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Jahresbericht 2012 - MAN Diesel & Turbo

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Technologische Vielfalt mit mehr Effizienzund weniger EmissionenMotoren und maritime Systeme, Kompressorenund Turbinen, chemische Reaktoren, komplette<strong>Diesel</strong>kraftwerke und ein umfassendes Serviceangebot– <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> gehört in seinen Bereichenzu den weltweit führenden Anbietern.So vielfältig wie unsere Produktpalette sind auchunsere Kunden: Von kommunalen Stromanbieternbis zu unabhängigen Energieerzeugern, vonder kleinen Werft bis zur weltgrößten Reederei,von mittelständischen Industrieunternehmen biszum globalen Konzern – jeden unserer Kundenüberzeugen wir mit individuellen Lösungen undeinem erstklassigen Serviceangebot.Die Vielfalt ist unser Vorteil, so kombinieren wirunsere Expertise und das Know-how aus unterschiedlichenBereichen. Denn die Herausforderungengleichen sich – mehr Effizienz und wenigerEmissionen. Der effiziente Einsatz von Ressourcenund die kontinuierliche Minimierung von Emissionenbleibt ein primäres Ziel unserer Anstrengungen.Mit diesem Magazin möchten wir ihnen Beispieleaus allen Bereichen unseres Unternehmens näherbringen.Erfahren Sie mehr über uns...


Inhalt8Inhaltsverzeichnis 3Editorial 4Liefer- und Leistungsspektrum 614MagazinPower Plants 8Engines & Marine Systems 14<strong>Turbo</strong>machinery 20<strong>MAN</strong> PrimeServ 26Qualität 32<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in Zahlen 3420Impressum 3526<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 3


Vorstand | EditorialVorstand <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SEArnd Löttgen, Dr. Hans-O. Jeske, Dr. René Umlauft (CEO), Dr. Peter Park, Dr. Stephan Timmermann (v.l.n.r.)Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Leserinnen und Leser,mit seinen Strategischen Geschäftseinheiten gehört<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> zu den weltweit führendenAnbietern in den jeweiligen Bereichen – sei esim Geschäft mit <strong>Diesel</strong>kraftwerken oder Turbinenfür die Energieerzeugung, bei Motoren fürAntrieb und Stromversorgung von Schiffen, beiKompressoren für industrielle Anwendungen,chemischen Reaktoren oder unserem umfassendenServiceangebot. Jedes der Projekte, das wir zusammenmit unseren Kunden realisieren, hat dabeiseine eigene, ganz spezielle Faszination. Mitden ausgewählten Beispielen in diesem Magazinwollen wir Ihnen diese Faszination ein Stück näherbringen und unseren Kunden damit auch einenBlick über die Grenzen der einzelnen Produkte ermöglichen,die Sie bei uns anfragen können.Von einem solchen Blick über die Grenzen profitierenauch wir als Unternehmen, etwa durch dieKombination von Produkten aus verschiedenenGeschäftseinheiten. Ein Beispiel sind Combined-Cycle-Kraftwerke mit <strong>Diesel</strong>motor und Dampfturbine:Wie auch ein konkretes Projektbeispiel indiesem Magazin zeigt, lassen sich Effizienz unddamit auch Umweltverträglichkeit der dezentralenEnergieerzeugung durch eine solche Kombinationerheblich steigern – ein Produktpaket, das wirals Unternehmen aus einer Hand anbieten.Ein weiteres Beispiel für den Blick über die Grenzenist das Thema Erdgas. Als Treibstoff für Schiffe,als Brennstoff für Kraftwerksmotoren oder fürdie Stromerzeugung mit Turbinen, nicht erst seitheute birgt Erdgas unter den fossilen Energieträgerndas größte Potenzial für einen effizientenund emissionsarmen Übergang zu einer langfristignachhaltigen Energieerzeugung. Dieses Potenzialim Blick, hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> neue4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Motoren und Turbinen entwickelt, die unserenKunden bei einem Minimum an Emissionen dasMaximum an Flexibilität und Effizienz bei derEnergieerzeugung mit Erdgas ermöglichen. Mit eineraktuellen Kampagne, die den Namen „BlueFire“trägt, verdeutlichen wir hier unsere Gas-Kompetenzüber die Grenzen der einzelnen Produktehinweg.Die Ziele unseres Unternehmens sind klar definiert:Höchste Kundenzufriedenheit durch moderneund qualitativ hochwertige Produktlösungensowie weiteres, profitables Wachstum. Dafürentwickeln wir nicht nur unsere Produktpalette,sondern auch unsere Organisation ständig weiter.Exemplarisch dafür steht eine neue Struktur, mitder wir die Welt für uns als Unternehmen in zehnRegionen aufgeteilt haben. Zusammen mit unseremständig wachsenden Netz aus Produktions-,Vertriebs- und Servicestandorten – zum Jahresende<strong>2012</strong> waren es 116 – erhöhen wir damit die Nähe zuunseren Kunden weiter. Die neue Struktur ermöglichtes uns einerseits, das spezifische Wissen überMärkte und Anwendungen rund um den Globuszu steigern. Andererseits können wir damit den Erfordernissender einzelnen Länder und Regionenbesser gerecht werden und so nicht zuletzt die Beziehungenzu unseren Kunden weiter vertiefen.Weltweit treten wir dabei mit dem gleichen hohenAnspruch an die Qualität unserer Leistungen auf.Das gilt für unsere Produktionsstätten in Europaund Asien genauso wie für die Serviceleistungen,die unser Unternehmen unter der Marke <strong>MAN</strong>PrimeServ anbietet. Das Ziel bleibt das gleiche: IntensiveKundenbeziehungen für Wachstum undProfitabilität, mit zunehmend lokaler Fertigung,lokalem Service und lokalem Sourcing, und vorallem mit kompetenten Mitarbeitern, die bei unserenKunden vor Ort sind.Dr. René Umlauftund transportieren. Darüber steht die wachsendeNotwendigkeit einer effizienten, sauberen und zunehmenddezentralen Energieerzeugung. Ich binüberzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind,um von diesen globalen Trends zu profitieren –mit innovativen Produkten und Serviceleistungenfür Energie, Transport und Industrie.Werfen Sie als Leser den Blick über die Grenzenund lassen Sie sich von den Projekten überzeugen,die wir in diesem Magazin beispielhaft zusammengestellthaben: Die umweltfreundlichstenContainerschiffe der Welt. Der Auftrag für einhocheffizientes <strong>Diesel</strong>kraftwerk in Afrika. Einumfassender Full-Service-Vertrag, der nach rundeinem Jahrzehnt ein weiteres Mal verlängert wurde.Eine Turbine für das weltweit erste Hybridkraftwerk,das die Energiegewinnung aus Sonnenwärmeund Biomasse vereint. Jedes dieser Projektesteht beispielhaft für einen Kunden, der uns seinVertrauen geschenkt hat. Genauso hoffen wir,dass Sie uns als Leser Ihr Interesse schenken.IhrAls Unternehmen bieten wir die richtigen Produktefür einen weltweit steigenden Bedarf – denn dieglobale Bevölkerung wächst. Zu ihrer Versorgungmüssen unsere Kunden mehr Güter produzierenDr. René UmlauftSprecher des Vorstands<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SE<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 5


Liefer- und LeistungsspektrumEngines & Marine Systems<strong>Turbo</strong>machineryJedes zweite Schiff auf den Weltmeeren fährtmit einem <strong>MAN</strong>-<strong>Diesel</strong>motor. <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<strong>Turbo</strong> ist Weltmarktführer bei Zweitakt-<strong>Diesel</strong>motoren,die große Containerschiffe, Frachteroder Tanker antreiben. Die breite Palette anViertaktmotoren von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>wird zum Antrieb weiterer Handelsschifftypen,in Spezialschiffen und in Passagierschiffeneingesetzt.Als einer der weltweit führenden Hersteller von<strong>Turbo</strong>maschinen verfügt <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>über eine der umfangreichsten Produktpalettenin diesem Bereich. Genauso vielfältig wie dieProdukte ist auch der Kundenkreis, für dendas Unternehmen Kompressoren und Turbinenals Einzelmaschinen oder auch als kompletteMaschinenstränge entwickelt und fertigt. Zweitakt- und Viertaktmotoren für maritimeAnwendungen 450 kW bis 87 MW Leistung Maritime GenSets von 450 kW bis 11,2 MW Kraftstoffe: Schweröl, <strong>Diesel</strong>, Gas, Dual Fuel Propeller und komplette Schiffsantriebssysteme Axiale und radiale <strong>Turbo</strong>lader für Zwei- undViertaktmotoren, Einspritzsysteme, Systemelektronik Kompressoren, Gas- und Dampfturbinen fürÖl- & Gasindustrie, Prozessindustrieund Stromerzeugung Schlüsselfertige Maschinenstränge inklusiveAntrieb und Energierückgewinnung Reaktoren für die chemische und petrochemischeIndustrie, Spezialapparatefür Forschungseinrichtungen6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Power Plants<strong>MAN</strong> PrimeServMit seinem Angebot an <strong>Diesel</strong>- und Gas-Großmotoren für den stationären Einsatzin Kraftwerken ist <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> einverlässlicher Partner für Stromerzeuger – egal,ob die Energie ins Netz eingespeist wird oderder lokalen Versorgung dient. Vom Tanklager biszum Umspannungswerk, <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>bietet Gesamtlösungen aus einer Hand an. AufWunsch der Kunden werden auch Betriebund Wartung der Kraftwerke übernommen.Mit „<strong>MAN</strong> PrimeServ“ verfügt <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<strong>Turbo</strong> über einen eigenen Markenauftritt fürAfter Sales-Serviceleistungen, dessen Angebotsich bei weitem nicht auf die routinemäßigeInstandhaltung von Motoren und Maschinenoder die simple Lieferung von Ersatzteilenbeschränkt. Neben technischen Serviceleistungenfür alle Produkte des Unternehmens beinhaltetdas Angebot auch individuelle Beratung undBetreuung sowie umfassende Serviceverträge. Zweitakt- und Viertaktmotoren mit Leistungenvon 450 kW bis 80 MW Schlüsselfertige <strong>Diesel</strong>kraftwerke Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung,<strong>Diesel</strong> Combined Cycle Hohe Kraftstoffflexibilität: <strong>Diesel</strong>, Schweröl,Bio-Kraftstoffe, Gas, Dual Fuel Betrieb und Wartung, Rundum-Service Erweiterbare, modulare Konzepte Instandhaltung, Ersatzteilversorgung,Reparaturen Retrofits, Upgrades/Modernisierungen,Rerates, Relocations Online-Services, Online-Diagnose Kundenschulungen in eigenen<strong>MAN</strong> PrimeServ-Akademien Weltweites Servicenetzwerk:24h-OEM-Service rund um den Globus<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 7


