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A L B * A h IN - The European Library

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Ant. Institut Proli Füssli, Ve nia g, Zürich.Die „Europäischen Wanderbilder",•welche zum grüssten Teile auch in französischer und englischer Sprache erschienensind, werden in jeder namhaften Buchhandlung des Kontinents vorrätig gehalten.Preis pro Nummer:50 Cts. in allen Ländern der lateinischen Münzkonvention ;50 Pfg. in Deutschland; 60 Heller in Österreich-Ungarn; 6 Pence in England.Aargau, (Ober-), und Unteremmenthal, Nr. 245-247.Abbazia, Kr. 243-244.Adelboden-Knnderthal-Spiez, Nr. 200-202.Adria, von der, zur Donau, Nr. 65-67.Ajaccio (Corsica), Nr. 41-46.Alb, die Schwäbische, Nr. 229-231.Albula-Bahn, Nr. 259-261.St. Amarin (Elsass), Nr. 134-135.Amsterdam, Nr. 220-222.Arlberg, Nr. 71-72.Arosa, Nr. 225-226.Arth und Rigi, Nr. 1.Auerbach-Jugenhoim, Nr. 70.Augsburg, Nr. 47-48.Bad Hall (Ober-Österreich), Nr. 202.Italien in der Schweiz. Nr. 11.Baden-Baden, Nr. 9, 9 TBadischo Schwarzwaldhahn, Nr. 111-113.Battaglia, Bad bei l'adua, Nr. 55-56.Baselland und Solothurn, Nr. 2o9.Bergstrasse, Nr. 70.Berner Oberland, Nr. 211-214.Bern-Paris, Nr. 73-74.St. Bernhard, dor Grosse, Nr. 143-146.Bex (Rhonethal), Nr. 242.Biol und Umgebung, Nr. 204-205.Bonn, Nr. 49-50.Brcnets, Nr. 40-41.Brennerbahn, Nr. 62-64.Brig (Wallis), Nr. 94-95.ßrünigbahn, Nr. 130-131.Budapest, Nr. S4-S6Budapest-Belgrad, Nr. 178-179.Budupost-Odorberg, Nr* 166.Budapest, von, in dio Hohe Tatra, Nr. 167-169.Budnpcst-Wien. Nr. 164-165.Bündnor Oberland, Nr. 256-258.Bürgenstock, Nr. 250.Cannata« und Stuttgart, Nr. 20 -20S.Chamonix und der Montblanc, Nr. 147-148.Chamonix, siehe «Wallis* 1 .Chaux-de-funds, Nr. 40-41.Chienisee, Nr. 215.Chur, Nr. 57-58.Corsica (Ajaccio), Nr. 44-46.Cudowa, Bad, Nr. 121-122.Davos, Ni. 27.Davos, Grand Hotel-Kurhaus, Nr. 253.Erschienen sind bis jetzt:Fortsetzung stehe Sette 140.Davos-Landquart, Nr. 183-184.Dijon, Paris-Bern, Nr. 78-74.Donau, von der, zum Quarnero, Nr. 172-173.Donau, von der, zur Adria, Nr. 65-67.Donauthalbahn, dio, Nr. 227-228.Dransethäler, Nr. 143-146.Driburg, Bad, in Westfalen, Nr. 92-93.Einsch und Turtmann, Nr. 108-110.Einsiedeln, Nr. 5.Eisenerz (Steiermark), Nr. 25.Ellwangen, Nr. 23S.Emmenthal, (Unter-) und Oberaargau, Nr. 245-2.Ensradin, Ober-, Nr. 8.Erfurt, Nr. 141-142.Esslingen, Cannstatt-Stnttgart, Nr. 206-208.Flims-Waldhaus, Nr. 160.Florenz, Nr. 17.Franzensbad, Nr. 195-197Freiburg im Breisgau, Nr. 37.Friodrichshafen am Bodensee, Nr. 125.Furkn, von der, bis Brig, Nr. 81-82.Gardasoo, vom, zum Innstrom, Nr. 62—64.Genf, Nr. 248-249.Gicsshübl-Puchstoin, Nr. 156-157.GInrnorland und Walenseo, Nr. 96-98.Gmundcn und der Traunsee, Nr. 177.Görbersdorf, Heilanstalt f. Lungenkranke, Nr. 34-Görlitz, Nr. 186-137.Gotthardbahn, Nr. 30-32.Graz, Nr. 68-69.Graz-Budapest, Nr. 171.Gruyère in der Schweiz, Nr. 23.Hall, Bad (Ober-Österreich), Nr. 262.Hall, Schwäbisch, Nr. 238.Heidolborg, Nr. 87-88.Heidon (Bodensee), Nr. 4.Heilbronn, Nr. 234Höllonthalbahn, Nr. 123-124.Hohenstaufen, der, Nr. 232.Hohentwiel, Nr. 233.Hohcnzollern, Nr. 223.Hohwnld (Vogesen), Nr. 193-194.Innstrom, vom, bis zum Gardasee, Nr. 62-64.Interlaken, Nr. 7.Interlakcn-Luzern, Nr. 130-131.Jugenhoim und Auerbach, Nr. 70.Kärnten und Pusterthal, Nr. 59-61.Kandorthal, Nr. 200-202.


*4jMd^^MI ?, * sFilisur mit Greife


eifensteinsohleife.


DieRhätische Bahnmit besonderer Berücksichtigt!derAlbula-HoufevonDr. C. Camenisch.ZÜRICHVorlag: Art. Institut Orell Füssli.


Inhaltsverzeichnis.Seilt'1. Die Rhiitisehe Bahn. Kämpfe, Enttäuschungen, Siege 3— 21I. Landquavt-Davos 23 34Sehenswürdigkeiten 34, 35Spaziergänge 35, 3l>II. Chur-Thusis (mitEinschluss von Keiohenau-llanz) 37— 51III. Thusis-St/Moritz (Die Albulabalm) 52 97IV. Davos-Landquart9ÎS—1112. Eisenbahn-Routenkarte 1123. Inserate 113—14488


Blick vom Flixvladukt gegen liergün."Die 13hä*i2ehe ÎSahn.Kämpfe, Enttäuschungen, Siege.(Kurze Übersicht der historischen Entwicklung der bündnerischenEisenbahnbestrebungen.)Die Geschichte der Bestrebungen um eine Eisenbahndurch Graubünden ist eine Kette von Projekten undhochgespannten Erwartungen mit ebenso tiefen Enttäuschungen,von genialen Plänen, die leider, statt in die Felsenund Schluchten Rätiens hinein, nur auf's Papier gezeichnetwurden, von Taten schönen Opfersinnes und blassen Eigennutzesim In- und Auslande, an die sich endlich doch nochals ein wertvolles und starkes Glied die „Rh. B." anreiht.Die stolze Rätia, die ohne Erfolg lange Jahre hindurchmit unerreichbaren Grössen liebäugelte, fühlt sich jetzt amEnde ihrer Leidensgeschichte mit ihrer heimischen Alpenbahnglücklich und zufrieden.


— 4Ein Feind des Fortschrittes könnte im Hinblick auf diewichtige Stellung, welche Ration infolge seiner Verkehrswegevom ausgehenden Altertum bis ins Zeitalter der Eisenbahnenhinein in Europa einnahm, mit scheinbar gutem Rechte seineLobsprüche zu Ehren der „guten alten Zeit" vom Stapellassen, wenn uns nicht dieselbe Geschichte lehrte, dass dieseräussere Glanz der um ihrer Pässe willen von den Mächten mitGeld und Ehren überhäuften Rätier im Grunde genommen dieZeit ihrer tiefsten moralischen Erniedrigung war. Sobald jeweilendie Grossen in ihren Kriegen ihre Zwecke erreicht — oderoft auch nicht erreicht — hatten, kümmerten sie sich nichtsmehr um die von ihnen stürmisch umworbene Rätia und Hessensie nur allzu deutlich fühlen, dass sie sie nicht ihrer schönenblauen Augen wegen mit Allianzen und Versprechungen bestürmten.So war Graubünden in neueren Zeiten, da die Staatenbegannen, Hand an ihren innern Aushau zu legen, nahedaran, eine terra incognita zu werden, und wenn dies nichtgeschah, so verdankt unser Land es einigen aufgeklärten,vorschauenden Männern, die trotz des Indifferentismus unddes Spottes ihrer kleingläubigen Gegner nicht ruhten, bisihr Traum von einer rätischen Eisenbahn in Erfüllung ging.Wie alles Xeue zuerst Schwierigkeiten findet, um überhauptaufzukommen, so stellten sich auch der Ausführungder Idee, vermittelst der kaum erst entdeckten Verwertungder Dampfkräfto Lasten ohne animalische Kräfte fortzubewegen,Hemmnisse aller Art entgegen.Spurbahnen waren schon seit dem grauen Altertum bekannt,hatten ja doch schon die Pyramidenerbauer des altenÄgyptens die gewaltigen Felsblöcke auf einer Art Geleisean Ort und Stelle geschafft. Dass der Transport auf einerebenen, glatten Fläche weniger Widerstand fand und leichterbewerkstelligt werden konnte als auf unebenem, rauhemBoden, war einleuchtend; dass man aber auch die unsichtbareKraft des siedenden Wassers zum Fortbewegen von schweren,heladenen Wagen benutzen könne, schien für viele eine


moderne Torheit zu sein, über deren theoretische Richtigkeitman skeptisch die Achseln zuckte, über deren praktische Verwertungaber man lächeln zu müssen glaubte, falls man sichvor seinen ebenso klugen Mitmenschen nicht blamieren wollte.So ging es zuerst den Eisenbahnen im allgemeinen, und


— fisoging es den Projekten einer rätischen Eisenbahn ganzbesonders.Es ist noch nicht sehr lange her, dass gewiegte Politikerund Staatslenker privatim und offiziell es als eine Torheit erklärten,auch nur daran zu denken, dass man jemals durchRätiens Schluchten und Berge hin eine Eisenbahn bauenwürde. Die Spötter und Zweifler mochten Recht haben, solange, als man die Kunst, die Kontrapendenzen beim Strassenbauzu vermeiden, noch nicht kannte. Als man aber auchin Rätien gelernt hatte, beim Strassenbau dem Terrain nichtmehr zu folgen, sondern dessen Schwierigkeiten und Ungleichheitendurch kühne Anlagen von Brücken, Galerien, Dämmenetc. zu überwinden, da schienen für die Fachmänner im Bauwesenauch für die Anlage einer Dampfeisenbahn die Hemmnissenicht unüberwindlich, und eifrig machten sie sich ansWerk.Der erste von ihnen war der vielseitig tätige IngenieurRichard La Nicca. Nachdem die ersten Versuche der Dampfwagenauf Eisenschienen in der Ebene mit Erfolg gekröntwaren und überall Projekte entstanden, fasste dieser Mannden kühnen Entschluss, auch die Alpen „Alt Fry Rätiens"zu überschienen und statt durch Saumtiere vermittelst Dampflokomotivenden. Verkehr zwischen Nord und Süd zu vermitteln.Im Auftrage von Graubünden und St. Gallen hatte sichLa Nicca 1838 ans Studium einer zu bauenden Bahnlinie vonChur bis zum Walensee gemacht; natürlicherweise blieb dervorschauende Mann dabei nicht stehen, sondern beschäftigtesich auch damit, für eine Fortsetzung derselben in die Bündnertälerhinein und durch die Berge hindurch zu arbeiten. Zudiesem Zwecke unternahm La Nicca vergleichende Messungenam Bernhardin, Splügen und Maloja.Zu gleicher Zeit trat ein Comasker, der den Namen desbedeutendsten Bürgers von Como trug, Zanino Volta, miteinem genialen Projekt vor die bündnerische Regierung und batum eine Baukonzession und ein hundertjähriges Privilegium


für den Betrieb einer Eisen- oder Granitbahn. Er war sich derSchwierigkeiten seines Vorhabens wohl bewusst und verhehltediese denn auch keineswegs, wenn er sich auch redliche Mühegab, die Möglichkeit einer solchen Eisenbahn zu beweisen.Es mutet uns heute ganz merkwürdig an, wenn wir inseiner Eingabe lesen, dass er halbstundenlange Tunnels alsetwas nicht Ungewöhnliches hinstellt, während man heutzutagenoch gegen solche ziemliche Bedenken hat; merkwür-Lochtobcl(Schyn).digor noch ist aber die Art, wie er sich seine Adhäsionsbahndachte. Neben den gewöhnlichen Eisenschienen sollten auchGranitplatten zur Verwendung kommen, auf denen sich danndie Lokomotive mit ihren Wagen fortbewegen sollte. DieseBahn sollte in fünf Jahren gebaut sein und eine direkteVerbindung Mailands mit Deutschland via Splügen bilden,allein da Volta für die Ausführung seines Planes nicht diegenügende Gewähr bieten konnte, versagte ihm Graubündendie Konzession, und das Projekt blieb Projekt.


Trote dos kläglichen Scheiterns des Volta'sclienSplügcnbahnprojektes liess siehLaNicca von seinem einmal eingeschlagenenWoge zur Realisierung der bündnerischen Eisenbahnbestrebungennicht abbringen und setzte mit grossemEifer seine bezüglichen Studien fort. Sein 1839 an den GrossenBat von Graubüuden gerichtetes Konzessionsgesuch für eineEisenbahn durch den Kanton hatte wenigstens den Wert,die Interessen für eine solche wachzuhalten. Dazu trugenaber auch die Konzessionsbestrebungen, welche in Frankreichund Österreich gemacht wurden, um einer rätischen Alpenbahnden Boden zu entziehen, nicht wenig bei.Männer wie Tscharner, La Nicca und Bavier gaben sichalle Mühe, trotz der demokratischen Zerfahrenheit und der


l'iz iVAeìa. Ilvijmix.Schwierigkeiten, welche ein kleinlicher „Kantönligeist" einemgeeinigten Vorgehen aller entgegensetzte, durch schnellesHandeln der Konkurrenz die Spitze abzubrechen. Sie wiesendarauf hin, dass Kätien, das für den Strassenbau 20 MillionenFranken gespendet hatte, nun nicht auf halbem Wegestehen bleiben dürfe, wenn es nicht Gefahr laufen wolle,


— 10 —vom Weltverkehr, der seit Jahrtausenden über seine Bergegegangen sei, gänzlich abgeschnitten zu werden. Den andernKantonen gegenüber betonten sie mit Recht die Vorteile, welcheeine Deutschland und Italien verbindende rätische Alpenbahnauch ihnen bringen würde, und dem Auslande endlich bewiesLa Nicca, da.ss die kürzeste Verbindung zwischen Nord undSüd die durch Graubünden sei.Für die erste Zeitdachte er nur an denSplügen, dessen Tunneler auf 3'/3 KilometerLängeansetzteund den er in 8 Jahrenmit einemKostenaufwandevon 4 MillionenFranken zuvollenden hoffte. ZurSchyustrttsse.Überwindung dergrossen Höhendifferenzendachte sichLa Nicca sogar vertikalerIlcbungsmaschinenzu bedienen.Basel verhielt sichdiesem Plane gegenüberkalt und Zürichwagte noch keinenEntschluss zu fasson, hingegen fand er in Deutschland undItalien zahlreiche Anhänger. Konzessionen wurden erteilt,Komitees bildeten sich und Komitees lösten sich auf; überallsehen wir ein Suchen und Tasten nach dem Wege, auf demman zum Ziele zu gelangen hoffte. Da brachten die politischenEreignisse der vierziger Jahre auch in diese wirtschaftlichenBestrebungen Unruhe und Stockung; doch kaum hattensich die Stürme gelegt, als man sich wiederum ans Werkmachte.


— 11 —Die neue Bundesverfassung von 1848 befasste sich ebenfallsmit Eisenbahnbestrebungen. Zwar wurde eine direkteBeteiligung des Bundes, ein eidgenössischer Staatsbau von denVertretern der Kantone abgelehnt, hingegen hoffte man auflegislativem Wege dafür zu wirken und erliess 1852 einSchweiz. Eisenbahngesetz.Infolge politischer Konstellationen drohte sich der picìnontesisclieStaat um 1850 gänzlich von den bündnerischenBiscnbahnbestrebungen loszusagen, um sich einer AlpenbahnChanaleltu-Gallerie hei Station Munt.zuzuwenden, welche direkt in sein Herz hinein führen sollte,und als solche betrachtete er eine Simplonbahn, die dannaber bekanntlich erst fünfzig Jahre später in Angriff genommenwurde, da die Schwierigkeiten damals noch unüberwindlichschienen.Neben La Nicca tritt nunmehr auch ein Engadiner,Andreas Rudolf von Planta von Samaden, als eifriger Fördererdes Eisenbahnwesens auf. Im Jahre 1852 war er von derBundesregierung nach Süddeutschland abgesandt worden, umfür eine Portsetzung der Linie Rorschach-Chur über einen


— 12 —Alpenpass nach Italien zu wirken. Hier wie bei Radetzkyfand er eine sehr günstige Aufnahme und Zustimmung zuseinen Vorsehlägen, jedoch keine materielle Unterstützung.Während in den letzten Jahren La Nicca sich vom Splügenab- und dem Lukmanier zugewendet hatte, für den er schon1846 vom Grossen Rate des Kantons Graubünden eine Konzessionsurkundeerwirkt und bedeutende Studien und Propagandagemacht hatte, neigte sich nun das Zünglein der Wageneuerdings auf die Seite des Splügen.Wir können die nunmehr folgenden Irrwege und Abwege,auf welche dio bündnerische Eisenbahnpolitik infolge ihrerVerquickung mit der Südostbahn geriet, nicht ausführlichbeleuchten, weil es uns zu weit von den Bündner Grenzenhinwegführen würde.Im Sommer 1858 wurde die Strecke Rorschach-Chur,wovon 20.Km. auf Bündnerboden liegen, dem Verkehr übergeben.La Nicca, der unermüdliche Förderer der bündnerischenEisenbahn, machte neue Studien für das Lukmaniertraceeund hatte die Freude, dieselben dem italienischenMinister Cavour, als dieser selbst nach Chur gekommen war,mündlich zu explizieren und zu kommentieren. Bei einem vonder biindnerischen Regierung zu Ehren Cavours veranstaltetenBankett feierte La Nicca diesen in einem Toaste als „Protektordes Lukmanier". Der Erfolg dieser Reise Cavours war, dasser die Ausführung des Unternehmens so viel als möglieh zulordern gedachte, allein für die nächste Zeit wandte sichsein Auge von den Alpenpässen weg auf das blutige Schlachtfeld,wo Italien sich seine Unabhängigkeit von Osterreicherkaufen sollte.Wir treten nunmehr in die jahrelangen Kämpfe ein, diesich zwischen Graubünden und dem grössten Teile der übrigenSchweiz um Lukmanior und Gotthard abspielten. Da dieBundesbehörden endlich für den Gotthard Partei nahmen und1860 den Lukmanier preisgaben, wandten sich die Bündnerwiederum mit ihren Hoffnungen dem Splügen zu, und jenäher die definitive Entscheidung heranrückte, desto erbitterter


