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SFT 12/84 - Science Fiction Times

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<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>12</strong>/19<strong>84</strong> 9jener Spezies flinker Zeilenschinder , diegeistig zwar nicht sonderlich viel draufhaben,aber über jede Menge Sendungsbewußtseinverfügen. Tja, das war ‚neÜberraschung, was, Jungs? Die Reaktionder Pressevertreter war unisono: „DerMann ist ja toll! Das hätt ich ja gar nichterwartet!“Und wie ist Frank Herbert – so alsMensch? Verdorben vom kommerziellenErfolg seiner Bücher? Ein selbstzufriedenerMillionär, der mit gelangweiltemPokerface Hof hält? Eine SF-Diva?‚Nichts dergleichen. Frank HerbertsReaktion, als die Interviews endlich zuEnde waren: „Die hiesige Presse ist ganzanders als die amerikanische . Alle hattensich bestens vorbereitet; die meistenJournalisten hatten meine Bücher sogargelesen. Und niemand hat mir die blödeFrage gestellt, woher ich ‚diese verrücktenIdeen‘ habe.“3.Am Abend: Signierstunde in der SF – undFantasy-Spezialbuchhandlung Loock.Dutzende von SF-Lesern drängen sichauf engstem Raum; manche sind sogaraus anderen Städten angereist – irgendwiescheinen sie alle Wind von der Sachebekommen zu haben, obwohl erst seit einerWoche feststeht, daß Frank HerbertHamburg besucht. Der Autor sitzt hintereinem gewaltigen Tisch und signiert, signiert,signiert. Und dabei fällt mir eineEigenart auf: Den gedruckten Namen aufdem sogenannten „Schmutztitel“ streichter durch, setzt seinen handschriftlichendarunter. Als er Stunden später – erschöpft– fertig ist, sagt er: „Habt ,ihrmeinen Superfan gesehen? Da war einer,der hat garantiert dreißig Titel angeschleppt– in allen möglichen Sprachen.“Das erste, was einem auffällt, wenn manFrank Herbert begegnet: Der Mann hatHumor. Und er ist herzlich (immerhinhat er seinen Übersetzer sofort ansHerz gedrückt!). Außerdem , ist er aufeine eigentümliche Weise ‚‘unamerikanisch‘‘,d.h. er spricht so, daß man ihntatsächlich auf Anhieb verstehen kann,beherrscht darüber hinaus mit Bravourdas britische Englisch (das er astreinwährend des Abendessens parodierte),weiß beträchtlich viel über die Bundesrepublik,zeigt Interesse an allem, waser hier erstmals sieht, und hat nicht malSchwierigkeiten, eine deutsche Speisenkartezu dechiffrieren. SF -Kongresse ,besucht er – im Gegensatz zu manchenseiner amerikanischen Kollegen, die aufderartigen Tagungen zu wohnen scheinen– fast nie, was damit zu tun hat, daßer tatsächlich eine Menge Zeit in seineBücher investiert und es noch nie im Lebenüber sich gebracht hat, irgendeinenStoff in vier Wochen herunterzufetzen. Eine Arbeitsweise, die sich, wie mansieht, im Endeffekt auch auszahlt.„Und wie geht‘s nun weiter mit derSaga?“ frage ich ihn.„Es gibt bald einen sechsten Band.Der Arbeitstitel lautet CHAPTER-HOUSE DUNE.“„Und anschließend, Frank?“ „Na ja,mal sehen“, sagt er. „Einen siebentenTeil gibt‘s sicher auch noch.“„Und dann?“Er zwinkert mir zu. Und ich denke:Na prima, da wird also auch noch 1987der Schornstein rauchen ...

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