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Arbeitsmartpolitik Aktiv 1/13 - DSE Wien

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4 Tagungsbericht: Marienthal –Geschichte einer epochalen Sozialstudie6 Dse Intern: Erfreuliche Meinungsumfragearbeitsmarktpolitik8 Im Dialog: Interview mit Herbert Walther11 Praxis: Lernmaterial für Arbeitsmarktferne<strong>13</strong> Nachlese: Kritisches zur Arbeit1/<strong>13</strong>15 Jubiläen: <strong>Wien</strong>er Hilfswerk:Haus- & Heimservice, SomaArbeitslosist teuer:Kostenfaktor ErwerbslosigkeitPiktogramm nach Gerd Arntz (1930)Österreichisches Gesellschafts- und WirtschaftsmuseumVEREINSZEITUNG DES WIENER DACHVERBANDES FÜR SOZIAL-ÖKONOMISCHE EINRICHTUNGEN


dse denkfabrik?EDITORIALRund um den 1. Mai schrieb Franzobeleinen Aufsatz für den „Standard“mit dem Titel „Warum wirTITELGESCHICHTETeure Erwerbslosigkeitdie Arbeit abschaffen sollen“. Es ist einewohl satirisch gemeinte Polemik zumTag der Arbeit, die aber sehr zumNachdenken anregt – über die eigeneSituation, die Nachvollziehbarkeit dervon Franzobel gebrachten Argumente,die Bedeutung und mögliche Zukunftsszenarienvon Erwerbsarbeit.Erst wer keine Arbeit hat, lernt ihre Bedeutung zu schätzen. Arbeit alssoziale Schlüsselkategorie wirkt identitätsstiftend, vermittelt Status,Anerkennung und soziale Teilhabe. Persönlich wie gesellschaftlich gehtArbeitslosigkeit ins Geld, verursacht ökonomische, soziale undpolitische Kosten.„Net alles was an Wert hat,muss ah an Preis ham,aber mach des a mal wem klar.“Wolfgang AmbrosWir gehen es in dieser Nummer bodenständigeran und fragen nach Kostenvon Arbeitslosigkeit – individuelle wiegesellschaftliche. Wir fragen uns dasauch im Bewusstsein, dass heuer vor 80wDebatten über Arbeitslosigkeit werdenoft auch als ein Kampf um Zahlengeführt. Dabei interessieren vor allem:darunter zu verstehen ist und welcheBerechnungsansätze es gibt, erklärt HerbertWalther, Volkswirtschaftsprofessor an derlich zum Aufstieg der Nationalsozialistenbeitrug. Aber ist das nicht alles Geschichte?Ist der Arbeitslosigkeit durch die soziale Ab-Verhältnis zwischen Ursache und Wirkungist komplex, weitest gehend unbestrittensind die Forderungen nach gesundheits-mürbung der Arbeitslosigkeit entwickeln.„Beharrlichkeit zahlt sich aus“, zeigt auf eindrucksvolleWeise die Berufsgeschichte vonJahren die epochale und noch immerQuote und Dauer der Arbeitslosigkeit. ImWU <strong>Wien</strong>, in einem Interview S. 8-9.sicherung nicht längst der giftige Stachelförderlichen Arbeitsbedingungen und demHerrn Mohammadi (S. 7). Durch sein großeshoch relevante Studie „Die Arbeitslosenletzten AMS-Geschäftsbericht waren öster-Empirisch unbestritten macht anhaltendegenommen worden? Europaweit sind politi-Ausbau eines leistbaren psychotherapeuti-handwerkliches Geschick und seine Ent-von Marienthal“ erschienen ist. Und:reichweit über 246.000 Menschen Arbeit su-Arbeitslosigkeit systematisch unglücklich.sche Parteien mit offen rassistischen undschen Beratungsangebots.schiedenheit fand der Gehörlose mit HilfeEs ist 30 Jahre her, dass mit dem Endechend gemeldet, gut 76.700 davon sindAber Unglück ist schwer in Zahlen auszu-minderheitenfeindlichen Programmen er-Die Bedeutsamkeit der Arbeit liegt ebender Bandgesellschaft seinen Wunschberuf.der Vollbeschäftigung in Österreich zuschon mehr als ein Jahr arbeitslos. Das er-drücken. Denn die Funktion von Zahlen be-folgreich, die Sündenbocksuche hat wiedernicht allein im Geld: gebraucht werden, mitIn St. Pölten arbeitet er im Orthopädie-Beginn der 1980er Jahre bei steigendergibt eine Arbeitslosenrate von unter 5 Pro-steht eben darin, Handlungsfähigkeit undSaison. Und sogar Selbstmord, der drama-anderen im Austausch stehen, gemeinsamschuhhandwerk und dank ihm „gehen“ vieleLangzeitarbeitslosigkeit die Ausgabenzent, im europäischen Vergleich ist das Spit-Machbarkeit zu kommunizieren, analysiertetischste letzte Weg aus der Arbeitslosigkeit,an einem Ziel arbeiten. Auch Familienarbeitgut. Dieses Positivbeispiel veranschaulichtfür aktive Arbeitsmarktpolitik angeho-ze! Zahlen schaffen Wirklichkeit, daher emp-der Medienwissenschafter Daniel Fischer 4 ).ist in Einzelfällen in Italien und Spanien zu-oder ein Ehrenamt vermitteln diese Erfah-die wahren Kosten der Arbeitslosigkeit umben und die damals so genannte experi-fiehlt sich die Angabe von Prozent- statt vonSeit den 30er Jahren des 20. Jahrhundertsrückgekehrt. Aber auch die „ganz normalen“rungen. So wurde festgestellt, dass Men-so stärker – das brachliegende Potenzialmentelle Arbeitsmarktpolitik entwickeltabsoluten Zahlen, es klingt einfach nach we-haftet Massenarbeitslosigkeit der Nimbuspsychischen Auswirkungen von Arbeitslo-schen, die in diesen Feldern arbeiten, mehrmenschlicher Begabungen und Gestal-wurden. Die Novelle des Arbeitsmarkt-niger. Denn Zahlen stehen für Kosten:der Gefährlichkeit und Rebellion an. Umsigkeit sind erschütternd (S. 10), sie zählenWiderstandskräfte gegen die soziale Zer-tungspotentiale.förderungsgesetzes 1983 brachte nicht2011 waren es rund 2.300,– pro Monat undsolche Assoziationen zu vermeiden, do-zu den verborgenen Kosten, die sich schwernur neue Regelungen für individuelleund betriebliche Förderungen „zur Erreichungdes Vollbeschäftigungszieles“,Person. Die beeindruckende Summe von6,8 Milliarden Euro allein für das Jahr 2011setzt sich aus direkten und indirekten Ko-minieren Statistiken und wissenschaftlichenTheorien das Thema Arbeitslosigkeit, imDienste einer Versachlichung der Dis-in Zahlen fassen lassen. Dennoch rechnetdie Gesundheitsökonomie mit Arbeitslosigkeitals Kostenindikator, unabhängig von derErwerbslos zu sein heißt noch lange nicht arbeitslos:Der Vorrat an Familien-, Haus- oder ehrenamtlicherArbeit geht nie aus, das Geld aber sehr wohl.sondern führte darüber hinaus zur ge-sten im Verhältnis 2/3 zu 1/3 zusammen. 1 )kussion.Person wirkt sie sich ganzheitlich negativsetzlichen Verankerung von „Gemeinnüt-Soweit zu den gesellschaftlichen Kosten derauf die menschliche Gesundheit aus. Daszigen Einrichtungen, die (…) zum Zwe-Arbeitslosigkeit, aber auch jede/m„Müde Gesellschaft“cke der gebietsbezogenen sozialen undEinzelne/n kommt Arbeitslosigkeit teuer.Dabei ist eine zentrale Erkenntnis der epo-arbeitsmarktfördernden Entwicklungsarbeitvor allem im Hinblick auf die Eingliederungvon arbeitsmarktmäßig besondersbenachteiligten Personengruppenin den Arbeitsprozess tätig werden“.Damit war die moderne aktive Arbeitsmarktpolitikin Österreich etabliert, die –verfeinert und weiterentwickelt – bisheute Grundlage geblieben ist.Ihr/Euer Christoph Parakl Arbeitslose erleiden über 15 bis 20 Jahrelang relative Einkommenseinbußen im Vergleichzu jenen, die in Beschäftigung bleiben.3 )l Auch nach dem Wiedereinstieg in denBeruf ist eine größere Instabilität beim Einkommenfeststellbar.Soweit zu den offenen Kosten, aber die sozialenund gesundheitlichen Kosten von Arbeitslosigkeitsind ebenso beachtlich. Waschalen Marienthal-Studie (S. 4-5), dass, wermit lang anhaltender Arbeitslosigkeit konfrontiertist, resigniert statt rebelliert. Daspersönliche Erleben von Arbeitslosigkeitund die gesellschaftlichen Folgen von Massenarbeitslosigkeitkönnen weit auseinandergehen.Der Film von Karin Brandauer(S. 12) – inspiriert von den Inhalten und Personender Studie – zeigt, dass die Massenarbeitslosigkeitin den 30er Jahren maßgeb-1) Parlamentarische Anfragebeantwortung des BMASK,24.8.2012; bei einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeit von246.000 Personen im Jahr 2011 belaufen sich die Kosten derArbeitslosigkeit insgesamt auf rund 6,82 Milliarden Euro. Davonsind 4,66 Milliarden direkte Kosten (Arbeitslosengeld undNotstandhilfe inkl. SV-Beiträge, Arbeitsmarktfördermaßnahmen,Kosten für die AMS-Organisation) und 2,16 Milliarden indirekteKosten (entgangene Sozialversicherungsbeiträge, entgangeneLohnsteuer, Umsatzsteuer-Ausfälle). Als Berechnungsbasis dientdie Angabe des BMASK, dass sich die gesamten fiskalischen Kostenvon Arbeitslosigkeit pro Person im Monat auf 2.312 Euro belaufen.2) Herbert Walther: Arbeitsbedingungen und Wirtschaftskrise,WISO 2011/2, S. 433) Daniel Fischer. Über das Verhältnis von Zahl und Wirklichkeit.Der Umgang mit statistischem Wissen im massenmedialen Diskurs,Verlag für Sozialwissenschaft, Wiesbaden 2009.Dietmar Meinert/pixelio2 arbeitsmarktpolitik aktivarbeitsmarktpolitik aktiv 3


