssen Vollkorn sein.Übrigens: Fallen Sie nicht auf warme, lecker aussehen<strong>de</strong> Brauntöne beim Brot herein! Dennhierbei han<strong>de</strong>lt es sich oft nicht um Vollkorn, son<strong>de</strong>r nur um mit Zuckerkulör o<strong>de</strong>r Malz gefärbtesBrot.Tipp: Gefärbte Brote haben eher so einen warmen Braunton, echte Vollkornbrote erscheineninnen eher grau. Sind Sie unsicher, dann hilft am En<strong>de</strong> nur eines: Sie müssen beim Einkaufgenau nachfragen.Vollkornbrot ist länger haltbarEin weiterer Vorteil gegenüber <strong>de</strong>m Brot aus Weißmehl: Weil im Vollkornmehl das Wasser stabilereingeschlossen wird, bleibt Vollkornbrot – vor allem mit einem hohen Roggenanteil – auchbeson<strong>de</strong>rs lange frisch. Unverpacktes Brot am Stück hält sich am besten in einem sauberen,verschlossenen Topf aus Steingut beziehungsweise Keramik o<strong>de</strong>r in einer Kunststofftüte. VerpackteBrote sind in <strong>de</strong>r Regel am besten in <strong>de</strong>r Originalverpackung aufgehoben. Etwa 20 GradCelsius ist die beste Aufbewahrungstemperatur für Brot. Wenn es <strong>de</strong>utlich kälter wird, kanndas Brot altbacken wer<strong>de</strong>n, dabei verliert es die luftige Konsistenz. Und ist es wärmer, dannwachsen schnell Schimmelsporen und an<strong>de</strong>re Keime.Weitere Beiträge zum Themenschwerpunkt:• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw11/0318/01_brotverschwendung.jspBrotverschwendung: zu viel lan<strong>de</strong>t im Müll(<strong>Servicezeit</strong> am 18. März 2011)© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 6 von 12


• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw11/0318/03_servicetipp_leckeres_aus_altem_brot.jspServicetipp: Leckeres aus altem Brot(<strong>Servicezeit</strong> am 18. März 2011)Links:• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2010/kw18/0507/01_katja_wills_wissen_vollkorn.jspKatja will’s wissen: Wie erkenne ich Vollkorn?(<strong>Servicezeit</strong> vom 7. Mai 2010)• http://www.eufic.org/article/<strong>de</strong>/expid/Fakten-ueber-Vollkorn/Beschreibungstext„Fakten über Vollkorn“EUFIC, European Food Information Council. Hier haben Wissenschaftler aus ganz EuropaInformationen zum Thema Vollkorn und seine möglichen Einflüsse auf die Gesundheit zusammengefasst.• http://www.dge.<strong>de</strong>/pdf/ws/ll-kh/11-Umsetzung-DGE-Leitlinie-KH.pdfLeitlinien <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für Ernährung: „Umsetzung <strong>de</strong>r Leitlinie zur Kohlenhydratzufuhr“Aktualisierte Leitlinien <strong>de</strong>r DGE zur Zufuhr von Kohlenhydraten und Ballaststoffen, PDF-Datei (29 KB)• http://www.was-wir-essen.<strong>de</strong>/abisz/brot_zubereitung_lagerung.php„Richtige Lagerung von Brot: Wie bleibt Brot frisch und lecker?“Verbraucherinformationsportal „was wir essen“Servicetipp: Leckeres aus altem BrotVon Katrin NiemannIn Deutschland wer<strong>de</strong>n pro Jahr viele Hun<strong>de</strong>rttausend Tonnen Brot weggeworfen. Während dieNachkriegsgeneration größtenteils noch die Tischregel „Erst muss das alte Brot weg, dann gibtes das neue!