Power Plants[1]<strong>Diesel</strong>-Power für KeniaBesonders für die Kraftwerkssparte von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> bietet der afrikanische Kontinentgroßes Potenzial, wie ein Beispiel in Kenia zeigt.Im Osten Afrikas am Indischen Ozean gelegen,präsentiert sich Kenia landschaftlichals eines der vielseitigsten und facettenreichstenLänder Afrikas: Weite Savannen,faszinierende Tierwelt, endlose Strände,schneebedeckte Berge. Wenngleich Kenia als typischesEntwicklungsland in Subsahara-Afrika gilt,nimmt das Land eine herausragende Stellunginnerhalb von Ostafrika ein: Kenia ist die leistungsfähigsteVolkswirtschaft in der Staatengemeinschaftder East African Community, zu deraußerdem Tansania, Uganda, Burundi und Ruandagehören.In den vergangenen Jahren hat Kenia ein eindrucksvollesWirtschaftswachstum erreicht, daszu einem rasant steigenden Energiebedarf geführthat. Doch landesweit sind erst weniger als einFünftel der insgesamt 43 Millionen Menschen inKenia an das nationale Stromnetz angeschlossen.Dies bremst nicht nur ein weiteres wirtschaft-liches und industrielles Wachstum, der Mangel anEnergie stellt auch ein Hemmnis für soziale Bereicheund Bildung dar.In Kenia errichtet <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> ein <strong>Diesel</strong>kraftwerkfür den unabhängigen EnergieproduzentenThika Power Ltd., eine Tochtergesellschaftder libanesischen Matelec Group. Die Kraftwerksanlagewird in Thika City, nahe der kenianischenHauptstadt Nairobi, gebaut und wird Energie andie Kenya Power & Lighting Company liefern.„<strong>Diesel</strong>kraftwerke können die Lücke in der Energieversorgungvon Wirtschaft und Bevölkerung,die vielerorts auf dem afrikanischen Kontinentbesteht, schnell und passgenau schließen“, erklärtAlois Volk, Projektleiter für das Thika-Kraftwerkbei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.Der Energiebedarf Kenias wird mittelfristig weitersteigen, die Regierung des Landes will die Strom-8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


[2][3][5][4]versorgung maßgeblich ausweiten. Gegenwärtighaben landesweit etwa 1,2 Millionen HaushalteZugang zum Stromnetz, in den nächsten zehn Jahrensollen 850 000 neue Stromanschlüsse gelegtwerden. Bislang war Kenia in der Lage, rund zweiDrittel seiner Elektrizität mit Hilfe von Wasserkraftzu erzeugen. Dies gestaltet sich zunehmendschwieriger: Lang anhaltende Trockenperioden reduzierenden Anteil von Wasserkraft mittlerweileauf etwa 30 Prozent und machen Alternativenund Back-Up-Lösungen für die Stromerzeugungerforderlich. Mit der Gesamtleistung des neuen<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>-Kraftwerks in Thika könnenüber 17 000 Haushalte in Kenia mit Strom versorgtwerden.Das Kraftwerk in Thika ist das erste auf dem afrikanischenKontinent, das die Produktkombination„<strong>Diesel</strong> Combined Cycle“ von <strong>MAN</strong> verwenden wird:Fünf <strong>MAN</strong> 18V48/60-Viertaktmotoren werden dasHerzstück des <strong>Diesel</strong>kraftwerks bilden und 88 MegawattStrom erzeugen. Die Abwärme der Motorenwird genutzt, um zusätzlich eine <strong>MAN</strong>-Dampfturbineanzutreiben, die weitere 6,8 Megawatt Stromproduziert. Die Kombination aus <strong>Diesel</strong>motorenund Dampfturbine steigert die Effizienz des Kraftwerks:Bei gleichem Kraftstoffverbrauch werdenneun Prozent mehr Elektrizität erzeugt.[1] Kenia fasziniert durch seine vielseitige und facettenreiche Landschaft.[2] Über 2,5 Millionen Menschen leben in Nairobi, der Hauptstadt Kenias.[3] Baustelle bei Thika City: Mit dem Bau von Kraftwerken plant die kenianische Regierung, dieStromversorgung des Landes in den kommenden Jahren auszuweiten.[4] Anhaltende Trockenperioden erschweren die Stromerzeugung mit Wasserkraft, sodassAlternativen notwendig werden.[5] Das Kraftwerk von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> wird 88 MW Strom für die Kenya Power & LightingCompany liefern.„Der afrikanische Kontinent bietet für unsereKraftwerkssparte großes Potenzial“, so CEO Dr.René Umlauft, der auch für die Strategische BusinessUnit Power Plants zuständig ist. „Mit derKombination aus <strong>Diesel</strong>motoren und Dampfturbineist das Kraftwerk in Thika eine wichtige Referenzfür <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in Afrika und eröffnetneue Marktchancen.“ Das Kraftwerk, das inThika entsteht, istdas erste auf demafrikanischen Kontinent,das die Produktkombination„<strong>Diesel</strong> CombinedCycle“ von <strong>MAN</strong>verwendet: Die Abwärmeder Motoren wirdgenutzt, um zusätzlicheine Dampfturbineanzutreiben.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 9


Mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) lässt sichErdgas noch effizienternutzen. Im Bild: KWK-Anlage mit Gasturbine.werden – für Heizzwecke oder als Prozesswärmefür industrielle Fertigungsverfahren. Ob Gasmotorenoder Gasturbinen des Unternehmens, dieGesamtleistung und Effizienz solcher Anlagenkann so nochmals erhöht werden – ohne zusätzlicheKraftstoffkosten. „Mit der Vervollständigungunseres Produktportfolios im Gasbereich ist<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> langfristig konkurrenzfähigerund der Vorstoß auf diesem Gebiet bietet zudemdie Chance, aufstrebende, lukrative Märktezu erschließen“, sagt Hans-Jürgen Wio, Leiter derBusiness Unit Power Plants. „Mit dem ‚blauenFeuer‘ werden wir Projekte auf den weltweit starkwachsenden Gasmärkten in die Wege leiten.“Motoren für sieben neue KraftwerkeStabile Energieversorgung für Angolarei <strong>MAN</strong>-Motoren des Typs 16V28/32Swerden bald in der Provinz Cunene imSüden Angolas maßgeblich zum Ausbauder Stabilität der dortigen Energieinfrastrukturbeitragen.Die drei Motoren sind die ersten, die <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<strong>Turbo</strong> im Rahmen eines umfangreichen GenSet-Auftrags in das afrikanische Land liefern wird:<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> hat von WinEnergy, einemportugiesischen EPC-Auftragnehmer (Engineering,Procurement and Construction), den Auftrag überdie Lieferung von insgesamt 49 <strong>MAN</strong> Generatorsetsdes Modells V28/32S für ENE, den staatlichenEnergieversorger Angolas, erhalten.Die GenSet-Motoren haben eine Gesamtleistungvon über 200 Megawatt und kommen in siebenneuen Kraftwerken in verschiedenen Provinzendes Landes zum Einsatz; beispielsweise werdendie ersten Motoren in die Provinz Cunene imSüden Angolas geliefert, um dort maßgeblich zumAusbau der Stabilität der dortigen Energieinfrastrukturbeizutragen. Das neue Projekt eröffnetzudem weitere Möglichkeiten für <strong>MAN</strong> PrimeServ,die After Sales-Sparte von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>,die bereits in Angola vertreten ist.<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>liefert 49 GenSets fürKraftwerke in Angola.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 11


