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Arbeitsmartpolitik Aktiv 1/13 - DSE Wien

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dse von innendse von innenZufriedenheit steigtErgebnisse der MitgliederbefragungDrei Jahre nach der ersten Befragung wurden MitarbeiterInnen von <strong>DSE</strong>- Mitgliedsorganisationen am Jahresende2012 neuerlich zur ihrer Meinung zu Tätigkeitsschwerpunkten und Aufgabenstellungen ihrer Dachorganisationbefragt 1 ). Die aktuellen Ergebnisse der IFES-Umfrage zeigen markante Verbesserungen gegenüber 2009, gleichzeitigwird eine insgesamt gestiegene Erwartungshaltung an die Interessenvertretung <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong> erkennbar.wHauptaufgaben des <strong>DSE</strong>Als Hauptaufgabe des <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong> wirdvon seinen Mitgliedern die Interessenvertretungder Mitgliedsorganisationen gegenüberden relevanten arbeitsmarktpolitischenAkteurInnen und der breiten Öffentlichkeitgenannt. Ende 2012 waren 69% derbefragten Personen dieser Meinung, dreiJahre zuvor 54%.57% halten die Bereitstellung von Angebotenfür Vernetzungsmöglichkeiten der Mitgliederals eine zentrale Aufgabe des <strong>DSE</strong>(2009: 36%). Lediglich 23% sehen den <strong>DSE</strong>primär als Serviceplattform für seine Mitglieder(2009: 26%). 38% der Befragten nennendarüber hinaus eine Reihe weiterer Aufgabenwie etwa eine Forcierung der Öffentlichkeitsarbeit(2009: 10%).Bewertung der FachausschüsseRund 80% der Befragten, die die Ausschüssekennen, halten den FA Beschäftigung (2009:70%) oder den FA Beratungs- und Betreuungseinrichtungen(2009: 74%) für sehroder eher sinnvoll. Rund sechs von zehn derBefragten, denen zumindest ein Fachausschussbekannt ist, halten die wesentlichenthematischen Bereiche für gut abgedeckt,17 Prozent sehen einen zusätzlichen Bedarf(2009: ebenso 17%), ein Viertel kann dieseFrage nicht beurteilen. Geäußert wird unteranderen der Wunsch nach der Einrichtungeines FA für Menschen mit Behinderungenund eines FA Weiterbildung.Bekanntheit und Bewertungder Jour FixeDie Bekanntheit der regelmäßigen Jour fixedes <strong>DSE</strong> mit dem AMS <strong>Wien</strong> und mit demBundessozialamt ist groß und liegt bei 85%(2009: 70%). Davon halten 80% diese Jour fixeauch für sehr (2009: 48%), weitere 14 Prozentfür eher schon sinnvoll (2009: 38%).Hielten 2009 insgesamt 86% die Jour fixe für6 arbeitsmarktpolitik aktivsehr sinnvoll bzw. für eher schon sinnvoll,waren es 2012 insgesamt 94%.Bewertung der ÖffentlichkeitsarbeitZurückhaltend, aber deutlich verbessert imVergleich zu 2009, fällt die Beurteilung derÖffentlichkeitsarbeit des <strong>DSE</strong> aus: Die Gesamtnotefür die Öffentlichkeitsarbeit betrug2009 noch 2,89 auf der fünfteiligen Bewertungsskalaund konnte 2012 auf 2,40verbessert werden. Immerhin 11 Prozentvergeben die Note 1 (2009: 3%), weitere 38Prozent die Note 2 (2009: 29%).Bewertung des GesamtangebotsDas Gesamtangebot des <strong>DSE</strong> wird 2012 miteiner Durchschnittsnote von 1,93 deutlichbesser bewertet als 2009 mit der Note 2,36.Mehr als zwei Drittel der befragten Mitgliedervergeben dafür die Noten 1 oder 2(2009: 