— 13 —wurde der Kampf, der immer mehr in eine Verquickung derEisenbahnen mit der Politik ausartete.Die Gotthardpartei gebürdete sich nun auf einmal, alsob vom Zustandekommen ihres Projektes Sein oder Nichtseinder Schweiz abhänge. „Wo es sich um die Existenz desVaterlandes handelt, bringt jeder Schweizer gerne sein Opfer,und „die von dahinten" (die Bündner) werden es ihren Miteidgenossennicht übel deuten, wenn man sie in ihrer gewohntenEinsamkeit weilen lässt." So lauteten ihre Tiraden,und wer nicht für den Gotthard war, war in ihren Augenein Sonderbündler und schlechter Schweizer. Ja sogar imeigenen Lande erwuchsen einer bündnerischen AlpenbahnGegner, wie wir folgender Zeitungsnotiz der „Rheinquellen"entnehmen können: „Eine Hintcrrhcinbahn (der Korrespondentspricht nämlich von einer Bahn über den Splügen) würdedie jetzigen, an der Strasse gelegenen gewerbereichen (!) Ortschaftenunter sich veröden lassen und dem Lande im allgemeinenmehr Schadenals Nutzen bringen" ! ! !Auch in Chur Hessensich Ansichten hören,die in ihrer SpiessbürgerlichkeitdieFortsetzung der Eisenbahngeradezu als denRuin der rätischenHauptstadt bezeichneten.Der Kampf endetewie bekannt durch dieSchwenkung der Tessinerzu Gunsten desGotthard. Lange bevorman an denselben gedachtoder davon geträumthatte, strittensich in Graubünden Rulgua Tunnel bei Filimi:


— 14 —Splügen und Lukmanier, denen sich sporadisch auch der Septimerund der St. Bernhardin zugesellten, um die Priorität. Nunkam in letzter Stunde noch jener dazu und spielte die Rolledes tertius gaudens, und diese hatten das Nachsehen. Wasspäter noch zu ihren Gunsten geschah, gleicht bloss noch einemschwachen Wetterleuchten nach einem Gewitter. Formell kamder gewaltige Kampf um eine Alpenbahn in Graubündendurch einen Subventionsbeschluss der eidgenössischen Räte vom22. August 1878 zum Abschluss, welcher einer ostschweizerischenAlpenbahn eine Subvention von 4 1 / 2 MillionenFranken zusicherte.Mit dem Beginn der achtziger Jahre des verflossenenJahrhunderts tritt die Bündner Eisenbahnpolitik in eine neuePhase ein. An Stelle der Alpenbahnen, deren Projektewenig Aussicht auf Verwirklichung hatten, traten die Talbahnprojekte.Den ersten fruchtbringenden Schritt in der internenbündnerischen Eisenbahnfrage bezeichnet ein „Bericht derSpezialkommission betreffend kantonale Subventionicrung internerTalbahnen " vom Jahre 1874, der im Auftrage derRegierung nach dem kläglichen Scheitern des Splügcnbalmprojektesvon Regievungsrat Th. Alberimi ausgearbeitet wurde.Mit klarem Blick in die Zukunft wies der Bericht auf dengrossen wirtschaftlichen Nutzen einer Durchschienung desKantons hin und empfahl warm eine Staatsbeteiligung ankünftigen Talbahnen, indem er zugleich auf das Los aufmerksammachte, das Ration beschieden sei, wenn es hinter anderenGegenden des Schwcizerlandes zurückbleibe und infolgedessen„abgefahren" werde.Daraufhin wuchsen Projekte wie Pilze aus der Erde. DioV. S. B., die nun interno Strassenbahnen im Kanton erstellenwollten, stellten das Gesuch um Bewilligung zur Benutzungder Strassen. Allein da die Strassen meistens schon für denFuhrworkverkehr keineswegs zu breit waren und der Eisenbahnverkehrauf Bergstrassen nicht ohne Gefahr schien, wurdedas Gesuch abschlägig beschieden.


Bahnlinie oberhalb Bergünris delta Pyramid**


— IG -Einer der Ersten, welche für die Lokalbahnen wirkten,war Advokat Seb. Hunger in Thusis, der 1875 den Bau vonTalbahnen Landquart-Küblis, Chur-Thusis und Eeiehenau-Jlanz warm empfahl. 1883 bewarb sich Thusis um eineKonzession für eine Lokalbahn Chur-Thusis, nachdem ein1873 entstandenes Projekt einer Normalbahn Chur-Thusisnicht hatte realisiert werden können.1S83 bewarb sich Advokat Hunger um eine Konzessionfür sein neues Projekt einer bündnerischen Zentralbahn, diebis Pilisur reichen sollte.Auch im Engadin machte sich das Bedürfnis nach einerbequemen Verbindung der Kurorte St. Moritz-Bad-Pontresinageltend, und zwar sollte diese elektrisch angelegt werden.Trotzdem Samaden, Celerina und Pontresina sich von demvorgelegten Projekte nicht viel versprachen und ihm keineSympathien entgegenbrachten, wurde es von der Bundesversammlungkonzessioniert, und als es nicht gleich zur Ausführunggelangte, wurde seine Konzession noch zweimal verlängert.Im Jahre 1888 aber fiel die Konzession dahin, dadie genannten Gemeinden auf ihrem Widerstände gegen eineBahn, „welche nicht einem volkswirtschaftlichen Bedürfnisc,sondern bloss privater Spekulation zu dienen habe", beharrten.Die für die Ostmark Bündens trüben Aussichten, welchedie Centralbalm heraufbeschwor, reiften einen ganz unerwartetenEntschluss: Am 12. September 188G fassten dieGemeinden des Prätigaus und Davos auf die Initiative desbekannton Förderers des Kurortes Davos, W. J. llolsboer,hin den höchst wichtigen Bcschluss, eine Bahn von Landquartnach Davos zu bauen. Im Mai 1888 konnte damitbegonnen und am 9. Oktober 1889 die Linie Landquart-Klosters eröffnet werden, welcher am 21. Juli 1890 Klostcrs-Davos folgte. Von hier aus gedachte sie Holsboer ins Engadinzu leiten und nahm bereits im Juni 1889 die Konzession füreine Fortsetzung der Bahn über den Skaletta nach Samaden-Chiavenna. Dies weckte die Centralbahn-Interessenten ausihrer Lethargie auf, und ein von Ingenieur M. Verseli ver-


17 —Ci.Albnltt- Viadukte ob Bergan,fasstcs Memorial an die Regierung trat nunmobr zugunsteneiner Albulabahn auf den Plan und bewies, dass mit dieserdem Lande am meisten gedient sei.Im Oktober 1889 empfahl die Bündner Regierung unterZustimmung der Kreisiimter Bergiin und Oberengadin demeidgenössischen Eisenbahndepartement ein von Ingenieur Oilli2


— 18 —in Cliur eingereichtes Projekt einer Schmalspurbahn von Filisurnach Samaden zur Konzessionierung, das Adhusions- undZahnradbetrieb und einen in der Höhe des Weissensteinseinmündenden Tunnel von 2650 Meter Länge vorsah. DieRegierung empfahl das ursprünglich nur für den Sommerbetriebgeplante Projekt aber nur unter der Bedingung, dassauch Winterbetrieb eingeführt werde. 1890 wurde von deneidg. Räten hiezu die Konzession erteilt.Die Differenz mit der Eisenbahnbank, die den Bau derSchmalspurbahn Landquart-Thusis bisher verhindert hatte,verschwand im Jahre 1894, indem die Konzessionsinhaberindie Konzessionen für die Strecken Landquart-Chur und Chur-Thusis an die Aktiengesellschaft der Schmalspurbahn Landquart-Davosabtrat und hinwiederum gegen Bezahlung von6 Millionen Franken den Bau der beiden Linien übernahm.Die Arbeiten wurden rasch an die Hand genommen, wasnach zwei Jahren ermöglichte, die Linie Landquart-Thusis(Sommer 1896) dem Betrieb zu übergeben. Damit hatteGraubünden bereits ein gutes Stück seiner Eisenbahnfragepraktisch gelöst. Die Erweiterung des Bahnnetzes hatte fürdie Schmalspurbahn-Gesellschaft Landquart-Davos (S. L.-D.)notwendigerweise eine Reorganisation zur Folge, welche sichiiusserlich darin offenbarte, dass die Gesellschaft nunmehrden Namen „Rhätische Bahn" (Rh. B.) annahm und denBetrieb der bestehenden und den Bau neuer Bahnen im Kantonsich zur Aufgabe machte. Als Direktionssitz wurde dieLandeshauptstadt Chur erklärt.Damit war eine Grundlage geschaffen, die besser als diekühnsten und aussichtsreichsten Probleme der vorangegangenenJahre eine Gewähr für eine glückliche Lösung der bündnerischenEisenbahnfrage bot. Nun konnte man allen Ernstesan die praktische Lösung herantreten. Die nächsten Zieleder bündnerischen Eisenbahnbestrebungen waren jetzt dieVerbindung mit dem Engadin und die Oberländerbahn.Die vielen Projekte der letzten Jahre waren nicht sowohlam unschlüssigen oder gar wie vor Dezennien am schlechten


19Willen der Bündner gescheitert, sondern meist im Abgrundeder leeren Staatskasse verschwunden. Zum Eisonbahnbauenbraucht's wie zum Kriegführen drei Dinge: Geld, Geld, Geld.Nun erinnerte man sich der Versprechungen, welche dieMutter Helvetia seinerzeit ihrer enttäuschten Tochter liiitia


— 20 —gegeben hatte, als sie ihre verschwenderische Liebe ganzihrem Liebling, dem Gotthard, zugewendet und sie auf spätereZeiten vertröstet hatte. Die Sachlage war nun allerdingseine andere geworden, trotzdem war der Anpell nicht umsonst.Am 30. Juni 1898 erfolgte ein Bundosbeschluss, wonach dieEidgenossenschaft dem Kanton Graubünden zum Zwecke derErstellung schmalspuriger Eisenbahnen von Thusis nachSt. Moritz und von Reichenau nach Ilanz eine Subventionvon 8 Millionen Franken verabfolgte. Allerdings war es keinreines Geschenk, denn die Vorteile, welche der Bund imHinblick auf Post- und Militärwesen aus den neuen Bahnlinienziehen wird, sind nicht gering anzuschlagen.Nachdem noch die verschiedenen Projekte, unter deneneines dem Julier galt, reiflich geprüft worden waren, wurdedie Albulalinie mit 35°/oo Steigung gewählt und deren Baualsbald in Angriff genommen. Der Albulatunnel wurde zuerstvergeben, da er mehr Zeit zur Vollendung erforderte als dieLose auf der offenen Linie. Die Durchbohrung des Albulavon Preda bis Val Bever mit einem Kostenvoranschlag von4,9 Millionen Franken wurde der Firma Ronchi & Carlotti(später Ronchi & Maioli) übergeben, die aber im März 1901vom Unternehmen, das ihr ungeahnte Schwierigkeiten bereiteteund sie in eine schlimme Finanzlage gebracht hatte, zurücktrat,worauf die „Rilutisene Bahn" den Weiterbau in Regie übernahmund fortführte. Am 29. Mai 1902 wurde der Tunneldurchschlagen und am 1. Juli 1903 konnte die ganze LinieThusis-Celerina dem Verkehr übergeben werden. Vom Juni1904 ab ist St. Moritz Endstation. Die Linie Reichenau-llanzwurde am 1. Juni 1903 eröffnet.Damit besitzt Graubiinden ein Schmalspurnetz von 174 Km.Länge, welches die Hauptstadt mit den wichtigern Talschaftenverbindet.Für die Fortsetzung der Bahn von Bevers nach demUntcrengadin, von Ilanz ins obere Oberland und für dieVerbindungsstrecke von Filisur nach Davos sind die grund-


— 21 —legenden Subventionsverpflichtungen der Gemeinden entwederschon erbracht oder auf guten Wegen.Der Bau des rätischen Bahnnetzes, zumal der Albulabahn,ist wohl das wichtigste Ereignis der neuern Landesgeschichte.Es gab und gibt zwar Leute, welche die Lösung derBündner Eisenbahnfragc, wie sie nun herbeigeführt wurde,nicht als eine glückliche betrachten, weil dadurch die internationalenNormallinien in ihrer Ausführung beeinträchtigtwürden. Allein das Bündner Volk hat recht gehabt, dass eseine mit-ehernem Stifte in seine Berge und Schluchten hineingezeichneteSchmalspurbahn den grossartigsten Anlagenauf dem Papier vorzog. Wird dann über kurz oder langdie internationale Ostalpenbahn doch noch durch KätiensBerge geführt — wofür sich neuerdings die Gemüter wiedereifrig regen — dann wird es auch diese noch gerne annehmenund zu schätzen wissen. Bis dahin aber darf es ihm niemandverargen, wenn es sich mehr freut über den Spatz in derHand als über die Taube auf dem Lache und nichtsdestowenigerüber seine Zukunftswünscho das Motto setzt: Megliotardi che mai !


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I.^andquapt-Shup.Der Reisende, der von Zürich oder vom Rheintale herkommt, erreicht kurz nach der Station Ragaz, nachdemihn die Eisenbahn auf einer 153 m. langen Hol/brückeüber den Rhein gesetzt hat, den Kanton Graubünden, dengrössten Kanton der Schweiz, neben Bern und "Wallis dasDorado aller Freunde der Natur, der Touristen und Jüngerdes alpinen Sportes. Bei Maienfeld vereinigt sich der moderneSchienenweg mit dem alten, über die befestigte Luziensteigführenden Weg von Lindau her und bald sind wir in Landquart,wo wir die S. B. B. verlassen, um uns der Rh. B. zuzuwenden.Von Laudquart aus gehen 2 Schmalspurlinien ins Herzvon Graubünden hinein. Die eine ist die schon seit 1889 bisKlosters fahrende, 1890 vollendete Davoserbahn. Die andereführt von hier aus über Chur und Thusis nach dem Engadin.Wir wählen zuerst diese Linie, um auf der Rückreise ausdem Engadin die Fahrt von Davos aus durchs Prätigau mitder erstgeborenen der Räuschen Bahnen zu vollenden. Sowahren wir unserer Fahrt durchs Bündnorland den Charaktereiner Rundreise, von der wir allerdings ein Stück zu Fussoder im Postwagen zu machen haben, was aber auch seineHeize hat. Lange wird es nicht mehr gehen, bis der Kreisder rätischen Bahnen durch die Teilstrecke Filisur-Davosgeschlossen wird.


— 24 —Das Gebiet von Landquart, früher eine öde Heide, verdanktseine Verwandlung in ein schmuckes Dörfchen ganzden Eisenbahnen. Der Ausbau der Linie Landquart Davoszur Rh. B. Hess auf dem linken Ufer des aus dem Prätigaukommenden Landquartflusses ganze Häuserreihen entstehen,die politisch zum Dorfe Igis gehören. Als Bahnhof, d. h. Billetschalterund Gepäckabfertigung für die Bh. B. dient dasselbeGebäude wie für die S. B. B., hingegen liegt die Einsteigehallefür die Eh. B., welche durch einen gedeckten und windgeschütztenGang zu erreichen ist, beim Hôtel Landquart, dashäufig als Absteigequartier benutzt wird. Erst fahrt die Bahnparallel zum Geleise der S. B. B., wendet sich dann aber baldden beiden in einem "Wald von Obstbäumen verborgenenDörfern Igis und Zizers zu. Mit Ausnahme des durch alteund neue Verheerungen des Rheines und seiner, bei schönemWetter ganz unschuldigen Nebenflüsschen vorödeten Gebietesbreitet sieh zwischen dem Massiv des Calanda und der Hochwangketteeine fruchtbare Ebene aus, die sich von der „Herrschaft"mit ihren weinberühmten Dörfern Maienfeld, Jeninsund Malans über Chur hinaus bis nach Thusis erstreckt. Aufbeiden Seiten umrahmen sie malerische Burgruinen, welchevon ihren Felsen herab trotzig in das Land hineinschauenund uns als stumme Zeugen der „guten alten Zeit" von ihrenFreuden und Leiden erzählen. Was haben sie nicht allesgesehen, miterlebt! Könige und Kaiser sind an ihnen vorbeigezogen, voll Hass und Mut im Herzen, um in Italien mitdem Statthalter Christi um ein herrenloses Land zu ringenund zu verbluten. Hier sammelte sich die Blüte des rätischenAdels, um voll heiliger Begeisterung auszuziehen zur Befreiungdes Grabes Christi aus roher Moslemineuhand, hier an des„Bciches Heerstrass" wurde über Hecht und Unrecht gewachtund in den Burgverliessen schmachtoten ungerächt die Opferder kaiserlosen, der schrecklichen Zeit des Faustrechtes. Hiereilte zur Zeit des völkermordenden droissigjährigen KriegesGeorg Jenatsch, der streitbare Prädikant, durch die schwarzeNacht, um die Feinde von „alt fry Eätien" aus dem Schlafe


— 25 —im Bett zum Schlafe für die Ewigkeit zu wecken. Und nachdemder republikanische Geist der Bündner Bauern die Burgen inRuinen verwandelt hatte, da mussten diese im grossen Bingenvor hundert Jahren Zeugen sein, wie hier Franzosen, Russenund Österreicher für den neuen und den alten Geist ihr LebenHessen.Einer dieser Zeugen von verschwundener Pracht, dasSeh loss Mars eh lin s, das der Sage nach von Karl demScJlJOBS Sftirficiifhin mil (fem Churer Citlandu.Grossen angelegt wurde, leuchtet noch mit seinen wohlerhaltenenZinnen zu uns her vom Fusse der zu unserer Linkenhimmclansteigcnden Felsen, und mit Recht steht es noch ungebrochenda. Blühte doch hier schon jahrelang bevor dasberühmte Philanthropin in Dessau seinen Ruhm in alle Landesandte, still verborgen als Frucht des neuen Geistes eineZierde der neuen Erziehungsinstitute, die Martin Planta undNesemann geschaffen, das Philanthropin Marschlins.Ebenfalls links, unmittelbar an unserer Bahnlinie liegtder P1 a n t a h o f, das edle Vermächtnis eines reichen Bündners,


— 20 —das seinem Lande die Errichtung einer landwirtschaftlichenSchule von Ruf ermöglichte, die die Bauernsöhne in Standsetzt, mit den Errungenschaften des Portschrittes dem trägenBoden der Berge mehr abzuringen als er den Vätern gab. Beider Station Igis befindet sich eine grosse Fabrikanlage, dieder Herstellung von Papier und Maschinen dient. Jenseits desRheines oberhalb der Tardisbrücke an steiler Berghalde, diedie Rheinschanze überragt, kleben zwei Kirchlein, um diesich wie die Küchlein um die Henne eine Anzahl schwarzerHolzhäuser scharen. Es sind die Gotteshäuser der paritätischenGemeinde M as tr ils, deren Namen die Volkstradition vonMons strialis, dem Hexenberg, herleitet, weil hier in der „gutenalten Zeit" ein beliebter Sammelplatz für den Teufel undseine Scharon gewesen sein soll.Näher an der Bahn als Igis, dessen spitzer Kirchturmaus dem Obstwald hervorragt, liegt das grosse paritätischeDorf Zizers. Hier war auf der Burg Priedau, von der nurnoch wenige Trümmer stehen, im frühen Mittelalter angeblichdie kaiserliche Pfalz. Heute ist Zizers der Hauptort des Kreisesder V Dörfer. Das in jüngster Zeit renovierte Schloss im Dorfedient jetzt als Altersasyl für katholische Geistliche. Zizers wirdschon im Jahre 823 erwähnt. Als Graf Roderich das im kaiserlichenSchutze stellende Bistum Chur durch seine Gewalttätigkeitenin seinen Rechten sehr geschädigt hatte, restituierteLudwig der Promine der Kirche zu Chur den Hof in Zizers.Ferner besass der Churer Bischof zu „Zutzers" schon frühschöne Weinberge und heute noch ist der Hof Molinära, der inder Nähe der ehemals bischöflichen Burg Aspermont liegt,deren Ruine noch trotzig ins Tal schaut, Eigentum des BistunisChur. Ebenso tragen auch noch heute die grünen Matten, anderen Nordendo die Felsen des Hochwanges steil ins Tal fallen,den Namen „Fürstenalp" und sind eine Besitzung des Bischof?,die auf einem neuerstellten Wege von Trimmis aus leicht erreichtwerden kann. Heute dient die Fürstenalp, von dersich zur Zeit der Schneeschmelze ein prächtiger Wasserfallals scheinbare Staubwolke ins sagenumwobene Scaläratobel,