Nach internationalen NormenEffiziente Kraftwerkstechnologie in Indonesienuf einer Küstenebene im Nordostender indonesischen Insel Sumatra breitetsich Medan, die Hauptstadt der ProvinzNordsumatra, aus. Mit etwas über zwei MillionenEinwohner ist sie die größte Stadt Sumatras, in derMetropolregion Medan mit dem angrenzendenSeehafen Belawan leben insgesamt über sechsMillionen Menschen.<strong>MAN</strong>-Motoren werden dort künftig einen wesentlichenBeitrag zu einer konstanten Energieversorgungleisten: <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> hat von PTBerkat Bima Sentana, einem unabhängigen Energieproduzentenin Indonesien, einen Auftragüber die Lieferung von vier Generator-Sets mit18V48/60TS-Motoren mit elektromechanischenZusatzeinrichtungen erhalten. Die <strong>MAN</strong>-GenSetsergänzen eine Kraftwerksanlage des EnergieabnehmersPT PLN.Das Besondere: Die bestellten Motoren verfügenüber das Prinzip der zweistufigen <strong>Turbo</strong>aufladung,durch das höchste Effizienz, reduzierterKraftstoffverbrauch und geringe Emissionen erreichtwerden: Beim 18V48/60TS-Motor werdenein Nieder- und ein Hochdruck-<strong>Turbo</strong>lader in Reihegeschaltet, die fast doppelt so viel Motorladeluftzur Verfügung stellen wie konventionelle <strong>Turbo</strong>laderund einen flexibleren Einsatz des Motorsermöglichen. Je nach Betriebsart kann der Kraftstoffverbrauchbei gleicher Leistung um bis zu3,5 Prozent gesenkt werden. Alternativ kann dieLeistung des Motors um 14 Prozent gesteigertwerden – bei gleichem Kraftstoffverbrauch und20 Prozent geringerem Stickoxid-Ausstoß.Zweistufige <strong>Turbo</strong>aufladungBeim Prinzip der zweistufigen <strong>Turbo</strong>aufladungwerden ein Nieder- und ein Hochdruck-<strong>Turbo</strong>laderin Reihe geschaltet. Dadurch steht beinahe diedoppelte Menge Motorladeluft zur Verfügung.Die Betriebsart des Motors kann flexibel gewähltwerden: Bei gleicher Leistung kann der Kraftstoffverbrauchgesenkt oder alternativ die Motorleistungbei gleichem Kraftstoffverbrauch gesteigertwerden.Dies macht den 18V48/60TS zu einem der effizientestenund saubersten Motoren seiner Klasse,der beim Betrieb mit allen herkömmlichen Kraftstoffendie Emissionsvorgaben der Weltbank(World Bank 2008) erfüllt.Vier <strong>MAN</strong> GenSetswerden künftig inNordsumatra eine konstanteEnergieversorgungsicherstellen.12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


„Wir müssen uns nachhaltig auf demafrikanischen Kontinent verankern“Der afrikanische Markt bietet viel Potenzial für <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>, wie auch die gezeigtenBeispiele verdeutlichen. Ein Interview mit Aristide Tchamdjou, der als Region CEO des Unternehmensdie Region Subsahara-Afrika betreut.Herr Tchamdjou, als Region CEO ist es Ihre Aufgabe,die Präsenz von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in der RegionSubsahara-Afrika voranzutreiben. Verfolgen Siedabei einen einheitlichen Ansatz für die gesamteRegion oder ziehen Sie unterschiedliche Strategienfür einzelne Länder in Betracht?Ich denke, wir müssen von Fall zu Fall eine eigeneStrategie anwenden. Afrika ist ein sehr vielfältigerKontinent, zum Beispiel im Hinblick auf Bevölkerungsgruppen,Sprachen, Regierungsformen unddie Rechtsvorschriften einzelner Länder. Darüberhinaus ist in vielen Gebieten die Infrastruktur eingeschränktund die Liberalisierung des Energiesektorsunterschiedlich stark ausgeprägt. Dasmacht es schwer, einheitliche Strategien zu entwickeln,selbst für benachbarte Länder.Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Länder, indenen das Unternehmen seine Bemühungen intensivierensollte?<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> ist bereits in Südafrika präsentund hat gerade im Senegal eine PrimeServ-Niederlassung eröffnet. Wir müssen unsere Positionin diesen Ländern stärken und von dieser Basisweiter ins südliche und westliche Afrika expandieren.Nigeria bietet sich als Markt für unsereProdukte an. Kein Investor kann Nigeria ignorieren,trotz des wirtschaftlich anspruchsvollenUmfelds. Ein weiteres vielversprechendes Land istAngola, das sowohl für die <strong>Turbo</strong>- wie auch die<strong>Diesel</strong>sparte sehr gute Chancen bietet. Außerdemdürfen wir die aufstrebende Öl- und Gasindustriein Ostafrika nicht außer Acht lassen. Kenia ist mitSicherheit ein guter Ausgangspunkt für uns, weilwir beispielsweise in Mombasa mit unseren mari-Aristide Tchamdjou ist seit dem 1. Januar2013 für <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> tätig. Der47-Jährige ist Experte für den Energiesektorund arbeitete unter anderem inNigeria und den USA. Er absolvierte seinStudium in Berlin (Deutschland), CollegeStation (Texas, USA) und Philadelphia(Pennsylvania, USA).Als CEO für die Region Subsahara-Afrikaist Aristide Tchamdjou für die Bewertungund Entwicklung der Geschäftschancenin mehr als 40 Ländern auf demafrikanischen Kontinent verantwortlich.timen Angeboten punkten können, während wiruns gleichzeitig als Partner für die sich entwickelndeÖlindustrie in Kenia und seinen Nachbarländerempfehlen können.Wie können Sie als Region CEO Projekte vorantreiben?Mein Team und ich wollen dazu beitragen, dasWissen über die Möglichkeiten für Motoren und<strong>Turbo</strong>maschinen auf dem afrikanischen Markt zuerweitern. Dafür müssen wir ein solides Netzwerkan potenziellen Kunden und Stakeholdern aufbauenund die Präsenz von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> inAfrika erhöhen. Manch einer hat vielleicht schonvon <strong>MAN</strong> gehört, denkt dann aber meistens anLkw. Das heißt, wir müssen den Märkten unserProdukt- und Service-Portfolio präsentieren undzeigen, welche Vorteile wir bieten können. Außerdemsollten wir verstärkt Mitarbeiter vor Ort anuns binden, um uns nachhaltig in der Region zuverankern.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 13


An Bord der Petunia Seaways herrscht rege Betriebsamkeit.Robert Brendel, Ingenieur von <strong>MAN</strong><strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> und Projektleiter für den Umbau,überwacht, wie eine zwei mal zwei Meter große Lukein den weiß-blau lackierten Schornstein des Schiffesgeschnitten wird. Langsam legen die Männer dastonnenschwere Stahlstück mithilfe eines Seilzugsauf dem Deck ab. Durch das Loch im Kamin werdendie alten Abgasrohrleitungen Stück für Stücknach draußen gehievt, das neue Equipment nimmtden umgekehrten Weg ins Schiffsinnere.Die Zeit drängt: „Innerhalb von nur sechs Tagenmüssen wir das bisherige Abgassystem demontieren,die neuen Rohre verlegen und die kompletteAusstattung für das SCR-System an Ort und Stellehaben. Danach wird der Schornstein wieder ordentlichohne Punkt verschweißt“, erklärt Brendel. Umgerüstetwird ein Motor vom Typ 8L21/31. Dafürverbaut das Team von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> außerden Abgasrohren einen SCR-Reaktor, die Mischereinheit,das Druckluftmodul, den Urea-Dosierschrankund die elektronische Steuerung SaCoS one . Es läuftalles nach Plan und eine knappe Woche nach Beginnder Arbeiten ist die Frachtfähre schon wiedervoll beladen auf dem Weg nach Großbritannien.Prüfung durch KlassifikationsgesellschaftenAn Bord überwacht Service-Monteur Erik Jacobsdie restlichen Arbeiten. Er und seine Kollegen legenletzte Hand an den Umbau des Motors undstimmen die Komponenten aufeinander ab. Allesmuss passen, denn rund vier Wochen später kommendie Vertreter der drei KlassifikationsgesellschaftenGermanischer Lloyd, Det Norske Veritasund Lloyds Register auf das Schiff. Sie prüfen, obsich die Emissionswerte, die das SCR-System aufdem Prüfstand in Augsburg erreicht hat, auch imrealen Einsatz auf hoher See bestätigen. Das Ergebnisist überraschend deutlich – alle von derIMO geforderten Grenzwerte für den Ausstoß vonStickoxiden werden eingehalten.Noch ist es allerdings nicht möglich, eine offizielleTier III-Zulassung zu erhalten, auch wenn sich dasSCR-System mittlerweile in mehr als 1500 Betriebsstundenan Bord bestens bewährt hat. „DieZertifizierung kann formal erst ab Inkrafttretender Tier III-Stufe im Jahr 2016 erfolgen. Dennochwar es wichtig für uns, dass wir sowohl am Prüfstandals auch beim On-board Confirmation Testdieselben hohen Maßstäbe wie bei der zukünftigenTier III-Zertifizierung angelegt und mit Erfolgbestanden haben“, erläutert Dr. Gunnar Stiesch,Leiter Vorentwicklung Viertaktmotoren. „Bis Ende2013 wird die SCR-Technologie auf alle Viertaktmotorenangewendet und bildet damit die Basislösungfür unser gesamtes Medium Speed-Portfolio.“Vorteile für KundenBestellen können die Kunden das System bereitsjetzt und haben somit die Möglichkeit, rechtzeitigvor Inkrafttreten von IMO Tier III wertvolle operativeErfahrungen zu sammeln, so wie die dänischeEigentümerin der Petunia Seaways. DFDS Seawaysist eine der größten europäischen Reedereien fürFrachtfähren und befährt ein weitverzweigtesLiniennetz in der Nord- und Ostsee sowie im Ärmelkanal.Per Marzelius, Director Sustainability &Public Affairs, ist mit der Zusammenarbeit mit<strong>MAN</strong> sehr zufrieden: „Ich freue mich, dass wir einmalmehr dazu beitragen können, einer neuenumweltschonenden Technologie zur Marktreifezu verhelfen. DFDS und andere Schiffsbetreiberwerden definitiv davon profitieren, wenn es gilt,internationale Richtlinien einzuhalten.“Die Petunia Seawaysgehört der dänischenReederei DFDS Seawaysund ist eines von sechsSchwesterschiffen, dieeinen regelmäßigenFährverkehr in der NordundOstsee sowie imÄrmelkanal gewährleisten.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 15


