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PEc PoD SNěŽkoU - veselý výlet

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RIESENGEBIRGE / 39„EIN LUSTIGER AUSFLUG” WINTER 2013Die meisten von Ihnen verbringen ihren Winterurlaub im Riesengebirge in einemder Wintersportzentren und sicher kommen Sie da auf Ihre Kosten. Erlebnisseganz anderer Art bieten aber die Riesengebirgskämme. Die Szenerie oberhalb derBaumgrenze, noch verstärkt durch die rauen Witterungsbedingungen und die zumErreichen der Ziele notwendige Mühe sind Belohnung genug. Eine angenehmeAbwechslung ist die Einkehr in einer der dreißig geöffneten Kammbauden auf dertschechischen und polnischen Seite des Riesengebirges. Schon 120 Jahre langbrechen Skienthusiasten zu den Kämmen auf, so wie im Jahre 1929 diese Gruppeauf der Weißen Wiese unweit der Wiesenbaude und der bereits verschwundenenRennerbaude. Die heutigen Liebhaber der winterlichen Bergwelt schnallen sichLanglaufski, Tourenski oder auch Schneeschuhe an, um die wertvollsten Partiendes gerade vor einem halben Jahrhundert ausgerufenen Nationparks Krkonošekennen zu lernen. Sie finden gut gekennzeichnete Skiwege aber auch Hinweiseauf eventuell drohende Gefahren, vielerorts auch gespurte Loipen vor. Grundvoraussetzungfür solche Wintertouren? Richtige Ausrüstung, aktive Verfolgung desWetters und namentlich die richtige Einschätzung der mit Lawinen, Eis oder starkemWind verbundenen Gefahren. Eines ist sicher – eine absolvierte Kammtourist ein Erlebnis, das man Lebtags nicht vergisst. Aber das wussten schon ganzeGenerationen vor uns.GRATISGalerie, Informationszentrumund Pension Veselý <strong>výlet</strong>Pec pod SněžkouSkiResort Černá hora – PecEmpfehlenswerte DienstleistungenMalá ÚpaRiesengebirgskarteJanské LázněŽacléřHorní MaršovService für BaudenbesitzerNationalpark RiesengebirgeSeite2 – 34 – 6, 228 – 910 – 11, 1912 – 13Mittelblatt16 – 171820 – 212324 – 25


2Skifahren in FREIER Landschaftmit dem Veselý <strong>výlet</strong>3Am 14. Februar 2010 wurden wir nach unserem Aufstieg zur Schneekoppe von absoluter Ruhe und seltener Windstille und dieser herrlichen Szenerie belohnt.Am 24. März 2012 beim Skibergsteigen im Tal des Weißwassergrund.4. März 2012 – vor der Abfahrt vom Altenberg nehmen wir die Skifelle ab.Am 13. März 2007 bei einer Bergtour mit Freunden bei den Mädelsteineny.10. Januar 2006 – Rückkehr nach Pec von den Skiloipen am Schwarzenberg.Ehrlich gesagt, wir fahren kaum noch auf Skipisten Ski. Vor Jahren fuhren wirin jeder Saison auch über tausend Pistenkilometer beim Abfahrts- oder Torlaufheraus, heute fahren wir nur ein paarmal rein informativ in die Skigebiete, umüber das Geschehen in ihnen informiert zu sein. Dafür sind wir zweimal proWoche in den perfekt gespurten Loipen in der Umgebung der Pension Veselý<strong>výlet</strong> unterwegs, sofern wir uns nicht direkt zu den Kämmen des Riesengebirgesaufmachen. Meistens zu zweit, bei einer sportlichen Tour fährt allerdingsjeder für sich, weil jeder von uns auf Zeit fährt. Das ist nämlich die einzige Möglichkeit,sich zu einer flotten Fahrt zu zwingen. Hin und wieder unternehmenwir zusammen mit Freunden auch längere Skitouren und da geht es wiederumweniger um heruntergeschrubbte Kilometer, sondern eher um die Freude amSkilaufen, an der Winterlandschaft und der Einkehr in einer der Bergbauden.Die Auswahl der Skilaufmöglichkeiten und -formen ist riesig – über fünfhundertKilometer gepflegter Skiloipen, zig verschiedene Varianten zum Skiwandernauf Wegen mit Stangenmarkierung aber auch ein paar Routen zum Skibergsteigenüber die Kämme des Riesengebirges sowie unzählige potenzielleWaldabfahrten. Aus dem Fenster blicken wir auf den hohen Forstberg/ Světláhora – unsere ständige Herausforderung. Wenn genug Pulverschnee liegt,brechen wir auf Tourenskiern mit Skifellen aus Temný Důl in einer Meereshöhevon 600 Metern durch das Tal Honzův Potok zu den Krausebauden auf. Vonhier fahren wir auf einem schneeverwehten Pfad weiter, um schon 90 Minutenspäter auf dem ‚Gipfel unserer Herausforderung‘ zu stehen. Nach unten gehtes bis zur Hüfte in Pulverschnee durch eine schroffe Talmulde, vorbei an derWaldburg Aichelburg, wo allein die riesigen Fichten das Abgehen von Lawinenverhindern. Ein andermal fahren wir auf Langlaufskiern in einer gespurtenLoipe in einer knappen Stunde von den Reißhäusern vorbei an der Blausteinbaude/Modrokamenná bouda und den Krausebauden zum ‚Signal‘ genanntenVorgipfel des Forstberges, wo sich zahlreiche Varianten zur Weiterfahrt anbieten.Wenn hier schlechte Bedingungen herrschen, reicht uns eine Tourenski-Runde zum Langen Kamm/ Dlouhý hřeben, zu einem der beiden Roten Kreuzeaus, samt Abfahrt über die Schneisen und Wiesen am Altenberg/ Stará hora.Einmal pro Winter lassen wir uns nach Harrachov fahren, von wo wir auf derRiesengebirgs-Skimagistrale zurückkehren. Diese 50-Kilometer-Tour absolvierenwir in 5 Stunden, nicht inbegriffen in der Fahrtzeit sind die Pausen inBergbauden und die Seilbahnfahrt nach Planur/ Pláň. Unsere regelmäßigeRiesengebirgsüberfahrt im Januar verteilen wir auf zwei Tage, samt Übernachtung,jedes Mal in einer anderen Kammbaude. Heute sind die Bauden schongut auf solche ‚Wandervögel‘ wie uns vorbereit. Bei unseren Skitouren in derLoipe oder auch in Tourenskigeländen treffen wir immer häufiger junge Leuteund auch ehemalige Pistenjäger. Auch sie lockt die Ruhe und Skifreiheit. Eininteressanter Aspekt ist auch, dass das Skilaufen in freiem Gelände die billigsteForm des Wintersports im Gebirge ist. Besuchern mit schmalerem Budgetfür einen Winterurlaub raten wir also – gediegene Unterkunft, gutes Essenund Einsparungen durch ein verändertes Skiprogramm. Letztendlich sind jaauch die Skier und die Ausrüstung zum Skilaufen entschieden billiger, als zumSkifahren auf der Piste und die grundlegende Fahrtechnik meistern fast alle.Die Pension Veselý <strong>výlet</strong> befindet sich in Temný Důl, umgeben vonschönster Gebirgsnatur und vielen Kulturdenkmalen. Unsere Gäste konsultierenin der Regel auch ihre Programme mit uns, das wir um weitere Tippsbereichern. Inspirationsquelle ist schon das historische Haus voller Bilder,Fotografien und Dokumente nicht nur aus dem Riesengebirge. Gut ausgestatteteZimmer, WiFi-Internetanschluss, Sauna, Whirlpool, eine große Halle mitkleiner Küche im modernen Anbau und das reichhaltige Frühstück machenden Urlaub zum Genuss. Direkt vor dem Haus halten im Sommer Wanderbusseund im Winter Skibusse, Hausgäste dürfen das ganze Jahr über auch aufunserem Parkplatz vor dem Infozentrum parken. Die Preisliste und Informationenüber weitere, mit dem Veselý <strong>výlet</strong> verbundene Dienstleistungen sind aufunserer Webseite zu finden.Die Informationszentren samt Souvenirgeschäft des Veselý <strong>výlet</strong>in Pec pod Sněžkou und in Temný Důl sollen ihnen ihren Aufenthalt im Ostriesengebirgeerleichtern und noch angenehmer gestalten. Hier bekommtman auch die Schlüssel zur Waldburg Aichelburg sowie zum Museum Vápenka– Kalkofen in Horní Albeřice geliehen. Sie bekommen News aus derRegion, unentgeltliche Informationsmaterialien, Wanderkarten und -führer fürdas Riesengebirge und dessen Umgebung, frankierte Ansichtskarten, deut-Wanderziele in der Umgebung von Maršovauf Schokoladentafeln aus dem Veselý <strong>výlet</strong>.sche und tschechische Bücher einschl. Kinderbüchern. Für Sammler haltenwir touristische Visitenkarten, Marken, Abzeichen, Aufkleber, Wanderstockmarkenund sonstige nette Mitbringsel bereit. Vor der Heimfahrt kann manhier originelle Geschenke oder Souvenirs, Bilder, Fotografien, beliebte Rübezahlfigurenund -marionetten, Sammlersteine, Anhänger sowie an den Riesengebirgsurlauberinnernde T-Shirts erstehen. Im VV Temný Důl kann mansich die Kopien historischer Riesengebirgsfotografien aus unserem umfangreichenArchiv bestellen. Der Veselý <strong>výlet</strong> hält Geschenkschokolade von derSchneekoppe mit künstlerisch gestalteten Verpackungen von verschiedenenAutoren parat, die man sich auf Facebook ansehen kann. Die hochwertigentschechischen Schokotafeln gibt es in zwei Varianten – als 70-prozentige Bitterschokoladeoder als süße Milchschokolade. Sehr beliebt sind auch typischriesengebirg‘sche Kräuterliköre, Honigwein, Teemischungen und medizinaleGetränke. Wir bieten Ihnen die üblichen Informationen, sind Ihnen aber auchgern bei der Programmauswahl und der Unterkunftssuche im Tal unter derSchneekoppe behilflich. Während der gesamten Öffnungszeit ist im Veselý<strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou öffentliches Internet zugänglich. Wechselstubenrunden das Angebot der Informationszentren ab. Auf unserer Webseite kannman in älteren Ausgaben des Veselý <strong>výlet</strong> blättern, übrig gebliebene Druckausgabenliegen im VV in Temný Důl aus.Bestandteil beider Informationszentren sind Galerien des Veselý <strong>výlet</strong>.Die jeweils aktuellen aber auch vergangenen Ausstellungen präsentieren wirauf unseren Webseiten. Wegen des großen Erfolgs der Ausstellung BohdanHolomíček – Fotografie haben wir diese Ausstellung bis zum 24. Januar 2013verlängert. Drei Tage später erfolgt die Vernissage zur nächsten Ausstellung.Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und GeschenkartikelgeschäftVeselý <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou Nr. 196, Tel. 00420 499 736 130.Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pension Veselý <strong>výlet</strong>in Temný Důl Nr.. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel. 499 874 298. Beidesind täglich von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Verständigung auch auf Deutschoder Englisch möglich. News finden Sie auch auf Facebook des Veselý <strong>výlet</strong>.Die Pension Veselý <strong>výlet</strong> in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück inZwei- und Dreibettzimmern und Apartments; telefonische Reservierung imInfozentrum, Einzelheiten über die Pension finden Sie auf unserer Webseiteoder schicken wir Ihnen per Post zu.E-mail: info@veselyvylet.czwww.veselyvylet.cz


