Brücken im Kanton Solothurn - IVS Inventar historischer ...
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durch die überlieferten Legenden mit der Verehrung der<br />
Thebäer Urs, Viktor und Verena in Verbindung gebracht.<br />
Der Ort lag an der wichtigsten Transversale des west-<br />
lichen Mittellandes, die über den Oberen Hauenstein<br />
die beiden Kolonien und Stammeshauptstädte Aventi-<br />
cum (Avenches) und Augusta Raurica (Augst) verband<br />
(Abb. 2). Er dürfte dank seiner <strong>Brücken</strong>lage und seines<br />
Marktes ausserdem den Knotenpunkt eines Netzes von<br />
regionalen Verbindungswegen gebildet haben, die wir<br />
aufgrund der Verteilung der ländlichen Siedlungen an-<br />
nehmen können. Bei Olten überquerte die Fortsetzung<br />
der römischen Aaretalroute die Aare; ihre beiden Äste<br />
erreichten in Windisch und Baden die Haupttransversale<br />
des östlichen Mittellandes, die von Augst über den Böz-<br />
berg nach Bregenz verlief. Hier dürfte auch ein Neben-<br />
weg über den Unteren Hauenstein die Aare gekreuzt<br />
haben, der Augst mit dem dicht besiedelten, heute<br />
luzernischen Mittelland verband.<br />
«Vil Hag und wenig Garte …» – Die Bildung des<br />
solothurnischen Territoriums<br />
Die Herausbildung des solothurnischen Staatsgebiets er-<br />
folgte ab 1344 in rund 200 Jahren. Die Stadt griff zuerst<br />
ins Mittelland aus, wo die Erwerbung des geschlossenen<br />
Territoriums auf der Jurasüdseite mit der Einverleibung<br />
des Amtes Falkenstein 1402–27 und des Gösgeramtes<br />
1458 praktisch abgeschlossen war. Sie brachte mit Bals-<br />
thal, Oensingen und Olten Schlüsselstellen der Jurapässe<br />
und der Hauptroute durch das Mittelland unter ihre<br />
Kontrolle (Abb. 4).<br />
Mit dem Ausgreifen <strong>Solothurn</strong>s über den Jura hin-<br />
weg in den Jahren 1483–1527 wurde aber die Sicherung<br />
Abb. 2 (oben): Die römische Reichsstrasse<br />
bei Arch BE (Archäologischer Dienst des<br />
<strong>Kanton</strong>s Bern).<br />
Abb. 3 (unten): Das Strassennetz der Römerzeit<br />
auf dem Gebiet des <strong>Kanton</strong>s <strong>Solothurn</strong> (CD).<br />
einer leistungsfähigen internen Passverbindung zum Pro-<br />
blem. Im Zeitalter der Reformation setzten sich <strong>im</strong> nach<br />
Besitz und Herrschaftsrechten stark parzellierten nord-<br />
westschweizerischen Jura jene drei Kräfte durch, die ihr<br />
Geschick in der Neuzeit gestalteten: der Fürstbischof von<br />
Basel sowie die Städte Basel und <strong>Solothurn</strong>. Die Stadt<br />
Basel löste sich aus der Herrschaft des Bischofs und<br />
sicherte sich den geschlossenen Besitz der Basel-Land-<br />
schäftler Vogteien, die sie seit 1400 dank der Finanznöte<br />
des Bischofs erwerben konnte. Sie dehnte damit ihre<br />
Petinesca<br />
Studen<br />
Pierre Pertuis<br />
Salodurum<br />
<strong>Solothurn</strong><br />
Arch<br />
Aventicum · Avenches Brenodurum? · Bern<br />
Basilia<br />
Basel<br />
Oberer<br />
Hauenstein<br />
?<br />
Augusta Raurica<br />
Augst<br />
Unterer<br />
Hauenstein<br />
Olten<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> 7<br />
Tenedo<br />
Zurzach<br />
Frick Vindonissa<br />
Windisch<br />
Bözberg<br />
Sursee<br />
Baden<br />
Lenzburg<br />
Hauptstrassen (in Schriftquellen belegt)<br />
andere wichtige Strassen (archäologisch belegt)<br />
Nebenstrassen (vermutet)