“ verinnerlicht hat, wird in einer Zeit <strong>de</strong>s Überflusses leichtfertiger mit Lebensmittelnumgegangen.In Privathaushalten lan<strong>de</strong>n Brotreste häufig im Mülleimer o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n an Enten verfüttert.Letzteres ist keine gute I<strong>de</strong>e, <strong>de</strong>nn mittlerweile wird aus Tierschutzgrün<strong>de</strong>n vielerorts davonabgeraten, Wasservögel zu füttern. Außer<strong>de</strong>m lassen sich mit altbackenem Brot viele leckereGerichte zubereiten – zum Beispiel Semmelknö<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r „Arme Ritter“. Diese Art <strong>de</strong>r Restekücheist lei<strong>de</strong>r ein wenig in Vergessenheit geraten. Deshalb fin<strong>de</strong>n Sie hier einige Tipps, wiealtes Brot zu neuen Ehren kommt.Tipp 1: Preiswert Paniermehl machenDiese Möglichkeit kennt fast je<strong>de</strong>r: Trockenes Brot in eine Gefriertüte packen und mit einemNu<strong>de</strong>lholz o<strong>de</strong>r einem Fleischklopfer darauf schlagen. Das Brot muss richtig durchgetrocknetsein, sonst zerbröselt es nicht.Feiner wird das Paniermehl, wenn es mit einer Handreibe o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Küchenmaschine geriebenwird.In einer luftdichten Dose hält das Paniermehl mehrere Monate.Tipp: Mischen Sie doch einmal frische o<strong>de</strong>r getrocknete Kräuter wie Oregano, Estragon, Petersilie,Thymian o<strong>de</strong>r Gewürze wie Kreuzkümmel o<strong>de</strong>r Kurkuma unter das fertige Paniermehl.Eine solche Würzpana<strong>de</strong> passt sowohl zu Fleisch und Fisch als auch zu Gemüse o<strong>de</strong>r mediterranenAufläufen und Gratins.© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 7 von 12


Tipp 2: Knusprige Bruschetta zubereitenHaben Sie noch zwei, drei alte Brötchen, Ciabatta o<strong>de</strong>r Baguette übrig? Einfach in dünneScheiben schnei<strong>de</strong>n und im Ofen bei circa 150 Grad Celsius goldgelb rösten. Für <strong>de</strong>n Bruschetta-Belagwer<strong>de</strong>n ein bis zwei Knoblauchzehen und eine kleine Zwiebel sehr fein gehackt undmit Tomatenwürfeln (von etwa fünf Tomaten) sowie einer Handvoll grob geschnittener Basilikumblättervermengt. Mit frisch gemahlenem Pfeffer und Salz abschmecken. Nicht zu vergessen:einen Schuss Olivenöl hinzugeben.Die Tomatenmischung wird dann auf die gerösteten Brotscheiben verteilt und – je nach Geschmack– mit Olivenöl beträufelt. Fertig ist <strong>de</strong>r Appetithappen für circa vier Personen.Tipp: Geröstete Brotscheiben schmecken auch solo, einfach mit einer Knoblauchzehe eingerieben.Tipp 3: Fenchel-Brot-Suppe kochen„Brotsuppe“ klingt zunächst einmal nach „Arme-Leute-Essen“. Völlig zu Unrecht, wie Sie andieser feinen Variante feststellen können:Für vier bis sechs Personen zwei Handvoll altes Brot mit 1 Esslöffel Butter, einer gehacktenKnoblauchzehe und einer gehackten Zwiebel anrösten. Zwei bis drei Fenchelknollen putzen, ingrobe Stücke zerteilen und ebenfalls kurz anschwitzen. Mit ¾ Liter Wasser o<strong>de</strong>r Brühe ablöschen.Köcheln lassen.Wenn <strong>de</strong>r Fenchel weich ist, alles pürieren und Milch beziehungsweise Sahne hinzugeben, bisdie gewünschte Sämigkeit erreicht ist. Nach Geschmack mit Salz, frisch gemahlenem Pfefferund