8Skiregion SkiResortČerná hora - Pec9Fahrkarte von 1968Am 1. Oktober 2012 pachtete das Unternehmen Mega Plus aus Janské Lázněfür 20 Jahre das Skigebiet in Pec pod Sněžkou mit der Option für weitere 20Jahre. Über diesen Betreiberwechsel wurde lange und heftig diskutiert, häufigin Zusammenhang mit verschiedensten Finanzgruppen und bei manchenvon ihnen bekam man es mit der Angst zu tun. Deshalb sind wir heilfroh, dassSki Pec vom bekannten, bewährten und erfolgreichen Skigebiet Černá hora/Schwarzenberg übernommen wurde. Dem Team um den MehrheitseignerRichard Kirnig aus Janské Lázně ist es im Laufe der letzten sechzig Jahregelungen, die Waldschneise mit veralteter Gondelbahn zum Schwarzen Bergin eines der besten Skigebiete Tschechiens zu verwandeln. SkiResort Černáhora betreibt neben Seilbahnen und Skiliftanlagen auch die einzige achtsitzigeKabinenseilbahn Tschechiens – den sog. Schwarzenberg-Express undschon die vierte Saison gehören ihm auch das Skigebiet Černý Důl und dassechste Jahr das Skigebiet Svoboda nad Úpou - Duncan an. Neben mächtigenInvestitionen in die Seilbahnen, Skilifte, Pisten, Beschneiungsanlagen,Abfertigungs- und Parksysteme aber auch in Skibusse und das technischeUmfeld für die Skifahrer besticht SkiResort Černá hora vor allem durch diegut durchdachte Organisation des Skibetriebs. Deshalb ist schon in diesemWinter durch die Entstehung des SkiResorts Černá hora & Ski Pec eine organisatorischeVerbesserung zu erwarten. Mit der Übernahme des SkigebietsPec durch das Unternehmen Mega Plus hat sich diese zu enormen Investitionenverpflichtet, die sie auch prompt vorzubereiten beginnt. So stehen in dennächsten Jahren zum Beispiel der Bau eines Sessellifts an der Piste Javor,einschließlich einer Modernisierung des Beschneiungssystems der beidenPisten Zahrádky und Vysoký Svah in Aussicht, eines Tages steht wohl auchdie ersehnte und im Raumentwicklungsplan beinhaltete skitechnische Verbindungvon Pec und Velká Úpa auf der Tagesordnung. Das neu geschaffeneSkigebiet SkiResort Černá hora - Pec hat auch gleich noch das Skigebietin Velká Úpa unter die Fittiche genommen. Die fünf, durch Skibuslinien verbundenenSkigebiete bilden so die größte Skiregion mit einzigem Skipass inganz Tschechien - insgesamt 33 Kilometer gepflegte Skipisten, 6 Seilbahnenund 33 Skiliftanlagen, die alle zusammen über 35 000 Skifahrer befördernkönnen. Zum ordentlichen Betrieb des SkiResorts Černá hora - Pec undzur besseren Orientierung hat das Unternehmen Mega Plus klare Regeln,Vorschriften und Empfehlungen geschaffen. Auf den Webseiten und in denBroschüren von SkiResort, die in allen Informationszentren ausliegen, erfährtman alles was man braucht - die Skibus-Fahrpläne, die ausführlich aufgeschlüsseltenPreise der Skipässe und sonstige nützliche Informationen. Hierein kurzer Überblick.ParkenUm den Skifahrern eine reibungslose Anfahrt zu den Skigebieten zu ermöglichen,werden sämtliche Anfahrtsstraßen und Parkplätze durchgehendschneeberäumt. Auch deshalb sollte man den Pkw nie außerhalb der ausgespartenParkplätze abstellen. Eine Ausnahme ist das von der Polizei und demParkplatzpersonal geregelte Parken entlang der Hauptstraße zwischen VelkáÚpa und Pec in Zeiten des größten Besucherandrangs. Die Parkplätze Nr.1 – 3 in Pec und I. – III. in Velká Úpa gehören zwar nicht zu den Dienstleistungendes SkiResorts, aber nach Vorlage einer Tageskarte samt Quittungerhalten hier Eintagsbesucher 50% Ermäßigung zum Endpreis von 60 CZKpro Auto. Auf Parkplatz P4 Zelený Potok gibt es jedoch keine Ermäßigung.Neben dem Hauptparkplatz in Janské Lázně an der Talstation vom ‚Schwarzenberg-Express‘ richtet SkiResort einen neuen Parkplatz am BerghotelLesní dům ein, ein weiterer Parkplatz bei der bekannten Hoffmannsbaudewird von einer Partnerfirma von SkiResort betrieben. Nach der Entnahme derelektronischen Karte am Einfahrtsterminal öffnet sich diese automatisch. Vorder Abfahrt entrichtet man am Parkautomaten den Einheitspreis von 60 CZKpro Tag. Das Parken in den Skigebieten Černý Důl und Svoboda nad Úpou– Duncan ist gebührenfrei. Ab der Parkfläche an der Hoffmannsbaude fährtman entweder mit dem Skibus oder schon auf Skiern zur Seilbahn hinunter,zurück geht es auf Skiern direkt vom Schwarzen Berg. Wenn in Spitzenzeitenalle Parkplätze in Janské Lázně besetzt sind, verweisen Sie die Bediener aufFahrkarten von 1970 und 1978einen Abstellplatz in Svoboda nad Úpou, von dem in kurzen Intervallen Skibusseverkehren. Beim abendlichen Flutlicht-Skifahren von 17 bis 24 ist auchder Parkplatz am Schwarzenberg-Express gratis.BetriebszeitenDie Skigebiete im SkiResort haben neuerdings die ganze Saison über vereinheitlichteBetriebszeiten. Sämtliche Seilbahnen und langen Skilifte verkehrenjeweils von 8.30 bis 16 Uhr, kurze Skilifte ab 9 Uhr. Das abendliche Skifahrenunter Flutlicht an der Piste Javor 1 und 2 in Pec und an der Piste Protěž inJanské Lázně ist von 18 bis 21 Uhr möglich.SkibusverkehrIm SkiResort Černá hora - Pec gibt es mehrere Skibuslinien und diese Dienstleistunghat sich im Vergleich zum Vorjahr maßgeblich verbessert. Die Buslinienzwischen den Skizentren führen aus Janské Lázně über Svoboda nadÚpou und Horní Maršov nach Pec pod Sněžkou, weitere Busse verkehrenzwischen Svoboda und Pec sowie zwischen Svoboda und Janské Lázně.An diese knüpft eine Buslinien zum Skigebiet Černý Důl an. In diese Bussekönnen die Skifahrer nur außerhalb der Stadtgebiete von Janské Lázněund Pec pod Sněžkou ohne Einschränkung einsteigen. Wer auf dem Gebietbeider Städte einsteigen will, muss sich beim Info-Assistenten im Bus mit einerentsprechenden Hotel- oder Pensionskarte ausweisen, für die sich dieBezeichnung Skibuskarte eingebürgert hat. Die Beherberger kaufen dieseKarten nämlich schon vor der Saison für ihre Gäste ein und tragen hiermitihr Scherflein zum Betrieb der Skibusse bei. Dadurch können mehr Skibusseverkehren und die Skibusse werden nur von Skifahrern benutzt. DieseMaßnahme hat sich schon in Janské Lázně und Černý Důl bewährt, nun sollsie eine Verbesserung des Skibusbetriebs in Pec bringen. Deshalb brauchtjeder, der in irgendeinen Skibus in Pec und in Velká Úpa ab der Haltestelle‚Vavřincův důl‘ in Richtung Skigebiet Javor einsteigen will, eine ‚Skibuskarte‘.Die Dienstleistung kann man nicht beim Busfahrer bezahlen. Am Ankunftstagkann man stattdessen den Unterkunftsschein mit eingetragenem Ankunftsdatumvorlegen. Eintagsskifahrer können sich mit weiteren, bis zu vier Mitreisendenanhand des am selbigen Tag gültigen Parkscheins vom städtischenParkplatz in Velká Úpa, bei der Tankstelle oder am Parkplatz ‚U kapličky‘ ausweisen.Bei der Rückfahrt von Javor erfolgt keine Kontrolle durch den Informationsassistentenmehr. In Janské Lázně und in Černý Důl benötigt mandiese Skibuskarte auf allen CITY-Skibuslinien.Die Skibusse Pec pod Sněžkou CITY verkehren bis zum Abschluss der Skisaison(spätestens bis zum 1. 4.) auf drei Hauptlinien von Velká Pláň und ausdem Zentrum zur Piste Javor und zwar in der Hauptsaison in 10-Minuten-Intervallen. Aus Velká Úpa ab der Haltestelle ‚Křižovatka‘ (Kreuzung) nach Pecüberschreiten die Fahrintervalle des Busses für 90 Fahrgäste kaum dreißigMinuten. Die Skibusse auf den längeren Strecken zwischen den Skizentrenund der ‚Skibus Janské Lázně und Černý Důl CITY‘ verkehren vom 25. Dezemberbis zum 17. März.Karta hosta 2011SkipassZeitfahrkarten in Form von kontaktlosen Chipkarten werden Skipass genannt.Außerdem gibt es Einzelfahrkarten, z.B. für Skiläufer. Eine Bergfahrtzum Schwarzen Berg kostet 120 CZK (Berg- und Talfahrt 160 CZK), nachPortášky und Hnědý Vrch 100 CZK, an den Skipisten Javor, Vysoký Svah undZahrádky zahlt man 60 CZK. Bei wiederholten Fahrten zahlt sich eine Punktekarteaus. Am Drehkreuz ist die Restpunktzahl abzulesen. Die Chipkarte (50Kronen Pfand) gibt man am Automat oder an der Kasse zurück. Skipässe sindunübertragbar. Da Saisonskipässe mit Foto und Namen des Inhabers in derVergangenheit häufig durch Weitergabe oder -verkauf auf unberechtigte Drittpersonenmissbraucht wurden, konzentrieren sich die Abfertigungssystemeunter Verwendung von Kameras auf deren Kontrolle. Einen Missbrauch einerKinderkarte durch einen Erwachsenen wird unerbittlich von der Messeinrichtungan der Drehsperre aufgedeckt. Die Nebensaison mit vergünstigten Fahrpreisendauert bis zum 24. Dezember und dann wieder ab dem 18. März. Aneiner 3-Tageskarte (Skipass) kann man in der Nebensaison 320 CZK einsparen.Die Inanspruchnahme verschiedenster Ermäßigungen hält sich an klareRegeln. Anspruch auf Ermäßigung haben Kinder bis 10 Jahre (nach dem 1.11. 2002 geboren), Junioren bis 16 Jahre (nach dem 1. 11. 1996 geboren),Senioren über 63 (vor dem 1. 11. 1949 geboren). Beim Erwerb von Kinder-,Junioren- und Seniorenkarten muss das Alter nachgewiesen werden. Zum Erwerbeiner günstigen Familienkarte muss der Pass oder PA mit dem vermerktenKind vorgelegt werden. Auch organisierte Schulgruppen mit mehr als 10Schülern erhalten Ermäßigung und dies nach Vorlage einer entsprechendenNamensliste mit dem Stempel der Schule und angeführter verantwortlichenPerson. 35% Ermäßigung auf die Erwachsenenkarte gibt es im Zeitraum vom5. bis zum 25. Januar, 20% Ermäßigung gibt es vom 26. Januar bis zum 1.März, vom 2. bis zum 17. März gibt es wieder 35%. Pro zehn Schüler bekommtein Lehrer eine Ein- oder Mehrtageskarte gratis. Die Kassierer in Pecoder gewähren laut den Bedingungen eine Ermäßigung aufgrund der GÄSTE-CARD Pec pod Sněžkou, die je nach Länge des gebuchten Aufenthalts fürdie entsprechende Anzahl der Tage aktiviert wird. Die GÄSTE-CARD kannnur einmal zur Ermäßigung verwendet werden, wer einen ermäßigten Skipasskaufen will, muss die Card vom seinem Beherberger verlangen. Bei einemfünftägigen Aufenthalt in Pec pod Sněžkou erhält man in der Hauptsaison aufdie GÄSTE-CARD 215 CZK Ermäßigung auf eine 5 Tageskarte (Skipass). Mitder Regioncard bekommt man einen im ganzen SkiResort gültigen 5- undmehrtägigen Skipass mit zehn Prozent Ermäßigung. Alle für den Ermäßigungsanspruchnotwendigen Dokumente sollte man griffbereit haben, bevorman zur Kasse geht. Auch wenn in Pec an der Piste Javor drei neue Kassenhinzugekommen sind, beschleunigt dies die Abfertigung. Man kann mit alleüblichen Kreditkarten bezahlen.Abendliches SkifahrenMit Ausnahme der Inhaber von Saisonskipässen ist zum abendlichen Flutlicht-Skifahreneine besondere Fahrkarte notwendig; sie kostet 280 CZK fürdie Pisten Javor und Protěž, in Velká Úpa ‚U Modřínu‘ ab 17 Uhr 200 CZK oderab 19 Uhr 150 CZK. Auf den gut ausgeleuchteten Pisten beginnt der abendlicheSkibetrieb einheitlich um 18 Uhr, damit die frisch präparierten Pistenausreichend durchfrieren können. Zwischen 16 und 18 Uhr sind die Pistengeschlossen. Skifahren unter Flutlicht kann man in der Hauptsaison bis zum17. März. Im Skigebiet Zahrádky in Pec kann man am Skilift U lesa jeweils,sonntags, dienstags und donnerstags zu den üblichen Zeiten unter FlutlichtSkifahren. Als Extrabonus dürfen Schulgruppen hier auch den mehrtägigeSkipässe verwenden.Loipen, Rodelbahnen und sonstige LeistungenSkiResort sorgt darüber hinaus für das Spuren von Skiloipen in einer Gesamtlängevon 70 Kilometern. Dabei ist der Abschnitt vom Fuchsberg, überLučiny, den Schwarzenberg nach Horní Maršov Teil des Riesengebirgsskiweges.Weitere hervorragende Skirouten gibt es am Schwarzenberg und Forstberg.Im Anschluss an die Seilbahn ‚Černohorský Express‘ wird regelmäßigein dreieinhalb Kilometer langer Rodelweg mit einer Höhendifferenz von 560Metern gefräst. Die Schlitten bekommt man direkt an der Kabinenseilbahn inJanské Lázně geliehen. Im Skigebiet Duncan in Svoboda nad Úpou kann maneinen Schul- oder Firmenausflug mit einem zünftigen Slalomrennen auf derhiesigen Slalomstrecke mit Zeitmessanlage verschönern. Die Skigebiete verfügenüber das notwendige Drum und Dran – Skiverleihe, Skiservices, Skischulen,Imbissmöglichkeiten an den Seilbahnstationen oder in den Baudenan den Pisten. Ein nettes Extra ist der Behälter mit Papiertaschentüchern anden Kassen und den Drehsperren zu den Seilbahnen und langen Skilifts. Aufder Webseite www.skiline.cz erfährt man die Anzahl der Kilometer, die manauf der Piste ‚runtergeschrubbt‘ hat. Die tagtäglich aktualisierten Webseitenvon SkiResort bieten außerdem Informationen über den Zustand der Skiloipenund Skipisten und entsprechende Einblicke per Webkamera.SkiResort Černá Hora – Pec, betrieben von der Gesellschaft Mega Plus,Direktor ist Mag. Petr Hynek, Janské Lázně Nr.. 265, PLZ 542 25, Tel.00420 499 875 152, Pec pod Sněžkou, Tel. 00420 499 736 375, E-Mail:megaplus@megaplus.cz, www.skiresort.cz.Skibuskarte 2013