Saubere SchifffahrtMit Erdgas durch das Karibische Meer[1]Zweitaktmotor angetrieben, der sowohl mit flüssigenals auch mit gasförmigen Kraftstoffen betriebenwerden kann.[1] Dual Fuel-Motorenvom <strong>MAN</strong>-Typ ME-GIkönnen sowohl mitflüssigen als auch mitgasförmigen Kraftstoffenbetrieben werden.ie umweltfreundlichsten Containerschiffeder Welt – dieser Titel gebührt baldzwei Containerschiffen der US-amerikanischenReederei TOTE Inc., die als weltweit erstevor allem mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden.Die beiden 3 100 TEU-Schiffe werden in derWerft NASSCO in San Diego gebaut und künftigjeweils von einem <strong>MAN</strong> 8L70ME-GI Dual Fuel-Die beiden neuen Containerschiffe werden künftigzwischen Florida und Puerto Rico verkehrenund damit vor allem von der International MaritimeOrganization definierte Sonderzonen (EmissionControl Areas) befahren, in denen die Emissionsbestimmungenin den kommenden Jahrenstark verschärft werden. Der Vorteil von DualFuel-Motoren liegt zum einen in der Umweltverträglichkeitim Gasbetrieb: CO 2 - und Stickoxid-Emissionen sind deutlich reduziert, Schwefeloxide,Ruß oder Partikelemissionen praktisch nichtvorhanden. Zum anderen ermöglicht der <strong>MAN</strong>-Zweistoffmotor Schiffseignern und -betreibernhohe Flexibilität und Wirtschaftlichkeit, da derKraftstoff je nach Verfügbarkeit und Preis gewechseltwerden kann.Der Bau des ersten Containerschiffes soll 2014beginnen, die Lieferung ist für Ende 2015 vorgesehen.Das zweite Schiff soll 2016 ausgeliefertwerden. Der Vertrag zwischen TOTE und NASSCOenthält zudem eine Option auf drei weitere Containerschiffe.[2] [3] Die beiden neuen Schiffe derReederei TOTE werden die weltweit erstenContainerschiffe sein, die primär mitFlüssigerdgas (LNG) betrieben werden.[2] [3]16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Antrieb für gute TatenDie Africa Mercy ist ein Symbol der Hoffnung in Westafrika: Eine Mitarbeiterin von<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> war eine Woche an Bord des größten privaten Hospitalschiffs.tellen Sie sich ein Schiff vor mit einer Besatzungaus Chirurgen, Krankenpflegern,Landwirtschaftsexperten, Umwelt- und Maschinenbauingenieuren,Köchen und vielen weiterenHelfern: Die Africa Mercy ist das größte zivileKrankenhausschiff der Welt, rund 400 ehrenamtlicheCrew-Mitglieder aus über 40 Nationen engagierensich an Bord – koordiniert durch die internationaleHilfsorganisation Mercy Ships.Das Hospitalschiff ist auf dem Weg zu den ärmstenLändern der Erde, um dort bedürftige Menschenkostenlos mit medizinischen Leistungen zuversorgen, Gesundheitsaufklärung zu betreiben,Agrarprojekte aufzubauen und Hilfe zur Selbsthilfezu leisten. Um auf dem Krankenhausschiffeine verlässliche Stromerzeugung zu ermöglichen,übergab <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> im Jahr 2010 vierGenSets mit Motoren des Typs 5L21/31 an MercyShips und engagiert sich seitdem regelmäßig fürdie Organisation.Als die Africa Mercy im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> imHafen von Lomé, der Hauptstadt von Togo, ankerte,hatte eine Mitarbeiterin von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>die Gelegenheit, das Schiff dort zu besuchen undeine Woche lang die Arbeit von Mercy Ships hautnahmitzuerleben. „Das selbstlose Engagementder Crew und die grenzenlose Dankbarkeit undLebensfreude der Patienten haben die tiefstenEindrücke bei mir hinterlassen“, erzählt ChristineKarl, die bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in der Unternehmenskommunikationarbeitet. Der Kopf derCrew und für viele ein großes Vorbild ist TimTretheway, der Kapitän der Africa Mercy, der sichseit 20 Jahren für Mercy Ships engagiert: „Ich binnicht so geschickt und qualifiziert wie unsere medizinischeCrew und kann die Krankheiten unsererPatienten nicht heilen. Doch was ich tun kann,ist, dafür zu sorgen, dass hier an Bord die bestenBedingungen herrschen, damit die medizinischeCrew mit höchster Effizienz arbeiten kann.“ Dieneuen Generatoren von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> werdenvon den Ingenieuren bis zu den Ärzten inhöchsten Tönen gelobt: „Sie sind besonders vibrationsarmgelagert, damit sich ihre Schwingungennicht auf die Operationssäle übertragen und dieArbeit der Chirurgen beeinträchtigen. Mit jeweils1 000 Kilowatt Leistung versorgen sie nicht nurdas Krankenhausdeck, sondern das gesamte Schiffmit Strom.“ Vier <strong>MAN</strong> GenSetsversorgen das HospitalschiffAfrica Mercy mitStrom.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 17


Allzeit einsatzbereitDie Esvagt Aurora bietet der Barentssee die Stirnenn die Esvagt Aurora im Nordpolarmeervor der norwegischen Küste ausrückt,zählt jede Sekunde. Das mehr als5 000 Kilowatt starke Rettungsschiff wurde fürNotfalleinsätze auf Offshore-Plattformen gebaut.Seine Aufgaben: Brände löschen, Meeresverschmutzungeindämmen, Notfallschleppen. DasBesondere: Das Schiff kann unabhängig von Windund Wetter Hilfe leisten. Dafür sorgen neuesteTechnologien der Satellitensteuerung, die eine zentimetergenauedynamische Positionierung erlauben.So kann der Notfallschlepper auch bei stürmischerSee präzise eingreifen und schnell helfen.Die Esvagt Aurora ist in der Barentssee, zwischendem norwegischen und russischen Festland unddem Arktischen Ozean, im Einsatz und sie ist speziellauf das raue Klima dort angepasst, zum Beispielmit neuester Enteisungstechnik. Seit Juli<strong>2012</strong> ist die 87 Meter lange Esvagt Aurora 24 Stundenam Tag einsetzbar. Ein <strong>Diesel</strong>-Elektro-Setupmit vier <strong>MAN</strong> 6L21/31-Motoren treibt das 4 000Tonnen schwere Schiff an. Die Esvagt Aurora wirdvon der Offshore-Spezialfirma ESVAGT AS betrieben,die zur dänischen multinationalen A.P.Møller-Mærsk Gruppe gehört.Notfallschleppen, Brände löschen, Spezialeinsätze:Im rauen Klima der Barentssee wird das RettungsschiffEsvagt Aurora künftig Hilfe leisten.18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


MS Selandia – Revolution der SeeschifffahrtVor 100 Jahren baute Burmeister & Wain das erste hochseetüchtige Schiff mit <strong>Diesel</strong>antrieb.ls das dänische Handels-und PassagierschiffMS Selandia im Februar 1912 aufseiner Jungfernfahrt von Kopenhagennach Bangkok war, sorgte es bei den Mannschaftenanderer Schiffe für Verwirrung: Obwohl sievolle Fahrt machte, war kein Rauch zu sehen, derbei den damals üblichen kohlebefeuerten Dampfschiffenaus den Schornsteinen stieg. Die MS Selandiahatte keinen Schornstein, dafür aber einenrevolutionären Antrieb: den <strong>Diesel</strong>motor. Gebautwurde das Schiff in Kopenhagen von der WerftBurmeister & Wain, deren Motorensparte heuteTeil von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> ist. Auftraggeber wardie dänische Ostasiatische Handelsgesellschaft.Die MS Selandia war knapp 113 Meter lang undhatte eine Tonnage von 4 964 Bruttoregistertonnen.Zwei B&W-Viertakt-<strong>Diesel</strong>motoren mit je achtZylindern und zusammen 1 860 Kilowatt Leistungbeschleunigten die MS Selandia auf elf Knoten.dänische ‚Østasiatiske Kompagni‘ die Linienschifffahrtin den Fernen Osten. Die <strong>Diesel</strong>motorenerwiesen sich für die Schifffahrt als weitauswirtschaftlicher und boten zudem verbesserteArbeitsverhältnisse an Bord. Gegenüber denDampfmaschinen brachte der <strong>Diesel</strong>motor miterheblich reduziertem CO 2 -Ausstoß außerdemVorteile gegenüber der Umwelt – wenn man dieserTatsache in der damaligen Zeit auch noch wenigAufmerksamkeit schenkte.Auf einem Zwischenstopp während der Jungfernfahrtin London, besichtigte Winston Churchill,damals Erster Lord der Admiralität, das Schiff.Äußerst beeindruckt nannte er den neuen Schiffstypdas größte maritime Meisterstück des Jahrhunderts.Mit einer Gesamtleistungvon 1860 kW trieben zweiB&W-Viertakt-<strong>Diesel</strong>motorendie MS Selandia an.Als erstes hochseefähiges Schiff mit <strong>Diesel</strong>antriebläutete die MS Selandia das Ende der großenDampfschiffe ein. 25 Jahre später, 1937, betrug dieGesamttonnage aller <strong>Diesel</strong>motorschiffe bereits11,9 Millionen Tonnen. Heute werden Frachtschiffeauf der ganzen Welt mit großen <strong>Diesel</strong>motorenangetrieben. Vor 100 Jahren nahm die MS Selandiaden ersten Schritt zur Globalisierung: Mit ihrerersten Reise nach Bangkok eröffnete sie für die<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 19