Historische Ansicht der Textilfabrik dse denkfabrik?TAGUNGSBERICHTMarienthal: Blick zurück nach vornZu ihrem 80-Jahr-Jubiläum beweist die Marienthal-Studie zeitlose Aktualität. Massenarbeitslosigkeit istwieder ein politisches Dauerthema. Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern um die sozialen undverborgenen Kosten der Arbeitslosigkeit.AusgangssituationIrreführender Weise ist Marienthal kein Ort,sondern der Name der Fabrik samt der dazugehörigenArbeiterkolonie, die sich zwischenGramatneusiedl und Reisenberg erstreckt.Die erste Textilfabrik geht auf 1823zurück. Einige Jahre später kaufte HermannTodesco, Bankier und jüdischer Philanthrop,das Unternehmen, modernisierte und erweitertedas Fabriksareal. Fast hundert Jahreprägt die Familie Todesco die wirtschaftlicheund kulturelle Entwicklung der Ortschaft.Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik warenfür die damalige Zeit vorbildhaft: Es gab Betriebsräte,die ArbeiterInnen waren krankenversichert,die Betriebswohnungen günstig.Ein rege sozialistische Alltagskultur – Blaskapelle,Schauspielgruppe, Fahrradverein, Kaninchenzüchterverein– bestimmte das Ortsbild.1925 übernahm die ÖsterreichischeTextil-Industrie Mautner AG die Aktienmehrheitund schloss im Zuge der Weltwirtschaftskriseim Februar 1930 die Fabrik. Nahezudie gesamte erwerbstätige Bevölkerungder Ortschaft, fast 2.500 Menschen,wurde arbeitslos. Das ist die Ausgangssituationfür die Studie über Arbeitslosigkeit, zuder laut Zeitzeugen der namhafte SozialdemokratOtto Bauer angeregt haben soll. Unterder Leitung von Paul Lazarsfeld übernahmenein 17-köpfiges Projektteam die Feldforschungsarbeitenvor Ort, insgesamtverbrachten sie 120 Tage dort. Die statistischeAuswertung erstellte zu großen TeilenPaul Lazarsfeld, den Haupttext verfasste MarieJahoda und das Kapitel über die SoziografieHans Zeisel.ErkenntnisseKnapp wie klamm geht die Not der Arbeitslosenaus den erfassten Haus- und Beobachtungsprotokollenhervor: „Wenn Katzen oderHunde verschwinden, fällt es den Besitzerngar nicht mehr ein, Anzeige zu erstatten:man weiß, daß sie von irgendjemand gegessenwurden.“ Lapidar wirken die Feststellungenzur sozialen Verarmung: die sinkendeZahl der Leihbuchentlehnungen, erlahmendeVereinsaktivitäten, das politische Engagementnimmt ab, die persönliche Gehässigkeitnimmt zu. Eine allgemeine Langsamkeitbreitet sich in der „müden Gesellschaft“ aus,geprägt von „abgestumpfter Gleichmäßigkeit“,einfach ein weniger an allem – Geld –Hoffnung – Zukunft. Die ForscherInen hieltenvier Grundhaltungen im Umgang mitder Arbeitslosigkeit fest: Die Ungebrochenen,die Verzweifelten im Sinne einer Depression,die Resignierten im Sinne eines erwartungslosenDahinlebens ohne Zukunftsperspektiveund die Apathischen im Sinneeines allgemeinen Zerfalls. Zu den zentralenErkenntnissen der Studie zählt, Langzeitarbeitslosigkeitals <strong>Aktiv</strong>itätshemmer undnicht als Rebellionsmoment zu verstehen.Die Marienthal-Website* nennt für die Einzigartigkeitfolgende Gründe:1) Das Thema Arbeitslosigkeit: gerade weiles sich nicht auf die Zählung der Betroffenenbeschränkte, sondern die psychologischenund sozialen Auswirkungen untersuchte.2) Die spezifische Kombination vielfältigerMethoden: Auswertung von Statistiken,Dokumentenanalyse, Beobachtungsverfahrenund Aktionsforschung. Der kreativeUmgang mit Quellen der Erhebung:sei es der Speiseplan der arbeitslosen Familien,die Anzahl der Strafanzeigen, dieHäufigkeit von Buchentlehnungen oderdas Gehtempo.3) Die gute Lesbarkeit der Studie, die durchviele erzählerische Elemente besondersauthentisch wirkt.4) Die Rolle des Projektteams, das sich verpflichtete,nicht nur zu beobachten, sondernpraktisch zur Verbesserung der Situationder Arbeitslosen beizutragen (z.B.durch das Verteilen von Kleidern, Nachhilfeunterricht).Quelle: Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich, Uni GrazQuelle: Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich, Uni Graz5) Frauen wie Männer wurden gleichberechtigtin die Befragung einbezogen –für die damalige Zeit keine Selbstverständlichkeit.AktualitätDie wirtschaftliche Betroffenheit der Arbeitslosenin Marienthal lässt sich erfreulicherweisenicht auf die heutige Situation übertragen.Nach wie vor bietet Arbeitslosigkeitkein gemütliches Dasein, die Kosten sindnur stärker versteckt, so eine Grundaussageeiner Studie über langzeitarbeitslose Menschenim Bezirk Leoben**. Marie Jahodaschrieb dazu im Vorwort: „Beinahe alle müssendie verborgenen Kosten der Arbeitslosigkeitmit finanzieller Not und psychischenBelastungen allzu teuer bezahlen.“ Verborgensind die Kosten dieser Arbeitslosigkeit,weil sie „ohne der heroischen Geste des Ringensum die nackte Existenz auskommenmuss“, sie ist subtiler als jene der Arbeitslosigkeitder „Ausgesteuerten“. Die Studie erhebtauch erstmals das Verhältnis zwischenarbeitsloser Person und Arbeitsamt, eineambivalente Beziehung mit einer Bandbreitezwischen Kooperation und Kontrolle, Unterstützungund Erniedrigung. Die Arbeitslosigkeitder Gegenwart prägt die Vereinzelung,es ist kaum eine Sache vonöffentlichem Interesse, eher persönliches,verwaltetes Schicksal. „Die Situation heutestellt sich spiegelbildlich dar – der Wohlfahrtsstaatwurde besser ausgebaut, dochgleichzeitig bleibt dem Arbeitslosen fast nurder Staat, an den er sich wenden kann.“Marie Jahoda Paul F. LazarsfeldBeim Marienthal-Symposion dieses Jahressprach Josef Weidenholzer, EU-Parlamentarierund Sozialwissenschafter, von der „Arbeitslosigkeitals der chronischen KrankheitEuropas“. Aktuell betrifft es 26 Millionen, europaweitliegt die Jugendarbeitslosigkeit beidurchschnittlich 23 %, in Griechenland liegtder Anteil bei beunruhigenden 63 %. Charakteristischan chronischen Krankheiten ist,dass sie nicht heilbar sind, man kann nur lernen,mit ihnen zu leben. Was heißt das fürden Umgang mit Arbeitslosigkeit?l Entstigmatisieren: „Wenn die gestiegeneHäufigkeit der Betroffenheit von Arbeitslosigkeitdazu führt, dass sie enttabuisiertwird, so ist das positiv“, äußerte sich der GrazerSoziologe Christian Fleck am Symposion.l Arbeit teilen: Die Zeiten der Vollbeschäftigungauf Vollzeit-Niveau sind vorbei. Dasderzeitige Beschäftigungshoch von übervier Millionen Menschen ist begleitet von einemnur dreiprozentigen Wachstum an Arbeitsstunden.Das heißt, die Arbeit wird einfachauf mehr Köpfe verteilt. Mit einer Teilzeitquotevon knapp 30 Prozent liegtÖsterreich im Mittelfeld, in den Niederlandenarbeitet bereits jede/r zweite Teilzeit. Allerdingserfordert das Teilen von Arbeit einenUmbau der derzeit auf Vollzeit ausgerichtetensozialen Sicherungs- undEinkommenssysteme, denn heute heißt Teilzeit,prekär und damit finanziell abhängig zuleben. Aus Sicht der Gewerkschaft könntenArbeitsplätze auch durch den Abbau vonÜberstunden entstehen, eine andere Formdes Arbeitteilens mit einem Problem: JobsMarie Jahoda, Paul F. Lazarsfeld, Hans Zeisel: Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch überdie Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit. Neuauflage: Edition suhrkamp, Frankfurt/Main 1975.bei denen viele Überstunden anfallen, erfordernmeist andere Qualifikationen als jene,über die der Großteil der Langzeitarbeitslosenverfügt.l Qualifizierung erhöhen: Oft gehört undimmer noch richtig: eine gute Ausbildung istdie beste Vorsorge gegen Arbeitslosigkeit.Bestimmte Gruppen von Arbeitslosen könnendavon stark profitieren. Regionale wiestrukturelle Probleme der Arbeitslosigkeitlassen sich über Qualifizierung aber nichtlösen.Aus Marienthal lernen heißt Ermattung alsFolge und nicht