Moraltheologie – Lernskript (2006, Michael Leicht) - vaticarsten.de

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13.07.2015 Aufrufe

Moraltheologie Prüfung 2006Menschenbild:Der Mensch ist ein Geschöpf, er ist als Mann und Frau geschaffen. Erist eine sittlich verantwortliche Person, mit Gewissen, Freiheit undWille ausgestattet. Er ist sowohl zum Guten als auch zum Bösen fähig.Er ist zur Mitgestaltung der Welt aufgerufen/Lebensweitergabe. DieKinder müssen in das Familiengebilde eingebunden werden.II. Masturbation und christliche sexualethische Prinzipien undNormen1. Komplexität des Handlungszusammenhangs von Masturbation:Masturbation = - durch die Hand (manu) / - Verwirrung anrichten.Pollution = Selbstbefleckung, -schwächung, -schädigung.OnanieIpsation = Allerselbstiges Handeln (Liebe an und für sich).Autoerotismus = Auf sich selbst bezogen.Der Ausdruck „Selbstbefriedigung“ wird dem Thema nicht gerecht.Masturbation geschieht aus verschiedenen Motivationen:- Vorübergehende, im Jugendalter.- Temporär oder Dauerzustand im Erwachsenenalter.Uneindeutige Ursachen: Pubertätsbedingt, Kompensation für negativesVerhalten, Frustration (auch Zirkelkreis),Sexuelle Motivation mit einem bestimmtenObjekt, Vereinzelung, Menschliche Überforderung,Abwesenheit des Partners.Masturbation geschieht sowohl außerhalb als auchinnerhalb der Ehe.Sittliche Beurteilung der Masturbation:- der Vorgang erscheint äußerlich immer gleich.- Masturbation fällt in den Bereich der Ethik, wenn es hierbei auch dasSelbstwertgefühl betrifft. In diesem Fall ist auch eine Psychotherapie zuerwähnen.2. Moraltheologische Beurteilung der MasturbationIn Levitikus 15,16 findet sich die Einzige Erwähnung von Samen,ansonsten keine Erwähnung eines Masturbationsverbots.a) Geschichtliche Entfaltung der christlich-ethischen Beurteilung:- Es liebt kein biblischer Befund vor.- In der Zeit des 1. 5. Jahrhundert war Masturbation kein Thema.- 6. 7. Jahrhundert (Zeit der Bußbücher): Erst hier findet sich eineethische Ablehnung der bewussten Masturbation. Ebenso wird eineunbewusste Pollution abgelehnt.38mileicht@web.de

Moraltheologie Prüfung 2006- Th. v. Aquin: Ein nächtlicher Samenerguss ist nur dann sündhaft,wenn er durch eigenes Tun mitbeeinflusst wurde. Die Masturbationwird als in sich schlecht abgelehnt. Diese Sicht hatte ihre Wirkungin der Geschichte der Kirche.- In der Zeit der Aufklärung wird vor Masturbation gewarnt, da mansich auf das Naturverhalten zurückbesinnte.- In Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Masturbation wurde alssündhaftes Verhalten angesehen.- Papst Pius XII. (1951) spricht von einer irrigen Annahme der pubertärenMasturbation.Masturbation: Die kirchliche Position spricht hierbei von einem schweren Verstoßgegen die sittliche Ordnung, da der At nicht auf Liebe und Zeugungausgerichtet ist. Es ist unverzichtbar, nach den Hintergründen und Motivationen fürdie Masturbation zu fragen.b) Lehramtliche Aussagen Im Weltkatechismus:KKK2352:Masturbation ist Sünde, da der Mensch von dieser frei Gebrauchmachen kann. Frei gewollter Gebrauch des Geschlechtstriebesaußerhalb der Ehe geht an der eigenen Geschlechtsbestimmung (Liebeund Zeugung) vorbei.c) Aussagen im deutschen Erwachsenen-Katechismus3. Wahrnehmung komplexer Handlungszusammenhdnge in Lehraussagenund TheologieIII.Vor- sowie außereheliches sexuelles Tun und christlicheSexualethik:1. Komplexität und Unterscheidung der Sachverhalte und der ethischenProbleme: Vor- und außereheliche Sexualität sind nicht identisch / Sind zuunterscheiden!- Außereheliche Sexualität hat nichts mit der Ehe zu tun (Dies giltauch bei nur ökonomischen Gründen). Außereheliche Kontaktezielen auf keine Ehe hin.- Vorehelich: Die Partner befinden sich in der Vorbereitung/auf denWeg zu einer Ehe. Erste zwischenmenschliche Beziehungen befindensich in Dynamik auf eine dauerhafte Beziehung, auch wenn diesnoch nicht konkret ist.39mileicht@web.de

<strong>Moraltheologie</strong> Prüfung <strong>2006</strong>- Th. v. Aquin: Ein nächtlicher Samenerguss ist nur dann sündhaft,wenn er durch eigenes Tun mitbeeinflusst wur<strong>de</strong>. Die Masturbationwird als in sich schlecht abgelehnt. Diese Sicht hatte ihre Wirkungin <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Kirche.- In <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Aufklärung wird vor Masturbation gewarnt, da mansich auf das Naturverhalten zurückbesinnte.- In Deutschland nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg: Masturbation wur<strong>de</strong> alssündhaftes Verhalten angesehen.- Papst Pius XII. (1951) spricht von einer irrigen Annahme <strong>de</strong>r pubertärenMasturbation.Masturbation: Die kirchliche Position spricht hierbei von einem schweren Verstoßgegen die sittliche Ordnung, da <strong>de</strong>r At nicht auf Liebe und Zeugungausgerichtet ist. Es ist unverzichtbar, nach <strong>de</strong>n Hintergrün<strong>de</strong>n und Motivationen fürdie Masturbation zu fragen.b) Lehramtliche Aussagen Im Weltkatechismus:KKK2352:Masturbation ist Sün<strong>de</strong>, da <strong>de</strong>r Mensch von dieser frei Gebrauchmachen kann. Frei gewollter Gebrauch <strong>de</strong>s Geschlechtstriebesaußerhalb <strong>de</strong>r Ehe geht an <strong>de</strong>r eigenen Geschlechtsbestimmung (Liebeund Zeugung) vorbei.c) Aussagen im <strong>de</strong>utschen Erwachsenen-Katechismus3. Wahrnehmung komplexer Handlungszusammenhdnge in Lehraussagenund TheologieIII.Vor- sowie außereheliches sexuelles Tun und christlicheSexualethik:1. Komplexität und Unterscheidung <strong>de</strong>r Sachverhalte und <strong>de</strong>r ethischenProbleme: Vor- und außereheliche Sexualität sind nicht i<strong>de</strong>ntisch / Sind zuunterschei<strong>de</strong>n!- Außereheliche Sexualität hat nichts mit <strong>de</strong>r Ehe zu tun (Dies giltauch bei nur ökonomischen Grün<strong>de</strong>n). Außereheliche Kontaktezielen auf keine Ehe hin.- Vorehelich: Die Partner befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Vorbereitung/auf <strong>de</strong>nWeg zu einer Ehe. Erste zwischenmenschliche Beziehungen befin<strong>de</strong>nsich in Dynamik auf eine dauerhafte Beziehung, auch wenn diesnoch nicht konkret ist.39mileicht@web.<strong>de</strong>

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