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ARTENSCHUTZ/HORNISSEN - Feuerwehr Leichlingen

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Auch die anderen Wespenarten sind wegen schlechtererUmweltbedingungen und der direkten menschlichenVerfolgung in ihrem Bestand stark zurückgegangen.Doch auch lästige Tiere genießen ein Lebensrecht,sie sind ökologisch schützenswert und dürfen nichtohne vernünftigen Grund vernichtet werden.Alle wild lebenden Tier- und Pflanzenarten sind in derBundesrepublik Deutschland geschützt. Es dürfenweder die Lebensstätten noch die Individuen selbstohne vernünftigen Grund zerstört oder beeinträchtigtwerden. Zusätzlich sind alle heimischen Wildbienen(dazu gehören auch die Hummeln) sowie dieHornissen besonders geschützt. Das bedeutet,dass die zuständigen Behörden für die Erhaltung ihrerLebensstätten sowie für Schutz- und PflegemaßnahmenSorge zu tragen haben. Es ist verboten,besonders geschützten Arten nachzustellen,sie zu vernichten und ihre Entwicklungsformenzu beeinträchtigen.Nicht nur die Naturschutzgesetze, auch das Tierschutzgesetzverbietet, einem Tier grundlosSchmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen.Haben sich Wespen oder Hornissen in Ihrer unmittelbarenNähe niedergelassen ist eshäufig nicht nötig die Nester zu vernichten.Schön wäre es, wenn man sich an Ortund Stelle am kunstvollen Gebilde einesWespennestes und dem interessanten Verhalten derTiere erfreuen könnte. Kann ein Nest wirklich nichtam Standort bleiben, so lohnt es sich, über eineUmsiedlung des Wespenvolkes nachzudenken. DasNest wird dazu mit möglichst vielen Tieren in einenNistkasten gebracht und an anderer geeigneter Stellewieder aufgehängt.Beratung und HilfeDie kostenlose Beratung dient dem Schutz der vielfachvom Aussterben bedrohten Hornissen und anderenWespenarten, nicht der Vernichtung eines Nestes.Hierfür müssen Sie sich an entsprechendeFachfirmen wenden.Für die Vernichtung eines Hornissennestes ist eineAusnahmegenehmigung der UnterenLandschaftsbehörde Ihrer Kreisverwaltung notwendig.Zur Beratung und Hilfeleistung stehenehrenamtliche Helfer zur Verfügung:Bergisch Gladbach:Wolfgang Besgen Tel: 0 22 02 / 3 40 87Simon Lieberich Tel: 0 22 04 / 867818Burscheid:Norbert Bollongino Tel: 0 21 74 / 36 79Kürten:Klaus Hoppe Tel: 0 22 68 / 64 04<strong>Leichlingen</strong>:Norbert Bollongino Tel: 0 21 74 / 36 79Odenthal:Heinz Lang Tel: 0 22 07 / 26 06Overath:Siegfried Schaft Tel: 0 22 47 / 67 85Dr. Armin Kureck Tel: 0 22 06 / 88 62Hartmut Brückner Tel: 0 22 07 / 75 30Rösrath:Günter Käding Tel: 0 22 05 / 29 43Wermelskirchen:Dieter Endler Tel: 0 21 93 / 44 35Ansprechpartner bei der Kreisverwaltungist Wilfried Knickmeier Tel: 0 22 02 /13 67 98,Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt.ImpessumRheinisch-Bergischer Kreis, Der LandratAbt. Medien und Öffentlichkeitsarbeit/Veterinär- und LebensmittelüberwachungsamtAm Rübezahlwald 7, 51469 Bergisch GladbachTel.: 02202/132396, Fax: 02202/132497www.rbk-online.dee-mail: info@rbk-online.deGestaltung: Sabine MüllerAuflage: juli 2007<strong>ARTENSCHUTZ</strong> / HORNISS E NKeine Angst vor Hornissenund anderen Wespen