als Ursache langer Arbeitslosigkeitzu verstehen. Mit simplem <strong>Aktiv</strong>ierungsjargonlässt sich das nicht lösen. Esgeht um nichts Geringeres als dem Tag wiedermehr Stunden zu geben, tätig sein alssinnvoll erlebbare <strong>Aktiv</strong>ität zu gestalten.Museum MarienthalGramatneusiedlAm 1. Oktober 2011 eröffnete das Museummit bildreichen und informativen Schautafelnzur abwechslungsreichen Geschichtedes traditionellen Textilstandortes. DasGebäude wurde nach den Plänen der Konsum-Filialein der Arbeitersiedlung nachgebaut.Reinhard Müller, Professor und Fachautorüber das Schaffen Marie Jahodas, istder wissenschaftliche Leiter des Museums,sein Kenntnisreichtum ist überall spürbar.Das Museum zeigt die eindrucksvolle Vergangenheitdes Ortes, umso drastischer erlebtman die in der Marienthal-Studie beschriebenenVeränderungen. Ab 1933 wirdbis zum Abriss der Fabrik 1961 zwar teilweiseimmer wieder gearbeitet, aber miteiner Belegschaft von maximal 120 Personen.Die Geschichte des Ortes spiegeltGlanz und Schatten eines österreichischenIndustriestand ortes wider. Viel erfährt manüber soziale Unternehmerpersönlichkeitenund reichhaltige Arbeiterkultur, ebenso wieüber Arisierungsgeschichte und Zerstörungsakteder Deutschen Wehrmacht.Ein Besuch ist absolut empfehlenswert!Website: http://agso.uni-graz.at/museum_marienthal/index.htm*http://agso.uni-graz.at/marienthal**H.G. Zillian, Christian Fleck. Die verborgenen Kosten derArbeitslosigkeit, Anton Hain Verlag, Frankfurt/Main, 1990.4 arbeitsmarktpolitik aktivarbeitsmarktpolitik aktiv 5


dse von innendse von innenZufriedenheit steigtErgebnisse der MitgliederbefragungDrei Jahre nach der ersten Befragung wurden MitarbeiterInnen von <strong>DSE</strong>- Mitgliedsorganisationen am Jahresende2012 neuerlich zur ihrer Meinung zu Tätigkeitsschwerpunkten und Aufgabenstellungen ihrer Dachorganisationbefragt 1 ). Die aktuellen Ergebnisse der IFES-Umfrage zeigen markante Verbesserungen gegenüber 2009, gleichzeitigwird eine insgesamt gestiegene Erwartungshaltung an die Interessenvertretung <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong> erkennbar.wHauptaufgaben des <strong>DSE</strong>Als Hauptaufgabe des <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong> wirdvon seinen Mitgliedern die Interessenvertretungder Mitgliedsorganisationen gegenüberden relevanten arbeitsmarktpolitischenAkteurInnen und der breiten Öffentlichkeitgenannt. Ende 2012 waren 69% derbefragten Personen dieser Meinung, dreiJahre zuvor 54%.57% halten die Bereitstellung von Angebotenfür Vernetzungsmöglichkeiten der Mitgliederals eine zentrale Aufgabe des <strong>DSE</strong>(2009: 36%). Lediglich 23% sehen den <strong>DSE</strong>primär als Serviceplattform für seine Mitglieder(2009: 26%). 38% der Befragten nennendarüber hinaus eine Reihe weiterer Aufgabenwie etwa eine Forcierung der Öffentlichkeitsarbeit(2009: 10%).Bewertung der FachausschüsseRund 80% der Befragten, die die Ausschüssekennen, halten den FA Beschäftigung (2009:70%) oder den FA Beratungs- und Betreuungseinrichtungen(2009: 74%) für sehroder eher sinnvoll. Rund sechs von zehn derBefragten, denen zumindest ein Fachausschussbekannt ist, halten die wesentlichenthematischen Bereiche für gut abgedeckt,17 Prozent sehen einen zusätzlichen Bedarf(2009: ebenso 17%), ein Viertel kann dieseFrage nicht beurteilen. Geäußert wird unteranderen der Wunsch nach der Einrichtungeines FA für Menschen mit Behinderungenund eines FA Weiterbildung.Bekanntheit und Bewertungder Jour FixeDie Bekanntheit der regelmäßigen Jour fixedes <strong>DSE</strong> mit dem AMS <strong>Wien</strong> und mit demBundessozialamt ist groß und liegt bei 85%(2009: 70%). Davon halten 80% diese Jour fixeauch für sehr (2009: 48%), weitere 14 Prozentfür eher schon sinnvoll (2009: 38%).Hielten 2009 insgesamt 86% die Jour fixe für6 arbeitsmarktpolitik aktivsehr sinnvoll bzw. für eher schon sinnvoll,waren es 2012 insgesamt 94%.Bewertung der ÖffentlichkeitsarbeitZurückhaltend, aber deutlich verbessert imVergleich zu 2009, fällt die Beurteilung derÖffentlichkeitsarbeit des <strong>DSE</strong> aus: Die Gesamtnotefür die Öffentlichkeitsarbeit betrug2009 noch 2,89 auf der fünfteiligen Bewertungsskalaund konnte 2012 auf 2,40verbessert werden. Immerhin 11 Prozentvergeben die Note 1 (2009: 3%), weitere 38Prozent die Note 2 (2009: 29%).Bewertung des GesamtangebotsDas Gesamtangebot des <strong>DSE</strong> wird 2012 miteiner Durchschnittsnote von 1,93 deutlichbesser bewertet als 2009 mit der Note 2,36.Mehr als zwei Drittel der befragten Mitgliedervergeben dafür die Noten 1 oder 2(2009: 48%), was gegenüber 2009 eine Steigerungder Gesamtbewertung bei den beidenbesten Noten von 20%-Punkten bedeutet.2012 vergaben 15% die Note 3 (2009:20%), 2% die Note 4, niemand die Note 5(2009: 7% mit Note 4 und 5). Ein bemerkenswerterAspekt im Ergebnis der Befragung ist,dass die GeschäftsführerInnen der <strong>DSE</strong>-Mitgliedsorganisationensowohl bei der Bewertungder Öffentlichkeitsarbeit (2012: 2,11;2009: 2,83) als auch bei der Bewertung desBewertung des Gesamtangebotsdes <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong>Wie zufrieden sind Sie mit dem Gesamtangebotder Serviceleistungen des <strong>DSE</strong>?Bitte geben Sie eine Note:Note 1 = sehr zufriedenNote 5 = überhaupt nicht zufrieden20092012Mittelwert: 2,36Mittelwert: 1,93Note 1Note 2Note 3Note 4Note 5keineGesamtangebots des <strong>DSE</strong> (2012: 1,78; 2009:2,16) am zufriedensten sind. Diese Zufriedenheitsinkt jedoch mit dem hierarchischenStatus der Befragten in der Organisation.Zukünftige Schwerpunkte?Gefragt, ob der <strong>DSE</strong> seine zukünftigenSchwerpunkte eher in Richtung Interessenvertretungoder Service ausrichten solle,entfällt das Schwergewicht der Antwortenwie drei Jahre zuvor auf Interessenvertretung(2012: 25% Interessenvertretung bzw.5% Service; 2009: 24 bzw. 5%). Zwei Drittel(2009: 64%) erwarten jedoch keine Ausschließlichkeit,sondern eine Bedachtnahmeauf beide Aufgabenbereiche.Wünsche und AnregungenIn einer abschließenden offenen Frage nachWünschen und Anregungen stechen vor allemdie Wünsche nachl mehr und verbesserter Öffentlichkeitsarbeitl der intensivierten Informationsarbeitnach innen und nach mehrl nach mehr Vernetzungsmöglichkeitender Mitglieder untereinanderhervor.Als relevanter Aspekt wird auch diel effiziente Vertretung der Mitgliedsorganisationengegenüber den Förderstellenhäufig genannt.1) 69% der Befragten waren weiblich und 31% männlich. Knapp 20% hatten GeschäftsführerInnen-Funktion, rund 40% warenBereichsleiterIn bzw. ProjektleiterIn, 20% waren SozialarbeiterInnen oder BeraterInnen/TrainerInnen, rund 20% hatten andere Funktionen.7%25%20%15%5%2%2%0%25%15%41%43%Bandgesellschaft verhilft zur beruflichen HeimatDoppelte Integration durch ArbeitDer Lebenslauf von Emamoddin Mohammadi ist bewegt: geboren in Afghanistan, aufgewachsen im Iran,überzeugte der Gehörlose sein Umfeld durch handwerkliches Können und fand seinen Wunschberuf.wSeit knapp zehn Jahren lebt Herr Mohammadiin Österreich, arbeitete inder Industrieproduktion, als MalerundAnstreicher, bis ihn eine Farballergie arbeitslosmachte. Nach einer längeren Phaseder Arbeitslosigkeit und einigen glücklosenTrainingsmaßnahmen kommt er in das Qualifizierungsprojekt„Rund ums Haus“ derBandgesellschaft. Seine Art, freundlich aberbestimmt, vorgeschlagene Tätigkeitsbereichewie in der Gartenpflege oder Reinigungabzulehnen, irritierte zunächst.Beharrlichkeit zahlt sich ausImmer wieder teilte er der Arbeitsanleitungmit, er wolle nähen und Schuhe herstellen.Die Kommunikation war nicht immer einfach,auch wenn alle Schlüsselarbeitskräftedes Projektteams kurz zuvor einen Grundkursin Gebärdensprachkurs absolviert hatten.Tom Schmid, Geschäftsführer der Bandgesellschaft:„So sind wir auch für die Stärkenunserer hörbeeinträchtigten TeilnehmerInnenoffen und sensibel.