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In einem Land vor unserer Zeit - Allianz

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GLOBAL<strong>Allianz</strong> Journal 3/2013alle Fotos: ShutterstockBesondere Sorgfalt: Die <strong>Allianz</strong> will in sensiblen Sektoren soziale und ökologische Aspekte stärker in ihre Geschäftsentscheidungen einbeziehen»Eine Frage der Glaubwürdigkeit«Im vergangenen Jahr rief die <strong>Allianz</strong> dasESG-Board ins Leben, ein Gremium, das fürdie stärkere Einbindung von ökologischenund sozialen Aspekten in die Geschäftstätigkeitsorgen soll. Wir sprachen mit derLeiterin des ESG-Büros, Katharina Latif, überMöglichkeiten und Grenzen eines globalenFinanzdienstleisters.INTERVIEW: FRANK STERNFrau Latif, die <strong>Allianz</strong> hat angekündigt, Mindeststandardsfür das Versicherungsgeschäft und die<strong>In</strong>vestitionstätigkeit der <strong>Allianz</strong> Gruppe zu entwickeln.Mindeststandards klingt ein bisschen nachPapiertiger.Wenn ein Papiertiger dabei herauskäme, hätten wir eineChance verspielt. Die Welt um uns herum verändert sich:Klimawandel, wachsende Weltbevölkerung, Alterungvon Gesellschaften, aufstrebende Schwellenländer –kaum ein Unternehmen ist von diesen Entwicklungen soumfassend betroffen wie die <strong>Allianz</strong>. Wir entwickeln fürunsere Geschäftseinheiten Mindeststandards, die ihnendafür die nötige Orientierung geben.Mindeststandards sind der kleinste gemeinsameNenner. Zudem wurde bei Gründung des ESG-Boards darauf hingewiesen, dass die Umsetzungder Vorgaben Aufgabe der Tochtergesellschaftenbleibe. Da geht sie dahin, die große Vision.Uns sind konkrete Lösungen lieber als blumige Visionen.Unsere Vorgaben werden detaillierter sein, als alles, waswir bisher bei der <strong>Allianz</strong> kannten. Und dass wir mit dreiVorstandsmitgliedern im ESG-Board alle unsere Geschäftseinheitenabdecken, von der globalen Versiche-rung über die Anlage von Versichertengeldern bis hin zurGeldanlage für Dritte, macht deutlich, welchen Stellenwertdas Thema für uns hat. Wir gehen jetzt erstmals daran,jene Sektoren zu definieren, die besonders sensibel sindund auf die wir künftig besondere Sorgfalt im Hinblickauf soziale und ökologische Aspekte verwenden wollen.Welche Sektoren sind das?Minen zum Beispiel, insbesondere Kohleminen, die Palmölindustrieund das Thema Menschenrechte sind Bereiche,die immer wieder Anlass zur Kritik geben. Außerdementwickeln wir Richtlinien für Staudammprojekte, zurAtomkraft und zur Öl- und Gasförderung – zusammenmit unseren Underwritern und <strong>In</strong>vestment-Managern.Die werden Sie sicher mit offenen Armen empfangen.Wir stehen als Versicherer und Vermögensverwalter in<strong>einem</strong> harten Wettbewerb, oft mit Akteuren, die weitweniger nachhaltig sind als die <strong>Allianz</strong>. Das macht dasGeschäft für unsere Underwriter nicht einfach. Doch beivielen Kunden wächst das Bewusstsein für verantwortungsvollesWirtschaften, mit dem sich ja auch Risikenminimieren lassen – zu ihrem wie zu unserem Vorteil.Wir haben also gute Argumente für unsere Sache. <strong>In</strong> derVergangenheit hat sich zudem oft gezeigt, warum essinnvoll ist, sich im Vorfeld einer Versicherungszusageüber die ökologischen und sozialen Auswirkungen einesProjekts Gedanken zu machen. Nehmen wir als Beispielden Bau eines Staudamms. Da müssen wir nicht mal derführende Versicherer sein, um in Bedrängnis zu geraten.Verfügt etwa eine lokale Behörde einen Baustopp, weildie Umweltprüfung schlampig ausgeführt wurde oderdie betroffene Bevölkerung nicht einbezogen war, ist manüber die Baurisikoversicherung unter Umständen auf Jahrein die juristischen Auseinandersetzungen mit verwickelt.Nicht zu reden von dem möglichen Imageschaden.Reputationsschäden können unsere Geschäftslizenzin Frage stellen. Wir wollen aber nicht auf Kritiker warten,sondern eine eigene Richtschnur entwerfen, an derunsere operativen Einheiten ihre Tätigkeit ausrichten. Vorkurzem haben wir die Beteiligung an <strong>einem</strong> Staudammprojektin Brasilien abgelehnt, weil es am Rande einesNationalparks errichtet werden soll. Erst nachdem derpotenzielle Kunde detaillierte Pläne <strong>vor</strong>legen konnte, wienegative Auswirkungen auf den Park vermieden werden,haben wir grünes Licht für unsere Beteiligung am Versicherungsschutzgegeben. Es geht uns um mehr als nur1213

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