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22. August 2013 - Vogel Gryff

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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> KLEINBASEL AKTUELL<strong>22.</strong> <strong>August</strong> <strong>2013</strong> – Nr. 173«Abfall aufheben soll Kult werden»60 Personen haben am17. <strong>August</strong> im Kleinbaselgemeinsam Abfall eingesammelt.Katharina Zaugghat die Aktion begleitet.Von Rolf ZenklusenKatharina Zaugg betreibt imKleinbasel eine Putzschule. Die63-jährige Ethnologin hat am 17.<strong>August</strong> rund um den Matthäusplatzden ersten «Trashmob»mitorganisiert. Der Begriff lehntsich an «Flashmob» an, eineunter Eingeweihten vereinbartespontane Aktion. Ein Interviewüber goldene Handschuhe undlust volles Putzen.<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>: Frau Zaugg, hat esim Kleinbasel mehr Dreck als anderswo?Katharina Zaugg: Im Vergleichzu Berlin und Paris finde ich dasKleinbasel sauber. Aber anscheinendsind viele Leute irritiert vonder Menge Abfall, die herumliegt.Sonst würde man nicht derart oftdarüber reden. Die aktuelle Abfallsituationschreit nach Lösungen.Dafür haben Sie die gemeinschaftlicheAbfallsammelaktion«Trashmob-GoldGlove» mitorganisiert.Wie viele Leute habenam 17. <strong>August</strong> mitgemacht?Es war einfach perfekt. Alles hatmorgens um 9 Uhr am Matthäusplatzangefangen. Dort hattenwir einen Stand, wo die Leuteeinen Goldhandschuh gestaltenkonnten, mit dem sie danachden Abfall einsammelten. DieHandschuhe wurden mit Perlen,Federn und anderem Schmuckaufgepeppt. Dabei konnten dieMenschen ihre spielerische Seiteaktivieren. Punkt 13 Uhr standenum die 60 Leute mit gelben Handschuhenauf dem Matthäusplatz.Gemeinsam haben sie entlang derMüllheimerstrasse bis zum Horburgparkden herumliegendenAbfall eingesammelt. 10 LeuteMit Freude dabei. Katharina Zaugg macht es Spass, Abfall aufzuhebenund fachgerecht zu entsorgen.Fotos: zen.hatten eine ganz spezielle Idee.Sie haben Müll eimer mitgetragen,weil es an der ganzen Müllheimerstrassekeine Abfallkörbehatte.Waren Sie zufrieden mit der Beteiligungam ersten Trashmob?Ja, sehr. Es waren Menschen ausKlein- und Grossbasel dabei, siestammten aus 20 verschiedenenLändern. Jemand ist aus Schönenbuchangereist und jemandsogar aus Bülach.Sind wir denn soweit, dass dieLeute selber die Strassen reinigenmüssen?Darum geht es nicht. Der Trashmobist für mich eine Willensbekundung,dass die Privatleutefür ihren eigenen Dreck verantwortlichsind.Die, welche den Dreck machen,putzen ihn aber nicht weg.Nein, aber dafür machen es andere.Wir kämpfen gegen die Einstellung,dass nach uns jemandkommt, der den Abfall aufhebt.Stattdessen sollte es normal werden,dass jede und jeder mithilft,den Abfall zu entsorgen. Bereitsjetzt nehmen viele Leute im Vorbeigeheneinige Abfallteile mit.Ich möchte, dass Abfall aufhebenzum Kult wird. Das Ganze musszu einer Art Spiel werden. Wirhoffen, dass die Zahl der Leute,die Abfall wegräumen, grösserwird als die Zahl der Leute, dieAbfall achtlos wegwerfen. Sowird die Stadt viel sauberer.Wie viel tragen Sie mit IhrenAktionen zur Prävention bei?Einiges, würde ich sagen. Dennin einer abfallfreien Strasse ist dieHemmung, etwas auf den Bodenzu werfen, viel grösser.Wie entwickelt sich die Trashmob-Bewegungweiter?Mein Ziel ist, jeden Monat einenTrashmob anzubieten. Es spieltdann keine Rolle, wie viele Leutemitmachen. Wichtiger ist, dassunsere Bilder um die Welt gehen –die Bilder von der Sammelaktionim Kleinbasel haben zum Beispieleine ägyptische Oase erreicht, woschon länger eine Lehrerin mitihren Schulkindern einen Trashmobdurchführt.Sie betreiben seit 25 Jahren einePutzschule. Wieso muss man Putzenlernen?Es gibt grosse Wissenslücken beiHauswirtschaftsarbeiten. Männermüssen diesen Bereich total neulernen. Ich schule zum Beispieldie ökologische Kompetenz beimPutzen. Und ich zeige den Leuten,mit welcher Einstellung manam besten putzt und wie man denStaubsauger richtig führt. Neuerdingsjodle ich beim Staubsagen,ich lerne Naturjodel (lacht). Wennman lustvoller putzt, wird es sauberer,man macht weniger Unfälle,wird weniger krank – und manputzt weniger.Bilder zum Trashmob vom 17. <strong>August</strong>:www.facebook.com/stadtteilsekretariat.kleinbaselDer nächste Trashmob findet am 21. Septemberum 12.30 Uhr auf dem Tellplatz statt.www.putzschule.chLustvoll. Mit verzierten Handschuhenam «TrashMob».AnzeigeDRUCKENTLASTENDE MATRATZEN UND KISSENdr Möbellade vo BaselSpalenring 138, 4055 Basel061 305 95 85 www.trachtner.chTram/Bus: 1, 6, 50 bis Brausebad od. 8, 33, 34 bis Schützenhaus

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