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Arbeitsmarktprogramm 2014 - Jobcenter Dortmund

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Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Teil I – lokale Rahmenbedingungen und strategische Ausrichtung1. Die Ausgangslage in <strong>Dortmund</strong> - Regionale Rahmenbedingungen<strong>Dortmund</strong> hat 579.012 gemeldete Einwohner (Angaben aus dem Statistischen Jahrbuch2013 der Stadt <strong>Dortmund</strong>, Stichtag 31.12.2012). Von den insgesamt 282.803 männlichenund 296.209 weiblichen Bürgern sind 19,1% minderjährig, 30,6% sind 65 Jahre altoder älter. Insgesamt ist die Stadtbevölkerung im Jahr 2012 um 749 Personen gewachsen.Die Zahl der Zuzüge in die Stadt von 26.765 Personen wird durch die Zahl derWegzüge (24.212) und der niedrigeren Geburtenrate im Vergleich zur Sterberate (4.883Geburten, 6.687 Sterbefälle) relativiert.Der demographische Wandel ist auch in <strong>Dortmund</strong> deutlich erkennbar: Während dieAnteile in den Altersgruppen bis 40 Jahren in den letzten Jahren kontinuierlich gesunkensind, ist in der Altersgruppe der 40 bis über 65-Jährigen eine stetige Zunahme zu verzeichnen.Knapp 177.000 <strong>Dortmund</strong>er haben einen Migrationshintergrund; dies entspricht ungefähr30% der Bevölkerung. Rund 100.000 Migranten haben einen deutschen Pass;77.000 Personen sind ausländischer Nationalität. Insgesamt ist die Gruppe der Bürgermit Migrationshintergrund im Vergleich zum Vorjahr merklich gestiegen: Die der Deutschenmit Migrationshintergrund um 4,6%, die der Ausländer um 3,6%. Die größteGruppe der Migranten (ca. 41.000 oder 23%) ist türkischer Herkunft, gefolgt von derGruppe der Bürger mit polnischer Herkunft (ca. 22%).Im Jahr 2005 begann die Analyse der 39 Sozialräume der Stadt <strong>Dortmund</strong> anhand vonzehn verschiedenen Parametern in Form des „Sozialstrukturatlas 2005“. Hier wurden 13Sozialräume identifiziert, die in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung unter demstädtischen Durchschnitt lagen - die heutigen Aktionsräume. Für diese 13 Aktionsräumewurde der Aktionsplan Soziale Stadt entworfen, der zum Ziel hat, integrierte Konzeptezur Sozialraumentwicklung zu erstellen, die Angebote für Kinder, Jugendliche undNachbarschaften zu stärken und den Dialog vor Ort zu fördern. Die Arbeitsschwerpunktedabei sind:Arbeit und Beschäftigung im QuartierSeite 04


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Eltern und Kinder stärken – Kinderarmut bekämpfenSozialen Zusammenhalt im Quartier stärkenDas <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> nimmt dabei den Auftrag, seinen Teil zur Erfüllung der Arbeitsaufträgebeizutragen, sehr ernst und berücksichtigt ihn bei der Erstellung des Maßnahmekonzepts.Nach einem deutlichen Anstieg der Schulentlasszahlen im Jahr 2013 wird voraussichtlichab <strong>2014</strong> die Zahl der Schulentlassenen jährlich weiter sinken. Dabei fällt auf, dassrelativ konstant jedes Jahr ca. 450-500 Schüler die Schule ohne Abschluss beenden.Der Anteil der Absolventen mit Studienberechtigung ist leicht steigend.Schulentlassene aus allgemeinbildenden Schulen:Schulentlasseneinsgesamtdavon: nichtStudienberechtigteohne HSA mit HSA RSAdavon: Studienberechtigte2010 5.776 3.767 458 1.105 2.204 2.0092011 5.590 3.580 488 988 2.104 2.0102012 5.939 3.644 465 984 2.195 2.2952013 7.138 3.737 502 1.004 2.231 3.401<strong>2014</strong> 5.827 3.564 497 981 2.086 2.263Zahlen nach der Kultusministerkonferenz; Quelle: BA2. StellensituationBeschäftigungIn <strong>Dortmund</strong> liegt die Beschäftigungsquote des Erwerbspersonenpotenzials bei 46,7%.Die Beschäftigungsquote der Älteren (50-64 Jahre) beträgt 41,6%. Besonders auffälligist die mit 25,2% deutlich unter Bundes- und Landesdurchschnitt (35,9% / 32,9%) liegendeBeschäftigungsquote der Ausländer. Seit dem Jahr 2000 gab es in <strong>Dortmund</strong>insgesamt einen leichten Zuwachs (1,8%) der Beschäftigung.(Quelle: Struktur des regionalen Arbeitsmarktes, <strong>Dortmund</strong> Stadt, 2012, Statistik derBundesagentur für Arbeit)Seite 05


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Der Beschäftigungsschwerpunkt befindet sich im tertiären Sektor. Wirtschaftszweige miteiner hohen Anzahl Beschäftigter (Arbeitsmarktmonitor Stand 30.06.2012) sind hierbei:Mit einem weiteren Anstieg der Beschäftigung ist in den Branchen Verkehr, freiberufliche wissenschaftlicheund technische Dienstleistung, private Haushalte, Grundstück- und Wohnungswesenzu rechnen, während sich in den Branchen Einzelhandel, Großhandel, Vermittlungund Überlassung von Arbeitskräften ein Rückgang der Beschäftigung abzeichnet.(Quelle: Arbeitsmarktmonitor der BA, Brancheneinschätzung Frühjahr 2013 Stadt <strong>Dortmund</strong>)Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in <strong>Dortmund</strong> entwickelte sich insgesamt positiv.Vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2006 ist ein Rückgang um 6 % zu beobachten, der jedochdurch den kontinuierlichen Anstieg um 9,4 % bis zum Jahr 2011 wieder ausgeglichen wurde.Auffällig ist in der Stadt <strong>Dortmund</strong> die überproportional große Zunahme von Teilzeit-Arbeitsverhältnissen. Ausgehend vom Jahr 2000 ist bis 2011 ein Anstieg um 45,2 % zuverzeichnen.Seite 06


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>ArbeitsmarktnachfrageDer Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen liegt im August 2013 bei insgesamt 4.411 Stellenfür die Arbeitsagentur und das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>. Im Vergleich zum Stand August 2012 istes wie schon in den Vormonaten zu einem Rückgang der gemeldeten Arbeitsstellen gekommen(Quelle: Arbeitsmarkt in Zahlen, Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen, Aug. 2013 Bundesagenturfür Arbeit).Der Schwerpunkt der Stellen liegt in den Berufsbereichen / Wirtschaftszweigen in 08/13: Rohstoffgewinnung, Fertigung und Produktion (978 Stellen) Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (833 Stellen)Seite 07