<strong>Turbo</strong>machineryÜber dem PolarkreisAm norwegischen Finnfjord,rund 500 km nördlich desPolarkreises, liegt dasSchmelzwerk des gleichnamigenUnternehmens.Abwärmenutzung in Eiseskälte: Für einen norwegischen Kunden hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> dieEnergieeffizienz eines Produktionswerks um rund 40 % gesteigert.Die Wintersonne schimmert rötlichin der kalten, klaren Luft undbricht sich auf der weiten Wasserflächedes Finnfjords. Im scheinbarenKontrast zur Magie einernorwegischen Fjordlandschaft steht hier, rund500 km nördlich des Polarkreises, ein Schmelzwerkdes Unternehmens Finnfjord AS. Das Unternehmen,einer der zehn größten Herstellerfür Ferrosilicium in Europa, hat zusammen mit<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> einen ambitionierten Planin diesem Werk umgesetzt. Doch der Reihe nach:Ferrosilicium – bei der Herstellung von Stahl undGusseisen ist diese Vorlegierung als Zusatzstoffmitentscheidend für die Qualität des Endprodukts,etwa für die Härte oder die Korrosionsbeständigkeit.Als einer der führenden Anbieterproduziert das Werk im hohen Norden von Norwegenpro Jahr rund 100 000 Tonnen des silbergrauenMaterials für die weiterverarbeitende Industrie.Finnfjord AS hat ein Ziel definiert, das über dasWerk hinaus Bedeutung hat: Den energieintensivenHerstellungsprozess von Ferrosilicium mitseinen strombetriebenen Schmelzöfen auf einneues Niveau zu heben. „Dafür haben wir insgesamtrund 100 Millionen Euro investiert“, soGeir-Henning Wintervoll, CEO des norwegischenUnternehmens. Technologischer Kern des Vorhabensist ein Dampfturbinen-Generatorsatz von<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>. Die hocheffiziente Anlageermöglicht es, aus der Abwärme des Werkes wiederStrom zu gewinnen, der zurück in den Produktionsprozessgespeist werden kann.20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Der Dampfturbinen-Generatorsatz machtdie in der Abwärme desSchmelzwerks enthalteneEnergie wieder nutzbar.Mit dem rund 40 Megawatt starken Turbinenset,das zum Jahresende <strong>2012</strong> in Betrieb genommenwurde, konnte die Energieausnutzung des Werkesum rund 40% gesteigert werden. „Seitdem deckenwir einen Großteil unseres Strombedarfs aus Potenzialen,die bislang nicht genutzt werden konnten“,betont CEO Wintervoll.Pro Jahr erzeugt die Kombination aus Dampfturbineund Generator nun bis zu 340 Gigawattstundenelektrischen Stroms, die Finnfjord AS nichtmehr aus dem öffentlichen Netz beziehen muss.Mehr als 75 000 deutsche Standard-Haushaltekönnten mit dieser Strommenge durchschnittlichein Jahr lang versorgt werden. Und auch im Hinblickauf den CO 2 -Ausstoß ist die Turbinentechnologievon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> ein Gewinn: ImVergleich zu konventionell erzeugtem Strom,etwa aus Steinkohle, ist die gesteigerte Effizienzdes Werkes gleichbedeutend mit einer Reduktionder CO 2 -Emissionen von rund 240 000 Tonnenpro Jahr.Auch das Bewusstsein für umweltneutrales Handelnrückt dabei zunehmend in den Vordergrund.Finnfjord AS hat, wie im Übrigen auch Norwegenals Staat, das langfristige Ziel einer zu 100 ProzentCO 2 -neutralen Versorgung. Auf dem Weg dahinstehen vor allem für Unternehmen auch weiterhinInvestitionskosten und Amortisationszeitenim Vordergrund – mit Blick auf sinkende Umweltauswirkungendürfte hiervon aber nicht zuletztauch die Magie einer norwegischen Fjordlandschaftprofitieren.Ferrosilicium – einneues Level desenergieintensivenHerstellungsprozesses.Mehr Effizienz und weniger Emissionen – Geir-Henning Wintervoll hebt das Ergebnis des Projektshervor: „Zusammen mit <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>haben wir das gesetzte Ziel erreicht und unserenStandort zum weltweit effizientesten Produktionswerkfür Ferrosilicium ausgebaut.“Wie auch bei dem norwegischen Unternehmen, sohat die Rückgewinnung von Energie aus Abwärmeweltweit an Bedeutung gewonnen. SteigendeEnergiekosten und zunehmende Umweltauflagenlassen auch die Nachfrage nach effizienten undnachhaltigen Konzepten steigen – und das nichtnur in energieintensiven Branchen.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 21


Lösungen für die weltweite IndustrieLuft zerlegenLuftzerlegungWas sich für Laien nach Hokuspokusanhören mag, ist weltweit ein Markt mitzweistelligen Milliardenumsätzen. Vorallem für technische Prozesse, aberauch für den medizinischen Bedarf wirdLuft dabei durch Verdichtung, Kühlungund Entspannung in ihre Bestandteilezerlegt.Stickstoff, Sauerstoff und Edelgasekönnen so als separierte Bestandteilefür die unterschiedlichsten Zwecke verwendetwerden.b Kraftstoff für das Auto, Kunststofffasernfür Textilien oder der Dünger fürdie Pflanzen auf der Fensterbank: Bevordas Endprodukt entsteht, werden in aller Regelerst die entsprechenden Grundstoffe hergestellt –nicht selten geschieht dies mit Hilfe der Kompressorenvon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>. Vor dem Hintergrundeiner weltweit wachsenden Bevölkerungwachsen auch die Produktionskapazitäten unddamit auch die Größe der Anlagen, in denen Kraftstoff,Kunststoff oder Dünger ihren Anfang finden.Kompakter, robuster und effizienter – das sind dieMerkmale eines neuen axialen Kompressortypsmit Namen MAX1, mit dem <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>den wachsenden Bedarf der weltweiten Grundstoff-und Prozessindustrie bedient. Als Hybridlösungvereint die Neuentwicklung die extrem ro-Zentrale Komponenten für den Prozessder Luftzerlegung sind effizienteKompressorstränge – zumeist von <strong>MAN</strong><strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.buste Bauweise und den exzellenten Wirkungsgradvon industriellen Kompressoren mit der hohenLeistungsdichte, die von stationären Gasturbinendes Unternehmens bekannt ist. Den Erfolg dieserNeuentwicklung bestätigt ein erster Auftrag kurznach Verkaufsfreigabe: <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> liefertvier große Kompressorstränge in die InnereMongolei für eine Anlage zur Luftzerlegung.Luftzerlegung – als prägnantes Beispiel für dieweltweite Grundstoff- und Prozessindustrie werdenallein in diesem Industriezweig jährlich zweistelligeMilliardenbeträge umgesetzt. Dem Namenentsprechend wird Luft in einem komplexenProzess in ihre Bestandteile wie Sauerstoff, Stickstoffund Edelgase zerlegt, um diese für unterschiedlicheZwecke nutzen zu können.Für die Betreiber entsprechender Anlagen ist esein vorrangiges Ziel, die Effizienz des Prozessesweiter zu steigern. Als führender Anbieter vonKompressortechnologie für die Luftzerlegung verfügt<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> neben der NeuentwicklungMAX1 über weitere Maschinentypen, die genaudieses Ziel verfolgen.Die Produktpalette wächst weiter – und damitauch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einmalDinge wie Kraftstoff, Kunststoff oder auch Düngerverwenden, die im Laufe ihrer Herstellung miteinem Kompressor von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> inBerührung gekommen sind.22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Kompressoren für BrasilienSchwimmend gefördertrdöl zu fördern kann eine technisch äußerstanspruchsvolle Aufgabe sein. Vor allemdann, wenn das Vorkommen rund 300 Kilometersüdöstlich vor São Paulo im Santos-Beckendes Atlantiks liegt. Fernab vom Festland, 2 000Meter tief unter der Wasseroberfläche und zudemvon einer Salzschicht abgedeckt.<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> auf diese Anforderungen ein.Häufig kommen die zentralen Komponenten dabeiweiterhin aus den europäischen Technologiestandortenwie Deutschland, Dänemark und derSchweiz, während die weiteren Projektschritte wieauch Zusammenbau und Packaging lokal erfolgen.Um dieses Feld erschließen zu können, lässt derbrasilianische Energiekonzern Petrobras sechs sogenannteFPSO (Floating Production, Storage, Offloading)konstruieren und bauen. Mit Erdöl-Förderequipmentausgestattet, sind diese Schiffe inder Lage, schwimmend ihre Position über denBohrlöchern zu halten. Für die Hightech-Ausstattungder sechs FPSO liefert <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>jeweils eine zweistufige Schraubenkompressoranlage.Jede dieser Anlagen wird künftig Erdölbegleitgasin zwei Stufen verdichten, um es nachweiterer Behandlung wieder in das Bohrlochzurückzuleiten. Mit Hilfe der <strong>MAN</strong>-Technologievermeidet Petrobras so auch, dass die Begleitgaseungenutzt abgefackelt werden müssen und somitunnötige Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid(CO 2 ) entstehen.Der aktuelle Auftrag in Brasilien ist dafür ein prägnantesBeispiel, wie auch Martin Kunze, Geschäftsführervon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> Brasilien, weiß:„Ich bin davon überzeugt, dass uns dieser gemeinsamerarbeitete Großauftrag in eine gute Positionbringt, um auch künftig den Zuschlag für weiterelokale Projekte zu bekommen.“So wie für diesesFPSO liefert<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>auch bei dem aktuellenAuftrag Kompressorenfür die Offshore-Förderung von Erdöl.Eine zentrale Grundlage für derartige Großaufträgeist die enge Kooperation zwischen den weltweitenStandorten von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>. Im aktuellenFall hat die brasilianische Lokalorganisationdes Unternehmens, in intensiver Zusammenarbeitmit den deutschen Standorten, als Auftragnehmerfungiert. Das Geschäftsmodell ermöglichtnicht zuletzt einen hohen Anteil an lokaler Fertigung– nicht nur in diesem Projekt unabdingbar.Wie in vielen Ländern sind auch in Brasilien zunehmendlokale Anteile bei Fertigung und Servicedie Voraussetzung für eine Auftragsvergabe.Mit einer weltweit wachsenden Zahl an lokalenProduktions- und Servicestandorten stellt sich<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 23


