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Moraltheologie – Lernskript (2006, Michael Leicht) - vaticarsten.de

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<strong>Moraltheologie</strong> Prüfung <strong>2006</strong>4.2 Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Sakramentalität <strong>de</strong>r Ehe:Für die katholische Ehe-Theologie gilt, dass in keinem an<strong>de</strong>renSakrament die Schöpfungswirklichkeit so unmittelbar zu einemsakramentalen Zeichen <strong>de</strong>s Heils wird, wie in <strong>de</strong>r christlichen Ehe. Fürdie ökumenische Situation gilt dann, dass die Ehe unter <strong>de</strong>r OrdnungGottes und unter seinem Segen steht, und zwar ausnahmslos für allechristlichen Bekenntnisse.Während die katholische Kirche die Ehe zu <strong>de</strong>n Sakramenten zählt, istsie für die lutherischen und reformatorischen Kirchen ein „äußerlichweltlich Ding“. Dies gehört für reformatorische Kirchen nicht zurHeilsordnung, son<strong>de</strong>rn nur zur Schöpfungsordnung, welche „ver<strong>de</strong>rbtist in <strong>de</strong>r menschlichen Natur“. -> Erbschuld. Nach katholischer Sichtzerstört die Erbschuld die Heilsaussicht nicht vollkommen. Somitsteht die reformatorische Sicht nicht im Einklang mit <strong>de</strong>r katholischenSicht. Kath.: Ehe hat Aufgabe in <strong>de</strong>r Welt, stellt die Liebe Gottes zu<strong>de</strong>n Menschen dar.4.3 Spezifische Spiritualität <strong>de</strong>r christlichen Ehe:Nach katholischer Lehre be<strong>de</strong>utet die Ehe Einheit bzw. Einssein <strong>de</strong>rEhepartner, eine Einheit, die auf einen dritten verweist.Splett : „Ströme wer<strong>de</strong>n nur eins, wenn ihre Richtungeneinsinnig verlaufen. Eins sein be<strong>de</strong>utet: Eng miteinan<strong>de</strong>rverbun<strong>de</strong>n sein“.Die Eheleute bleiben sich selbst, sie wer<strong>de</strong>n jedoch von einem drittendurch die Einheit beschenkt. Dieser dritte ist Gott. Ein Mensch könntediese Einheit alleine nicht schaffen. Gott gibt <strong>de</strong>n Menschen dieFreiheit, sich aufeinan<strong>de</strong>r und auf Gott einzulassen.Worauf stützt sich das unbedingte Ja?- Durch <strong>de</strong>n gemeinsamen Bezug auf Gott, welcher diese Freiheit <strong>de</strong>sJa ermöglicht (Liebt einan<strong>de</strong>r, wie auch ich euch geliebt habe).- Das Gesprochene Ja eines Menschen zum an<strong>de</strong>ren nimmt dieser<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren wie er ist, mit seinen Grenzen, an.Welche Be<strong>de</strong>utung hat das Sterben für das Einssein <strong>de</strong>r Ehe?- Das Sterben hat nur einen Einfluss auf das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r irdischenEhe. Die Ehe hofft auf ihr Vollkommenwer<strong>de</strong>n im Reich Gottes.Die Spiritualität ergibt sich aus einer aus <strong>de</strong>m Glauben getragenenGestaltung <strong>de</strong>s Ehelebens. Es ist hier keine aufgesetzte Frömmigkeitgefragt, son<strong>de</strong>rn vielmehr die Bewährung <strong>de</strong>r Ehe aus <strong>de</strong>m Alltagheraus mit gleichzeitiger Orientierung an <strong>de</strong>n rückhalten<strong>de</strong>n Gott.Auch ist hier die Dimension <strong>de</strong>r Leiblichkeit maßgebend.Die Ehe als Abbildcharakter auf Gott:- Die Liebe <strong>de</strong>r Ehe fließt auf einen an<strong>de</strong>ren über, zum Kind. (EineEhe ohne Kind lei<strong>de</strong>t. Zahl <strong>de</strong>r ungewollt Kin<strong>de</strong>rlosen steigt immerweiter an).- Eine gläubig geschlossene Ehe soll auf Offenheit ausgerichtet sein.21mileicht@web.<strong>de</strong>

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