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong> Kaufm. Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (739 Stellen) Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (670 Stellen)Der überwiegende Anteil der Bewerber im SGB II-Bereich verfügt über keine abgeschlosseneBerufsausbildung. Die Integrationsbemühungen beziehen sich für diese Bewerber auf denArbeitsmarkt für Hilfskräfte, der in Folge konjunktureller und struktureller Schwankungen rückläufigist. Insbesondere sind in den Jahren 2012 und 2013 der Bestand und der Zugangan gemeldeten Arbeitsstellen im Helferbereich zurückgegangen.Entwicklung - Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen -Anforderungsniveau Helfer -Stadt <strong>Dortmund</strong> Zeitreihe von 2007 bis Aug 2013Bestand 2007 2008 2009 2010 2011 20122013(HR. 8 M o)JDW 750 724 743 694 907 745 653100,0 96,5 99,1 92,5 121,0 99,3 87,0Veränderung seit 2007 0 -3,5 -0,9 -7,5 21,0 -0,7 -13,021,00-3,5 -0,9-7,5-0,7-13,0Entwicklung - Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen -Anforderungsniveau Helfer -Stadt <strong>Dortmund</strong> Zeitreihe von 2007 bis Aug 2013Zielberuf nach KldB 2010 JahressummeZugang 2007 2008 2009 2010 2011 20122013(HR. 8 M o)Insgesamt 4.116 4.045 3.757 3.701 3.772 2.907 2.748100,0 98,3 91,3 89,9 91,6 70,6 66,8JDW 343 337 313 308 314 242 229Veränderung seit 2007 0 -1,7 -8,7 -10,1 -8,4 -29,4 -33,20 -1,7-8,7 -10,1 -8,4-29,4 -33,2Quelle: BA-StatistikAus den Erfahrungen der letzten Jahre und in Zusammenarbeit mit den lokalen Arbeitsmarktpartnernvor Ort liegt der Schwerpunkt der Stellenakquise für die Bewerber des <strong>Jobcenter</strong>s<strong>Dortmund</strong> in folgenden Bereichen:Seite 08


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Reinigung/Objekt- und Personenschutz, Gebäudetechnik/Facility-ManagementLager/Verkehr/LogistikHotel- und GaststättengewerbeGesundheit/Pflege/SozialesGarten- und Landschaftsbau, Baubereich (inkl. Innenausbau)Produktion (Metall, Elektro, Maschinenbau)Handel/Großhandel,Kaufmännische Berufe, Callcenter und Büro3. BewerbersituationEntwicklung der ArbeitslosigkeitDie Arbeitslosenquote im Jahr 2012 betrug für die Stadt <strong>Dortmund</strong> im Durchschnitt 13,1%(Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen SGB II und SGB III). Aktuell liegt die Arbeitslosenquoteim Juni 2013 bei 13,2%. Zwar konnte die Quote in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden,jedoch liegt sie immer noch deutlich über dem Bundes- und Landesdurchschnitt. Dabeibestehen weiterhin erhebliche Unterschiede nach Stadtbezirken.Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt SGB IIin den letzten 13 Monaten.31.276 31.698Aug.12Quote:Sep.12Okt.12Nov.12Dez.12Jan.13Feb.13Mrz.13Apr.13Mai.13Jun.13Jul.13Aug.1310,8 10,6 10,6 10,4 10,3 10,9 10,8 10,8 10,9 10,8 10,7 10,8 10,8Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt SGB IIin den letzten 13 Monaten.Im Juni 2013 wurden im Rechtskreis des SGB II durch das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> 57.019 erwerbsfähigeLeistungsberechtigte (eLb) betreut. Im Durchschnitt des bisherigen Verlaufs des31.276 31.698Seite 09


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Jahres 2013 bewegt sich die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten leicht überdem Durchschnitt von 2012 (+0,3%).SGB II-QuoteDie SGB II-Quote zeigt, bezogen auf die Gesamtheit der leistungsberechtigten Personender Stadt <strong>Dortmund</strong>, den prozentualen Anteil der Empfänger von SGB II-Leistungenan der Bevölkerung im Alter von unter 65 Jahren an. Die SGB II-Quote der Stadt<strong>Dortmund</strong> betrug im Jahr 2012 17,3% und lag damit deutlich höher als die Quote fürNordrhein-Westfalen mit 11%.Entwicklung der BedarfsgemeinschaftenZu Beginn des Jahres 2005 haben mit der Einführung der Hartz IV-Gesetzgebung in derStadt <strong>Dortmund</strong> 38.587 Bedarfsgemeinschaften Leistungen nach dem SGB II bezogen.Ihren Höhepunkt erreichte die Entwicklung im Mai 2006 mit 46.802 Bedarfsgemeinschaften.Seit Januar 2010 bewegt sich die Anzahl schwankend um einen Wert von ungefähr43.500 Bedarfsgemeinschaften.Quelle: Statistik der Bundesagentur für ArbeitIm Februar 2013 haben in <strong>Dortmund</strong> 81.350 Personen in 43.069 BedarfsgemeinschaftenLeistungen nach dem SGB II bezogen. Damit gehören durchschnittlich 1,9 Personeneiner Bedarfsgemeinschaft an.Seite 010


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Quelle: Statistik der Bundesagentur für ArbeitDer Bestand an Langzeitbeziehern ist in der Stadt <strong>Dortmund</strong> nach wie vor hoch; derJahresdurchschnittswert liegt bei 41.280 Kunden im Langzeitleistungsbezug. Auffällig isthier die fehlende Qualifikation der Bewerber: 7.230 von ihnen verfügen über keinenSchulabschluss, und 21.878 Menschen dieser Personengruppe haben keine abgeschlosseneBerufsausbildung.Innerhalb der Bedarfsgemeinschaften ist zwischen den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten(eLb) und den nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigte (nEf) zu unterscheiden.Erwerbsfähig ist, wer nicht wegen Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeitaußerstande ist, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestensdrei Stunden täglich erwerbstätig zu sein.Im Februar 2013 waren von 81.350 Personen in der Betreuung des <strong>Jobcenter</strong>s Dort-Seite 011


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>mund 22.805 nicht erwerbsfähig. Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte werdendann durch das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> betreut, wenn sie Mitglieder von Bedarfsgemeinschaftensind.58.545 Kunden zählten zum selben Zeitpunkt zu den erwerbsfähigen Leistungsberechtigtendes <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong>. Auf diese Personengruppe konzentrieren sich dieVermittlungsbemühungen des <strong>Jobcenter</strong>s.Erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach PersonengruppenDeutschland nach Ländern und KreisenBerichtsmonat: Februar 2013 - Daten nach einer Wartezeit von 3 MonatenRegionen<strong>Dortmund</strong>,StadtInsgesamt 58.545Männer 28.972Frauen 29.573Insgesamt 40.410DeutscheMänner 20.507AusländerFrauen 19.903Insgesamt 17.897Männer 8.353Frauen 9.544Insgesamt 7.063darunterFrauen 6.628ErwerbsfähigeLeistungsberechtigteAlleinerziehendedarunterunter 25 Jahredarunter25 Jahre undälterInsgesamt 696Frauen 674Insgesamt 6.367Frauen 5.954Struktur der erwerbsfähigen LeistungsberechtigtenDas <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> verfolgt eine Integrationsstrategie, die sich an den Möglichkeitender Bewerber orientiert. Nach einem intensiven Profiling mit einer Stärkenanalyseund der Ermittlung erforderlicher Handlungsbedarfe werden alle erwerbsfähigen LeistungsberechtigtenProfillagen zugeordnet. Zu den arbeitsmarktnahen Profillagen gehö-Seite 012


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>ren Marktprofil, Aktivierungsprofil und Förderprofil. Bei diesen Bewerbern sind nur geringeHilfen erforderlich, und eine Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt sollte innerhalbder nächsten sechs Monate möglich sein. Kunden, bei denen multiple Unterstützungsbedarfevorliegen, werden einer der marktferneren Profillagen (Entwicklungsprofil, Stabilisierungsprofiloder Unterstützungsprofil) zugeordnet. Bei diesen Bewerbern stehen zunächstdie Stabilisierung und die Beseitigung der Vermittlungshemmnisse im Vordergrund.Die Aufnahme einer Beschäftigung kann hier über Integrationsfortschritte in derRegel erst mittel- bis langfristig erreicht werden.Im Juli 2013 waren 12,1% der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten einer marktnahenProfillage zugeordnet und 60,9% einer komplexen Profillage.9,9% der Kundinnen und Kunden sind integriert, aber weiterhin hilfebedürftig.Profillagen im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> Juli 2013:Seite 013