10WIR EMPFEHLEN BEWÄHRTEDIENSTLEISTUNGEN11Hotel HorizontDas markante Hotel in Pec pod Sněžkou wartet mit komplexen Hoteldienstleistungen,ausgezeichneter Gastronomie und einem modernentechnischen Umfeld für individuelle und Gruppenurlaube sowie fürKongresse, Seminare und Konferenzen für bis zu 250 Teilnehmern auf.Unterkunft wird in 132 gut ausgestatteten Zweibettzimmern und einigenApartments geboten. Das Café & Restaurant wartet mit Tanzparkett undLivemusik auf; auch nicht untergebrachte Gäste schauen gern mal in diehiesige ‚Havanna Bar‘, die ‚Sport-Bar‘ im Relaxcenter rein oder verweilenauf der Sommerterrasse oder im Bar-Restaurant Panorama Club 18 inder obersten Etage. Der Hotelkalender bietet Einblick in geplante kulinarischeAktionen. Das Sport- und Relaxcenter des Hotels ermöglicht spannendeSpiele auf zwei Ricochetcourts und einem Squashcourt – einemder besten in ganz Tschechien. Hier lassen sich aber auch Kegel- undTischtennisturniere oder Ruderrennen am Rudersimulator austragen.Nach einem anstrengenden Meeting entspannt man sich gern im Solarium,in der Sauna, im Hotelpool oder Whirlpool. An bis zu sechs separatenMassageliegen widmen sich Hotelphysiotherapeuten und -masseureihren Klienten. Weich- und Mobilisationstechniken befreien Muskel- undSehnenspannungen aber auch Gelenk- und Wirbelsäulenblockaden.Nach der psychischen Arbeit tut den Delegierten eines Kongresses dasTraining an zwölf verschiedenen Kraftmaschinen oder die Bewegung aufden sieben Indoorbikes im Spinning-Center richtig gut. Firmen nehmenfür ihre Teamfestigungsaktionen gern die Leistungen des HotelpartnersHappy Hill Sochor in Anspruch und brechen mit Instrukteuren oder Organisatorenzu Outdoor-Aktivitäten sportlichen oder unterhaltsamenCharakters auf. Nur ein paar Schritte vom Hotel gibt es einen Relaxpark.Bei den meisten Veranstaltungen beteiligt sich das Hotel direktam Rahmenprogramm und sorgt auch für die abendliche Unterhaltung.Im Hotelrestaurant Horizont kann man aus einem reichhaltigen Angebotder Riesengebirgsküche sowie der böhmischen und internationalen Kücheauswählen. Gerichte wie z.B. Sauersuppe – eine riesengebirg’scheSuppe aus Brothefe mit Pilzen, Rahm, Zwiebel und Eiern – sorgen fürgemütliche, häusliche Stimmung. Wer an einem einzigen Abend mehrereSpeisen ausprobieren und dabei nicht gleich ganze Portionen verspeisenmöchte, sollte unbedingt mal zu den ‚Gastronomietagen‘ ins Hotel Horizontkommen, die hier in jedem Frühjahr und Herbst veranstaltet werden.Hier kommen auch die größten Feinschmecker und Weinfreunde auf ihreKosten. Chefkoch Jiří Švestka regiert schon seit 1994 in der Horizont-Küche und seine Kochkunst wird von Hotel- und Restaurantgästen gleichermaßengepriesen.Hotel Horizont in Pec pod Sněžkou, Velká Pláň Nr. 141, PLZ 542 21,Tel. 00420 499 861 222 + 333, E-Mail: hotel@hotelhorizont.cz, wirsprechen Deutsch, Englisch und Polnisch, www.hotelhorizont.czLesní boudaEine der bekanntesten Einöden des Riesengebirges mit Bergfarm steht ander Ortsgrenze von Černý Důl (5 km) und Pec pod Sněžkou (3 km) in einerMeereshöhe von 1104 Metern. Sie bietet Unterkunft verschiedensterArt – von Zimmern touristischen Typs, bis hin zu Apartments mit kompletterAusstattung. Der Berggasthof mit ganztägigem und nahezu ganzjährigemBetrieb wird gern von Skiwanderern, aber auch Abfahrtsskiläufer besucht,die leicht von der Bergstation des Sessellifts auf dem Braunberg hier her abfahrenkönnen. Im Sommer wiederum kehren gern Rad- und Fußwandererein und viele von ihnen nutzen die Gelegenheit, um den neuen Aussichtsturmauf dem Braunberg zu besteigen. Über Dolní Dvůr verkehrt auch einBus zur Lesní bouda/ Waldbaude, der Senioren oder Kinder zu Freiluftschulaufenthaltenbringt. Bei der Baude gibt es einen Swimmingpool undein Whirlbecken unter freiem Himmel mit herrlichem Landschaftsblick. ImWinter wandelt sich der Volleyballplatz zum höchstgelegenen Eislaufplatzin ganz Tschechien. Vor einigen Jahren haben die Inhaber die alte Traditionder Nutztierhaltung wiederbelebt und alle Bioprodukte sind einzig und alleinfür das eigene Restaurant bestimmt. Als erster Betrieb in der dritten Zonedes Nationalparks sind sie als Biofarm zertifiziert. Auf den umliegenden Wiesenweiden so im Sommer wieder Schaf- und Ziegenherden. Kinder dürfenmit dem Landwirt auch mal einen Blick in den Stall werfen, die Tiere zu fütternist allerdings nicht erlaubt. Die Baudlerin Markéta Kreiplová lädt sie zurgemütlichen Einkehr auf die Sommerterrasse vor der Baude mit hübschemBlick ins Land und auf die weidenden Herden ein. Das neu rekonstruiertestilvolle Restaurant verwöhnt die Besucher mit einem interessanten Angebotan typischen Riesengebirgsgerichten aber auch Molkereiprodukten ausZiegenmilch. Lukullische Hauptattraktionen sind allerdings die Produkteaus der eigenen Farm - Gerichte aus Lamm- und Hammelfleisch, wie z.B.Steaks oder Frikadellen aus Schafsfleisch, Lammspieß mit Pflaumensoße,Fleisch mit Nuss- oder Apfelsoße oder mit Gebirgskräutern. Auf der Speisekartestehen aber auch traditionelle Riesengebirgsgerichte, wie Sauersuppe,echtböhmische Sejkory (Kartoffelpuffer), Pellkartoffeln mit Ziegenkäse,gegrillter Ziegenkäse mit Bohnen und Schinkenspeck oder saurem Rahmund Preiselbeeren, Holzhackerbrot mit Aufstrich aus Quark, Knoblauch undfrischen Kräutern. Ziegenkäse gibt es auch im Salatteller - zum Mitnehmenkann man ihn aber nicht kaufen. Die Waldbaude ist ein vorzüglicher Ort zumSkifahren auf jede erdenkliche Weise. Zur bekannten Piste Zahrádky imSkiResort Pec sind es gerademal 400 Meter, an der Baude führt auch derRiesengebirgsskiweg und der Hauptaufstieg zu den Kammtouren über denFuchsberg vorbei. Zu den Rundloipen am Schwarzen Berg und Forstbergist es auf Skiern über Lučiny kaum eine halbe Stunde.Die Lesní Bouda hat, obwohl auf dem Gebiet von Pec pod Sněžkougelegen, die folgende Adresse: Černý Důl Nr. 187, PLZ 543 44, Tel./Fax:00420 499 896 343, Mobiltelefon 602 148 099, E-Mail: info@lesnibouda.cz,www.lesnibouda.cz, günstige Preise, Verständigung auch aufDeutsch möglich.Richterovy boudy – RichterbaudeHoch über Pec pod Sněžkou steht in 1206 m Meereshöhe und gleich amHauptweg zu den Kämmen eine der bestausgestatteten Kammbauden. Dasmoderne Berghotel bietet Übernachtung in 105 Betten, 29 davon in derbenachbarten Červená bouda. Mehr als ein Drittel der Zimmer hat sein eigenesBad und Fernsehgerät, die sonstigen, vor allem für Schulklassen undInteressengruppen gedachten Zwei- bis Fünfbett-Zimmer sind mit Waschbeckenausgestattet. In der Baude gibt es einen Fahrstuhl und ein speziellesZimmer für Rollstuhlfahrer. Zur weiteren Bereicherung des Aufenthaltsdienen eine Sauna und ein Fitnessraum. Zum Erholungskomplex gehörenein Mehrzweck- und Kinderspielplatz, im Winter zwei Skilifte und ein präparierterÜbungshang. WiFi-Internetanschluss, ein Schulungsraum und eineKinderecke im Restaurant runden das Angebot des Hotels ab. Den Gästensteht den ganzen Tag über das Restaurant mit seinem umfangreichenSpeise- und Getränkeangebot zur Verfügung. Die Küche ist vor allem auftraditionelle Gerichte der böhmischen Küche aber auch auf Schnellgerichteausgerichtet, darüber hinaus stehen fleischlose und vegetarische Gerichte,Gemüsesalate, Heidelbeerknödel auf der Speisekarte, Spezialität desHauses sind Liwanzen aus Hefeteig mit Heidelbeeren, Joghurt und Schlagsahne.Das Restaurant ist Inhaber des Zertifikats Czech Specials, das erstklassigenKüchen erteilt wird. Probieren Sie bestimmt die preisgewürdigteRiesengebirgs-Sauersuppe mit Pilzen oder die böhmischen grünen Klößchenmit Sauerkraut und gerösteten Zwiebelringen aus. Auf der Richterbaudewird ein helles Bernard mit 11° Stammwürze gezapft, außerdem gibt esein Dunkelbier, ein alkoholfreies ‚Pflaumenbier‘ und Pilsner Flaschenbier.In der von Sommelier Radek Jon zusammengestellten Weinkarte stehenWeine aus dem mährischen Weingut „Habánské moravské sklepy“. Die Barkeeperwurden von Jaroslav Petrouš, dem tschechischen Barista- und Kaffeemeistervon 2004 speziell in der Zubereitung von Rioba-Kaffee geschult.Beide vertreten die Firma Makro Cash & Carry. Die Baude ist ganzjährig,also auch außerhalb der Saison für Firmenaktionen, Familienferien, Schulenund Touristen geöffnet. Nach vorheriger Absprache können Vorträgevereinbart werden - über die Kynologie, die Natur im KRNAP, Meteorologieund am häufigsten über den Bergrettungsdienst, Lawinen und Gefahren inden Bergen. Das Restaurant ist von 10 bis 22 Uhr auch für vorüberkommendeWanderer geöffnet. Die Richterbauden sind ein guter Ausgangspunktsowohl für Skiwanderer, als auch Skitourengeher, die es hinauf auf die Riesengebirgskämmezieht. Hier führt die Skitourenroute Nr. 5 vorbei und RouteNr. 1. ist gleich in der Nähe. Skilangläufer knüpfen hier bequem an die aufSeite 5 beschriebene traditionelle Kammtour an.Richterovy boudy über Pec pod Sněžkou, Nr. 81, PLZ 542 21, Lehrzentrumdes Ministeriums für Schulwesen und Körpererziehung derČR, Leiterin Lenka Janoušková, Tel., Fax: 00420 499 896 249, Tel. 724975 386, E-Mail: info@richtrovyboudy.cz, www.richtrovyboudy.cz, günstigePreise, Verständigung auch in Deutsch möglich.Wellnesshotel Bouda MámaVladimír Nikl machte eine gewöhnliche Bergbaude zum Vier-Sterne-Hotel,ohne dass diese das Attribut ‚Berg-‘ einbüßte. Nach der Modernisierungder Zimmer und des Restaurants im ursprünglichen gezimmerten Teil derBerghütte kam ein Drei-Sterne-Hotels hinzu, das später um ein Vier-Sterne-Gebäudeerweitert wurde. Das neue Haus ist durch einen unterirdischenTrakt mit dem Restaurant und dem Sportbereich verbunden. AlleRäume sind Nichtrauchern vorbehalten und haben allesamt DSL-Internetanschluss.Das Objekt mit seinen gut ausgestatteten Hotelzimmern undApartments betritt man durch einen separaten Eingang mit Skiraum, dermit Schränken und Schuhtrocknern ausgestattet ist. Das Wellness-Programmumfasst vor allem einen hübschen Innenpool mit Raffinessen, wieGegenstrom, Whirlwanne und Massagestudio. Die Besucher erwartet eineRelax-Zone mit absoluter Stille und vier verschiedenen Saunen. Man hatdie Wahl zwischen einer traditionellen Finnischen Sauna, einer Salz- undeiner Kräutersauna – eine Türkische Sauna und Anwendungen in einemWarmbad kommen noch hinzu. Nach entsprechender Abkühlung sind Massageduschengenau das Richtige. Zum sportlichen Angebot des Hotelsgehören Squash, Tischtennis, ein Fitnessraum mit sieben Fitnessgeräten,einschließlich Spinning-Rädern und Stepper. Der Tennis-, Volleyball- oderFußballtennisplatz unter freiem Himmel wird im Winter immer zum beliebtenEisplatz, der von Gästen aus der weiten Umgebung besucht wird. WeitereMöglichkeiten zum Zeitvertreib bieten eine Bowlingbahn und Billard.Die Kleinsten spielen inzwischen in ihrer Spielecke. Gäste des Hauseshaben einen Zutritt zum Wellness- und Sportbereich gratis. Auf der Speisekarteder auf böhmischen Gerichten basierenden Küche stehen aucheinige leichte Gerichte sowie Riesengebirgsspezialitäten. Das Restaurantist auch für nicht beherbergte Gäste geöffnet, was vor allem die Wandererzu schätzen wissen, die in den Riesengrund und zur Schneekoppe unterwegssind. Die ellenlange viersprachige Speisekarte beinhaltet auchKaffee-Desserts, Eisbecher und Nachmittagsvesper. Immer donnerstagslebt der Außenpavillon beim Grillen einer eingelegten Keule auf. Dazu wirdein echtes Pilsner und Gambrinus gezapft. Die Hotel-Weintheke wird vonden Weingütern Pavlov – Bohemia Sekt und Habánské sklepy versorgt.An das Restaurant schließt ein Kongressraum für bis zu 60 Personen an.Der schmale Weg ist Hotelfahrzeugen vorbehalten, die von Berufsfahrerngesteuert werden; die Hotelgäste parken im Tal in 22 Hotelgaragen undauf einem privaten Hotelparkplatz. Sie werden von einem Hotel-Minibusbefördert, der in 20-minütigen Intervallen auch GRATIS zu den Skipistenverkehrt.Bouda Máma – Wellnesshotel in Pec pod Sněžkou, Nr. 124, PLZ 54221, Inhaber Vladimír Nikl, Tel. Hotel: 00420 602 304 989, tel. Reservierung:244 465 666, E-Mail: hotel@boudamama.cz, www.boudamama.cz. Sie können sich auch auf Deutsch, Polnisch oder Englisch verständigen.