48%), was gegenüber 2009 eine Steigerungder Gesamtbewertung bei den beidenbesten Noten von 20%-Punkten bedeutet.2012 vergaben 15% die Note 3 (2009:20%), 2% die Note 4, niemand die Note 5(2009: 7% mit Note 4 und 5). Ein bemerkenswerterAspekt im Ergebnis der Befragung ist,dass die GeschäftsführerInnen der <strong>DSE</strong>-Mitgliedsorganisationensowohl bei der Bewertungder Öffentlichkeitsarbeit (2012: 2,11;2009: 2,83) als auch bei der Bewertung desBewertung des Gesamtangebotsdes <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong>Wie zufrieden sind Sie mit dem Gesamtangebotder Serviceleistungen des <strong>DSE</strong>?Bitte geben Sie eine Note:Note 1 = sehr zufriedenNote 5 = überhaupt nicht zufrieden20092012Mittelwert: 2,36Mittelwert: 1,93Note 1Note 2Note 3Note 4Note 5keineGesamtangebots des <strong>DSE</strong> (2012: 1,78; 2009:2,16) am zufriedensten sind. Diese Zufriedenheitsinkt jedoch mit dem hierarchischenStatus der Befragten in der Organisation.Zukünftige Schwerpunkte?Gefragt, ob der <strong>DSE</strong> seine zukünftigenSchwerpunkte eher in Richtung Interessenvertretungoder Service ausrichten solle,entfällt das Schwergewicht der Antwortenwie drei Jahre zuvor auf Interessenvertretung(2012: 25% Interessenvertretung bzw.5% Service; 2009: 24 bzw. 5%). Zwei Drittel(2009: 64%) erwarten jedoch keine Ausschließlichkeit,sondern eine Bedachtnahmeauf beide Aufgabenbereiche.Wünsche und AnregungenIn einer abschließenden offenen Frage nachWünschen und Anregungen stechen vor allemdie Wünsche nachl mehr und verbesserter Öffentlichkeitsarbeitl der intensivierten Informationsarbeitnach innen und nach mehrl nach mehr Vernetzungsmöglichkeitender Mitglieder untereinanderhervor.Als relevanter Aspekt wird auch diel effiziente Vertretung der Mitgliedsorganisationengegenüber den Förderstellenhäufig genannt.1) 69% der Befragten waren weiblich und 31% männlich. Knapp 20% hatten GeschäftsführerInnen-Funktion, rund 40% warenBereichsleiterIn bzw. ProjektleiterIn, 20% waren SozialarbeiterInnen oder BeraterInnen/TrainerInnen, rund 20% hatten andere Funktionen.7%25%20%15%5%2%2%0%25%15%41%43%Bandgesellschaft verhilft zur beruflichen HeimatDoppelte Integration durch ArbeitDer Lebenslauf von Emamoddin Mohammadi ist bewegt: geboren in Afghanistan, aufgewachsen im Iran,überzeugte der Gehörlose sein Umfeld durch handwerkliches Können und fand seinen Wunschberuf.wSeit knapp zehn Jahren lebt Herr Mohammadiin Österreich, arbeitete inder Industrieproduktion, als MalerundAnstreicher, bis ihn eine Farballergie arbeitslosmachte. Nach einer längeren Phaseder Arbeitslosigkeit und einigen glücklosenTrainingsmaßnahmen kommt er in das Qualifizierungsprojekt„Rund ums Haus“ derBandgesellschaft. Seine Art, freundlich aberbestimmt, vorgeschlagene Tätigkeitsbereichewie in der Gartenpflege oder Reinigungabzulehnen, irritierte zunächst.Beharrlichkeit zahlt sich ausImmer wieder teilte er der Arbeitsanleitungmit, er wolle nähen und Schuhe herstellen.Die Kommunikation war nicht immer einfach,auch wenn alle Schlüsselarbeitskräftedes Projektteams kurz zuvor einen Grundkursin Gebärdensprachkurs absolviert hatten.Tom Schmid, Geschäftsführer der Bandgesellschaft:„So sind wir auch für die Stärkenunserer hörbeeinträchtigten TeilnehmerInnenoffen und sensibel.