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Teil II – Handlungsfelder und ArbeitsschwerpunkteDas <strong>Jobcenter</strong> wird auch in den kommenden Jahren weiterhin daran arbeiten, seineDienstleistungen stetig zu verbessern. In dem 2012 von den Mitarbeitern gemeinsamerarbeiteten und Anfang 2013 veröffentlichten Leitbild wurden erstmals wesentlicheAussagen zum Anspruch und Selbstverständnis des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> formuliert. Esgilt, dieses Leitbild in der täglichen Arbeit zu leben. Die Kampagne „Respekt verbindet“greift dabei den Aspekt der gegenseitigen Wertschätzung von Mitarbeitern und Kundenauf, ohne die eine erfolgreiche Zusammenarbeit nicht denkbar ist.Bereits im Jahr 2012 wurde begonnen, alle Beratungsfachkräfte mittels Schulungen inihrer beraterischen Kompetenz weiter zu stärken. Diese Schulungen, die in 2013fortgesetzt wurden, werden im Jahr <strong>2014</strong> abgeschlossen.Bundesweit verfolgen alle <strong>Jobcenter</strong> mit ihrer Arbeit die übergeordneten Ziele derGrundsicherungsträger: Verringerung der Hilfebedürftigkeit Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit sowie Vermeidung von langfristigem LeistungsbezugHierzu werden jährliche Zielvereinbarungen mit den Trägern der Grundsicherung geschlossen,die in ihrer Ausgestaltung die regionalen Rahmenbedingungen berücksichtigen.Unter Berücksichtigung der in Teil I beschriebenen Ausgangssituation ergeben sich fürdas <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> die lokalen Handlungsfelder: Jungen Menschen den Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung eröffnen Beschäftigungsmöglichkeiten für besondere Zielgruppen erschließen Deckung des Fachkräftebedarfs in <strong>Dortmund</strong> Schaffung eines übergreifend abgestimmten UnterstützungsangebotesSeite 014


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Die Arbeitsschwerpunkte in <strong>2014</strong> richten sich an den Zielen „Verringerung derHilfbedürftigkeit“ und „Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug“ aus. Es werdennahezu alle im Folgenden benannten Zielgruppen davon profitieren können, wenn durchdie Umwandlung von Minijobs sozialversicherungspflichtige Beschäftigungengeschaffen werden.JoboffensiveSeit dem 01.10.2012 nimmt das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> an dem Modellprojekt Joboffensiveteil. Speziell geschulte Integrationsfachkräfte vermitteln bei einer Betreuungsrelationvon 1:100 motivierte Kunden einer marktfernen Profillage über eine gezielte Aktivierungin Beschäftigung. Aufgrund des günstigen Betreuungsschlüssels kann eine sehr intensiveBetreuung stattfinden, und die Kunden werden bei einer hohen Kontaktdichte in ihrerEigeninitiative unterstützt. Die Integrationsfachkräfte arbeiten besonders vertriebsorientiertund besetzen Stellenangebote schnell und passgenau.Im Jahr 2013 ist es den Teams der Joboffensive gelungen, monatlich im Durchschnitt140 Menschen in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis zu vermitteln(Stand August 2013: 1.127 Integrationen). Damit leistet die Umsetzung des Modellprojektseinen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Arbeitslosigkeit in <strong>Dortmund</strong>.Ebenfalls handlungsfeldübergreifend ist für Kunden mit besonderen Problemlagen dieArbeit des beschäftigungsorientierten Fallmanagements und der Sozialen Arbeitangesetzt.Das beschäftigungsorientierte FallmanagementDas beschäftigungsorientierte Fallmanagement betreut einen Teil der Kunden, die aufgrundvon Hemmnissen und Nachteilen in der Qualifikation, in der körperlichen oderpsychischen Stabilität, in ihrem sozialen Gefüge und/oder in der Motivation keine direktenChancen auf dem regulären Arbeitsmarkt haben.Die Fallmanager sind besonders qualifiziert, um die Besonderheiten der persönlichenund beruflichen Lebensumstände der Kunden mit den Anforderungen des Arbeitsmarktesbei Beschäftigungs- oder Arbeitsaufnahme in Einklang zu bringen. Neben derfachlichen Qualifikation ist die Häufigkeit der Kontakte zwischen Kunde und Fallmanagerdas spezifische Kennzeichen dieser engen und persönlichen Betreuung und Be-Seite 016


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>gleitung.Das <strong>Jobcenter</strong> bildet in 2013 weitere 14 Mitarbeiter für das Fallmanagement aus, die ab<strong>2014</strong> für diese Aufgabe zusätzlich eingesetzt werden, so dass im <strong>Jobcenter</strong> eine Gesamtzahlvon 55 Fallmanagern erreicht wird – das sind rund 18,5% aller Vermittlungsfachkräfte.Der Einsatz der Fallmanager kommt den besonderen Zielgruppen zugute,um sie an den Arbeitsmarkt heranzuführen und die Einmündung in eine Beschäftigungzu ermöglichen.Soziale Arbeit (Kommunale Eingliederungsleistungen)Im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> stehen weiterhin rund 25 Sozialarbeiter für die Umsetzungder kommunalen Eingliederungsleistungen nach §16a SGB II zur Verfügung, umdie notwendigen Unterstützungs- und Beratungsleistungen zu erarbeiten, zu organisierenoder selbst anzubieten. Ziel ist es, die persönlichen Schwierigkeiten in der allgemeinenLebensführung so zu bearbeiten, dass sie einer Arbeitsaufnahme nicht mehr imWege stehen.Die Arbeit führt jährlich bei rund 3.500 Kunden zunächst zur Stabilisierung im Alltagslebenund dann zur angemessenen, schnellen Verbesserung der Situationhinsichtlich Arbeit oder Qualifikation.Schwerpunkte in der Sozialen Arbeit werden auch <strong>2014</strong> die Themenfelder Schuldnerberatung(in Kooperation mit sechs Schuldnerberatungsstellen) und die psychosoziale Beratungsein.Übersicht über die Verteilung der Aufgabenfelder der Sozialen Arbeit von 01/2013 bis 08/2013Seite 017


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>1. Jungen Menschen den Zugang zu Ausbildung und BeschäftigungeröffnenNachdem 2013 der doppelte Abiturjahrgang vorübergehend zu einer Erhöhung derSchulabgänger führte, wird in den nächsten Jahren die Anzahl der Jugendlichen an derersten Schwelle im Übergang Schule / Beruf kontinuierlich sinken. Gleichzeitig erreichenimmer noch nicht alle Jugendlichen einen Schulabschluss. Aufgrund der Disparitätenzwischen zu besetzenden Ausbildungsstellen und der Qualifikation der Jugendlichenwerden daher auch weiterhin nicht alle Schüler im unmittelbaren Anschluss an die Schuleeine Ausbildung beginnen können. Ein großer Teil von ihnen benötigt erhebliche Unterstützungim Hinblick auf die fachlichen Anforderungen einer Ausbildung und bezüglichder sozialen Kompetenzen. Der weitere Ausbau der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeitsowie die kontinuierliche Abstimmung der Angebote für Jugendliche insbesonderewährend der Neuordnung des Übergangs Schule / Beruf sind daher auch inden nächsten Jahren zentrale Themen.Die Unterstützung von Betrieben bei der Ausbildung von jungen Menschen mit erhöhtemFörderbedarf gewinnt an Bedeutung.Angesichts der sich regional unterschiedlich entwickelnden Arbeitsmärkte ist die Förderungder Mobilität ein weiterer Ansatzpunkt zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit.Entwicklung jugendliche Arbeitslose (15- unter 25 Jahre)in den letzten 13 Monaten2.9083.0592.541Aug12Sep12Okt12Nov12Dez12Jan13Feb13Mrz13Apr13Mai13Jun13Jul13Aug13Seite 018


