Moraltheologie – Lernskript (2006, Michael Leicht) - vaticarsten.de

Moraltheologie Prüfung 20063.2 Menschliche Geschlechtlichkeit als Thema der Heiligen Schrift3.2.1 Sachgerechter Zugang zu den Aussagen der HI. Schrift:- Die Heilige Schrift ist kein moraltheologisches Handbuch. Daherkeine expliziten Aussagen. Ebenso muss immer auch der Zeitfaktorberücksichtigt werden. Die Schrift kann nicht 1:1 übernommen werden, sie liefert keineHandlungsanweisungen. Jedoch ist auch nicht alles erlaubt, was nicht in der Schrift steht.3.2.2 Gestaltung der Geschlechtlichkeit als Thema im Alten Testament:3.2.2.1 Beurteilung der Geschlechtlichkeit als menschlicher Gegebenheit:Sexualität ist eine menschliche Gegebenheit / Realität. Siegehört zum Menschen dazu. Die Sexualität darf nicht abgelehnt oder abgewertet werden. Sexualität wird positiv beurteilt, sie gehört zum Normalzustand. Gen 12, 1Sam 16 beschreiben die Liebe zwischen Mann und Frau,sowie die Schönheit. Im Bezug auf den Kult wird Sexualität mit Unreinheit in Verbindunggebracht. (Geschlechtsverkehr, Ovulation, Periode, …).>>> Kultische Handlungen und Sexualität werden miteinander inVerbindung gebracht. Die Bibel reagierte damit auf äußere Einflüsse.Die Theologische Bedeutung der Geschlechtlichkeit: Gottgewollt. Hoher Wert. Gleichheit von Mann und Frau. Gestaltungsaufgabe für den Menschen. Nach dem Sündenfall wird Sexualität als problematisch angesehen.Im Bezug auf Sexualität vertreten Propheten eine liberale Stellung (Jer2,2; Ez 18,7). Das Fruchtbarkeitslied wird abgelehnt.Hohelied:- Wertschätzende Darstellung von Liebe und Sexualität.- Beschreibung der Sinnenhaften Schönheit des Menschen3.2.2.2 Sichtweise von menschlicher Sexualität und Ehe:- Es gibt keine strikte Bindung der Sexualität an die Ehe.- Polygame Formen der Ehe.- Geschlechtsverkehr mit anderen Frauen ist verboten. Dieser galt alsEingriff in das Eigentum des anderen Mannes.- Geschlechtsverkehr mit ledigen Frauen war in Ordnung.30mileicht@web.de