Muskat sowie mit Schnittlauch, Zitrone o<strong>de</strong>r Weißwein abschmecken.Tipp 4: Gebackene Semmelknö<strong>de</strong>l ausprobierenEine empfehlenswerte Alternative zu Knö<strong>de</strong>ln, die im sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wasser garen, sind diese gebackenenSemmelknö<strong>de</strong>l:Für vier bis sechs Knö<strong>de</strong>l drei Handvoll Brot (zum Beispiel Laugensemmeln, Weiß- und Graubrotgemischt) mit zwei Eigelben, etwa 50 Gramm flüssiger Butter (in <strong>de</strong>r eine gehackte Zwiebelangedünstet wur<strong>de</strong>), einem halben Bund gehackter Petersilie sowie einem kleinen Glaswarmer Milch vermengen. Die zwei übrig gebliebenen Eiweiße zu Schnee schlagen und zusammenmit Salz, Pfeffer und geriebenem Muskat unter die Knö<strong>de</strong>lmasse heben und einigeMinuten ziehen lassen.Dann <strong>de</strong>n Knö<strong>de</strong>lteig in kleine gebutterte, ofenfeste Formen geben (zum Beispiel Tassen o<strong>de</strong>rMuffinformen) und bei 180 Grad Celsius im vorgeheizten Ofen circa 20 Minuten backen. DieKnö<strong>de</strong>l gehen im Ofen auf, wer<strong>de</strong>n luftig und bekommen eine leckere Kruste! Dazu passenzum Beispiel Pilze in Rahmsoße und Blattsalat.Tipp 5: Wie<strong>de</strong>r einmal „Arme Ritter“ servierenFür <strong>de</strong>n Klassiker <strong>de</strong>r Resteverwertung zuerst zwei Eier mit 200 Millilitern Milch vermengen undmit einer Prise Salz würzen. Dann vier bis sechs Brotscheiben kurz in <strong>de</strong>r Ei-Milch-Mischungba<strong>de</strong>n und mit Butter o<strong>de</strong>r Pflanzenöl in <strong>de</strong>r Pfanne ausbacken.Die süße Variante schmeckt lecker mit Zimt und Zucker o<strong>de</strong>r Kompott. Herzhaft wer<strong>de</strong>n dieArmen Ritter durch frische Kräuter, Paprika- o<strong>de</strong>r Tomatenwürfelchen und einen Salat.Im Handumdrehen lassen sich so aus Brotresten vollwertige Mahlzeiten zaubern.Buchtipp:• Claudia Boss-TeichmannKreative Resteküche:Einfach – schnell – günstigStiftung Warentest, 2010ISBN 9783940580443Preis: 9,90 Euro© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 8 von 12


Weitere Beiträge zum Themenschwerpunkt:• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw11/0318/01_brotverschwendung.jspBrotverschwendung: zu viel lan<strong>de</strong>t im Müll(<strong>Servicezeit</strong> am 18. März 2011)• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw11/0318/02_vollkorn_im_vorteil.jspVollkorn im Vorteil(<strong>Servicezeit</strong> am 18. März 2011)Frühlingsrollen im GeschmackstestVon Stephan CreydtFür die Chinesen gehören sie traditionell zum Neujahrsfest, das sie im Frühling feiern – für dieDeutschen sind sie ein beliebter Snack: Frühlingsrollen. Wer sie hierzulan<strong>de</strong> nicht gera<strong>de</strong> beimAsia-Imbiss um die Ecke isst, holt sie meistens aus <strong>de</strong>n Tiefkühltruhen <strong>de</strong>r Supermärkte undDiscounter. Doch können diese Tiefkühlprodukte wirklich überzeugen? Ist die Teigtasche tatsächlichgoldbraun und knusprig und die Füllung knackig und lecker? Wir fragten nach bei einerasiatischen Kochschule in Köln sowie bei drei Fast-Food-Fans.Die getesteten Frühlingsrollen:• Gut & Günstig, Frühlingsrolle mit Huhn, 4 x 100 Gramm, circa 1,89 Euro• Gol<strong>de</strong>n China Rolls, Huhn, 4 x 100 Gramm, circa 1,89 Euro• Satori, Frühlingsrolle mit Huhn, 4 x 100 Gramm, circa 1,89 Euro• Daloon, Frühlingsrolle mit Hähnchenbrustfilet, 4 x 100 Gramm, circa 1,89 EuroDie Tester:• Sue und Jerry, die Inhaber <strong>de</strong>r Kochschule „Asia Food Cooking“ in Köln• Daniela, Toby und Robin, Mitglie<strong>de</strong>r einer Wohngemeinschaft mit reichlich Fast-Food-ErfahrungDer Testaufbau:Es han<strong>de</strong>lt sich um eine Blindverkostung. Keiner <strong>de</strong>r Tester kennt Marken o<strong>de</strong>r Preise <strong>de</strong>r Frühlingsrollen.Die Testergebnisse:Gut & Günstig, Frühlingsrolle mit HuhnSchon <strong>de</strong>r Teig überzeugt unsere Tester nicht: Die Hülle sei relativ weich und überhaupt nichtknusprig, meint Daniela, und Sue erklärt: „Die riechen ja wie Pfannekuchen und nicht wieFrühlingsrollen!“ Auch die Füllung erscheint unseren Testern misslungen: Alles sei zu kleingeschnitten und wirke „unappetitlich“.Zutaten: 44 Prozent Teig (Weizenmehl, Wasser, Hühnerei, Speisesalz, Dextrose, Emulgator:Lecithin; Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure), 41 Prozent Gemüse (Mungobohnenkeimlinge,Weißkohl, Karotten, rote Paprika, Porree, Zwiebeln), 10 Prozent gekochtes Hähnchenbrustfilet(Hähnchen, Speisesalz), Öl pflanzlich, Würzmischung (Speisesalz, Glukosesirup, Verdickungsmittel:Hydroxypropylmethylcellulose; Zucker, Gewürze, Gemüseextrakte, Öl pflanzlich, Aroma(enthält Ei), Stärke, Kräuter (enthält Sellerie), Petersilie, Säuerungsmittel: Citronensäure),Zucker.Gol<strong>de</strong>n China Rolls, HuhnDiese Frühlingsrollen überzeugen unsere Tester schon einmal durch eine knusprige Hülle. DieFüllung ist „okay“, die Anzahl und Größe <strong>de</strong>r Fleischstückchen stimmt. Auch das gesamte Geschmackserlebnisist gut: „Die Hülle ist knuspriger, <strong>de</strong>r Inhalt geschmacksintensiver als bei <strong>de</strong>rersten“, erklärt Daniela. Auch die Profis akzeptieren diese Frühlingsrolle.© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 9 von 12


Zutaten: Gemüse 41 Prozent (Mungobohnenkeime, Weißkohl, Karotten, roter Gemüsepaprika,Kartoffeln, Porree, Zwiebeln, Champignons), Weizenmehl, Wasser, gekochtes Hähnchenbrustfleisch9 Prozent, Gewürzmischung (modifizierte Kartoffelstärke, Zucker, Aroma (enthält Sellerie),Salz, Malto<strong>de</strong>xtrine, Kartoffelstärke, Milchzucker, Hefeextrakt, Kräuter (enthält Sellerie),Gewürze, pflanzliches Öl, Kurkumaextrakt), Reismehl, pflanzliches Öl, pflanzliches Fett, Maismehl,Salz, modifizierte Kartoffelstärke, Kartoffel<strong>de</strong>xtrine, Hühnereieiweißpulver, Dextrose,Backtriebmittel (Diphosphat, Natriumhydrogencarbonat), Milcheiweiß, Verdickungsmittel (Methylcellulose,Xanthan). Enthält: Gluten, Eier, Milch, Sellerie.Satori, Frühlingsrolle mit HuhnDiese Frühlingsrollen sehen nur knusprig aus – aufgrund <strong>de</strong>r Farbe. Der Teig ist eher gummiartig,die Füllung erweist sich als „richtig matschig“, so Sue. Zu wenig Hühnchenfleisch moniertJerry, und Sue ergänzt: „Für einen Vegetarier zu viel, für einen Fleischesser zu wenig.