16JANSKÉ LÁZNĚ17Früher fuhr man direkt auf dem Johannisbader Platz Ski, aber auch in diesemJahr, genauer gesagt am 26. Januar 2013, wimmelte es auf dem Platz vordem Kurhaus von Skifahrern.Nacht der SteigfelleDie Jäger im hohen Norden befestigten gegerbte Seehundsfelle an denLaufflächen ihrer Skier. Aus gutem Grund - in Fahrtrichtung glitten sie, gegenden Strich verhinderten sie das verhasste Rutschen. Auch im 2. Weltkriegoperierten Spezialeinheiten auf mit Steigfellen ausgerüsteten Skiern,in den 70er Jahren verwendeten aber auch zivile Skifahrer diese Spezialausrüstungzum Anstieg in freiem Gebirgsgelände. Aber erst die Produktionvon Steigfellen aus künstlichen Materialien und die Entwicklung einer Spezialbindungmit freier Färse zum Steigen und fester Ferse für die Abfahrtenermöglichten die Entstehung einer völlig neuen Wintersportart. Und – gleichbegannen Wettkämpfe. Anfangs ähnelten diese Wettkämpfe dem Winterbergsteigen,in den letzten Jahren kommt das ‚Skibergsteigen‘ aber schonohne Biwaks, schroffe Abschnitte auf Steigeisen und Seilsicherung durchKollegen aus. Dafür ist es schneller geworden und Top-Skibergsteigerlaufen bergan wie auf klassischen Langlaufskiern. Einer der riesengebirgischenWettkämpfer und Wegbereiter des Skibergsteigens (Skialpinismus)ist Jirka Pleskač, der u.a. auch an einigen Wettbewerben in Österreichteilnahm. Dieses starke Erlebnis inspirierte ihn dazu, auch in Tschechiennächtliche Wettkämpfe im Skibergsteigen auszutragen. Der Startschusszum überhaupt ersten Skitourenfestival fiel in Pec, aber dann fanden seineOrganisatoren bessere Bedingungen in Janské Lázně. Genauso wie bei derersten und legendären WM in den nordischen Disziplinen im Februar 1925wird der Wettbewerb ‚Nacht der Steigfelle‘ mitten auf dem Stadtplatz desKur- und Wintersportortes Janské Lázně/Johannisbad gestartet. Den wohlklingendenNamen des Skitourenrennens, eines der Rennen des TschechischenSkitouren-Cups erfanden zusammenarbeitende Frauen. Die ganzeAktion basiert auf dem guten Willen von zig Freiwilligen, denn außer denfünf Hauptorganisatoren Jirka Pleskač, Michal Skalka, Michal Němec, PetrBendák und Oldřich Horák eilen am Samstag, dem 26. Januar 2013 nahezuachtzig freiwillige Helfer herbei. Der Wettbewerb verbindet über denSchwarzen Berg die benachbarten Gebirgsstädte Janské Lázně und Pecpod Sněžkou, deshalb sind SkiResort Černá hora - Pec und beide Rathäuserdie Hauptpartner. Die Zeitmesser haben ihren Standort direkt im Bürodes Bürgermeisters von Janské Lázně, aus dem Eckzimmer im 1.Stockdes Rathauses haben sie guten Überblick über den ganzen Markt undauch über das Finish. Im benachbarten Kino laufen nach dem Wettkampfthematische Filme, mit denen man sich die Wartezeit auf die Wettkämpferverkürzen kann. Auf diesem Schauplatz findet dann auch die Siegerehrungstatt. Weitere wichtige Partner sind das Staatsbad, der örtliche Bergrettungsdienstund vor allem die hiesige Handelsakademie. Sporthalle undSpeisesaal dienen als Basis für die Teilnehmer und nach der Leistung gibtes hier auch noch ein hervorragendes Abendessen. Die erste Erfrischungwird sofort hinter dem Ziel geboten, zu heißem Tee gibt’s hausgemachtenKuchen. Gebacken von den Frauen aus dem Kreis der Veranstalter,die besten sind natürlich von Hana Pleskačová, der Mutterdes Wettkampfdirektors.Der Nachtwettbewerb im Skibergsteigen ist nur auf gut markiertenund gefahrlosen Routen möglich. Um 17 Uhr brechen dieSkibergsteiger mit den Skiern in den Händen von der Hauptstraßezur Talstation der Kabinenseilbahn auf. Von hier geht es schonmit angeschnallten Skiern auf der Seilbahnschneise zum Gipfeldes Schwarzen Berges hinauf, vorbei an der Černá bouda fahrensie zur Wegkreuzung Václavák (Wenzelsplatz) zur Koliner Baudeund über Lučiny und Vysoký Svah zur Talstation der Piste Zahrádky.Die schwierigere Route A biegt hier auf die Schwarze Pistezum Braunberg/ Hnědý Vrch mit Abfahrt auf der Roten Piste abund führt anschließend auf einer weiteren schweren Runde überden Gipfel der Piste Javor. Nach der erneuten Abfahrt zur Ortsmittevon Pec folgt sie nun dem Verlauf von Route B zusammenmit einem scharfen Anstieg nach Stráň hinauf und hier, vorbei ander Kladenská und Vebrova bouda nach Lučiny. Auf der Hinroutekehren die Wettkämpfer nun über den Anstieg vom ‚Václavák‘ zum Gipfeldes Schwarzen Berges zurück und fahren auf der Piste Anděl nach Johannisbad,bis zum Haus der Bergwacht hinunter. In wenigen Minuten sind sieauf dem Promenadenplatz angelangt. Das Reglement schreibt die pflichtigeAusrüstung vor - z.B. Helm mit Stirnlampe, Steigeisen, im Rucksack, Schaufel,Verschüttetensuchgerät und Rucksackapotheke. Eine wichtige Ausnahmevon den Wettkampfregeln ist ein Handy, das den ganzen Wettkampf übereingeschaltet sein muss. Von den mehr als 150 Teilnehmern absolvieren diemeisten die leichtere Route B - in einem offenen Wettbewerb für auch nichtorganisierte Skibergsteiger. Zusammen mit Kadetten und Junioren. Route Aabsolvieren Männer, Frauen und Veteranen. Wenn schwächere Teilnehmerdie einzelnen Zwischenzeiten nicht binnen der festgelegten Limits durchfahren,werden Sie von den Veranstaltern aus dem Rennen genommen. Auchso müssen die freiwilligen Helfer bis zu vier Stunden in Dunkelheit und Kälteausharren, bis ein Motorschlitten des Ende des Wettbewerbs anzeigt. DieVeranstaltung von Wettkämpfen nach Einbruch der Dunkelheit widerspiegeltdie Vorliebe zahlreicher Tourengeher, erst abends nach der Heimkehrvon der Arbeit zu Touren aufzubrechen. Dann sind übersichtliche Routender beste Ort zum Aufstieg und auch zur Abfahrt. Außer den beschriebenenWettkampfregeln sind auch ansonsten in eigenem Interesse gewisse Regelneinzuhalten. Vor allem am Weges- oder Pistenrand aufsteigen und zurAbfahrt keine frisch gespurten Loipen benutzen. Deshalb benutzt man vomGipfel am besten den sicheren Versorgungsweg zu den Zinneckerbaudenund anschließend die Piste Anděl und zwar spätestens bis zum Schluss desabendlichen Skibetriebs.In der Qualität der Routen, deren Markierung und was das Umfeld für dieSkibergsteiger betrifft, erreichen die Enthusiasten rund um Jirka Pleskačein ähnliches Niveau, wie bei den Nachtwettbewerben in Österreich. Nurdass es hier keine tausende Zuschauer an der Strecke gibt, wie dort. Inden Alpen geht es allerdings lustiger zu – hier spielt beim Wettbewerb Musik,Einheimische und Auswärtige feuern die Skibergsteiger an, dazu läutengroße Kuhglocken. Wie wär‘s, wenn Sie am letzten Januarsamstag mit derAbendseilbahn zum Schwarzen Berg hinauf Černou horu führen, um nebendem Kiosk ‚U staré lanovky‘ unsere Asse anzufeuern. Bis sie aus Pec zurücksind, kann man in dem beliebten Bergrestaurant einkehren. Bei klaremWetter bietet sich aber auch in Pec, z.B. vom Vysoký Svah ein interessanterBlick auf den Wettkampf, wenn am gegenüberliegenden Braunberg zwischenden unbeweglichen, rot leuchtenden Fluchtstangen die Irrlichter derWettkämpfer auftauchen. Man kann sich sogar mit ihnen messen – zwarnicht direkt beim Wettkampf, aber zu einem anderen Zeitpunkt. Auf derWebseite www.noctulenichpasu.cz gibt es eine Wettkampfkarte samt dererzielten Zeiten. Im vergangenen Jahr siegte auf der längeren Route A in derHauptkategorie Michal Štantejský aus dem Skiklub SAC Špindlerův Mlýn.Nicht ganz 37 Minuten brauchte er vom Kurplatz zum Gipfel des SchwarzenBerges, die gesamte Route absolvierte er in zweieinhalb Stunden. Wer dieganze Route in der doppelten Zeit absolviert, darf stolz auf sich sein. RouteA und vor allem die leichtere Route B des Wettbewerbs ‚Nachtder Steigfelle‘ ist unser heißer Tipp für Skibergsteiger, die aus Johannisbadaufbrechen. Bei Tageslicht kann man sich gut orientieren,nur auf den Pisten sollte man direkt am Rand aufsteigen.Am Wettbewerb ‚Nacht der Steigfelle‘ nehmen regelmäßig auchLokalmatadore teil. Die beste unter den Frauen ist Dita Formánková,die aus einer bekannten Sportlerfamilie stammt. Sie gewannschon zweimal den Tschechischen Pokal und mischt auchbeim europäischen und Weltcup im Skibergsteigen mit. Von denJungs aus Janské Lázně war Michal Němec, ehemaliger TschechischerMeister und Mitveranstalter der bisher erfolgreichste.Und ehrlich gesagt – den Veranstaltern gebührt die gleiche Bewunderung,wie den besten Teilnehmern.Heimatbuch von Janské LázněKomplexe Informationen aus der Geschichte der Riesengebirgsortezu sammeln, ist zumeist die Aufgabe von Studenten beiSchulaufgaben. Nicht nur diese sind enttäuscht, dass es kaumChroniken, historische Berichte, ja nicht einmal Geschichtssplitter überRiesengebirgsstädte und -gemeinden in tschechischer Sprache gibt undzwar weder in gedruckter, noch in elektronischer Form. Das Gesamtwerküber ein bestimmtes Gebiet wird Heimat(orts)buch genannt und beinhaltetKapitel aus allen Bereichen des Ortslebens. Teilwerke gibt es über Benecko,Dolní Dvůr/ Niederhof, Vysoké nad Jizerou aber das einzige komplexeWerk ist das Heimatbuch von Jilemnice/ Starkenbach aus dem Jahre 2000von Jan Luštinec. Ganz anders ist die Situation in deutschsprachigen Büchern.Der Heimatkreis Hohenelbe/ Riesengebirge der SudetendeutschenLandsmannschaft, der heute im bayerischen Marktoberdorf siedelt, hat unterLeitung ihres Vorsitzenden Christian Eichmann in den letzten 25 JahrenHeimatortsbücher über 15 Riesengebirgsorte herausgegeben. Die einzelnenBücher wurden von Landsleuten geschrieben, die häufig über Hochschulbildungverfügen. 1994 schrieben Josef Richter, Roland Fischer undPaul Hollmann ein hervorragendes Buch über Spindelmühle-Friedrichthal.In Niederhof konnte Maria Striegnitz im Jahre 2002 an das brillante Buchvon Wenzel Renner aus dem Jahre 1937 anknüpfen. Ein Team um ProfessorOtto Weiss erarbeitete 2004 ein zweibändiges Heimatbuch über Hostinné/Arnau und schon 1991 arbeitete Hans Pichler die Geschichte von Rokytnicenad Jizerou/ Rochlitz auf. Im Heimatortbuch von Pepi Erben und HansAdolf über Strážné/ Pommerndorf aus dem Jahre 2000 ist die Geschichtejedes Hauses beschrieben. Hans Pichler und Helga Heller-Dommermutherarbeiteten die Heimatortsbücher von Herlíkovice und Volský důl/ Hackelsdorfund Ochsengraben und Ernst Prediger schrieb 2002 das Heimatbuchvon Horní Vrchlabí/ Oberhohenelbe. Professor Pichler machte sich um dieAusgabe weiterer Publikationen verdient, ohne deren Autor zu sein. Im Jahre2000 bereitete Max Joachim Kraus ein Buch über Krausebauden, denheutigen Ortsteil von Spindelmühle vor. Auch die Geschichte der Orte Rudník/Herrmannseifen, Javorník/ Mohren, Čermná/ Tschermna, Černý Důl/Schwarzental und aller drei Ortsteile von Lánov/ Langenau wurde von denLandsleuten aufgearbeitet. Die aufgezeichnete Geschichte und vor allemdie authentischen Daten aus dem vergangenen Jahrhundert wären ohne dieakribische und unentgeltliche Arbeit der Buchautoren zumeist für immer verloren.Aus der Sicht des Heimatkreises Hohenelbe ist der Trautenauer Teildes Riesengebirges ein armer Verwandter. Schon1993 beschrieben KarlPrätorius und Hellmut Weber in einem schönen Heimatbuch die Geschichtevon Žacléř/ Schatzlar und Umgebung. 1990 gab Erwin Tippelt eine broschierte,in mancherlei Hinsicht jedoch unvollständige Gemeindechronikvon Velká Úpa/ Groß-Aupa und Pec/ Petzer heraus. Hervorragend ist dasBuch über Malá Úpa/Klein-Aupa von der Schneiderin und geehrten Freundindes ‚Lustigen Ausflugs‘ Bärbel Köstler, die dieses Werk zusammen mitanderen Landsleuten noch kurz vor ihrem überraschenden Tod herausgebenkonnte. Bisher kam jedoch weder etwas über Horní Maršov/ Marschendorfund seine sechs früher selbstständigen Orte, über Svoboda nad Úpou/Freiheit a. d. Aupa, noch über Mladé Buky/ Jungbuch mit seinen OrtsteilenKalná Voda/ Trübenwasser, Bystřice/ Klinge und Sklenářovice/ GlasendorfSchon vor ihrer Eröffnung am 16. Mai 1905 schickten Kurgäste gemalteAnsichtskarten der neuen Kolonnade am neu geschaffenen JohannisbaderKurplatz.heraus. Ja nicht einmal die Kreisstadt Trutnov hat ihr Heimatbuch und auchdas Manuskript des Historikers Miloslav Bartoš über die Geschichte vonHohenelbe wartet noch auf einen willigen Herausgeber.Johann Bönsch hat solide Unterlagen für ein Heimatbuch über JanskéLázně/ Johannisbad und den früher selbstständigen Ort Černá Hora/Schwarzental geschaffen. Eine Kopie widmete er noch vor seinem Tod demKreisarchiv in Trutnov und eine weitere seinem Freund und LokalpatriotenAlois Tippelt. Nicht nur beim Schreiben des Lustigen Ausflugs haben wirhäufig aus ihnen geschöpft aber erst jetzt ist der Zeitpunkt zu ihrer größerenVerwendung gekommen. Solch ein Sammelwerk zu schaffen, ist kein Kinderspielund auch ein tüchtiger Autor braucht zumindest einen Impuls zursystematischen Arbeit, am besten einen Auftrag mit genauen Rahmenbedingungenund grober Terminvorgabe. Aber auch eine Garantie, dass dasWerk tatsächlich gedruckt wird. Am besten im Auftrag einer Gemeinde oderStadt. Nach Jilemnice hat nun auch Janské Lázně ein Kollektiv rings umden Direktor des Kreisarchivs Roman Reil mit der Erarbeitung eines Heimatortsbuchesbeauftragt. Noch vor Weihnachten wurde das Buch in derJohannisbader Kolonnade vorgestellt. Der markante Jugendstilbau aus demMai 1905 prunkt auch auf dem Buchumschlag, die Hauptartikel des Buchesbeschreiben die einzelnen geschichtlichen Epochen. So beschreibt z.B.das vierte Kapitel die Geschichte Johannisbades unter den Schwarzenbergernin den Jahren 1675 bis 1787. Die Vorfahren Karl Schwarzenbergs,eines der Kandidaten um das Amt des nächsten tschechischen Präsidenten,machten sich um den Aufschwung von Johannisbrunn verdient, wie derOrt am Fuße des Schwarzen Berges damals genannt wurde. Das ThemaBäderwesen zieht sich wie ein roter Faden durch alle elf Kapitel des Heimatbuches,mit Ausnahme des Kapitels, das Schwarzental gewidmet ist.In diesem steht die Geschichte bekannter Bergbauden einschließlich ihrerbaulichen Entwicklung im Mittelpunkt. Die Texte ergänzen Fotografien, Ansichtskarten,Dokumente, Prospekte, Landkarten und Baupläne - von denältesten, bis hin zu den Gegenwartsfotografien von Miloš Šálek. Bleibt nurzu wünschen übrig, dass sich andere Riesengebirgsorte und -städte JanskéLázně zum Vorbild nehmen und ihre eigenen Heimatortsbücher erarbeiten- sie haben in dieser Hinsicht einiges nachzuholen. Der benachbarteOrt Černý Důl hat bereits damit begonnen, sein Heimatortsbuch soll bis Mai2014 auf den Tischen liegen.Das Buch ‚Janské Lázně – procházka historií města pod Černou horou‘ derAutoren Václav Horák, Roman Reil, Ondřej Vašata und Pavel Zahradník sindin regionalen Buchläden und in Informationszentren zu haben, das InfozentrumVeselý <strong>výlet</strong> nicht ausgeschlossen.www.janske-lazne.cz