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Ein Schwerpunkt bei der Arbeit mit Jugendlichen liegt in <strong>2014</strong> auf der Vermittlungin Ausbildung. Das beginnt mit der frühzeitigen Ansprache aller <strong>2014</strong> zur Entlassunganstehenden Schüler und der Einleitung von Vermittlungsaktivitäten in engerZusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit.Der Fokus liegt weiterhin auf den Jugendlichen, die besondere Hilfen bei dem Eintritt indas Berufsleben benötigen.Nachdem 2013 die Plätze für eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen(BaE) im Hinblick auf die durch den doppelten Abiturjahrgang erwartetenVerdrängungen kurzzeitig erhöht wurden, wird <strong>2014</strong> vermutlich wieder eine leichteAbsenkung in Anpassung an die Entwicklung der Schulentlasszahlen erfolgen.Die Unterstützung von Arbeitgebern, die benachteiligte Jugendliche ausbilden,wird zum Beispiel durch die Gewährung von Ausbildungszuschüssen und durch dieBeteiligung im Projekt Duale Ausbildung plus fortgesetzt.Das Förderzentrum hat sich als Instrument der niederschwelligen und umfassendenFörderung bewährt und wird <strong>2014</strong> fortgeführt und weiterentwickelt. Die vielfachenUnterstützungsmöglichkeiten in Verbindung mit einer intensiven sozialpädagogischenBegleitung ermöglichen vielen jungen Menschen eine Stabilisierung alsGrundvoraussetzung für nachfolgende berufsvorbereitende Maßnahmen oder dieEinmündung in eine Ausbildung.Das <strong>Jobcenter</strong> wird insbesondere die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit imArbeitsbündnis Jugend und Beruf weiter vorantreiben, um gerade für jungeMenschen mit besonderem Förderbedarf individuelle Hilfen zu ermöglichen. Dabei giltes, die bereits angestoßenen gemeinsamen Projekte wie die Mobile intensive Beratung(MIB) über das Ende der aktuellen ESF-Förderperiode hinaus zu erhalten.Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> beteiligt sich aktiv im Lenkungsausschusses des Beirats„Regionales Übergangsmanagements Schule – Arbeitsfeld“ und in den Arbeitsgruppenzur operativen Umsetzung an der Neuordnung des Übergangssystems Schule –Beruf.Seite 019


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>2. Beschäftigungsmöglichkeiten für besondere Zielgruppen erschließenEinige Kundengruppen haben aufgrund ihrer jeweiligen Lebenssituation bei der Integrationin den Arbeitsmarkt besondere Hürden zu überwinden. In <strong>Dortmund</strong> sind dabei vonbesonderer Relevanz: Menschen mit Betreuungsaufgaben Langzeitarbeitslose Schwerbehinderte und Rehabilitanden Ältere Menschen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte2.1 Menschen mit BetreuungsaufgabenHierunter fallen Personen, die innerhalb einer Partnerschaft Kinder betreuen, alleinerziehendsind oder Angehörige pflegen.Menschen mit Betreuungsaufgaben scheitern immer noch an der fehlenden Vereinbarkeitvon familiären und beruflichen Aufgaben. Sie benötigen umfassende Beratung beider Entwicklung beruflicher Perspektiven.Die größte Gruppe der Menschen mit Betreuungsaufgaben sind die ca. 7.000 Alleinerziehenden.Diese Anzahl weist seit 2007 eine relative Konstanz auf (2007: 7.172; 2012:7.039). Die Zielgruppe der Alleinerziehenden birgt das Risiko der Verstetigung vonLangzeitarbeitslosigkeit insbesondere aufgrund fehlender Kinderbetreuung im privatenUmfeld. Gleichzeitig bietet sie Potential für die Entwicklung künftiger Fachkräfte,wenn entsprechende Qualifizierungen erfolgen. Unmittelbar mit betroffen sind die in diesenFamilien lebenden Kinder. Die Überwindung von Arbeitslosigkeit und Armut sowiepositive Vorbilder eröffnen ihnen bessere Chancen in ihrem eigenen Leben. Daher müssenim Rahmen der Beratungsarbeit frühzeitig gemeinsam mit den Kunden Überlegungenangestellt werden, wie auf Dauer eine existenzsichernde Beschäftigung erreichtwerden kann und welche Schritte im Einzelnen dafür notwendig sind.Diese Beratungsarbeit kann bereits während der Elternzeit eingeleitet werden, so dassdie Zeit bis zum beruflichen (Wieder-) einstieg gegebenenfalls deutlich verkürzt wird.Seite 020


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Dabei ist die rechtzeitige Bereitstellung passender Betreuungsangebote für Kinder eineGrundvoraussetzung und muss in enger Kooperation mit der Stadt <strong>Dortmund</strong> erfolgen.Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote sollten stärker auf die Belange dieser ZielgruppeRücksicht nehmen. Das <strong>Jobcenter</strong> ist aktiver Partner im Netzwerk Teilzeitausbildungund achtet auf eine entsprechende Ausgestaltung von ausgeschriebenen Maßnahmenbei Trägern.Seit Anfang 2012 wird die Zielgruppe der Alleinerziehenden, auf der der Schwerpunktder Arbeit für Menschen mit Betreuungsaufgaben liegt, durch aktuell 28 spezialisierteFachkräfte betreut.Der Erwerb eines Schulabschlusses und die Förderung von Ausbildungen undbetrieblichen Einzelumschulungen in Teilzeit sind für das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> einwichtiges geschäftspolitisches Ziel. Hierfür wird verstärkt bei Arbeitgebern undKammern geworben. Ein mittels Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein geplantesTheaterprojekt, Vorbereitungsmaßnahmen für betriebliche Einzelumschulungen und dieFortführung der AGH „Spielraum“ runden das Angebot in <strong>2014</strong> ab.Zur kontinuierlichen Steigerung der Integrationsquote der Zielgruppe sind neben derSicherstellung der Kinderbetreuung, die berufliche Qualifizierung und die Heranführungan den Arbeitsmarkt, z.B. durch Arbeitserprobung, die Hauptaufgaben der Fachkräfte.2.2 LangzeitarbeitsloseAls Langzeitarbeitslose gelten Menschen, die über den gesetzlich festgelegten Zeitraumvon einem Jahr und länger keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangensind.Die Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit können erheblich sein: die Einbuße von Qualifikationdurch fehlende Praxis, der Ausschluss von technischen Weiterentwicklungen,wirtschaftliche Probleme, der Verlust von Tagesstruktur und Selbstwertgefühl. Weiterhinkann der Umgang mit bestehenden Vorbehalten seitens vieler Arbeitgeber ebenso dazugehörenwie die soziale Ausgrenzung.Ein Großteil der Kunden benötigt individuelle Betreuung und umfangreiche Unterstützungsangebote,wie sie beispielsweise im Fallmanagement oder durch die SozialarbeitSeite 021


