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Leben! - Brüderkrankenhaus Trier

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„Er hätte das auch für mich gemacht“ – jeden Tag ist Helga Bähr bei ihrem Mann Ludwig. Ge -meinsam verbringen sie Nachmittag und Abend miteinander, bis der 76-Jährige schlafen geht.DemenzErste Anzeichen – erste HilfenWie war doch noch der Name der neuen Nachbarin?Wo habe ich meine Lesebrille hingelegt? Jedervergisst mal etwas, vor allem mit zunehmendemAlter. Das muss noch kein Grund zur Sorge sein.Wenn sich Konzentrations- und Gedächtnisstörungenüber einen längeren Zeitraum häufen, vielleicht nochvon Orientierungsschwierigkeiten begleitet werden,können dies erste Anzeichen einer Demenz sein.Eine sichere Diagnose kann nur ein Arzt stellen, derdafür einige Tests durchführt. Demenzerkrankungensind nicht heilbar, aber der Krankheitsverlauf lässtsich durch eine angemessene Therapie hinauszögern,daher ist eine frühzeitige Untersuchung sinnvoll. ErsterAnsprechpartner ist der Hausarzt. Die DiagnoseDemenz ist für die Betroffenen und ihre Angehörigenzunächst einmal ein Schock. Es hilft, offen über dieKrankheit und die Folgen für das eigene <strong>Leben</strong> unddas der Familie zu sprechen. Denn die Betreuung –gerade im fortgeschrittenen Stadium – kostet sehrviel Zeit und Kraft. Unterstützung und Beratungbieten Selbsthilfegruppen und regionale Netzwerke,aber auch Anbieter ambulanter und stationärerPflege. Es gibt viele unterschiedliche Formen derBetreuung und Pflege: von „Betreuungscafes“ überWohngemeinschaften, die Tages- oder Kurzzeitpflegebis hin zum Pflegeheim, das sich auf Demenzspezialisiert hat.Kopf, blickt irgendwohin ins Leere. Undab und an umspielt ein Lächeln seineLippen. Dass er so ruhig ist, wertet seineFrau als untrügliches Zeichen: „Es gehtihm gut hier.“ Früher sei er oft rebellischgewesen, hätte Pflege nur ungern zugelassen.Jetzt aber sei er viel entspannter.Und das sei nicht zuletzt ein Verdienstdes Pflegepersonals: „Alle hier sind liebund nett und tun ihr Möglichstes, auchwenn das manchmal sehr schwer ist.“Viele AktivitätenDass das Personal nicht nur „lieb undnett“ ist, sondern auch bestens geschult,erläutert Wohngruppenleiterin EllenGrahn. „Alle haben eine Zusatzausbildung.“Sie haben gelernt, sich aufdemenzkranke Menschen psychologischeinzulassen. Und sie bieten eineVielzahl an pflegetherapeutischen Aktivitätenan, um die Bewohner nachKräften zu fördern. Besonderen Wertlegt das Team auf Basale Stimulation.Hierbei wird die Wahrnehmungsfähigkeitder Bewohner geschult, indem einePflegerin etwa die Hände mit einemätherischen Öl einreibt oder ein StückObst zum Betasten gibt. Zu den weiterenAktivitäten gehören wöchentlicheBack- und Kochvormittage, gemeinsamesSingen, Bewegungsübungen oderAngebote zur Erinnerungspflege.Gerade letzteres wird groß geschriebenin der Wohngruppe St. Hedwig,die gleichsam selbst eine Reise in dieVergangenheit darstellt. Auf allen Flurenhängen Bilder und Gegenständeaus früheren Tagen: Filmstars von AudreyHepburn bis Cary Grant lächelnvon der Wand, Puppen, Küchengeräteund Handwerksutensilien erinnern anlängst vergangene Zeiten, ein Raumgleicht einem Wohnzimmer der 1960erJahre. Liebt es Rosemarie Berger daherso sehr, über den Flur zu laufen? Genauweiß das niemand. Gewiss ist nur eines:Die alte Dame lebt ebenso wie ihreMitbewohner in ihrer eigenen Welt. Indieser Welt wird sie vom Personal derWohngruppe nach Kräften begleitet.Und wenn sie sich dabei so richtig wohlfühlt,dann gibt sie Leiterin Ellen Grahneinen dicken Kuss auf die Wange – undstrahlt dabei übers ganze Gesicht. 10Ausführliche Informationen finden Sie auf:www.wegweiser-demenz.dewww.deutsche-alzheimer.deBBT-Magazin 3/2013

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