— 27 —wo die Churer Bürger nach dem Tode ihre Sünden abbüssenmüssen, hinabstürzt, als eidgenössisches Versuchsfeldfür Pflanzensamen.Die dritte Station heisst Untervaz und gehört zu demgleichnamigen grosseii paritätischen Dorfe, das in fruchtbarerLage jenseits des Rheines am Fusse des Calanda sich hinkauert.An einer steilen bewaldeten Berghalde wird ein geschätzterBaustein, der sog. Untervazer Marmor gewonnen.Hier mündet auch das wild-romantische Cosenz- oder Rappentobel,in dem ein Bergpfad zu einer seltsamen Burgruine,dem „Rappenstein" oder dem „Gipssehlössli" hinaufführt. Dasie zweifellos ein Zufluchtsort war, so hatte diese Burg, dieeigentlich nur eine verbaute Felsgrotte ist, keine Eingangstüresondern nur im obern Geschosse eine Öffnung, zu derman den Flüchtling mit Stricken emporzog. Rechtzeitig dahinverbrachte Nahrungsmittel und eine im Innern sprudelndeQuelle Hessen hier den Flüchtling, unbekümmert um das,was draussen vorging, jeder Erstürmung trotzen. Wahrscheinlichgehörte dieses ultimum refugium den Herren vonNeuenburg, deren Burg als Ruine noch heute sich auf einemHügel jenseits des Rheines am Fusse des Calanda erhebtund sinnend zu uns herablauscht, indes die neugierigenBurggeister durch den ungewohnten Pfiff der Lokomotive,der die Ankunft in der Station Trimmis anzeigt, scheuzerstieben.Das idyllisch gelegene, fast ganz in Obstbäumen verborgeneparitätische Dorf Trimmis verdankt seinen Namen derdreiköpfigen Bergeshöhe (Trimons), die sich zwischen demDörfchen Say is an der Berglehne und dem von Freundender Alpenwelt gern besuchten Valzeinatal, das zum Prätigaugehört, erheben. Hier stand 958 bereits eine dem h. Carpoforusgeweihte Kapelle, die hernach aus dem Besitz desBischofs von Chur ans Kloster Pfäffers überging. Schon imMittelalter wird ebenfalls oft seiner Weinberge Erwähnunggetan, deren Tropfen noch heute als „Costamserwein" gerngetrunken werden. Von den Geschicken dieser Dörfer, von


— 28 -Religionsstreitigkeiten, von den Bedrückungen durch die österreichischenTruppen während des 30-jährigen Krieges, von"Wassernot und Feuersbrünsten wüsste auch Trimmis etwas zuerzählen. In der Umgebung des Dorfes erheben sich nochdie Ruinen der Sagenreichen Burg Ober-Ruehenberg imScaläratobel. Dass diese Gegend sehr romantisch ist, sagenuns schon die vielen Sagen, die sie umkränzen, und vondenen wir hier die vom goldenen Kegelspiel auf Ruchenbergerzählen wollen.Die fromme und mildtätige Gemahlin des Ritters (Juno vonRuchenberg halte der im Innern des Gebirges thronenden Elfenköniginbei ihrer Entbindung beigestanden und zum Lohne dafürein goldenes Kegelspiel erhalten, mit dem sie die guten Berggeisterzu ihren Diensten heraufbeschwören konnte. Als aber ein Urenkelder frommen Frau, ein wilder, wüster Geselle, das Elfengeschenkdazu missbrauchte, um im Übermute immer neue Schätze zu verprassen,erschienen einmal auf seinen Frevelruf, statt der Kegel,neun entsetzliche Riesen. Zugleioh stürzte unter fürchterlichemGetöse die Burg zusammen uud begrub im Falle den Ritter undseine Gesellon. Einzig die fromme Tochter des Frevlers wurde vonden Elfen gerettet, bei denen sie seitber im Schosse der Berge instiller Wehmut ihr Leben vertrauert. Alle Jahrhundert kehrt sieeinmal wieder nach der Oberwelt zurück, schwebt im Brautschmuckeund weissen Brautgewande schwermütig durch die dunkeln Tannenund späht von den verwitterten Trümmern der väterlichen Burgnach dem glücklichen Jünglinge, der sie erlöse und mit ihrer Handdas goldene Kegelspiel der Elfen wieder gewinne.Die letzte Station vor Chur ist Halden stein, jenseitsdes Rheines am Fusse des Calanda (2808 m.) gelegen, dervon hier aus in 7 Stunden bequem erstiegen wird. Man tutgut, am Abend bis zur Klubhiitte des S. A. C. zu pilgern,um am andern Morgen vom Gipfel aus den Sonnenaufgangzu bewundern. Das Panorama, das der Calanda darbietet,(es ist von Prof. Jenni in Chur gezeichnet worden und auchim Buchhandel zu haben) ist sehr schön, Täler und Höhenwechseln in angenehmer Weise miteinander ab, das entzückteAuge schweift namentlich nach Norden weit über die Schweizergrenzehinaus. In der Nähe von Haldenstem stehen dieRuinen von drei Burgen. Eine davon ist gerade über dem


- 29 -Doi'fe, dorn sie seinen Namen gab, die zweite, die weiternördlich auf steilem Felsbande liegt, gehörte einst den Herrenvon Lichtenstein, welche später und jetzt noch in Österreichleben. Als die bedrückten Bauern die Burg sprengten, rettetesich der Burgtyrann mit Hilfe des Teufels, dem er dafürseine Seele verschrieben, über die steile Felswand und kamglücklich in die Ebene hinunter, wo aber die HaldensteinerBäuerinnen den Flüchtling erspähten und mit Dreschflegelnerschlugen.Das grosse Gebäude, welches gegen die Bahn hin dasDorf flankiert, ist 1544—48 vom französischen Gesandten beiden 3 Bünden, dem Herrn de Castion erbaut und mit damalsunerhörtem Luxus ausgestattet worden. Haldenstein bildete biszum Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft eine eigeneHerrschaft und genoss als solche alle daraus entspringendenVorteile und Nachteile. Berüchtigt waren die Münzen, diein Haldenstein geprägt wurden und die die Herren Burgervon Chur oft zu leicht befanden. 1761 gründeten im neuenSchlosse die berühmten Pädagogen, J. Nesemann und MartinPlanta das Philanthropin, welches 1771 von hier nach Marschlinsverlegt wurde. Das alte Schloss Haldenstcin war anno 1754noch bewohnbar, während Lichtenstein schon im XVI. Jahrb.eine Ruine war. Ein letzter Zufluchtsort, ähnlich dem Rappenstein,war die im dichten Walde von Gestrüpp überwucherteFeste Grottenstein, deren Mauern heute aber fast ganz ausder Felsenhöhle verschwunden sind. Mit dem Jahre 1803 tratHaldenstcin als die 5. Gemeinde des sog. Kreises der V Dörfer(bis dahin waren es also nur IV) auch dem engern Staatsverbandeder 3 Bünde mit der Schweiz bei. Das Schloss imDorfo blieb im Besitze der Familie von Salis-Soglio, die esheute noch inne hat.Die Häuser, welche sich zur Linken der Bahnlinie umein klosterähnliches Kirchlein scharen, gehören zum WeilerM as ans, der politisch zur Stadt Chur gehört. Hier befandsich im Mittelalter das Siechenhaus der Stadt, was uns auchheute noch der romanische Name (Masans — Malsana — die


— BO —Un gesunden) sagt. Ain Pusse des Montali», der hier steilund zerrissen abfällt, dehnt sieh das reich mit Heben bedeckteLürlibad hin, deren Weine nicht zu verachten sind.Das grosse Gebäude, das vom Waldesrand herabschaut, ist diekantonale Irren- und Krankcnheilanstalt Waldhaus.Nach halbstündiger Fahrt von Landquart aus fahrt derZug in die Station C/iur ein, wo alle Züge 5 — 10 MinutenAufenthalt haben. Es sollte niemand versäumen, hier einenlängern Halt zu machen, da Chur einen Besuch durchausvordient.Die Stadt Chur ist eine der ältesten Schweizerstädte.Ihr Ursprung reicht in die Zeiten zurück, da das alte römischeReich noch auf der Höhe seiner Macht stand. Hieram Zusammenfluss von Plessur, Rabiusa und Rhein, wo dreiTalstrassen sich vereinen, haben die Römer zum Schutzeihrer Heerstrassen, von denen die eine über den Septimerund die andere über den Splügen führte, ein Kastell errichtet,das den Schlüssel bildete zum Lande der Rätier, welchesinfolge seiner weitverzweigten Täler schon damals Anlassgab zu einem Wortspiel, das den Namen Ractia inZusammenhang brachte mit dem lateinischen Worte retia(deutsch = Netze). Die Rätier gehörten bekanntlich zu denVölkern, welche den Römern am längston Widerstand zuleisten vermochten. Als sie endlich dem tapfern Drusus imJahre 15 vor Chr. Geb. ihren stolzen Nacken beugen nuissten,traute man ihrem Freiheitsstolzo so wonig Gehorsam zu,dass man ihrer viele aus den heimatlichen Bergen als Soldatennach Syrien versetzte. Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen,dass sich unter jenen römischen Legionssoldaten,die Jesu Kreuz bewachten, Söhne aus Rations Bergen befanden.Durch römische Christen dürfte auch der Grund gelegtworden sein zum Bistum Chur, das im Jahr 451 zumerstenmal urkundlich erscheint. Was die Legende vom h.Luzius erzählt, dem „König aus Engelland, Bischof undMartyr, der ohngefahr anno 180 den ft. Dezember zu Churim Sehloss-Turm Marsiola martyrisiert worden ist", gehört


Chur vom Bahnhof aus gesehen.


— 32 —fast ganz ins Reich der Sage. Ganz gehört dahin natürlichdie Angabe eines altern Churer Bischofkataloges, wonachder „haylige Apostel Petrus das Bistumb Chur fundiert, wiedann glaublich, dass er in Rhaetia gewest." Der alte Herrwäre sehr zu bemitleiden, wenn er all' das hätte tun müssen,was ihm „fromme" Einfalt zuschreibt. Zur Zeit der fränkischenHerrschaft thronte in Chur „auf dem Hofe", wo noch heutedie bischöfliche Residenz sich befindet, das mächtige Geschlechtder Viktoriden, die die geistliche und weltlicheMacht in ihrer Hand vereinten und das Amt des Praesesund des Bischofs vom Vater auf den Sohn vererbten. Diedurch Karl den Grossen getrennten Amter wurden unterseinen schwachen Nachfolgern wieder vereint und durchmannigfache Schenkungen, wodurch sich die ritterlichen Kaiser,die der romantische Zug der Zeit nach Italien zog, die Bündnerpässeund die für sie notwendig dazugehörende FreundschaftderChurcr-Bischöfe zu sichern suchten, wurden diesezu den mächtigsten Herren im Lande. So war auch dieStadt nach und nach ganz in den Besitz der Bischöfe übergegangen,bis es ihr endlich im Jahr 14(54 nach langen erbittertenFehden mit dem Bischof gelang, vom deutschenKaiser einen Freibrief zu erwirken, worauf sich die Stadteine Zunftverfassung gab. Bald trat sie dann auch an dieSpitze des Gotteshausbundes, nachdem die Bischöfe infolgeihrer eigennützigen Politik das Zutrauen der Bündner verlorenhatten. Im Reformationszeitalter hing die Fortexistenzdes Bistums, dessen Säkularisation auch viele Katholikenzustimmten, nur mehr au einem Haare. Mit Hilfe dervon Italien, namentlich von Mailand, ausgehenden Gegenreformationblieb es zwar bestehen, verlor aber alle weltlichenund auch viele geistliche Rechte, da die Bündnerdurch einen schon 1526 gefassten Bundestagsbeschluss einemjeden Bewohner von „alt fry Rhätia" die freie Wahl desGlaubens zugestanden, ein Zeichen von einer individuellenFreiheit, wie wir sie damals anderswo umsonst suchen. Zur Zeitder Schrecken des 30-jährigen Krieges, der auch die „Bündner


— 33 —Wirren" schuf, sahen die alten Mauern Churs oft, wie Gesandteder damals mächtigen Könige von Frankreich und Spanien, desKaisers und der Kepublik Venedig mit vollen Händen Goldausteilten, um die Schlüssel zu Italien, die ßündner Alpenpässe,zu erhalten. Oft hörten sie aber auch das "Waffengeklirrder durch das Gold entzweiten Brüder, die einanderauf ihren berüchtigten Strafgerichten des Vaterlandsverratesbezichtigten und unmenschlich straften. Dann folgte auchfür Chur die sanfte Biedermeierzeit mit ihren Beifröckenund bepuderten Perrücken, mit sichtbaren und unsichtbarenlangen Zöpfen. Noch einmal umtönte Waffenlärm die alteStadt, als die Franzosen mit ihrem neuen Geist den altenaustrieben und ihre Guillotine des Geistes auch in Eätienmanchen Zopf abschnitt, den das schon damals verstimmteeuropäische Konzert als passende Tracht für seine Musikfestenicht missen zu können glaubte. Der alte Glanz derrätischen Bepublik war dahin, aber aus ihren Euinen erblühteneues Leben: Chur wurde die Hauptstadt des 1803 in dengrössern Verband der Schweiz. Eidgenossenschaft aufgenommenenKantons Graubünden und hat seither mit diesemzusammen Leid und Freud genossen und getragen.Die Stadt Chur ist das Abbild ihrer Geschichte undGeschicke. Ein Gang zeigt uns graues Altertum in den„Eömertürmen" und feudale Hierarchie auf dem bischöflichenHofe, dicht dabei erhebt sich als lichtes Gegenstück eineFrucht des neuen Geistes, die bündnerische Kantonsschule. Inder Nähe der Plessur stehen noch zwei Türme, die einst einenGeorg Jenatsch mit Freund und Feind an sich vorbeiziehensahen und da und dort träumen noch einige epheuumrankte anachronistischeBeste der alten Stadtmauer von den unschuldigenKanonen, die mit allem Eifer täglich zwei bis drei Kugeln inlangsamer Eile ihnen zuzusenden sich anstrengten, woraufdie Stadtknechte jeweilen den Belagerern zum Hohne diegetroffene Stelle der Mauer mit einem Besen abwischten.Jenseits der Plessur windet sich durch die enge und steile„steinige Gasse", die ihren Namen auch heute nicht ver-:t


— M —leugnet, die ehemals so vielgenannte und vielbegangene„Obere Strasse" den Pizokel hinauf, die ehedem der kürzesteWeg war zwischen Deutschland und Italien, wohin so mancherdeutsche Krieger, Kleriker und Laie, Künstler und Poetüber ihr rauhes Pflaster seine Schritte lenkte, nachdem erdas „welsche Dörfli" durchschritten hatte, das uns durchseinen Namen zurückführt in eine Zeit, da man in und umChur noch romanisch sprach.So liegt hier Schönes und Anderes, Krieg und Frieden,die gute alte und die rasche neue Zeit dicht neben- unddurcheinander und wenn in finsterer Mitternacht die Geisterder alten Churerburgcr aus dem Scaläratobel nach dem Rheinepilgern und dabei über die Eisenbahnschienen stolpern odergar einer Lokomotive ins erleuchtete Antlitz schauen, dannballen sie wohl gegen die entarteten Nachkommen in derStadt, die solches schufen, stumm die Hände und tragen ihreZöpfe wieder still zurück, dahin wo sie gehören, wo keinschriller Pfiff sie schreckt. Tempora mutantur !Da diese Blätter nicht den Zweck haben können, dasSehenswürdige der Stadt Chur erschöpfend zu behandeln,folgen hier nur einigo kurze Angaben. Im übrigen sei aufdie speziell Chur behandelnden Führer (Europäisches WanderbildNr. 57/58, Chur) verwiesen.Sehenswürdigkeiten :Kathedrale auf dem Hof, ursprünglich in romanischem Stylerbaut; der älteste Teil stammt aus dem 8. Jahrhundert. Gemäldevon Dürer, Holbein, Rubens, Angelika Kaufmann. Die Sakristei birgteinen reichen Schatz von Reliquien, Kruzifixen, Messgewändern.Bischöfliches Schloss, au den ltömerturm Marsöl angebaut.Bildnisse sämtlicher Bischöfe seit 1491. In der Chorherrentrinkstubetagten einst die Boten des Gotteshausbundes.Priesterseminar St, Luzius, neben der Kantonsschule, ehemaligesPrämonstratenserklostor, mit restaurierter Kirche.


— 35 —Rätisches Museum, mit interessanter Altertums-, Münz- undWaffensammlung. Im gleichen Gebäude die Kantonsbibliothek unddas Naturalienkabinett.Geburtshaus der Malerin Angelika Kaufmann (geb. 1741), mitGedenktafel, in der Reiobsgasse.Vazcroler Denkmal vor dem ebenfalls sehenswerten Regierungsgebäude.Fontanadenkmal von KisBÜng, an der Grabenstrasse, errichtet1003 zur Erinnerung an den Bündner Nationalhelden (Schwabenkrieg1499).Stadtgarleit, frühere Friedhofanlage mit dem Denkmal desDichters Gaudenz von Salis-Seewis.Spaziergänge :Von den Anlagen auf dem Rosenhügd, fünf Minuten von derPlessurbrücke, prächtige Aussicht auf die Stadt, Rheintal und Oberland.Denkstein zu Ehren des Botanikers Moritzi. Von hier ausWaldwog zur Sixtushiitte,1 lt Stunde und zum Maiensäss Schiiueck,1'/2 Stunde. Vom Rosenhügel aus weitere lohnende Tour nachdem Känzeli, eine Stunde, mit reizender Aussicht; von hier überdie Maiensässe nach den Spontisköpfen, 1839 Meter, zwei Stunden.Grossartige Rundsicht.Ebenfalls nächst der Stadt (fünf Minuten vom Hof aus) an derSchanfigger Strasse Haldenpavillon mit schöner Aussicht auf dieStadt und das Bündner Oberland. Von hier aus hübsche Spaziergängenach dem Lilrlibad, zwanzig Minuten, nach der St. Luziuskapelle,vierzig Minuten, und nach der Miltenbergterrasse, 1 '/•! Stunde,mit ausgedehnter Fernsicht.Sehr empfehlenswert ist ein Ausflug nach dem Badund der Rabiusaschlucht, 1 bis IV4 Stunde.PassuggLohnende Bergpartien: Calando (Clubhütte des S. A. C.), 2808Meter, G bis 7 Stunden. Montalin, 2263 Meter, 4 Stunden. Stätzerhorn,2576 Meter, 6 bis 7 Stunden, Reitweg von Parpan aus.Hotels und Gasthiuser: Neues Hotel Steinbock, Lukmanier, Stern(bekannt durch seinen Veltlinerwein), Weisses Kreuz, Drei Könige,Gansplatz, Hofkellerei.