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>geleistet werden können.Ein wesentliches Ziel des <strong>Jobcenter</strong>s ist es, den Eintritt von Langzeitarbeitslosigkeitnach Möglichkeit durch eine frühzeitige und passgenaue Unterstützung zu verhindern.Für Menschen ohne aktuelle Qualifikation gelingt dies nicht immer, und sie sind besondersvon Langzeitarbeitslosigkeit bedroht. Zudem erschwert die rückläufige Entwicklungder sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in den SGB II-typischen Branchen in<strong>Dortmund</strong> eine nachhaltige Integration gering qualifizierter Kunden in den Arbeitsmarkt(vgl. hierzu auch die Entwicklung Bestand / Zugang gemeldeter Arbeitsstellen auf Helferniveau,S. 8).Die Statistik zeigt, dass in <strong>Dortmund</strong> über 40.000 Menschen im Langzeitbezug sind. Lediglichein geringer Teil von ihnen geht einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungnach. Daraus ergibt sich, dass das Gros der Langzeitbezieher auch langzeitarbeitslosist. Diese Gruppe ergibt die mengenmäßig größte Zielgruppe. Zur Zielerreichungstehen zahlreiche Förderinstrumente zur Verfügung.Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV)<strong>Dortmund</strong> hat im Jahr 2012 mit der Umsetzung des Förderprogramms FAV begonnen.Nach einer Aktivierungsphase konnten bisher bereits 408 Arbeitsverhältnissegeschlossen werden. Die Stellenakquise für FAV gestaltete sich anfangs schwierig,jedoch belegt das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> zum Stichtag 12.09.13 die vierthöchsteFörderanzahl bundesweit.Das Programm bietet langzeitarbeitslosen Kunden einen Zugang zum erstenArbeitsmarkt im Helferbereich. Arbeitgebern wird die Möglichkeit geboten, durch dieEinrichtung von Helferstellen ihre Fachkräfte zu entlasten.In <strong>2014</strong> sollen weitere FAV-Stellen akquiriert und besetzt werden. Diese Stellen könnendurch Mittel der Stadt <strong>Dortmund</strong> im Rahmen der Arbeitsmarktstrategie 2015 refinanziertwerden.Seite 022


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Arbeitsgelegenheiten (AGH)Für Menschen mit komplexer Vermittlungsproblematik fördert das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>auch im kommenden Jahr Arbeitsgelegenheiten (AGH), prioritär in arbeitsmarktrelevantenTätigkeitsbereichen und den besonders benachteiligten Sozialräumen der Stadt<strong>Dortmund</strong>. Mittelfristig dienen sie als Brücke in den Arbeitsmarkt.Mit der Gesetzesänderung zum 01.04.2012 (Instrumentenrefom) wurde eineBegrenzung der Teilnahmedauer auf 24 Monate innerhalb der letzten fünf Jahre (ohneZuweisungszeiten vor dem 01.04.2012) eingeführt. Diese Zuweisungshöchstdauerdürfte in <strong>2014</strong> nur in Ausnahme- oder Einzelfällen erreicht werden.Für das Jahr 2013 wurden Eingliederungsmittel für 1.388 AGH-Plätze (monatlicherDurchschnittsbestand) eingeplant. Hinzu kommen 200 AGH-Plätze, die im Rahmen derkommunalen Arbeitsmarktstrategie zu 100% von der Stadt finanziert werden. ImDurchschnitt der letzten 12 Monate befanden sich 1.587 Teilnehmer/-innen in einer AGH(aktuellste Auswertung Datenbestand August 2013 (Zeitraum Mai 2012- April 2013)).Für die Förderung von AGH werden auch im kommenden Jahr wieder insgesamt ca.sechs Mio. Euro eingeplant. Bei unveränderter Maßnahmekosten-Pauschale können in<strong>2014</strong> ca. 1.400 AGH-Plätze bewilligt werden. Zusätzlich finanziert die Stadt <strong>Dortmund</strong>200 AGH vollständig aus eigenen Mitteln, so dass insgesamt 1.600 Plätze für dieAktivierung und Stabilisierung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten zurVerfügung stehen.Dauer der Teilnahme an AGH / alle Eintritte vom 01.04.2012-12.09.2013:Seite 023


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>TN-Dauer Personen Anteilüber 18 Monate 33 0,82%über 12 Monate 321 8,00%über 9 Monate 867 21,60%über 6 Monate 1618 40,31%bis zu 6 Monate 2396 59,69%bis zu 3 Monate 1225 30,52%Eintritte gesamt 4014 100%2.3 Schwerbehinderte und RehabilitandenFür diesen Personenkreis besteht ein überdurchschnittlich hohes Arbeitslosigkeitsrisiko.Manche Arbeitgeber scheuen davor zurück, Arbeitnehmer mit Behinderung einzustellen,und sind eher bereit eine Abgabe zu zahlen, als die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigungsquotezu erfüllen. Dabei handelt es sich oftmals um besonders engagierteMenschen ohne überdurchschnittliche Krankheitsausfälle, sofern ein den gesundheitlichenEinschränkungen entsprechender Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Neben eineran dem Leistungsvermögen der Kunden ausgerichteten Qualifizierung ist die kompetenteBeratung von Arbeitgebern zu Beschäftigungs- und Fördermöglichkeiten einwichtiges Arbeitsfeld. Dazu gehört auch die Unterstützung bei der Gründung von Integrationsbetrieben.Das <strong>Jobcenter</strong> ist im behindertenpolitischen Netzwerk aktiv vertreten und arbeitet engmit der Behindertenbeauftragten der Stadt <strong>Dortmund</strong> zusammen. Die Zusammenarbeitmit Rentenversicherungsträgern, Krankenkassen, den Reha-Beratern der Arbeitsagenturund weiteren externen Trägern ist gerade für eine erfolgreiche Integration dieserZielgruppe in den Arbeitsmarkt von erheblicher Bedeutung.Zeitreihe Schwerbehinderte (ab 50% GdB) in denletzten 13 Monaten2.3742.336Aug 12 - Aug 13absolut -38% -1,6Aug12Sep12Okt12Nov12Dez12Jan13Feb13Mrz13Apr13Mai13Jun13Jul13Aug13Seite 024


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Eine Aufgabe des Reha/SB-Bereichs besteht darin, dem Personenkreis bei Arbeitgeberneinen Zugang zu verschaffen. Insbesondere durch Probebeschäftigungen undFörderungen mit Eingliederungszuschüssen für Schwerbehinderte wird die Beschäftigungvon Schwerbehinderten unterstützt. Die Mitarbeiter informieren Arbeitgeber vorOrt und händigen Informationen zu Förderangeboten des Landschaftsverbandes (bspw.„Aktion 5“ oder die „Initiative Inklusion“) aus.Vorgesehene Maßnahmen für (Schwer-)Behinderte sind eine Belastungserprobung undeine Maßnahme für psychisch Behinderte. Im Geschäftsbereich wird ein Kontingent imBewerbungscenter und im Förderzentrum zur freien Verfügung eingerichtet. DieWeiterbildung der Kunden wird durch 60 Bildungsgutscheine unterstützt und Arbeitsgelegenheitenbieten Kunden mit hohem Stabilisierungs- oder Unterstützungsbedarferste Arbeitserfahrungen.Eine weitere Beteiligung ergibt sich bei der Gründung von Integrationsbetrieben. Hierunterstützt das Team Reha/SB bei der Auswahl der neuen Mitarbeiter und durchprofessionelle Beratung in Bezug auf Arbeitgeberzuschüsse, wie z.B. 2013 dieIntegrationsabteilung der Diakonie Handels gGmbH und den IntegrationsbetriebGrünbau.Anteil arbeitslose Schwerbehinderte(ab 50% GdB) im SGB II - JDWSB- Anteilan allenAlosen200920102011201220132.0821.9842.1362.3422.3897,10%6,67%7,18%7,61%7,60%2.4 Ältere MenschenIm Zuge des demografischen Wandels und einer verlängerten Lebensarbeitszeit gewinntdie Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Menschen an Bedeutung. Auchim Hinblick auf den Fachkräftebedarf muss sichergestellt werden, dass Qualifikationenerhalten und angepasst werden und altersentsprechende Arbeitszeitmodelle angebotenwerden. Die Zielgruppe der älteren Arbeitslosen umfasst die Kunden ab dem 50.ten Le-Seite 025


