Moraltheologie – Lernskript (2006, Michael Leicht) - vaticarsten.de

Moraltheologie Prüfung 2006- Normenkritik bringt nicht nur Freiheit mit sich, sondern endet oft ineiner neuen Norm. Z.B. Die Lebenslange Treue als Norm wird nichtakzeptiert. Das kann andererseits den Zwang mitsich bringen, mehrmals eine Partnerschaft eingehenzu müssen. 2.1.4 Sexualität im Kontext der Normen des Marktes:In der aktuellen Zeit ist die Sexualität zum Konsumgut geworden (DieNachfrage regelt das Angebot). -> Dies hat seine Auswirkungen auf denUmgang mit dem anderen Geschlecht.Auch wird die Person von ihrem Aussehen, ihrer Leistungsfähigkeit, …abstrahiert:- „Umgang mit Altlasten“.- Schönheitsoperationen. Optik um jeden Preis.- Marktgesetze bestimmen das eigene Leben.- Wo ist die „HUMANE SEXUALITÄT“ geblieben?- Wert der intimen Begegnungen? -> Diese Frage wird wiederaktuell.2.1.5 Normierungstendenz aktueller „Normenlosigkeit“:Die „neuen Normen“ der Sexualität stammen oft nicht aus derForschung oder Wissenschaft, nicht aus ethischen Überlegungen.->Es entsteht eine neue Leistungsethik:- Sexualisierung der Gesellschaft.- Sexualität bekam eine Leistungsfunktion. Daher fühlen sichviele Menschen überfordert.2.1.6 Kritische Klärung tragfähiger sexualethischer Normativität:Es bedarf eine neue kritische Sichtung der aktuellen Sexualnorm.- Kritik an der Enttabuisierung.2.2 Krise und Neuorientierung sexualethischer Normierung:2.2.1 Normativität im Kontext Sexualwissenschaftlicher UntersuchungenDer aktuelle Ist-Zustand der gelebten Sexualität weicht von demreligiösen Soll-Zustand ab. Differenz der Realität zur Glaubensnorm.Sexualität wird sowohl innerhalb als auch außerhalb von Ehepraktiziert. (Vgl. Hide-Report der 70er und 80er Jahre).Das Magazin „Playboy“ entstand aus den sexualethischen Forderungender Enttabuisierung.Versuchsweise Durchführungen von Sex dienten zur Dokumentationund Statistikerhebung. (Paarweise und Losverfahren).26mileicht@web.de