— 36 —Pensionen und Kuranstalten: Pension Friedheim an der PlessurMontalin und Klein-Waldeck im Lürlibad. — Mineralbad Sassal,Kurhaus Passugg, Pensionen Kronenhof und Fontana bei Passugg.Cafés und Restaurants : Diu Cafés und Restaurants in den erwähntenHotels.Cafés: Calanda, Splügen, Bernina, Central, Casino, Franziskaner,du Nord.Restaurants . Blaue Kugel, Süsser Winkel, Rätisches Volkshaus(alkoholfrei), Bahnhofrestaurant.Gartenwirtschaften : Brauerei Rohrer, Aktienbrauerei, Felsenkeller,Friedheim, Rosenlnigel (mit Terrasse). — Im Lürlibad (20 bis 30Minuten) : Montalin, Franziskaner, Klein-Waldeck.m


i.Shup-^husiz(mit Einschluss von P v eichenau-llanz).Der Bahnhof der Eh. B. fallt in Chur mit demjenigender S. B. B. zusammen, hat aber nicht die gleiche Einsteigehallewie diese. Von dem Wartsaale aus führt uns eineUnterführung unter den Schienen der S. B. B. nach derEinsteigehalle der Eh. B., wo uns die, der Schmalspurbahnentsprechenden, kleinen, aber sehr bequem eingerichtetenWagen erwarten, in denen w.ir die 91 km lange Streckevon Chur bis St. Moritz in za. 3'/2 Stunden zurücklegen,während früher eine Postfahrt von Chur nach dem Oberengadinauch bei gutem Wetter eine ganze Tagesfahrt beanspruchte,bei Sturm und Schneegestöber auf dem Fassesich aber oft auf zwei Tage ausdehnte. Wohl mochte zurWinterszeit eine Fahrt über die Fasse in den offenen, kleinen,von je einem Pferde gezogenen Bergschlitten manchemzwar romantischer vorkommen als das moderne Dampfross,wohl mochten an einem klaren Sommertage die schönenLandschaftsbilder, die sich uns auf der Fahrt von Chur ausüber den Julier oder Albula dem entzückten Auge darboten,für die lange Fahrt reichlich entschädigen. Wer aber auchdie Schattenseiten der Postfahrten kennen lernte, wer beischlechtem Wetter im geschlossenen Postkasten, von demaus sich alles grau in grau malte, zwölf Stunden lang ge-


- 38 —schüttelt wurde, oder ebenso lange in einer Staubwolke dahinfahrenmusste, wer etwa gar einen der unausbleiblichenan Menschen und Tiere gleich hohe Anforderungen stellendenSchneestürme auf einsamer Passhöhe miterlebt hat, derbesteigt heute doppelt freudig und zufrieden die Rh. B., dieihn zur Sommers- und Winterszeit die schönen Momente einerBergfahrt miterleben lässt, ohne jene bösen Zutaten desfrühern Transportmittels spüren zu lassen."Wir verlassen die alte Curia, deren Wahrzeichen, dieden bischöflichen Hof flankierenden „Römertürme", nocheinmal zu uns horabgrüssen, über denen als moderne Ritterburgendie zur Kantonsschule gehörigen imposanten Gebäude,in denen die rätische Jugend gelehrt wird, mehr als durchrohe Gewalt mit ihren geschulten Geistesgaben die Welt zuerobern, eine neue Zeit und einen neuen Geist verkünden,die wohl manche geahnt und gewünscht haben mögen vondenen, deren Gräbern entlang wir nunmehr in raschemFluge in die Rheinebene zwischen dem waldreichen Piz Okelund dem südwestlichen Teile des Calanda hineinfahren.Wir setzen über die Plessur, die uns hier in ihrer Unschuldkaum mehr glauben lässt, dass sie früher, bevor sie zwischendie hohen Quaimauern eingezwängt worden ist, oft einSchrecken für die Stadt wurde, deren Ringmauern sie beleckte.Zur Rechten breitet sich ein weites, dein Rhein abgetrotztesFeld aus, auf dem die alte, 1840 erbaute, Kasernesteht. Es ist der „Rossboden", früher eine Pferdeweide, heuteder Exerzierplatz der Bündner-, Glarner-, Schwyzer- undOberwalliser-Truppeu, deren neue Kaserne etwas abseits vonder Bahnlinie zur linken Hand sich befindet. Gegenüber derStation Felsberg, die durch eine hölzerne Rheinbrückc mitdem Dorfe verbunden ist, hängt zerrissenes Gestein, verderbondrohend,über den schutzlosen Wohnungen. ImJahre 1843 fand hier ein grösserer Bergsturz statt, infolgedessensich die Felsberger abseits von der gefährlichenStelle Neu-Felsberg bauten. Allein ein grosser Teil der Bewohnerkonnte sich nicht entschliessen, aus den alten lieb-


Reichenau.


— 40 —gewordenen Häusern auszuziehen, und so wohnen sie dennimmer noch dort, das Damoklesschwert über ihren Häuptern.Ob dem Dorfe, in einer Felswand, befindet sich der Eingangzu dem nunmehr verlassenen und verfallenen Bergwerk„Goldene Sonne", aus welchem zu Anfang des neunzehntenJahrhunderts Gold gewonnen und 1813 in Bündner Dublonengeprägt wurde. Felsberg hatte bis vor kurzem auch eine renommierteGlockengiesserei. Die Euinen der alten Burg Buchberg,die sich auf dem nahen Hügel erhoben hat, sind leider demZahn der Zeit zum Opfer gefallen. Kaum 2 km von dem reformiertenund deutschen Dorf Felsberg entfernt, liegt das grossekatholische Dorf Ems, dessen Bevölkerung romanisch spricht.Auf einem der vielen über die Ebene verteilten Hügel, überwelche früher die abenteuerlichsten Erklärungen kursierten,stand früher ein ursprünglich dem Domkapitel von Konstanzgehöriges Schloss, an welches sich aus den Kämpfen zwischenGhibellinen und Weifen manche Erinnerung knüpft. Als imFrühjahr 1799 die Franzosen nach Ems kamen, spielte hierdie 20jährige Maria Bühler die Eolle der Jungfrau vonOrleans.Gleich nach der Station Eeichenau passieren wir die,auf zwei pneumatisch in das Flussbett fundierten Pfeilernstehende eiserne Brücke über den Hinterrhein, von der auswir die Vereinigung der beiden Rheine wahrnehmen. Nochimposanter ist ihr Anblick von einem Felspavillon desPlantaschen Gartens aus, der den Fremden zum Besucheoffen steht. In diesem Garten sind noch Überreste voneiner alten Burg vorhanden, welche aus einem Wachtturmentstand, der zur Burg Hohentrins gehörte. Der Name leitetsich her vom Kloster Reichenau, welchem 829 der KaiserLudwig der Fromme dieses Gebiet geschenkt hat. Die HerrschaftEeichenau, die als Zollstätte eine grosse Bedeutunghatte, kam 1792 an einen Herrn von Tscharner, der dievon ihm in Jenins gegründete Schule ins geräumige Schlossvon Reichenau verlegte, wo 1793 der spätere König LouisPhilipp als Schulmeister eine sichere Zuflucht fand und sich


— 41 . —auf seinen Beruf als Bürgerkönig vorbereiten konnte. Bekanntist Keichenau auch als Aufenthaltsort Heinrich Zschokkes.Eeichenau mit seinen vier Brücken ist nicht nur einTreffpunkt von Flüssen, sondern auch von Strassen undWegen.Von dem nahegelegenen Dorfe Tamins aus, auf dessenKirchenhügel man eine herrliche Aussicht rheinaufwärts und-abwärts geniesst, geht ein "Weg über den Kunkels-Pass(1351 m ü. M.) nach Vättis und Ragaz, und ebenfalls überTamins führt von Reichenau aus die Poststrasse nach demBündner Oberland, die nach bedeutender Steigung Trins berührtund in 2'/2 Fahrstunden Flims erreicht, wo die „KurundSeebad-Anstalt 1 in sieben Villen, nebst einem glänzendenGesellschaftshause 450, die Hotels Schweizerhof, Adulaund Bellevue 150 Fremde beherbergen können, welche Flimsseiner prachtvollen "Wälder, seines idyllischen Sees, seinerherrlichen Spaziergänge in reiner Alpenluft und seiner lohnendenBergtouren wegen mit Vorliebe aufsuchen. Von Flimssteigt die Poststrasse wieder ins Tal hinunter und vereinigtsich bei Ilanz mit der in Bonaduz beginnenden Versamerstrasse.Die kürzeste Verbindung von Reichenau nach Ilanz istaber die Eisenbahnlinie der Rh. B., welche nach dem Passierender Reichenauerbrücke nach rechts abzweigt undanalog dem alten Lukmanierprojekt dem Lauf des Vorderrheinsfolgend, in 40 Minuten „die erste Stadt am Rheine"erreicht. Bald nach der Abzweigung von der Hauptlinioüberschreitet die Oberländerlinie auf 85 m langer Brückeden Vorderrhein, und, nachdem sie an dem sehr praktischeingerichteten Holzrechen der Reichenauersäge vorbeigekommenist, umfahrt sie nach 3 lern auf langem Lehnenviaduktdie mehr als 10 m tiefen Rheinstrudel am Burgfelsenvon Wackenau. Die wilde Schlucht, welche der Rheinhier durch den prähistorischen Flimserbergsturz gefressenhat, reicht bis in die Gegend von Kästris. Die Romantikder Schlucht steigert sich am meisten hinter der Station


Trias. Hoch oben an dem gegenüberliegenden Trümmerhaufeneines Bergsturzes klebt die 1880—1881 erstellteVersamerstrasse. Die Bahn geht nun wiederum auf 60 mÄ;'' ; / VT C : ' "''- :fc,:a_ A'•'vlffiiWÈ* I§É'• i'iAUäB MMm j•n ••'•"•""' -jf!>'i ?P^fcfc^^^^t.'••h&2 *•ÌÈLj^2jHHHHHHRhätische Halm: Krtnnntirw/, Jihehi'schlHchte.i.langer Brücke auf das rechte Rheinufer hinüber und mündetdurch einen Tunnel ein in die Station Versam-Sajieii, vonder aus man in einer halben Stunde das Dorf Versam erreicht,das am Eingang ins Safiental auf sonniger Höhe sicherhebt und daher als Luftkurort gern aufgesucht wird.


— 43 —Gegenüber von Versam türmen sich mehr als 300 mhoch die phantastischen Brecienkuppen bis an die Höhe vonConn, einem beliebten Aussichtspunkte der Flimsor Kurgäste.Bei der Station Valendus-Sagens weitet sich dasRheintal wieder. Von den grossen Entwässerungen, die vonhier bis nach Kästris nötig geworden sind, sieht man allerdingsvom Eisenbahnzuge aus nichts. Die Linie führt nundurch die sogenannte Gruob und geht, bald nachdem siedie Station Kästris passiert hat, über den Glenner nachllaiiz ttnd die Gruob.ihrer vorläufigen Endstation Ilanz, von wo aus die Post dieReisenden über den Lukmaiiier und die Oberalp, oder nachden Kurorten des Bündncroberlandes weiter transportiert.Die Linie Reichenau-llanz ist 1!),4 km lang und hat eineMaximalsteigung von 10 (, /oo. Die Baukosten ohne Rollmaterialbelaufen sich auf 4 1 /« Millionen Franken. (Näheres überdiese Linie lese man nach in : Europäische WanderbilderNr. 25G—258, „Bündner Oberland" von Dr. Chr. Tarnuzzer,Art. Institut Orell Füssli, Zürich. 1.50).Nach der Abzweigung der Oberländer-Bahn windet sichunser Engadiner Zug in einer grossen Schleife durch einengewaltigen, nach englischer Manier abgebauten Einschnitt


— 44 —hinauf nach dem Plateau von Bon a duz, dessen Fruchtbarkeitnach der Volksetymologie dem Dorf seinen Namen (pan atuts — Brot für Alle) gegeben haben soll. Auch die jetztbrachliegende Sandwüste unterhalb des Schlosses Bhäzüns warbis 1868 von überaus fruchtbaren Feldern bedeckt, zu derenWiederherstellung bereits Studien gemacht worden sind ; dochwird die Nutzbarmachung der Wüstenei der grossen Kostenwegen wohl erst Hand inHand mit der Splügenbahnzu stände kommen, derenProjekt hier eine Rheinregulierungvorsieht.Nachdem wir die StationR h ä z ü n s passierthaben, erblicken wir dasstattliche Schloss Rhäzüns,das sich auf einem vomRhein umspülten Felsensehr malerisch präsentiert.In der Nähe steht die durchihre aus dem Mittelalterstammenden Wandgemäldeberühmt gewordene St.Georgs - Kapelle, die wohldas älteste Gotteshaus derganzen Gegend ist und zurErinnerung an den heiligenRitter Georg, den Drachentöter, den hier die Legende im 4. Jahrhundertdas Christentum verkünden lässt, erbaut sein soll. DieKapelle soll einst auch den Bergdörfern Scheid und Feldis,dessen nach der Reformation erbautes Kirchlein auf kurze Zeitjenseits des Rheins weit oben in der Höhe sichtbar wird undfreundlich herabgrüsst, als Gotteshaus gedient haben. Das alteSchloss Rhäzüns, das wahrscheinlich aus einem Römer Kastellherausgewachsen ist, war einst der Sitz einer eigenen Herrschaft.Durch Erbschaft kam es im XV. Jahrhundert in den Be-


— 45 —sitz des Grafen Nikolaus von Zollcrn-Sigmaringei], der alternLinie der Hohenzollern. Eitelfritz, dessen Name in der Geschichteder Hohenzollern mehrmals wiederkehrt, tauschtees 1497 an Maximilian von Österreich. Die letzte Freifrauvon Rhäzüns, die mit Friedrich von Hohenzollern verheirateteErbin Ursula hatte kein freudenreiches Leben ; denn ihr Mannwar, wie die Zimmerische Chronik meldet, so eifersüchtig,dass er sie, wenn er Besuch bekam oder das Schloss verlassenmusste, in ein „klein Stüblin" einsperrte, wo sie danndie Borsten einer Kleiderbürste zählen und ihrem gestrengenHerrn Gemahl hernach deren Zahl angeben musste, damit siein seiner Abwesenheit nicht zum Fenster hinausschaue odergar unerlaubten Gedanken nachhinge. Als sie dann alsglückliche Wittwo ihren eifersüchtigen Gemahl zur letztenRuhestätte begleitete, konnte sie nicht umhin, ihrem langzurückgehaltenen Arger Luft zu machen, indem sie die Leichemit den wenig ehrenvollen Worten begleitete: „Wolhin mitihm zur Erden in aller Tüflen Namen." Merkwürdig ist dasGeschick dieses Schlosses, das einst zwei Geschlechter besassen,die heute Kaiserthrone innehaben. Am Anfange des XIX.Jahrhundertskam es nachWechsel voll enEreignissen, dieam schwerstenauf den armenUntertanen gelastethatten, inden Besitz derWitteisbacherund 1809 anFrankreich, bises endlich 1815dauernd Graubündenverblieb.Hadliothenbyunnen


— 46 —Bald weitet sich auf kurze Zeit das eng gewordene Tal,und wir betreten das windgesebützte Domleschg mit seinenBurgruinen und Schlössern. Kurz vor der Einfahrt in dieStation Rothonbrunnen gewahren wir jenseits des Rheins dieletzten Reste der Burg Niederjuvalt, die einst das enge TalSchloss Orietisteiii.sperrte und auf der Anhöhe ob dem, durch seine jodhaltigen,alkalischen Eisensäuerlinge bekannten und namentlich beischwächlichen Kindern Wunder wirkenden Bade Rothenbrunnen,steht die Ruine der Burg Hochjuvalt, die einstein Asyl für Flüchtlinge auf dem Wege von Chur nach Italienhinein war, wo mancher Verbrecher oder auch schuldlos Ver-


— 47 —folgte eben so sichere Zuflucht fand wie in einer Kirche.Hier hatten auch die Herren von Juvalt als Vasallen desBischofs von Chur, dessen Pferde zu sammeln, die sie heiden Bauern der Umgebung unterzubringen hatten, wenn derHerr ihrer nicht bedurfte. (Näheren Aufschluss über die KuranstaltRothenbrunnengibt dietreffliche Monographievon Dr. C.Tarnuzzer, die imVerlag der Kurgesellschafterschienenist.)Leider lässt unsdie kurze Fahrtdurchs Domleschgnicht alles sehen,was es umschliesst.Uns zur Rechtenliegt der bewaldeteFuss des Heinzenberg8,dessen sonnigeDörfer undgrüne Matten wirerst später zu Gesichtebekommen.Ein Blick in unserenächste UmgebungZeigt uns, daSS wirBurgruine Canova.auf Boden fahren,der dem Rhein mühsam abgerungen werden musste, währenddie am Fuss der östlich sich erhebenden Stätzerhornketteliegenden Dörfer und Höfe ganz verdeckt werden von derFruchtbarkeit des Tales, von der nicht zum wonigsten dieweit herumgeschätzten Obstsorten Zeugnis ablegen. Hingegenist die früher auch hier kultivierte Weinrebe heute fast


— 48 —ganz verschwunden. Von einem abschüssigen Felskopf ausbeherrscht, eine Zierde des Tales, das restaurierte SchlossOrtenstein die ganze Gegend. Am Fusse des Felsens befindetsich die Kapelle St. Viktor, von Wald und einem kleinenSee umgeben. Ob Ortenstein am Waldessaum steht dasDorf Toniils, und oben am Berge erblicken wir rechts Transund links die Dorfhälften Scheid und PUTZ. Zwischen Tomilsund Paspels erhebt sich auf stolzer Höhe die St. Lorenz-Kapelle, ein Werk der römischen Baukunst von sehr bescheidenenDimensionen und grosser Einfachkeit wie alle romanischenMonumente der östlichen Schweiz. Ob Paspelserhebt sich die stolze Ruine Altsins und zwischen Paspelsund Almens auf einem anmutigen Waldhügel träumt der geborsteneRundturm der einstigen Vatzischen Burg Neusinsoder Canova an idyllischem See, in dessen Nähe noch heuteHexen ihr Unwesen treiben sollen, von versunkener Feudalherrlichkeit.' Von Almens führt ein Fahrsträsschen an der,durch Jörg Jenatsch berühmtgewordenen BurgRietberg vorbei nach derStation Rodels, wo sichüber den Ufern des Rheinsdie Burg Hasensprung erhebt.Von Rodels führtder Weg durch prachtvolleBaumgärten und Wiesennach Fürstenau-Bruck.Fürstenau, früher bischöflichesEigentum, besitztzwei Schlösser, jetzt Eigentumder Familie von Planta.Im grössern, kostbar eingerichtetenGebäude findetsich unter anderm ein Gemäldevon Stückelberg-der letzte Ritter von