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>bensjahr. Vielfach haben diese Menschen langjährige Berufserfahrung. Die Gründe, diezur Arbeitslosigkeit geführt haben, sind heterogen: Insolvenz des Arbeitgebers, Ausscheidenaus dem Berufsleben zum Zwecke der Kindererziehung ohne wieder den Anschlussan das Berufsleben gefunden zu haben, Ausscheiden aus der Erwerbswelt aufgrundgesundheitlicher Einschränkung, nicht verlängerte Arbeitsverträge.So vielfältig die Ursachen von Arbeitslosigkeit sind, so homogen sind doch ihre Auswirkungen:Verlust von gesellschaftlichem Ansehen, von Tagesstruktur und Motivation unddies gepaart mit Zukunftsängsten wie z.B. vor Altersarmut.Die Vermittlung älterer Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt ist ein bundesweites Schwerpunktthema.Dazu wurde das Bundesprogramm „Perspektive 50+“ ins Leben gerufen,an dem <strong>Dortmund</strong> seit 2011 im Rahmen des Beschäftigungspakts „Best Ager“ erfolgreichteilnimmt.Bis Ende August wurden über die Best Ager-Vermittlung 1.611 Kunden in 2013aktiviert und 409 Kunden integriert. Diese guten Ergebnisse, die in engerZusammenarbeit mit dem Jobclub <strong>Dortmund</strong> erzielt wurden, sollen auch in <strong>2014</strong>fortgesetzt werden.Den Teilnehmern wird ein breitgefächertes Angebot unterbreitet, das ihnen nicht nur beider Arbeitssuche nützlich ist, sondern auch der Schaffung einer neuen und sinnvollenTagesstruktur und der Entdeckung persönlichen Potentials dient.Dazu werden in <strong>2014</strong> Kurse in folgenden Kategorien angeboten: Basisveranstaltungen zur Bewerbung (Know How) Vermittlungsorientierte Basics (Bewerbungserstellung und Vorbereitung vonBewerbungsgesprächen) Gesundheitsförderung Stärkung persönlicher Kompetenzen Unterstützungs- und AustauschmöglichkeitenFür die arbeitsmarktfernen Kunden im Projekt C des Jobclubs gibt es weitere Angebote,die individueller auf die Problemlagen marktferner Kunden eingehen.Seite 026


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>2.5 Menschen mit ZuwanderungsgeschichteMenschen mit Zuwanderungsgeschichte haben nicht zwangsläufig besondere Schwierigkeitenbei der Integration in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt. Mit ihren Qualifikationenwie Mehrsprachigkeit und interkultureller Kompetenz sind sie für Arbeitgeber attraktiveBewerber.Kommen allerdings zu der Migrationsgeschichte Faktoren wie fehlende deutscheSprachkenntnisse und unzureichende schulische und berufliche Bildung, sind dieseMenschen überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen.Das <strong>Jobcenter</strong> hat hier die Aufgabe der bedarfsentsprechenden Förderung zum Beispieldurch Zuweisung in Sprachkurse und durch den Ausbau der Kontakte zu Arbeitgebern.Die Zahlen belegen, dass der Anteil arbeitsloser Ausländer in <strong>Dortmund</strong> erheblich überdem Bundes- und Landesdurchschnitt liegt, weshalb es Ziel ist, bisher ungenutzte Potentialeder Klientel mit Migrationsgeschichte auszuschöpfen, um auch ihr den Zugangin die Erwerbswelt zu erschließen.Wenn keine ausreichenden Deutschkenntnisse vorhanden sind, ist die Verbesserungder Sprachkompetenz vorrangig. Dies kann in Form eines Integrationskurses und einesanschließenden berufsbezogenen Sprachkurses erfolgen.Sobald ausreichende Deutschkenntnisse vorhanden sind, steht den Migrantengrundsätzlich je nach individueller Eignung, Neigung und Notwendigkeit das gesamteBildungsportfolio des <strong>Jobcenter</strong>s offen.Für Migrantinnen, die aus der Erfahrung heraus nur schwer mit den Regelinstrumentendes SGB II erreichbar sind, hat das <strong>Jobcenter</strong> in Kooperation mit der <strong>Dortmund</strong>erSeite 027


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Migratenselbstorganisationen das MAI-Jobcafé (Mobile Aktivierungs- undIntegrationsbegleitung in Migrantenorganisationen) an mittlerweile 7 Orten initiiert. DerTräger VMDO (Verbund sozial-kultureller Migrantenvereine e.V. DO) hat die Jobcafés inden Wohnquartieren der Frauen vor Ort eröffnet. Die Frauen werden damit in ihrenBeziehungsnetzwerken angesprochen. Das Angebot ist niederschwellig, individuell undmuttersprachlich und soll die Aufnahme einer Berufstätigkeit vorbereiten. Das <strong>Jobcenter</strong>übernimmt aus Mitteln der Freien Förderung die Personalkosten für dieIntegrationsbegleiterinnen. Kofinanziert wird das 3-jährige Projekt (Laufzeit: 01.06.2012– 31.05.2015) durch die Stadt <strong>Dortmund</strong> und aus Eigenmitteln des VMDO e.V.Potentiale von Migranten können und sollen genutzt werden, um einen Beitrag zurBehebung des sich abzeichnenden Fachkräftemangels zu leisten. Ein gutes Beispiel istMellonPlus NRW als Teil des ESF-Bundesprogramms XENOS – Integration und Vielfalt.Das <strong>Dortmund</strong>er Teilprojekt bearbeitet das Thema „Migranten in der Altenpflege“. FürMigranten eröffnet sich eine gute Möglichkeit, sich mit intensiver Unterstützung undBegleitung für eine Tätigkeit in einer Branche zu qualifizieren, die bereits von einerstarken Fachkräftenachfrage geprägt ist und künftig gerade von den interkulturellenKompetenzen dieser Personengruppe profitieren wird.Angesichts der schon jetzt erheblichen Zuwanderungen aus Südosteuropa kannerwartet werden, dass sich die Zahl nach Inkrafttreten der vollen Arbeitnehmer-Freizügigkeit für bulgarische und rumänische Staatsbürger zum 01.01.<strong>2014</strong> nochvergrößern wird. Erste Gesprächsrunden haben unter der Beteiligung der <strong>Jobcenter</strong> derRegion Ruhrgebiet stattgefunden. Konkrete Planungen zu notwendigen IntegrationsundQualifizierungsmaßnahmen gestalten sich angesichts noch vieler offener Fragenschwierig.3. Deckung des Fachkräftebedarfes in <strong>Dortmund</strong>Die durch den Strukturwandel neu in <strong>Dortmund</strong> angesiedelten Technologien habenneue Arbeitsplätze geschaffen. Ebenso erwies <strong>Dortmund</strong> sich aufgrund seiner Lage alsguter Standort für die Branchen Dienstleistung, Lager und Transport. Die Entwicklungdieser Branchen sowie die Entwicklung im Pflege- und Erziehungssektor ziehen einenwachsenden Bedarf an Fachpersonal nach sich. Daher ist es die Aufgabe des Jobcen-Seite 028


