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Neoplan Jetliner - Busmagazin

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TechnikFahrbericht<strong>Neoplan</strong> <strong>Jetliner</strong> Technische DatenMotorMAN D 2066 LUH 48, Reihensechszylinder, Common Rail-Direkteinspritzung, Partikelfilter mit Sintermetalleinsatz(Abgasstufe Euro 5/EEV)Hubraum: 10 518 cm 3Nennleistung: 265 kW/360 PS bei 1 900 min –1Max. Drehmoment: 1 800 Nm bei 1 000 bis 1 400 min –1GetriebeMAN TipMatic, automatisiertes 12-Ganggetriebe mitRangiermodus und Anfahrhilfe „EasyStart“ sowie ZF-RetarderÜbersetzungen: 1. bis 12. Gangstufe i = 12,33 - 0,78FahrwerkVorne: MAN Vorderachse VOS-08-B-01, Einzelradaufhängungmit Stabilisator, max. Radeinschlag 56 °Hinten: MAN Hypoidachse HY-1336-B mit vierAchsführungslenkern, Achsübersetzung: i = 3,36Federung: Rollbalgluftfederung mit integrierter elastischerHubbegrenzung, elektronisch geregelte Fahrwerksregulierung(ECAS), VA/HA 2/4 Luftbälge, 2/4 StoßdämpferLenkung: ZF-Hydrolenkung Servocom 8098, variabelübersetzt, Lenkrad vertikal und horizontal verstellbarBereifung: 295/80 R 22,5 auf Stahlfelgen 22,5 x 8,25Bremsanlage/SicherheitssystemeWabco-Scheibenbremsen, Verschleißanzeige, ABS, ASR,ESP, Bremsassistent, Bremsomat mit Getriebe gekoppelt,Retarderfunktion über Betriebsbremse und LenkstockhebelElektrik24-Volt-Anlage mit zwei Batterien (je 12 V, 225 Ah) undzwei Drehstromlichtmaschinen (je 28,5 V, 120 A). Anlassermit 5,5 kW NennleistungKarosserie/AufbauSelbsttragende Gerippekonstruktion aus korrosionsbestän -digem Stahl mit Überrollbügel vorne und hinten, Erfüllungder Umsturzrichtlinie ECE R66, Rohbau KTL-beschichtet.Bug- und Heckmodule aus GFK, seitliche Beplankung undDach aus Stahlblech, Aluminiumklappen. Seitenscheibendoppelt verglast, pneumatisch angetriebene TürenHeizung/Klima/LüftungElektronisch geregelte Aufdachklimaanlage (33/32 kW Kälte-/Heizleistung), Lufteintritt über Schlitze zu den Seitenfensternsowie verstellbaren Düsen, Konvektorenheizung, Einstiegs -heizer an Tür 1, Umluftgebläse an Tür 2, zwei elektrischebetätigte Dachlüfter, Fahrerplatz mit Frontbox (16,6 kW Heizleistung)und – optional – Klimatisierung mittels separatenVerdampfer(5 KW Kälteleistung)Maße/GewichteLänge/Breite/Höhe: 12 300/2 550/3 400 mmRadstand: 6 120 mmÜberhang vorne/hinten: 2 780/3 550 mmBöschungswinkel v/h: 8/8°Bodenhöhe Mittelgang: 1 064 mmEinstieg 1. Stufe v/h: 350/350Stehhöhe: 1 980 mmWendekreis: 21 026 mmLeergewicht/Testgewicht: 12 500 kg / 14 890 kgZul. GG: 18 000 kgTankvolumen: 300 lKofferraum: 6 m 3 (ohne WC 7 m 3 )Bestuhlung: 14/10 Reihen mit 49 (+1+1) Sitzplätzen,Typ Bonito (Kiel Avance), 3-Sterne-AbstandPreisTestbus: 230 000 €wundert es – weitgehenddem Lion´s Regio. Warumauch neu entwickeln, wassich im Konzern bewährthat? Eine zweite Farbe imunteren Bereich der Konsolesowie die ansprechender ge -stylte Einheit mit Rückfahrmonitorund Funktionstastenfür den Fahrgastraum machenden kleinen Unterschied aus.Zudem hatten wir das griffigeMultifunktionslenkradan Bord, wie es in Reisebussenbeider Konzernmarkenverwendet wird.Die rechten Tasten sind fürdie Temporegelung, die linkendienen derKommunikationplusSteuerung deszentralen Infodisplays. Allessehr