— 4!) —Hohenrhätion". Auf einer anmutigen Terrasse über Fürstenaustellt das Dorf Seharans mit seiner altehrwürdigen Kirche,in welcher einst der Biindner Eeformator Philipp Galliziusund der streitbare Prädikant Jörg Jenatsch predigten. BeiSeharans mündet auch der alte Weg durch den Schyn. Bei derStation Rodels links vom Rheine befindet sich die kantonaleKorrektionsanstalt Re al ta mit bedeutenden Gütern, in derenThusis, Generaìttìisicht.Nähe früher die jetzt verschwundenen Purgen Montera undNiederroalta standen. Im Dorfe Kazis befindet sich einFrauenkloster, das im VIII. Jahrhundert von Paschalis, Bischofzu Cliur, gemeinschaftlich mit seiner Gattin Äsopeia und seinemSohne, dem nachmaligen Bischof Viktor gegründet wurde;damals durften ja die Geistliehen auch noch eine legitime Frauund Kinder haben. Heute geht es hier stiller zu als im XVI.Jahrhundert, denn der Dichter Bruschius erzählt, als er auf


semel - Reise durch die Schweiz nach Kazis gekommen sei,habe die dortige Äbtissin ihm zu Ehren einen Ball gegebenund selbst den Tanz mit ihm eröffnet.Bald fahrt der Zug an der Calciumcarbidfabrik, die ihreelektrische Kraft aus der Viamala bezieht, vorbei in denBahnhof von Thusis, der „Zukunftsstadt a am Eingang derweltberühmten Viamala.Als Ausgangstor für verschiedene interessante Strassen,schöne Hochgebirgstouren (z. B. Piz Beveria, 3000 m.) undSpaziergänge ist Thusis zum beliebten Aufenthaltsort derReisenden geworden, die hier in einer Reihe komfortabeleingerichteter Hotels und einfachem Gasthäusern Herbergefinden. Auf majestätischem Felsen stehen trotzig die Ruinenvon Hohenrätien, von denen aus man eine wundervolle Aussichtauf Berg und Tal geniesst. Die Sage lässt den EtruskerfürstenRätus hier schon eiu halbes Jahrtausend vor ChristiGeburt eine feste Burg erbauen, die später dann ein welscherBischof innehatte, der aber — berichtet ein altes bischöflichesAmterbuch — so arm war, dass er sich mit Viehzuchtabgeben musste ; und wenn ihn jemand um Gaben ansprach,sagte er: „Nihil habeo, nihil gibio".Den Untergang der Burg erzählt ein Dichter in denfolgenden Versen.Da, wo der junge Rhein erzürnt und wildDer Mustern Yiamalasclilucht entschlössetUnd abwärts durch's Dondeschgor TalgefieldIn tausend Wirbeln seine Wasser giesset ;Im Schloss, das weithin in die Schlucht hineinDen Weg nach Welschland rilub'risch kann belauern,Der letzte Zwingliorr Bündcns stellt allein,Geharnischt auf der Zinne seiner Mauern.Der Bauernaufruhr schwoll zum Schloss empor,Im Blute liegen, die es sollten schirmen,Empörung klopft mit starker Faust an's TorUnd rüttelt an den -Mauern, an den Thürmen.


— 51 —Des Ritters Aug' von Berg zu Berge schweift,Ob irgendwo noch Rottung zu erpochen;Docli alle Burgen ringsum sind geschleiftUnd alle Warten, alle Thürm gebrochen !Mit hohlen Augen, wie aus offnem Grab,Grinst ihn der Tod an aus des Tales Schlünde,Gebrochen ist des Adels ITerrscberstab —Kr fühlt es tief und spricht mit stolzem Munde:„Zum mächt'gen Riesen wuchs heran der Zwerg,Die Ritter können ihn nicht mehr besiegen,Die Landesherrlichkeit ist von dem BergHinab zum Bauern in das Tal gestiegen.Der Letzte bin ich und zum Tod bereit ;Allein der Feind soll meinen Leib nicht haben,Jlit ihm will ich die alte Ritterzeit,Hinunterspringend in den Rhein, begraben!'' —•So sprechend, stürzt im Harnisch er beherztHinunter in die Tiefe vom Kastelle,Und über seinen Leichnam spielt und scherztAufschäumend im Triumph des Stromes Welle.


III.tChusis-Sl 1 . ffloviiz.(Die Albulabahn.)Die zuletzt gebaute und auch interessanteste Streckeder Rh. B. ist die Linie von Thusis nach dem Engadin, dieAlbulabahn. Das generelle Projekt stammt von OberingegenieurMoser, alle weitern Studien und Pläne, sowie dieAusführung dieses technischen Kunstwerkes ersten Hanges,


53 —,das sich sogar der Gotthardbahn an Kühnheit der Anlageund Schönheit der Natur getrost zur Seite stellen darf, warendem hervorragenden Oboringcnieur Hennings übertragen worden.Der Bau begann im Herbst 1900 und dauerte bis zumSommer 190)5. Die Linie Thusis-St. Moritz ist 61,7 Jan lang,ihre Maximalstcigung beträgt von Thusis bis Filisur 25°/oo,von hier bis Bevers 35°/oo und von da bis St. Moritz 20°/oo.Hohen Ittftieii.Viainaift.lialmltriickc hei Thusis.Zur Illustration derselben mögen hier einige Höhendatenfolgen : Die Höhe über Meer beträgt für Thusis 700 in,Filisur 1084 m, Preda 1792 m, Kulminationspunkt im Albulatunnel1823,2 m, Spinas 1818 m, Samaden 1709 m und St.Moritz 1778 in.Der kleinste Radius ist durchwegs 120 m, an einigenwenigen Stellen musste derselbe auf 100 m reduziert werden.Von den 61,7 km legt die Bahn 16,3 km im Berginnernzurück und zwar in 40 Tunnels, von denen der kleinste


,- 5415 m, der grösste (Albulatunnel) 5866 m lang ist. Von diesen16 km Tunnel konnten nur 4,3 km ohne Ausmauerung gelassenwerden.Ausser der 80 m weiten Eisenkonstruktion bei Thusiskommen nur noch 5 kleine eiserne Brücken vor, alle übrigenKunstbauten sind aus Steinen des Bahngebietes gewölbt.Unter der Bahn wurden 311 Gewölbe erstellt, darunter befindensich 23 mitSpannungen von 20bis 42 m. Die Gesamtlängeder Viaduktebeträgt 3500m.Wo es immer möglichwar, wurde auf Felsfundiert, zu welchemZwecke an den Lohnenoft sehr tiefe Fundiorungsschachte(bis17 m) nötig wurden.Der Oberbau bestehtaus 12 m langenStahlschienen mit16 Schwellen. Dieschwersten Lokomotivenwiegen voll ausgerüstet45 TonnenVittmala-Schlucht.und können bei 18km Geschwindigkeitzwischen Filisur und Preda noch 90 Tonnen ziehen. SämtlicheLokomotiven sind mit automatischer Hardy-Bremso,Repressionsbromse und Handbremse ausgerüstet und miteinem Rauchverzehrer-Apparat, System Langer, versehen.Die neuen Personenwagen, unter denen sich einige Salonwagenbefinden, besitzen elektrische Beleuchtung (nach SystemStone) und werden mittelst Dampf, der von der Lokomotivehergeleitet wird, geheizt. Im Winter wird die Linie bei


— 55grossem Schneefall durch Schneepflug-Wagen mit beweglichenSeitenflügeln gesäubert.Die Kosten der Albulabahn betragen ohne Bollmatcrial24 Millionen Franken, oder 390,000 Franken pro Kilometer.Das Rollmaterial dieser Linie kostet 1,6 Millionen Franken.SchyuLuchtobei.Muttnertobel.Der Albulatunnel allein verschlang mehr als 7 MillionenFranken, oder 1200 Franken pro laufenden Meter. Diekleinern Tunnels kosteten im Mittel 400 Franken pro Meter.(Wer sich über die technischen Angaben und die geologischenVerhältnisse der Albulabahn näher informieren will, findetalles Wünschbare in der Festschrift zur 40. Generalversammlungdes schweizer. Ingenieur- und Architekten-Vereins.Chur 1903.)


— 56 —Gleich nach dem Verlassen des Bahnhofes von Thusissetzen wir über den Hinterrhein und werfen dabei einenraschen Blick in die Schlucht der berühmten Viamala, die hiernach Norden sich öffnet, aber nur mehr einen schwachen Abklatschbietet von der Romantik, die ihr weiter oben eigenist. Aus ihr heraus kommt in 2000 m langem Stollen diebei Rongellen gefasste Wasserkraft für das Thusner Elektrizitätswerk,womit G000 IIP. erzielt werden können. Hierist ebenfalls die Mündung der „ewig schwarzen" gefürchtetenNolla, die bis 1870 ganze Schlammbäche dem Rheine zuführteund auch ein ganzes Dorf ins Tal zu schwemmendrohte, bis man mehr als eine halbe Million Franken in ihremGrunde vorsenkte, worauf sie sich besänftigte und seithersich dem friedlichen Werke hingibt, mit ihrem durch einenKanal zu Tal geführten Schlamme, die versandeten Streckenlängs des Rheines in fruchtbares Ackerland zu verwandeln.Auf der Fahrt von Thusis nach Sils sieht man deutlich die


"'"l'i bei Sii


— 58 —StationSoil's.aus nach dem Bevorin hinzog, als noch koines Menschen Fussden heutigen Viamala-"Weg gegangen und der Wanderervorzog, seinen Pfad oberhalb des „Verlornen Loches"durch Wälder und Matten zu suchen. Von den zerrissenenKlüften der Nolla kehrt er noch einmal zurück, dorthin, wohinter Eeichenau das mächtig aufgebaute Hingelspitzmassiv ineiner Höhe von 3250 m den Himmel berührt. Ein Bild, das imganzen schönen Schweizerlande seinesgleichen sucht. "WenigeMinuten später öffnet sich vor uns ein neues Tal mit neuenBildern, neuen Wundern der hier so verschwenderischen Natur.Es ist das Tal der Albula, deren Quelle wir nun entgegen-


— 50 —fahren. Unten an der Albula steht eine der wenigen Fabriken,die sich in Graubünden finden und meist nicht gutgedeihen. Stolz erhebt sich das Schloss Baldenstein, dasfrüher ein „offenes Haus" des Churerbischofs war und romantischer,als die lebhafteste Phantasie des grössten Kiinst-Die aite hölzerne SoHsbritcke.lers es auf die Leinwand zu zaubern verstände, hat an denEingang ins Tal die nüchterne Wirklichkeit die Paline Campihingestellt, unter der wir eben durchfahren und ans Tageslichtgetreten noch einmal unsorn Blick zurückkehren lassen.Wir sind nunmehr in den Schyn hineingelangt. Der romanischeName dafür lautet Müras (Mauern), vielleicht stecktauch im Worte Schyn der Begriff „Längsmauern". Auf der


Viûk;lji'4.^Solisbrücke.


— Gl —Strecke Sils-Solis liegt fast die Hälfte der Bahn in kürzernund längern Tunnels. Faules, wasserziigiges Bündnerschiefermaterialwechselt ab mit dem kompaktesten Gestein der ganzenAlbula-Linie, das in dem fast 1000 m langen Solistunnel dieSprengarbeiten sehr erschwerte. Unter den 16 Viaduktendieser Strecke, deren Gesamtlänge 042 m beträgt, ist derLochtobel-Viadukt technisch sehr bemerkenswert, dasselbe giltvom Halbkreisgewölbe, das 40 m hoch das malerische Muttnertobelüberbrückt. Leider entziehen sich viele interessanteBauten, zu denen auch die grossen "Wildbach-Verbauungenlängs der Bahn gehören, dem Anblick der Reisenden, dafürbieten sich zwischen den einzelnen Tunnels wunderschöneAusblicke auf die entgegengesetzte Talscite, an der sich nochjetzt Spuren des alten Saumpfades hinziehen, welcher biszu dem, Ende der sechziger Jahre erfolgten Bau der neuenSchynstrasse hier allein den Verkehr vermittelte. Vor 30Jahren galt diese neue Strasse mit ihren Galerien und der 70?«hohen Soliser-Brücko als ein Wunderwerk der Strassenbaukunstund heute blickt der im raschen Fluge daneben hinfahrendeReisende mitleidig auf sie herab. Sic transit gloria mundi —und der Strassen ! Die hölzerne Brücke, welche schon vor Jahrhundertendas tiefe Tobel überspannte, wurde von HerzogRohan als die höchste Brücke Europas gepriesen. Unterhalb(1er Station Solls fliesst eine vorzügliche eisen- und jodhaltigeNatronquollc, leider ziemlich wenig benutzt, in die Allmla.Nun erscheint vor uns am gegenüberliegenden Bergabhangdas Dorf Obervatz, wo die Stammburg der mächtigenFamilie von Vatz sich befand. Wir werfen einen Blicknoch nach dem sagenumwobenen Nivail und dem im Mittelalterdurch scino Bergwerke bekannten Rothorn und dannzieht die imposante Solisbrücke unsere ganze Aufmerksamkeitauf sich. Auf einem Hauptbogen von 42 m und 10Nebenbogen setzt uns die Bahn 86 m über dem Wasserspiegelder Albula auf die andere Talscite über und nachdemsie auf 7 Viadukten und mit Hilfe von 4 Tunnelsdurch die tiefeingeschnittene Albulaschlucht ihren Weg ge-


Tiefenkastei


fluiden, kommt sie bei der altcrwiirdigen Klosterkirche vonMiistail, die wahrscheinlich schon vor einem Jahrtausendhier stand und dem inzwischen verschwundenen Kloster(MiistaiUKlostor), sowie dem ganzen Albicatale als Gotteshausdiente, wieder auf längere Zeit ans Licht der Sonne.Gerade unterhalb Miistail, jenseits des Albulasteges, entspringtder beliebte Eisensäuerling von Tiefenkastei. An Stellezerrissener Klüfte bietet sich hier und bei Tiefenkastei, dementzückten Auge ein herrlicher Ausblick ins Hochgebirgedar. Hier, wo schon zur Römerzeit ein Kastell stand, kreuzensich 4 Strassen, denen Tiefenkastei die Ehre verdankt,einmal eine kaiserliche Zollstiitte gewesen zu sein, bis sie


Surava.ä^fi;


— 66 —durch eine Schenkung des Kaisers Otto des Grossen vorbald 1000 Jahren bischöfliches Eigentum wurde. Hier mündetendie Strassen vom Julier und Septimer, welch letztererheute bekanntlich nur noch für Fussgänger passierbar ist,währenddem der Julierpass immer noch, trotz der Albulabahn,täglich von der eidgenössischen Post befahren wird. Bis zurEröffnung der Eisenbahn war die kürzeste Verbindung vonTiefenkusttl;Tiefenkastei und Chur, die über die Lenzerheide, welcheimmer mehr und mehr von Freunden eines alpinen Waldfriedensund einer durch herrliche Alpenluft gewürzten Gebirgslandschaftaufgesucht wird und neuerdings im Winter einbeliebter Tummelplatz für frohe Skifahrer geworden ist. Wermehr Freude hat an geologischen Streifzügen oder an botanischenExkursionen und Wanderungen in wildzerrissencnHochtälern, der findet im Oberhalbstein einen geeignetenAusgangspunkt für Touren in die Errgruppe, in das geologischinteressante Val Nandrò, nach der eisenreichen Alp


— 67 —Schmorras, oder nacli dem Wallfahrtsorte Ziteil, der höchstgelegenenKirche Europas."Während wir von Tiefenkastei weiterfahren, grüssenvon stolzer, lichter Bergeshöhe jenseits der Julia die DörferMons und Stürvis zu uns herab, indes jenseits der Albulaim Vordergrunde die Motta Palusa bis zu einer Höhe von2147 m sich erhebt, von der aus sich dem Besucher eineschöne Rundsicht darbietet. Auf der rechten Talseite, ander die Bahn sich hinzieht, wird der vor bald 30 Jahrenin Bewegung gekommene Brienzerbergsturz sichtbar, der dasarme, auch durch Brandunglück schwer heimgesuchte DorfBrienz seiner "Wiesen und Äcker beraubt. In der Nähe erhebtsich die imposante Buine der ehemaligen VatzischenBurg Beifort, die ihrem Namen : „schön und stark" alle Ehremachte, bis sie, wie das Volk erzählt, durch eine Magd, diesich am Burgvogt rächen wollte, angezündet wurde, wobeiauch dieser umkam. Die Geschichte weiss nur, dass die überOsterreich erzürnten Bündner im Schwabenkriego sie zerstörten.Suraca hat sich neuerdings einen Huf erworben durchseine Biskuitfabrikation.Während sich unser Auge an den gegenüberliegendenmalerischen Kalkdolomitzacken ergötzt und am Anblick einesprächtigen Wasserfalles, der die im Schaftobel gesammeltenWasser des Piz Michel und Tinzenhorn zu Tal bringt, sicherfreut, sind wir in der Station Alvaneu angekommen, welchezwischen dem gleichnamigen Dorf (oberhalb) und Bad (unterhalb)liegt.Alvaneu hat möglicherweise als Albula nova, da seinName und seine Schwefelquelle sehr an die Aqua albula amWege von Rom nach Tivoli erinnern, dem ganzen Tale denNamen gegeben. Ruhige Waldspaziergänge und die berühmteSchwefelquelle, die schon im Altertum bekannt warund in den letzten Jahrhunderten manchen hohen Badegastanzog, sichern dem Bade Alvaneu auch fernerhin seinenRang unter den bündnerischen Kurorten. Komische Münzenaus der Zeit des Kaisers Nero, welche bei den Quellen ge-


— 69 —funden wurden, bestärken die Annahme, dass diese schonvon den Kömern benutzt wurden.Durch das Dorf Alvaneu führt die Landwasserroute,welche das Albulatal mit Davos verbindet.Wir fahren nun einer prächtigen Bergpyramide entgegen.Es ist die Muchetta, von deren Kegelspitze ausman eine herrliche Talaussicht über mehr als zwanzig OrtiiarliStufimiAlwinen,schafton geniesst und zugleich gegen die drei BergwesenPiz Aela, Piz Michel und Tinzenhorn hin einem Gebirgspanoramaersten Ranges gegenübersteht. Eine Tour auf dieMuchetta darf jedermann als leicht ausführbar und sehrlohnend anempfohlen werden, während die drei obengenanntenBerge, wie sich der Reisende übrigens bei ihrem Anblickvon der Bahn aus selbst sagen wird, kein Versuchsfeld fürnoch ungeübte Touristen sind.Nachdem die Bahn das Schlachtfeld bei Solas durchquert,wo noch heute gelegentliche Funde alter Waffen uns


— 70 —Laiidwasser-Vladnkt.erzählen von dorn erbitterten Kampfe, den liier anno 1323die Leute des Bisehofs von Chur gegen die Scharen desFreiherrn von Vatz geführt, liisst sie uns einen Blick werfenin den oborn Teil des Albnlatales, dem wir uns bald inscharfer Kurve zuwenden. Von hoher Alpenmatte grüsstdas 40 Einwohner zählende Dörfchen Stuls. Ganz aus dem


A1-Filisur vom Faleinertunnel aus.