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>ters, für diese Bereiche potentielle Fachkräfte zu identifizieren und zu qualifizieren. WeitereBedarfe sind in den Bereichen Schweißen, Elektronik, Metallbau, Anlagenmechanik,Sanitär- / Heizungs- / Klimatechnik, Tischlerei sowie der Luftsicherheitskontrolle absehbar.Die strategische Ausrichtung des <strong>Jobcenter</strong>s erfolgt in enger Abstimmung mit der Arbeitsagenturund der Wirtschaftsförderung, um gezielt den spezifischen Bedürfnissendes regionalen Wirtschaftsraums zu begegnen.Für das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> wird es im kommenden Jahr eine große Herausforderungsein, den steigenden Fachkräftebedarf bedienen zu können. Die Handlungsstrategieumfasst die Erschließung künftiger Fachkräfte durch Qualifizierung von Kunden aus allenZielgruppen. Darüber hinaus bietet das Team Akademische Berufe für arbeitsloseStudienabsolventen Vermittlungs- und Beratungsangebote an.Initiative zur Erstausbildung junger ErwachsenerIn den nächsten Jahren wird sich bei einem sich bereits heute abzeichnenden Fachkräftemangeldas Erwerbspotenzial in der Bundesrepublik Deutschland von 45 MillionenMenschen auf annähernd 27 Millionen Menschen reduzieren. Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>beteiligt sich an der vom BMAS und der Bundesagentur für Arbeit ins Leben gerufenenInitiative zur Erstausbildung junger Erwachsener, die den Personenkreis der 25- bis35-jährigen ohne Berufsabschluss in den Fokus genommen hat, um diese Menschen zumobilisieren und sie zu motivieren, eine Ausbildung oder Umschulung zu beginnen.Auch im Jahr <strong>2014</strong> wird das <strong>Jobcenter</strong> die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeitmit der Bundesagentur für Arbeit fortsetzen, um den ungelernten jungen Erwachseneneinen qualifizierten Abschluss zu ermöglichen.Geeignete Bewerber werden unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Voraussetzungenentsprechend beraten und motiviert. Daneben werden Arbeitgeber, deren Ausbildungsplätzenicht unmittelbar durch Schulabgänger besetzt werden konnten, überzeugt,älteren Bewerbern eine Ausbildungsstelle zur Verfügung zu stellen.Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist der nachhaltigste Weg, Bewerber aus derArbeitslosigkeit zu führen. Gleichzeitig ist die Initiative auf künftige NotwendigkeitenSeite 029


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>ausgerichtet, um auch in der Zukunft den Fachkräftebedarf zu sichern.Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW)Die Förderung beruflicher Weiterbildung ist ein wichtiges arbeitsmarktliches Instrumentfür die Umsetzung nachhaltiger Beschäftigungsaufnahmen und wird auch im Jahr <strong>2014</strong>bei der Mittelverteilung entsprechende Berücksichtigung finden.Die Darstellung der Kundenstruktur des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> hat deutlich gemacht,dass es, um marktnahen Kunden die rasche Einmündung in ein Beschäftigungsverhältniszu ermöglichen, einen Bedarf an kurzfristigen Qualifizierungen gibt. Ebenso gilt es,die Vermittlungschancen für Bewerber ohne einen aktuellen und nachgefragten Berufsabschlussdurch abschlussorientierte Qualifizierungen zu verbessern. Diese Schwerpunkteversucht die Bildungszielplanung unter Beachtung der Arbeitsmarktnachfrage zuberücksichtigen.So wird im Jahr <strong>2014</strong> u.a. das Modell der Stufenqualifizierung erneut in die Planungaufgenommen, betriebsnahe Umschulungen mit festen Kooperationsbetrieben werdenfortgeführt und es werden Maßnahmen in Teilzeit für Alleinerziehende möglich sein. Von1284 geplanten Bildungsgutscheinen sind 526 auf den Erwerb eines anerkanntenBerufsabschlusses ausgerichtet, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.Im Vergleich zur Planung des letzten Jahres haben keine Einschnitte vorgenommenwerden müssen, jedoch wurden die Schwerpunkte der Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktesangepasst.Seite 030


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Die Bildungszielplanung beinhaltet ein Kontingent an freien Bildungsgutscheinen, um imJahresverlauf auf aktuelle arbeitsmarktliche Entwicklungen reagieren und Rechtsänderungenumsetzen zu können.4. Schaffung eines übergreifend abgestimmten UnterstützungsangebotsDas <strong>Jobcenter</strong> hat sich in das gesamtstädtische Netzwerk einbetten können und pflegtgute Kontakte mit Weiterbildungsträgern, Sozialpartnern und vielen anderen wichtigenAkteuren innerhalb <strong>Dortmund</strong>s. Ziel für die nächsten Jahre ist es, diese Zusammenarbeitweiter auszubauen, Unterstützungsangebote zu ordnen, um so Doppelstrukturen zuvermeiden. Um dies zu erreichen, wurde bereits im Jahr 2012 ein Runder Tisch ESFeingerichtet, an dem alle Vertreter der wichtigen <strong>Dortmund</strong>er Akteure zusammenkommen.Hier sollen – insbesondere im Hinblick auf die <strong>2014</strong> beginnende neue Förderphase– übergreifend für die Stadt sinnvolle Förderschwerpunkte einer ganzheitlichengesamtstädtischen Förderstrategie, die sich analog sowohl zu kommunalen Strategien(„Arbeitsmarktstrategie 2015“) als auch zu EU-weiten Ausrichtungen („Strategie Europa2020“) entwickelt, erarbeitet werden.Die Mitarbeiterin der Stabsstelle des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> für die Drittmittelakquisenimmt als Fachexpertin an Tagungen, Workshops und anderen Veranstaltungen teil.Die Recherche nach neuen Antragsmöglichkeiten erfolgt unter einem übergreifendenAnsatz, so wie die bisher gestellten Anträge stets in Kooperation mit <strong>Dortmund</strong>erPartnern gestellt wurden - erstmalig in 2013 mit dem <strong>Jobcenter</strong> als Hauptantragsteller.Projektanträge aus 2013:PROGRESS – sozialpolitische ExperimentePARES – EnergiesparserviceArbeit und Sozialer Dialog – Erwerbswelt <strong>Dortmund</strong>Für Sommer <strong>2014</strong> wird bereits jetzt in Abstimmung mit der Antidiskriminierungsstelledes Bundes eine Antragstellung im Rahmen der jährlichen Ausschreibung des DGGeneral Justice zum Thema „Gleichstellung und Maßnahmen zur Nicht-Diskriminierung“Seite 031