“ Die Teamarbeit der„Rund ums Haus“-MitarbeiterInnen führteletztendlich gemeinsam mit Hr. Mohammadizum Ziel. Dank guter persönlicher KontakteIn der Werkstattdes OrthopädiefachgeschäftsSodekkonnte Projektleiter Peter Raffetseder fürHerr Mohammadi ein Arbeitstraining bei einemOrthopädieschuhmacher organisieren,allerdings in St. Pölten. Da er mittlerweilenach Gerasdorf bei <strong>Wien</strong> übersiedelt war,muss er täglich um 5 Uhr aufstehen. „Mir gefälltalles an meiner Arbeit, da stört mich dasnicht. Einmal habe ich verschlafen, erzählt ermit verschmitztem Lächeln, „da bin ich erstin Linz wach geworden.“Aufgeschlossener ArbeitgeberSchon in der ersten Woche erkannte StefanSodek: „Da ist mehr möglich als ein Praktikum;Herr Mohammadi hat den richtigenBlick für die Arbeit, geschickte Hände undRoutine im Umgang mit Werkzeug und Maschinen.“In der 70-jährigen Firmengeschichteist er der erste Mitarbeiter mit einer Behinderung.„Zunächst haben wir uns gedacht.Wie soll das gehen? Aber um dieArbeit zu begreifen, braucht es nicht vieleWorte, nur bei bürokratischen Dingen benötigenwird ab und zu die WITAF-Gebärdensprachdolmetscherin.Herr Mohammadi istein guter Beobachter, er sieht, wo Arbeit anfällt,er kehrt auch einmal zusammen, wie esBeatrix Beneder/<strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong>hintergrundinfosIn <strong>Wien</strong> ist die Bandgesellschaft eine etablierteGröße, um Menschen mit Behinderungenbei einem selbstständigen Leben zuunterstützen. Seit über einem halben Jahrhundertorganisiert sie Beschäftigungsprojekte,Wohnbetreuung und einen Service fürUnternehmen. Der sozialökonomische Betriebe„Rund ums Haus“ wird von der Landesstelle<strong>Wien</strong> des Bundessozialamts unddem AMS gefördert. www.band.at/Das Orthopädie-Traditionsunternehmen Sodekin St. Pölten verbindet Handwerkstradition,mit medizinischen Wissen und technischemFortschritt. Das 20-köpfige Personalteamkümmert sich um alle Belange rund um gesundesGehen: Beratung, Fußanalyse, Maßfertigungund Fußpflege. www.sodek.atSeit 1865 setzt sich der WITAF (<strong>Wien</strong>erTaubstummen-Fürsorge-Verband), mitbegründetvon Julius Tandler, für die Gleichberechtigungschwerhöriger und gehörloserMenschen ein. Für Firmen wird ein Jobcoachingangeboten. www.witaf.ateben alle tun, auch von den KollegInnenwird er gut aufgenommen.“ Seit August letztenJahres ist Herr Mohammadi nun fest angestellt.Die Auftragslage ist gut, denn „je älterdie Menschen werden, desto stärker derBedarf an Orthopädieprodukten“, so der Firmenchefin dritter Generation.Perfekte Zusammenarbeit„Nicht die körperlichen Einschränkungenbehindern, sondern die soziale Umgebung“,ist ein häufig gehörter Satz. In diesem Fall istes genau umgekehrt. „Ein durchgängigesVorzeigebeispiel – alles hat geklappt: die Zusammenarbeitmit den jeweiligen Landesstellenin <strong>Wien</strong> und Niederösterreich vonAMS wie Bundessozialamt, es gab die unternehmerischeOffenheit und die Ausdauerdes Arbeitssuchenden “, freut sich PeterRaffets eder über den Erfolg.arbeitsmarktpolitik aktiv 7


dse im dialogIM GESPRÄCH MIT HERBERT WALTHER„Arbeitslosigkeit istdie Achilles ferse derMarktwirtschaft“früher nur in Saisonberufen der Fall war, hatsich auch auf andere Branchen ausgeweitet.De facto subventioniert unser Arbeitslosenversicherungssystemsdiese Jobs. Die Grenzenzum Missbrauch des Systems durch Arbeitgebersind fließend. Ein „Experience Rating“könnte diese eingerissene Praxiseindämmen. Firmen, die mehr Arbeitslosig-rungswissen, das durch und in der Tätigkeitselbst erworben wird. Ich sehe den Trend zurVerlängerung der formalen Ausbildungszeiten– und der politische Druck in RichtungAkademisierung ist ja ein Teil davon - eherskeptisch. Da steht oft der Druck von Anbieternder Bildungsdienstleistungen dahinter.mäßigen Kontakt haben und die unternehmerischenPersonalbedürfnisse kennen.Aber man kann nicht alle Maßnahmen nurunter dem Arbeitsmarktaspekt diskutieren.Für besondere Problemgruppen, für Langzeitarbeitsloseoder für sozial weniger angepasstePersonen, müssen Programmeauch unter dem Aspekt der solidarischenDer WU-Professor spricht über Dynamiken am Arbeitsmarkt,berechenbare und schwer quantifizierbare Kosten der Arbeitslosigkeitund der arbeitsmarktpolitischen Bedeutung einesguten Bildungssystems.keit produzieren, sollen auch höhere Sozialversicherungsbeiträgebezahlen.<strong>Aktiv</strong>: Im Zusammenhang mit der Jugendarbeitslosigkeitwird oft von einer tickenden Zeitbombegesprochen…<strong>Aktiv</strong>: Wie beurteilen Sie den Nutzen aktiverArbeitsmarktpolitik?Walther: Es gibt zahlreiche Studien zurEvaluation im arbeitsmarktpolitischen Bereich.Besonders erfolgreich sind Qualifizierungsmaßnahmenfür Frauen für den Wie-Gesellschaft gesehen werden. Es gibt amArbeitsmarkt Menschen, die mit dieserenormen Druck- und Leistungsgesellschaftnicht mitkönnen. Um soziale Ausgrenzungund damit noch größere soziale Problemezu verhindern, kann es zweckmäßig sein,Walther: Da zeigt sich, welche Schlüsselrolledereinstieg. Wichtig ist, dass die Leute sorg-am zweiten Arbeitsmarkt einer sinnvollenein gutes Bildungssystem hat. Es geht umfältig beraten und ausgewählt werden. EsTätigkeit nachzugehen. Das kostet auchWirtschaftswissenschaft,reich, damit man sich klar macht, dass es einein ausdifferenziertes System, mit vielen fle-gibt aber auch Maßnahmen mit negativenwas, aber das ist eine politische Entschei-die ArbeitslosigkeitProblem gibt, aber alles – vom Umfang derxiblen Übergängen, das für verschiedeneBeschäftigungseffekten. Manche Teilneh-dung, ob die Gesellschaft bereit ist, diesesystematischSchwarzarbeit bis zu den Kosten von Depres-Gruppen, verschiedene Fähigkeit passend istmer hätten früher einen Job gefunden, wä-Kosten zu tragen. Wenn man sie nicht trägt,bagatellisiert,sionen – in pseudo-exakten Milliarden zuund eine frühe praktische Anbindung vor-ren sie nicht in ein solches Programm ein-dann hat man halt Probleme wie in Sanals ausschließli-beziffern, ist sicher nicht sinnvoll. Diesen ex-sieht. Die ziemlich undifferenzierte OECD-Fi-gebunden gewesen. Ich glaube, per Saldo,Francisco, wo man über die Obdachlosenches Resultattensiven, aber leider sehr modernen ökono-xierung auf die Akademikerquote übersiehtvon all dem, was ich gelesen habe, dass diequasi drübersteigt. Ich lebe lieber in einerfalscher An-mischen Imperialismus halte ich für unnötig.nicht nur, dass unsere mittelständisch domi-meisten Maßnahmen einen Sinn machen,Gesellschaft, die aktiv versucht, solche Pro-reize durch sozial-nierte Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräf-aber jede einzelne Maßnahme sich nichtbleme zu mildern. Manche der Ausgegrenz-staatliche Institutionen interpretiert.<strong>Aktiv</strong>: Aus volkswirtschaftlicher Perspektive;te benötigt, die nicht erst über eine langewirklich rechnen wird. Im Grundsatz ist ei-ten finden ja auch wieder in den ersten Ar-pixelio/S. Hofschläger<strong>Aktiv</strong>: Welchen Stellenwert haben die Erkenntnisseder Marienthal-Studie von 1933 fürdie heutige Situation?Walther: Die Studie ist nach wie vor aktuell,es geht um die sozialen Folgen von Arbeits-<strong>Aktiv</strong>: Zu den Kosten der Arbeitslosigkeit…Walther: Es gibt volkswirtschaftliche Ansätzezur Berechnung der Kosten der Arbeitslosigkeit,die nicht nur die unmittelbaren Pro-Welche Ursachen halten Sie für relevant?Walther: Arbeitslosigkeit ist ein Grundübel,es ist die Achillesferse der Marktwirtschaft.Die Vorstellung, dass Probleme am Arbeitsmarktauch ihre Ursache immer am Arbeits-akademische Ausbildung berufsfähig werdenkönnen. Nehmen wir als Beispiel denTischler, der arbeitet heute mit CNC, sehr vielmit EDV, das ist in Wahrheit ein technischhoch komplexer Beruf geworden. Dennochne qualifizierende Arbeitsmarktpolitikwichtig. Wichtig ist natürlich, die Ausbildungauch auf die Bedürfnisse der Unternehmenabzustimmen, was aber nicht bedeutendarf, dass allgemein verwertbarebeitsmarkt zurück. Gerade bei Jugendlichenergibt ein Problem oft das andere.Auch sozial Ausgegrenzte haben