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Die Kurstadt <strong>Bad</strong> NauheimAn den Ausläufern des Taunus, in der Wetterau, liegt die Kurstadt <strong>Bad</strong>Nauheim. Die hier entspringenden kohlensäurehaltigen Solequellen wurdenjahrhundertelang allein zur Salzgewinnung genutzt, neben dem Ackerbau dieHaupterwerbsquelle der Bewohner der kleinen Siedlung. Nach derEntdeckung der Heilkraft der Sole begann vor 150 Jahren der Aufstieg desbisherigen Söderdorfs zum international renommierten Heilbad.Kurstadt am Fuße des TaunusSaline Nauheim im 18. JahrhundertDie (<strong>Bad</strong>) <strong>Nauheimer</strong> SalineDie Einzigartigkeit der alten <strong>Nauheimer</strong> Saline lässt sich noch heute anzahlreichen, weiträumig über die Stadt verteilten Industriedenkmälernablesen. Mächtige Gradierbauten, gewaltige Windmühlentürme, Wasserräderund das einstige Siedehaus sind die letzten Zeugnisse der <strong>Nauheimer</strong>Salinengeschichte.Höhepunkte waren die keltische Salzgewinnung in der Latènezeit ab dem 5.Jh. v. Chr. und der Ausbau des <strong>Nauheimer</strong> Salzwerks zur größten Sudsalinefür schwachprozentige Sole in Europa im 18. Jahrhundert.Mit einem ausgeklügelten System von Gradierbecken und Siedeöfen sowieindustrieller Arbeitsorganisation gelang es den Kelten, aus Sole gewinnbringendSalz zu produzieren.Im 18. Jahrhundert waren es die Gradierbauten und die Technik der wind- undwassergetriebenen Solepumpen, die eine rentable Salzgewinnungermöglichten.2


Universalgelehrte des 18. Jahrhunderts prägen die Saline NauheimEs sind die Verdienste herausragender Wissenschaftler und Techniker, dieNauheim im 18. Jahrhundert zu einer der modernsten Salinen Europaswerden ließen.• Joseph Todesco aus Savoyen (vor 1690 – nach 1748)führte in Nauheim 1716 als erster in Deutschland die Schwarzdorngradierungein.• Franz Ludwig von Cancrin (1738 – 1816)erbaute monumentale zweistöckige, überdachte Gradierbauten von biszu 17 Metern Höhe, sowie das heute noch bestehende Salzamtsgebäudein der Kurstraße.K. Ch. Langsdorf Franz Ludwig von Cancrin J. S. Waitz von Eschen• Karl Christian Langsdorf (1757 – 1834),in Nauheim geboren, war anerkannter Salinenfachmann und Verfasserzahlreicher Schriften über die Salzwerkskunde. Die <strong>Nauheimer</strong> Anlagenbeschrieb er als kostbarstes Salzwerk der damaligen Zeit.• Jakob Sigismund Waitz von Eschen (1698 – 1776),später Minister unter Friedrich dem Großen, wurde 1736 nachÜbernahme des Salzwerkes durch die Landgrafschaft Hessen-Kasselzum Obersalzgräfen ernannt. Er modernisierte die Saline durch neuetechnische Anlagen grundlegend.3


Die größte Sudsaline Europas für schwachprozentige Sole im 18. JahrhundertWaitz von Eschen ließ ab 1736 den Großen Teich und die Waldteiche alsgewaltige Wasserreservoire anlegen, die in den trockenen Sommermonatenfür den Antrieb der Wasserräder und Pumpen sorgten.Plan der Saline um 1820Zusätzliche Wasserkünste, Windmühlentürme und Pumpengestängeförderten die Sole auf insgesamt 23 Gradierbauten mit einer Gesamtlängevon 3,6 Kilometern. In sieben Siedehäusern wurden jährlich bis zu 5000Tonnen Salz produziert.Nauheim wurde zur Mustersaline in Europa und zum Wallfahrtsort namhafterSalinisten der damaligen Zeit. So urteilte der Physiker und Mathematiker J.H.Moritz Poppe (1776-1854):„Nauheim ist die trefflichste Saline in Teutschland wegen der zweckmäßigenEinrichtung der kostbaren Maschinerien.“4