WindenergieAusgangspunkt für das Audi e-gas project istregenerativ erzeugter Strom.StromnetzDie Windenergie wird in dasöffentliche Stromnetzeingespeist.GasnetzDas e-gas wird im öffentlichen Gasnetzgespeichert und kann so auch Haushalteund Industrie mit Energie aus erneuerbarenQuellen versorgen.ElektrolyseDie mit Windstrom betriebene Elektrolyse-Anlagespaltet Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff.MethanisierungDer Wasserstoff reagiert in einer Methanisierungsanlagemit Kohlendioxid. Ergebnis: e-gas (künstliches Erdgas).CNG-TankstelleDer steigende Anteil an e-gas fördertklimafreundliche Langstreckenmobilität.Alternative EnergieErdgas selbstgemachtIn dem Reaktor von<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> lässtdie Audi AG künstlichesErdgas aus Wasserstoffund Kohlendioxidentstehen.rdgas muss nicht zwangsweise aus der Erdekommen. Beim Autohersteller Audi strömtab Sommer 2013 chemisch nahezu identisches„e-gas“ aus einem Methanisierungsreaktorvon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>. Und ist damit das Endprodukteiner innovativen Demonstrationsanlage,die erstmals im industriellen Maßstab regenerativerzeugten Strom in diesen klimaneutralenTreibstoff umwandelt.oder auch Solarenergie in e-gas in zwei wesentlichenSchritten. Zunächst spalten so genannteElektrolyseure mit Hilfe des Stroms Wasser in dieBestandteile Sauerstoff und Wasserstoff auf. Derso gewonnene Wasserstoff reagiert danach imMethanisierungsreaktor von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>mit Kohlendioxid (CO 2 ) – einem Abfallprodukt auseiner nahe gelegenen Biogasanlage – zu synthetischemMethan (CH 4 ).„Dieser Auftrag unterstreicht einmal mehr unsereKompetenz im Bau chemischer Reaktoren, mit derenHilfe synthetischer Kraftstoff produziert werdenkann“, freut sich Dr. Josef Dachs, Leiter von<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in Deggendorf. An diesembayerischen Standort entstehen chemische undphysikalische Reaktoren, die bei den internationalenKunden hohes Ansehen genießen. „UnserKnow-how ist weltweit gefragt, zum Beispiel,wenn es wie hier darum geht, Lösungen für dieMobilität der Zukunft zu finden“, weiß Dachs.Bei der in Werlte (Deutschland) errichteten Anlageerfolgt die Umwandlung des Stroms aus Wind-Die Strom-Gas-Kopplung des Audi e-gas-Projektesist nicht nur ein Musterbeispiel für die weitreichendenKompetenzen innerhalb des Volkswagen-Konzerns. Sondern auch dafür, wie an windreichenTagen das oft überschüssige Angebot anWindenergie sinnvoll genutzt werden kann – vorallem deshalb, weil das e-gas mit bereits vorhandenerInfrastruktur sowohl speicherbar wie transportabelist. So kann es völlig problemlos über dasbestehende Erdgasnetz verteilt sowie an entsprechendeTankstellen ausgeliefert werden. Allein mitdem e-gas aus dem Reaktor von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>können so 1 500 erdgasbetriebene Pkw jedes Jahr15 000 Kilometer CO 2 -neutral fahren. 24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Umweltfreundliche HybridlösungSonne, Holz und Stromes Borges Blanques ist eine beschauliche6 000-Seelen-Gemeinde, 150 Kilometernordwestlich von Barcelona gelegen. SeitDezember <strong>2012</strong> produziert hier eine Weltneuheitumweltfreundlichen Strom: das erste kommerzielleKraftwerk, das als Hybridlösung die Vorteileder Stromerzeugung aus Sonnenwärme und Biomassevereint. Sein Herzstück ist ein hocheffizienter<strong>Turbo</strong>-Generator-Strang, geliefert von <strong>MAN</strong><strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> – die neue MARC-R Dampfturbinedes Hamburger Unternehmensstandortes feierthier ihre Premiere.[1]In dem spanischen Kraftwerk folgen tagsüber mehrals 2 600 Parabolrinnen dem Stand der Sonne undbündeln die Strahlen in ihrer Brennlinie. Durchdiese Linien verlaufen Absorberrohre, in denenständig ein Thermofluid zirkuliert und sich so aufbis zu 400 Grad Celsius erhitzt, ehe es im Kraftwerksblockankommt. Und dort den nötigen Dampferzeugen kann, der die MARC-R-Turbine antreibt.„Die MARC-R ist eine Zwischenüberhitzungsturbinemit zwei Gehäusen“, erklärt Simon Radermacher,Vertriebsingenieur bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.Aufgebaut ist sie aus zwei vielfach bewährtenMaschinen des Modular Arrangement Concepts,kurz MARC: einer MARC-2-Gegendruckturbine undeiner MARC-6-Kondensationsturbine.Radermacher: „Dieser Aufbau erhöht die thermodynamischeEffizienz, wir steigern den Gesamtwirkungsgraddes Kraftwerks erheblich.“22,5 Megawatt speist die auf einer Fläche von rund100 Fußballfeldern errichtete Anlage ins öffentlicheStromnetz ein. Genug, um mehr als 27 000spanische Haushalte mit rein regenerativ erzeugtemStrom zu versorgen. Und zwar durchgehend –denn nachts oder an Tagen mit Bewölkung generiertden Dampf für die Turbine ein mit Holz,Landwirtschaftsabfällen oder Energiepflanzen befeuerterKessel in einem Biomasseheizblock. Die-[2]se natürlichen Brennstoffe setzen nur soviel Kohlendioxid(CO 2 ) in die Atmosphäre frei, wie sie ihrzuvor beim Wachstum entzogen haben.Die von den spanischen Firmen ABANTIA undCOMSA EMTE betriebene Anlage ist in der Lage,zuverlässig und ohne Schwankungen Strom zu liefern.Der Clou dieser Hybrid-Technik: Das Zusammenspielvon Solarthermie und Biomasse machtkomplizierte und teure Speichertechniken fürdie Sonnenwärme überflüssig – aus beiden Energiequellenerzeugt die Dampfturbine von <strong>MAN</strong><strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> den elektrischen Strom effizientund zuverlässig.[1] Herzstück der Anlageist der <strong>Turbo</strong>-Generator-Strang, der die Energiedes Dampfes in Stromumwandelt.[2] Die Anlage inSpanien: Mehr als 2 600Parabolspiegel bündelndie Kraft der Sonne.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 25


[1] [2]nannte Retrofits. Das entsprechende Wissen vermittelt<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> seinen Kunden in denhauseigenen <strong>MAN</strong> PrimeServ-Akademien.„Unsere Kunden wissen das Trainingsangebot von<strong>MAN</strong> PrimeServ extrem zu schätzen“, so WayneJones, der als Senior Vice President bei <strong>MAN</strong>PrimeServ das Servicegeschäft für <strong>Diesel</strong>motorenverantwortet. „Vor allem Sicherheitsaspekte habenfür den Betrieb von Anlagen enorm an Bedeutunggewonnen. Als Ergänzung unseres Serviceangebotessind unsere Kunden mit dem in den Akademienvermittelten Wissen in der Lage, die Produktevon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> mit einem Maximum anSicherheit und Effizienz zu betreiben.“auch die eigenen Serviceingenieure. Ein Vorteilliegt dabei auf der Hand: der beiderseitige Austausch.Während Kunden ihr Wissen über dieTechnologie von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> erweitern,erhalten das Unternehmen und seine Mitarbeitereine direkte Rückmeldung, zum Beispiel zur Entwicklungdes technischen Bedarfs der Kunden.Mit dem Trainingsangebot der Akademien bietet<strong>MAN</strong> PrimeServ seinen Kunden eine einzigartigePlattform für Wissenstransfer, um auf dem neuestentechnischen Stand zu bleiben. Damit der richtige‚Fahrer‘ am Steuer Ihrer Maschinen und Anlagensitzt – für ein Maximum an Sicherheit,Effizienz und Verfügbarkeit.[1] In vielen Akademienvon <strong>MAN</strong> PrimeServkann am realen Objekttrainiert werden.[2] Weltweit stehen denKunden die Akademienzur Verfügung.Im Bild: Fort Lauderdale(Florida, USA).Das sieht auch Dr. Maik Tiedemann so, als SeniorVice President verantwortlich für das Servicegeschäftvon <strong>MAN</strong> PrimeServ mit <strong>Turbo</strong>maschinenwie Turbinen und Kompressoren: „Mit erheblichemAufwand wird bei der technischen Entwicklungunserer Produkte um jeden Prozentpunkt anWirkungsgrad, eine weitere Reduktion von Emissionenoder eine verbesserte Verfügbarkeit gerungen.Um auch im späteren Betrieb das technischMögliche erreichbar zu machen, vermitteln wir inden Akademien von <strong>MAN</strong> PrimeServ unserenKunden und deren Betriebspersonal das notwendigeWissen.“[3]In bislang zwölf eigenen Akademien rund um denGlobus können Kunden von <strong>MAN</strong> PrimeServihren Einblick in die technischen Lösungen von<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> vertiefen und das eigenePersonal für Betrieb und Wartung schulen lassen.Ob in Korea, Brasilien, den USA oder in Europa,geschult werden hier nicht nur Kunden, sondern[3 ] In den Akademienschult <strong>MAN</strong> PrimeServKunden und eigeneMitarbeiter.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 27