18žacléř Daniel MachWIR EMPFEHLENBEWÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN19Der erste namhafte Skifahrer aus Schatzlar war Gottfried Feest (1906–1945).Über Schatzlarer Skifahrer und ihre BretterFür die Anfänge des Skilaufs im Riesengebirge gibt es keine direkten Zeitzeugenmehr. Auch die Hersteller von ‚Schneeschuhen‘ sind schwer zu ermitteln, dennneben ‚Markenski‘ wurden in der ersten Hälfte des 20. Jhd. in so mancher HütteSkier in Heimarbeit gebaut. Wo sind die Zeiten, wo Skier und Skiausrüstung nochzum Alltag eines jeden Riesengebirglers gehörten, ganz einfach, weil sie so leichtzu beschaffen waren. Geschickte und durch die harte Arbeit in der Gebirgslandwirtschaftund auch im Schacht gestählte Skifahrer lebten auch im östlichstenZipfel des Riesengebirges, im Rehorngebirge und im Schatzlarer Kreis. In derFamilie von Johann Feest, genauso wie bei den Braun’s, stellte man schon gegenEnde des 19. Jhd. Skier her. Und schon bald begann man auch Skiwettbewerbeauszutragen und dies in drei Disziplinen – im Skilauf, Schönfahren und imSkisprung. Alle drei Söhne des erwähnten Johann Feest waren tüchtige Sportsleute.Der beste von ihnen, Gottfried Feest, nahm bei den 1925 ausgetrageneninternationalen Skiwettbewerben von Johannisbad, die im Nachhinein als ersteWeltmeisterschaft anerkannt wurden, mit Ausnahme des 50-Kilometerlaufs anallen Disziplinen teil. Die wachsende Popularität und der Massencharakter desWintersports machten dessen Organisation notwendig. Deshalb schlossen sichdie Schatzlarer Sportbegeisterten 1882 zum Deutschen Turnverein ‚Berggeist‘zusammen. Alle mischten mit - Kinder, Schüler, Männer und Frauen. 1920 entstandder Wintersportverein-Aupenthal und die Mitglieder dieses Vereins bautennoch im gleichen Jahr am Pohlberg hinter der Porzellanfabrik eine Sprungschanzemit Konstruktionspunkt von 50 Metern. Die Chronik weiß zu berichten, dass hierschon im darauffolgenden Jahr ein Skispringen mit 27 Skispringern und dreitausendZuschauern stattfand. Vier Jahre später nahmen zweihundert Wettkämpferam hiesigen Skisprung- und Skilaufwettbewerb teil und über 5000 Schaulustigefanden sich ein.Nach dem zweiten Weltkrieg dominierten nordische Disziplinen. So wurde imBrettgrund/ Prkenný Důl eine Sprungschanze mit Konstruktionspunkt K-48 erbaut,die hier zwanzig Jahre lang ihrem Zweck diente. Hier nahmen auch einigeSkispringer der tschechischen Auswahl an Skispringen teil, den Schanzenrekordhielt damals Drahoš Jebavý mit 54 Metern. Einige heimische Skispringer desBaník Žacléř, die von Helmut Fibinger trainiert wurden, konnten sich durchaus mitdiesen Assen messen – z.B. Rudi „Kopejtko“ Braun und vor allem Hans Feest, derals einziger der Feest-Familie die Kriegsjahre überlebt hatte. In den 60er Jahrenhatte der von Tonda Polák angeführte Skiverein die stärkste Mitgliederbasis. PetrHeisler errang bei den tschechischen Meisterschaften im Skispringen die Bronzemedaille,Karel Zahradník war wiederholt tschechischer Meister und Jan Kubalwurde Sechster und Neunter.1970 kam es zur Wende – und zwar auf Kosten der Sprungschanze. Im Brettgrundwurde der erste Skilift gebaut, der Grundstein für das heutige Skigebiet.Dies war der Anfang der Ära der Skiabfahrtsdisziplinen und schon nach vier Jahrenstanden 290 Kinder am Start des Qualifikationsrennens zum Riesenslalom.Unter der Anleitung der Skitrainer Tonda Kamenický, Heinz Braun und RichardMacháček trumpfte die Schatzlarer Jugend erfolgreich auf. Unter den Jungs stachenPetr Petira und unter den Mädchen Božena Hloušková hervor, die bei denRepublikmeisterschaften der Berufsschüler in der Hohen Tatra die Bronzemedailleerrang. Die allerbeste in den alpinen Disziplinen war allerdings Karolína Šedová.Unter der Leitung ihres Vaters wurde sie mehrfache Meisterin der Tschechoslowakischenund Tschechischen Republik bei den Juniorinnen und Damen im Slalom,Riesenslalom und im Super G. 1991 eroberte sie bei den JuniorenweltmeisterschaftenTrofeo Topolino in Italien die Silbermedaille für Žacléř. Bei den Juniorenweltmeisterschaftenim italienischen Sestriere wurde sie 12. im Kombinationslaufund im Winter 1999 errang sie bei der Universiade in der Hohen Tatra Bronze imSuper G. In der damals neuen Skicross-Disziplin nahm sie am Weltcup teil und inder Saison 2002-2003 gewann sie den Europapokal. Klára Hofmanová begann1998 mit dem Skibob zu fahren und schon drei Jahre später errang sie bei denJuniorenweltmeisterschaften vier Silbermedaillen. In der Saison 2002 siegte siein bestechender Form bei den Weltmeisterschaften im Riesenslalom und im SuperG belegte sie den zweiten Rang, ein Jahr später errang sie wiederum zweiMedaillen.Die Schatzlarer griffen auch eine völlig neue Wintersportart auf – das Snowboarding.Der Riesengebirgspionier auf diesem Gebiet war Mischa Melesík, dervorher die Skateboard-Lehrlingsolympiade und Republikmeisterschaften gewonnenhatte. Ende der 70er Jahre war Mischa auf dem Skateboard einfach unschlagbar.Auch deswegen verfiel er dem neuen Trend, baute sich 1984 sein eigenesSkateboard und eröffnete später die erste hiesige Serienproduktion von Snowboardsmit dem stolzen Namen Pterodaktylus. Dank seinen Boards gehörten dieSchatzlarer schon bald zu den besten Snowboardern in Tschechien und DanielKadavý wurde sogar in die tschechische Auswahl berufen.Die steigende Nachfrage nach Snowboards veranlasste Milan Luštinec 1993zur Aufnahme einer echten Fabrikproduktion. Drei Jahre später begann er außerSkateboards auch Skier herzustellen, im Jahre 2000 knüpfte er die Zusammenarbeitmit einem österreichischen Geschäftspartner an und gründete die GesellschaftGALUS Industries. Auf dem tschechischen Markt führte die Firma ihreProdukte unter dem Namen Lusti ein. Die neue Ski- und Snowboardmarke Lustikonnten in ihrer Qualität und vor allem im Preis den sportlich gestylten Erzeugnissenweltbekannter Top-Marken durchaus konkurrieren. Dann ging die Firma Lustidie Herstellung von Renn-Slalom-Skiern für Schüler und Junioren an. Ergebnisseließen nicht lange auf sich warten. Auf Top-Snowboards aus Žacléř fahren tschechischeSnowboarder regelmäßig FIS-Punkte ein. In der Saison 2008 - 2009 belegtePetr Šindelář den zweiten Rang bei den offenen deutschen Meisterschaftenund Lukáš Doležal wurde tschechischer Vizemeister. Auf Skiern der Marke Lustifuhr Zdeněk Šafář Weltcup-Skicross-Rennen und fährt die Freestyle-Skierin NikolaSudová Buckelpistenrennen, beide nahmen übrigens auch an den olympischenWinterspielen in Vancouver teil. Auch deshalb ist Žacléř ein Geheimtippunter Feinschmeckern – nicht nur der guten Skipisten, sondern auch der hiesigenSkiproduktion wegen. Denn wo gibt es das noch?Wo sind die Zeiten, als (fast) jedermann seine Brettern aus der Stellmachereiim Ort anschnallte. Wer will, kann diese Zeiten auf einer vom Städtische MuseumŽacleř/ Schatzlar installierten Ausstellung nostalgisch Revue passieren lassen.Man bekommt zeitgenössische Fotografien und schöne Exponate, vor allem abereine hübsche Skisammlung zu sehen – von den ältesten Ski bis hin zu heutigen,modernen Ski der Marke Lusti. Die Ausstellung unter dem Motto ‚Rauf auf Skier,Bobs und Schlitten!!‘ kann von Dezember bis Ende Februar 2013 besichtigtwerden.Städtisches Museum Žacléř und Touristisches Informationszentrum,Rýchorské nám. 10, 542 01 Žacléř, Tel. 00420 499 739 225, E-Mail: muzeum@zacler.cz. Täglich, außer montags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. www.zacler.czMärchenpension Na SalašiDen Herrn der Berge Krakonosch bzw. Rübezahl erfanden vor 450 Jahrenverängstigte Bergler, Marie Kubátová wiederum erschuf den arglistigenTrautenberk und aus dem Schaffen der Schriftstellerin Božena Šimkovágingen die Märchenfiguren Antsche, Kuba und Försters (Hajnej) hervor.Alle trafen sich in der Abendgrußserie der ‚Riesengebirgsmärchen‘, die auseiner Umfrage des Tsch. Fernsehens als beliebtestes Märchen vor demSchlafengehen hervorging. Božena Šimková, die Autorin der Geschichten,übernahm die Schirmherrschaft über die Märchenpension Na Salaši,die sich der Aktion ‚Ganz Tschechien liest Kindern vor‘ angeschlossenhat. Im Spielraum setzen sich die Kinder auf weiche Polster unter demgemalten Rübezahl und dann lesen ihnen die Baudler Märchen vor, zumBeispiel aus dem Buch von Frau Šimková ‚Antsche und Kuba und ihr kleinerKubitschek‘. Die kleinen Zuhörer sind mucksmäuschenstill und nichteinmal die Elster stört die Ruhe, denn die ist ausgestopft. Das traditionelleHolzhaus in Velká Pláň dient schon lange nicht mehr als Bergbauernhof,heute ist es vor allem für Familien mit Kindern gedacht. Jeden Mittwochleitet hier die Bildnerin Bosorka eine Kunstwerkstatt. Die Kinder bemalenT-Shirts, schaffen eigene Dekors zu später gebrannten Pötten, stellen ausGlasperlen Halsketten, Armbänder und Ohrringe her oder stellen aus farbigenGlasstücken Mosaikbilder zusammen. Die zehn Zimmer mit dreißigBetten sind nach Riesengebirgsmärchenfiguren benannt. Das Apartmentim Erdgeschoss heißt ‚Rübezahl’s Königreich‘, in der ehemaligen Gaupe,durch welche die Bergbauern das frische Heu einlagerten, siedelt heuteder Trautenberk. Aus dem gegenüberliegenden ‚Rübezahl-Zimmer‘ bietetsich ein anmutiger Blick auf ganz Pec, andere Zimmer heißen zum Beispiel‚Großmütterchen aus Ponikla‘ oder ‚Ziege Lisa‘. Auch die Küche mitHalbpension ist den Kindermäulern angepasst, so gibt es z.B. Grießbrei,Süße Nudeln mit Mohn, Heidelbeerknödel, usw. Die Erwachsenen habenzwar ihre eigene Speisekarte, nehmen aber häufig mit dem Kinderangebotvorlieb. Für Kindergärten und Grundschulen gibt es in der PensionNa Salaši Vollpension mit besonderem Trinkregime, jeden Tag wird etwasSüßes gebacken, am liebsten nach dem Rezept von Vera‘s Opa JosefFiala, eines Konditors aus Velká Úpa. Ab 16 Uhr kann man sich in dergezimmerten Hauptstube Essen und Trinken dazu bestellen. Man zapftdas Bier Bernard sowie das Himbeerbier ‚Podorlická malinovka‘, weitereSpezialitäten sind z.B. der ‚Großmütterchen-Tee mit Obststückchen‘, Teeaus frischem Ingwer, belgische Bitterschokolade, italienischer Kaffee, edlerWein aus dem Weinbau Černý in Valtice und Birnenbrand Williams mitBirnenstückchens. Man kann aber auch Liwanzen oder etwas Eingelegtesaus der kalten Küche bestellen. Für kleine Kinder gibt es Kinderstühle undfür Babys einen ein Wickeltisch mit Wanne. Die Bergpension hat neueBadezimmer und Toiletten außerhalb der Zimmer. Die Pension steht in VelkáPláň mitten auf einer einen Hektar großen Wiese, im Sommer weidenhier Schafe und Ziegen, im Winter toben sich hier die Kinder im Schneeaus. Schon bald ist einem auch die liebe Labrador-Hündin Sara ans Herzgewachsen. Nur einen Katzensprung von hier gibt es einen Skilift, der Skibushält direkt an der Pension. Auch Schlitten mit Rückenlehne stehenbereit, so kann man z.B. zu Spaziergängen in den Zelený důl aufbrechen,im Sommer auch mit Kinderwagen. Bei der Pension kann man das ganzeJahr über parken, im Winter sind allerdings Schneeketten ratsam. VěraHolíková lebt von Geburt an in Pec pod Sněžkou und zusammen mit Slavomírhat sie zehnjährige Erfahrungen mit der Leitung einer Pension. Aufihre Ratschläge ist Verlass. Nach der Geburt des kleinen Honzik ändertensie die Ausrichtung ihrer Dienstleistungen und stellten sich auf Familienmit kleinen Kindern ein.Märchenpension Na Salaši in Pec pod Sněžkou Nr. 157, PLZ 54221,betrieben von Věra und Slavomír Holík, Tel. 00420 773 699 690,773 699 693, Verständigung auch in Deutsch und in perfektemEnglisch möglich, E-Mail: penzion@na-salasi.cz, www.na-salasi.cz.Pension U HlaváčůDie Dominante des Marktplatzes in Horní Maršov ist ein historisches Haus,das sich Berthold Aichelburg im Jahre 1855 als Sitz des Kreisgerichtshatte erbauen lassen. Heute befindet sich hier die Pension U Hlaváčů mitvorzüglicher Unterkunft inkl. Frühstück in Zweibettzimmern mit Bad undAufbettungsmöglichkeit. Im Gesellschaftsraum befinden sich eine kleineBar und ein Fernseher. Zum Objekt gehört auch ein Innenpool mit ganzjährigemBetrieb. Geparkt wird auf einem geschlossenen Innenhof beider Pension. Im Erdgeschoss befindet sich das Spezialgeschäft Cash andCarry Pilsner Urquell mit dem gesamten Sortiment der Pilsner Brauerei,einschließlich Radegast und Kozel (Bock). Von hier aus wird das FassundFlaschen- und Dosenbier ins ganze Ostriesengebirge distribuiert.Das Geschäft ist täglich von 8 - 12 und 12.30 -16 Uhr geöffnet, samstagsvon 8 bis 11 Uhr.Pension und Selbstbedienungsgeschäft U Hlaváčů, Horní Maršov,Bertholdovo náměstí 68, PLZ 542 26, Tel.: 00420 499 874 112, E-Mail:hlavac.milan@iol.cz, Verständigung auch auf Deutsch möglich. www.uhlavacu.czDurch Horní Maršov führt der regelmäßig gespurte Riesengebirgsskiwegund zwar über ‚Reissovy domky‘ zum Forstberg/ Světlá hora und in entgegengesetzterRichtung zu Rehornbaude/Rýchorská bouda. Auch die Skifahrermüssen sich für eine von zwei Seiten entscheiden – entweder steigtman in den Skibus nach Pec oder in die entgegengesetzte Richtung nachJanské Lázně. Weniger anspruchsvolle Skifahrer nehmen mit der SkipisteTřešňovka direkt über dem Bertholdsplatz vorlieb. Einen längeren Skiliftsamt Skipiste in ausgesprochen anmutiger Umgebung gibt es gleich nebendem Parkplatz in Horní Albeřice.