praxisgerecht undschnell erlernbar. Allerdingssitzt an den beiden oberenSpeichen jeweils eine Taste zunah am Lenkkranz, dennman kann mit dem Handballenversehentlich eine Funktionauslösen.Der mehrfach verstellbareIsri-Sitz gibt guten Halt.Sowohl die Sicht nach vornals auch über die Spiegel istausgezeichnet, ebenso erweisensich Mitteleinstiegs- undRückfahrkamera als hilfreich.Funktionstasten und Hebelsind durchweg gut positioniertund schlüssig aufgeteilt.Als Antrieb haben wir denbewährten 10,5 l großen D20-Motor mit 265 kW (360 PS)Leistung an Bord, allerdingsDie AS-Tronicschaltet sanftnoch in EEV-Ausführung. DaMAN auch bisher schon mitgekühlter Abgasrückführung(AGR) arbeitet, kommt in derEuro-6-Variante im Prinzipnur noch die SCR-Technik fürdie Abgasnachbehandlunghinzu – an den Leistungs -daten ändert sich somit nichts.Das System einschließlichAdBlue-Einspritzung istdann mit Katalysator undPartikelfilter in einer kompaktenEinheit zusammen -gefasst. Die Kraftübertragungerfolgt über das automatisierteTipMatic-Getriebe,eine von MAN abgestimmteVarianteder ZFAS-Tronic.Anfahrenund Schaltungen erfolgenstets harmonisch und mitpassender Gangwahl. Anderslässt es die Programmierungauch gar nicht zu, selbst beigewollt flottem Anfahrenoder der vorhandenenKickdown-Funktion: DieElektronik schaltet nämlichgrundsätzlich nur im Rahmender erlaubten Drehzahlen. Dakann es eben passieren, dassbei plötzlich kräftigem Gasgebender Bus unbeeindrucktweiter fährt oder erst derReihe nach einige Schalt -stufen heruntergeschaltetwerden. Ein Kickdownerfordert demnach etwasÜbung.Der extra anwählbare Rangiermodusarbeitet ausgesprochenfein. Dank niedrigerp Vielfach bewährt: Das Cockpit im neuen <strong>Jetliner</strong>, wie es mit weitgehendbaugleicher Basis aus dem Lion´s Regio übernommen wurde8 BUSMAGAZIN 9/2013


FahrberichtTechnikDrehzahlen – in diesemModus auf 1 200 Tourenbegrenzt – und schnellschließender Kupplung sollein zusätzlicher Verschleißdurch „Schleifen“ ausgeschlossensein. Der Wechselin den normalen Betriebgeschieht fließend.Wer diesen Antrieb ruhigund wirtschaftlich nutzt – sosoll es ja auch sein – ist damitgut bedient. Kraftreservensind ausreichend vorhanden,zudem gibt es für zusätzliche3 200 € noch die 294-kW-Variante (400 PS). Der Aufpreiszwischen manuellerSechsgangschaltung undTipMatic liegt bei 4 550 €,ebenso viel kostet der alternativangebotene Wandler -automat ZF EcoLife.In Sachen Fahrkomfort zeigtsich der <strong>Jetliner</strong> sehr ausgeglichen.Um ein gewisses<strong>Neoplan</strong>-Feeling zu erreichen,hat man nämlich dieAchsstabilisatoren verkürzt,wodurch die Abstimmungetwas weicher wurde –ohne jedoch in Kurven insSchwanken zu geraten. Festzuhaltenbleibt zudem, dassdie Geräuschkulisse im Jet -liner durchweg angenehmruhig ist. Der Antrieb be -schränkt sich auf ein sonoresGeräusch, das selbst beimBeschleunigennicht alslaut empfundenwird.Pluspunkte notieren wir auchdafür, dass keinerlei Knisterndurch Kunststoffmodule odergar Pfeifen durch nicht passendeTürdichtungen aufgefallenwar.Was die Sicherheit angeht:Der <strong>Jetliner</strong> verfügt serienmäßigüber ein umfangreichesPaket an Assistenzsystemen:EBS, ABS, ASR und ESP, desweiteren