nahdranVORTRAG ZUM THEMA „PFLEGE VON DEMENZKRANKEN“IM ZWIESPALT DER GEFÜHLE„Zwischen Liebe und Wut“ – Wer einen Menschen mit Demenz zuHause pflegt, steht schnell im Zwiespalt dieser Gefühle. Über diesesProblem sprach Margot Unbescheid im Rahmen einer Veranstaltungzum Thema „Pflege von Menschen mit Demenz zu Hause“ im Seniorenzentrumder Barmherzigen Brüder <strong>Trier</strong>.Während der pflegende Angehörige auf die Würde des Krankenachten muss, bleibt seine eigene oft auf der Strecke. Die Wut undden Frust darüber verdrängen viele. Wie schafft man es, die eigenenWünsche ebenfalls im Blick zu behalten? Die Journalistin und Autorindes Buches „Alzheimer – Das Erste-Hilfe-Buch“ Margot Unbescheidpflegt seit zehn Jahren ihren demenzerkrankten Vater und kennt dieProbleme im Umgang mit den Kranken und die Konflikte, die für diePflegenden entstehen.Mit ihren erfrischend offenen Episoden, den Heimerfahrungen,aber auch den eigenen Zweifeln und Ängsten, bietet ihr Buch eineHilfe für alle pflegenden Angehörigen und eine erste Hilfe für alle, diedie niederschmetternde Diagnose erhalten haben und sich fragen,wie es nun weitergehen soll.BILDERSCHAU IN PRÜMKUNST – GESTALTEN – FORMAuf Wunsch der Klienten und mit der notwendigen Unterstützung derMitarbeiter des Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums Prüm(GPBZ) wurde das Projekt Bilderausstellung in Kooperation mit derTagesklinik St. Vith, Ostbelgien, umgesetzt. Im Mai stellten Klientender beiden Einrichtungen unter dem Titel „Kunst – Gestalten – Form“im Haus der Kultur in Prüm ihre Bilder aus. Neben 30 Einzelwerkender Künstler konnten die Gäste und Besucher auch ein Gemeinschaftsbildder Klienten des GPBZ Prüm im Gang vor dem Lese-Café auf sichwirken lassen.20BBT-Magazin 3/2013
DREI FRAGEN AN ...Christiane BeckAltenpfl egerin in den Seniorendiensten derBarmherzigen Brüder Rilchingen und seit23 Jahren in der Einrichtung tätig.Frau Beck, Sie haben sich kürzlich intensiv mit der Vermeidung vonStürzen bei älteren Menschen beschäftigt. Welche Erkenntnisse warenneu für Sie?Dass man durch eine gute Beobachtung und der Achtsamkeit, die manden Bewohnern entgegenbringt, vielfach Stürzen schon vorbeugenkann. Viele haben schon ihre eigenen Schutzmechanismen entwickelt,dass sie zum Beispiel bei einer Türschwelle sehr vorsichtig gehen. DieHerausforderung für das Pflegepersonal ist es, sich bei allen eingespieltenAbläufen im Alltag diese Achtsamkeit zu bewahren.Welche Möglichkeiten gibt es außerdem, Stürze zu vermeiden?Es gibt vielfältige Risiken, warum ein Mensch stürzen kann. Das reichtvon gesundheitlichen Einschränkungen, etwa Schwäche, Schwindeloder der Angst vor Stürzen, aber auch Einwirkungen von Medikamentenbis hin zu Gefahren in der Umgebung. Gibt es Stolperfallen auf demBoden? Ist die Beleuchtung ausreichend? All das muss genau geklärtwerden. In einer individuellen Beratung und einer guten Planung gehtes darum, die Sturzrisiken so gering wie möglich zu halten.Sie sind schon lange im Beruf – wie motivieren Sie sich immer wiederneu?Mir ist es wichtig, nach vorne zu schauen, mich nicht mit erreichtenZielen zufrieden zu geben und Veränderungen positiv zu begegnen.Das heißt auch, dass ich als Altenpflegerin immer wieder aktuellesWissen erwerben muss, um fachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben.Schließlich ist es die Sinnhaftigkeit meines Tuns, die Erfahrungen,die mich geprägt haben – auch in schwierigen Situationen –, diemir immer wieder die Kraft geben, mich den täglichen Herausforderungenzu stellen.PFINGSTAKTION 2013 IM BISTUM TRIERRENOVABIS BESUCHTEDAS GPBZ SCHWEICHMit der bundesweiten Eröffnung der Renovabis-Pfingsaktion 2013im Bistum <strong>Trier</strong> besuchten Oana Simona Tuduce (Foto: re.), Lehrerinin einer Schule für autistische Kinder in Rumänien, und Thomas Hartlvom Hilfswerk Renovabis das Gemeindepsychiatrische Betreuungszentrum(GPBZ) Schweich. Werner Schmitz (Foto: li.), Hausoberer derBarmherzigen Brüder Schönfelderhof, begrüßte die Gäste und informierteüber die Entwicklung der BBT-Einrichtung hin zu einem modernengemeindepsychiatrischen Dienstleister. Die Betreuungsaufgaben,weitere Dienstleistungen und die Bedeutung des GPBZ für diegemeindenahe psychiatrische Versorgung in Schweich und der Regionstellte anschließend der Leiter Johannes Rohr den Gästen vor. Ineinem Rundgang, einer Gesprächsrunde und bei einem Mittagessenhatten die Klienten des GPBZ auch die Möglichkeit, persönlich mitden Gästen Kontakt aufzunehmen.In Zukunft werden weitere Anstrengungen erforderlich sein, umin Rumänien und in anderen Ländern Osteuropas die dringend notwendigenVeränderungen im alltäglichen, gesellschaftlichen undkirchlichen <strong>Leben</strong> zu erreichen – so das gemeinsame Ergebnis des Tages.„Wegen der geringen Veränderung herrscht bei den Menscheneine große Ohnmacht und in der psychiatrischen Versorgung hat derMedikamenteneinsatz immer noch einen sehr hohen Stellenwert“,sagte Oana Simona Tuduce.Vor genau 20 Jahren wurde das Osteuropa-Hilfswerk Renovabisvon der deutschen Kirche als Solidaritätsaktion mit Menschenin Mittel- und Osteuropa gegründet, um auf Probleme aufmerksamzu machen und Projekte finanziell zu unterstützen. Zusätzlich ist dieUN-Behindertenrechtskonvention vor fünf Jahren in 21 Ländern imOsten Europas in Kraft getreten. Trotzdem ist bis heute die Umsetzungunbefriedigend. Für Menschen mit Behinderungen ist es inRumänien, Polen und anderen Ländern im Osten Europas schwierig,sich eine Teilhabe zu ermöglichen.BBT-Magazin 3/2013 21