Konsumwünsche:in der USA sitzen 2% der Menschenim Erwerbsalter im Gefängnis, inlosigkeit. Arbeitslosigkeit ist ein eminenterduktionsausfälle und die geringere Wert-markt haben, ist meines Erachtens falsch.wäre es unsinnig, daraus eine akademischeQualifikationen vernachlässigt werden. EsÖsterreich sind es 0,2 %, ein guter Sozial-sozialer Stressfaktor, der sich auch auf dieschöpfung berücksichtigen, sondern auchDer Arbeitsmarkt ist ein abgeleiteter Markt,Ausbildung zu machen. Der Großteil desbraucht eine starke Brücke zwischen Betrie-staat trägt auch dazu bei, dass wir alle si-Gesundheit der Menschen negativ auswirkt.den Gewinn an Freizeit. Die wirklichenauf dem sich meist ein Geschehen verdich-Wissens, das wir im Berufsleben brauchen,ben und den Arbeitsvermittlern – Vertrau-cherer leben.Arbeitslosigkeit macht die Menschen syste-volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitslo-tet, das sich auf anderen Märkten abspielt.ist ohnehin implizites Wissen, es ist Erfah-enspersonen, die branchenspezifisch regel-<strong>Aktiv</strong>: Vielen Dank für das Gespräch!matisch unglücklich. Wenn sich zwei Men-sigkeit sind aber die Potenziale, die nicht ge-Zum Beispiel ist der starke Anstieg der Ar-schen in der absolut gleichen sozialökonomischeSituation befinden (also sogar dasgleiche Einkommen haben), aber eine Personarbeitslos ist, so wird diese Person unglücklichersein als jene, die Arbeit hat. Die-nutzt werden. Die größte Verschwendungvon Ressourcen ist die nicht genutzte Arbeitskraft,das Talent, das verloren geht unddas einen freiwilligen Beitrag zum Wohlstandaller leisten könnte. Auch die negati-beitslosigkeit in Europa und den USA dieFolge der Finanz- und Eurokrise. In Österreichist jeder fünfte Beschäftigte einmal proJahr von Arbeitslosigkeit betroffen. DiesesRisiko ist aber sehr ungleich verteilt. Erfreuli-Um soziale Ausgrenzung zu verhindern,kann eine sinnvolle Tätigkeit am zweitenArbeitsmarkt zweckmäßig sein … es ist einepolitische Entscheidung, ob die Gesellschaftbereit ist, diese Kosten zu tragenser Effekt ist so stark, als wäre sie von einerven Gesundheitseffekte, die psychischencherweise wälzt sich in Österreich der Ar-mittleren in die letzte Einkommensstufe zu-Belastungen und die negativen Effekte aufbeitslosenpool relativ rasch um, denn dasrückgefallen. Wohlgemerkt: dieser stati-die Lebenszufriedenheit müssten bewertetwirkliche soziale Problem ist ja die Langzeit-stisch messbare Effekt der Arbeitslosigkeitwerden. Das alles ökonomisch zu quantifi-arbeitslosigkeit. Wird jemand temporär ar-auf das Wohlbefinden ist unabhängig vomzieren, ist methodisch sehr schwierig, oftbeitslos, ist das nicht so dramatisch. Auch daEinkommensverlust wirksam, der noch zusätzlichauftritt. Das ist ein harter Befund,auch unmöglich, aber meines Erachtensauch nicht immer sinnvoll. Die Ökonomisie-gibt es natürlich unterschiedliche Gründe. Inmanchen Branchen hat es sich eingebür-privatder zeigt, dass die Geschichte von der „freiwilligenArbeitslosigkeit“ ein ideologischverbrämtes Märchen ist. Es diente dazu, PolitikerInnendas schlechte Gewissen zu nehmen,wenn sie z.B. eine Geldpolitik befürworten,die sich ausschließlich auf Preisstabilitätkonzentriert. Es gab und gibt eineDominanz der neoliberalen Strömung in derrung sozialer Fragen hat ihre Grenzen, mancheskann man eben nur politisch diskutieren.Natürlich sind grobe Indikatoren hilf-gert, Arbeitskräfte mit einer Wiedereinstellungszusagetemporär „stempeln“ zuschi cken, um Lohnkosten zu sparen. Was„Die Vorstellung, dass Probleme am Arbeitsmarkt auch ihre Ursacheimmer am Arbeitsmarkt haben, ist meines Erachtens falsch.“pixelio/Karl-Heinz LaubeHerbert WaltherVolkswirt; seit 20 Jahren Professoran der WU <strong>Wien</strong>, Institut fürArbeitsmarkttheorie und -politik.Schwerpunkte: Wirtschaftspolitik,Arbeitsmarktökonomik, Organisationsökonomik,Verhaltensökonomik,Entscheidungstheorie.8 arbeitsmarktpolitik aktiv arbeitsmarktpolitik aktiv 9


?dse denkfabrikdse aktivKÖRPERLICH UND PSYCHISCH BELASTENDArbeitslosigkeit kannIhre Gesundheit gefährdenMenschen mit gesundheitlichen Problemen werden häufiger arbeitslos,und wer sich nicht fit fühlt, findet schwieriger einen Job.Wie kann man dieser Abwärtsspirale entkommen?MATERIAL FÜR PRAKTIKERLernunterstützung für Menschenmit wenig BildungserfahrungFür Menschen mit wenig positiven Schulerlebnissen ist lebenslanges Lernen mehr Drohung als Versprechen.Die Qualifizierung dieser Personengruppen gehört zu den Kernaufgaben sozialintegrativer Unternehmen.Wir stellen zwei Arbeitsmaterialien mit großem praktischem Nutzen vor.wZunächst interessiert die Frage nachUrsache oder Wirkung, weil sowohlSelektions- wie Verursachereffektehandlung interpretiert. Messbar häufen sichmit der Langzeitarbeitslosigkeit Merk- undKonzentrationsstörungen, Vergesslichkeit,wabz*austria: Leichter lernenmit LerntagebuchWenn die Schulzeit schon länger zu-abif: Berufsorientierung fürBildungsferneMit diesem Praxishandbuch für Methodenl Erwerb formaler Bildungsabschlüssel soziodemographische Merkmalel Abwesenheit zentraler Fähigkeitenfeststellbar sind und einander verstärken.Entscheidungsunfähigkeit, ängstlich-hilflo-rück liegt, fällt Lernen vielen schwer. Dasder Berufs- und Arbeitsmarktorientierung(Lesen, Rechnen, Schreiben)Dem österreichischen Fehlzeitenreport zuses Abwägen selbst banaler Fragestellungenabz*austria entwickelte im Rahmen des Pro-für Bildungsferne leistet das abif einen wich-Bekannterweise erhöhen arbeitsintegrierteFolge wurden Personen, die im letzten Quar-und Aufgaben, schließlich dauerndes Ge-jekts „Lernen lernen für den beruflichen Er-tigen Beitrag für den arbeitsmarktpoliti-Angebote die Erfolgsbedingungen. Estal des Jahres einen längeren bzw. mehreredankenkreisen und Grübeln.folg“ ein spezielles Lerntagebuch. Diesesschen Arbeitsalltag. Das vom abif-Institutbraucht ein unterstützendes Lernumfeld,Krankenstände hatten, mit deutlich höhererWahrscheinlichkeit im Folgequartal arbeitslos.Soll heißen, Leute mit schlechterem Gesundheitszustandund/oder konfrontiert mitje länger, desto belastenderBereits die Marienthal-Studie beschrieb dieSymptome langer Arbeitslosigkeit, zeitlichpixelio/Petra BorkKursangebot speziell für prekär beschäftigte<strong>Wien</strong>erinnen vermittelt Grundlagen der EDV,Deutsch für den Beruf, Kompetenzen, Kommunikationund Allgemeinwissen. Um dieherausgegebene Buch wird gerade in <strong>Wien</strong>auf großes Interesse stoßen. Der zu Jahresbeginnbeschlossene Qualifikationsplan <strong>Wien</strong>2020 zielt darauf ab, die Anzahl der Per-eigens qualifizierte BetreuerInnen und dieMöglichkeit zur Zertifizierung, um dieKenntnisse auch finanziell verwerten zukönnen. Ausführlich beschreibt der Text dieschlechteren Arbeitsbedingungen haben ei-präzise erfasst sie das Vier-Phasen-Modell.Teilnehmerinnen zu motivieren, auch nachsonen allein mit Pflichtschulabschluss mas-didaktische Voraussetzung für ein lernför-ne größere Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zuSchon das Vorstadium der Kündigung wirfthilfe-Ratgeber alter Schule, wusste bereits:Abschluss der Kurse beim Lernen dranzu-siv zu reduzieren. Das Nachholen vonderliches Ambiente und führt sie praxisge-werden. Andererseits rechnet die Gesund-erste Schatten auf die Seele. Anfangs domi-„Eine Stunde konzentrierter Arbeit hilftbleiben, verfasste das Trainerinnenteam die-Abschlüssen und die Zertifizierung informellrecht in einer Checkliste zusammen. Esheitsökonomie mit Arbeitslosigkeit als kau-niert noch die Zuversicht, man entdeckt diemehr, deine Lebensfreude anzufachen, dei-ses praxisorientierte Lerntagebuch. Mittelserworbener Fähigkeiten stehen daher ganzbraucht genaue Vorbereitung, um sich me-salem Faktor, der sich insgesamt negativ aufpositiven Seiten, wieder mehr Zeit für sichne Schwermut zu überwinden als ein MonatLernprotokoll, Wochenplaner, gezieltenoben auf der Agenda des <strong>Wien</strong>er Qualifkati-thodisch wie emotional auf die Zielgruppeden Zustand eines Menschen auswirkt. Be-und die Familie zu haben. Ab dem fünftendumpfen Brütens.