“ Geschmacklichfällt die Frühlingsrolle komplett durch. „Da brauchst du erst mal einen Schnapshinterher“, meint Toby.Zutaten: Gemüse (42 Prozent) (Weißkohl, Mungobohnensprossen, Porree, Möhren, Zwiebeln,roter Paprika, chinesische Pilze (Black Fungus)), Wasser, Weizenmehl, Hähnchenbrustfilet(7 Prozent), Kartoffel- und Maisstärke, pflanzliches Öl, Volleipulver, modifizierte Maisstärke,Salz, Dextrose, pflanzliche Würze (Salz, Hefeextrakt, hydrolysiertes pflanzliches Eiweiß (Soja),Kartoffelstärke, Dextrose, Gewürze, Gemüse (enthält Sellerie), Glukosesirup, Knoblauch), Zucker,Eiklarpulver, Stabilisator: Methylcellulose, Gewürze.Daloon, Frühlingsrolle mit HähnchenbrustfiletDie goldbraune Farbe <strong>de</strong>r Kruste stimmt, die Füllung nicht: „Matschig wie ein richtiger Pudding“,erklärt Asia-Koch Jerry. Zu<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong>n die Tester Brokkoli und Mais in <strong>de</strong>r Füllung. „Esist essbar, aber es ist richtig <strong>de</strong>utsch. Hier ist kein Chinese in <strong>de</strong>r Nähe gewesen“, verzweifeltJerry. „Das schmeckt mehr nach Bielefeld als nach Shanghai“, ergänzt Toby.Zutaten: Gemüse (41 Prozent) (Mungobohnensprossen, Brokkoli (9 Prozent), Mais, roter Paprika,Zwiebeln, Porree), Weizenmehl, Wasser, Kartoffel- und Maisstärke, Hähnchenbrustfilet(7 Prozent), pflanzliches Öl, Magerspeck (2 Prozent) (Schweinefleisch, Wasser, Salz, Antioxidationsmittel:Natriumascorbat; Konservierungsstoff: Natriumnitrit, Rauch), Volleipulver, Salz,modifizierte Maisstärke, Dextrose, Petersilie, Aroma, Eiklarpulver, Gewürze, Knoblauch.Der Testsieger:Klarer Favorit unserer Tester: die Gol<strong>de</strong>n China Rolls mit Huhn. Die Hülle ist „knusprig undsieht gut aus“, erklärt Asia-Koch Jerry. „Das Gemüse ist knackig geblieben“, ergänzt Toby, undDaniela erklärt: „Sie war vom Geschmack her einfach am intensivsten.“Frühlingsrollen selbst gemachtIm asiatischen Raum gibt es für Frühlingsrollen zahlreiche verschie<strong>de</strong>ne Rezepte, die sich jenach Land und Region zum Teil ganz erheblich unterschei<strong>de</strong>n. Für alle, die Lust haben, zu Hauseeinmal selbst Frühlingsrollen zu backen, hier eine indonesische Variante vom Profikoch:Indonesische FrühlingsrolleRezept von Jerry, „Asia Food Cooking“ in KölnZutaten für vier Personen:circa 150 g Hühnerbrustcirca 2 EL Sonnenblumenöl1 Knoblauchzehe2 EL Zwiebel (in feinen Streifen)50 g Karotten½ kleine Porreestange50 g Weißkohl50 g Sojasprossen2 Frühlingszwiebeln1 TL Sambal Oelek o<strong>de</strong>r 2 kleine rote ChilisSalzschwarzer Pfeffer© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 10 von 12


2 EL Ketjap Manis2 EL Sellerie (geschnitten)4 Frühlingsrollenhüllen (vom Asia-Shop)1 Ei, geschlagenÖl zum FrittierenZubereitung:• 1 Esslöffel pflanzliches Öl in einem Wok erhitzen. Das Hühnerfleisch bei mittlerer Hitzedarin goldbraun braten. Danach das Fleisch in kurze feine Streifen schnei<strong>de</strong>n.• Den Porree und Knoblauch säubern, dann in schmale Ringe beziehungsweise feine Scheibenschnei<strong>de</strong>n.• Den Kohl in feine Streifen und die Karotten in streichholzdünne, 4 Zentimeter lange Streifenschnei<strong>de</strong>n.