Der Windmühlenturm, ein technisches Denkmal von höchstem RangVon 1747 bis 1824 drehten sich die zehn Meter langen, mit Segeltuchbespannten Windmühlenflügel an den Türmen der <strong>Nauheimer</strong> Saline undübertrugen ihre Energie auf die Solepumpen.Der Windmühlenturm, Industriedenkmal höchsten RangesIm Herbst 1824 wurden bei einem Orkan die Flügel und die Turmkappen anbeiden Türmen zerstört. Die Kuppel des Windmühlenturmes an der „LangenWand“ ersetzte man durch einen 6,30 Meter hohen Fachwerkbau mitSchieferdach. Heute hat der Turm eine Höhe von 26,6 Metern.5


Grandioses Bauwerk, geniale TechnikDer Windmühlenturm an der Langen Wand gehört heute zu den technischenDenkmälern höchsten Ranges. Glücklicherweise blieben im Turm nochzahlreiche Reste der Originaltechnik auch nach der Stilllegung desWindkraftbetriebes erhalten. Dazu gehört u. a. der im Zuge der Untersuchungteilweise freigelegte Drehkranz, auf dem die Mühlenkappe mit den Flügelngegen den Wind gedreht wurde.Kupfertafel Kupfertafel aus Langsdorfs aus Langsdorfs „Anleitung zur zur Salzwerkskunde“Karl Christian Langsdorf ist in Nauheim geboren und hat dort bereits als Kinddie hiesige Windkunst studiert. In seinem 1784 erschienenen Standardwerk„Anleitung zur Salzwerkskunde“ beschreibt er die Konstruktion der drehbarenHaube auf dem Windmühlenturm detailgetreu.6


Die WindkraftDie Kraftübertragung von den Windmühlenflügeln zu den Pumpen geschahdurch die in der Kappe liegende Flügelwelle und ein Kammradgetriebe aufeine senkrecht im Turm stehende "Königswelle" und von dort aus auf eineliegende Kurbelwelle. Die Lagerung dieser beiden Wellenteile ist imBalkenwerk des oberen Turmteils noch deutlich erkennbar.Die Kurbelwelle trieb an einem Ende direkt über eine Kuppelstange denheute noch darunter stehenden Pumpenstock an.„Nunmehr werden sämtliche Leisten, längst der Ruthe herunter auch noch mit aufgenagelten Lattenuntereinander verbunden und am Ende ein Segeltuch so darüber hingespannt, daß man es bequem aufundabtakeln kann“ (Karl Christian Langsdorf)Als Bauwerke bildeten die beiden Gradierwerke Nr. IV und Nr. V ursprünglichmit dem Windmühlenturm eine konstruktive Einheit.Zum Bedienen der Windmühlenflügel führte eine hölzerne Galerie um denTurm, die zu großen Teilen auf dem Balkenwerk der Gradierbauten verankertwar.7


Die WasserkraftEin Teil der Pumpen wurde über ein Feldgestänge vom 986m entfernten, amBachlauf der Wetter stehenden Schwalheimer Wasserrad angetrieben.BalancierFeldgestängeReste davon, wie der gewaltige hölzerne Balancier und zwei Pumpenzylinder,gehören noch zur Originalausstattung aus der Zeit desWindbetriebs.Ein weiterer, heute noch im Unterbau stehender Pumpenstock bekam dieSole vom nicht weit entfernten Ludwigsbrunnen zugeleitet und wurde alleindurch die Windkraft angetrieben.Schwalheimer RadRad am Ludwigsbrunnen8