RetrofitsVerjüngungskur für Motoren und MaschinenOb Schiffe,Industrieanlagen oderKraftwerke – mitsogenannten Retrofitskönnen bestehendeEinrichtungenaufgewertet werden.enn ein Automotor seinen Dienstschon lange hinter sich hat, legen dieMotoren und Maschinen von <strong>MAN</strong><strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> gerade erst richtig los. Bei mehrerentausend Betriebsstunden, die Schiffs- und Kraftwerksmotoren,<strong>Turbo</strong>lader, Kompressoren, Turbinenoder chemische Reaktoren pro Jahr absolvieren,spielen Retrofits eine große Rolle – mit solchenNachrüstungen wird die Entwicklungsarbeit desUnternehmens auch für Produkte verfügbar, diebereits seit Jahren oder Jahrzehnten im Betriebsind.Die Bedeutung von Retrofits steigt; bei steigendenEnergiepreisen und strenger werdenden Emissionsbestimmungenentscheiden sich Betreibernicht selten für eine Aufwertung ihrer Anlagen.Weiterentwicklungen von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>kommen so eben auch bestehenden Maschinenund Motoren zugute. Mit vergleichsweise geringenInvestitionskosten können Wirtschaftlichkeit,Effizienz und Umweltverträglichkeit von Anlagenauf ein aktuelles technologisches Level gehobenwerden. Die Möglichkeiten der Nachrüstung sinddabei vielfältig: Ein Schiffsmotor, der nach jahrelangemBetrieb mit Hilfe eines nachgerüstetenKatalysators auch die aktuellen Abgasgrenzwerteeinhält. Die Nachrüstung eines <strong>Turbo</strong>laders, mitdessen Hilfe die Effizienz eines <strong>Diesel</strong>kraftwerkserheblich gesteigert werden kann. Eine Gasturbine,bei der Energieverbrauch und Umweltfreundlichkeitdurch ein Retrofit eine höhere Stufe erreichen.Die Anpassung eines Schiffspropellers zur Steigerungder Antriebsleistung oder die Umrüstungeines Motors, um den Betrieb mit Biokraftstoffenoder Erdgas zu ermöglichen – das alles sind nureinige Beispiele.Vielfältige Möglichkeiten – die Ziele aber gleichensich: mehr Flexibilität, mehr Effizienz und wenigerEmissionen. Wenn der Motor eines Pkw bereitszum alten Eisen gehört, erleben die Produkte von<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> mit einem Retrofit ihrenzweiten Frühling.28 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Standard gesteigert, Emissionen gesenktDie Schiffe der Flotte COSCO Bulk Carrier,eines der weltweit führenden und größtenSchifffahrtunternehmen im Bereichvon Schüttgutfrachtern, werden bald nicht nurmit mehr Leistung, sondern gleichzeitig auch umweltfreundlicherunterwegs sein: <strong>MAN</strong> PrimeServstattet 32 Schiffe mit neuen Kraftstoff-Einspritzventilenaus und rüstet bei 13 eine neue Zylinderschmierungnach; Ziel sind eine sauberere Kraftstoffverbrennungund ein geringerer Ölverbrauch.Darüber hinaus hat <strong>MAN</strong> PrimeServ mit COSCOContainer Lines Co. Ltd., der größten Linienreedereiin China, einen weiteren Servicevertrag geschlossen,der die Wartung von 24 <strong>Turbo</strong>lader-Setsan Bord von zwölf Schiffen sowie die Lieferungentsprechender Ersatzteile umfasst.Die Realisierung beider Verträge mit einer Laufzeitvon jeweils fünf Jahren wird komplett vonder lokalen Niederlassung von <strong>MAN</strong> PrimeServ inShanghai übernommen. COSCO Bulk Carrier undCOSCO Container Lines Co. Ltd. gehören beidezur chinesischen Reedereigruppe China OceanShipping (Group) Company; über 80 Prozent derSchiffe beider Unternehmen werden von Motorenvon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> angetrieben.<strong>MAN</strong> PrimeServ sorgtbei COSCO für gesenkteBetriebskosten undgeringere Emissionen.Langzeit-EKG für MotorenOb als Schiffsantrieb oder für die Stromerzeugung,Großdieselmotoren sind robusteMaschinen. Sie laufen mit verschiedenstenKraftstoffen, rund um die Uhr – und das extremzuverlässig, was besonders auf hoher Seelebensnotwendig sein kann. Für ein zusätzlichesPlus an Sicherheit überwacht <strong>MAN</strong> PrimeServ dieMotoren auf Wunsch der Kunden auch kontinuierlich:Der Online-Service macht es möglich.EKG für GroßdieselmotorenZum Leistungsangebot von <strong>MAN</strong> PrimeServ gehöreneine entsprechende Software, monatlicheZustandsberichte und eine 24-Stunden-Hotline.Wichtige Motordaten werden von jedem Platz aufder Erde online sicher übertragen. <strong>MAN</strong> PrimeServ-Experten analysieren diese Daten und geben demKunden wertvolle Empfehlungen für Betrieb undInstandhaltung des Motors.An über 100 Standorten werden derzeit Motorenvon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> online überwacht, dieKunden reichen vom dänischen Fährbetreiber biszum Kraftwerk in Pakistan. Der Online-Service istzunehmend ein integraler Bestandteil der ServiceundWartungskonzepte von <strong>MAN</strong> PrimeServ undbietet den Kunden damit einen weiteren Mehrwert.<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 29


Kühlwasser-, KraftstoffoderSchmierstoffprobenermöglichen Einblick inden Zustand von MotorenVorsorge ermöglicht frühzeitiges GegensteuernBlutuntersuchung für den Motoras PrimeServLab – dabei handelt es sichum eine Labordienstleistung, die die regelmäßigeUntersuchung von Motorbetriebsstoffenumfasst. Im Rahmen von individuellenVerträgen haben Kunden die Möglichkeit,Betriebsstoffproben ihrer Maschinen in die Zentralevon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> nach Augsburg zuschicken; in einem speziellen Labor werden diesedann umfassend geprüft. Dabei wird zum einendie Verwendbarkeit der einzelnen Medien wieKraftstoff, Schmieröl oder Kühlwasser bestimmt.Darüber hinaus lassen sich auch wertvolle Hinweiseauf den Zustand der Anlage gewinnen, ausder die Proben stammen.„Ähnlich wie eine Blutuntersuchung beim Arztkönnen Betriebsstoffanalysen wichtige Hinweiseauf ‚Krankheiten’ am Motor liefern, wie zumBeispiel Kühlwasser- oder Kraftstoffleckagen insSchmieröl oder nicht effiziente Separatoren“, erklärtDr. Holger Gehring, der das PrimeServLabin Augsburg leitet. Er ist vom Nutzen der neuenDienstleistung für den Kunden überzeugt: „Durchunsere Erfahrung als Motorenhersteller übersteigenQualität und Umfang der Untersuchungen beiweitem das Angebot anderer Labordienstleister.“Seit zwei Jahren hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> dasPrimeServLab im Angebot, mittlerweile werdenbereits 30 Anlagen bedient. Allein im Sommer<strong>2012</strong> erhielt <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> fünf große Aufträgeaus den USA – nach einer Kundenschulungzum Thema Betriebsstoffe in der <strong>MAN</strong> PrimeServ-Academy in Fort Lauderdale etwa bestellten KundenLabordienstleistungen für zwei Containerschiffe,zwei Kreuzfahrtschiffe und ein Kraftwerk,mit einer Laufzeit von bis zu 10 Jahren.„Oftmals ist den Kunden gar nicht bewusst, wasbei der Auswahl und Pflege von Betriebsstoffen zubeachten ist und wie viel Optimierungs- und Einsparpotenzialsich dahinter verbirgt“, betont Dr.Holger Gehring den Wert der Schulungen.30 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Vertrauensvoll in die VerlängerungBrasilien ist ein Wachstumsmarkt – auch für das Servicegeschäft von <strong>MAN</strong> PrimeServ.ach mehr als zehn Jahren erfolgreicherZusammenarbeit hat <strong>MAN</strong> PrimeServ denbrasilianischen Ölmulti Petrobras einweiteres Mal überzeugen können: Ein im Jahr2002 geschlossener Servicevertrag wurde im Jahr<strong>2012</strong> für einen dreistelligen Millionenbetrag umweitere fünf Jahre verlängert. Im Rahmen desVertrages kümmern sich die Serviceingenieurevon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> um insgesamt 20 Gasturbinenstränge,die auf vier Ölplattformen vonPetrobras im atlantischen Ozean zum Einsatzkommen.Rund 150 Kilometer vor der brasilianischen Küsteim Campos-Becken, wo rund 80 Prozent derbrasilianischen Öl- und Gasförderung stattfindet,treiben die Gasturbinen zehn Kompressoren undzehn Generatoren auf den Plattformen Cherne 1und 2, Garoupa und Pampo an. Der Servicevertragumfasst neben der technischen Unterstützungbeim Betrieb der Anlagen auch regelmäßige Wartungsarbeiten,anfallende Reparaturen, Ersatzteillogistiksowie Transporte der Turbinen zu turnusgemäßenWartungen nach Deutschland.„Die Erneuerung des Servicevertrags ist ein Erfolgvon <strong>MAN</strong> PrimeServ und verdeutlicht, dass wir alsOriginalhersteller auch präferierter Partner fürden Service sind“, so Dr. Maik Tiedemann, der alsSenior Vice President bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> dasServicegeschäft mit <strong>Turbo</strong>maschinen leitet. „Wirfreuen uns sehr, dass wir die vertrauensvolle Partnerschaftmit Petrobras weiter ausbauen können.“In Brasilien boomtnicht nur das ÖlundGasgeschäft –auch deswegen hat<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>hier einen weiterenServiceshop akquiriert.In Brasilien widmen sich über 200 Mitarbeitervon <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> dem Servicevertrag. Sosind allein auf den Plattformen 120 Kollegen mitdem Betrieb und der Instandhaltung der <strong>Turbo</strong>maschinenbetraut. Mit der Akquisition eines weiterenService-Workshops für <strong>Turbo</strong>maschinen imJahr <strong>2012</strong> hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> zudem seinstetig wachsendes Servicenetz auch im wichtigenbrasilianischen Markt erweitern können.Vertrauensvolle Servicepartnerschaft imbrasilianischen Öl- und Gasgeschäft<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 31