• Die Sojasprossen wässern, und die grünen Teile, die hochtreiben, und eventuell die braunenEn<strong>de</strong>n entfernen. Danach abtropfen lassen.• Frühlingszwiebeln säubern und schräg in Streifen schnei<strong>de</strong>n.• Das restliche Öl erhitzen und <strong>de</strong>n Knoblauch für circa eine halbe Minute anbraten. ZuerstZwiebelstreifen und Karotten, dann Porree und Kohl hineingeben und unter Rühren weiterbraten.Danach Sojasprossen und Frühlingszwiebelstreifen hinzufügen. Mit Sambal Oelek,Ketjap Manis sowie Salz und Pfeffer würzen und noch einmal kurz erhitzen.• Diese Gemüsemischung in einem Sieb abtropfen und abkühlen lassen. Danach das Fleischund <strong>de</strong>n klein geschnittenen Sellerie mit <strong>de</strong>r gesamten Gemüsemischung vermengen.• Nun die Frühlingsrollen-Teighüllen auf die Küchenarbeitsfläche legen und die abgekühlteFrühlingsrollenfüllung (circa 2 Esslöffel pro Rolle) in die Mitte <strong>de</strong>r Teighülle geben. Den unterenRand stramm über <strong>de</strong>r Füllung hochziehen, die Seiten nach innen falten, damit dieFüllung schön eingeschlossen ist. Den oberen Rand mit geschlagenem Ei befeuchten und<strong>de</strong>n Teig nun ganz aufrollen. Den Rand fest zudrücken.• Das Öl zum Frittieren in einem Wok bis circa 180 Grad Celsius erhitzen und die Frühlingsrollendarin hell-goldbraun frittieren. Danach die fertigen Frühlingsrollen auf Küchenpapierabtropfen lassen. Sofort heiß servieren, nach Belieben mit süß-saurer Soße o<strong>de</strong>r scharferSojasoße.Tipp: Frühlingsrollen können als Snack o<strong>de</strong>r Vorspeise serviert wer<strong>de</strong>n. Selbstverständlichlässt sich das Rezept auch mit Schweinefleisch o<strong>de</strong>r mit einer Hühnchen-Garnelen-Mischungzubereiten.Link:• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/archiv/in<strong>de</strong>x.jsp?r=test&tab=rubriken&archiv_save=GO&archiv_save=ausw%E4hlen&sortierung=chronologischAlle Tests <strong>de</strong>r <strong>Servicezeit</strong> im RückblickTiefpreis aushan<strong>de</strong>lnVon Oliver FranzWer bleibt hart? Das zeigt unsere Feilscher-Tour. Unsere Preisjagd beginnt bei einem großenElektronikmarkt. Es geht um ein Navigationsgerät, 135 Euro soll es kosten. Wir wollen es billiger.Bekommen wir hier <strong>de</strong>n günstigsten Internetpreis? Im Netz haben wir es für 119 Eurogesehen. Mehr wollen wir nicht bezahlen und verhan<strong>de</strong>ln: „Hier kostet es nur 119 Euro. Bekommeich das hier für <strong>de</strong>nselben Preis?“ Der Verkäufer schaut in seinem Computersystemnach, tippt, sucht, grübelt. Dann kommt er zurück: „Okay, machen wir: 119 Euro!“ Einfach so,nur durch nettes Fragen haben wir Erfolg. Und damit ist das Angebot sogar noch günstiger alsim Internet, <strong>de</strong>nn da hätten wir noch Versandkosten bezahlt. Wir haben also 16 Euro gespart.Einen Tag später: Im Internet kostet das Navigationsgerät jetzt nur noch 113,98 Euro. Malsehen, ob wir <strong>de</strong>n Preis bekommen. Ab zum nächsten Elektrohan<strong>de</strong>l. Hier gibt es das Navi für139 Euro. „Hören Sie mal, das sind über 25 Euro unter Preis – das kann ich nicht machen“,heißt es. Wir lassen uns nicht beirren und zeigen <strong>de</strong>m Händler die Homepage seines eigenenLa<strong>de</strong>ns. Im Onlinehan<strong>de</strong>l kostet das Navi nämlich auch nur 119 Euro plus Versandkosten:„Okay, 119 Euro kann ich noch machen, mehr geht nicht.“ 20 Euro unter La<strong>de</strong>npreis – na also.© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 11 von 12