20HORNÍ MARŠOV21Glashütte in Dunkeltal auf einer Grafik aus dem Jahre 1858.Anna Hampl, die älteste Einwohnerin von Horní Maršov/ Marschendorf feierteschon ihren 99. Geburtstag. 1913 wurde sie in der Glasfabrik in Dunkeltal/Temný Důl in der Familie des tschechischen Glasmachers František Dáňa geboren.Im gleichen gezimmerten Glasmacherhaus kam ein Jahr später Rosa,mit Ehenamen Chuchutová zur Welt, deren Vater Ondřej Kubát zur Gruppe derGlasschleifer gehörte. Die Erzählungen beider Zeitzeuginnen bereicherten dieansonsten recht spärlichen Kenntnisse über das Leben in der Glasfabrik undderen Verfall. Welch ein Unterschied zur Glashütte am anderen Ende des Riesengebirgesin Neuwelt in Harrachov, die vergangenes Jahr ihr dreihundertjährigesGründungsjubiläum feierte. Heute strömen Scharen von Touristen zurältesten Glasmanufaktur der Welt und das Prager Museum für Kunstgewerbeinstallierte aus diesem Anlass gar eine zauberhafte Ausstellung mit den schönstenStücken aus der Harrachsdorfer Produktion. Die Dunkeltaler Glashüttehingegen geriet völlig in Vergessenheit, obwohl sie für damalige Zeiten rechtgroß war und ein breites Sortiment herstellte. Kurz nach der Betriebsaufnahmekristallisierte sich hier die erste tschechische Kommunität inmitten derdeutschsprachigen Bewohner des Aupatals heraus. Aus jener Zeit sind Namenwie Bíma, Dvořák, Kafka, Kopal, Peterlík, Tomek, Vorel, später auch Černík,Klofáč, Laski, Zavadil und weitere Geburtsnamen bekannt und eben auch dievon Frau Chuchutová und Hamplová. Die meisten Nachkommen dieser erstenTschechen wurden 1946 gemeinsam mit ihren vertriebenen deutschen Nachbarnin Waggons verladen und nach Deutschland abtransportiert. Und so erloschnach 99 Betriebsjahren auch die Glashütte.Das Gebirgstal von Marschendorf nach Petzer strotzte am Ende des 19.Jahrhunderts regelrecht von Industriefabriken, die sich das Holz aus den umliegendenWäldern und die Wasserkraft der Aupa zu Nutze machten. In zehnHolzschleifereien, zwei Papierfabriken, einer Leinenspinnerei, einer Brettmühleund in den Hütten schafften tausende Gebirgler. Infolge der Natur- aber vorallem politischen Katastrophen des 20. Jh. stellten alle Fabriken ihren Betriebein und die meisten der Gebäude verfielen. Es war der aufgeklärte Besitzer derMarschendorfer Herrschaft Berthold Aichelburg, der maßgeblich zur Industrierevolutionim oberen Aupatal beitrug und dies, obwohl er im Alter von nur38 Jahren tragisch durch eigene Hand starb. Als er 1847 die Herrschaft vonseinem Vater Alfons übernahm, hatte er drei Hauptabnehmer für sein Holz - diekleine Kneifel-Schleiferei in Dunkeltal, die Kupfer- und Arsenikhütte in Petzerund die gerade beginnende Glashütte in Dunkeltal. In den fünfzehn Jahrennach Bertholds Tod wurden in der Herrschaft alljährlich ca. 24 000 FestmeterHolz geschlagen, was den jährlichen Holzzuwachs in seinen Wäldern umnahezu die Hälfte überstieg. Die Holzklötze wurden in der Aupa und KleinenAupa vor allem zur Glasfabrik geschwemmt, bis 1882 ein Hochwasser den Rechenzerstörte, der das Holz aufhielt. Der Raubbau an den Wäldern und dieÜberschwemmungsschäden trugen zur drückenden Finanzlage der Aichelburgerbei, deshalb verkaufte Bertholds Sohn Alfons 1882 die Herrschaft seinerNachbarin - der Gräfin Aloisie Czernin-Morzin aus Hohenelbe. Die Czernin‘swirtschafteten besonnener in den Wäldern und so verbessertesich deutlich deren Zustand. Auch so belieferten sieweiter die Glashütte und die Holzschleifereien im Aupatal.Die Glashütte in DunkeltalIm Jahre 1846 suchte sich Augustin Breit eine der wenigenebenen Stellen in Dunkeltal aus und errichtete anbeiden Ufern der Aupa die damals größte Glashütte desRiesengebirges. Wir er die Besitzer der schönen WiesenAnton Jelinek, Franz Kühnel, Josef Salwender und WenzelWagner entschädigte, wird man wohl nie erfahren. Sicherbekamen sie gutes Geld dafür und Anton Jelinek machteseine Hütte auch promt zum Gasthof ‚Glashütte‘. Offensichtlichprosperierte der Gasthof auf dem Gelände derGlashütte, denn Breit‘s Nachkommen konnten sich spätereinen weiteren Hof im Tal Honsagraben/ Honzův Potok(siehe VV 32/2009) kaufen. Was mehr, Familie Breit gründetesogar eine weitere Glashütte in Bober bei Schatzlar.In den Jahren 1854 bis 1873 erwarb der erfolgreiche UnternehmerFerdinand Unger die Glashütte in Dunkeltal,der einem alten Glasmachergeschlecht entstammte, das1700 aus Ungarn nach Böhmen gekommen war. Gemäß einer ausführlichenBeschreibung aus dem Jahre 1858 beschäftigte Ferdinand Unger mindestens314 Leute verschiedenster Berufe in der Glashütte: neben dem Fabrikdirektorz.B. zwei 2 Hüttenmeister, 6 Formenbauer, 5 Glasschneider, 20 Glasbläser, 30Glasträger, 4 Quarzhauer, 16 Schmelzer, 1 Ofenbauer, 2 Glasbeschauer, einenZeichner und 12 Glasmaler, 100 Glasschleifer, 10 Ofenbediener und übereinhundert weitere Hilfskräfte. Zusammen mit seinen Glashütten in Potočná/Tiefenbach im Isergebirge und in Nový Bor/ Haida produzierte das Unternehmenmit seinen insgesamt 2000 Beschäftigten Glas jeglichen Sortiments undallein aus Dunkeltal exportierte es alljährlich Glas für 300 000 Gulden nachEuropa und auf Märkte in Übersee, Asien, Australien und Afrika. Die Firma FerdinandUnger & Co. unterhielt Repräsentationsgeschäfte in Wien, Berlin undLeipzig. Dort, wo sich heute der Parkplatz befindet, stand am linken Aupauferdie Helenenhütte mit zwei Brennöfen, sieben Hafen (Tiegeln), sechs Kühlöfen,einer Werkstatt zur Herstellung der Holzmodelle und einem Produktelager. ImHolzhäuschen nebenan befand sich ein Industrieladen für Geschäftsleute underste Touristen in der Landschaft unter der Schneekoppe.Die Dorotheenhütte am gegenüberliegenden Ufer hatte die gleiche Anzahlvon Öfen und Häfen und darüber hinaus noch eine Werkstatt zur Formenherstellungsowie ein Potasche- und Kalklager. Im langen Holzgang, der aus demGrundriss der Hütte heraustrat, wurde das glühend heiße Stangenglas gezogen,das nach dem Erstarren zu vollen oder hohlen Glasstangen (Stangeln)zerhackt wurden, die wiederum zur Herstellung von Glasperlen, Knöpfen oderLüstersteinen dienten. Das bis heute erkenntliche Wasserwerk trieb einenQuarzbrecher an. Unlängst untersuchte ich zusammen mit dem Geologen RadkoTásler im Hang über der verschwundenen Glashütte eine tiefe, zweihundertMeter lange Furche. Radko Tásler ist überzeugt, dass die Glasmacher geradehier milchweißes Quarz, den Hauptrohstoff zur Glasherstellung gewannen. Ander öffentlichen, mitten durch das Werksgelände führenden Straße stand einMaleratelier, wo die Speiseservices, Flacons und Vasen bemalt und vergoldetwurden. Unter ihm drehten sich in der Glasschleiferei fünfzig, durch Wasserkraftangetriebene Schleifräder. Die Hälfte dieses Ziegelhauses blieb bis heutebewahrt und in ihm die weithin bekannte Fleischerei von Oldřich Novotný samtGeschäft.Die Glashütte in Dunkeltal stellte eine breite Palette von Produkten her –Tafel- und Spiegelglas, Rohglas, Glasstangen, Glasperlen und -knöpfe, Lüsterteile,einschließlich Bleiglas, Tafelservice, Pokale und sonstige Luxuserzeugnisse– insgesamt zwei Tonnen pro Jahr. Manche Spezialprodukte bekamenin der Glashütte in Nový Bor den letzten Schliff. Kaum zu glauben, wie wenigkonkrete Erzeugnisse aus der 90-jährigen Produktion bekannt sind. In manchenHäusern bewahrt man Glasgegenstände auf, die man in Verstecken dervertriebenen Einwohner fand und aufgrund ihrer Ausführung glauben wir, dasssie aus der hiesigen Glashütte stammen. Die größte Serie fanden Wochenendhäuslerin Dolní Malá Úpa, weitere Einzelstücke verwahren Leute aus Maršov,einschließlich des typischen geschliffenen Bleiglases in Kombination mit rubinfarbenemMehrschichtglas. Sicher waren dies nicht die besten Exemplare, diein Marschendorf entstanden. Weitere, repräsentativere Produkte dieser Glashüttewaren offensichtlich verschiedenartige Lüster und Leuchten, wie sie zumBeispiel in den Kirchen in Horní Maršov, Velká und Malá Úpa zu finden sind.Warum Unger die Glashütte 1873 verkaufte, ist unbekannt, vielleicht aus Angstvor ständig drohenden Überschwemmungen. Ihr neuer Besitzer Karl Bennonihatte die notwendigen Erfahrungen in der gräflichen Glashütte von Harrach inNeuwelt erworben, die er sogar kurze Zeit leitete. Zusammen mit seiner Ehegattinnahmen sie rege am hiesigen gesellschaftlichen Leben teil, auch vieleihrer Freunde besuchten sie hier. Und so schreibt auch der Historiker und Rektoran der Prager Universität Václav V. Tomek in seinen Memoiren von seinemBesuch in der Glashütte bei Familie Bennoni „im tiefen Dunkeltal, wo die Sonnenur ein Weilchen über den hohen Bergen steht“. Frau Bennoni widmete sogarein Kristalllüster für die nahe St. Annenkapelle in Altenberg/ Stará Hora,der aber leider schon lange verschwunden ist. Der riesige Kerzenleuchter ausglitzernden Glasstückchen ist nur noch von historischen Fotografien bekannt.Das Hochwasser von 1882 verursachte der Glashütte großen Schaden underschreckte vor allem ihre Besitzer. 1886 verkaufte Karl Bennoni die Glashütte– wohl aus Angst vor einer weiteren Überschwemmung. Ein kolossales Unglücktraf so erst ihren letzten Besitzer G. A. Steinbrecher, elf Jahre später. Inder Nacht vom 29. zum 30. Juli 1897 brauste die vernichtendste Flutwelle inder Geschichte aus dem Riesengrund ins Aupatal und trug dabei nahezu dieganze Helenenhütte fort. Außerdem beschädigte sie auch noch weitere Objekteam linken Aupaufer. Die vom Wasser überfluteten Brennöfen explodiertenund sprengten den ganzen Bau in die Luft. Bis heute findet man im Flussbettder Aupa oder bei Erdarbeiten im Tal von Maršov bunte, zu bizarren Formenerstarrte Glasstücke. Das Hochwasser kostete mehrere Menschenleben unddas Maleratelier und eine Hälfte der Schleifhalle verschwanden vom Erdboden.Nur die hohe Fabrikesse blieb weitere dreißig Jahre als Memento stehen, bevorsie Emil Richter demontieren ließ und aus ihren Ziegeln eine neue Küche anseinem Gasthof am Marschendorfer Platz anbaute. So ist ein Stück der Glashüttebis heute im Hotel Slovan ‚verbaut‘. Die unbeschädigte Dorotheenhütteam gegenüberliegenden Ufer wurde von Familie Steinbrecher noch viele Jahrebetrieben, aber in den letzten Jahren ihrer Existenz schliff man hier nur nochangelieferte Halbfabrikate. Nach 1945 verfiel die zum überwiegenden Teilholzgezimmerte Glashütte, Mitte der 50er Jahre machte sie dann eine tschechischePioniereinheit im Rahmen einer ‚Demolitionsreinigung‘ im Grenzgebietdem Erdboden gleich. Auch so zeichnen sich auf der ‚Glaswiese‘ genanntenStelle bis heute ihre Grundmauern ab. Außer der Fleischerei Novotný bliebennoch weitere sechs Häuser stehen, die zum Betriebsgelände der Glashütte gehörten.Das schwarz gestrichene gezimmerte Haus, in dem Generationen vonGlasmachern lebten, wird gerade jetzt zum Verkauf angeboten. Anstelle vonJelínek’s holzgezimmertem Gasthof ‚Glasshütte‘ steht hier seit 1931 die Familienpension‚Stará sklářská‘. Gegenüber am schroffen Hang des Altenberges/Stará hora blieb ein hübsches Steinhaus stehen, das früher von den Glashüttebesitzernals Gästehaus für ihre Besucher oder Geschäftspartner benutzt wurde.Es steht etwas höher über der Talaue, deshalb blieb es vom Hochwasserverschont. Die sonstigen Häuser der Glashütte in der Umgebung beherbergtenDienstwohnungen für die Arbeiter. Nur das fachmännische Auge mag in demlanggezogenen niedrigen Holzhaus mit Walmdach gegenüber der BushaltestelleTemný Důl - Veselý <strong>výlet</strong> die ursprüngliche Architektur der Arbeiterhäuservon der Mitte des 19. Jahrhunderts erkennen. Der Normalbesucher interessiertsich wohl nur für die Informationstafel am Wanderlehrpfad Aichelburg am ehemaligenStandort der Helenenhütte.Länger als einhundert Jahre lang war die Industrieproduktion der Broterwerbder Menschen aus dem Aupatal und es war Berthold Aichelburg, der denGrundstein zu ihr legte. Wer einen Blick vom Turm seiner Gedenkstätte – dergleichnamigen Waldburg ins Tal wirft, dem fällt der weitläufige Komplex der verlassenenDix-Holzschleiferei ins Auge. Zu Zeiten Bertholds gab es sie nochnicht, damals hätte man ein Stück tiefer die Glashütte zu beiden Seiten derAupa gesehen. Nach dem Tode des beliebten Adligen goss man zu seinemAngedenken eine in der Glashütte von Glasmacher F. Hauptfleisch modellierteBüste. Die 1999 wiederhergestellte Waldburg Aichelburg wird alljährlich voneinigen tausenden Neugierigen besucht, wobei sie einen der wenigen bewahrtgebliebenen Gegenstände erblicken, die in der hiesigen Glashütte entstanden.Paradoxerweise ist er aus Gips.www.hornimarsov.czInitiator der Erzählung über die Glashütte war Bertholds Ur-NeffeWladimir Aichelburg, der diese einzigartige Fotografie aus dem Jahre 1874unserer Redaktion widmete.Die Glasschleiferei gegen Ende der 30er Jahre.Rosa Chuchutová hütete das von ihrem Vatergeschliffene rubinrote Glas.