Hornissen und andere WespenBeliebt sind sie wirklich nicht. Die 3 - 4 cm langenHornissen sehen nicht gerade harmlos aus. BesorgteBürger fordern jedes Jahr <strong>Feuerwehr</strong>en, Polizei,Ordnungs- und Umweltämter zur Vernichtung geradedieser Wespenart auf. Dabei ist in den meisten Fälleneine Bekämpfung der Tiere unnötig. Mit einem Grundwissenüber deren Lebensweise und der Beachtungeiniger Verhaltensregeln lässt es sich auch mitWespen gut leben.Mit diesem Faltblatt möchte der Rheinisch-BergischeKreis über die Lebensgewohnheiten von Hornissenund anderen Wespen informieren, die Angst vor ihnennehmen sowie Rat und Hilfe im Umgang mit denunbeliebten Insekten geben.Wespen leben nur ein JahrDie von uns landläufig als Wespen bezeichnetenInsekten gehören zu den sozialen Faltenwespen.Sie heißen Faltenwespen, weil ihre Vorderflügel derLänge nach gefaltet sind. Alle elf bei uns vorkommendenArten sind kurzlebige Tiere, die nur für eineSaison einen Staat bilden.Im Frühjahr beginnt eine einzelne Königin mit demBau eines Papiernestes. Kurz darauf werden dieersten Eier gelegt, aus denen Larven schlüpfen. DieKönigin muss jetzt nicht nur Futter in Form von mundgerechtenInsekten heranschaffen, sondern auch denNestbau vorantreiben, um ihren Staat zu vergrößern.Im Sommer findet die eigentliche Staatenbildung statt.Aus den Larven schlüpfen Arbeiterinnen; das sindbegattungsunfähige Weibchen. Sie helfen der Königin,die sich jetzt ganz auf das Produzieren von Eiernbeschränkt, bei dem Aufbau des Volkes.Im Spätsommer werden dann größere Wabenzellenfür die Geschlechtstiere gebaut. Die Königin legt nunabwechselnd befruchtete und unbefruchtete Eier.Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich bald dieLarven der zukünftigen Königinnen, aus den unbefruchtetenEiern die der männlichen Tiere.Im Herbst werden die geschlüpften Königinnen vonden männlichen Tieren befruchtet. Die alte Königinwird von den Arbeiterinnen nicht mehr versorgt. Sieverlässt das Nest und stirbt. Auch die männlichenTiere und Arbeiterinnen haben nur noch kurze Zeit zuleben. Die neuen Königinnen dagegen verlassen dasNest und suchen ein geeignetes Winterquartier.Im nächsten Frühjahr werden sie versuchen, einenneuen Staat zu gründen.Wespen sind wichtig für den NaturhaushaltWozu gibt es diese lästigen Tiere überhaupt?So oder ähnlich wird häufig gefragt.Eine mögliche Antwort ist: Jedes Lebewesenerfüllt im ökologischen Zusammenhang einebestimmte Funktion, die ökologische Nische.So frisst jedes Wespenvolk eine große Anzahl vonanderen Insekten, darunter viele Schädlinge.Besonders Hornissen ernähren sich hauptsächlichvon Käferlarven, anderen Wespen,Schmetterlingsraupen und vielen Fliegenarten. Siewerden als Regulator im natürlichen Artengefügegebraucht. In der Leistung sind sie mit einemWaldameisenstaat vergleichbar. Durch die Aufnahmevon Nektar an verschiedenen Blüten stellen dieWespen eine ausreichende Bestäu-bung der Pflanzensicher. Andererseits benötigt der WespenbussardWespen als Nahrung. Während der Aufzucht der jungenBussarde sucht er die Waben in den besetztenWespennestern. In dieser Zeit sind Wespen seinegrößte Nahrungsquelle. Wespen sind Räuber undBeute zugleich. Sie sorgen damit für einen ausgeglichenenNaturhaushalt.Nur wenige Arten werden wirklich lästigZwei Arten der Staaten bildenden Faltenwespen sind,angelockt von reifem Obst und süßen Speisen,häufiger in unmittelbarer Nähe von Menschen anzutreffen.Dabei handelt es sich um die „DeutscheWespe“ und die „Gemeine Wespe“.Alle anderen Wespen gehören zu den friedfertigenArten und vermeiden das direkte Anfliegen vonMenschen. An Kaffeetischen wird man diese Artennicht antreffen.Fühlen sich die Tiere durch menschliche Abwehrreaktionenbedroht, insbesondere in unmittelbarerNähe der Nester oder bei Berührung der Tiere, stechensie. Wespen- und auch Hornissenstiche sindin der Regel ungefährlich. Selbst die Giftwirkungmehrer Hornissenstiche kann einen gesundenMenschen nicht töten. Vorsicht ist allerdings beiAllergien und Überempfindlichkeiten angebracht.Stiche können vermieden werden, wenn man sichruhig und kontrolliert verhält. Hektische und schlagendeBewegungen sollten unbedingt unter-lassenwerden. Außerdem empfiehlt es sich, süße Speisenund Getränke nicht unbedeckt im Freien stehen zulassen und nicht aus offenen Flaschen, sondern mitStrohhalmen zu trinken. Durch geeignete Vorhängean Fenstern und Türen kann man außer Wespenauch Fliegen und Mücken den Zugang zuInnenäumen versperren.Viele Wespenarten sind gefährdet und brauchenSchutzVon den sozialen Faltenwespen mussten dieHornissen, die Mittlere Wespe und die Feldwespenin die rote Liste der gefährdeten Arten aufgenommenwerden. Besonders der großen Hornisse ist inder Vergangenheit viel nachgestellt worden. Siewurde aus falschen Überlieferungen zum“Horrorwesen“ gemacht. Dabei ist die angeblicheAngriffslust dieser Tiere längst widerlegt. Aus unbegründeterAngst heraus, wurden Hornissennesterreihenweise vernichtet.

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