“ Ob Menschen ehrenamt-Übungen und Lerntipps unterstützt und do-onspasses, der Qualifikationen und Kompe-richtig einzustellen.sonders glaubwürdig belegen das StudienMonat der Arbeitslosigkeit kommt es zurlich tätig sind oder selbst der Schwarzarbeitkumentiert es den persönlichen Lernpro-tenzen systematisch erfasst.Das Filetstück des Praxishandbuchs liegt inüber Betriebsstilllegungen: eine stark gesun-ers ten schweren Krise, der psychische Drucknachgehen, es trägt zur psychischen Festi-zess. Es eignet sich für das Erarbeiten einesden Methoden für die Lernziele: Arbeit ankenen Lebenszufriedenheit wie eine leichtwächst (auch des sozialen Umfelds), Zweifelgung bei.jeden Lernstoffs, ist universell einsetzbar, in-Neue Lernkultur nötigder eigenen Lernbiografie, Zielentwicklung,erhöhte Mortalitätsrate betrifft alle. Beian der eigenen Kompetenz nehmen zu. Be-formiert über Lernmethoden und -techni-Gleich am Anfang räumt dasPotentialanalyse, MotivationLangzeitarbeitslosen ist der Anteil psychischginnend ab dem siebten Monat setzt Resi-Praxistauglichken, Online-Lernen, Zeitmanagement, Lern-Buch mit der Vorstellung auf,und Lerntechniken. Gearbei-beeinträchtigter Personen doppelt so hochgnation ein, und der Lebensstandard sinktUm diese Erkenntnisse über das Wechsel-planung, Kompetenzen, Ziel- und Entschei-dass es sich bei Bildungsfer-tet wird mit allen Sinnen, auchwie in der Gruppe der Erwerbstätigen. Einensignifikant, Suchtprobleme mehren sich;spiel von (psychischer) Gesundheit und Er-dungsfindung.nen um eine homogeneKörperübungen werden inähnlichen Befund gibt eine Evaluation derGründe, weshalb um eine Invaliditätspensionangesucht wurde – die größte Gruppewaren Menschen mit psychischen Erkrankungen.Arbeitslos macht depressivForschungsergebnisse sprechen eine klareSprache: lang anhaltende Arbeitslosigkeitmacht krank. Neben allgemeinen Störungendes Wohlbefindens und Depressionen gibtes auch ein erhöhtes Herzinfarkt- undSchlaganfall-Risiko, es treten vermehrt psy-nach ein oder zwei Jahren beginnen viele,sich mit Dauerarbeitslosigkeit abzufinden.Therapie hilft sparenDie Solidarische Psychosoziale Hilfe Hamburgrichtet sich direkt an erwerbslose Menschenmit kostenlosen Therapieangeboten –mit dem aufschlussreichen Nebeneffekt dersteigenden Beschäftigungsfähigkeit der TeilnehmerInnen,obwohl dies gar nicht in derAbsicht lag. Ein gutes psychotherapeutischesAngebot ist daher kein Luxus, sondernals sinnvolle Investition zu verstehen. Lang-werbstätigkeit in die arbeitsmarktpolitischePraxis umzusetzen, muss man auf mehrerenEbenen aktiv werden:l Die betriebliche Unterstützung von Outplacementfördern, um so den Übergang indie Arbeitslosigkeit abzufedern oder unterUmständen sogar ganz zu vermeiden.l Möglichkeiten des sinnvollen Tätigseinsanbieten.l Trainings- und Weiterbildungsangebotefür Arbeitsuchende sollen auch Erfahrungender Selbstwirksamkeit ermöglichen als auchKompetenzentrainings zur emotionalen Sta-infoAuf http://lerntagebuch.abzaustria.at finden Sieergänzende Materialien; auch für TrainerInnen undPädagogInnen eine interessante Plattform.Ein gedrucktes Exemplar können Sie online odertelefonisch anfordern: 01/6670 300-0.Egal für wen, wer lernen will, greift gerne auf dasschön gestaltete Buch zurück!Gruppe handelt. Der eherunglücklich gewählte Begriffder Bildungsferne hatviele Namen: „Bildungsarmut,Bildungsbenachteiligung,Ausbildungsmüde,Bildungs- und Lernungewohnte,Menschen mitLernschwierigkeiten, Niedrig- bzw. Geringqualifizierte“.Wichtiges Strukturmerkmalder soziodemgraphischen Situation ist dasStadt-Land-Gefälle, das zu ungunsten größererGemeinden ausfällt. Weiters sind eth-infoden Lernbeispielen berücksichtig.Die Übungsbeispielesind theoretisch fundiert, gutstrukturiert und klar angeleitet.Sie verleiten richtig dazu, ausprobiertzu werden!Karin Steiner, Margit Voglhofer, Sandra Schnweeweiß,Tamara Baca, Alfred Fellinger-Fritz:Praxishandbuch Methoden in der Berufs- und Arbeitsmarktorientierungfür Bildungsfernechosomatische Beschwerden auf: Kopf- undRückenschmerzen sowie eine erhöhte Infektionsanfälligkeit.In diesem Zusammenhangwird steigender Alkoholkonsum und Tablettengebrauchals eine Form der Selbstbe-zeitarbeitslosigkeit aktiv zu begegnen trägtinsofern dazu bei, Gesundheitskosten zusparen. Denn gegen die psychische Zermürbungvon Arbeitslosigkeit hilft paradoxerweiseArbeit. Benjamin Franklin, Lebens-bilisierung.l Der oft geforderte Ausbau eines (kostenlosen)Therapieangebots in Österreich solltestärker auch als arbeitsmarktpolitische Maßnahmegesehen werden.abz*austrianische Herkunft und soziale Schicht bedeutsam,das Geschlecht wirkt sich nur innerhalbder Gruppe der Bildungsfernen nachteiligaus. Drei Analyseebenen der Bildungsfernewerden vorgeschlagen:Der Download steht auf dem AMS-Forschungsnetzwerkhttp://www.ams-forschungsnetzwerk.atkostenlos zur Verfügung. Die Broschüre kann füreinen Kostenbeitrag von 6,-€ (plus Versand) bestelltwerden: verlag@communicatio.cc10 arbeitsmarktpolitik aktiv arbeitsmarktpolitik aktiv 11


IN MEDIAS RESOb Film, TV, Print oder Internet: Diese Rubrik widmet sich arbeitsmarktrelevanten News mit Medienbezug.ARBEITSLOSIGKEIT IM ÖSTERREICHISCHEN FILMFilmisches Gedenkenan Marienthalw„Einstweilen wird es Mittag“ notiert ein Arbeitsloser in einemZeiterhebungsbogen, der seinen Tagesablauf beschreibt.Diesen Titel wählte Karin Brandauer für ihren 1987/88 gedrehtenSpielfilm „nach der Studie von Marienthal“. Auf Originalnamenwird verzichtet, die Inhalte der Studie sollen visuell zugänglich gemachtwerden. Eindringlich gelingt es, die veränderte Zeitwahrnehmungund fortschreitende soziale Tristesse unter den Arbeitslosendarzustellen. Zugleich nimmt sich der Film die dramaturgischeFreiheit, politische Schlussfolgerungen aus denForschungsergebnisse zu ziehen, die sich auf die Aussage verkürzenließen: Massenarbeitslosigkeit treibt die Arbeiterklasse in dieHände der Nazis. Solche Interpretation kommen in der Studieselbst nicht vor, 1933, zum Zeitpunkt des Erscheinen des Buchs inLeipzig, wäre es verlagstechnisch unmöglich gewesen. Dennochliegt der Film mit dieser Sichtweise richtig, wie Paul Lazarsfeld inder Neuauflage 1975 schreibt: „Die apathisierende Wirkung der totalenArbeitslosigkeit hilft rückblickend zu verstehen, warum dieFührer-Ideologie des heraufziehenden Nationalsozialismus so erfolgreichwar.“ Dem Spannungsbogen eines Spielfilms ist es wohlgeschuldet, dass die Beziehung zwischen Jahoda und Lazarsfeld –das Ehepaar lebte damals bereits getrennt – über Gebühr vielPlatz einnimmt. Ein Punkt, den Marie Jahoda in einem späteren Interviewdeutlich kritisiert. Ebenso wie die gezeigten aggressivenÜbergriffe mancher Arbeitsloser auf das ForscherInnen-Team, die„reine Erfindung“ seien. Der Film ist kurzweilig anzusehen, schenktgute Einblicke in die Arbeitsweise des Forschungsteams, allein dieschauspielerische Leistung wird den vielschichtigen Charakterender echten Personen kaum gerecht.RAINER BARBEYRecht auf Arbeitslosigkeit?Ein historisches Lesebuch über Leistung,Faulheit und die Zukunft der ArbeitMEDIAS res1984 ist Schlöglmühl, nahe Gloggnitz, mit einer ähnlichen Situationkonfrontiert wie Marienthal 1930 – mit einem Schlag werdenpraktisch alle BewohnerInnen arbeitslos, der größte Arbeitgeberdes Ortes sperrt zu. Im Vorspann widmet Egon Humer die Dokumentation„Postadresse: 2640 Schlöglmühl“ den StudienautorInnen.Der Film macht viel Lokalkolorit spürbar, genau zeigt erdas aktuelle Gesicht der Massenarbeitslosigkeit: Isolation. Wird einganzes Dorf arbeitslos, kappt die Beziehung zum Ort, sichtbarwird eine umfassende Depression. Zurück bleiben Menschen in einerArt Dämmerzustand vor dem Fernseher, ein wenig getröstetvom Alkohol. Obwohl wenige Tage vor Weihnachten die Papierfabrikschließt, gibt es kein mediales Interesse für die hunderten Arbeitslosen.Glaubwürdig zeigt der ehemalige Betriebsrat