“ Die Teamarbeit der„Rund ums Haus“-MitarbeiterInnen führteletztendlich gemeinsam mit Hr. Mohammadizum Ziel. Dank guter persönlicher KontakteIn der Werkstattdes OrthopädiefachgeschäftsSodekkonnte Projektleiter Peter Raffetseder fürHerr Mohammadi ein Arbeitstraining bei einemOrthopädieschuhmacher organisieren,allerdings in St. Pölten. Da er mittlerweilenach Gerasdorf bei <strong>Wien</strong> übersiedelt war,muss er täglich um 5 Uhr aufstehen. „Mir gefälltalles an meiner Arbeit, da stört mich dasnicht. Einmal habe ich verschlafen, erzählt ermit verschmitztem Lächeln, „da bin ich erstin Linz wach geworden.“Aufgeschlossener ArbeitgeberSchon in der ersten Woche erkannte StefanSodek: „Da ist mehr möglich als ein Praktikum;Herr Mohammadi hat den richtigenBlick für die Arbeit, geschickte Hände undRoutine im Umgang mit Werkzeug und Maschinen.“In der 70-jährigen Firmengeschichteist er der erste Mitarbeiter mit einer Behinderung.„Zunächst haben wir uns gedacht.Wie soll das gehen? Aber um dieArbeit zu begreifen, braucht es nicht vieleWorte, nur bei bürokratischen Dingen benötigenwird ab und zu die WITAF-Gebärdensprachdolmetscherin.Herr Mohammadi istein guter Beobachter, er sieht, wo Arbeit anfällt,er kehrt auch einmal zusammen, wie esBeatrix Beneder/<strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong>hintergrundinfosIn <strong>Wien</strong> ist die Bandgesellschaft eine etablierteGröße, um Menschen mit Behinderungenbei einem selbstständigen Leben zuunterstützen. Seit über einem halben Jahrhundertorganisiert sie Beschäftigungsprojekte,Wohnbetreuung und einen Service fürUnternehmen. Der sozialökonomische Betriebe„Rund ums Haus“ wird von der Landesstelle<strong>Wien</strong> des Bundessozialamts unddem AMS gefördert. www.band.at/Das Orthopädie-Traditionsunternehmen Sodekin St. Pölten verbindet Handwerkstradition,mit medizinischen Wissen und technischemFortschritt. Das 20-köpfige Personalteamkümmert sich um alle Belange rund um gesundesGehen: Beratung, Fußanalyse, Maßfertigungund Fußpflege. www.sodek.atSeit 1865 setzt sich der WITAF (<strong>Wien</strong>erTaubstummen-Fürsorge-Verband), mitbegründetvon Julius Tandler, für die Gleichberechtigungschwerhöriger und gehörloserMenschen ein. Für Firmen wird ein Jobcoachingangeboten. www.witaf.ateben alle tun, auch von den KollegInnenwird er gut aufgenommen.“ Seit August letztenJahres ist Herr Mohammadi nun fest angestellt.Die Auftragslage ist gut, denn „je älterdie Menschen werden, desto stärker derBedarf an Orthopädieprodukten“, so der Firmenchefin dritter Generation.Perfekte Zusammenarbeit„Nicht die körperlichen Einschränkungenbehindern, sondern die soziale Umgebung“,ist ein häufig gehörter Satz. In diesem Fall istes genau umgekehrt. „Ein durchgängigesVorzeigebeispiel – alles hat geklappt: die Zusammenarbeitmit den jeweiligen Landesstellenin <strong>Wien</strong> und Niederösterreich vonAMS wie Bundessozialamt, es gab die unternehmerischeOffenheit und die Ausdauerdes Arbeitssuchenden “, freut sich PeterRaffets eder über den Erfolg.arbeitsmarktpolitik aktiv 7

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