Erstklassig –in Produkten, Prozessenund DienstleistungenQualitas – der lateinische Ursprung bezeichnete einst nicht mehr und nicht weniger als die„Summe aller Eigenschaften“. Qualität wird heute hingegen durchweg positiv verstanden –und so geht es auch uns bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.ualität kennt viele Beispiele:Eine Maschine, die auch nachJahrzehnten effizienten Betriebesnoch unermüdlich im Einsatzist. Ein Service, der jederzeiterreichbar und innerhalb kürzesterZeit vor Ort ist, um Unterstützung zubieten. Ein Entwicklungsteam, das mit immer wiederneuen Lösungen überzeugen kann und eineProduktion, die diese Lösungen effektiv umzusetzenweiß. Qualität muss auch nicht kompliziertsein – Qualität ist es zudem, wenn ein Mitarbeiteram Empfang nicht nur ein Lächeln, sondern beiBedarf auch einen Regenschirm bereit hält.Qualität ist Wissen – im Besonderen gilt dies fürunsere Mitarbeiter. Erst ihre Erfahrung und ihrKnow-how ermöglichen es, auch hochspezielleWünsche unserer Kunden in anspruchsvolle technischeLösungen umzusetzen. Ob im Neubau vonMaschinen oder den Serviceleistungen von <strong>MAN</strong>PrimeServ, jeder Auftrag stellt etwas ganz Besonderesdar: Die Herausforderung, maximale Qualitätzu erbringen, um damit immer wieder zuüberzeugen.Qualität ist Güte – die hohe Güte unserer Produkteund Dienstleistungen. Auf Basis von strukturiertenAbläufen in Fertigung und Service überprüfenwir diese Güte nicht erst am Ende unsererPlanungs- und Produktionsprozesse, sondern vonAnfang an und zudem kontinuierlich. Das Ergebnis:Maximale Güte von Produkten und Serviceleistungen.32 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Qualität ist Verlässlichkeit – das gilt vor allem fürMaschinen und Anlagen, die teils unter widrigstenBedingungen jahrzehntelang zuverlässig imBetrieb sind. Auf hoher See oder in der Wüste, inder Tiefe des Meeres oder auf einer Plattform andessen Oberfläche – verlässliche Verfügbarkeit bedeutethier im Besonderen, dass sich eine Investitiongelohnt hat. Deshalb ist es nicht nur unserZiel, maximale Effizienz mit minimalen Umweltauswirkungenin Einklang zu bringen. Sondernauch dafür zu sorgen, dass diese Leistung verfügbarist, wenn sie gebraucht wird.Qualität ist Nachhaltigkeit – und das verstehenwir umfassend. Ob es nun um die Beziehungen zuunseren Kunden, Lieferanten und weiteren Partnerngeht, oder darum, durch nachhaltiges Handelnmögliche Umweltauswirkungen auf ein Minimumzu reduzieren.Nachhaltiges Handeln bedeutet für uns aber zuallererst,die Sicherheit von Menschen zu gewährleisten.Ob in unseren eigenen Werken oder vor Ortbei unseren Kunden, ob auf einer Baustelle, währenddes Transports oder im Betrieb unserer Maschinenund Anlagen – die Sicherheit aller Beteiligtenist für <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> oberstes Gebot.Die Grundvoraussetzung: die gleichbleibend hoheQualität unserer Produkte und Dienstleistungen.Unser Verständnis von Qualität kennen Sie nun.Auch unseren Weg dorthin haben wir Ihnen dargestellt.Letztlich beginnt Qualität mit Prozessen –denn nur, wenn man als Unternehmen weiß, wasman tut und wie man es tut, kann man es besser tun.Die Grundlagen unserer Qualität sowie unsererProzesse dokumentieren wir daher in der ManagementPolicy von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>, in unseremManagement-Handbuch, genauso wie in denRichtlinien zu Arbeitsschutz und Umweltschutz,die wir unseren Kunden auf Anfrage gerne zur Verfügungstellen. Unseren Anspruch haben wir zudemmit zahlreichen Zertifizierungen, etwa nachISO 9001 oder 14001, OHSAS oder SCC verbrieft.Maximale Qualität mit null Fehlern ist ein hohesZiel für unser Handeln – aber nur mit hohen Zielenund kontinuierlicher Verbesserung kann manmehr erreichen. Denn als Unternehmen wollenwir nicht nur auf 250 Jahre Vergangenheit blicken,sondern auf einen mindestens ebenso langen Wegin die Zukunft, den wir gemeinsam mit unserenKunden gehen.Indem wir mit Qualität überzeugen …<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 33


Auf einen Blick<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in ZahlenMio € <strong>2012</strong> 2011 Veränderung in %Auftragseingang 3 510 3 692 -5davon Engines & Marine Systems 1 296 1 605 -19davon Power Plants 668 640 4davon <strong>Turbo</strong>machinery 1 546 1 447 7Auftragsbestand 31. Dezember <strong>2012</strong>und 31. Dezember 2011 3 367 3 805 -12Umsatz 3 780 3 610 5davon Engines & Marine Systems 1 552 1 670 -7davon Power Plants 773 647 20davon <strong>Turbo</strong>machinery 1 455 1 293 13Operatives Ergebnis 437 460 -5davon Engines & Marine Systems 319 359 -11davon Power Plants -47 -22 -112davon <strong>Turbo</strong>machinery 165 123 34EBITDA 519 474 10EBIT 437 395 11EBT 434 401 8Umsatzrendite ROS (%) 11,6 12,7Gesamtvermögen 31. Dezember <strong>2012</strong>und 31. Dezember 2011 3 834 3 534 8Segmentschulden 31. Dezember <strong>2012</strong>und 31. Dezember 2011 2 547 2 321 10Nettoliquidität/-verschuldung 759 837 -9Free Cashflow 133 254 -47davon Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 291 344 -15davon Cashflow aus der Investitionstätigkeit -158 -90 -75Investitionen 164 93 76Mitarbeiter inkl. Leiharbeitnehmern31. Dezember <strong>2012</strong> und 31. Dezember 2011 14 863 14 039 6davon Inland 7 614 7 518 1davon Ausland 7 249 6 521 11<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> ist Teil der <strong>MAN</strong> Gruppe – eines der führenden Nutzfahrzeug-, Motoren- und MaschinenbauunternehmenEuropas mit jährlich rund 15,8 Mrd € Umsatz und weltweit etwa 54000 Mitarbeitern.<strong>MAN</strong> ist Anbieter von Lkw, Bussen, <strong>Diesel</strong>motoren, <strong>Turbo</strong>maschinen sowie schlüsselfertigen Kraftwerkenund hält in allen Unternehmensbereichen führende Marktpositionen.34 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


ImpressumHerausgeber<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SEStadtbachstr. 186153 Augsburg, DeutschlandTelefon +49 821 322-0Redaktion<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SEGroup Communications & MarketingFelix BrechtGestaltungadtention WerbeagenturWuppertal, DeutschlandDruckDruckpartner Druck- und MedienhausEssen, DeutschlandBildnachweisTitelbild, Seite 14, 15, 20, 21: Hauke Dressler/<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>Seite 4, 5, 13: Simon Katzer/<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>Seite 8: Manuel Gutjahr/Vetta/Getty ImagesSeite 9/Bild 2: iStockphoto.com/SyldaviaSeite 16/Bild 2 und 3: TOTE Inc.Seite 23: BW OffshoreSeite 24: Audi AGSeite 25/Bild 2: Thermosolar BorgesSeite 29: COSCO, FotoliaSeite 32: Maciej Toporowicz, NYC/Flickr/Getty ImagesDieser <strong>Jahresbericht</strong> steht in deutscher und englischer Sprachezur Verfügung. Download unter www.mandieselturbo.com<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> – ein Unternehmen der <strong>MAN</strong> GruppeAlle in diesem <strong>Jahresbericht</strong> zur Verfügung gestelltenInformationen sind ausschließlich zur Orientierung gedachtund daher nicht als Ersatz für spezifische technische oderkommerzielle Informationen oder Hinweise anzusehen.


<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SEStadtbachstr. 186153 Augsburg, DeutschlandTelefon +49 821 332-0Fax +49 821 332-3382info@mandieselturbo.comwww.mandieselturbo.com

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