Wut undFrust, auch darüber von den eigenen Genossen im Stich gelassenworden zu sein. Trotz allem wird in dem Film kaum gejammert,eher viel geschwiegen. Die sensibel gemachte Doku vermittelt damitjene Enge, schwerem Atmen gleich, dieses Gefühl, das sichauch beim Lesen der Marienthal-Studie einstellt.2012, 150 Seiten, Klartext-Verlagw34 Beiträge zu einem Bibliothekenfüllenden Thema, was kannman sich da erwarten? Jede Mengeprominenter Philosophen: Die Väterder Arbeit – Hegel und Marx – die„Faulheits“-Philosophen Paul Lafargueund Bertrand Russel und ein Textdes Frühsozialisten Charles Fourier(1829), der mit seiner visionären Radikalitätbeeindruckt, forderte er bereits1829 ein Existenzminimum. ArbeitsmarktpolitikerInnensei „Die Antiquiertheitder Arbeit“ ans Herz gelegt, die für Günther Anders inder Verkehrung von Zweck und Mittel besteht. Früher lag das Zielder Arbeit in der Bedürfnisbefriedigung, heute in Zeiten derAutomatisierung ist „Arbeitsbeschaffung selbst die Aufgabe der Arbeit“.Die Frankfurter Schule ist in dem Buch häufig wie widersprüchlichvertreten, und natürlich durfte der am häufigsten zitiertePhilosoph nicht fehlen – Friedrich Nietzsche. Die Wirtschafts seitein MEDIAS reBeide Filme sind in der Edition Österreichischer Film erschienen;online zu bestellen bei: www.Hoanzl.atvertreten John Maynard Keynes und Henry Ford und aktuell derGlobalisierungskritiker Günther Altvater. Als einzige Frau schafftees Hannah Arendt in der Sammlung aufgenommen zu werden, an„Vita activa“ gibt es kaum ein Vorbei. Der feministische Beitrag zurDebatte um Arbeit und Leistung ist hingegen völlig ausgespart,ohne den ein differenzierter Arbeitsbegriff undenkbar ist.Die Kehrseite einer Verherrlichung der Arbeit ist ein mitunter gewalttätigerArbeitszwang. Schockierend schreibt Lenin über möglicheSanktionsmaßnahmen für Menschen, die sich vor der Arbeit drücken:man wird sie „ins Gefängnis stecken“, „Klosett reinigen lassen“,ihnen „gelbe Pässe aushändigen“ und „des Parasitentums schuldigmachen und erschießen“. Auch der Text des Dichters Ernst Jüngerdokumentiert totalitäres Denken, indem er den Freiheitsanspruch alsArbeitsanspruch beschreibt. Wenig später führte diese Art des menschenverachtendenDenkens zu der Aussage „Arbeit macht frei“, dieam Eingang einiger Konzentrationslager angebracht wurde.Das Nachwort des Herausgebers versucht die inhaltlich wiesprachlich so unterschiedlichen Texte zu fassen; es vorneweg zulesen ist angeraten. Doch das Buch überfordert selbst den/die interessiertesteLeserIn: Zu viel, zu beliebig, mit zu wenigen Hintergrundinformationenwird das Lesebuch zu einem Labyrinth derIdeen ohne erkennbaren roten Faden.WALTER J. PFEIL / CLEMENS SEDMAK (HG)Arm trotz Erwerbstätigkeit.Working poor in Österreich2012, 174 Seiten, ÖGB-VerlagElf Buchbeiträge bieten einen gutw lesbaren Themeneinstieg: Zahlenund Fakten für Österreich und die EU,verschiedene Ansätze von Erwerbsarmutwerden erklärt, die Grenzen derVergleichbarkeit aufgezeigt, und Veränderungsvorschlägefür das Sozial- undArbeitsrecht wie für eine solidarischeLohnpolitik werden gemacht.Working poor ist ein neuer Name fürein altes Problem: sei es, weil das Einkommenauf zu viele Personen in derFamilie aufgeteilt wird, die Arbeitszeit zu gering ist oder in Niedriglohnbranchengearbeitet wird. Der Grenzwert für Working poorliegt bei einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 60 % desländerspezifischen Medianeinkommens. Die teilweise großenländer spezifischen Unterschiede erklären sich durch soziale Sicherungssysteme,Lohnverhandlungssysteme und Maßnahmen zurVereinbarkeit von Beruf und Familie. Hinsichtlich der geschlechts -spezifischen Analyse stellt Birgit Buchinger fest: Niedriglohn istweiblich – branchenspezifisch und teilzeitbedingt. Bei „in-workpoverty“geht es nicht nur um Geld, besser ist es als Verursachungszusammenhangzu verstehen, denn arm kann man auch anSozialkontakten, Bildung oder sozialen Dienstleistungen sein. MarcelFink schlägt dazu einige strategische Lösungsansätze vor: Erhöhungder Erwerbsintensität in den Haushalten bzw. eine gleichereVerteilung des bestehenden Arbeitsvolumens; Reduktionder Steuern und Abgaben von Niedrigeinkommen; bedarfsabhängigeErhöhung der Transfereinkommen und höhere Bruttostundenlöhne.Abschließend denkt Clemens Sedmak über „armseligeArbeit“ nach, Arbeit mit wenig monetärer und noch weniger sozialerAnerkennung. Anna Sam schreibt in „Die Leiden einer jungenKassiererin“ über ihre Erfahrungen an der Supermarktkasse, wie siespürte selbst zum Gegenstand zu werden, bisweilen offenes Zielder Erniedrigungen von KundInnen. Diese Arbeitsberichte im StilGünther Wallraffs erschüttern, machen klar, dass Working poor dieeigene Selbstachtung durchlöchert und auf die Dauer die eigeneIdentität untergräbt. Es geht auch darum, stärker den politischenZusammenhang mit „Non working rich“ herzustellen. Den Beitragbeschließt ein radikaler Satz, der öfters gesagt werden sollte: „EineGemeinschaft, die sich Working poor leistet, schwächt sich selbst.“12 arbeitsmarktpolitik aktiv arbeitsmarktpolitik aktiv <strong>13</strong>


dse aktivdse von innenNeues Job-TransFair ProjektDie Neuen von der BaustelleMit 1. April startete Job-TransFair die KÜMMEREI. Durch Aufträge der öffentlichen Hand kommen viele Langzeitbeschäftigungslosewieder zu praktischer Arbeitserfahrung und haben so bessere Aussichten auf eine Festanstellung.wDen Schülerinnen und Schülern in derEngerthstraße ein schönes Lernumfeldzu ermöglichen ist der erste Auftragder Kümmerei. Bevor der SchulkomplexEngerthstraße im 20. Bezirk in neuem Glanzerstrahlen kann, fällt für Bettina Schachingerund ihr Team noch ein schöner Batzen Arbeitan: Malerarbeiten im großen Stil – insgesamt2.000 m2 müssen neu ausgemaltwerden. Zusätzlich werden Sanitäranlageninstalliert und Bodenbeläge verlegt. Die gebürtigeOberösterreicherin, in den letzten15 Jahren erfolgreich als Erwachsenbildnerinin leitender Funktion tätig, leitet die„KÜMMEREI“.Job-TransFairDie Job-TransFair GmbH, eine Tochter desbfi <strong>Wien</strong>, unterstützt seit dem Jahr 2001arbeitsuchende Menschen beim Wiedereinstiegins Berufsleben. Das Betreuungsmodellbesteht aus drei Bausteinen:kompetenzorientierte Beratung und Vermittlungvon aktuellem Bewerbungs-Knowhow, arbeitsmarktnahe Qualifizierungdurch Training-on-the-Job bei einerder mehr als 4000 Partnerfirmen sowienachhaltige Personalvermittlung überg emeinnütziges Integrationsleasing.Job-TransFair wird aus Mitteln des Arbeitsmarktservice<strong>Wien</strong> ge fördert.ein heRausfORDeRnDes JahR 20<strong>13</strong>In Kooperation mit dem 20. Bezirk ist geplant,bis Ende des Jahres insgesamt vierSchulen und vier Kindergärten zu sanieren.Schachinger und ihr Team organisieren weitersdas gesamte Job-TransFair Facility-Managementinklusive Reinigung – sorgen alsofür einen glänzenden Auftritt an den fünfStandorten des Gemeinnützigen Integrationsleasingunternehmensmit seinen 174MitarbeiterInnen. Diese Dienstleistungenbietet Job-TransFair auch seinen Partnerunternehmenan.Plätze für Transitarbeitskräfteim InnendienstDurch die Aufträge an die KÜMMEREI erhaltenlaufend bis zu 60 Transitarbeitskräfte einepraxisnahe Ausbildung im Bau- und Baunebengewerbe(MalerInnen, MaurerInnen,InstallationstechnikerInnen), in der Reinigungund im Facility. Es erhöht die Chancenmeist lange Zeit arbeitssuchender Menschenauf einen Job am ersten Arbeitsmarktoder bei einem Partnerbetrieb (vor allemKlein- und Mittelbetriebe aus unterschiedlichstenBranchen aus dem Raum <strong>Wien</strong>).„Dieses Ziel verfolgen wir in enger Abstimmungmit den Job-TransFair-Vermittlungsteams,die ein dichtes Netz von Firmenkontaktenhaben und unsere Leute können sichauch aktiv bei ArbeitgeberInnen bewerben“,Facility-Koordinatorin Michaela Kasem,Kümmerei-Leiterin Bettina Schachinger, BezirksvorsteherHannes Derfler , Baustellen-KoordinatorUwe Figl, Bezirksrat Alexander Moser undPolytechnikum-Direktorin Christa Gelber-Wischetzky mit KÜMMEREI-KollegInnen.erzählt Schachinger. Die Ausbildung erfolgtdurch ArbeitsanleiterInnen, FacharbeiterInnenmit Zusatzqualifikation, die auch selbstam Bau mitarbeiten.