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>vorbereitet.In <strong>2014</strong> wird die Arbeit der Drittmittelakquise hauptsächlich auf die Recherche von EU-Fördermitteln ausgerichtet sein. Erstmalig soll auch der Bereich der Stiftungsförderungenerschlossen werden. Die Suche nach potentiellen Ausschreibungen richtet sich ander für das <strong>Jobcenter</strong> entwickelten Handlungsfelder und der am Runden Tisch ESFfestgelegten Förderstrategie aus.Weiterhin sollen in unregelmäßigen Abständen interne Informationen zum Thema undangefragte Gastbeiträge publiziert werden. Dazu zählt auch die Pflege einer hausinternenÜbersicht über alle aktuellen ESF-Projekte in <strong>Dortmund</strong>.Teil III – Finanzielle RahmenbedingungenDas verfügbare Finanzvolumen für Fördermaßnahmen des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> setztsich aus den vom Bund gestellten Eingliederungsleistungen, Mitteln der Kommune undprojektbezogenen Drittmitteln zusammen.1. EingliederungstitelAufgrund seit Jahren sinkender Haushaltsmittel ist bei der Maßnahmeplanung dieQualität und Wirkung von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sowie deren Wirtschaftlichkeitverstärkt zu berücksichtigen.Nach heutigen Erkenntnissen werden dem <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> ca. 42 Mio. Euro fürEingliederungsleistungen im Jahr <strong>2014</strong> durch den Bund zur Verfügung gestellt.Seite 032


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>2. Kommunale LeistungenAm 20.12.2012 hat der Rat der Stadt <strong>Dortmund</strong> die Umsetzung verschiedener Projekteund Aktivitäten beschlossen, von denen das <strong>Jobcenter</strong> mittel- oder unmittelbar betroffenist:Minijob-ProjektBei der Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichte Beschäftigung wird diemit Eingliederungszuschüssen bezuschusste Beschäftigung um längstens weitere sechsMonate durch die Stadt <strong>Dortmund</strong> gefördert. Damit können 150 Maßnahmen mitinsgesamt 180.000 Euro kommunal gefördert werden.Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV)Die Höhe der Eingliederungsleistungen des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> lässt eine Förderungvon 400 Beschäftigungsverhältnissen über das Instrument FAV zu. Jeder weitereFörderfall wird durch die Stadt <strong>Dortmund</strong> in gleicher Weise gefördert. Es wird erwartet,dass somit weitere 159 Förderungen umgesetzt werden können.Arbeitsgelegenheiten – ohne Trägerpauschale mit MehraufwandentschädigungIm Konzern Stadt <strong>Dortmund</strong> werden bis zu 200 weitere Arbeitsgelegenheiten geschaffen,bei denen auf die Refinanzierung der städtischen Aufwände verzichtet wird.3. Weitere FördermittelAufgrund der knapper werdenden Mittelzuweisungen gewinnt die Akquise weitererFördermittel zunehmend an Bedeutung. Durch die Drittmittelakquise konnten bisherProjekte im Gesamtwert von knapp 36 Mio. Euro in der Stadt initiiert werden. DiesesErgebnis soll auch in der kommenden Förderphase ab <strong>2014</strong> erneut erzielt werden.Seite 033


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Auf drei laufenden Projekten liegt in den Jahren 2013/<strong>2014</strong> dabei der Schwerpunkt:Modellprojekt „Öffentlich geförderte Beschäftigung“ des Landes NRW, in<strong>Dortmund</strong> „Aktiv statt passiv“Modellprojekt „Bürgerarbeit“ des BundesProjekt „Perspektive 50plus – Beschäftigung in den Regionen des Landes“Seite 034


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Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>Übersicht über ESF-geförderte Projekte in <strong>Dortmund</strong> (Stand 30.09.13):Inhalt von / seit bis Träger Gesamtkosten HinweiseAktiv für Arbeit im Stadtteil-Netzwerkcoaching01.01.2013 31.12.<strong>2014</strong>BIWAQ Quartiersarbeit 01.10.2011 30.09.<strong>2014</strong>Jugend in Arbeit plus 01.01.2010 laufendStadt<strong>Dortmund</strong>Grünbau,WerkhofISB e.V.Stadt<strong>Dortmund</strong>ISB e.V.Stadt<strong>Dortmund</strong>432.876,-1.880.675,-noch nicht genauquantifizierbarkeine Ko-Fi, das JC istberatend involviertkeine Ko-Fi, aufstockendLeistungen ALG IIkeine Ko-Fi, das JC istberatend involviertNordstadt[plus] 01.09.2009 31.08.2015Stadtkeine Ko-Fi, das JC istca. 750.000,-<strong>Dortmund</strong>beratend involviertBürgerarbeit 01.07.2010 31.12.<strong>2014</strong>StadtFinanzierung der19.208.880,-<strong>Dortmund</strong>JobcoachesESF-BAMF-Sprachkurse 01.01.2009 laufendStadtnicht genau quantifizierbar, da von beantragter<strong>Dortmund</strong>Kurszahl abhängigVHSDuale Ausbildung plus 01.10.2012 28.02.<strong>2014</strong> Kolpingwerk 1.395.763,97 JC: EQ 109.080,-Modellprojekt ÖffentlichJC: 4.614.009,- über01.01.2013 31.12.<strong>2014</strong> ISB e.V. 11.500.453,-geförderter BeschäftigungFAVTEP: Teilzeitausbildung-01.04.2012 31.03.2013JC: keine KoFi außerEinstieg begleiten-Dobeq 45.600,-€01.04.2013 31.03.<strong>2014</strong>Leistungen ALG IIPerspektiven öffnenXENOS- Integration undVielfalt, hier: Mellon plus16.04.2012 31.12.<strong>2014</strong> Ewedo ca. 700.000,- JC: 78.000,-XENOS- Integration undVielfalt, hier:Perspektivwechsel01.01.2012 31.12.<strong>2014</strong>berechenbare GesamtkostenJugendmigrationsdienst 01.09.2011 31.12.2013Potentialberatung- Stärkungder KonkurrenzfähigkeitHinw eis: ab der neuen Förderphase soll die Zusammenlegung von BIWAQ und Jugend in Arbeit erfolgenMultikulturelles ForumStadt<strong>Dortmund</strong>01.01.2007 laufend Bundca. 800.000,- JC: 92160,-ca. 36.714.247.- JC: ca. 4.893.249,-jetzt Bestandteil desderzeit keine laufende Ko-ÜbergangsmanagementsFinanzierungaus Schule in Berufkeine Kosten; die Potentialberatung muss über denAG beantragt werden, das JC zahlt nuraufstockend ALG IIVerbundausbildung- Schaffungneuer Ausbildungsplätze01.01.2009 laufend Land NRWkeine Kosten; bei Einmündung in Ausbildungentfallen die LeistungenBildungsscheck 01.01.2009 laufendBund /Land NRWkeine Kosten; der Bildungsscheck muss über denAG beantragt werden, das JC zahlt nuraufstockend ALG IISeite 036


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>GlossarAGHAGSALOA-VGSBaEArbeitsgelegenheitArbeitgeberserviceArbeitslosigkeitAktivierungs- und VermittlungsgutscheinBerufsausbildung in außerbetrieblichenEinrichtungenBAMFBeKoBGBIWAQDLZWeLBEQESFEFREEIFFAVFbWFTECHoGaIHKMAGnEfBundesamt für Migration und FlüchtlingeBeratungskonzeptionBedarfsgemeinschaftBildung, Wirtschaft, Arbeit im QuartierDienstleistungszentrum WirtschaftErwerbsfähiger LeistungsberechtigterEinstiegsqualifizierungEuropäischer SozialfondsEuropäischer Fonds für regionale EntwicklungEuropäischer IntegrationsfondsFörderung von ArbeitsverhältnissenFörderung beruflicher WeiterbildungFeststellungs-, Trainings- und ErprobungscenterHotel und GaststättenIndustrie- und HandelskammerMaßnahme beim Arbeitgebernicht erwerbsfähiger LeistungsberechtigterSeite 037


Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong>SBU25Schwerbehinderungunter 25-JährigeSeite 038

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