Manchmal geht es auch schiefWas im Hi-Fi-Markt klappt, klappt das auch in Baumärkten? Der erste Testmarkt versprichtvollmundig: Kommt ein Kun<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m günstigeren Angebot eines Konkurrenten, gibt <strong>de</strong>rMarkt darauf noch einmal 12 Prozent Rabatt. Das klingt doch nicht schlecht. Eine Stichsägevon Bosch ist im Angebot für 87 Euro. Das Internet ist aber <strong>de</strong>utlich günstiger: 69,90 Euro.Für diesen Preis wollen wir die Säge, und natürlich auch noch die 12 Prozent Rabatt obendrauf.Wir fragen nach. Als Antwort erhalten wir: „Zeigen Sie mal her. Das Angebot, das Sie hier haben,ist das eines reinen Onlineshops. Wir gewähren unseren Rabatt nur bei Angeboten vondirekten Mitbewerbern.“ Es bleibt bei 87 Euro.Baumarkt Nummer zwei: Unser Testobjekt ist ein Akkuschrauber von Black & Decker, eigentlichkostet er 49,99 Euro, doch heute ist er für 39,99 Euro im Angebot. Da geht doch mehr. EinInternetangebot haben wir nicht gefun<strong>de</strong>n. Aber vielleicht gibt <strong>de</strong>r Verkäufer ihn uns ja einfachso billiger: „39,99 Euro ist mir zu teuer. Ich hätte gerne einen Rabatt.“ „Nein, das ist dochschon ein Angebot. 39,99 Euro, so billig kriegen Sie ihn nirgendwo.“ Der Mann hat recht, aberwir hätten ihn gerne billiger und lassen nicht locker. Und siehe da: „Sagen Sie es bloß keinemweiter: 37 Euro.“ Fast 3 Euro billiger, mehr als 10 Prozent – und das ohne Konkurrenzangebot.Man muss nur fragen. Also gilt auch im Baumarkt: Han<strong>de</strong>ln lohnt sich!Im Supermarkt ist es schwierigerWir ziehen weiter. Können wir auch im Supermarkt han<strong>de</strong>ln? Kurz vor La<strong>de</strong>nschluss, dasFleisch muss ja sowieso raus. Und bei 32 Euro fürs Kilo sind beim Kalbsschnitzel doch sichersatte Prozente drin. Wir testen: „Ist da was zu machen beim Preis?“ Die Antwort ist <strong>de</strong>utlich:„Da kann ich nichts machen. Wie kommen Sie <strong>de</strong>nn auf die I<strong>de</strong>e?“ Schnitzel-Pleite – beimFleisch haben wir überhaupt kein Glück. Aber vielleicht beim Obst. Wir versuchen es mit einerMango, die ohnehin schon reduziert ist und 99 Cent kostet. Wir versuchen es einfach einmal.Fragen kostet ja nichts.Die Verkäuferinnen sind verdutzt. Das hat sie noch niemand gefragt. Kann man im Supermarktwirklich erfolgreich feilschen? Aber es funktioniert: Wir kriegen die Mango zum halben Preis.Das be<strong>de</strong>utet: Auch da, wo wir es als Kun<strong>de</strong>n nicht gewohnt sind, können wir es ruhig versuchen.Denn mehr als „Nein“ sagen wer<strong>de</strong>n die Verkäufer nicht – we<strong>de</strong>r im Elektrohan<strong>de</strong>l, nochim Baumarkt o<strong>de</strong>r beim Discounter. Und nur weil ein Schild mit einem Preis draufklebt, müssenwir diesen ja noch lange nicht bezahlen.© <strong>WDR</strong> Köln 2011© <strong>WDR</strong> Köln 2011 Seite 12 von 12

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