Bremsassistent(BA), Geschwindigkeits -begrenzer, Reifendruck -kontrollsystem sowie Brandmeldeanlage.Die Optik spielt bei <strong>Neoplan</strong>-<strong>Neoplan</strong> setzt optischauf scharfe Kantenp In Erding parken wir vor einem <strong>Jetliner</strong> N 216. Die damalige Baureihe lief Ende der 90er Jahre ausBussen stets eine besondereRolle. Nicht anders beim neuen<strong>Jetliner</strong>, der durch geschickteingelassene Designmerkmaleseine Zugehörigkeit zur Traditionsmarkedemonstriert.Die typische Formensprachewird in den aktuellen Baureihendurch den Begriff „SharpCut Design“ hervorgehoben,der in unserem Segment erstmalsim Zusammenhang mitdem Premiumbus Starlineraufgetaucht ist. Klare Linienund scharfe Kanten sollenmit einer kompromisslosenAerodynamik einhergehen,zudem die Modellreihenim Sinne einer „CorporateIdentity“ verbinden.Dies ist beim <strong>Jetliner</strong> gelungen,der dem nächst höheremTypen im Programm – demReisebus Tourliner – schonsehr nahe kommt. Gleich istallen <strong>Neoplan</strong>-Baureihendie weit nach vorn geneigteB-Säule, deren Schräge sichdurch dieBrüstung imTürbereichspiegelt undsomit bis zur Kante derFrontscheibe ein stehendesDreieck bildet. Die kräftigenGummilippen an den Türenstören hier einerseits die Harmonieder ansonsten bündigverklebten Flächen; andererseitshalten sie gut dicht. Diedunkel konturierten Fensterflächengehen in schwarzeDach vouten über, wodurchdie Scheiben größer wirkenals sie sind und einen optischgelungenen Übergang bilden.Dieser Effekt kommt besondersim vorderen Bereich zumTragen, wo zudem die Dachklimaanlageschweif förmigverkleidet ist, was sehrgeschickt umgesetzt wurde.In der Bugschürze findensich schräg nach unten ein -gelassene Klarglasschein -werfer mit integriertenRundleuchten, wobei LED-p Bewährter Standard:Bordküche von Frenzel.Darunter ein Staufach mitabschließbarer RolljalousieTagfahrlicht und Abbiegelichtzur Serienausstattunggehören. Bi-Xenon-Lampenfür Abblend- und Fernlichtanstelle der Halogenlampensind gegen Aufpreis zuhaben. Eine Chromblendemit <strong>Neoplan</strong>-Schriftzug sitztzwischen den Lampen, imGegenzug dazu auch alsAbschluss der – marken -typisch – trapezförmigenHeckscheibe. Hier wurdeauch noch die optionaleHeckkamera dezent einge -lassen. Ebenfalls charakteris -tisch ist die von Starliner undCityliner bekannte Form derRückleuchten, die zur Heckmittehin abgeschrägt sind.Kleine Stilelemente bildenzudem die Wabengitter seitlichim Heck, wovon nurdas rechte auch tatsächlicheine Airbox (für die Luft -ansaugung) verdeckt. Der<strong>Jetliner</strong>-Schriftzug auf silbernemUntergrund in Brüs -tungshöhe der B-Säule istzudem ein Muss.Unser Fazit: Der <strong>Jetliner</strong>ergänzt die Liga der Kombibusseum eine interessanteVariante, die durch Konzeptund Ausstattung insgesamtüberzeugt. Sicherlich setzt dieGesamthöhe von 3 400 mmGrenzen, die je nach EinsatzKompromisse erfordern.Anderseits sind die komfortablenEinstiege mit niedrigenStufen auch gute Argumentefür bestimmte Zielgruppen.Der <strong>Jetliner</strong> ist ab210 000 € zu haben, unser gutausgestatteter Testbus kostet230 000 €.Jürgen GörglerFotos: GörglerBUSMAGAZIN 9/2013 9

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