„Den Namen „Kümmerei“ wählten wir, weiles ein schöner <strong>Wien</strong>er Begriff ist, der gut (leiwand)zum Ausdruck bringt, was da alles gemachtwird“, stellt Job-TransFair-GeschäftsführerThomas Rihl den neuen Arbeitsbereichvor. Es wird sich eben umfassendgekümmert – darum, dassl die Brigittenauer-Kids schöne Kindergärtenund Schulen kriegen,l bei unseren zukünftigen KundInnen auchkleine Probleme mit großem Eifer flott gelöstwerden,l die Kümmerei-Transitarbeitskräfte täglichetwas dazu lernen,l sie ihr Können dann auch bei einer unsererPartnerfirmen unter Beweis stellen können,l sie schlussendlich auch in den passendenJob FAIRmittelt werden.Wenn auch Sie etwas haben, von dem Sieglauben, darum könnte sich die Kümmereikümmern, dann wenden Sie sich vertrauensvollan Bettina Schachinger und ihr Team!bettina.schachinger@jobtransfair.atTel.Nr.: (+43 660) 785 39 80JobTransFairJUBILÄEN: HAUS- UND HEIMSERVICE / SOMAHilfe durch ArbeitSeit 66 Jahren leistet das <strong>Wien</strong>er Hilfswerk soziale Arbeit: Hilfe beider Alltagsunterstützung, für benachteiligte Menschen, Betreuung vonSeniorInnen und Kindern. Integraler Baustein sind sozialökonomischeBetriebe, da sie soziale mit arbeitsmarktpolitischen Anliegen verbindengemäß dem Motto „Arbeit ist mehr als Geldverdienen“.wDas Haus- und Heimservice beschäftigtund berät arbeitslose Menschenseit über 15 Jahren. „Wenn die Firmavon einem Tag auf den anderen zusperrt,steht man nicht nur ohne Arbeit da, sondernvor allem ohne Perspektive“, erklärteine Transitarbeitskraft ihre Lage. In dieserSituation ist guter Rat teuer, denn wer langearbeitslos ist, oder zugewandert ist,braucht ein Extramaß an Unterstützung.Arbeits felder für die halbjährig befristetenArbeitsverhältnisse sind Büro- und Haushaltsreinigung,Wäscheservice, Boten- undBegleitdienste.Reinigung ist mehr als putzenGestartet wird mit einem achtwöchigenArbeitstraining, denn effizientes wie hygienischesPutzen will gelernt sein. Gearbeitetwird meist in privaten Haushaltenund Kleinunternehmen, was für Abwechslungsorgt. Erledigt werden alle Arbeiten,die bei der üblichen Haushaltsführunganfallen: Grundreinigung, Fenster putzenbis hin zur Versorgung von Haustierenund Pflanzen. Am Anfang wird gemeinsammit dem/der KundIn ein individuellesReinigungskonzept ausgearbeitet. Denneine sorgfältige wie schonende Reinigungsorgt nicht nur für Wohlbefinden, sondernverlängert auch Lebensdauer und Werterhaltungder gereinigten Objekte.Begleitend zum Job erhalten die TransitarbeitskräfteBerufsorientierung, Unterstützungbei der Arbeitssuche, Weiterbildung(z.B. Deutschkurse) und individuelleBeratung. Denn in der Zeit der Arbeitslosigkeitsammeln sich oft Probleme an,wie Schulden oder gesundheitlicheSchwierigkeiten. Gemeinsam mit einerSozialarbeiterIn werden diese in Angriffgenommen, mit einer Weiterbetreuungvon drei Monaten nach dem Austritt.infoSauber und sozial:Haus- und Heimservice beauftragen!Ein Reinigungsauftrag kostet mind. 31,25 € –(2h plus Wegzeit); 12,50 €/ hAuskunft: 01-512 3661- DW 25 od. 26(Mo–Fr 8–15 Uhr)http://www.hilfswerk.at/wien/soziale-angebote/haus-und-heimservice<strong>Wien</strong>er Hilfswerk<strong>Wien</strong>er HilfswerkSOMA – eineBrücke zwischenÜberfluss undMangelPro Tag versorgt Soma durchschnittlichw 330 Menschen mit Lebensmitteln undHygieneartikeln. Verkauft werden völlig einwandfreieProdukte, die aufgrund von Überproduktion,Verpackungsschäden oder bevorstehendemAblauf der Haltbarkeitsdauervernichtet hättet werden müssen. Gleichzeitiggibt es in <strong>Wien</strong> 325.000 Personen, dassind 19 % der Bevölkerung, die an der Armutsgrenzeleben. Einkaufsberechtigt sindPersonen mit <strong>Wien</strong>er Wohnsitz und einemEinkommen unterhalb eines bestimmtenRichtsatzes.Auch mit diesem Betrieb vermittelt das Hilfswerkseine sozialen Anliegen, kombiniertsoziale mit ökologischer Nachhaltigkeit. ArbeitsmarktfernePersonen erhalten mit derbefristeten Anstellung eine arbeitsplatznaheQualifizierung – Regalbetreuung, Lagerlogistik,Kassa. Neben den positiven Aspektendes Arbeitsalltags – Anerkennung – Wertschätzung– Hebung des Selbstwertgefühls– erhöht das individuelle Bewerbungs-Coaching die Chancen auf einen festen Arbeitsplatz.Soma trägt zur Armutsbekämpfungbei und leistet einen wichtigen Beitragzur Abfallvermeidung, dieser zusätzlicheGrünbonus rundet die fünfjährige Soma-Erfolgsgeschichteab.infoSoma-SozialmarktNeustiftgasse 73–75, 1070 <strong>Wien</strong>Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–14 Uhr14 arbeitsmarktpolitik aktiv arbeitsmarktpolitik aktiv 15


vorschauDer <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong> blickt nach vornstatt zurück. Das steht in den nächstenMonaten auf dem Programm:ESF-POLYLOGVon der Schule in den BerufwAuf dem Weg von der Schule in Ausbildung und Beschäftigunggibt es für Jugendliche einige Barrieren zu überwinden.Viele Angebote drehen sich darum, diesen Übergang bestmöglichzu gestalten. Österreich ist hier auf dem richtigen Weg.Wo sehen wir die größten Erfolge, wo brauchen wir weitere Angebote?Der Europäische Sozialfonds lädt ExpertInnen zu einemvielstimmigen Polylog. TischrednerInnen beleuchten die Situationvon Jugendlichen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. ZahlreicheTischrednerInnen und DiskutantInnen aus der Jugendarbeitund -forschung und politische Verantwortliche freuen sichkurz vor Schulschluss auf eine spannende Diskussion.Bitte um Anmeldung: www.esf.at/eventsZeit: 24. Juni, 17.00 – 20 UhrOrt: BRICK-5, 1150 <strong>Wien</strong>, Fünfhausgasse 5pixelio/Sebastian Bernhard<strong>13</strong>./14.6.: WUKErste <strong>Wien</strong>er Armuts konferenzwDie Konferenz macht sich zum Ziel, eine Armuts-Landkarte für<strong>Wien</strong> zu erstellen, die dem <strong>Wien</strong>er Armuts-Netzwerk zur Orientierungfür die zukünftige Arbeit dient. Das Sichtbarmachen von Armutist dabei ein wichtiger Schritt, um weitere Veränderungsvorschlägezu sammeln. Ausgangsbasis ist das Wissen aller Beteiligten:Menschen, die von Armut betroffen sind, und jene, die in ihrerArbeit gegen die Folgen von Armut und sozialer Ausgrenzung ankämpfen,und Interessierte, die in diesem Feld aktiv werden wollen.Mit Vorträgen und einem Weltcafe werden die Konferenztagegestaltet, nähere Informationen gibt es auf:www.wienerarmutsnetzwerk.at23.5.: SkyDome<strong>Wien</strong>er Hilfswerk feiertDoppeljubiläum„Arbeit ist mehr als Geldverdienen“, lautetdas passende Motto zu den Jubliäumsfeierlichkeiten.Seit 15 Jahren wird das HausundHeimservice und seit fünf Jahren derSOMA-Markt als sozialökonomischer Betrieb geführt. Nach der Arbeitkommt das Vergnügen, ab 15:00 erwarten wir viele, auch prominenteGäste in der Schottenfeldgasse 29 bei Musik und gutem Essen.18. 9.: BERUFSSCHULE LÄNGENFELDGASSEPerspektive <strong>13</strong>: JobmesseAlle Jahre wieder: Wir freuen uns auf die zahlreiche Teilnahme vieler<strong>DSE</strong>-Mitgliedsbetriebe bei der Jobmesse, um auch dieses Jahr <strong>Wien</strong>erArbeitssuchende ausführlich über Beratungsstellen sowie Beschäftigungsmöglichkeitenam zweiten Arbeitsmarkt informieren zukönnen. TERMIN VORMERKEN!Uschi Lichtenegger/ <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong>impressumMedieninhaber und Herausgeber: <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong> Parhamerplatz 9, A-1170 <strong>Wien</strong>, T 01/720-38-80, F DW 20, office@dse-wien.at, www.dse-wien.at, ZVR 220045008 Redaktion: Beatrix Beneder,Christoph Parak Grafisches Konzept: Anita Frühwirth/www.effundwe.at Druck: Donau Forum Druck Versand: fix und fertig.Die Mitgliedsorganisationen des <strong>DSE</strong>-<strong>Wien</strong> werden von folgenden Einrichtungen gefördert:16 arbeitsmarktpolitik aktiv

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