- 71 -Hintergrund des Albulatales ragt die schroffe Kalknase des3273 m hohen Piz Uertsch oder Albulahorn hoch über dieBergüner Berggruppen empor.Nachdem die Bahn das Schmittentobel passiert hat,überschreitet sie die links von dor Muchetta, in der Richtung,in der wir seit Tiefenkastei fahren, sich öffnende Landwasserschluchtauf einem Viadukte, der das grösste Bauwerkder ganzen Bahn ist. Er besteht aus 6 Öffnungen à 20 m,ist 130 m lang, 65 m hoch und liegt im Radius von 100 m.Seine Kosten betrugen1 /i Million Franken. Die Höheder Pfeiler, der scharfe Bogen und die dunkeln Felswände,aus denen er wie eine Zugbrücke über die gähnende Tiefeheraushängt, die schwarzen Wälder und der einsame HofJonnisberg im Hintergrunde des düstern Landwassertales mitden dahinter sich türmenden Davoserbergen, das alles gibtdem gigantischen Bauwerke einen eigenen Charakter undmacht es zum Interessantesten, das der Reisende findenkann. Nach der Durchfahrt des Rauhwackefelsens vonOhiavardüra präsentiert sich uns erst die 137 m lange Brücke,auf der wir über das Schmittentobel gesetzt haben, sowieauch die zwischen beiden Brücken liegende Felspartie, überder die Kirche des Dorfes Schmitten sichtbar wird. Nocheinmal schweift der Blick auf die durchfahrene Landschaftmit ihren Dörfern und Bergeshöhon, dann passieren wir zweikleine Einschnitte mit prachtvollen Gletscherschliffen und voruns breitot sich ein vollständig geändertes Landschaftsbildaus. Wir sind in Filisur, von wo die zukünftige Bahn nachDavos abzweigen wird.Das Dorf (Villa sura = das obere Dorf) liegt unterhalbder Station und zieht sich in dem windgeschützten, anmutigenTalkessel auf eine Länge von 700 m zu beidenSeiten der Kanronsstrusse hin. Wie im Oberhalbstein Serpentin,Schiefer, Marmor, Gips, die Mangan-, Eisen- undandern Erze den Forscher entzücken, so sind es hier auf derStrecke Filisur-Bergün der häufigo Gesteinswcchsel der weissenRuuhwacke und des schwarzen Kalks des Hauptdolomits


— 72 —V&3' $?•und des bald roten bald grünen Verucanos von Bellaluna,die, verbunden mit den schön gefärbten Kupfererzen derMarienkrone gegenüber demDorfe und von Surmin denGeologen fesseln.Um dieTIöhendifferenzvon Filisur und Bergün,die 292 m beträgt, mit35 °/oo gewinnen zu kön-m?-Pstipai^r~-


— 73 —nen, musste hinter Filisur eine 1200 m lange Schleife mit dem698 m langen Kehrtunnel angelegt werden, bei dessen Bau leideram 9. August 1901 der vortreffliche Sektionsingenieur Perbsnebst vier italienischen Arbeitern einer Katastrophe zumOpfer fiel. Von zackiger Felsgruppe herab schaut, auch inTrümmern noch trotzig, das bis ins XIII. Jahrh. selbständige,nachher bischöfliche Schloss Greifenstein ins Land hinaus.Dem letzten Herrn von Greifenstein befahl ein am 23. Dez.1237 im Lateran ausgestelltes päpstliches Breve, zur AbbüssungBeyers (zu Seito 8SÌ.des an Bischof Berthold von Chur verübten Mordes,eine Kreuzfahrt ins gelobte Land, von der er nichtmehr zurückkehrte. Nachdem das Geschlecht erloschen,kam der Churer Bischof in den Besitz desSchlosses. Als aber durch die llanzer-Artikel v. .1.1526 der Churer - Bischof seine politischen unddurch Einführung der Reformation aucli einengrossen Teil seiner kirchlichen Hechte verloren hutte


— 74 —und in immer grössere Finanznot geraten war, verkaufte erdie Rechte der Herrschaft Greifenstem anno 1537 um 2300 fl.oder ca. 60,000 Franken heutigen Wertes an die Bauernvon Filisur und Umgebung.Fllisttr mit Lenzerhortt.Noch ein letzter Blick ins weite Albulatal hinaus unddann folgt Tunnel auf Tunnel. Hie und da bietet sich einAusblick dur auf den schon gleich nach der Station Filisursichtbar gewordenen Piz Ot, der südwärts auf Samadenund Pontresiua hinabschaut, sowie den schon genanntenPiz Uertsch im Hintergrunde des eisenreichen Val Tisch,dessen Erze in den tief unter uns in der Talsohle liegen-


— 75 —den Öfen von Bellaluna bis in die 50-ger Jahre des XIX.Jahrh. eingeschmolzen wurden. Einst herrschte da untenein leichtes, flottes Leben, dann wars lange stumm und still,bis neuerdings eine elektrische Säge wieder etwas Lebenbrachte.Wir sind nun in einer wilden Gebirgsiiatur. Felsüber uns und Fels unter uns. In der ungewöhnlichen Höhevon 150 m über der Talsohle führt die Bahn zu den 2 je25 m weiten Stulser-Brücken, deren erste mit den schäumenden"Wasserfällen oberhalb und unterhalb der Bahn undihren mächtigen Felswänden ein imposantes Landschaftsbildgewährt, das leider nur zu rasch durch Tunnelnacht geraubtwird. Und wenn erst im Frühling die Lawinen von den Hängendes Ross auf der linken Talseite krachend zu Tale fahren,dann sucht die Fahrt an Romantik ihresgleichen. Baldi ìnach der Station Stute übersieht manSI'.minili li nel heiStills.


— 76 —Schiesspulver zum Sprengen verwendet wurde. Kurz vor derEinfahrt in den Bergünerstein-Tunnel streift das Auge nocheinmal zurück über das rauhe Waldtal bis zu den Kettendes Lenzer- und des Rothorns.liugmix.Jìi'ri/i'ìtnrStein.Nachdom die Bahn noch ein gefährliches Rutscbgebietim sichern Schosse der Erde unterfahren hat, sehen wir uns,wieder aus Tageslicht gelangt, in ein ziemlich weites Talgeländeversetzt und fahren bald in die Station Bergün ein,wo mancher gerne einen kürzern oder lungern Aufenthaltmacht, wozu die Gegend mit der beredten Sprache derschönen Natur einlädt, indem sie uns hinweist auf die lau-


''tt*gy~-*m^'£*a> r ^ ^ Bergü


— 78 —schigeii Plätzchen im Walde, die zum Verweilen zwingenund die herrliche Hochgebirgswelt, die jedes Touristenherzunwiderstehlich zu sich emporzieht. Gute Hotels sorgen trefflichfür seine leiblichen Bedürfnisse, die hier in der reinen Alpenluftan Küche und Keller nicht geringe Forderungen stellen, dadie Gebirgsluft bekanntlich die beste Erregerin eines gesundenAppetits ist.Da der 416 m betragende Höhenunterschied zwischenden Stationen Bergün und Preda eine Bahnlänge von(lehirysniissicht oberhalb limjiin.12 km erfordert, während die Tallänge nur G,5 Arm aufweist,mussten die in technischen Kreisen so rasch berühmt gewordenenSchleifen und Kehrtunnelanlagen, sowie die dadurch bedingtenmehrfachen Talübergänge angelegt werden. Unmittelbarhinter Bergün beginnt die Doppelschleife, die zuerst gegendas Val Tisch und dann weit zurück in das Val Tuors ausholt,um auf der dritten Stufe schon hoch über dem schönenTalgelände von Bergün, das sich von hier aus prächtig präsentiert,hinzuführen. Vor dem Passieren des Tischbach-Viaduktes, das aus 'A Hauptöffnungen à 20 in mit anschliessendenkleinem Bogen besteht, dürfen vor allem die hoch oben


Bergün und Latsch von Muot aus.


— 80 —am Muot erstellten, ausgedehnten Lawinenverbauungen nichtübersehen werden, da sie wohl die grossartigste Anlagedieser Art in der ganzen Schweiz sind. Mit einer eidgenössischenSubvention sind diese Trockenmauern bis ineine Höhe von 2300 m mit einem Kostenaufwand von150,000 Fr. erstellt worden. An andern, durch Lawinengefährdeten Orten werden diese durch Galerien und grosseAblenkungsmauern unschädlich gemacht. Nach Durchfahrungdes durch das abnormal kalte Wasser (4° C) allen Bauarbeiternin unangenehmster Erinnerung gebliebenen Rugnux-Tunnels bietet sich dem Reisenden der schönste Ausblickder ganzen Linie dar. Weit unten liegt das 1608 m ü. M.gelegene Dörfchen Latsch, das immerhin noch um 215 insich über die darunter gelegene Station Bergiin erhebt. Talabwärtsfolgt das entzückte Auge noch einmal der eben


Bergan


— 82 -befahrenen Bahnstrecke und weidet sich an der durch Bahnund Strasse gleich bemerkenswerten Partie von Punt tranterils craps. Nicht weniger interessant ist der Blick talaufwärtsin das wilde mit Legföhren bewachsene Felsental,das von 3 kühnen Viadukten überbrückt wird. Die 3 Linien,die hier sichtbar werden, liegen anscheinend unmittelbarübereinander. Der Zug durcheilt den I. Touatunnel, passierteinen langen Viadukt, dessen Mittelöffnungen 20 m haben,beschreibt hernach in enger Kurve eine offene Schleife unddurchfahrt dann den 11. Touakehrtunnel. Trotzdem dieEisenbahn ja naturgemäss auf dieser Wanderung durch dasLabyrinth nur eine geringe Fahrgeschwindigkeit aufweist, istder Reisende, der bald zum rechten, bald zum linken Wagenfenstereilt, nur schwer im stände, sich zu orientieren, wozuder in der I. u. 11. Wagenklasse angebrachte Situationsplangute Dienste leistet. Bald schweift der Blick taleinwärts,


— 83 —bald nach dem II. Touatunnel talauswärts auf die grossartigeRugnuxpartie ; dann liegt die offene Schleife zwischen demI. u. IL Touatunnel gleich einem abgedeckten Kehrtunnelvor uns. Die Albulastrasse, die sich ohne solche Umständlichkeiten,dafür aber mit 10 bis 12 u /o Steigung bis hierheraufgearbeitet hat, kreuzt die Bahnlinie zum letzten Malund kurz nach dem Auftauchen der beiden Piz Giuraels,unter deren rechter Spitze der grosse Tunnel durchgeht,Oberster Albuiaviadukt.fahrt der Zug an der Häusergruppe von Naz vorbei undgleich darauf in den Bahnhof von Preda ein.Wer früher im patriarchalischen Postwagen via Albulanach dem Engadin reiste und heute im raschen Fluge dahineilt,der wird auf der ganzen Reise nur eines bedauern :den Verlust des erhebenden Anblicks, den er früher von derHöhe des Albulapusses aus nach rückwärts und vorwärtsin vollen Zügen genoss, während er jetzt tief unten inden dunkeln Schoss der Berge hineinfährt. Es wird dahermancher Freund der Alpenwelt Preda zum Ausgangspunkt


— 84 —von Exkursionenin die grossartigwilde Natur des Weissonsteins und des AIbulahospizes(2315 m) machen, umsomehr,wenn er weiss, dass er dort eine überaus reiche Flora und eineMenge Raritäten in der Insektenwelt finden wird. Granit,Gips, Dolomit, Schiefer und Kalk wechseln hier in bunterMannigfaltigkeit und bedingen einen seltenen Pflanzenreiohtum.Die alpine •Sonnenstrahlung, reine Luft und warme Nieder-


TalsichtvomRugnuxtunnelAusgang.


— 86 —schlüge zeitigen hicroben und talwärts bis ins Engadin hinuntervon Ende Juni an einen endlos grossen farbenreichen Blumenteppich,wie ihn nicht gerade viele Erdenfleckchen aufweisen.Das Weiss riesiger Chrysanthemen wechselt mit dem Gelbder vielgestaltigen Kompositen; dazwischen wetteifert bescheidendas niedere Alpenveilchen in seinem tiefen Violettmit dem hellen Blau zahlloser Gentianen. Unter den Arvenbreitet sich ein schwellender Moosteppich aus und durchssatte Grün der Kresse murmelt das muntere Bächlein, daseben erst dem Mutterschoss entsprungen, nicht achtend aufdas zarte Schlummerliedchen, das ihm tausend Bienchen undMückchen summen, schon ein „verlorner Sohn", der reinenAlpenwelt entfliehend, vom gleichen Wandertrieb Beseeltesucht und vereint mit ihnen in tollen Sprüngen über Stockund Stein tief und tiefer sinkt, um nach langer, langerFahrt als träger, lebensmüder Strom im Nirvana des Weltmeeressich-aufzulösen. Wem der Sinn für Naturschönheitennicht ganz genommen ist, der muss hieroben in Gotteshehrer Alpenwelt im Angesicht der ewigen Gletscher unwillkürlichsprechen: „Augenblick verweile, du bist so schön!"Der Albulatunnel ist der längste aller Schmalspurbahntunnels.Den ungeahntenSchwierigkeiten undKosten, die aus seinerDurchbrechung infolgedes schwimmenden Gesteins,auf das man imZellendolomit traf, resultierten, steht nunmehrnach Vollendung aucheine grosse Ersparnis anZeit und Mühe entgegen,denn die Reisevon Preda nach demEngadin, die früher beinaheeinen halben TagTumtitingmg Freda.


Proda.


- 88 —erforderte, vollzieht sich jetzt im tiefen Schoss der Bergein 11 Mimiten.Bei Spinas, am Südausgange des Âlbulatunnels, betretenwir das Bngadin. Fast 4 Kilometer weit fahrt nun die Bahndurchs wilde Bergtal des Beverin, um bei Bevers in dasbreitere Inntal einzumünden. Da die Val Bever auf beidenSeiten von Lawinen und Kufen gefährdet werden kann,musste die Bahn in die Mitte des Tales und auf einen ziemlichhohen Da ni m gelegt werden, um davor ganz geschützt zu sein.An einer der Lawinengefahr besonders ausgesetzten Stelle


— 89 —wurde zu noch grösserer Sicherheit eine 5 in hohe Schuteraauererstellt.Etwa mittewegs zwischen Revers und Spinas licyt, hart an der Bahnlinie,am Fusse einer alten Lärche, ein Stein in Form einer bequemenBank samt Rückenlehne, es ist „// crap del predichanf (auf Deutsch»Der Stein des Pfarrers"), auf welchem ein alter Iieverserpfarrer imSommer oft am Sonntag seine Predigt studierte. Es soll ein gewisserPfarrer Bunoin vom Ende des in. Jahrhunderts gewesen sein. Da derbetreffende Pfarrer in besonders gutem Gedächtnis bei seinen I'farrkindernfortlebte, so Hess man auch dem Steine hohe Pietät angedeihen. Er behieltfür alle Zeiten den obigen Kamen. Als 1808 das Tracé der Rhät.Bahn gerade über den Stein hinwegging, liess der Beverser-Gcmeindevorstanddenselben ausgraben und unter die genannte Lärche versetzen,


f— 90 —indem er zugleich der Baufirmu strenge Ordre gab, den Stein nicht anzurühren.Da wir inzwischen das Eeich des .König der Bernina", wie J. C.Heer in seinem bekannton Romane die urchige Kraftgestalt des berühmtestenBündnerjägers nennt, betreten haben, mögen hier einige historischeNotizen über ihn und die Jagd im Engadin am Platze sein.Gian Marchet Colani ist laut dem alten Kirchenbuch von Camogaskam 29. April 177S geboren. Sein Vater Conradin Colani, Schreiner undZimmermann, von dessen Kunstfertigkeit noch mancher hübsche Zimmerschrankin Engadiner-Häusern Zeuge ist, war seinerzeit ein recht gefürchteterMann in Camogask, bis 1803 das Dorf abbrannte und der „Unheimliche"sich als der hilfreichste Mann erwies, indem er einer ganzenAnzahl von armen Familien ihr Häuslein unentgeltlich wieder aufbauenhalf. Sein Sohn Gian Marchet lernte in der Fremde, in einer französischenWaffenfabrik, die Büebsenmacherei. Mit 18 Jahren trieb ihn dasHeimweh heim und er betrieb sein Handwerk zuerst in Madulein, späterin Pontresina, wo er dann bis zu seinem Tode (1S37) wohnte. Leute,die den Gian Marchet noch gekannt haben, schildorn ihn als Mann mitunheimlich funkelnden Augen, verwegen bis zum Exzess, aber nicht gefährlich,im Gegenteil hilfreich wie sein Vater, besonders bei Unglücksfällenim Gebirge, auoh freigebig mit Wildpret gegenüber armen Familien.Am Albula rettete Colani einmal im wildesten Schneegestöber eine Familievon 5 Personen vom sicheren Tode. — Colani war oft auoh derArzt der Armen; er hatte sich durch das Lesen medizinischer Schriftenbezügliche Kenntnisse erworben. Seine Jagdreviere, wo er unumsohränktschaltete und waltete, waren das Oamogaskertal und das Berninagebiet.Im ersteren erinnert z. B. noch die „peidra marchetta" an Colani, eingrosser Stein am Wege, wo er auf der Heimreise von der Jagd gelegentlichauszuruhen pflegte.Im Volksmunde heisst es heute noch, Colani habe mit verhextenKugeln geschossen, und die Gemsen, die in seine Nähe kamen, zu bannenverstanden, so dass sie nicht mehr entrinnen konnten.Colani soll, nach Angabe glaubwürdiger Leute, etwa 2700 Gemsengeschossen haben.Die Irtele Bärenjagd im Beversertale fand in den 70ger Jahren desXIX. Jahrh. statt. Dor berühmte Jäger Spinas spürte den Bären beiTiefenkastels auf, verwundete ihn und verfolgte das Ungetüm drei Tagelang das Albulatal hinauf über Bergün, Preda, Weissenstein, FuorclaCrapalv hinüber ins Beversertal, wo er es erlegte.Den Gemsenreichtiim im Freiberg Bernina schätzt der Jagdaufseherdes Berninagebietes heute auf 350—400 Stück. Von offenen Jagdgebietenist das Camogaskertal, mit allen seinen Nebentälern, dank der Legföhrewohl das beste Gemsengebiet, wo noch Rudel Gemson von 40 Stück gesehenwerden. In zweiter Linie folgt das Rosegtal links vom Wassermit Rosatsoh, Surlej und Truptsohun im Casanatal. Am wenigsten hatdas Bergoli, weil hier früher in grober Weise gefrevelt wurde.Bei Bevers wendet sich die Albulabalin in scharfer Kurvegegen Süd-Westen und fahrt nunmehr bis St. Moritz stets


- 91 —dem Inn entlang. Da« Engadin ist das längste Tal Graubündensund der Teil, den die Bahn befährt, ist wohl dashöchste Tal Europas, das solch stattliche Dörfer aufweist,wie wir hier sie finden. Und zwar sind es nicht nur diemodernen Hotelpaläste, die uns beinahe vergessen lassen,dass wir hier in einer Höhe über Meer uns befinden, die denBergeshöhen eines Rigi nur wenig nach-•j t steht, sondern auch die behäbigen, vonÀ r Wohlsland strotzenden Bürgerhäuser undsches Gepräge. Die Armut der Gegend ist ihr Reichtumgeworden. Schon vor Jahrhunderten zwang der rauhe,die Hälfte des Jahres mit Schnee und Eis bedeckte Bodenden grössten Teil der männlichen Einwohner zur Auswanderungnach Italien, Frankreich, Holland und England,ja sogar in überseeische Länder, von wo sie nach Jahrensaurer, von sprichwörtlichem Pleisse gesegneter Arbeit meist