Bestandsaufnahme und PlanungFür die Durchführung der erforderlichen Sanierungs- und Wiederherstellungsarbeiten muss einefundierte Bauaufnahme erstellt werden. Die Bestandsaufnahme erfasst das Bauwerk sowie dessenerhaltene Ausstattung nach Bestand und Zustand.In der Planung wird die Instandsetzung des Turmzylinders und des Untergeschosses sowieErhaltung und funktionstüchtige Ergänzung aller historischen Elemente der Mühlentechnik und derHydraulik erfasst.MaßnahmenAlle Ziele werden in einem abgestuften Masterplan erfasst. Die notwendigen Baumaßnahmenergeben sich aus den technischen Erfordernissen zur funktionstüchtigen Wiederherstellung undden denkmalpflegerisch notwendigen Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen. Im Einzelnenmüssen folgende Arbeiten durchgeführt werden:BestandserhaltungSicherung und Sanierung der TurmschaleSicherung des historischen Drehkranzes aus der ErbauungszeitSicherung und Wiederherstellung des BalanciersFunktionstüchtige WiederherstellungEinbau einer neuen MühlenkappeEinbau neuer Windmühlenflügel und Errichtung der GalerieFunktionstüchtige Wiederherstellung der Mechanik und der HydraulikErgänzungsprojekte durch Errichtung zusätzlicher AttraktionenAufbau von Großmodellen und Anlagen an denen die historische Technik und Hydraulikspielerisch erfahrbar wird.DurchführungDurch stufenweise Entwicklung des Projekts werden die Finanzierung und seine technischeDurchführung wesentlich erleichtert. Zur Gesamtfinanzierung soll ein Förderverein oder eineStiftung gegründet werden. Ferner sollen für Arbeiten im Rahmen des Projekts die Jugendbauhütteder Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie Schulen und Hochschulen eingebunden werden.KostenschätzungBestandserhaltungSanierung der Turmschale und Sicherung des historischen Drehkranzes 270.000,00 €Sicherung und Wiederherstellung des Balanciers 30.000,00 €Funktionstüchtige WiederherstellungMühlenkappe, Windmühlenflügel und Galerie 280.000,00 €Mechanik und Hydraulik 230.000,00 €Gesamtkosten 810.000,00 €FinanzierungStadt <strong>Bad</strong> Nauheim 250.000,00 €Eigenmittel <strong>Verein</strong>/Stiftung 360.000,00 €Landesamt für Denkmalpflege 100.000,00 €Deutsche Stiftung Denkmalschutz 100.000,00 €Finanzierung 810.000,00 €ErgänzungsprojekteDie Ergänzungsprojekte sollen schrittweise von Schulen und Hochschulen kostenneutralhergestellt werden.10


12¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯LES PROPOSITIONS DE LA MISSIONUNE PRIORITE : METTRE EN PLACE UNE POLITIQUE MODERNISEE DESRESSOURCES HUMAINES EN SANTEProposition n° 1 : Imposer la démarche métierPour poser les bases d’une approche modernisée des ressources humaines en santé ; pour répondre auxbesoins de santé par les métiers en inversant le paradigme en cours aujourd’hui ; pour professionnaliser lafonction « ressources humaines » à tous les échelons : ministère, ARS, établissements, équipes.Proposition n°2 : Conforter et développer les métiers soclesUn préalable avant toute création de nouveaux métiersUNE NOUVEAUTE : CREER DES PROFESSIONS DE SANTE DE NIVEAUINTERMEDIAIREProposition n°3 : Cerner le champ des nouveaux métiers en santéLes futurs nouveaux métiers en santé doivent obéir à quelques principes incontournables :- ils sont construits à partir des métiers paramédicaux d’aujourd’hui ;- ils ne sont pas redondants avec un métier existant ;- ils correspondent à un mode d’exercice professionnel et des responsabilités identifiées;- ils ont vocation à constituer à terme des professions médicales à compétence définie.Proposition n°4 : Valoriser les parcours professionnelsPour créer des filières cohérentes et mettre les rémunérations au niveau des responsabilités exercées et pourproposer des carrières attractives au sein d’un système de santé plus souple, plus dynamique et plusperformant.UNE METHODE : ADOPTER UN SYSTEME RIGOUREUX DE VALIDATIONProposition n° 5 : Lancer des programmes nationauxPour évaluer les nouveaux métiers en santé, dans le cadre de coopérations entre professionnels de santé avantde les référencer comme profession médicale à compétence définie.Proposition n° 6 : Encadrer le processusEncadrer le processus de création des nouveaux métiers afin que leur champ, leurs finalités, leurs conditionsd’exercice et leurs responsabilités répondent à des besoins identifiés.Proposition n° 7 : Adopter une démarche pragmatique et une méthode participativePour concilier, en fonction des besoins, l’effectivité de la mise en place des nouveaux métiers en santé,l’acceptabilité de cette nouveauté et la soutenabilité au regard des finances publiques.UNE NECESSITE : INTEGRER LES FORMATIONS A L’ENSEIGNEMENT SUPERIEURProposition n° 8 : Mettre en place des filières universitairesPour bien positionner dans le système LMD les métiers socles et les futurs métiers en santé de niveauintermédiaire et garantir des carrières évolutives, lisibles et autonomes.Proposition n° 9 : Redonner compétence à l’Etat sur l’ensemble des questions de formation auxprofessions paramédicales de niveau licencePour simplifier le dispositif actuel des compétences croisées et ancrer les formations paramédicales dans unchamp universitaire national, clair et reconnu par tous les acteurs.

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