22Menschenschicksaleaus dem RiesengebirgeSERVIce FÜR BAUDENBESITZER2325. Juni 2012 – Herbert Berger auf den Richterbauden.Jahr für Jahr treffen wir zig Menschen, die uns ihre Lebensgeschichten aus demim Riesengebirge erzählen oder die die Schicksale ihrer Familien, Freunde oderhiesiger Persönlichkeiten festgehalten haben. Ihre Erzählungen und Fotografienfüllen das Archiv des Veselý <strong>výlet</strong>. Der ‚Lustige Ausflug‘ bietet uns Gelegenheit,einen Bruchteil von ihnen vorzustellen. Andere wiederum verwenden wir bei derSchaffung von Dokumenten, Vorträgen oder Ausstellungen, wie z.B. letztes Jahrim neu eröffneten Museum Vápenka - Kalkofen in Horní Albeřice. Die meistendieser Lebensgeschichten warten noch auf ihre Verarbeitung, Ergänzung unddie Verknüpfung mit den Schicksalen anderer Menschen. Lehrreich sind sie jedochschon jetzt. Von den beiden erwähnten Männern gilt das in besonderemMaße. Der erste wurde im Riesengebirge geboren und mit den Bergen verbander sein ganzes Leben. Sein Abschied hat uns zutiefst berührt. Der zweite kamregelmäßig als Wochenendler ins Riesengebirge und der Aufenthalt in den Bergenoder auch nur die Erinnerungen an das Riesengebirge halfen ihm großesLeid zu ertragen.Jan Rybář und Antonín Mandl in seiner Hütte in Velká Úpa, 1968.Der letzte traditionelle BaudlerIm letzten Winter kam Hans Wimmer aus Deutschland hier her, um die Drehorteeines geplanten Dokuments über die letzten Zeitzeugen in Augenschein zunehmen, die noch über das in der Gegend unter der Schneekoppe verbrachte20. Jahrhundert berichten konnten. Viele sind es nicht mehr und nur eineHandvoll von ihnen haben eine interessante Lebensgeschichte zu erzählen. Fürdas Dokument schlug ich den letzten noch lebenden Koppenträger, Helmut Hofersowie die Holzfäller Hartmann und Hampel vor, die noch mit holzbeladenenHornschlitten fahren können. Und wie schon bei vorangegangenen Sendungendes deutschen Fernsehens – auch meinen Freund und den letzten traditionellenBaudler Herbert Berger. Er sprach nicht nur in seiner Muttersprache, sondernauch schön tschechisch. Ich hatte an unsere Dokumentaristen appelliert, wenigstenseinen zwanzigminütigen Dokumentarfilm mit ihm zu drehen. War nichtdrin. Noch im vergangenen Sommer wollte ich ihn in einem Dokument zum50-jährigen Bestehen des KRNAP vorstellen, trotz aller Bemühungen der FrauRegisseurin kam er den Prager Produzenten zu alt vor.Dabei ist seine Lebensgeschichte außerordentlich interessant (VV 22/2004).Herbert wurde in einer deutsch-tschechischen Mischehe geboren, mitten inPetzer und rein zufällig im Haus Nr. 196, das hier anstelle des heutigen InformationszentrumsVeselý <strong>výlet</strong> stand. Seine Kindheit verbrachte er im höchstgelegenen,dauerhaft bewohnten Bergbauernhof des Aupatals – auf den Richterbauden.Sein Vater Georg Berger blieb bis 1948 in Kriegsgefangenschaft,sein älterer Bruder fiel an der Front und den vier verbliebenen Geschwisternstarb 1945 auch noch die Mutter. Und so blieben die Kinder allein hoch obenin den Bergen. Nach der glücklichen Rückkehr des Vaters war ihre Familie einevon nur drei Familien, die von den ursprünglichen Petzer Einwohnern hier bleibendurften. Im Sommer 1951 schob sich der erst siebzehnjährige Herbert vonallein zu seinen damaligen Nachbarn in Westberlin ab; als er zurückkehrte, umnoch ein paar persönliche Sachen zu holen, wurde er von der Roten Armeegefasst und paradoxerweise ‚wegen Republikflucht‘ eingesperrt. Fortan fuhr erin der berüchtigten Uranzeche Prokop bei Jáchymov ein und aus dem Gefängnisentlassen, wurde er sofort zum Technischen Hilfsbataillon (Wehrdienst für pol.Unzuverlässige) eingezogen. Trotz verschiedenster Verbote wurde er 1964 letztendlicherster professioneller Naturparkwächter der Tschechischen Republik.Dank der Lockerung der politischen Lage Ende der 60er Jahre konnte er endlichBaudler werden und so führte er jahrelang Bauden an solch entlegenen Ortenwie die Bauden Milíře im Blaugrund, Růžohorky, Prvosenka auf dem Fuchsbergund letztendlich auch die berühmte Wiesenbaude. Er war es, der das Backenvon ‚Riesenhörnchen‘ in der wiederhergestellten hauseigenen Bäckerei einführte.Mit seiner Ehrlichkeit und Umsichtigkeit erwarb er erstaunlichen Respekt beiden Leuten aus Pec. Und ich selbst war außerordentlich stolz darauf, dass ermich, den um eine Generation Jüngeren, als Freund annahm. Nach der ‚samtenenRevolution‘ von 1989 kehrte er in die väterliche Hütte, zu den Richterbaudenzurück, um hier weitere zwanzig Jahre lang seine Gäste zu bedienen. Als er vordrei Jahren ins Tal zu ziehen musste, war ihm das gar nicht recht und so kehrteer oft wenigsten für ein Weilchen auf die Richterbaude zurück. Ein letztes Malsaßen wir am 25. Juni 2012 zusammen auf der Vorschwelle seiner Hütte und dasTeam von Hans Wimmer drehte sein Dokument. In den Drehpausen plauderteich mit Herbert und wie schon so oft, erzählte er mir ein paar Begebenheiten ausPec, von denen ich nicht die geringste Ahnung hatte. Die letzte Aufzeichnung inmeinem Notizblock betraf die seltsamen Umstände des tragischen Todes vonVinzenz Bönsch im Juli 1945 im Innern der Geiergucke im Jahre 1945. Die Filmmacherpackten ihre Siebensachen ein und ich nahm Herbert nach Velká Úpazurück. Unterwegs zeigte mir Herbert über der Teufelstreppe/ Čertovy schodydie Stelle, an der sein Bruder Erich tragisch ums Leben kam. Wir machten aus,dass wir am Baum ein Eichenbrett mit seinem Namen anbringen. Heute ist klar,dass dort auch Herberts Name stehen wird. Der letzte traditionelle Baudler ausPec starb am 28. Oktober 2012.-pk-Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen… (Psalm 121)Das Zentrum des Riesengebirges, der Veselý <strong>výlet</strong>, ist in Besitz eines umfangreichenArchivs von Persönlichkeiten, die sich für das Riesengebirge begeisterten.Die bekannteste war und ist Václav Havel, der einst im ‚Hrádeček‘ am Silbersteinbei Trutnov lebte. In einem Atemzug mit ihm hätte ich gern noch einen anderen,genauso lauteren und aufrichtigen Menschen genannt – Antonín Mandl. Der hatteallerdings keine Zeit zum Berühmtwerden...Mandl, mit Spitznamen Atja, ansonsten Philosoph, Theologe, Priester,Bergfreund aber auch Liebhaber von Kaffeehäusern. Er liebte das Leben, dasihm aber längst nicht so gewogen war, wie seiner berühmten Verwandten, derSchauspielerin Adina. Atja stammte aus einer bekannten Prager Familie. Er legtean einem klassischen Gymnasium das Abitur ab, um anschließend die Priesterlaufbahneinzuschlagen. Er studierte in Rom, wo er auch das Doktorat erwarb.Dann kam der Krieg und Atja ging als echter Patriot nach England, wo er zumOffizier der tschechoslow. Auslandsarmee aufstieg. Nach Kriegsende kehrte ernach Prag zurück und nahm sofort die Arbeit in den tschechischen geistlichenWeinbergen auf. Aber da näherte sich schon eilends die ‚Steppenflut‘ (VáclavRenč) und ein Jahr nach dem ‚siegreichen Februar‘ (kommunistischer Putsch)ging Atja als einer der ersten hinter Schloss und Gitter. Den kommunistischenMachthabern missfiel seine enge Zusammenarbeit mit Erzbischof Beran, Mandlwurde als Agent des Vatikans und Volksverräter gebrandmarkt, mit der AussichtDIE WÄSCHEREI IN MLADÉ BUKYist die größte in Trutnov und reinigt auch die Wäsche, die von denam höchsten gelegenen Bauden im ganzen Riesengebirge kommt.Auch während der Hauptsaison wird hier alle Wäsche binnen14 Tagen gewaschen. In der Wäscherei können sie Einzelheiten festlegen:Abholetermin, Preis, gestärkt oder nicht, Duftnote oder wenngewünscht, auch das Bleichen der Bettwäsche. Auch Textilien werdenhier gereinigt, eine neue Dienstleistung ist der Verleih von Bettwäschezu Saisonhöhepunkten. Die Wäscherei sorgt auch für denRücktransport.Wäscherei, Mladé Buky, PLZ 542 23, Inh. Petr Lukáček, Tel.00420 499 871 120, von Montags bis Freitags von 6–14,in der Hauptsaison bis 16 geöffnet.WEINTHEKE UND WEINBAR „NADE DNEM“ausgezeichnete offene Schankweine und Flaschenweine,gemütliches Beisammensein bei einer Tasse Tee oder KaffeeNichtrauchergasstätte, WiFi-Internetzugang, barrierefreier Zutritt, KinderspieleckeWeindegustationen und KonzerteVeranstalten Sie bei uns Ihre Familienfeier, Party oder Firmenfeier!Wir passen die Öffnungszeiten ihren Wünschen an und bringen Sie,die Speisen und frisch gezapftes Bier bis ins Haus.HORNÍ MARŠOV, Třída Josefa II. 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Im Gefängnis hatte er guten Einfluss auf junge Delinquenten. DieGefängniswärter entwaffnete er mit seinem Witz und seinem Lächeln. Alte undkranke Mithäftlinge vertrat er gern bei schwierigen Arbeiten. Als er endlich 1964zu seiner alten Mutter zurückkehrte, war er inzwischen an Leukämie erkrankt.Dennoch erfüllte er sich seinen langjährigen Wunsch und fuhr gern ins Riesengebirge,in die ‚Muchova chalupa‘ in Velká Úpa. Dort gaben sich zahlreiche‚Reaktionäre‘ der 50er Jahre, aber auch Dissidenten aus Zeiten der ‚Normalisierung‘ein Stelldichein. Und der Ortspolizist Škárnicl war wie von Blindheitgeschlagen. Aber während wir den ganzen langen Abend debattierten, eilte Atjabei Nacht und Nebel zum Sonnenaufgang auf die Schneekoppe. Gern sagteer, dass Christus von den Valšovky zum letzten Gericht kommt. Leider wurdeer am 15. März 1972 von seiner heimtückischen Krankheit besiegt. Aber nochnach dem Tode erheiterte er seine Freunde. Erwünschte sich nämlich, in Jeans,weißem Sakko und gelber Krawatte begraben zu werden. In seinem letzten Briefaus den ersten Märztagen freute er sich auf den Frühling in Velká Úpa. Dort gedenktman seiner bis heute. Zumindest seine verbliebenen Freunde.Jan Rybář


24Riesengebirgs nationalparkin seiner dritten Etappe25Professor Josef Fanta stand vor fünfzig Jahren an der Wiegedes Nationalparks und nahm auch 1989 an seiner Rettung teil.Gründer das Nationalparks1963 kam der 32-jährige Forstingenieur Josef Fanta mit einer Sonderaufgabe insRiesengebirge – den ersten Nationalpark im tschechischen Teil der damaligenČSSR zu gründen. Bis dahin hatte er sich mit der Forschung zur natürlichen Walderneuerungbzw. -verjüngung und der Umwandlung von Fichtenmonokulturen zuMischwäldern befasst. Er studierte eingehend alle verfügbaren Informationen überdie Nationalparks in Europa und inspizierte auch die Hohe Tatra, die schon seit 1949Nationalpark war. Der ‚Krkonošský národní park‘, kurz KRNAP wurde zwar kraftRegierungsverordnung schon am 17. Mai 1963 ausgerufen, tätig wurde er jedocherst ein Jahr später. Diese Zeit nutzte Josef Fanta, um das Programm und die Organisationsstrukturdes Parks zu erarbeiten. Es nützlich, daran zu erinnern, wie esum das Riesengebirge vor der Gründung des Nationalparks bestellt war. Die einzigeVerkehrseinschränkung für Kraftfahrzeuge war der Zustand der Gebirgswege.Ein Teil des Reservats im Riesengrund/ Obří důl wurde durch geologische Erkundungsarbeitenin Form eines massiven Abbaus devastiert. Ausgedehnte Wälder,wie zum Beispiel im Löwengrund/ Lví důl oder am Forstberg/ Světlá hora, warenunzugänglich für die Holzernte. Aus anderen Beständen wurde das Holz von nichtzwangsausgesiedelten deutschsprachigen Alteingesessenen wie eh und je mittelsHornschlitten abtransportiert. Diese Holzfäller gehörten zu den letzten traditionellenBergbauern auf den Bergwiesen. Auf den anderen Flächen weideten Rinderherdendes Staatsguts oder sie wurden auf politische Order von den Besitzern der ‚Wochenendhäuser‘gemäht. In wertvollen botanischen Lokalitäten, wie z.B. auf den Wiesendes Rehorngebirges/ Rýchory, pflanzte man Fichtenmonokulturen an. In den ersten20 Jahren nach Kriegsende wurden in den Bergen und auch Gebirgsorten kaumneue