— 92 —als wohlhabende Leute wieder in ihre liebe Heimat zurückkehrten,um hier in wohlverdienter Buhe in bescheidenem „otiumcum dignitate" ihre alten Tage zu verleben, indes ihre Söhne inihren Cafés, Konditoreien und Handelshäusern im Ausland inihre Pussstapfen traten.Wenn auch immer noch viele Engadinernamen im Auslandefür den Wandertrieb der Söhne dieses Hochtales einberedtes Zeugnis ablegen, so verlassen heute doch viel wenigerEngadiner ihre Heimat, da ja die grossartige Fremdenindustrie/.aicineiitnautr in der Vtil Jlevtr.direkt und indirekt im eigenen Lande ihnen einen Wirkungskreisverschafft.Während früher die Bewohner der südlicheren Tälerdas „eisige" Engadin mit den mitleidigen Worten bedachten:Engadina terra fina, se non fosse la pruina (0 Engadin, wiewärst du fein, wenn nur der Reif nicht wäre dein !) verdanktheute das Tal des Inn seinem wunderbaren winterlichen


Samaden mit Berninagruppe


— 94 —Sonnenglanz und seiner reinen klaren Luft, die die Winterdes Tieflandes eben nicht kennen, seine Wintersaison, dievon Jahr zu Jahr mehr Freunde des winterlichen Sportesanlockt und sie nur ungern aus der Lichtfülle ins Nebelmeerdes Tieflandes zurückkehren lässt.Der beschränkte Kaum gestattet nicht, das Engadin hierin Wort und Bild zu schildern. Es ist in letzter Zeit so oftund so ausgibig geschehen, dass hier darauf verzichtet werdenkann, umsomehr, da die Engadiner Verkehrsbureaux demsich dafür interessierenden Reisenden mit reicher Auswahlzu dienen gerne bereit sind. Fast jeder Ort besitzt seine eigene.Monographie und auch die Wunder der uns rings umgebendenQebirgswelt sind von Alpenklubisten, die sie durchwandertund von begeisterten Sängern, die der blosse Anblick hingerissen,beschrieben und besungen worden. Hier sind dieTäler und Höhen, die tiefblauen Seen und die sich darinspiegelnden weissen Firnen und Gletscher, die den rastlosenGiovanni Segantini anzogen und festhielten und damitsich und ihn unsterblich machten. Es ist, als ob sie befürchtethätten, er könnte wieder weiterziehen und ihndeshalb festhalten wollten. Auf der Höhe des Schafbergesob Pontresina haben die Berggeister seine Seele dem irdischenMenschen entführt, damit sie ewig bei ihnen bleibe.Das Oberengadin ist eine sanft geneigte Ebene, diezwischen Saniaden und Pontresina in der sogenannten „Campagna"ihre grösste Breite erreicht. Den obersten Teil fülleneine Reihe lieblicher Seen, die den Namen der an ihremGestade liegenden schmucken Dörfer tragen. Der oberste, in denbei Maloja der weiter oben in den Bergen im kleinen Lunghinosceentspringende Inn sich ergiesst, ist der Silsersee, andessen Südende in erhabener Ruhe die Dorfhälften Sils-Maria(Meierei) und Sils - Baselgia (Kirche) liegen, die zusammenmit dem grossartigen, mit Edelweiss besäten Fexertal einherrlicher Erholungsort für überarbeitete Nerven und ruhebedürftigeGrossstadtkinder sind und sich von Jahr zu Jahreines grössern Zuspruches erfreuen.


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— 90 —Am Fusse des Julierpasscs liegt der Kurort Silvaplanaam idyllischen See gleichen Namens, der seiner reinen heilbringendenLuft und seiner Mineralquellen von Camp/erund Surley wegen, ebenfalls viele Erholungsbedürftige undFreunde der Alpenwelt anlockt.Der Sammelpunkt der eleganten Welt im Sommer undder Sportsleute im Winter ist St. Moritz, das im „Dorf"und zur Zeit der Badesaison im Hochsommer hauptsächlichim „ZW, am Einflnss des Inn in den St. Moritzersee, tausendevon Gästen aus aller Herren Länder aufs beste undmit allem Komfort des Tieflandes beherbergt.Der einzige bemerkenswerte Höhenunterschied im Taledes ohern Inn ist zwischen St. Moritz und Celerina. Währenddie Poststrasse in einer grossen Schleife die rasche Steigungüberwindet, fallt der Inn am Ausfluss des St. Moritzersees inkühnem Sturze in die Ebene herab, wo man jetzt dem frühermich allen Seiten hin vagabundierenden unerzogenen Sohnder Berge in einem starkufrigen Kanal seinen Weg weist, derihn durchs ganze Oberengadin in Schranken hält, wofür der soGemassregelte dann weiter unten im Unter-Engadin und dessenSchluchten in seiner Ungebundenheit sich „auszuleben" bemüht.Die Strecke der Rh. B. von .Bevers nach St. Moritzdurchfährt die Bahn in ungefähr einer halben Stunde, wovonfast die Hälfte noch auf den Aufenthalt in den StationenSamaden und Celerina fällt. Da Samadcn wie St. Moritz-Dorf etwas über der Talsohle gebaut sind, liegen ihre Bahnhöfeunterhalb der Dörfer. Samaden, der politische Hauptortdes Oberengadins, ist Ausgangsstation für die Posten, dieüber den Berninapass von Poschiavo nach dem Veltlin fahren.Von hier fahren auch die Posten nach dem Unterengadinab, die aber auch in Bevers dorthin Reisende aufnehmen.An der Berninaroute (G km. von Samaden entfernt) liegt derweltbekannte Luftkurort Pontresina, mitten in einem Labyrinthvon eisigen Bergen und grünen Alptälern. Es ist vorallen andern Ausgangspunkt für die Hochgebirgstouristeiiiliegt es ja doch am Fusse des höchsten Berges der Bündner-


- 97 —alpen, des Bernina (4052 m.). Mitten drin, zwischen den genanntenFremdenzentren, liegt das schmucke Dorf Celerinanebst Cresta, das neben Bevers hier herum noch am meistendas Gepräge eines alten Engadiner Dorfes sich bewahrt hat.Wie sich die Zeiten ändern ! Wenn in frühem Jahrhundertender Streit um Italiens Erbe die deutschen Kaisermit ihren Getreuen über die „schrecklichen" Alpen trieb,dann schätzten sie sich glücklich, wenn sie die Berge desEngadins im Rücken hatten; ja auch der einzelne Reisendekonnte nicht genug Worte finden, um ihre Schrecken zuschildern, Hess sich doch ein solcher mit verbundenen Augen,in einen engen Kasten eingepfercht, hinüberbringen. Undheute? Heute können sich hier die Besucher nicht satt sehenam herrlichen Anblick. Heute gilt das Engadin mit seinenTälern und Höhen, seinen Bergen und Seen mit Recht als dasReiseziel aller, die Sinn und Freude an Gottes hehrer Alpenwelthaben und die mit dem Dichter des „Messias" sprechenund fühlen :Schön ist, Mutter Natur, deiner Erfindung PrachtAuf die Fluren vorstreut;Schöner ein froh Gesicht,Das den grossen GedankenDeiner Schöpfung noch einmal denkt.• = ^ ^ ^ ^ ^ 7 ^ ^


IV.= Dat>02- e kandquarl : .Um unsere Rundfahrt auf der „Ehätischen Bahn- zu Endezu führen, müssen wir vom Olier-Engadin aus denweltbekannten Kurort Davos zu erreichen suchen, der schonseit 1890 durch den ersten Strang des rätischen Schmalspurbahnnetzes.mit dem Tieflande verbunden ist. Solange dieFortsetzung der Bahn nach dem Unter-Engadiu noch aufsich warten liisst, müssen wir uns eines Lohnkutschers oderder patriarchalischen Post bedienen, falls wir nicht — nochpatriarchalischer — den Weg unter unsere eigenen Füssenehmen wollen, was wir aber, sowoit wir der Talstrasse folgen,der weiten, staubigen Strecken wegen lieber nicht tun wollen.Von Bevers führt die Landstrasse talabwärts zuerst nacheinem einsamen Haus -in der Au" (alias Agnas), das früherals Versammlungsort der Obor-Engadiner Gerichtsgemeinde einebedeutende Bolle spielte, welche die Engadiner Herbstviehmärkte,die später hier abgehalten wurden, bei weitem nichtwiederherzustellen vermochten. Dem korrigierten Flusslaufdes Inn entlang kommen wir auf einsamer Strasse nach Ponte,am Südende dos Albulapassos und bald darauf nach M a d u 1 e i n,das die bekanntlich leicht in etymologische Spielereien ausartendeWissenschaft der Humanisten als „Ort mitten am See,(Mediolacu) eruierte, womit sie der im Volke tief eingewurzeltenMeinung, dass das Ober-Engadin einmal ein grosser See gewesensei, neue Nahrung gab.


— 99 —Zuoz spielte früher im Ober-Engadin unter allen Dörferndie Hauptrolle; es war Sitz des bischöflichen Landammanns,der lange Zeit aus derFamilie Planta genommenwurde, bis dieReformation mit ihrendemokratischen Ideenauch dieser Feudalherrschaftein Endemachte und die berühmte bündnerische Gemeindefreiheit schuf.Noch erinnert der jüngst restaurierte, sehenswerte Ilochgerichts-Turmlebhaft an jene Zeiten. Interessant ist, dass


— 100 —dieses Dorf im XVI. Jahrhundert neben Chur der wichtigsteOrt in den III Bünden, damals eine ganze Menge junger Leuteauf deutsche Universitäten entsandte, die heimgekehrt oft alsschlichte Bauersleute dem Lande ihre Dienste liehen und nebenbeizur Erholung lateinische Klassiker und die Werke einesErasmus u. A. lasen und besprachen. Heute haben die Zuozereine „hohe Schule" in ihren eigenen Mauern errichtet, dieLehranstalt „Engiadina", die in einem Gymnasium und einerDttnis imSommer.Ober-Kealschule einen gesunden Geist in einem durcli diereine Luft des Hochtales gestärkten Leibe zu erziehen sucht.Die idyllische Ruhe des sonnigen Ortes dürfte auch immermehr Sommer- und Wintergäste anziehen. Bei Capella,einem ehemaligen .,Hospitium" unterhalb Scanfs, scheidensich die Wege derjenigen, welche auf angenehmem Fusspfadedurch das weidenreicho Sulsannatal und über den 2619 m.hohen Scalettapass mit schöner Aussicht auf die herrlicheGebirgswelt Davos zu Puss erreichen wollen und derer, welche


— 101 —im "Wagen die weite aber bequemere Tour über Zernez undSüs einschlagen, von wo sie die Post in circa 5 genussreichenFahrstunden über die höchste fahrbare Bündner Bergstrasseden 2388 m. hohen Flüelapass, dorthin bringt.Im Centrum des bündnerischen Hochlandes liegt ein vonschützenden Bergen umschlossenes, liebliches, grünes "Wiesental: die L a n d s c h a f t D a v o s, einst eine rings von Eomanenumgebene deutsche Oase, wo wenige „freie Walser" ihr Yiehhüteten und im Kampfe mit Bär und Wolf in stiller Einsam-Itaron intWinter.keit ihr Leben verbrachten. Heute ist es ein alljährlich vonca. 20,000 Gästen aus aller Herren Länder aufgesuchter Kurortfür Lungenkranke und Nervenleidonde, der aber auch alsLieblingsaufenthalt der Wintersportsleute weltbekannt ist undzudem im Sommer viele Touristen auf der Heise vom oder nachdemEngadin beherbergt. Es wäre verlorene Mühe, in wenigenZeilen hier all die für Gesunde und hauptsächlich für dieKranken in den letzten Jahren geschaffenen Einrichtungendes Kurortes zu nennen. Auch hier müssen wir auf jenezahlreichen Publikationen verweisen, die zur Namhaftmachungdes vielen "Wissenswerten eher Gelegenheit haben als ein„Führer", der im Fluge nur die Gegenden der „Rhätischen


— 10-2Bahnen" berührt und „avoi d'uccello" blos andeutenkann,\vasder eingehenderSuchende findet.Seinen Ruf verdanktDavos seiner geschütztenLage, seinen klaren Quellenund tiefblauen Alpseen,in denen sich dieweissgekrönten Bergespiegeln und vor allemseinem unvergleichlichenKlima. Es ist als ob derSonnengott, sei's Sommeroder Winter, die Stundenicht erwarten kann, daKirc/to St. Johann.er sein freudestrahlendAntlitz auf die Landschaft leuchten lassen darf und als ob erden Abschied vom lieblichen Alpental am Abend so lange alsmöglich hinausschiebe, wenn die Pflicht, auch andern GeschöpfenGottes sein Licht zu spenden, ihn aus dem liebgewordenenHochtal abberuft. Und, wenn neidische Nebel ihmauf der Fahrt um die Erde hie und da dessen Anblick raubenwollen, reisst er unbarmherzig den Schleier entzwei, um dener dort wohl selber froh ist, wo geschäftige Erdensöhne durchdampfende, in den Himmel ragende Bohre als schnöden Dankfür seine lichten Gaben ihm schwarzen Bauch und Buss entgegensenden.Nur ein Schleier liegt auf der Landschaft: derAusdruck der Wehmut, dass so viele ihr Auge erst dann andieser herrlichen Gegend weiden, wenn es schon durch böseLeiden getrübt ist. Dies sollte daher eine ernste Mahnungsein an alle, welche geistige und körperliche Erholung nötighaben, nicht lange zu zögern die Berge aufzusuchen, vonwo ihnen Hilfe kommt.Die interessante Fahrt von Landquart nach Davos, dieca. 3 Stunden erfordert, ist von J. Hauri, Pfarrer der Kur-


— 103 —gemeinde Davos, in vorzüglicher Weise und eingehend in„ Europäische Wanderbilder", Nr. 183 und 184, beschriebenworden. Jeder, der darüber sich genauer informieren will,wird also nach diesem Reiseführer greifen. Wir beschreiben imFolgenden die Heise in entgegengesetzter Richtung, müssen unsaber bedeutend kürzer fassen als die genannte Schrift es tut.Jhivoser See.Davos hat zwei Bahnhöfe: Davos-Platz und Davos-Dorf.Früher war der „Platz" vom „Dörfli" durch weite Wiesengetrennt, heute gehen die beiden fast unmerklich ineinanderüber, nachdem Davos aus einigen Häusergruppen sich zueiner „Stadt" entwickelt hat.Der Hauptbahnhof' und bis heute Endstation der BahnLandquart-Davos ist Davos-Platz ( 15 4 îi m.), ' fünf Minutendavon entfernt ist der von Davos-Dorf, wo die Post, dievom Engadin her über den Flüelapass kommt, ihre Passagiereund Waren der Bahn übergibt. Wir werfen einen raschenBlick ins Flüelatal hinein und dann führt uns die Bahn amBasler Sanatorium vorbei und hinein in den prächtigen, am


— 104 —Fusse des Seekorns gelegenen „Höhwald", von dem aus wirzur Linken den dunkeln Davosersee überblicken, an dessenjenseitigem Ufer sich die Poststrasse hinzieht. Der etwa einehalbe Stunde lange See ist fast das ganze Jahr belebt ; nichtnur von vielen Forellen, deren es allerdings früher hier wieauch in den Engadinerseon mehr gab als heute, wo man freiwilligeAbnehmer genug findet und nicht mehr wie früherdie Dienstboten verpflichtet, täglich Forellen zu essen, sondernauch von Menschen, die zur Sommerzeit im leichten Kahne,im Winter auf harter Eisdecke den See durchqueren.Bei der Station Wolf gang, wo einst eino Kapellestand, hat die Bahn mit 1633 m. ihren Kulminationspunkt


— 105 —erreicht. Die Umgebung des idyllischen Schwarzsees, an demwir jetzt vorbeikommen, verdient den guten Kuf, den sie beiden Spaziergängern geniesst, vollauf. Unterhalb des DörfchensLaret, dem die hellgrünen Lerchen den Namen (laricetum,Lerchenwald) gegeben haben, verlassen wir das Gelände vonDavos und fahren auf einer 10 km. langen Schienenschleifehinunter nach Klosters, indessen die Postroute in mehrerenKehren von nur 7 km. Gesamtlänge die bedeutende Höhendifferenzvon 439 m. zu überwinden sucht.Drunettßuh.Vor und nach dem Kehrtunnel „C'avadürli" (340 m. lang)geniesst man eine prächtige Aussicht in die Silvrettagruppehinein und aufs Prätigau, ja bis zu den Kurfirsten hinabschweift das entzückte Auge. Dichter Tannenwald und lichteAusblicke wechseln in raschem Fluge und nur zu bald führtuns der Zug über eine hohe, 110 m. lange Brücke hinein inden Bahnhof von Klosters, wo ein längerer Aufenthalt gemachtwird, da die Lokomotive umgespannt werden muss.Klosters (1205 m. ü. M.) verdient aber, wie auch die stets zu-


— 10(5 —nehmende Frequenz des Kurortes beweist, einen längern Besuch jdenn ausser vorzüglich geführten Hotels, die den verwöhntenStädter auch hier vom Heimweh befreien, besitzt es für Freundedes Bergsportes in seiner Nähe einen Kreis von Hochgebirgsriesen,die schon auf der Fahrt von Davos her unsere Blickeangezogen haben; wir nennen blos die Namen: Silvrettahorn(324S m.), Pitz Buin (3327 m.), Gross Litzner (3111 m.)die wir, am Dörfchen Monbiel, das einst durch einen bösenBergsturz schwer heimgesucht worden ist, vorbeipilgernd vomSardascatale aus erreichen können. "Wer aber sich nicht andiese Riesen wagt, der findet eine Reihe ebenso leichte alslohnende Touren, aus deren Zahl hier blos die Casannaspitze(2561 m.) genannt sei.Klosters leitet seinen Namen von einem Preemonstratenserklosterzu St. Jakob her, das neben der heutigen Dorfkirchestand. Als das Tal die Reformation annahm, fand auch derAbt trotz eifrigen Suchens in der Bibel keine Stelle, die seinweiteres Mönchsleben zu rechtfertigen schien, hing daher dieKutte an den Nagel, schloss das Kloster von aussen zu, gabdie Schlüssel der Gemeinde, heiratete eine ehrsame Jungfrauvon Klosters und zog selbzweit nach Chur. Von Klosters anfolgt die Bahnlinie talabwärts grösstenteils der Landstrasse, diesich meist gleichmässig und sachte senkt. Unterhalb Klosters-Dörfli verengert sich das Tal. Von unten herauf grüsst balddas seiner Schwefelquellen und seiner ruhigen Waldspaziergängowegen gern von Kuranten aufgesuchte Bad Sern eus,(983 m.) und oben, östlich von der Casannaspitze auf demBerggrat, erscheint das „Mannli", das einst der Herrgott,als es an einem Sonntag ein Bündel Heu über den Bergtrug, hier festbannte und in Stein verwandelte. Jenseits derschäumenden Landquart liegt das Dorf S erne us, dessenStation in Mezzasolva ist. Die vielen romanischen Namen,die wir hier, wie überhaupt im ganzen Prätigau finden,sagen uns, dass einst das ganze Tal romanisch sprach. Auchhier hat die Reformation durch ihre deutschsprechendenPrediger der akratischen Sprache den Todesstoss versetzt.