Häuser gebaut. Immer mehr Berghäuser und -bauden gelangten in den Besitzstädtischer Betriebe, die aber mit deren Umbau zögerten. Vor jeder Baude ragtenMüll- und Schlackeberge auf. Der Kalkbruch in Albeřice diente als Chemikalienlagerund der Volksmiliz zu MG-Schießübungen. Die ersten Skiliftanlagen und Pisten entstandenvor allem auf Wiesen. Kaum einer machte sich Gedanken über den Schutzder wertvollen Riesengebirgsnatur. Das war der Ground Zero für die Begründer desNationalparks.Josef Fanta war der erste Angestellte des neu geschaffenen KRNAP und im Mai1964 stellte er noch zwei Kollegen und eine Sekretärin ein. Der von der kommunistischenPartei als Direktor gebilligte Miroslav Klapka war zwar kein Experte, aber ervertraute Josef Fanta und nahm die vorbereitete Konzeption an. Weitere sechs Jahrearbeitete er angestrengt für die Sache des Nationalparks und erwies sich als redlicherund richtiger Mann am rechten Ort. Hiermit gelangte er jedoch in Widerspruchzu den Prinzipien der KP und deshalb endete sein Engagement in der KRNAP-Verwaltungabrupt zu Beginn der sozialistischen ‚Normalisierung‘ nach der Okkupationder Tschechoslowakei im August 1968, fortan fuhr er als Bergmann in die Steinkohlenzechein Schatzlar ein. Den Parteilosen Josef Fanta warfen die Kommunistennicht gleich raus, nur dass er nun statt der Funktion des stellvertretenden Direktorsdie wichtige Position des Heizers im Riesengebirgsmuseum inne hatte, welchesdie KRNAP-Verwaltung ein paar Jahre zuvor samt dessen erstem Nachkriegsdirektorund überzeugten Kommunisten Emil Flégl übernommen hatte. Dieser trug dannzusammen mit dem neuen Direktor Jiří Svoboda sein Scherflein zum Weggang vonJosef Fanta aus dem Riesengebirge bei. Er konnte nicht mal Arbeit als Arbeiter finden,deshalb emigrierte er in die Niederlande. Das dritte Gründungsmitglied derKRNAP-Verwaltung war Václav Veselý, der sich sein ganzes Berufsleben lang um denGeländedienst kümmerte. 1964 sorgte er für die Installierung der Tafeln ‚Riesengebirgsnationalpark‘samt Staatswappen an allen Zugangswegen zum neu geschütztenGebiet. Er wählte jeweils einen NP-Wächter für das östliche, mittlere und westlicheRiesengebirge aus – zum ersten auf dem Gebiet der Tsch. Republik wurde HerbertBerger aus Pec pod Sněžkou. Interessant ist, dass Herbert von der Organisation,der er mit ins Leben rief, niemals als von der ‚Verwaltung‘, sondern immer nur vom‚Park‘ sprach. Wie wir später auch bei den anderen Parkschützern der ersten Stundefeststellen konnten, ging es ihnen in erster Linie immer um die Mission des Nationalparksund erst in zweiter Linie um die Organisation, die für seinen Schutz sorgte. DieVerwaltung tat viel für die Propagierung des Parks und den Naturschutz. Die erstenLehrpfade mit Informationstafeln entstanden, sodass viele Leute erstmals erfuhren,was Glazialrelikte oder Endemiten sind. Sie verhinderte auch den Bau einer Piste undSeilbahn aus dem Blaugrund/ Modrý důl zum Brunnberg/ Studniční hora. 1968 fandein internationales Naturschutz-Jugendcamp unter Beteiligung von Studenten ausWestländern statt. Seit 1964 erscheint der Berichterstatter ‚Zprávy KRNAP‘, 1968wurde die Zeitschrift in ‚Krkonoše‘ umbenannt. Josef Fanta gründete außer dieserZeitschrift auch noch das wissenschaftliche Jahrbuch Opera Corcontica; beide Periodikagibt die KRNAP-Verwaltung mit Erfolg bis heute heraus. Schon bald wurdenerste Fachleute zur Zusammenarbeit hinzugezogen, z.B. Helena und Jan Štursa, derZoologe Petr Miles, der Geomorphologe Vlastimil Pilous oder auch die ArchitektinEva Kalášová, die dem Nationalpark ihr ganzes Leben widmeten.‚Normalisierte‘ KRNAP-VerwaltungErster Effekt der sozialistischen ‚Normalisierung‘ war, dass der Enthusiasmus wegwar und zwar nicht nur bei den verbliebenen Mitarbeitern der KRNAP-Verwaltung.Im Juli 1970 änderte sich der Redaktionsrat der Zeitschrift ‚Krkonoše‘, anstelle desHeute erinnern häufig nur noch Fotografien daran, wie viele devastierte Orte die KRNAP-Verwaltung im Laufe der vergangenen fünfzig Jahre in Ordnung gebracht hat – wie hier im Aupa-Hochmoor.Chefredakteurs Jiří Sehnal sowie Marie Kubátová, Josef Fanta, Miloslav Bartošund Vlastimil Pilous traten eifrige Kommunisten an. Ich kann mich noch gut an dieWandlung der Menschen am Ende der 70er Jahre erinnern, die mit dem aufrichtigenWillen ins Riesengebirge gekommen waren, der hiesigen Natur als Fachberater,Wegebauer, professioneller oder freiwillige Nationalparkwächter zu helfen. Mit derZeit gingen viele weg, andere gaben ihre Ideale auf. Die politischen Entscheidungenjener Zeit zwang sie zu Kompromissen - beim Schutz der Natur und Landschaft aberauch, was die eigenen moralischen Werte betraf. Bulldozer frästen breite Waldwegein die Naturreservate, Wälder degradierten zu riesigen Kahlflächen. Große Staatsbetriebesetzten mit der formellen Zustimmung der KRNAP-Verwaltung und ohneRücksicht auf Standort und Wirtschaftlichkeit monströse ‚Schulungszentren‘ vonhäufig zweifelhafter architektonischer Qualität durch. Der Mangel an Baustoffen undHandwerkern, aber auch Fehlentscheidungen der verantwortlichen Mitarbeiter derKRNAP-Verwaltung trugen zur unwiederbringlichen Zerstörung zahlreicher Objekteder traditionellen Architektur bei. Die KRNAP-Verwaltung war Mitorganisator ideologischverbrämter Massenveranstaltungen wie z.B. eines Aufstiegs Junger Pionierezur Schneekoppe. Im Gegensatz hierzu hinderte sie Hausbesitzer und -bewohneran der Zufahrt zu ihren Objekten. Vladimír Černohlávek, der letzte kommunistischeDirektor der KRNAP-Verwaltung, versuchte, den Bau einer Großseilbahn zum Gipfelder Schneekoppe und eines Hotels daselbst durchzusetzen. All dies nagte amSelbstvertrauen der Naturschützer, einzelne Causae führten wiederum zu Konfliktenund Reibereien mit Forstbeamten, Baudlern, Wochenendhäuslern und Mitgliedernder Bergwacht. Andererseits gelang es im Laufe der ‚Normalisierung‘ durch Repressionenendlich die Müllhalden an den einzelnen Bauden zu beseitigen, die Reinigungder Abwässer durchzusetzen, Informationszentren und die für damalige Zeitenerfolgreiche Umweltausstellung im Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí zu gründen,sich um die Rettung der Auerhahnpopulation zu bemühen und die Erforschung derwertvollsten Lokalitäten des Nationalparks voranzutreiben.Geretteter KRNAPDie KRNAP-Verwaltung wurde zwar sofort nach 1989 ausgewechselt, zur grundsätzlichenWende kam es jedoch erst am 1. Januar 1994, als die Förster in dessenOrganisationsstruktur integriert wurden und das Riesengebirge so endlich eineneinzigen Wirtschafter bekam. Nach Jahren kam auch ein alter Bekannter ‚nach Hause‘- Josef Fanta, inzwischen Professor an zwei niederländischen Universitäten imFach Waldökologie. Zutiefst erschrocken besichtigte er einen der meistbedrohtenNaturparks der Welt. 1992 kam er dienstlich mit der holländischen Stiftung FACEzurück, die binnen acht Jahren 750 Mio. Kronen zur Erneuerung und Umwandlungdes Riesengebirgswaldes aufwendete. Darüber hinaus beeinflusste sie auch dieEinstellung der Forstbeamten zum meistverbreiteten Ökosystem. Heute praktiziertman im Riesengebirge eine nachhaltige Forstwirtschaft mit allmählicher Rückkehr zuMischwäldern. In den letzten Jahren hat die KRNAP-Verwaltung für den konsequentenSchutz der wertvollsten Partien des Riesengebirges gesorgt, das ganze Gebirgegründlich gesäubert, die Forschung auf europäischen Standard erhoben, für einegute Ausstattung der Arbeitsstätten und Teams gesorgt, ihre eigenen Gebäude sowieBergsteige und Waldwege repariert, von denen viele als Skiloipen oder Radwanderwegegepflegt werden. Mehr als je zuvor widmet sie sich thematischen Exkursionen,Workshops, Öko-Kinderferienlagern und der Herausgabe erstklassiger Publikationen.Erst nach der ‚samtenen Revolution‘ gelang es dem neu ernannten Direktor desRiesengebirgsmuseums Miloslav Bartoš eine Ausstellung über die Geschichte desRiesengebirges zu schaffen, um die er sich schon bei seinem Antritt im Jahre 1961bemüht hatte. Und die KRNAP-Verwaltung pflegt eine gute Kommunikation mit denStädten und Gemeinden im Nationalpark. Vor allem entscheiden heute gewähltenVertreter anhand von Raumentwicklungsplänen über das Aussehen ihrer Orte. DieKRNAP-Verwaltung wiederum hat abseits der bebauten Orte das Sagen und versagtewohl nur im Falle des Siedlungsbaus in Mísečky. Alle anderen kritisierten Komplexevon Apartmenthäusern entstanden in der weiteren Schutzzone und in der Regieder Gebirgsstädte und -gemeinden. Womit wir bei den Aufgaben der KRNAP-Verwaltungfür die kommenden Jahre angelangt wären, nämlich Bauvorhaben in freier Landschaftund die Beeinträchtigung der Unversehrtheit der Wälder durch unpassend geführteneue Pisten zu verhindern, zu versuchen, das Riesengebirgsphänomen derblühenden Wiesenenklaven (Almen) zu retten und das Riesengebirgsmuseum in einemoderne Institution mit attraktiven Ausstellungen und lebendigem Programm zu verwandelnUnd natürlich die gut durchdachte Mission von Naturparks zu erfüllen. Bleibtzu wünschen übrig, dass dies ohne unverhoffte Wenden und Umschwünge gelingt.www.krnap.czFünfzig Jahre im NationalparkIm Mai 1973 war der Nationalpark Riesengebirge genau zehn Jahre alt, übrigensgenauso alt, wie meine Kameraden bei unseren unzähligen Ausflügenins östliche Riesengebirge. Damals fotografierte ich bei der Rückkehr voneiner ‚Erkundung‘ der Reiss-Mulde am Waldrand Petr Slavíček und meinenBruder Miloslav. Spontan ergriffen sie den Pfosten mit dem Schild ‚NationalparkRiesengebirge‘ , als würden sie ahnen, dass ihnen die KRNAP-Verwaltungin den folgenden vierzig Jahren zum Dauerpartner wird. Wir nahmen anKRNAP-Ferienlagern für Junge Naturschützer teil, mit dem ersten NP-WächterZdeněk Říha stellten wir die Grenztafeln des erweiterten Naturreservats auf,schrieben Protestpetitionen gegen die Zustimmung der KRNAP-Verwaltungzum Bau von Rückewegen im Löwengrund und ich selbst wurde Wegebauerund später auch Nationalparkwächter. Nach der samtenen Revolution repariertenwir zusammen mit der neuen KRNAP-Leitung in guter schöpferischerAtmosphäre zig Kilometer Bergsteige, schufen elf Wanderlehrpfade, beseitigtenTonnen schädlichen Kalkschotters von den wertvollsten Stellen der1. Zone, sanierten die Umgebung der Elbquelle, stellten einen verfallenenKreuzweg und einige Kapellen wieder her und rissen ohne Schädigung ihrerUmgebung die verfallene Böhmische Baude ab. Wir stritten uns mit derKRNAP-Verwaltung um das Aussehen der neuen Poststelle auf dem Gipfelder Schneekoppe, unterstützten deren Bemühungen um einen Stopp für denBau von Ferienwohnungen, diskutierten über den Inhalt von Raumentwicklungsplänenund einzelner Bauvorhaben, erhielten den Preis des Nationalpark-Direktors,erbauten das Museum Vápenka-Kalkofen und beteiligten unszuletzt an der Entstehung eines Dokumentarfilms zum 50-jährigen Jubiläumdes KRNAP. Genauso wie viele unserer Nachbarn hatten wir zu verschiedenstenProblemen unterschiedliche Meinungen – aber, wir rauften uns immerwieder zusammen. Bisher kam das Riesengebirge mit Argumenten und ohnepolitisches Tauziehen mit Hradec Králové oder Prag aus, wie das zu Zeitender soz. Normalisierung üblich war und heute im Böhmerwald gang und gäbeist. Schon ein halbes Jahrhundert lang übt sich die KRNAP-Verwaltung im gegenseitigenRespekt zu den Menschen, die auf diesem einzigartigen Gebietleben. Wir haben nie an der Berufung des Nationalparks gezweifelt und betrachtendie Grenztafel des KRNAP an unserem Haus mit tiefer Genugtuung.Genauso, wie schon vor 50 Jahren unter den Reisshäusern.

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