— 107 —Prätiganer Haus.Das Dorf S aas, von dem wir allerdings von der Stationaus nicht viel sehen, ist im XVII. Jahrhundert durch LawinenundKriegsunglück schwer heimgesucht worden. Bis unterdas Dörfchen Conters, das jenseits des Tales an den Bergeshangsich anschmiegt, trug die Gewalt des der Lawine voranheulenden"Windes Hütten und Menschen wie Schneeflockendurch die Luft über den Abgrund. Ein Kind musste in derWiege diese grausige Fahrt mitmachen und wurde jenseitsdes Tales sanft in Schnee gebettet, wo es Leute von Contersunversehrt aufhoben.Unweit von Saas liegen an und oberhalb der Bahnlinie dieSchlachtfelder von Raschnal und Aquasana, wo die Prätigaueranno 1622 mit ihren österreichischen Peinigern blutige Abrechnunghielten.Von Saas geht's steil hinunter nacli Kühl is, das indem hier ziemlich offenen Talgrunde liegt, während sichbald die beidseitigen Abhänge wieder zu einer Schlucht zu-


— 108 —sammentun, die einst von der bedeutungsvollen Burg Casteisüberragt und beherrscht wurde. Komische Münzen, diehier gefunden wurden, lassen auf römische Gründung schliessen.Von Küblis aus führt über Luzein eine Fahrstrasse ins edelweissreicheHochtal St. Antonien am Fusse der Sulzfluh,das sich eines immer steigenden Besuches von Touristen undKurgästen erfreut.Am Ausgang der vorhin genannten Schlucht befindet sichdie Station Fi de ris, von der aus wir in ca. 20 Minuten dasDorf und in etwa 3 /i Stunden, in einer Waldschlucht verborgen,das schon vor Jahrhunderten von geistlichen und weltlichenHerren oft aufgesuchte Bad Fide ris erreichen, das seinereisenhaltigen Natronsäuerlinge wegen auch heute noch vielbesucht wird.Bei J e n a z sind wir wieder im fruchtbaren Talgeländeangelangt, das seine stattlichen Dörfer durch dichte Obstbaumgärtenvor unseren Blicken zu verbergen sucht. Die z. T. rechtstattlichen sonnverbrannten Holzhäuser erzählen uns vom behaglichenWohlstand der Prätigauer, die der Väter heiligenBräuchen ein treues Andenken bewahren, oft sogar fast zutreu daran festhalten und gerne noch von jenen Zeiten singenund sagen, da die gutmütigen „wilden Männli" vind die „bösenHexen" im Tale ihr Wesen trieben. Im XVII. Jahrhundertflammten auch hier hunderte von Scheiterhaufen, auf denenarme Opfer des furchtbarsten Aberglaubens ein schrecklichesEnde fanden.Hoch oben am Bergeshange liegt das Dörfchen Funi a.Unterhalb der gleichnamigen Station bilden die beiden Talseitenneuerdings einen Engpass, dessen im Frühjahr oft gefährlicheLawinen und Steinschläge die Eisenbahn klug vermeidet,indem sie ihnen mit Hilfe des Tunnels im Fuchsen winkeleinfach aus dem Woge geht.Ein neues Bild! Wiederum breitet sich vor uns eineziemlich weite Ebene aus, in der früher die Laudquart, dieungebändigte Tochter der Berge, ihren tollen Launen ungestraft


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— 110 —die Zügel schiessen Hess, bis der nüchterne praktische Sinnder Menschen sie in ihre Grenzen wies und ihr Schrankensetzte, denen sie nun in eiligem Laufe durch die Klus zuentfliehen sucht.S chi er s, dessen Name inhaltlich mit Klus verwandtsein dürfte und wahrscheinlich so viel als Talsperre (Serras)bedeutet, ist mit ca. 1700 Einwohnern das grösste Dorf desPrätigaus. Bekannt ist seme Erziehungsanstalt, die in einGymnasium, eine Realschule mid ein Lehrerseminar zerfällt,sowie sein gut eingerichtetes Krankenhaus.Oben am Abhang der Rätikonkettc liegt das DörfchenFanas, dessen Kirchlein weit ins Tal hinaus seine Grüssesendet. Von Schiers talauswärts fahrend gewahren wir zurRechten auf einem steilen Felsen die Ruinen der Burg Solavers,in deren Mauern Friedrich von Toggenburg, der letzteGraf seines Stammes, geboren wurde, nach dessen Tode diePrätigauer zum Schutze ihrer Rechte den Bund der XL(später X.) Gerichte schlössen. Während das Erbe diesesreichen Grafen die Eidgenossen entzweite und in hässlicheBruderkriege stürzte, wurde hier sein Tod eine Quelle derFreiheit. Auffallend ist ein Vergleich zwischen der Anordnungder Dörfer in der Landschaft Davos und hier im Prätigau:dort die zerstreute Hofausicdelung der deutschen Einwanderer,hier die geschlossenen Dörfer der indigenen Romanen, diesich wohl von den Deutschen die Sprache, nicht aber denCharakter aufdrängen Hessen.Von den zwei stattlichen Dörfern G r ü s c h und S e e w i s,die noch zum Prätigau gehören, Hegt nur das erstere, demein Kreuz (romanisch crusch), das hier einst am Wege stand,den Xamen gab, an der Bahnlinie, während See wis, dassich als Übergangsstation für Davos einer immer steigendenFrequenz erfreut,3 /4 Stunde ob Par disi a zu Füssen deshöchsten Berges der Rätikonkette, der aussichtsreichen Scesaplana(2968 m.) liegt, deren majestätische Spitze und die sieumgebenden Trabanten sich vom Alpental V a 1 z e i n a (1119 m.)aus betrachtet besonders prächtig ausnehmen. Das Dörfchen


— Ill —Valzeina ist durch ein Strässchen mit der Station Fei.senbackverbunden.Nachdem wir die enge Klus passiert haben, eilen wir inraschem Fluge am stattlichen Dorfe Malans vorbei, das wirbereits als eines der weinberühmten Dörfer der „Herrschaft"JtättkOHt Aussichtvon \ r


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— 138 —ehemals freie Reichsstadt,jetzt Hauptstadt des bayer. Kreises Schwaben,eine Stunde Fahrzeit von München,ist bedeutend durch seine Geschichte, durch viele althistorischeSehenswürdigkeiten und seine Baudenkmäler aus alter und neuerZeit, wie Festungswerke, ein berühmtes Kathaus im Renaissancestilvon Elias Holl, prunkvolle Kirchen, grossartige Brunnen ausdem 16. Jahrhundert, hervorragend schöne Strassenbilder, hat guteBahnverbindungen mit den bayerischen Alpen, ist Ausgongspunktfür den Besuch der bayerischen Kt'nigsschlösser. [23]Qn/Kh7ltVI & eh0rt zu ^011 hervorragendsten Grossindustrie-VKKJol'UI l) platzen Deutschlands, bedeutende Maschinon- undTextilfabriken, blühendes Kunstgewerbe; hervorragendeKunstschätze in Sammlungen; königliche Gemälde-Gallerle mit auserlesenen, hochberühmten Kunstwerken von Holbein,Hans Burgkmair u. andern schwäbischen Meistern, auchvon Habens, van Dyck, Leonardo da Vinci u. andern.„Das Durcheinanderspiel von niton und uralten Erinnerungen uniiDenkmälern mit modernem Leben gewährt dem aufmerksamen Beobachtereinen ganz eigentumlichen Reiz, und man darf kühn behaupten, dassAugsburg unter den deutschen Städten eine der besuchenswertosten undinteressantesten ist."


— 139 -Konstanz am Bodensee.300 Betten undSalons.300 Betten undInsel-Hot« Salons.EllHöchst komfortables Etablissement I. Ranges. Elektrisches Lichtin allen Zimmern. Personen-Aufzug. Hervorragend schöne Seeterrassomit Restaurant. Lawn-Tennis. Prächtige Gartenanlagen. HerrlicheAussicht auf See und Alpen. Bei einem Aufenthalt von 8 TagenPension von 10 Jlk.Für Frühjahr und Herbst ermässigte Preise.Mit Zimmer 7 und S Alk. Als Übergangsstation sehr empfohlen.Best stopping place to and from the Engadine.First class Establishment with every comfort. Electric Lightihroughoiit. Lift. Lawn-Tennis Ground. Shady Garden. Cold andwariii lintlis. Fishing. Rowing. After 3 dny stay pension with roomfrom 10 >lk. Moderato pension terms in spring and autumn. 7 and8 Alk. room included. Open the whole year.Eines der interessantesten Hotels in Europa.Prächtig auf einer Insel gelegen. Ehemaliges Dominikaner-Kloster,mit Fresken aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Imposanter Speisesaal,ehemalige Kirche. Schöner romanischer Kreuzgang.One of the most curious Hotels in Europe.Ancient Dominican Convent with beautiful frescoes from the12th and 13th century. Historical reminiscences. Tower of Jean Huss.Beautiful Dining-Room, formerly Dominican church.! ' • ' • )M. Brunner, Manager.


— 140 -Ant. Institut Prell Füssli, Verlag, ZünichmFortsetzung des Verzeichnisses der bis jetzt erschienenen„Europäische Wanderbilder".Karlsbad, Nr. 186-188.Karpnthon, die Ungar. Ost-, Nr. 151.Konstantinopel, Nr. 77-80.Konstanz (Bodensee) Nr. 18.Krankonhcil bei Tölz, Nr. 38-39.Kreuth, Bad, Nr. 22.Kuranstalt Holsboer, Davos, Nr. 253.Landquart-Davos-Bahn, Nr. 183-1S4.Lenzburg-Luzern, Nr. 240.Lo Prese, Nr. 155.t.oui. und Lötschenthal, Nr. 105-107.Liebcnzell, Teinach, Wildbad, Nr. 239.Locarno, Nr. 39-91.Locle, Nr. 40-41.Lötschen und Lcukerbad, Nr. 105-107.Ludwigsburg, Nr. 216-217.Lugano, Nr. 114-116.Luzcrn, Nr. 16.Luzern-Intorlaken, Nr. 130-131.Luzorn-Lenzburg, Nr. 240.Mailand, Nr. 20-21.Mailand-Paris, Xr. 117-120.Maloja, Nr. 19S-199.Marbach, Nr. 216-217.Mortinach und d. Dransethiilor (Wallis), Nr. 143-146Maulbronn, Nr. 216-217.St. Maurice bis Genfersee, Nr. 149-150.Moirlngon, Nr. 241.Heran, Nr. 152.Morgentheim, Nr. 238.Montblanc und Chamonix, Nr. 147-148.Mont Cenis, Nr. 117-120.Monte Goncrosobuhn, Nr. 130.Montreux, Nr. 3.St. Moritz-Bad, Nr. 236-237.Murton Nr. 103-104.Natlonaldcnkmnl am Nioderwald, Nr. 83.Neuenbürg in der Schweiz, Nr. 53-54.Niederwald-Denkmal, Xr. 83.Nyon am Genfersee, Nr. 12.Obornargau und Untoremmcnthal, Nr. 245-247.Oberongadln, Nr. 8.Oberitnlicniscuo Seen (Lugano), Nr. 114-116.Oberland, Borner. Nr. 211-214.Oberland, Bündner, Nr. 256-258.Ober-Salzbrunn, Nr., 158-159.Oborschwaben und Ulm, Nr. 218-219.Oderborg-Budnpest, Nr. 166.Odorborg, von, in die Hohe Tiitro, Nr. 167-169.Ölten (Froburg und Waldonburg), Nr. 38.Ospcdalctti bei San Remo, Nr. 210.Oostorrolcli. Südbahn, Nr. 65-67.Paris, Nr. 161-163.Paris-Bern, Nr. 78-74.Paris-Mailand, Xr. 117—120.Pfüfers-Ragoz, Nr. 19.Fortsetzung siehe Seite 141.Pilatusbahn, Nr. 153-154.Pontarlier, Paris-Bern, Nr. 73-74.Pontresinn, Nr. 255.Poschiavo und Le Prese, Nr. 155.Prese, Le, Nr. 155.Puchstcin-Qicsshübl, Nr. 156-157.Pusterthal und Kärnten, Nr. 59-61.Pyrmont, Bad, Nr. 28.Ouarncro, vom, bis zur Donau, Xr. 172-173.Ragnz-Pfiifers, Nr. 19.Reinerz, Bad, Nr. 24.Reutlingen, Nr. 228.Rhiitische Bahn, Xr. 259—261.Rheinfall, und Schnffhausen, Nr. 18.Rlgi und Arth, Nr. 1.Rigi und Vitznau, Nr. 36.Rigi-Viertel, das, in Zürich, Nr. 251.Rom, das vorchristliche, Nr. 42-43.Rorschach-Hciden, Nr. 4.Rothenburg ob dor Tauber, Nr. 203.Salzbrunn (Schlesien), Nr. 15S-159.Saxon und Martinach, Nr. 143-146.Schaffhauscn und der Rheinfall, Nr. 18.Schwaben, durch :I. Stuttgart-Cannstatt-Esslingen, Nr. 206-203.II. Ludwigsburg-Marbach-Maulbronn,Nr.21&-Sl''III. Ulm und Oborschwaben, Nr. 21S-219.IV. Reutlingcn-Tübhigcn-Hohenzollern,Nr.223.V. Schwäbische Alb. Urach, Nr. 229-231.VI. Dor Hohonstaufcn und sein Gebiet, Nr. SS-VII. Tuttlüigon-Sigmaringen. Hohentwiel,Nr.2' s -VIII. Hoilbronn und seine Umgebung, Nr. 231.IX. EUwangon, Hall, Morgentheim, Nr. 238.X. Wildbad, Liebenzeil, Teinach, Nr. 2S9.Schwiibischo Alb, Nr. 229-231.Schwarzwaldbahn, Nr. 111-113.Schweiz. Seetholbahn, Nr. 240.Sommoriug, Nr. 65-67.Siebenbürgiscbes Hochland, Nr. 175-176.Sigmaringon, Nr. 233.Simplon u. Brig, Nr. 94-95.Sitten (Wallis) und Umgogend, Nr. 138-110.Solothurn und Baselland, Nr. 209.Sploz, Kandorthal und Adolboden, Nr. 2OO-208-Stanserhornbahn, die, Nr. 224.Stoos, der Kurort, Nr. 252.Stuttgnrt-Cannstatt-Hsslingon, Nr. 866-208.St. Moritz-Bad, Nr. 236-237.Südbahn, Ungar., Nr. 235.Süd-Ungarn, Nr. 178-179.Torasp, Nr. 132-133. .Tatra, Hoho, in die (von Wien, Odcrberg **Budapest), Nr. 167-169.Teinach, Wildbnd, Llebonzell, Nr. 239.Terrttet, Nr. 170.Thun und Thunersee, Nr. 6.


141An t. institut Pfeil Füssli, Vortag, Zürich.Fortsetzung des Verzeichnisses der bis jetzt erschienenen„Europäischen Wanderbilder".Bis, Nr. 15.(ebene, ungarische, Kr. 174.jenburg und WH, Nr. 181-182.i-Krankenheil, Nr. 38-39.«hai in der Schweiz, Nr. 14.tagen, Nr. 223.onan und Eifisch, Nr. 108-110.flogen, Nr. 233.Uberg bei Zürich, Nr. 2.und Oberschwaben, Nr. 218-219.firn, nach und durch :1. Von Wien nach Budapest, Nr. 164-165.1. Von Oderberg nach Budapest, Nr. 166.1 Von Wien, Oderborg und Budapest in dieHohe Tatra, Nr. 167-169.X Durch West-Ungarn, Nr. 171.J. Von dor Donau zum Quamero, Nr. 172-173.I- Die ungarischen Ostkarpathcn, Nr. 151.1 Durch die ungarische Tiefebene, Nr. 174.L Das siebonbürgische Hochland, Nr. 175-176t Durch Süd-Ungarn, Nr. 178-179.I. K. k. Südbohn, Nr. 235.* und dio Schwab. Alb, Nr. 223-281.')' am Genfersec, Nr. 26-26a.»la (Thusis), Nr. 15.I. »aldstättersee, Nr. 75-76.>th (Kärnten), Nr. 29.Visperthäler, Nr. 99-102.Vitznau-Rigibohn, Nr. 36.Vogesen, In die, Nr. 189-192.Wadenswcil-Einsiedeln, Nr. 5.Waldhaus-Flimg, Nr. 160.Wallis und Chamonix :I. Von der Furka bis Brig, Nr. 81-82.II. Brig und der Simplon, Nr. 94-35.III. Zermatt und die Visporthäler, Nr. 99-102.IV. Lötschonthal und Leukeibad, Nr. 105-107.V. Turtman und Eiflsch, Nr. 108-110.VI. Sitten und Umgebung, Nr. 138-140.VII. Martinach und die Dransethäler, Nr. 143-146VIII. Chamonix und Montblanc, Nr. 147-148.IX. St. Maurice bis zum Qcnfersee, Nr. 149-150.Walzenhausen, Nr. 254.Wesserling (Elsass), Nr. 134-135.Wien-Budapest, Nr. 164-166.Wien-Scmmering-Triest-Abbazio, Nr. 65-67.Wien, von, in die Hohe Tatra, Nr. 167—169.Wil und Toggonburg, Nr. 181-182.Wildbad, Liebenzoll, Teinach, Nr. 283.Württemberg, siehe „Durch Schwaben".Zermatt, Nr. 99-102.Zürich und Umgebung, Nr. 126-129.Zürich-Rhjiviortel, Nr. 251.Preis pro Hummers50 Cts. in allen Ländern der lateinischen Münzkonvention;3 Pfg. in Deutschland; 60 Heller in Österreich-Ungarn; 6 Pence in England.-£3 Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.


Art. Institut Orell Füssli, Verlag, Zürich.HolHs-Prias der Schweizud^ >W0u&m•H, 13 Davos-Arlberg. C3„ 15 Yverdon-Lausanne-Bulle. g.„ 16 Berner Oberland.„ 17 St. Gotthard.Ci)=3Ci.„ 19 Oberengadin. §„ 20 Genève et ses environs. H„ 21 St. Maurice, Sion.„ 22 Sierre, Brigue. 1„ 26 Mt. Blanc, Gd. St. Bernard. [„ 27 Zermatt, Monte Rosa.


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- 144 -Höllenluftkurort mit Mineral- und Moorbad.Herrliche, ruhige Lage zwischen Viamala u. Rofflaschlucht( l J2 Ptd.), 1 Std. "Wagenfahrt v. Bahnstat. Thusis. Ausgangspunktkleiner und grösserer sehr lohnender Bergtouren. PrachtvolleSpaziergänge durch nahe Tannen- und Lärchen-Waldungen.Angrenzend an Kurgarten die Waldpark-Anlagen mit schattigenSpielplätzen. Forellenfischerei. (27)Mai, Juni und September Frühlings- und Ilerbstkuren beireduzierten Preisen sehr zu empfehlen. Bestrenommierte Kücheund Keller.Jede nähere Auskunft und Prospekte, speziell über die


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